An praktisch allen einigermaßen geeigneten Schweizer Flüssen wurden bereits ab dem späten 19. Jahrhundert Staustufen errichtet und mithilfe von Turbinen Strom erzeugt. Heute liefern solche Laufwasserkraftwerke rund 1/4 des Schweizer Strombedarfs von etwa 65 Terawattstunden (TWh) im Jahr. Da sie keine teuren Brennstoffe benötigen, können sie relativ preisgünstig produzieren. Nicht zuletzt deshalb lagen die Strompreise in der Schweiz trotz der allgemein hohen Lebenshaltungskosten des Landes noch vor wenigen Jahren im europäischen Vergleich eher im Mittelfeld als im oberen Bereich.
Bild rechts:Schweizer Laufwasserkraftwerk an einem der Nebenflüsse des Rheins (Symbolbild)
Deutsche EE-Überproduktion drückt die Erzeugerpreise auch im Nachbarland
Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz ist Grundlage für die Subventionierung „erneuerbarer Energien“ wie Wind- und Solarstrom mit aktuell rund 23 Mrd. € pro Jahr. Das hat zu einem planlosen Boom bei der Errichtung entsprechender Anlagen geführt, mit einer besonderen Schwerpunktbildung von Solaranlagen in den sonnenreichen südlichen Bundesländern und von Windenergieanlagen im Norden. Insbesondere in den Mittagsstunden speisen Solaranlagen im Verein mit Windanlagen inzwischen so viel gar nicht benötigten Strom ins Netz, dass dieser teils mit Zuzahlungen ins Ausland verschenkt werden muss, Bild 1.
Bild 1. Am 11.5.2014 wurde in Deutschland Strom wegen der chaotischen Überproduktion aus Wind- und Solaranlagen mit Geldgeschenken bis zu 65 € pro MWh in die in- und ausländischen Märkte gedrückt (Grafik: Rolf Schuster)
Diese Praxis nannte man früher Dumping, sie ist insbesondere in Indien und China sowie anderen asiatischen Ländern bis heute in äußerst unguter Erinnerung. Noch verheerender ist jedoch der langfristige Effekt der durch die subventionierte EE-Erzeugung immer weiter nach unten gedrückten Börsenstrompreise, die inzwischen gegen 30 €/ MWh (3ct/ kWh) tendieren, Bild 2. Aufgrund des international liberalisierten Strommarktes verhageln diese Preise auch den Betreibern von Wasserkraftanlagen in der Schweiz das Geschäft.
Bild 2: Die Strompreise an der EPEX sind mit dem Ausbau der deutschen Solar- und Windanlagen immer tiefer gefallen (Grafik: Proteus Solutions GbR)
Strompreisentwicklung eines typischen Schweizer Laufwasserkraftwerks
Bei diesem Preisniveau können Wasserkraftwerke schon längst nicht mehr mithalten. Für Deutschland mit seinem im Vergleich niedrigeren Preisniveau liegen die Gestehungskosten für Strom aus Wasserkraft bei 10,2 €/ MWh [WAKO]. Dennoch konnte das hier beispielhaft betrachtete Laufwasserkraftwerk noch 2002 bei einem Abgabestrompreis von 7,5 CHF/ MWh mit zufriedenstellendem Ertrag wirtschaften. Dieser Strompreis muss jedoch in regelmäßigen Abständen mit den Abnehmern – regionalen Netzbetreibern, Gemeinden usw. – neu ausgehandelt werden. Da sich diese inzwischen auch am internationalen Markt orientieren, ist er aufgrund des aus Deutschlands hereindrängenden Dumpingstroms in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Aktuell kann das Wasserkraftwerk für sein Produkt deshalb nur noch 6 CHF/ MWh (umgerechnet 4,9 €/ MWh) erzielen. Berücksichtigt man die seit 2002 fortschreitende Inflation, so sind die realen Einnahmen des Kraftwerks für sein Produkt „Strom aus Wasserkraft“ seit 2002 um 25 % zurückgegangen.
Zukunftsperspektiven
Der Blick auf diese Zahlen zeigt, dass sich Schweizer Betreiber von Laufwasserkraftwerken bisher im Prinzip hervorragend geschlagen haben. Bis jetzt war es ihnen möglich, Strom für knapp die Hälfte des vergleichbaren Preises in Deutschland zu erzeugen. Mit dem tendenziell immer weiter sinkenden Niveau ist jetzt jedoch das Ende der Möglichkeiten erreicht. Zum einen drückt aufgrund der langen Abschreibezeiträume der Kapitaldienst selbst für Investitionen, die bereits vor 30 Jahren vorgenommen wurden. Hinzu kommen erhebliche laufende Kosten für Reparatur und Instandhaltung, da ein solches Kraftwerk im Betrieb einem erheblichen Verschleiß unterliegt. Dies betrifft sowohl die eigentlichen Generatoren als auch periphere Einrichtungen wie die Reinigungsanlagen für die Rechen, welche Schwemmgut aus den Turbineneinlässen heraushalten. Hinzu kommt der Instandhaltungsaufwand für die Baulichkeiten und sonstigen Einrichtungen über und unter Wasser, die durch Strömung und Erosion ständig Schäden erleiden und instandgesetzt werden müssen. Zudem muss für die Einrichtungen ausreichend Personal vorgehalten werden, sowohl für die laufende Überwachung und Instandhaltung als auch für den Bereitschaftsdienst bei Notfällen. Ein Ausdünnen der Personaldecke ist aufgrund der meist ohnehin geringen Belegschaftsgröße solcher Kraftwerke kaum denkbar.
Mit dem langfristig weiter sinkenden Preisniveau an den Strombörsen ist daher ein „Kipppunkt“ erreicht, ab dem der Betrieb nicht mehr sehr viel länger aufrechterhalten werden kann. Es drohen Schließungen und der Verlust von Arbeitsplätzen. Die völlig überzogene Förderung sogenannter erneuerbarer Energien in Deutschland ist dabei, die umweltfreundliche Wasserkraft in der Schweiz aus dem Markt zu drängen. Und in den Belegschaften wächst die Sorge um die Sicherheit der Arbeitsplätze.
Fred F. Mueller
Quellen:
[PROT] http://www.proteus-solutions.de/~Photovoltaik/Strompreis:tM.F06!sM.EX1.asp
[WAKO] http://www.stromerzeugung-stromverbrauch.de/Stromerzeugung/Stromerzeugungskosten/Stromerzeugung-Kosten.html
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Herr Diehl betätigt sich übrigens auch wieder als EE-Lobbyist auf dem SMA-Blog. Wen es interessiert:
http://tinyurl.com/o99cnwd
Ist ein „schöner“ Artikel von einer SMA-SchreiberlingIn, in dem alle Propaganda-Sprüche wieder versammelt sind. 🙂
#88: Fred F. Mueller sagt:
Im Artikel und im Verlauf der Diskussion habe ich darauf hingewiesen, dass die hoch subventionierte deutsche „Ökostromerzeugung“ die Wasserkraftwerke wirtschaftlich ruiniert und damit eine umweltfreundliche Art der Stromgewinnung gefährdet.
===========================
Sehr geehrter Herr Mueller, wieso ist es nur der deutsche Ökostrom, der angeblich die schweizer Wasserkraft gefährden soll?
Schweizer Ökostrom wird ebenfalls gefördert.
Und sogar schweizer Wasserkraft wird gefördert.
Wenn also irgendwas durch Förderung gefährdet wird, ist das Kohlekraft und Atomkraft. Und das ist ja auch Sinn der Sache. Sowohl Deutschland als auch die Schweiz möchten nämlich gerne deren Anteil verringern.
Gruß
Hans Jung
#97 Hans Diehl,
„Laut dem ursprünglichen EEG sollen dem Versorger die „Mehrkosten“ die bei ihm, wegen des EEG Strom Anteils anfallen, mit der Umlage ausgeglichen werden. Warum sollen die Verursacher der Mehrkosten ausgenommen werden.“
Schön, dass Sie die durch die EE verursachten Mehrkosten zugeben, Herr Diehl. Aber es gibt kein „ursprüngliches EEG“. Es gibt nur ein EEG – mehrfach novelliert.
Sie sollten an Ihren Begrifflichkeiten arbeiten oder zum Arzt gehen.
„Haben Sie nicht gemerkt, dass ich die „Mengenlehre“ auf Georg Candor bezogen habe, und nicht den Strom.“
Sollte Ihre Aussage wahr sein, so haben Sie das Thema verfahlt. Ein weiterer Grund für Sie, zum (Fach)arzt zu gehen.
Ich frage mich gerade, wo der Begriff „Feuerwehrkommandant gebräuchlich ist…
Nun, denn sicher ist die Gefahr nicht groß. Es hat übrigens auch niemand behauptet, dass die PV-Anlage der Brandauslöser sein muss. Es kann ja auch eine Brandquelle in Ihrem Wohnbereich dafür verantwortlich sein…
„Die löschen öfter mal Gebäude die unter Strom stehen.“
Nichtg nur Gebäude können unter Strom stehen – manchmal auf bestimmte Menschen. Gilt sogar für Forentrolle, wenn sie sich nach getaner Tagesarbeit dem Alkohol hingeben.
Locker bleiben…
@ # 86 S. Hader,
Herr Hader,
vielen Dank für das herausragende Beispiel kommunistischer Kaderschulung, das Sie mit Ihrem Herumgeeiere hier mal wieder abliefern. In welchem Rang waren Sie damals „Parteisoldat“?
Im Artikel und im Verlauf der Diskussion habe ich darauf hingewiesen, dass die hoch subventionierte deutsche „Ökostromerzeugung“ die Wasserkraftwerke wirtschaftlich ruiniert und damit eine umweltfreundliche Art der Stromgewinnung gefährdet.
Mit Ihrem ganzen Herumgeschwafel versuchen Sie doch einzig und allein, irgendwelche unwichtigen Nebenaspekte nach vorne zu schieben, um von dieser Tatsache abzulenken. Punkt.
