Erster Teil
Berechnung der erwarteten Klimasensitivität
Willis Eschenbach
“Klimasensitivität” ist der Name des Maßes, um wieviel sich die Erdoberfläche erwärmt bei einer gegebenen Änderung von etwas, das “Antrieb” (forcing) heißt. Eine Änderung des Antriebs bedeutet eine Änderung im Netto des Strahlungseintrags (downwelling raditation) am oberen Rand der Atmosphäre. Darin enthalten ist die kurzwellige (solare) und die langwellige („Treibhaus“) Strahlung.
Es gibt eine interessante Studie von N. Hatzianastassiou et al. über die Strahlungsbilanz der Erde, sie heißt “Langzeit-Globalverteilung des kurzwelligen Strahlungsbudgets der Erde am oberen Rand der Atmosphäre” (Long-term global distribution of Earth’s shortwave radiation budget at the top of atmosphere). Unter anderem enthält die Studie eine Betrachtung der Albedo für jede Hemisphäre für den Zeitraum 1984-1998. Heute fiel mir auf, dass ich diese Daten zusammen mit den Solardaten der NASA benutzen könnte, um den Beobachtungs-Erwartungswert zu errechnen, bei dem Gleichgewicht bei der Klimasensitivität eintritt.
Nun kann man nicht einfach die direkte Änderung von Sonnenantrieb und Temperaturänderung betrachten, um die Langzeitsensitivität zu erhalten. So würde man nur eine sofort eintretende „unmittelbare“ Klimasensitivität erhalten. Der Grund liegt darin, dass es eine Weile dauert, bis sich die Erde erwärmt oder abkühlt. Daher wird die durch eine Verstärkung des Antriebs direkt und unmittelbar eintretende Änderung kleiner sein, als die vermutliche Änderung bis hin zum Erreichen des Gleichgewichtszustands, wenn die gleiche Antriebsänderung über einen langen Zeitraum aufrechterhalten bleibt.
Einiges geht aber dennoch. Figur 1 zeigt den Jahreszyklus der Änderungen des Sonnenantriebs und der Temperaturänderungen.
Figur 1. Lissajous Figur der Änderung des Sonnenatriebs (horizontale Achse) versus Temperaturänderung (vertikale Achse) als Jahresdurchschnitte.
[Lagged Model, … = verzögertes Modell]
Was zeigt uns Figur 1?
Ich habe angefangen mit der gemeinsamen Darstellung der Sonnendaten von der NASA (monatliche Änderung der Sonnenenergie, die auf die Erde trifft) und den Albedo-Daten. Aus dem Sonnenantrieb in [W/m2 mal (1 minus Albedo)] erhalten wir den ins System hereinkommenden Betrag der Sonnenenergie. Das ist das tatsächliche Sonnenantriebs-Netto Monat für Monat.
Dann habe ich die Änderungen in diesem Netto-Sonnenantrieb (nach Albedo Reflektionen) gegen die entsprechenden Temperaturänderungen geplottet, jeweils für die Hemisphären.
Vorab einige Bemerkungen zu diesem Plot.
Die Nordhemisphäre (NH) hat größere Temperaturschwingungen (vertikale Achse) als die Südhemisphäre (SH). Ursache sind die größeren Landmassen der NH und die größeren Wassermassen der SH … Das Meer hat eine viel größere spezifische Wärme, das Meer braucht mehr Energie zur Erwärmung als das Land.
Wir sehen das auch an der Neigung der Ovale. Die Neigung der Ovale sind Maße für die „Verzögerung“ im System. Je schwieriger es ist, eine Hemisphäre zu erwärmen oder abzukühlen, desto größer die Verzögerung, und desto flacher die Neigung.
Damit sind die roten und blauen Linien erklärt. Es sind die echten Daten für die NH und die SH.
