Höchstrangige britische Regierungsfunktionäre haben – wie leicht abzusehen war – den Klimawandel für die schweren Überschwemmungen verantwortlich gemacht, die England während der letzten Wochen heimgesucht haben. Aber es gab auch scharfe Kritik an der Politik des Fluss-managements.
Bild rechts: Das Civic Centre der Stadt Carlisle steht unter Wasser. Bild: Rose und Trev Clough, Quelle Wikimedia
Der Sydney Morning Herald schreibt:
London: Der Klimawandel zwingt England, seine Flut-Strategien zu überdenken angesichts beispielloser Höchststände der Flüsse. Dies sagt ein leitender Umweltbeamter der Regierung in UK.
„Wir bewegen uns von einer Periode bekannter Extreme in eine Periode unbekannter Extreme“, sagte David Rooke, stellvertretender Direktor der UK-Umweltagentur, die für das Management der Flüsse in UK zuständig ist. „Wir müssen landesweit alle Strategien überdenken“.
Er stellte eine Verbindung her zwischen den verheerenden Überschwemmungen am 2. Weihnachtstag [in England ,Boxing Day‘ genannt, wobei ,Boxing‘ hier für das Auspacken von Paketen steht. Anm. d. Übers.] und dem Klimawandel.
„Was wir erleben, sind rekordhohe Flusspegelstände“, sagte er BBC Radio, „in Calder Valley in West Yorkshire erlebten wir Pegelstände, die um ein bis zwei Fuß [um 50 cm] über denen lagen, die wir bisher gesehen haben. Auch in Cumbria und anderswo im gesamten nördlichen England war es zu derartigen Höchstständen gekommen.
Mehr: http://www.smh.com.au/world/unprecedented-flooding-in-britain-prompts-renewed-discussion-about-climate-change-20151228-glw0lw.html
Aber es gibt noch eine andere Seite dieser Geschichte. Der ortsansässige Landwirt, Historiker und Autor Philipp Walling beschreibt ein wenig den Hintergrund der katastrophalen Politik bzgl. des Flussmanagements seitens der bürokratischen Europäischen Union, welche wahrscheinlich zu einer erheblichen Verstärkung der Überschwemmungen beitrug.
[Es folgt ein längerer Auszug aus dem o. g. verlinkten Beitrag, den ich bereits für das EIKE übersetzt habe. Darum geht es hier gleich weiter mit der Kommentierung von Eric Worrall. Anm. d. Übers.]
Am enttäuschendsten aber ist, dass dies nicht das erste Mal ist, dass eine EU-Direktive, die angemessene Arbeiten am Flussbett untersagt, als ein Grund identifiziert worden ist. Allerdings können normale Menschen kaum etwas dagegen tun.
Die EU, welche Ambitionen verfolgt, alle Mitgliedsstaaten in einen neuen Superstaat zusammenzuführen, der ganz Europa, Teile von Asien und potentiell auch Russland und dessen Alliierte einschließt, ist keine besonders demokratische Institution. Es gibt keinen „EU-Flussmanagement-Beauftragten“, den das Volk aus dem Amt wählen kann. Obwohl es ein gewähltes Europäisches Parlament gibt, ist dieses Parlament praktisch zahnlos – es hat keine Macht zur Überwachung und keine Macht, neue Gesetze auf den Weg zu bringen. Alle neuen Gesetze werden von einem Zentralkomitee nach sowjetischem Muster eingebracht, nämlich der Europäischen Kommission, die auch dafür zuständig ist, die Übernahme und Einhaltung der Gesetze in den Mitgliedsländern zu überwachen.
Im Oktober wurde in einem Beitrag bei WUWT beschrieben, wie ein ägyptischer Funktionär Überschwemmungen dem Klimawandel zuzuordnen versucht hatte, was meiner Ansicht nach die Aufmerksamkeit von dem verheerenden Zustand lokaler Entwässerungssysteme ablenken sollte. Der ägyptische Funktionär wurde zum Rücktritt gezwungen. Es scheint unwahrscheinlich, dass in UK oder Europa irgendjemand zum Rücktritt gezwungen wird wegen des Missmanagements der britischen Wasserläufe.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/12/28/british-officials-blame-climate-change-for-floods/
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Anm. d. Übers.: Prompt gab es hierzu Widerspruch, wie man auf der GWPF-Website lesen kann (Link siehe unten):
Historische Wetteraufzeichnungen entlarven Camerons Versuche, die Überschwemmungen dem Klimawandel in die Schuhe zu schieben
Nathan Rao, Daily Express
David Cameron hat Empörung ausgelöst, als er die Überschwemmungs-Krise in UK der globalen Erwärmung in die Schuhe schob, während er gleichzeitig einräumte, dass die zugelassenen Vorsorgemaßnahmen für den Zweck nicht geeignet seien. Der Premierminister sagte, dass häufigere ,Extremwetterereignisse‘ infolge des Klimawandels der Hauptmotor für die Überschwemmungen in Cumbria und dem Norden seien.