Aber ich darf Sie trösten: Sie erinnern mich an einen lächelnden Erich Honecker, der noch kurz vor dem Zusammenbruch vor laufenden Kameras die ewige Überlegenheit des Sozialismus mit einem denkwürdigen Spruch über Nutztiere beschwor.
Ich habe mir erlaubt, diesen extra für Sie auf unsere heutige Situation bezogen neu zu formulieren: Der Spruch „Das EEG in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“ trifft Ihre Geisteshaltung voll und ganz.
Mfg
Dirk Weißenborn sagt.
Warum übrigens ist der „Ökostromanteil“ nicht von der Zahlung der EEG-Umlage befreit? Es wäre deutlich im Sinne der inneren Logik des EEG, wenn man nur den fürchterlich gefährlichen Atomstrom und den klimaschädlichen Fossilstrom mit der EEG-Abgabe belegen würde.
@Herr Weißenborn
Laut dem ursprünglichen EEG sollen dem Versorger die „Mehrkosten“ die bei ihm, wegen des EEG Strom Anteils anfallen, mit der Umlage ausgeglichen werden. Warum sollen die Verursacher der Mehrkosten ausgenommen werden.
Dirk Weißenborn sagt:
Georg Candor kannte übrigens den Begriff „konventioneller Strom“ noch nicht. Es bleibt daher schleierhaft, was Sie damit andeuten wollen.
@ Herr Weißenborn
Haben Sie nicht gemerkt, dass ich die „Mengenlehre“ auf Georg Candor bezogen habe, und nicht den Strom.
:
Dirk Weißenborn sagt:
Was machen Sie eigentlich wenn Ihnen Ihre Photovoltaikanlage auf dem Dach abfackelt und die Feuerwehr kann nichts tun?
Haben Sie Ihren Versicherer über die höheren Risiken informiert und zahlen Sie als treuer Deutscher EEG-Michel auch die höheren Versicherungsprämien?
@ Herr Weißenborn
Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Feuerwehrkommandanten. Die wissen genau was zu tun ist wenn eine Anlage brennt. Die löschen öfter mal Gebäude die unter Strom stehen.
Übrigens werden die übertriebenen Schauermärchen von brennenden PV Anlagen, auch von den Versicherern gelesen.Die würden sich mit Prämien Erhöhung bei mir melden, wenn das ernst zu nehmen wäre.
Sehr geehrter Herr Mueller, das ist eine sehr ausführliche Antwort in #81. Nur gehen Sie kaum auf die eigentliche Frage ein.
„Was Ihre Frage angeht, wer „für die Schweiz den Strom aus Deutschland einkaufe“. Das ist nicht relevant. Es gibt nicht einen Akteur, sondern viele, im Prinzip alle, die an den Strombörsen aktiv sind.“
Das ist ziemlich allgemein gehalten, ginge es nicht etwas spezifischer? Es dürfte wohl nicht jeder Akteur an der europäischen Strombörse für den Schweizer Stromeinkauf zuständig sein. Ich denke durchaus, dass diese Frage relevant ist, weil je nach Rahmenbedingungen und Policy der Stromeinkäufer sich sehr unterschiedliche Ausgangssituationen für die Schweizer Wasserwerke ergeben. Beispielsweise würde ein Einspeisevorrang von Wasserkraft selbst ohne fixe Einspeisevergütung die Situation wesentlich entspannen. Oder wenn Großkunden wie die Stadt Winterthur sich dazu entschließen, ihren Strom bewusst von ausländischen Unternehmen zu beschaffen, verschärft das natürlich die Situation regionaler Anbieter (http://tinyurl.com/lbjgkq9).
„Was mich interessiert, sind die Auswirkungen, und die kann man hierzulande sehr deutlich sehen – wenn man will.“
Sehr gut. Wenn man das wirklich wissen will, muss man auch schauen, was ALLE beteiligten Akteure machen und welche Ziele sie verfolgen. In Ihren Beiträgen, angefangen vom Startartikel bis zu #81, ist immer nur von Deutschland und seiner Stromproduktion und dessen Börsenpreise die Rede, als wenn die deutschen Produzenten, insbesondere mit EE, darüber entscheiden könnten, was die Schweiz einkauft und verbraucht wird. Neben den deutschen Anbietern gibt es noch andere europäische und vor allem Schweizer Anbieter und genauso wichtig sind die Schweizer Verbraucher in Form von Großkunden, die mit ihren Entscheidungen sehr großen Einfluss auf die Auswirkungen haben. Gerade letztere hätten natürlich die Möglichkeit, einheimische Anbieter zu stärken.
Übrigens…“Abgesehen davon, dass es eben auch um Börsenstrompreise geht. An der Börse genügen gerade mal 25 Jahres-% EE-Strom aus volatilen Quellen, um die Preise für die restlichen 75 % Stromerzeugung in den Keller zu treiben.“
Ein großer Teil der „restlichen“ Stromerzeugung wird gar nicht an der Strombörse gehandelt.
Herr Diehl,
Ihre Logik ist einfach umwerfend.
#82 Hans Diehl,
Sehr geehrter Herr Diehl,
Die EVU’s kassieren keine EEG-Umlage.
Das machen die Stromnetzbetreiber (Amprion, Tennet, etc.). Sodann reichen die Stromnetzbetreiber die EEG-Umlage an die Erzeuger des „Erneuerbaren Stromes“ weiter. Soweit lagen Sie noch richtig, auch wenn Sie es krumm ausgedrückt haben.
Übrigens ist EEG-Umlage auf allen Strom, also auch den aus sonstigen „konventionellen“ Quellen stammenden, zu zahlen.
Warum übrigens ist der „Ökostromanteil“ nicht von der Zahlung der EEG-Umlage befreit? Es wäre deutlich im Sinne der inneren Logik des EEG, wenn man nur den fürchterlich gefährlichen Atomstrom und den klimaschädlichen Fossilstrom mit der EEG-Abgabe belegen würde.
Georg Candor kannte übrigens den Begriff „konventioneller Strom“ noch nicht. Es bleibt daher schleierhaft, was Sie damit andeuten wollen.
Zwei weitere Fragen:
Was machen Sie eigentlich wenn Ihnen Ihre Photovoltaikanlage auf dem Dach abfackelt und die Feuerwehr kann nichts tun?
Haben Sie Ihren Versicherer über die höheren Risiken informiert und zahlen Sie als treuer Deutscher EEG-Michel auch die höheren Versicherungsprämien?
Hans Diehl sagt: „Wie dem Herrn Jensen, im von ihm angesprochenen, SMA Blog die Luft, ausgegangen ist, kann jeder sehen wenn er mal diesen Blog anklickt.“
Luft ausgegangen… so so.
Mit dieser Meinung liegen sie genauso weit neben der Realität wie mit ihren persönlichen Annahmen und Vermutungen in Bezug auf den Energiemarkt. Aber es ist ein freies Land und jeder darf sagen, was er will. 🙂
Haben sie immer noch nicht ihr trübes Leuchtmittel ausgewechselt, bei dem sie ihre „Betrachtungen bei Lichte“ durchführen?
Dirk Weißenborn sagt:
Jetzt wird auch noch Adam Riese für die Propaganda der Energiewende-Lobbyisten missbraucht.
Gut, Herr Weißenborn, eigentlich hätte ich schreiben müssen nach Georg Candor, der war nämlich der Begründer der Mengenlehre, um die es hier geht.
Und hier sind die Fakten. Wir haben gegenwärtig etwa 29,4% Strom aus den EE. Die EVU,s kassieren für diese 29,4% ihres Vertriebsvolumen die EEG Umlage, um die EE Anlagenbetreiber zu bezahlen. Machen Werbung für den prozentualen Anteil Ökostrom in ihrem Angebot. Wenn dann eine „Menge“ übrig bleibt, kann das nach Georg Candor, nur konventioneller Strom sein.
@ # 79 S. Hader,
Herr Hader,
ob ich ein Energieexperte bin oder nicht, tut hier nichts zur Sache. Zunächst einmal pflege ich solche Urteile anderen zu überlassen, wobei ich mir allerdings aussuche, auf wessen Urteil ich Wert lege. Und zweitens ist jeder Experte immer nur auf einem relativ begrenzten Gebiet tatsächlich selbst tief in der betreffenden Materie drin. In den übrigen Bereichen verlässt er sich dann vor allem auf Beurteilungen von denjenigen Fachleuten, die dort am Ball sind. Da entscheidet vor allem auch praktische Erfahrung. Was den Stromhandel in der Schweiz und durch die Schweiz angeht, so verlasse ich mich auf solche Leute, die damit betraut sind. Und dazu zähle ich beispielsweise den Axpo-Verwaltungsratspräsidenten Robert Lombardini. Wenn dieser sich beklagt, dass es im Sommer „angesichts der aus dem europäischen Ausland (gemeint ist Deutschland, FFM) verfügbaren Strommengen bald so weit sein, dass man gezwungen sei, das Wasser ungenutzt neben den Turbinen vorbeizuleiten. Es mache keinen Sinn, sich aufgrund der dann am Markt geltenden Tiefstpreise noch finanziell dafür bestrafen zu lassen, dass man Energie ins Netz einleite“, dann ist das für mich glaubwürdig.
Aus Österreich klingt das sehr ähnlich: „Strom-Spotmarktpreise von aktuell rund 30 Euro/MWh und Futures von 35 € bremsen den Ausbau der Wasserkraft in Österreich auf Jahre. Das belegt die aktuelle Investitionsplanung der österreichischen E-Wirtschaft“. (Zitat aus „Österreichs Energie“, Sep. 2014, S.10). Auch diese Quelle ist für mich glaubwürdig.
Und Sie glauben anscheinend ernsthaft, dies mit willkürlich herausgepickten Stromflussdaten von drei Septembertagen mit teils recht moderatem Sonnenschein widerlegen zu können? Abgesehen davon, dass es eben auch um Börsenstrompreise geht. An der Börse genügen gerade mal 25 Jahres-% EE-Strom aus volatilen Quellen, um die Preise für die restlichen 75 % Stromerzeugung in den Keller zu treiben. Es ist dieser Hebel, über den alle anderen und eben auch die Schweizer und Österreicher in die Zange genommen werden.
