In FAQ 1.2 wird die Beziehung zwischen Klimaänderung und Wetter hinterfragt. Zunächst wird festgestellt, dass das Klima im allgemeinen definiert wird als durchschnittliches Wetter, woraus sich ergebe, das Klimawandel und Wetter miteinander verflochten sei. Gleichwohl gäbe es wichtige Unterschiede. Halten wir uns bei der Verwirrtaktik, (das ‚Klimaänderung’ etwas anderes sein könne als die „Änderung des durchschnittlichen Wetters“), nicht weiter auf, sondern bringen das erste Beispiel wie der IPCC einfache Fragen objektiv inkompetent beantwortet:
IPCC FAQ 1.2 (A) sagt: Eine häufige Verwechslung zwischen Wetter und Klima wird erkennbar, wenn die Wissenschaftler gefragt wird, wie sie vorhersagen könnten, wie das Klima in 50 Jahren aussehe, wenn sie es für das Wetter der nächsten Wochen nicht könne.
Das projizieren von Klimaveränderungen (d.h. langfristigen Durchschnittswetter) aufgrund von Änderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre oder anderer Faktoren ist ein ganz anderes und viel mehr überschaubares Thema[1]. ( is a very different and much more manageable issue.)
Kommentierung zu 1.2 (A): Hier wird ein Unterschied behauptet, der schon im Ansatz lächerlich ist und objektiv eine Täuschung darstellt. Wenn die Wissenschaft von Wetter redet, aber bisher Wetter nur in Plattitüden beschreibt, kann man auch keine Unterschiede begründen. So beschreibt z. B. das Glossary der American Meteorology Society (AMS), dass das Wetter der Zustande der Atmosphäre sei, insbesondere bezüglich ihres Einflusses auf das Leben und menschliche Aktivitäten[2]. Andere Beschreibungen sind genauso wenig erhellend[3]. Ganz offensichtlich soll der Klimatologie eine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zugeordnet werden, die selbst die Wissenschaft der Meteorologie abspricht. Unglaublich ist auch die erkennbare Naivität, eine Differenz zwischen Klima und Wetter dadurch zu konstruieren, das Klimaveränderungen ein überschaubareres Thema (much more magangable issue) sei. Durch Weglassung wird alles einfacher. Das tägliche Wetter besteht aus ca. 100 Komponenten[4]. Wenn ich 99 Komponente ignoriere, kann ich leichter eine Prognose über eine Komponente abgeben, aber nicht über das zukünftige „durchschnittliche Wetter“. Damit ist auch die Verwendung des Begriffs ‚Klimaänderung“ irreführend und einer Wissenschaft unwürdig. Zukünftiges Klima ist derzeit so wenig vorhersagbar, wie das Wetter in der nächsten Jahreszeit.
IPCC FAQ 1.2 (B): Dazu eine Analogie; weil es unmöglich ist das Alter vorherzusagen in dem ein bestimmter Menschen sterben wird, können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass das durchschnittliche Sterbealter bei Männern in den industrialisierten Ländern bei etwa 75 Jahren liegt.
Kommentierung zu 1.2 (B): Diese Analogie>zeigt, dass die verantwortlichen Wissenschaftler vor objektiver Rücksichtslosigkeit in der Argumentation nicht zurückschrecken. Wie kann eine akademische Elite überhaupt auf die Idee kommen, ein Menschenleben mit einem unspezifischen Begriff „Klima“ (durchschnittliches/statistisches Wetter) in eine Analogie zu stellen, um die Verlässlichkeit von Zukunftsprognosen zu begründen. Das ist schief, falsch und unverantwortlich.
__’Klima’ ist, per Definition Statistik (durchschnittliches Wetter), wie kann man dann einen ‚Statistikänderung’ zu Wetter abgrenzen, wenn man nicht vorher „Wetter“ definiert hat?
__Da Statistik die Lehre von Methoden zum Umgang mit quantitativen Informationen (Daten) ist, ist eine unspezifizierte Beschreibung von statistischem (durchschnittlichem) Wetter in Zukunftsszenarien problematisch und untergräbt Klarheit und Transparenz.
__Wenn die Analogie unberücksichtigt lässt, dass die Wissenschaft unter Klima das durchschnittliche Wetter über einen Zeitraum von wenigen Monaten bis zu Millionen von Jahren erfasst, dann feiert Ignoranz Triumphe. Wie können die IPCC Autoren und die mitverantwortlichen IPCC Beteiligten[5] übersehen, dass jeder Mensch stirbt, aber „das Klima“ nie.