Für ein “verzögertes Modell” habe ich das einfachste Modell benutzt. Es benutzt eine Exponentialfunktion zur Annäherung an die Verzögerung zusammen mit einer Variablen “lambda_0″. Das ist die "unmittelbare" Klimasensitivität. Das Modell bildet den Prozess ab, bei welchem ein Objekt durch einfallende Strahlung erwärmt wird. Zuerst geht die Erwärmung ziemlich rasch, mit zunehmender Zeit wird die Erwärmung immer langsamer bis sie einen Gleichgewichtszustand erreicht. Der Zeitbedarf zur Erwärmung wird von einer “Zeitkonstante” namens “tau” bestimmt. Ich benutzte folgende Formel:
ΔT(n+1) = λ∆F(n+1)/τ + ΔT(n) exp(-1/ τ)
wobei ∆T die Temperaturänderung ist, ∆F die Antriebsänderung, lambda (λ) die "unmittelbare" Klimasensitivität; “n” und “n + 1″ sind die Beobachtungszeiten, und tau (τ) ist die Zeitkonstante.
Ich habe Excel für die Berechnung der Werte benutzt, dazu das “Solver” Werkzeug [Anm. d. Ü: sh. Stichwort SOLVER in der Excel-Hilfe]. Es ergab sich eine bestangepaßte Kurve für die NH und die SH. Die Anpassung ist recht gut mit einem ‘Wurzel-aus-Durchschnittsquadrate-Fehler’ (RMS – Root Mean Square error) von nur 0.2°C und 0.1°C für die NH und die SH.
(Anm. d. Ü: die Excel-Tabelle kann heruntergeladen werden, Verweis siehe später!)
Und so erhalten wir unterschiedliche Zahlen für die jeweiligen lambda_0 und tau für die NH und die SH, wie folgt:
Hemisphäre lambda_0 Tau (Monate)
NH 0.08 1.9
SH 0.04 2.4
Man beachte (wie zu erwarten war), dass es länger dauert, die SH zu erwärmen oder abzukühlen im Vergleich zur NH (tau ist größer für die SH). Darüberhinaus (wie ebenfalls zu erwarten war) ändert sich die SH weniger bei einem gleichen Betrag der Erwärmung.
Denken Sie bitte daran, dass lambda_0 die "unmittelbare" Klimasensitivität ist. Weil wir die Zeitkonstante kennen, können wir das zur Berechnung derjenigen Sensitivität, wo der Gleichgewichtszustand eintritt, benutzen. Ich bin sicher, dass es einen einfacheren Weg gibt, sie zu berechnen, ich habe nur die gleiche Kalkulationstabelle benutzt. Um eine Verdoppelung des CO2 zu simulieren, habe ich einen einmaligen Sprung von 3.7 W/m2 Antrieb angenommen.
Die Ergebnisse sehen so aus:
Das Klimasensitivitäts-Gleichgewicht aufgrund einer Änderung des Antriebs, der von einer Verdoppelung des CO2 (3.7 W/m2) herrührt, beträgt 0.4°C in der Nordhemisphäre und 0.2°C in der Südhemisphäre. Daraus ergibt sich ein gesamtes globales Klimasensitivitäts-Gleichgewicht von 0.3°C bei einer Verdoppelung des CO2.
Kommentare und Kritik sind willkommen, so funktioniert die Wissenschaft. Ich veröffentliche hier meine Ideen, und Sie alle werden versuchen, Fehler zu finden.
w.
Zusatz: Die Kalkulationstabelle für die Berechnungen und zur Erzeugung des Graphen ist hier.
Anmerkung: Ich habe auch die Änderung für den gesamten Datenbestand von 1984 bis 1998 modelliert, nicht nur die Änderungen aufgrund des Ansatzes der jährlichen Durchschnitte. (hier nicht abgebildet). Die Ergebnisse für lambda_0 und tau für die NH und die SH waren die gleichen (in Bezug auf die oben beschriebene Genauigkeit), trotz der generellen Erwärmung während jenes Zeitraums. Ich bin mir bewußt, dass die Zeitkonstante “tau”, bei nur wenigen Monaten, kürzer ist, als andere Studien gezeigt haben. Trotzdem … Ich berichte nur, was ich herausgefunden habe. Wenn ich mit einer längeren Zeitkonstante modelliere, wird die Neigung völlig falsch, viel flacher.