Was Ihre Frage angeht, wer „für die Schweiz den Strom aus Deutschland einkaufe“. Das ist nicht relevant. Es gibt nicht einen Akteur, sondern viele, im Prinzip alle, die an den Strombörsen aktiv sind. Was mich interessiert, sind die Auswirkungen, und die kann man hierzulande sehr deutlich sehen – wenn man will. Und, lieber Herr Hader, Sie erinnern mich in diesem Zusammenhang an den Spruch, dass niemand so blind ist wie der, der nicht sehen will.
Mfg
Tolle Diskussion für alle Freunde unserer Grünfrösche im BBC.
http://tinyurl.com/n4s82af
Viel Spaß beim Hören 🙂
Conrad Beckert
Sehr geehrter Herr Mueller, zunächst einmal, da Sie sich für einen Energieexperten halten, eine einfache Frage. Wer kauft für die Schweiz den Strom aus Deutschland ein?
#58: „Was die grenzüberschreitenden Stromflüsse angeht, so sind 1,2 GW gemessen an der Kapazität des deutschen Kraftwerksparks nicht allzuviel. Es ist ja nicht alles Solarstrom, was über die Grenze geht, und um diese Uhrzeit dürfte es sich noch vor allem um Kohlestrom aus hochgeregelten Grundlastkraftwerken sowie einem gewissen Anteil Mittellastkraftwerken handeln. Die Probleme entstehen für die Schweiz vor allem in den Spitzenlastzeiten zwischen etwa 9 und 16 Uhr, weil dann die Solarzellen voll produzieren, und sie betreffen die Produzenten, die einen börsengesteuerten Markt beliefern müssen.“
Eine Bestätigung diese These wäre zum Beispiel, wenn die Stromexporte in die Schweiz über die Mittagszeit zunehmen. Das war in den letzten drei Tagen allerdings nicht der Fall. Der Export war eher konstant um die 1 GW und es gab nur vereinzelte Einbrüche.
MfG
S.Hader
Tophits der ausgehenden Woche
Nullsatzhitparade
Weitere Vorschläge:
Nr. 11: „Wie gesagt, meine Betrachtungen sind gesetzeskonform.“
Nr. 12: „Ich kritisiere, dass diese gesunkenen Beschaffungskosten nicht beim Endverbraucher ankommen.“
Nr. 13: „In der Hoffnung hier auch ideologiefreie Leser anzutreffen, …“
Nr. 14: „werden die EE um ihre Erfolge gebracht, in dem die von ihnen gesenkten Beschaffungskosten, nicht beim Verbraucher ankommen.“
Nr. 15 : „Natürlich ist der Strom nicht optisch zu unterscheiden.“
Nr. 16 : „Eine weitere Tatsache die deutlich macht, dass EEG Strom gar nicht der ins Ausland verscherbelte Strom Überschuss sein kann.“
Nr. 17 : „Ich kann ja verstehen, dass Sie als EEG Gegner den EE Strom als überflüssig sehen.
Laut Gesetz, und nach Adam Riese, kann das bei gegenwärtig 29% EE Anteil nur konventioneller Strom sein der Überflüssig ist.“
Nr. 18 : „Ich erlaube mir, Sie mit der Realität vertraut zu machen.“
Nr. 19 : „Wenn das EE Strom wäre, der da entsorgt würde, wäre das ein Verstoß gegen das Gesetz, das dem EEG Strom Vorrang einräumt.“
Nr. 20 : „Es sei denn, Sie können mir eine Stelle im EEG nennen, wo dieser Vorrang geändert wurde. “
Autor: Hans Diehl
#72 Hans Jung sagt:
„Zum „Müll“ wird ein solcher Strom deswegen nicht. Oder können sie irgendwelche qualitativen Unterschiede ausmachen?“
Schön, dass Sie ausnahmsweise mal der Wahrheit den Vorzug geben, Herr Jung!
Damit gibt es nach Ihren Worten also auch keinen „Ökostrom“.
Danke für diese Klarstellung.
@ #66 D. Weißenborn
„Ich würde zu gern wissen, …“
Gehen Sie davon aus, daß der Forist, der sich Hans Diehl nennt, aus welchen Gründen auch immer ein Trollo ist.
Trollos sind ja bekanntlich Leute mit irrationalem Handeln und Denken, die also z.B. bei zunehmenden westlichen Winden ihr Auto auf dem Fischmarkt in Hamburg parken und den CO2-Emissionen die Schuld geben, wenn ne dicke Rechnung kommt oder das Auto unbrauchbar wurde.
Trollos vergessen auch den Kompass, wenn sie auf dem Meeresboden spazierengehen … .
Trollos glauben auch daran, daß Windmühlen guten Strom liefern.
Herr Jensen sagt in # 69
In der Hoffnung hier auch ideologiefreie Leser anzutreffen, lassen Sie mich mit etwas weniger Worten als Herr Jensen, was dazu sagen.
Die Energiewende ist in der Tat ein gesetzlich vorgegebener Verdrängungsprozess, sprich Merit Order Prozess.
Herr Jensen und seine Freunde lehnen dieses Gesetz kategorisch ab, in Folge dessen ist das, was diejenigen, die das bei Lichte betrachten, was die „Kategoristen“ im Zuge der Energiewende, abwertend, oder falsch über die EE darstellen, in ihren Augen Quatsch oder Unsinn.
Ist ja logisch bei deren Ideologie.
Nur ein Beispiel, die EE senken nachweislich seit Jahren die Börsenpreise. Ich kritisiere, dass diese gesunkenen Beschaffungskosten nicht beim Endverbraucher ankommen. Herr Jensen bezeichnet das als Unsinn, weil die konventionelle Seite an anderer Stelle durch die EE Verluste machen würden. Nur weil die Konventionellen die Zeit verschlafen haben, oder nicht bereit sind den gesetzlichen Vorgaben ins Auge zu schauen, und umstrukturieren, werden die EE um ihre Erfolge gebracht, in dem die von ihnen gesenkten Beschaffungskosten, nicht beim Verbraucher ankommen..
Wie gesagt, meine Betrachtungen sind gesetzeskonform. Wie dem Herrn Jensen, im von ihm angesprochenen, SMA Blog die Luft, ausgegangen ist, kann jeder sehen wenn er mal diesen Blog anklickt.
#69 Peter Jensen,
Sehr geehrter Herr Jensen,
Ihre Erläuterungen verdienen Anerkennung!
Was ist die Schlussfolgerung?
Mit den Kommentaren des Herrn Diehl sollte sich ganz einfach niemand mehr beschäftigen.
Herr Hader ist davon jedoch ausdrücklich ausgenommen.
mfG
Dirk Weißenborn
@ # 70 Peter Jensen,
Werter Hr. Jensen,
O.K., ich trage schon Sack und Asche und bitte Sie, die Sache nicht persönlich zu nehmen. Wenn Sie meine Stellungnahme genau durchlesen, werden Sie feststellen, dass ich keinesfalls die Vertreter der juristischen Zunft pauschal schlecht machte. Ich wollte lediglich die Unterschiede und Grenzen zwischen den Rechts- und den Naturwissenschaften hervorheben. Ein wenig Einblick in die Materie habe ich als Vater einer Rechtsanwältin, die auch schon mal über ihre (manchmal frustrierenden) Erfahrungen vor Gericht berichtet, übrigens auch. Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass man unter Ihren Berufskollegen leider immer mal wieder über Zeitgenossen stolpert, deren Gedankengänge für Vertreter anderer Denkschulen, sagen wir mal, etwas gewöhnungsbedürftig sind. Und nur die waren gemeint.
Ich hoffe, dass ich damit eventuelle Missverständnisse bzw. Verstimmungen ausräumen konnte und einem weiteren gedeihlichen Zusammenwirken hier im Forum nichts mehr im Wege steht.
Mfg
#63: Heinz Eng sagt:Die ZUfallsströmlinge sind temporal im Netz….werden also vorrangig ans doofe Volk verteilt….die KOnventionellen köönen nicht nach belieben, mal eben so für ein paar Stündchen die KW runter fahren.
==================================
Herr Eng, sie könnnen es schon, nur eben unteschiedlich gut. Kernkraft ist dafür überhaupt nicht geeignet-alte Kohlekraftwerke sehr schlecht-neue Kohlekraftwerke besser-Gaskraftwerke noch besser.
Und am flexibelsten ist wohl die Wasserkraft.
Ein Vorteil, den die mit reichlich Wasserkraftpotential gesegneten Schweizer und Österreicher sich gerne zunutzen machen. In beidseitigem Interesse.
Dem „doofen Volk“, wie sie sich auszudrücken belieben, ist übrigens egal, ob sein Strom „planmäßig“ in einem Kernkraftwerk erzeugt wurde, oder aus irgendeiner Photovolatikanlage stammt, auf die „zufällig“ gerade die Sonne scheint. Zum „Müll“ wird ein solcher Strom deswegen nicht.
Oder können sie irgendwelche qualitativen Unterschiede ausmachen?
Gruß
Hans Jung
Peter Jensen sagt:
Ach ja richtig, Herr Diehl, ich erinnere mich genau, wie damals bis 2010 der von Zehntausenden Windmühlen und Mio PV-Anlagen produzierte Strom nicht ins Netz eingespeist, sondern in Batterien auf LKWs „eingefangen“ und dann an die Netzknotenpunkte der Versorger gebracht wurde. Dort wurde dann, durch vorher verlegte und grün angestrichene Leitungen der EE-Strom an jeden Versorger geliefert und der hat ihn dann endlich an die Verbraucher verteilt.
@ Nein Herr Jensen, nicht schon wieder polemisieren.
Natürlich ist der Strom nicht optisch zu unterscheiden. Deshalb können Sie ja auch den Überschüssigen Strom „nur“ durch die ideologische Brille als EEG Strom erkennen.