Die Wurzel für diese abstrusen Erläuterungen ergeben sich aus der Unfähigkeit der Wissenschaft zu erkennen, dass man mit einem Laienbegriff (Klima) keine gute Arbeit leisten kann. Man redet über Klimawandel, statt über ‚Änderung des durchschnittlichen Wetters’, weil nicht auffallen soll dass man selbst mit kurzfristigen Wettervorhersagen schon Probleme hat. Auch soweit eine Generalisierung von ‚Globaler Erwärmung’ berechtigt sein kann, was hier offen gelassen wird, ist eine Vermengung oder Gleichschaltung mit Climate Change (Klimaänderung) unverantwortlich, denn es verwischt die Strukturen, die für das Verständnis und den Schutz der atmosphärischen Vorgänge dringend geboten sind. (ausführlich: http://www.whatisclimate.com/ )
Zusammenfassung: Erforderlich ist, dass die Wissenschaft mit Definitionen und Erklärungen demonstriert, dass sie wenigstens in Grundzügen versteht wovon sie spricht. Die beiden obigen Beispiele zeigen nur die Spitze des Eisberges ihres diesbezüglichen Unvermögens auf[6]. Seit langem hätte erkannt und erläutert werden müssen, dass das regionale und globale Wetter durch das Treibhausgas: Wasser, bestimmt wird. Bezogen auf kurz und langfristige Wetterdaten sind die physikalischen Vorgaben der Ozeane entscheidend. Deren umfassender Steuerungseffekt auf die Atmosphäre kann zwar durch Vulkane, Sonnenflecken u.s.w. vorübergehend beeinflusst werden, wurde aber in der Erdgeschichte der letzten zig-Millionen Jahre nie aufgehoben. Will man die Gefahr einer anthropogenen „Änderung des durchschnittlichen Wetters“ (Klimawandel) minimieren, muss man die Meere als entscheidenden Faktor verstehen. Die unsäglich schwache Klimaterminologie der Wissenschaft ist hervorragend geeignet die Prioritäten falsch zu setzten. Was der Mensch in der Meeresumwelt verändert, lässt sich durch den Menschen nie mehr korrigieren. Die Ozeane steuern ihren internen Ablauf und das Wetter nach eignen Gesetzen. Mit einer Durchschnittstemperatur von weniger als 4°C, sind Bedingungen schnell erreicht, die starke Wetterschwankungen oder z.B. in wenigen Jahren eine Eiszeit generieren können. Um diesen Aspekt zu unterstreichen ist es gerechtfertigt dem Wort ‚Klima’ dadurch eine erläuternde Bedeutung zu geben, indem man ‚durchschnittliches Wetter über einen längeren Zeitraum’ definiert als:
„Klima ist die Fortsetzung der Meere mit anderen Mitteln“ [7] wobei ‚die Mittel’ vielfältig sind, insbesondere
von Dr. Arnd Bernaerts www.ozeanklima.de
[1] Eigne Übersetzung; Original Text hier: FAQ 1.2 /2007/ WG1 at : http://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/wg1/en/faq-1-2.html
[2] Der Wortlaut des ersten Satzes im AMS-Glossary, (2000), American Meteorological Society, Glossary, 2nd Edition, “The state of the atmosphere, mainly with respect to its effects upon life and human activities.” Zugang zum vollen Text siehe Fußnote 4.
[3] All Glossaries usually provide only very general description, like this three:
- ___ Weather is a short-term phenomenon, describing atmosphere,
ocean and land conditions hourly or daily.
· ___ Weather is not constant. It is dynamic and always changing.
· ___ Weather is the day-to-day state of the atmosphere, and its
short-term (minutes to weeks) variation.
[4] Zugang zum vollen Text zum “weather” bei: AMS-Glossary, (2000), American Meteorological Society, Glossary, 2nd Edition, http://amsglossary.allenpress.com/glossary ; http://amsglossary.allenpress.com/glossary/browse?s=w&p=19
[5] Laut IPCC haben über 2000 Forscherinnen und Forscher unmittelbar am Bericht 2007 mitgewirkt, 500 Lead Authors and 2000 Expert Reviewers.