Während es auch möglich ist, dass es viel längere zeitliche Perioden mit Erwärmung gibt, zeigen sie sich nicht in meinen Analysen aufgrund der vorliegenden Daten. Wenn tatsächlich solche längeren Zeiträume existieren, scheinen sie nicht signifikant zu sein, um die Verzögerung zu strecken, die in meiner Analyse oben dargestellt ist. Die Einzelheiten der Langzeitanalyse (im Gegensatz zu den benutzten Durchschnitten, wie oben gezeigt) können auf dem Kalkulationsblatt zu eingesehen werden.
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Zweiter Teil
Ein langfristiger Blick auf die Klimasensitivität
Willis Eschenbach
Nach der Veröffentlichung meines obigen Beitrags, “An Observational Estimate of Climate Sensitivity“ haben zahlreiche Leser kritisiert, dass ich nur die Zyklen der jährlichen Durchschnitte betrachtet hätte. Wenn man Jahrzehnte betrachtet, sähe es anders aus und die Klimasensitivität wäre viel größer. Daher wiederhole ich meine Analyse ohne die jährlichen Durchschnitte, die ich in meinem letzten Beitrag betrachtet hatte. Figur 1 zeigt das Resultat für die nördliche Hemisphäre (NH) und die Südliche Hemisphäre (SH):
Figure 1. Temperaturen, nur auf der Grundlage der Variationen der Sonneneinstrahlung errechnet (Netto Sonnenenergie nach Albedo Reflektionen). Die Beobachtungen werden so gut durch die Berechnungen bestätigt, dass man die Linien mit den gemessenen Temperaturen nicht sieht. Sie sind hinter den Linien verborgen, die die Berechnungen abbilden. Die beiden Hemisphären haben verschiedene Zeitkonstanten (tau) und Klimasensitivitäten (lambda). Für die NH beträgt die Zeitkonstante 1.9 Monate und die Klimasensitivität 0.30°C bei einer Verdoppelung des CO2. Die entsprechenden Werte für die SH betragen 2.4 Monate und 0.14°C bei einer Verdoppelung des CO2. [… Residual = Rest]
Ich habe anhand des gleichen Verzögerungs-Modells gerechnet, das ich in meinem vorgehenden Beitrag erwähnte, aber ich habe nun die tatsächlichen Daten benutzt, anstelle der Durchschnitte. Ich verweise daher auf meinen vorgehenden Beitrag und das beigefügte Kalkulationsblatt mit den Einzelheiten zur Berechnung. Und jetzt gibt es einiges Interessantes bei dieser Grafik.
Erstens, die von mir im vorgehenden Beitrag benutzten Klimasensitivitäten eignen sich vorzüglich, um die Temperaturänderungen über ein-einhalb Jahrzehnte zu berechen, wenn auch die mit meinen Berechnungen nicht einverstandenen Leser anderer Meinung sind. In dem von der Aufzeichnung überdeckten Zeitraum stieg die NH-Temperatur um 0.4°C an, vom Modell ganz exakt so berechnet. Auf der SH gab es kaum einen Anstieg, auch das wurde vom Modell genau so berechnet.
Zweitens, nur die Sonne und die Albedo wurden benötigt, um diese Berechnungen durchzuführen. Ich brauchte keine Aerosole, vulkanischen Antriebe, Methan, CO2, Ruß, indirekten Aerosol-Effekt, Bodennutzung, Schnee- oder Eis-Albedo, und auch nichts von all dem übrigen Zeug, von dem die Modellierer behaupten, es steuere die Temperatur. Sonnenlicht und Albedo scheinen notwendige und hinreichende Variablen zu sein, um die Temperaturänderungen über den betrachteten Zeitraum zu erklären.