Beim EEG Strom war das vor 2010 anders. Der wurde den Versorgern mit einem EEG Pflichtband zugeordnet, mit anderen Worten er wurde administrativ kenntlich gemacht. EEG Strom war vor 2010 im Geschäftsmodell der Versorger integriert, und konnte selbst durch die ideologische Brille nicht als Überschüssig gesehen werden.
Nach 2010 wurde EEG Strom zum Vermarkten an die Börse verpflichtet. Fällt dort wegen der Neuordnung ab 2010 zwangsläufig mit Überschuss an. Monetär, und darum geht es doch bei dem „teuren“ EEG Strom, bleibt er weiter im Portfolio der Versorger. Erkennbar dran, dass er den EE Anlagen Betreibern vergütet wird, und von den Kunden entsprechend die Umlage kassiert wird. Dazu kommt noch, dass die Versorger Werbung machen, mit dem Anteil Ökostrom, in ihrem Angebot. Eine weitere Tatsache die deutlich macht, dass EEG Strom gar nicht der ins Ausland verscherbelte Strom Überschuss sein kann.
Werter Herr F.Mueller,
bitte nichts pauschal gegen Juristen. 🙂
Ich bin von Hause aus auch einer. Auch Betriebswirt, aber noch mehr Jurist.
Es gibt auch unter uns Leute, die die Realität verstehen.
Ansonsten schätze ich Ihre Beiträge sehr!
Werte Mitleser, nach wirklich sehr vielen Wortwechseln mit Herrn Diehl auf dem SMA-Blog (seine Beiträge dort waren im Prinzip immer wieder dieselben, mal erheiternd, mal erschreckend und meist falsch!), kann ich etwas zu ihm sagen. Nach eigener Angabe ist er Rentner mit PV-Anlage auf dem Dach, seit 1992 oder so. Er beschreibt sich selbst als interessierten Laien. Er hat eine Sache richtig verstanden: die Wirkungsweise des Merit-Order-Effektes an der Strombörse! DAS ist sein Steckenpferd. Ist ja auch an sich nicht kompliziert, aber er hat das richtig verstanden. Diesen erklärt er zum Kernpunkt der sog. „Energiewende“ und hängt seine gesamte Argumentation daran auf. Er ist ein Freund oder Befürworter der sog. EE (warum auch immer) und sucht verzweifelt nach der Stelle im System, wo die EE Gutes tun. Und da ist er eben an der Börse fündig geworden, da die EE über den M-O-Effekt die Börsenpreise fallen lassen. Das hält er für gut. Dass aus vielen verschiedenen Gründen, die ich ihm ausführlich im SMA-Blog erklärt habe, diese „Kostenersparnis“ zwangsläufig nicht oder nur kaum bei den Verbrauchern ankommen kann, versteht er nicht oder will er nicht verstehen. Er blendet die Kosten der sog. EE völlig aus und konzentriert sich allein auf den preissenkenden M-O-Effekt an der Börse.
Er glaubt zB auch, dass man (wer das auch immer machen soll… wahrscheinlich eine neue M-O-E-Behörde), auf den Börsenpreis 2 ct draufschlagen soll um damit die EEG-Umlage für die Verbraucher zu reduzieren. Wer das bezahlen soll und wie dann Deckungslücke auf dem EEG-Konto ausgeglichen werden soll, kann er nicht erklären. Irgendjemand soll das eben machen. Er versteht auch nicht den Zahlungsfluss im EEG-Konto. Aber er versteht so vieles nicht im Energiemarkt. Er versteht nur den M-O-Effekt und hält den für den Heiligen Gral der sog. „Energiewende“.
Also gehen sie sorgsam mit ihm um, er weiß es nicht besser! 🙂
Und er hat sich im SMA-Block auch schon sehr beklagt, nachdem er hier vor einiger Zeit mal gesperrt wurde. Seiner Meinung nach deshalb, weil er hier der Wahrheit gefährlich nahe gekommen war und EIKE es nicht zulassen wollte, dass diese Wahrheit an’s Licht kommt. Heraus aus der „Dunkelkammer der Strompreise“. Das ist eine Wortschöpfung von Herrn Diehl. 🙂
Mir persönlich ist es völlig egal, ob jemand Rentnern oder berufstätig ist, interssierter Laie oder Fachmann… ich konzentriere mich auf das, was jemand sagt. Ich habe das nur geschrieben, damit jetzt nicht weiter Vermutungen angestellt werden über die Person „Hans Diehl“. Was er sagt, bietet Angrifssfläche genug. Die Person ist da völlig unwichtig. 🙂 Okay, irgendwann nervt es, aber dafür gibt es ja die Sperre bei EIKE. Ich bin trotzdem dafür, ihn hier weiter schreiben zu lassen. Die Admins können sich in seinem Fall sogar die inhaltliche Kontrolle sparen, denn es steht immer wieder derslebe Quark drin. 🙂
IWR und Agora sind übrigens seine Hohepriester! 🙂
Hans Diehl sagt: „Vor 2010 bekamen die Versorger ein EEG Pflichtband „physikalisch“ zugeteilt, je nach Größe ihres Versorgervolumens. Also nicht genau den Strom der ins Netz eingespeist wurde, sondern vorrangig den EEG Strom…“ usw
Ach ja richtig, Herr Diehl, ich erinnere mich genau, wie damals bis 2010 der von Zehntausenden Windmühlen und Mio PV-Anlagen produzierte Strom nicht ins Netz eingespeist, sondern in Batterien auf LKWs „eingefangen“ und dann an die Netzknotenpunkte der Versorger gebracht wurde. Dort wurde dann, durch vorher verlegte und grün angestrichene Leitungen der EE-Strom an jeden Versorger geliefert und der hat ihn dann endlich an die Verbraucher verteilt. Und die grünen Kabel haben vor Freude in der Luft gehüpft, als der gute Strom durch sie durchfloss. Wie schön das aussah! Allerdings wurden sie auch gemobbt! Von den grauen „Altstrom-Kabeln“, weil die nicht soviel Beachtung bekamen wie die tanzenden grünen „Gutstrom-Kabel“.
So war es doch, oder? Ich erinnere mich, als wäre es gestern… die gute alte EE-Zeit, als man den EE-Strom noch direkt an die Versorger geliefert hat.
Danach, also ab 2010 hat man ja dann die LKW mit den Batterien zur Börse gefahren und dort haben dann die ÜNB den EE-Strom am Netz vorbei verscherbelt. Ich war empört damals! Die ganzen schönen grün angestrichenen Kabel der Versorger lagen nun nutzlos in der Gegend rum! So kann man doch mit dem wertvollen EE-Strom nicht umgehen.
Sie merken wirklich den Unsinn nicht, den sie da schreiben, oder?
@ # 65 Hans Diehl,
Herr Diehl,
wenn man sich Ihre Argumentation so ansieht, so bekommt man den Eindruck, dass Sie irgendwo im Bereich des juristischen Gewerbes zu verorten sein könnten. Von den technischen Zusammenhängen der Stromproduktion und -verteilung haben Sie offensichtlich keine Ahnung, und diese interessieren Sie ebenso offensichtlich auch nicht.
Nun, die Juristerei hat in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen ihre Existenzberechtigung und sogar ihre Meriten, aber daneben gibt es ebenso die Welt der Physik und der real existierenden Produktion, und da gelten eben ganz andere Gesetzmäßigkeiten. Juristen können beispielsweise ein Kraftwerk VERHINDERN, was ja schon oft bewiesen wurde, sie können es jedoch weder planen noch berechnen noch bauen oder erfolgreich betreiben. Das ist eine andere Welt, in der man sich mit Realitäten zu befassen hat, die unabhängig von menschlichem Wollen Bestand haben. Wenn jemand glaubt, sich über deren Gesetzmäßigkeiten so abfällig und schnodderig hinwegsetzen zu können, wie Sie es hier vorführen, dann muss er es sich gefallen lassen, wenn ihn diejenigen, welche diese Realitäten kennen und verstehen, in seine Senkel zurückstellen.
Mfg
#59 T.Heinzow,
nun bin ich mir doch unsicher geworden, ob Herr Hader nicht doch noch getoppt worden ist:
Herr Diohl in #65:
@ Herr Jensen
„Ich kann ja verstehen, dass Sie als EEG Gegner den EE Strom als überflüssig sehen.
Laut Gesetz, und nach Adam Riese, kann das bei gegenwärtig 29% EE Anteil nur konventioneller Strom sein der Überflüssig ist.“
Jetzt wird auch noch Adam Riese für die Propaganda der Energiewende-Lobbyisten missbraucht.
71% Nicht-EEG-Strom sind also weniger als 29% EEG-Zufallsstrom!
Ich würde zu gern wissen, ob die Motivation des Herrn Diehl ideologischer oder (persönlich) finanzieller Natur ist.
Peter Jensen sagt:
Zunächst mal grundsätzlich: wenn bis zum EEG und in den ersten Jahren danach immer genausoviel Strom in deutschen Kraftwerken produziert wurde, wie benötigt (tatsächlich war es immer etwas weniger, der Rest wurde importiert), dann stellt sich die Frage eigentlich nicht, wer den überflüssigen Strom heutzutage produziert, wo durch den zügellosen Ausbau der sog. EE etwa 6% mehr Strom produziert wird, als wir benötigen. Nur weil der Gesetzgeber aus politischen Gründen Sonne und Wind einen Vorrang einräumt, bedeutet das tatsächlich nicht, dass der vormals „vorrangige Strom“ plötzlich überflüssig ist.
@ Herr Jensen
Ich kann ja verstehen, dass Sie als EEG Gegner den EE Strom als überflüssig sehen.
Laut Gesetz, und nach Adam Riese, kann das bei gegenwärtig 29% EE Anteil nur konventioneller Strom sein der Überflüssig ist.
Peter Jensen sagt:
Und ihre Aussage:
„Paradox: Obwohl Stadtwerke nahezu 100% des Stroms als konventionellen Strom erhalten und keine einzige Kilowattstunde (kWh) „grünen“ EEG-Strom einkaufen, wird im Strom-Mix der Stadtwerke trotzdem ein Anteil an „Erneuerbaren Energien, gefördert nach dem EEG“ von aktuell bis zu 29,4 Prozent ausgewiesen. Hier wird dem Verbraucher regenerative Aktivitäten des Stadtwerks vorgegaukelt, obwohl keine einzige Kilowattstunde EEG-Strom eingekauft wurde..“
ist natürlich technisch gesehen Unsinn und einfach nur Propaganda-Sprache.