[6] Eine sehr ausführliche Diskussion mit Aufsätzen dazu seit 1992 in Deutsch auf: http://www.ozeanklima.de/ ;
in Englisch auf: http://www.whatisclimate.com/
[7] Letter to the Editor, NATURE 1992, “Climate Change”, Vol. 360, p. 292; at: http://www.whatisclimate.com/1992-nature.html
Lieber Herr Wanninger, #2
„Verzeihen Sie die kleinkarierte Frage, seit 20 oder seit 30 Jahren. Das müsste man doch eigentlich exakt angeben können.“
Wieso kleinkariert?
Die Modellkomplexität wächst mit der verfügbaren Computerkapazität. Anfänglich (von 1965 Manabe et al. bis in die 70iger) hat man nur einen „Sumpf-Ozean“ angenommen, d.h. nur eine Wasserfläche für die Kopplung an den hydrologischen Zyklus, dann die Deckschicht mit einigen 100m Tiefe, um die auf kurzen Zeitskalen (Jahre bis Jahrzehnte) ablaufende Wechselwirkung mit der oberen Ozeandynnamik mitzunehmen, inzwischen hat man komplette Ozeanmodelle inkl. einer Bodentopographie und nimmt die Wechselwirkung mit dem Zwischen- und Tiefenwasser (100-1000 Jahre) auch noch mit.
„Und wenn überhaupt, ‚wieviel‘ Meer. Wie hoch ist die gesamte Wärmekapazität der Meere, wie genau kennt man den Wäremübergang Oberflächenwasser Atmosphäre und wie genau denjenigen zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser?“
Aus Messungen weiß man, wie sich die Energieströme zwischen den verschiedenen Systemen (Atmosphäre, Deckschicht, Tiefenwasser) aufteilen. Der Energieaustausch pro Zeiteinheit ist am höchsten zwischen Atmosphäre und Deckschicht. Der ins Tiefenwasser ist kleiner und träger. Beim Deckschicht- oder Sumpfmodell wird dieser Anteil auf Null gesetzt. Der Punkt ist, dass man die Größe des Fehlers durch diese bewußt gemachten Vereinfachung kennt und ebenfalls (evtl. durch andere Modelle) abschätzen kann, wie aufgrund dieser Vereinfachung die Ergebnisse des Deckschicht- oder Sumpfmodell zu interpretieren sind und wo die Grenzen ihre Realitätsnähe sind.
„Verzeihen Sie meine provokanten Fragen“
Was soll denn da provokativ sein? Provokativ finde ich nur unsachliche Fragen.
„aber Sie wissen selbst, dass die Wissenschaft hier vor mehr Fragezeichen als Antworten steht. Inwiefern sollte man dann etwas sinnvoll modellieren können, das man kaum versteht, geschweige denn quantifizieren kann?“
Eher ist dies provokativ, denn Sie fragen im einfältigen Glauben, die richtige Antwort schon zu kennen. Da frage ich mich schon, was das soll!
Herr Bäcker musste ja bereits zugeben, dass die Wolkenbildung zwar validiert wurde, konnte aber nicht sagen an was. Inwiefern die eine variierende Wolkenbildung, die wahrscheinlich von der Sonnenaktivität abhängt, zukünftig in die Modelle eingebaut werden könnte, wird wahrscheinlich zurzeit erst diskutiert.
Darüber hinaus wurde Herr Bäcker letzt erst betont, dass man ja über die Ozeane noch weniger und erst kürzer was wisse wie über die Atmosphäre.
Und jetzt schlägt er diese dicken Nägel ein. Wohl halt ein Gefälligkeitswissenschaftler und -Schreiber
@ NicoBaecker, #1
Verzeihen Sie die kleinkarierte Frage, seit 20 oder seit 30 Jahren. Das müsste man doch eigentlich exakt angeben können.
Und wenn überhaupt, ‚wieviel‘ Meer. Wie hoch ist die gesamte Wärmekapazität der Meere, wie genau kennt man den Wäremübergang Oberflächenwasser Atmosphäre und wie genau denjenigen zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser?
Verzeihen Sie meine provokanten Fragen, aber Sie wissen selbst, dass die Wissenschaft hier vor mehr Fragezeichen als Antworten steht. Inwiefern sollte man dann etwas sinnvoll modellieren können, das man kaum versteht, geschweige denn quantifizieren kann?
„Will man die Gefahr einer anthropogenen „Änderung des durchschnittlichen Wetters“ (Klimawandel) minimieren, muss man die Meere als entscheidenden Faktor verstehen.“
Das ist nichts Neues. Deswegen werden die Ozeane ja auch in den Klimamodellen seit 20-30 Jahren mitgenommen.