Drittens, die Treibhausgase werden gemeinhin als “gut durchmischt” angesehen, daher wurde ein Reihe von Erklärungen versucht, um die Unterschiede in den Trends der Temperaturen für die beiden Hemisphären zu erklären … aber allein mit der Sonne und der Albedo können die unterschiedlichen Trends sehr gut erklärt werden.
Viertens, es gibt keinen signifikanten Trend in den Resten aus Errechnetem minus Messwerten weder für die NH noch für die SH.
Fünftens, ich sage schon seit vielen Jahren, dass das Klima auf Störungen und Änderungen bei den Antrieben reagiert, indem es gegensteuert. So meine ich beispielsweise, dass die Auswirkung von Vulkanausbrüchen auf das Klima in den Klimamodellen stark überschätzt wird. Es sind die Albedoänderungen, die die Dinge zurück ins Gleichgewicht bringen.
Wie haben Glück, dass unser Datenbestand mit dem Pinatubo-Ausbruch einen der stärksten Vulkanausbrüche unserer Zeit enthält … kann man ihn aus der in Figur 1 gezeigten Aufzeichnung herausnehmen? Nein, das geht nicht und zwar aus folgendem Grund: die Wolken reagieren auf eine derartige Störung sofort wie ein Thermostat.
Sechstens, wenn es über jahrzehntelange Perioden eine längere Zeitkonstante gäbe (tau), oder eine größere Klimasensitivität (lambda), dann würde sich das in den Resten für die NH zeigen, aber nicht in den Resten für die SH. Dies deswegen, weil es bei der NH einen Trend gibt, und bei der SH grundsätzlich keinen. Aber die Berechnungen mit den gegebenen Zeitkonstanten und Sensitivitäten konnten beide Hemisphären sehr genau abdecken. Der Fehler der Wurzel-aus-den-Quadratdurchschnitten (Root Mean Square – RMS error) bei den Resten beträgt nur ein paar Zentel eines Prozents.
Also, Leute, das ist Alles, machen Sie sich drüber her … aber denken Sie bitte daran: Es ist Wissenschaft und die Spielregel ist, dass die wissenschaftliche Erkenntnis selbst angegriffen werden soll, nicht der Wissenschaftler als Mensch.
Denken Sie bitte auch daran, dass es nutzlos ist, meine Ergebnisse als einen „Witz“ oder als „Unsinn“ zu bezeichnen. Die Rechenergebnisse passen extrem gut zu den beobachteten Messwerten. Wenn es Ihnen nicht gefällt, müssen Sie die Fehler suchen und finden, und dann die Fehler in meinen Daten, in meiner Logik oder in meiner Mathematik aufzeigen.
Mit freundlichen Grüßen
w.
PS – Man hat mir häufig gesagt, so als ob keine weitere Diskussion möglich wäre, dass niemand jemals eine Modell erzeugt hätte, wo der Temperaturanstieg ohne Einbezug anthropogener Beiträge von CO2 und dergleichen hätte erklärt werden können. Nun, dieses Modell hier erklärt einen Anstieg von 0.5°C/pro Jahrzehnt in den 1980er bis 1990ern, genau den Anstieg, über den man sich Sorgen macht, und das ohne anthropogenen Beitrag.
[Anmerkung: Ich danke Stephen Rasey für seinen aufmerksamen Hinweis, dass meine ursprüngliche Trend-Berechnung wegen Endpunkt-Effekten leicht abwich. Ich habe daraufhin die Grafik und die darauf bezogenen Trend-Verweise berichtigt. Das hat keine Bedeutung für die Berechnungen oder für meine Schlussfolgerungen. -w.]
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Original zum ersten Teil: „An Observational Estimate of Climate Sensitivity“
Original zum zweiten Teil: "A Longer Look at Climate Sensitivity"
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
@ #10: P. Dietze sagt am Montag, 18.06.2012, 20:25
„Der reine CO2-„Strahlungsantrieb“ von 3,7 W/m² am oberen Atmosphärenrand (dieser IPCC-Wert ist korrekt)“.