Allerdings brandmarkten Experten seine Bemerkungen als „lächerliche Entschuldigungen“. Sie machten fehlende Investitionen bei der Flutvorsorge für die Katastrophe verantwortlich und verwiesen auf historische Überschwemmungen, zu denen es vor der globalen Erwärmung gekommen war. Sie warfen dem Premierminister vor, die Aufmerksamkeit von der Tatsache abzulenken, dass UK beklagenswert unvorbereitet auf Extremwetter ist.
Klimatologen weisen darauf hin, dass die Überschwemmungen trotz deren verheerender Ausmaße nichts mit der globalen Erwärmung zu tun haben, sondern Teil eines natürlichen Wetterzyklus‘ seien. Sie sagen, dass starke und lang anhaltende Regenfälle nicht nur in UK, sondern auf der ganzen Welt durch ein besonders starkes El Nino-Ereignis in diesem Jahr verstärkt worden sind.
Dieses Phänomen – was diesmal in stärkster Ausprägung jemals auftreten könnte – wird ausgelöst durch Änderungen der Winde im Pazifischen Ozean, was zu einer Ansammlung warmen Wassers vor der Küste von Peru führt. Dieser Vorgang hat katastrophale Auswirkungen auf das Wetter in der Welt, darunter starker Regen und Überschwemmungen in Nord- und Südamerika sowie wärmerer Temperaturen als normal in ganz Asien. Obwohl die Auswirkungen immer noch Gegenstand von Diskussionen sind, glaubt man, dass der höhere Feuchtegehalt in der Atmosphäre für die starken Regenfälle in Europa verantwortlich sein könnte.
Mr. Cameron äußerte sich bei einem Besuch in der Stadt York, die gegenwärtig am schlimmsten von der Flut betroffen ist. Er sagte: „Was geschehen ist – der Pegel der Flüsse plus die Regenmenge – hat beispiellose Auswirkungen gezeitigt und zu diesen schweren Überschwemmungen geführt. Wir scheinen vor weiteren derartigen Extremwetter-Ereignissen zu stehen mit der Problematik von Überschwemmungen. Man sagt den Leuten, dass Dinge, zu denen es nur einmal in 50, in 100, in 200 Jahren kommt, immer öfter auftreten werden.
Was wir daher tun sollten ist, mit dem sehr hohen Niveau von Investitionen in die Flutvorsorge fortzufahren. Die Flutbarrieren machten den Unterschied aus, sowohl die ständigen als auch die zeitweiligen. Aber es ist klar, dass sie in einigen Fällen überspült werden, und deswegen sollten wir nach weiteren Wegen suchen, was noch zu tun ist“.
Dr. Benny Peiser, Direktor des GWPF-Forums, verurteilte den Premierminister dafür, dass dieser das wirkliche Problem des schlechten Flut-Vorsorgeprogramms mit Entschuldigungen verschleiert. Er sagte: „Überschwemmungen gab es in allen Jahrhunderten. Wenngleich das, was wir derzeit erleben, auch ungewöhnlich ist, so ist es doch keineswegs etwas Neues. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass der gegenwärtige El Nino mehr Feuchtigkeit in die Luft gebracht hat durch die stärkere Verdunstung über dem Pazifik.
Dieser El Nino hat nichts mit Klimawandel zu tun, sondern ist ein natürliches Phänomen, dass es schon lange vor der Zeit gab, als der Klimawandel die Agenda beherrschte. Dies ist nichts als eine Entschuldigung für das Scheitern einer ganzen Reihe von Regierungen, der Realität Rechnung zu tragen, dass Cumbria und andere Gebiete einfach anfällig für Überschwemmungen sind“.
Obwohl es in UK während der letzten Wochen zu extrem starkem Regen gekommen war, ist dieser Vorgang doch keineswegs ungewöhnlich, sondern es kam im Laufe der Jahrhunderte immer wieder dazu – bevor der Klimawandel als solcher bezeichnet wurde. [Im bei der GWPF verlinkten vollständigen Beitrag dieser Kurzfassung hier folgt eine Auflistung verheerender Überschwemmungen in England in historischen Zeiten. Anm. d. Übers.]