Die Stadtwerke kriegen genau DEN Strom geliefert, der ins Netz eingespeist wird. Und auch der an der Börse verkaufte Strom wird ins Netz eingespeist!Denn der Strom sucht sich immer den kürzesten Weg.
@Herr Jensen
Vor 2010 bekamen die Versorger ein EEG Pflichtband „physikalisch“ zugeteilt, je nach Größe ihres Versorgervolumens. Also nicht genau den Strom der ins Netz eingespeist wurde, sondern vorrangig den EEG Strom Damit war sichergestellt, dass der EEG Strom im Angebot des Versorgers enthalten war. Die Vorlieferanten, wie RWE, EON …… konnten denen entsprechend weniger liefern, wenn es Überschuss gab, war das deren Problem.
Nach 2010 ist das EEG Pflichtband abgeschafft, statt dessen ist der EEG Strom zum Vermarkten an die Börse verpflichtet worden. Die Versorger dürfen aber immer noch für 29,4 % ihres Verkaufsvolumen EEG Umlage kassieren. Obwohl der EEG Strom nach Ihrer Meinung als Überschuss ins Ausland verscherbelt werden muss.Haben Sie dafür eine Erklärung??
@Admin
Bevor Sie von „Scheinargumente“ sprechen, machen Sie sich bitte mit der Realität vertraut.
Die Qualität dieses Forums wird nicht besser, wenn hier nur Gleichgesinnte diskutieren.
#59 T.Heinzow,
Hallo Herr Heinzow,
ich votiere für die Nr. 10 Ihrer Auswahlliste:
„10. Vorschlag: „Es gibt Länder wie in Osteuropa aber auch die USA, die viel mehr auf billigen Strom und Rohstoffe angewiesen sind als Deutschland, allein schon durch deren Industrie und Kostenstrukturen, aber vor allem durch die Wertschöpfung.“
Damit hat sich Herr Hader noch einmal selbst getoppt. Es dürfte selbst ihm schwer fallen, in Zukunft weitere Steigerungen auf der Forentrollblödsinnsskala zu erreichen.
Und weil die USA viel mehr auf billigen Strom und Energie angewiesen sind, investieren und produzieren deutsche und auch andere Unternehmen in Zukunft eben vermehrt dort.
Diese Unternehmen sind dann auch auf billigen Strom und Energie angewiesen – und sie freuen sich darüber.
Für Herrn Hader und andere fordere ich hier an dieser Stelle die sofortige Einführung einer Forentroll-Umlage – auszuweisen auf Ihrer privaten Stromrechnung. Damit könnten die Stromkosten der übrigen Verbraucher gesenkt werden und dem überbordenden Forenunsinn ein Riegel vorgeschoben werden. Über die Höhe dieser Umlage können wir noch sprechen.
mfG
D. Weißenborn
Sorry Admins…….bei derart viel Bullshit muss ick mich doch mal reinhängen.
@Jung und Diehl……und Hader sowieso.
Stadtwerke und EE……wir kaufen unseren Strom auf der Börse….in Bändern…..und meist 2-3 Jahre im Voraus, denn unsere Kunden ist es ja nicht zuzumuten, nur dann Strom verbrauchen zu dürfen, wenn der Wettergott gerqade mal gute Laune hat.
Nebenbei produzieren wir noch etwas KWK-Strom…..der dann auch auf der Kennzeichnung unseres Strommixes auf der Rechnung erscheint.
Wie nun unsere Verkäufer die EE-Strömlinge einpreisen, ist uns doch egal….der Deutschlandmix ist bekannt….die EE-Abgabe ist auch bekannt…..und irgendwo muss ja dieser dusselige Zufallsstrom auch hin…..also landet der Müll am Ende auch bei unseren Kunden.
Und sorry…..IWR……“Int. Wirtschaftsforum Regenerative Energien“ …..was die so von sich geben, glaub ick erstmal überhaupt nicht…..da kann ick auch gleich EXXON nach den neuesten Wasserstandsmeldunge bei der Erdölförderung befragen.
Die ZUfallsströmlinge sind temporal im Netz….werden also vorrangig ans doofe Volk verteilt…..die KOnventionellen köönen nicht nach belieben, mal eben so für ein paar Stündchen die KW runter fahren…..und was dann übrig bleibt, müssen wir dann billig oder zu negativen Preisen ins Ausland verscherbeln.
Alles andere….sind primitive Nebelkerzen von einschlägig auffälligen Nutznießern der sogenannten Energiewende.
Deutschland missbraucht schon fast straffällig die Netze unserer europäischen Nachbarn……aber im selben ZUge weigern sich die Wutbürger, den Südlink zuzulassen…..wasch mir den Pelz aber mach mich nich nass, denkt ihr EE-Fanatiker, ihr könnt den Unsinn bis in aller Eweigkeit weiter treiben?
Nöööö…….demnächst ist Schluss mit lustig…..und ausserdem und sowieso….ham wa ja noch einen zweiten deutschen Sargnagel in Petto….die deutsche Bürokratie.
Jedes Jahr wird es für uns Netzbetreiber, mal ein paar km Leitung durch die Landschaft zu zerren…..und wenn man dann endlich die Behörden hinter sich hat….kommen die Grundstücksbesitzer und erwirken eine einstweilige Verfügung, trotz Energiewirtschaftsgesetz.
Nicht vor meiner Haustür…..und der Strom kommt aus der Steckdose…..Dekadenz in Vollendung.
Gute Nacht Deutschland……hab mir heute noch ne weitere Akku-LED-Lampe besorgt…..kluger Mann sorgt vor, dumme Menschen sitzen bald im Dunkeln.
Onkel Heinz…..die Lobbyisten sind unter uns
Ach Herr Diehl, schön, dass sie wieder bei EIKE mitmachen dürfen und ihre persönlichen Annahmen und Vermutungen (oder die der EE-Lobby) nun auch hier wieder einem breiteren Publikum kundtun können. Bei SMA liest ja kaum einer mit. 🙂
Nun, leider stimmen aber ihre persönlichen Annahmen und Vermutungen immer noch nicht mit der Realität überein.
Zunächst mal grundsätzlich: wenn bis zum EEG und in den ersten Jahren danach immer genausoviel Strom in deutschen Kraftwerken produziert wurde, wie benötigt (tatsächlich war es immer etwas weniger, der Rest wurde importiert), dann stellt sich die Frage eigentlich nicht, wer den überflüssigen Strom heutzutage produziert, wo durch den zügellosen Ausbau der sog. EE etwa 6% mehr Strom produziert wird, als wir benötigen. Nur weil der Gesetzgeber aus politischen Gründen Sonne und Wind einen Vorrang einräumt, bedeutet das tatsächlich nicht, dass der vormals „vorrangige Strom“ plötzlich überflüssig ist. Der „neu dazu gekommene Strom“ ist überflüssig, denn niemand braucht ihn für eine Stromversorgung in Deutschland. Es bestand kein Bedarf. Und was keiner braucht, ist überflüssig.
Und ihre Aussage:
„Paradox: Obwohl Stadtwerke nahezu 100% des Stroms als konventionellen Strom erhalten und keine einzige Kilowattstunde (kWh) „grünen“ EEG-Strom einkaufen, wird im Strom-Mix der Stadtwerke trotzdem ein Anteil an „Erneuerbaren Energien, gefördert nach dem EEG“ von aktuell bis zu 29,4 Prozent ausgewiesen. Hier wird dem Verbraucher regenerative Aktivitäten des Stadtwerks vorgegaukelt, obwohl keine einzige Kilowattstunde EEG-Strom eingekauft wurde..“
ist natürlich technisch gesehen Unsinn und einfach nur Propaganda-Sprache.
Die Stadtwerke kriegen genau DEN Strom geliefert, der ins Netz eingespeist wird. Und auch der an der Börse verkaufte Strom wird ins Netz eingespeist!Denn der Strom sucht sich immer den kürzesten Weg. Der sog. Ökostrom wird ja nicht in Kisten verpackt und dann an der Börse verkauft, sondern es werden abstrakte Strommengen verkauft. Der sog. Ökostrom, der in Zehntausenden Windmühlen und Mio PV-Anlagen produziert wird, landet natürlich im Netz und damit auch bei den Stadtwerken. Also die bekommen genau den Anteil sog. Öko-Strom geliefert, der insgesamt in Deutschland produziert wird.
Der Unterschied zwischen vor 2010 und ab 2010 besteht darin, dass die teure und aufwändige Verdelung des Flackerstroms zu einem Band durch die ÜNB wegfällt. Das spart Kosten!
Und nur darum ging es bei der Änderung des Systems: um Kosten sparen! Im Gesamtsystem.
Grundsätzlich zum Thema. Jedes Stromnetz ist ein natürliches Monopol, von daher kann man das nicht mit einem Mobilfunknetz vergleichen, wo mehrere konkurrierende Anbieter parallel ihr Geschäft betreiben können. In der „guten alten Zeit“ gehörten Netz und Kraftwerke dem selben Eigentümer, was auch bei einem natürlichen Monopol sinnvoll ist. Das war einigen Leuten ein Dorn im Auge, wobei es den Ökos klar war, dass die Vorrangeinspeisung ihres Zappelstroms nur bei Trennung von Erzeuger und Netz möglich ist. Gesagt, getan, die Netzbetreiber agieren jetzt unabhängig (nicht ganz, denn der „Zappelstrom“ muss ja abgenommen und vergütet werden…) von den Kraftwerksbetreibern und kaufen die Residuallast da wo es am billigsten ist. Die Verlierer sind die Kraftwerksbetreiber! Deren Marktanteil reduziert sich auf die Residuallast und stellt sie allesamt unwirtschaftlich! Und spätestens jetzt geht der Öko-Schuss voll in’s eigene Knie!! Die Kraftwerke bleiben ja aus technischen Gründen unverzichtbar, so dass die grünen Schlümpfe jetzt vor dem Dilemma stehen nicht nur den Zappelstrom sondern auch den gesamten Kraftwerksmarkt subventionieren zu müssen!! Kapazitätsmarkt heißt das Zauberwort mit dem der Stromkunde den ökonomischen Selbstmord namens „Energiewende“ auf Dauer subventionieren muss, will man keinen Black-out riskieren! Europa im allgemeinen, und Deutschland im besonderen, wird die ideologische „Energiewende“ noch teuer bezahlen! Wer nicht hören will, muss fühlen bzw. zahlen…..