Der Strahlungsantrieb ist eine Definition und hat nichts mit der Realität zu tun. Man kann natürlich bei konstanter Temperatur und anderer Treibhauskonzentration eine Änderung der Strahlung ausrechnen – aber daraus anschließend irgendeine Temperatur auszurechnen ist ein Witz.
Um die unterschiedlichen Strahlungsintensitäten auszurechnen, müssen Temperaturverlauf und Strahlungsintensität gleichzeitig ausgerechnet werden. Bedingung für die Berechnung ist, daß in jeder Höhe Absorption (temperaturunabhängig) und Emission (temperaturabhängig) bilanzieren. Dazu kommt noch das durch Vertikalzirkulation der Temperaturgradient auf den adiabatischen Wert begrenzt wird. Im Bereich der Troposphäre können Absorption und Emission nicht bilanzieren.
Wenn aber die Lösungs-Bedingung für mehr Treibhausgase die simultane Berechnung von Temperatur und Strahlung ist, dann braucht auch nicht hinterher aus der verstärkten Strahlung irgendeine Änderung der Bodentemperatur berechnet zu werden.
Den Fehler der Berechnung (ohne gleichzeitige Berechnung des neuen Temperaturverlaufs) hat auch Prof. Harde gemacht.
MfG
Wer diesen Fehler macht, berechnet in der Regel eine zu kleine Klimasensitivität.
@ #11: Dr.Paul sagt am Montag, 18.06.2012, 23:49
„Das fängt schon mit irgend einer „Durchschnittstemperatur“ an (Höldersche Ungleichung), müsste sich doch schon langsam rumgesprochen haben.“
Die Höldersche Ungleichung liefert eine obere Schranke für die Durchschnittstemperatur bei konstanter Gesamtleistung der Abstrahlung und unterschiedlichen örtlichen Temperaturen. Und bei der Erde ohne Treibhauseffekt ist diese obere Grenze -18°C.
MfG
#10: Herr P. Dietze, schön, dass Sie hier eine „Berechnung“ zitieren, die auf Konsens beruht und in der Diskussion total auseinander genommen wurde.
Darauf kann man also NICHT bauen.
Das fängt schon mit irgend einer „Durchschnittstemperatur“ an (Höldersche Ungleichung),
müsste sich doch schon langsam rumgesprochen haben.
Was einmal widerspruchsfrei als falsch erkannt wurde, sollte nicht ständig wiederholt werden.
mfG
Willis Eschenbach hat – da er offensichtlich nichts von Stefan-Boltzmann (S-B) hält – die leicht berechenbare „Klimasensitivität“ der Erde letztlich durch (zeitabhängige) Beobachtungen von Temperatur- und Solarschwankungen ermittelt wobei er den global-mittleren „Strahlungsantrieb“ von 3,7 W/m² für CO2-Verdoppelung einfach vorausgesetzt hat.
Die Klimasensitivität wird (am Boden) mit S=392 W/m² und T=288 K nach dem differentiellen S-B-Gesetz deltaT/deltaS = T/4/S = 0,184 K/(W/m²). Der reine CO2-„Strahlungsantrieb“ von 3,7 W/m² am oberen Atmosphärenrand (dieser IPCC-Wert ist korrekt) muß am Boden wegen der Gegenstrahlung durch Eps=240/392=0,612 dividiert werden. 0,184*3,7/0,612 ergibt dann – allerdings als Basiswert fürs Gleichgewicht 1,1 K.