Dr. Peiser sagte, dass die Antwort nur sein könne, mehr zur Flutprävention zu tun, und nannte andere Beispiele aus Europa, wo entsprechende Maßnahmen eine ähnliche Krise verhindert hätten. „Man muss nur mal nach Holland schauen, welches viel anfälliger für Überschwemmungen ist, aber man hat das Problem in den Griff bekommen. Sie haben ihr Land und ihre Gemeinden wirksam geschützt. Der Premierminister hat recht, wenn er sagt, dass die Flutkrise in UK vom Menschen verursacht ist – aber nur dahingehend, dass die Menschen dieses Problem einfach nicht ernst genug genommen haben“.
Full story
Link: http://www.thegwpf.com/historic-weather-records-rubbish-camerons-attempts-to-blame-floods-on-global-warming/
Beide Beiträge übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Engländer fühlten sich schon immer als die größte Seemacht. Jetzt schickt Ihnen der liebe Gott das Wasser.
Gibt es irgendetwas, was NICHT vom Klimawandel beeinflusst wird? Ich glaube, das kann ein einarmiger Schreiner anzeigen! Es muß einfach der Klimawandel Schuld sein, um Ansprüche an einen Opferfond stellen zu können. Den Grundstock, für solch einen Fond bilden dann die Mehrausgaben, die wir Ernergieabhängigen, wegen verteuertem Strom, aufbringen müssen.
So gesehen sind also unsere Mehrausgaben, im Gegenwert einer Eiskugel, gut angelegt.
Wieso können normale Menschen nichts dagegen tun? Zum zweiten Mal lese ich diese Worte. Ich verstehe was damit gemeint sein muss. Aber, wäre ich eine direkt betroffene Person, es würde mich wütend machen.
Die britische Regierung könnte einfach sagen, ja zur EU, und zu den kriminellen Umweltfaschisten, und inoffiziell es so machen wie früher. Und wenn so ein Depp auftauchen sollte, dann könnte man dem Märchen erzählen. Ja, schau doch mal, du irrst dich. Der Umwelt ist kein Schaden zugefügt worden. Hier wurde nichts begradigt, es ist einfach ein Wunder passiert.
Wir reden hier von weit mehr als 13.000 Haushalten, die jetzt leiden müssen, weil andere skrupellos und dumm und kriminell sein wollen?
Der britische Telegraph vermeldete am gestrigen Tag, einer ersten Schätzung zufolge (welchen wirklichen Wert diese auch immer haben mag und kann) liegen die Schäden bei 5 Milliarden britischen Pfund.
Die Wahrheit ist, man will nicht. Und es wird langsam Zeit, diesen Leuten in Verantwortung in den Popo zu treten. Es braucht immer zwei Narren. Der Märchenerzähler und der Zuhörer. Es steht eins zu 13.000. Also, die Briten müßten doch intelligenter sein, rebellischer. Das ist der Wahnsinn.
Der Kopf des Fisches lügt weiter, ohne jegliche Scham.
Diese Briten werden immer doofer. Ein Teil davon zumindest. Das ist alles belegt, durch Tatsachen.
Für mich stellt der Inhalt des Berichts im Grunde nichts neues dar, aber er ist in soweit sehr amüsant, dass wir exakt dasselbe beim Terrorismus erleben: Es wird von „innenpolitischen Problemen“ ablenkt und Fehler mit Geschichten kompensiert.
Russland, Nordkorea, Klimawandel, Terrorismus. Merken sie hier wirklich einen bedeutenden Unterschied? In allen vier Bereich sind die Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, England und ein paar andere Strukturen dominant integriert. Und wir machen auch noch mit. Warum?
Wissen sie was auch amüsant ist: Baschar al-Assad hat die Probleme mit dem Islamischen Staat in seinem Land einfach diplomatisch gelöst. Die Mitglieder der NATO kurbeln stattdessen lieber den Umsatz der Waffenindustrie an, da die Verbesserung des Sozialsystem scheinbar zu wenig Kapital bringt. „Nein, wir sind nicht Schuld … nur die Anderen!“
Der erste und zweite Krieg in Afghanistan hat einige Billionen Dollar gekostet. Die Erneuerbaren Energien werden weltweit einige Billionen Dollar kosten. Der Krieg in Syrien und dem Irak wird einiges Kosten – natürlich in Form von Waffen. Es geht um verdammt viel Geld … Zahlen, die sich kaum jemand vorstellen kann.
Man kann den anthropogenen Einfluss wohl kaum abstreiten, wenn Wälder abgeholzt werden und Flüsse begradigt. Aber Bäume wie auch Flüsse haben nun mal nichts mit Kraftfahrzeugen und der Industrie oder gar der Energieversorgung zu tun.
anthropogenen = vom Menschen verursacht