#46: Fred F. Mueller sagt:
Herr Jung, es ist ganz so wie in Deutschland, beim Verbraucher kommt keine Preissenkung an. Und dank des deutschen „Vorbilds“, an dem sich entsprechende Kreise auch hier orientieren, zahlen wir jetzt noch zusätzliche KEV-Aufschläge „on Top“ auf jede kWh.
==========================
Herr Mueller, das ist eine schweizinterne Angelegenheit.
Wir liefern billigen Strom während der Spitzenbedarfszeiten; was sie daraus machen ist ihre Sache.
Wir können ihne gerne auch teuren Strom verkaufen, wenn sie der Meinung sind, das würde die Verbraucherpreise senken.
Reine Verhandlungssache.
Gruß
Hans Jung
@ #55 S. Hader
„Man kann nicht ungefragt zusätzlichen Strom über die Koppelstellen der Netze schicken.“
1. Vorschlag zum Nullsatz der ausgehenden Woche.
2. Vorschlag: „der Abnahmezwang, von dem beispielsweise im EEG die Rede ist, ist kein physikalischer sondern administratorischer Abnahmezwang.“
3. Vorschlag: „Es geht darum den Erzeugern einen Zugang zum Stromnetz zu ermöglichen und zu klären, wie dieser abgegolten wird.“
4. Vorschlag: „Zum anderen, jeder Netzbetreiber steht in ständiger Kommunikation mit seinen benachbarten Netzbetreibern.“
5. Vorschlag: „Zum Übertragungsnetzbetreiber, sie sind u.a. für die Stabilität im Stromnetz verantwortlich,“
6. Vorschlag: “ Man sieht auch, der meiste Strom wird nachwievor von konv. Kraftwerken produziert.“
7. Vorschlag: „Selbst zu Zeitpunkten, wenn Windkraftanlagen in Summe nur einige GW liefert, wie gestern 10 Uhr, produziert man 5-10 GW mehr als man verbraucht.“
8. Vorschlag: „Ziemlich normale Situation, wenn man Handelsrestriktionen abbaut.“
9. Vorschlag: „Das wäre ungefähr so, als wenn man Wirtschaftsprotektionismus als die beste Lösung für dieses Problem bezeichnet.“
10. Vorschlag: „Es gibt Länder wie in Osteuropa aber auch die USA, die viel mehr auf billigen Strom und Rohstoffe angewiesen sind als Deutschland, allein schon durch deren Industrie und Kostenstrukturen, aber vorallem durch die Wertschöpfung.“
@ # 45 S. Hader,
Herr Hader,
Nichtwissen ist keine Schande, da bin ich mit Ihnen d’accord. Dennoch bleibt es dabei, dass die Übertragungsnetzbetreiber keinen Handel betreiben. Sie beziehen Systemdienstleistungen (beispielsweise positive oder negative) Regelenergie lediglich mit dem Ziel, das Netz stabil zu halten, geben also die bezogene Energie nicht weiter. Für die Systemdienstleistungen gibt es vorgeschriebene Bezugspfade über separate Ausschreibungen, da läuft also nichts über die Strombörse.
Was die grenzüberschreitenden Stromflüsse angeht, so sind 1,2 GW gemessen an der Kapazität des deutschen Kraftwerksparks nicht allzuviel. Es ist ja nicht alles Solarstrom, was über die Grenze geht, und um diese Uhrzeit dürfte es sich noch vor allem um Kohlestrom aus hochgeregelten Grundlastkraftwerken sowie einem gewissen Anteil Mittellastkraftwerken handeln. Die Probleme entstehen für die Schweiz vor allem in den Spitzenlastzeiten zwischen etwa 9 und 16 Uhr, weil dann die Solarzellen voll produzieren, und sie betreffen die Produzenten, die einen börsengesteuerten Markt beliefern müssen.
Was Österreich angeht, so hat man dort die gleichen Probleme wie in der Schweiz, siehe meinen Kommentar # 46. Während manche von den billigen Preisen profitieren, geht die Erzeugungsinfrastruktur den Bach hinunter, weil Investitionen zurückgefahren werden. In einigen Jahren wird sich das dann rächen.
Mfg
S. Hader sagt in #55
Sehr geehrter Herr Steger, zum einen, der Abnahmezwang, von dem beispielsweise im EEG die Rede ist, ist kein physikalischer sondern administratorischer Abnahmezwang. Es geht darum den Erzeugern einen Zugang zum Stromnetz zu ermöglichen und zu klären, wie dieser abgegolten wird.
@ Herr Hader
Dass es leider „kein“ physikalischer Abnahmezwang „mehr“ ist seit 2010, ist der Ursprung dieses Paradoxon. Vom IWR in meinem Beitrag #53 deutlich erklärt.
@#53 Herr Diehl, #55, Herr Hader,
Sie gehören offensichtlich auch zu den Menschen, die glauben dass Elektronen Gesetze lesen.
Das einzige Gesetz das die Elektronen in diesem Zusammenhang beachten ist das Kirchhoffsche Gesetz.
#50: „Ganz falsch!
Der Abnahmezwang entsteht durch die Physik, denn in dem Moment, in dem der überflüssige EE-Strom produziert wird ist er auch schon im Netz und muss innerhalb von Millisekunden irgendwo hin – ganz ohne Handel.“
Sehr geehrter Herr Steger, zum einen, der Abnahmezwang, von dem beispielsweise im EEG die Rede ist, ist kein physikalischer sondern administratorischer Abnahmezwang. Es geht darum den Erzeugern einen Zugang zum Stromnetz zu ermöglichen und zu klären, wie dieser abgegolten wird. Zum anderen, jeder Netzbetreiber steht in ständiger Kommunikation mit seinen benachbarten Netzbetreibern. Man kann nicht ungefragt zusätzlichen Strom über die Koppelstellen der Netze schicken. Wie sollte das auch funktionieren? Nochmal im Klartext, es gibt keinen Abnahmezwang für deutschen EE-Strom in der Schweiz oder anderen benachbarten Staaten.
#51: „den „freien“ Stromhandel gibt es nicht; nur subventionierte EE-Erzeuger mit Abnahmezwang – das ist Protektionismus verbunden mit Handelsrestriktionen!
Bitte verdrehen Sie nicht die Tatsachen.“
Sehr geehrter Herr Steger, bitte werfen Sie nicht alles undifferenziert in einen Topf. Wenn es um den Stromaustausch zwischen Ländern wie der Schweiz und Deutschland geht, dann handelt es sich um den europäischen Stromhandel. Dort gibt es keinen Abnahmezwang gegenüber EE-Erzeugern. Bitte informieren Sie sich selbst darüber.
#48: „Herr Hader, Swissgrid ist ein Übertragungsnetzbetreiber und kein Stromhändler. Es hat keinen Sinn, mit Ihnen auf diesem Level zu diskutieren. Bitte informieren sie sich, bevor Sie hier solche Statements abgeben.“
Sehr geehrter Herr Mueller, ich gebe gerne zu, auf dem Gebiet ein Laie zu sein. Was mich von anderen unterscheidet, ist wohl, dass ich kein Problem damit habe, dass offen zuzugeben.
Zum Übertragungsnetzbetreiber, sie sind u.a. für die Stabilität im Stromnetz verantwortlich, soweit nach meinem Verständnis. Um das zu gewährleisten, muss man rund um die Uhr den gesamten Systembetrieb im Gang halten. Dazu gehört eben auch, dass man von außen Strom einkauft. Ob das nun beauftragte Stromhändler machen oder unter eigener Regie läuft, ändert nichts wesentliches an den Zusammenhängen. Es bleibt dabei, aus Schweizer Sicht ist es eine Güterabwägung, entweder mehr kostengünstige Stromimporte einkaufen und ggf. eigene Kraftwerkskapazitäten abbauen, oder stärker auf einheimische Kraftwerke setzen und investieren und ggf. höhere Strompreise hinnehmen.
#49: „Gerade aktuell ca. 7.30 sah der Grenzsaldo so aus: Stromfluss von D nach CH 1261 MW, Stromfluss von F nach CH 591 MW, Stromfluss von AT nach CH 465 MW, Stromfluss von CH nach I 2762 MW. Haben Sie genaue Kenntnis davon, was von diesen Stromflüssen in der Schweiz verbleibt, was die Schweiz hingegen selbst produziert und exportiert, und wie sich diese Mengen im Verlauf des Tages verschieben?“
Das ist doch interessant. Zum einen liefert 7:30 die Sonne kaum Strom, trotzdem geht eine Leistung von über 1,2 GW in die Schweiz. Wenn man sich mal die Produktion und den Verbrauch der letzten Tage in Deutschland anschaut (z.B. http://tinyurl.com/awc42fw), dann fällt auf, dass die Produktion dauerhaft einige Gigawatt über dem eigenen Verbrauch liegt. Selbst zu Zeitpunkten, wenn Windkraftanlagen in Summe nur einige GW liefert, wie gestern 10 Uhr, produziert man 5-10 GW mehr als man verbraucht. Mit anderen Worten, der zusätzliche Strom wird ans Ausland verkauft. Man sieht auch, der meiste Strom wird nachwievor von konv. Kraftwerken produziert. Aus deren Sicht ist es lukrativer ihre Anlagen weiterhin unter Volllast zu laufen und ihr Überangebot ans Ausland zu verkaufen. Was man an der Seite auch sieht, ein großer Teil der deutschen Stromexporte geht zur Zeit an Österreich, bis zu 5 GW. Die scheinen damit gut leben zu können, obwohl in Österreich sehr viel Strom mit Wasserkraft erzeugt wird.