Nun sind noch Korrekturfaktoren i.w. für Wasserdampfüberlappung, Wasserdampfrückkopplung, Wolkenbedeckung, Feuchtkonvektion, Nettodurchstrahlung anzubringen. Prof. Harde hat mit sorgfältigen Berechnungen 0,6 °C für CO2-Verdoppelung erhalten. Der gesamte globale Klimasensitivitätswert von Eschenbach ist mit 0,3 °C nur die Hälfte davon. Möglicherweise ist das darauf zurückzuführen daß die Gleichgewichtsreaktion der Erde nach einer über sehr lange Zeit bestehenden Störung kaum beobachtet werden kann – und angenommene Zeitkonstanten für NH und SH fehlerhaft waren. Zur Klimasensitivität siehe auch den Beitrag von Dr. Dittrich http://tinyurl.com/7ucbend
@ #8: Dr.Paul sagt am Samstag, 16.06.2012, 00:12
„Sie sollten allerdings auch so mutig sein uns diese Annahmen auch zu nennen.“
Die Fakten sind alle schon genannt:
In @ #7: Ebel sagt am Freitag, 15.06.2012, 18:59 und
@ #20: Ebel sagt am Sonntag, 10.06.2012, 11:38 in „Argumente der Skeptiker auf dem Prüfstand, eine Sendung des Bayerischen Fernsehens vom 3.Juni 2012“
MfG
#7: Ebel so, so,
1) Sie rechnen also mit ANDEREN Annahmen als Willis Eschenbach, wie mutig!
Sie sollten allerdings auch so mutige sein uns diese Annahmen auch zu nennen.
2)Sie vergessen dabei ganz, wenn man etwas misst, verschwindet JEDE Klimasensibilität von CO2.
Deshalb ist ja die Voraussetzung jeder Berechnung, dass man etwas zunächst annimmt, was man nicht messen kann,
sonst könnte man ja auf JEDE Annahme verzichten.
mfG
@ Willis Eschenbach
„Nun kann man nicht einfach die direkte Änderung von Sonnenantrieb und Temperaturänderung betrachten, um die Langzeitsensitivität zu erhalten. So würde man nur eine sofort eintretende „unmittelbare“ Klimasensitivität erhalten. Der Grund liegt darin, dass es eine Weile dauert, bis sich die Erde erwärmt oder abkühlt.“
Der Strahlungsantrieb ist falsch beschrieben siehe http://tinyurl.com/6svcggy und was steht hier „Eine Änderung des Antriebs bedeutet eine Änderung im Netto des Strahlungseintrags (downwelling raditation) am oberen Rand der Atmosphäre. Darin enthalten ist die kurzwellige (solare) und die langwellige („Treibhaus“) Strahlung.“. Also nicht oberer Rand sondern Tropopause – und virtuell und nicht real.
Zwar ist es richtig „es eine Weile dauert, bis sich die Erde erwärmt oder abkühlt.“ – aber wenn man nicht versteht, wie die Zusammenhänge sind, kommt nur Unsinn heraus.
Auf die Oberfläche kommt die Solarstrahlung und die Gegenstrahlung, die Oberfläche verliert Wärme durch Abstrahlung und konvektiven Wärmestrom (latent und sensitiv). Die Differenz zwischen Eingabe und Verlust geht ins Erdinnere.
Wieviel das Erdinnere speichert hängt nicht nur von der Temperaturänderung an der Oberfläche ab, sondern auch von der Länge einer Temperaturänderung – weil die Temperaturänderung um so tiefer geht, um so länger der Temperaturänderung dauert (ungefähr Wurzel aus der Zeitdauer).
Langfristig ist die Temperaturänderung unabhängig von der Wärmespeicherung – sondern ergibt sich daraus, daß Wärmeaufnahme und Wärmeabgabe an der Oberfläche über ein Jahr weitgehend ausgeglichen ist. Also – der langfristige Gleichgewichtszustand hat nichts mit der Verzögerung zu tun. Die Reaktion der Atmosphäre ist relativ kurzfristig gegenüber Strahlungsänderungen, deswegen ist mit der Zeitverzögerung der Erdoberfläche die Klimasensitivität nicht zu bestimmen.
Wenn man die Reaktion der Erdatmosphäre untersucht, ergibt sich die langfristige Temperaturänderung zu 3 K und nicht zu 0,3K mit dem falschen Annahmen.