Stefan Steger sagt #38
die Sache ist doch ganz einfach zu verstehen:
D liefert seinen tollen subventionierten EE-Strom, der inzwischen so „wertvoll“ geworden ist dass er zeitweise mit negativen Preisen entsorgt werden muss, ungefragt an benachbarte Länder.
@ Herr Steger
Ich erlaube mir, Sie mit der Realität vertraut zu machen.
Deutschland hat gegenwärtig etwa 29% EE Strom.Wenn da Strom in Überfluss anfällt, der entsorgt werden muss, kann es sich dabei, unter Berücksichtigung des gesetzlichen Vorrang für EE Strom, nur um konventionellen Strom handeln.
Wie der Überfluss zu Stande kommt, erklärt das IWR in einer Veröffentlichung.
Zitat: Bis zum Jahr 2009 erhielten die Stadtwerke den EE-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch immer weniger konventionellen Strom an ihre Stadtwerke liefern konnten.
Die großen Stromerzeuger und die kommunalen Vertreter haben dafür gesorgt, dass der EEG-Strom seit 2010 an der Börse am Spotmarkt verkauft werden muss. Und das hat weitreichende Folgen:
Der Vorteil für die großen Stromerzeuger wie RWE, E.ON & Co.: sie beliefern ihre Kunden bzw. Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig oder sogar zu 100% mit Strom, aber mit konventionellem Strom Vorteil für die Stadtwerke: sie haben weniger Aufwand, weil sie sich nicht mehr um die Einbindung des EEG-Stroms kümmern müssen, denn sie bekommen keinen EEG-Strom physisch mehr geliefert.
Paradox: Obwohl Stadtwerke nahezu 100% des Stroms als konventionellen Strom erhalten und keine einzige Kilowattstunde (kWh) „grünen“ EEG-Strom einkaufen, wird im Strom-Mix der Stadtwerke trotzdem ein Anteil an „Erneuerbaren Energien, gefördert nach dem EEG“ von aktuell bis zu 29,4 Prozent ausgewiesen. Hier wird dem Verbraucher regenerative Aktivitäten des Stadtwerks vorgegaukelt, obwohl keine einzige Kilowattstunde EEG-Strom eingekauft wurde..Zitat Ende.
Wenn das EE Strom wäre, der da entsorgt würde, wäre das ein Verstoß gegen das Gesetz, das dem EEG Strom Vorrang einräumt. Es sei denn, Sie können mir eine Stelle im EEG nennen, wo dieser Vorrang geändert wurde.
Dass in diesen Ländern findige Geschäftsleute sitzen die das ausnutzen ist doch logisch.
Langfristig schadet das aber diesen Ländern denn deren Kraftwerkspark wird auf Dauer unrentabel (siehe Artikel).
D exportiert also sein Problem (überflüssiger EE-Strom) und importiert die Lösung (Speicherkapazität). Das ist Ausplünderung, der sich die betroffenen Länder auf Dauer aber sicher entziehen werden, außer D zahlt mal wieder kräftig dafür.
@ # 49
“Swissgrid ist ein Übertragungsnetzbetreiber und kein Stromhändler.“
####################################
Interessantes dazu :
Zunächst : Wem gehört die Swissgrid AG ?
Swissgrid ist im Besitz von 21 Schweizer Elektrizitätsunternehmen. Das Aktienkapital von Swissgrid befindet sich somit im direkten oder indirekten Mehrheitsbesitz der Kantone und Gemeinden.
Die Swissgrid AG ist also ein Pivat-Unternehmen, das profitorientiert arbeiten muß.
Im Auftrag des Bundes wickelt Swissgrid die Entgegennahme und die Verwaltung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), also die Zuschläge auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze ab. Swissgrid hat zu diesem Zweck die STIFTUNG!! “Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)“ gegründet.
Auch innerhalb der Schweiz fördert Swissgrid den Wettbewerb im Strommarkt. So hat sie einen Markt für Regelenergie geschaffen und betreibt diesen aktiv. Swissgrid benötigt Regelenergie für den Ausgleich der Differenz zwischen Stromproduktion und -verbrauch und somit für die Einhaltung der Frequenz von 50 Hertz. Die Kosten für Systemdienstleistungen konnte Swissgrid massiv senken – durch Anpassungen und Erweiterung der Produktepalette, durch die Öffnung des Marktes für internationale Teilnehmer sowie durch die Einführung von Regelpooling.
Swissgrid hat das Ziel, ein versorgungssicheres und gleichzeitig effizientes, volkswirtschaftlich optimiertes Netz zu bauen und zu betreiben. Heute plant Swissgrid das Netz für das Jahr 2025. Ausgangspunkte sind das heutige Netz sowie das durch den Bundesrat im 2009 bestätigte «Strategische Netz 2015». Für die Planung werden neben den heutigen Netzengpässen die Inputs des Bundes (Energiestrategie 2050), der Stromwirtschaft (Kraftwerksplanungen) und der europäischen Netzbetreiber (Marktszenarien und Netzausbauplanung des Verbands der europäischen Netzbetreiber ENTSO-E) berücksichtigt.
In der Swissgrid internen Netzplanung betrachtet Swissgrid zunächst den Zeitraum bis 2035. Diese Planung konnte Ende 2013 abgeschlossen werden. Mittels vier unterschiedlicher Szenarien wurden die möglichen Marktentwicklungen und anschliessend das Netz simuliert. Der lange Zeitraum bedingt viele Planungsunsicherheiten. Diese Unsicherheiten adressiert Swissgrid in dem gerade gestarteten zweiten Planungszyklus mit Blick auf das Jahr 2025.
Ziel des strategischen Netzes 2015 war es, strukturelle Engpässe zu beheben und den Anschluss der sich im Bau befindlichen Pumpspeicherkraftwerke zu gewährleisten. Von den vorgesehenen Projekten konnten bis dato erst 14 Kilometer fertig gestellt werden. Weitere 17 Kilometer sind im Bau. Die restlichen Bauvorhaben befinden sich im Vor- oder Bauprojekt bzw. im Bewilligungsverfahren.
Für die Verzögerungen in der Realisierung des strategischen Netzes 2015 gibt es unterschiedliche Gründe: Neubewertungen aufgrund geänderter gesetzlichen Vorgaben, nachträgliche Teil- oder Vollverkabelungsstudien sowie langwierige Verfahren.
Currently, more than 95% of the company’s reported EBIT is generated by regulated activities.
Swissgrid therefore enjoys a very stable business field, which represents a natural monopoly and thus an exceptionally strong market position. Owing to the nature of the business, revenues from these activities are very stable and provide highly predictable cash flows. Swissgrid is wholly owned by the Swiss electricity companies Axpo Power (24%), Alpiq (18%), Alpiq Suisse
(17%), BKW (12%), CKW (5%), Axpo Trading (9%), Repower (4%)
and others (11%).
Alpiq and BKW intend to sell their stakes to third parties though nothing has been finalized as of now.
It is required to maintain a public ownership of at least 50%.(Warum das?? )
Swissgrid expects around CHF 6 bn (amerikanische Billionen) will be required for grid expansion in the coming years (> 20 years), which it should be able to recover over time. ……….
Tja und deswegen kann man auch diverse Anleihen dieser AG zeichnen.
Jedoch Aktien ??? ( Ich habe erstaunlicherweise noch keine Aktienkurs -Notierung entdeckt. Warum ist das wohl so ? )
@#44: Herr Hader,
den „freien“ Stromhandel gibt es nicht; nur subventionierte EE-Erzeuger mit Abnahmezwang – das ist Protektionismus verbunden mit Handelsrestriktionen!
Bitte verdrehen Sie nicht die Tatsachen.
@#44: S.Hader sagt:am Mittwoch, 08.10.2014, 19:59
.. kein Netzbetreiber kann einem anderen Netzbetreiber ungefragt seinen Strom aufzwingen. Auf dem europäischem Strommarkt wird der Strom gehandelt. Dort gibt es über Ländergrenzen hinweg keinen Abnahmezwang..“
Ganz falsch!
Der Abnahmezwang entsteht durch die Physik, denn in dem Moment, in dem der überflüssige EE-Strom produziert wird ist er auch schon im Netz und muss innerhalb von Millisekunden irgendwo hin – ganz ohne Handel.
@ # 45 Holger Burowski,
ich sagte: „“Fakt ist, dass die Wasserkraftwerke der Schweiz zunehmend Probleme haben und als Ursache die deutschen Börsenstrompreise angeben“, worauf Sie antworteten: „Leider lässt sich das anhand zugängigen Zahlenmaterials nicht nachweisen.“
Herr Burowski, auch bei Ihnen wäre es mir lieb, wenn Sie sich ausreichend informieren würden, bevor Sie hier solche Statements abgeben. Wenn man schon Statistiken anführt, sollte man sie auch verstanden haben. Die Schweiz ist eine Drehscheibe u.a. für den internationalen Stromhandel, Stromflüsse erfolgen über vier Landesgrenzen gleichzeitig . Gerade aktuell ca. 7.30 sah der Grenzsaldo so aus: Stromfluss von D nach CH 1261 MW, Stromfluss von F nach CH 591 MW, Stromfluss von AT nach CH 465 MW, Stromfluss von CH nach I 2762 MW. Haben Sie genaue Kenntnis davon, was von diesen Stromflüssen in der Schweiz verbleibt, was die Schweiz hingegen selbst produziert und exportiert, und wie sich diese Mengen im Verlauf des Tages verschieben?
Hinzu kommt, dass die Preise tageszeitabhängig um bis zu 12 ct/ kWh schwanken können. Erst wenn Sie das alles genau wissen, können Sie bilanzieren. Alles andere ist – mit Verlaub – unqualifiziertes Geschwafel.