MfG
#5: Norbert Fischer Sie irren mal wieder,
eine andere „Berechnungsbasis“ existiert nicht!
Experimente, die es gibt, werden weder berücksichtigt, noch durchgeführt, obwohl sie möglich sind.
Lediglich die verwendete „Berechnungsbasis“ für den postulierten „natürlichen Treibhauseffekt“ ist experimentell NICHT nachprüfbar.
Damit ist sie nicht wissenschaftlich.
mfG
@ G. House
„Nach meinen bescheidenen Recherchen ist diese Zahl lediglich aus der Behauptung abgeleitet worden, dass die „Treibhausgase“ die Erdoberfläche durch ihre GEGNSTAHLUNG um 33 Grad wärmer machen.“
Ich weiß ja nicht, wo und wie Sie recherchiert haben, aber diese 33°C fließen an keiner Stelle ein in die Berechnung der 3,7 W/m^2.
//// „“Klimasensitivität” ist der Name des Maßes, um wieviel sich die Erdoberfläche erwärmt bei einer gegebenen Änderung von etwas, das “Antrieb” (forcing) heißt. Eine Änderung des Antriebs bedeutet eine Änderung im Netto des Strahlungseintrags (downwelling raditation) am oberen Rand der Atmosphäre. Darin enthalten ist die kurzwellige (solare) und die langwellige („Treibhaus“) Strahlung.
Willis Eschenbach“ ////
Ach so, die LANFWELLIGE SOLARE Strahlung ist bei Willis Eschenbach spurlos verschwunden. Das ist nicht schön und schon gar nicht wissenschaftlich.
Bis jetzt ist mir nur ein Grund bekannt, die Existenz der LANFWELLIGEN SOLAREN Strahlung zu verschweigen: so lässt sie sich besser als „Gegenstrahlung der Treibhausgase“ zu verkaufen.
//// „Um eine Verdoppelung des CO2 zu simulieren, habe ich einen einmaligen Sprung von 3.7 W/m2 Antrieb angenommen.
Willis Eschenbach“ ////
Angenommen? Für mich sieht es so aus, als Willis Eschenbach versucht die Wahrheit über diese 3.7 W/m2 zu verschleiern. Nach meinen bescheidenen Recherchen ist diese Zahl lediglich aus der Behauptung abgeleitet worden, dass die „Treibhausgase“ die Erdoberfläche durch ihre GEGNSTAHLUNG um 33 Grad wärmer machen. Nun ist diese grundlegende Behauptung längst widerlegt worden: die GEGNSTAHLUNG der „Treibhausgase“ kann höchstens für einen Temperaturunterschied von winzigen Teilen des Grades sorgen. Das folgt unweigerlich aus den Ergebnissen dieses Experimentes: http://tinyurl.com/Wood-Exp .
Jedenfalls ist es nicht normal, für eine wissenschaftliche Berechnung etwas wichtiges einfach anzunehmen. Das deutet darauf hin, dass er doch weiß, dass es mit der 3.7 W/m2 nicht so ganz stimmt, will aber das Ergebnis seiner Berechnung den Lesern vermitteln.
Guter Artikel den ich schon bei WUWT gelesen habe. Eine Frage: ich úbersetze und redigiere oft deutsche Wikipediaartikel ins schwedische- wie sieht es aus mit dem Copyright fúr die Grafiken bei Ihnen? Im übrigen: weiter so!
Jörg aus Finnland…
Dazu passt eine Meldung bei Focus-Online.
Textauszug:
„Quadrupol-Struktur: Bringt die Sonne die nächste Eiszeit?
Das Magnetfeld der Sonne kehrt sich um. Das ist eigentlich normal – doch diesmal entstehen möglicherweise vier Pole. Dieses Phänomen könnte Ursache der Kleinen Eiszeit gewesen sein, vermuten japanische Forscher.“
Quelle: http://tinyurl.com/co6pq6b