Was Statements und Zahlen von Schweizer Stromproduzenten angeht: Diese Firmen sind in der Hand von Kantonen, Städten und Gemeinden. Da haben Vertreter aller politischen Parteien Einfluss und Kontrollrechte. Die Vorstände wären absolut dämlich, wenn sie sich durch falsche Angaben angreifbar machen würden. Die Bilanzen z.B. der Axpo AG werden veröffentlicht und geprüft. Das sind für mich belegbare Tatsachen. Und, lieber Hr. Burowski, so ganz unter uns, den Leuten in diesen Firmen glaube ich mehr als Ihnen.
Mfg
@ # 43 S. Hader,
Herr Hader, Swissgrid ist ein Übertragungsnetzbetreiber und kein Stromhändler. Es hat keinen Sinn, mit Ihnen auf diesem Level zu diskutieren. Bitte informieren sie sich, bevor Sie hier solche Statements abgeben.
Mfg
Vorschlagsliste Nutzsatzhitparade
Der hier hat echtes Potential:
„Soll das eine versteckte Kritik gegenüber Geschäftsleuten sein?“ Autor S. Hader
@ # 36 Hans Jung
Sie schreiben: „Pumpspeicherkraftwerke sind doch gerade dann besonders wirtschaftlich, wenn billiger Strom angeboten wird, der nicht sofort genutzt werden kann. Es ist doch gerade der Sinn der Sache, bei Überangebot billig zu kaufen und zu speichern, um bei Mangel zu entsprechend erhöhten Preisen wieder zu verkaufen. Ich nehme ihnen nicht ab, daß Pumpseicherkraftwerke wegen des Angebots an geschenktem Solarstrom pleite gehen.“
Herr Jung, das mit der Orthografie haben Sie wohl nicht so richtig gut drauf? Wissen Sie, was beidseits der Grenze mit dem Begriff „Seichen“ gemeint ist? Also, in der Schweiz haben wir PumpSPEICHERkraftwerke. Und die verdienen halt auch kein Geld mehr, weil sie darauf angewiesen sind, billigen Nachtstrom zu speichern, um ihn in den Spitzenlastzeiten um die Mittagszeit dann zu guten Preisen zu verkaufen. Und genau dann drückt Billigstrom aus deutscher Fotovoltaik über die Grenze. Damit ist das Geschäftsmodell der Schweizer Pumpspeicherkraftwerke ruiniert. Da ich darüber bereits mehrfach berichtet habe, bin ich nicht bereit, wegen Ihrer Trollfragen schon wieder in den Archiven zu kramen. Sie können es leicht selbst recherchieren. Die gleiche Situation gibt es auch in Österreich, auch das ist u.a. in einem Artikel aus „Österreichs Energie“ dokumentiert, Ausgabe September 2014, Seite 10, wo es in der Überschrift heisst: „Verschiebung von Wasserkraftprojekten gefährdet Erneuerbaren-Ziele/ Niedrige Strompreise zwingen zum Aufschub baureifer Projekte“.
Im Übrigen ist mir egal, ob Sie mir irgendetwas „abnehmen“ oder nicht. Das sind die Tatsachen in beiden Alpenrepubliken. Können Sie jederzeit selbst recherchieren.
Im gleichen Zusammenhang ist auch Ihr Spruch: „Herr Mueller, es ist egal zu welcher Tageszeit und zu welchem Preis“ nur ein weiterer Ausdruck der pubertär anmutenden Ignoranz, mit der Sie hier im Form immer wieder unangenehm auffallen. Ein Pumpspeicherkraftwerk kann nur existieren, wenn die Differenz zwischen Einkauf und Verkauf die Speicherkosten übersteigt, und das ist von den Tageszeiten abhängig. Wenn Sie das nicht begreifen können, haben Sie hier nichts verloren.
Sie schreiben: „Was sagen eigentlich die schweizer Verbraucher zu dem billigen Strom? Sehen die darin auch ein „Problem“?
Herr Jung, es ist ganz so wie in Deutschland, beim Verbraucher kommt keine Preissenkung an. Und dank des deutschen „Vorbilds“, an dem sich entsprechende Kreise auch hier orientieren, zahlen wir jetzt noch zusätzliche KEV-Aufschläge „on Top“ auf jede kWh.
Mfg
#39: Fred F. Müller
Herr Müller,
„…ganz einfache Erklärung, die Schweiz hat einen hohen Anteil Wasserkraft. Da ein Großteil der Staumauern im Hochgebirge errichtet wurde und die Niederschläge dort im Winter als Schnee liegenbleiben, stehen sie erst nach der Schneeschmelze im Sommer zur Verfügung.“
Ja so ist das, habe ich auch nicht bestritten und bestätigt die Aussage, dass im Sommer mehr Strom von CH nach D exoportiert wird, als im Winter.
#############################################
„Zudem müsste man sehr differenziert nachschauen, wer was wann zu welcher Tageszeit und zu welchen Preisen über die Grenzen schickt.
Da diese Fragen wegen der Vertraulichkeit vieler Abmachungen kaum zu klären sein werden, …“
Da muss man gar nicht so viel hineingeheinnissen, sondern die zugänglichen Zahlen nutzen.
1,) Ich gehe davon aus, das nicht gleichzeitig Strom von D nach CH und umgekehrt exportiert wird.
2.) Wenn D Strom nach CH liefert, kann der Strom in CH nicht produziert werden, also dortige Kraftwerke werden heruntergefahren/abgeschaltet.
3.) Wsserkraftwerke in CH produzieren nur dann Strom für den Export, wenn es sich rechnet.
Das sind zuerst ganz triviale Feststellungen, aber jetzt sollen noch ein paar zahlen dazukommen.
Der Stromverbrauch in CH beträgt etwa 63 TWh/Jahr. 2012 wurden davon 53% mit Wasserkarft und 34% mit Kernkraft erzeugt; 2013 waren es 52% / 36%. Die Art der Stromerzeugung ist anteilsmäßig konstant geblieben.
Das heißt, etwa 33 TWh Strom wurden per Wasserkraft hergestellt. Der Stromexport D -> CH betrug von 04/2013 – 09/2013 etwa 3,2 TWh und CH -> D 3,8 TWh, das ist ein Überschuß von 0,6 TWh zugunsten CH. Noch ungünstiger sieht es dieses Jahr von April bis Juli aus (1,8 TWH D -> CH, 2,9 TWH CH -> D), da lieferte die Schweiz etwa 1,1 TWh Strom mehr an D, als sie im gleichen Zeitraum von D bezog.
Selbst wenn CH allen nach D exportierten Strom per Wasserkraft erzeugt und diesen D schenkt(!), wovon nicht auszugehen ist, werden 89% des Stromes mit Gewinn erzeugt!
############################################
„…muss man sich an belegbare Tatsachen halten.“
Belgbare Tatsachen benötigen schlüssiges und nachvollziehbares Zahlenmaterial. Die Aussage, ob es einem Unternehmen gut/schlecht geht und warum, ist nicht an den subjektiven Aussagen von Vorstandsmitgliedern festzumachen, sondern an den Zahlen der Bilanz.
############################################
„Fakt ist, dass die Wasserkraftwerke der Schweiz zunehmend Probleme haben und als Ursache die deutschen Börsenstrompreise angeben.“
Leider lässt sich das anhand zugängigen Zahlenmaterials nicht nachweisen.
#38: „D liefert seinen tollen subventionierten EE-Strom, der inzwischen so „wertvoll“ geworden ist dass er zeitweise mit negativen Preisen entsorgt werden muss, ungefragt an benachbarte Länder.“
Sehr geehrter Herr Steger, kein Netzbetreiber kann einem anderen Netzbetreiber ungefragt seinen Strom aufzwingen. Auf dem europäischem Strommarkt wird der Strom gehandelt. Dort gibt es über Ländergrenzen hinweg keinen Abnahmezwang.
„Dass in diesen Ländern findige Geschäftsleute sitzen die das ausnutzen ist doch logisch.“
Soll das eine versteckte Kritik gegenüber Geschäftsleuten sein? 😉
„Langfristig schadet das aber diesen Ländern denn deren Kraftwerkspark wird auf Dauer unrentabel (siehe Artikel).“
Nach dieser Logik müsste es das Beste für die Länder sein, dass der Zustand vor der Strommarktliberalisierung wieder hergestellt wird. Ja besser noch, dass die Länder nur noch zu 100% eigens erzeugten Strom verbrauchen. Das wäre ungefähr so, als wenn man Wirtschaftsprotektionismus als die beste Lösung für dieses Problem bezeichnet. Freier Stromhandel über Ländergrenzen hinweg bedeutet eben auch, dass Kraftwerke sich einer stärkeren Konkurrenzsituation ausgesetzt sehen. Ziemlich normale Situation, wenn man Handelsrestriktionen abbaut.
@Gerald Pesch, #41: „Deutschland verliert in Punkto Energiepreise den Anschluss und begeht somit industriepolitischen Selbstmord! In F stiegen die Lohnstückkosten um 11% durch die gesetzliche 35 Stundenwoche, in Deutschland liegen die Energiepreise weit über Weltmarktniveau. Beides tödlich Entwicklungen, und es bleibt zu hoffen, dass der eine vom anderen lernt ehe es für beide den Abhang endgültig runter geht.“
Nur mit dem Unterschied, dass Deutschland nicht nur gegenüber Frankreich wirtschaftlich wesentlich besser dasteht. Die Anzahl der Industriearbeitsplätze in Deutschland nahm in den letzten fünf Jahren sogar zu. Warum das so ist, kann man eben nicht monokausal anhand mit Lohnstückkosten und Energiewende erklären. Die Zusammenhänge sind wesentlich komplexer als hier immer gerne dargestellt. Es gibt Länder wie in Osteuropa aber auch die USA, die viel mehr auf billigen Strom und Rohstoffe angewiesen sind als Deutschland, allein schon durch deren Industrie und Kostenstrukturen, aber vorallem durch die Wertschöpfung.
#39: „Fakt ist, dass die Wasserkraftwerke der Schweiz zunehmend Probleme haben und als Ursache die deutschen Börsenstrompreise angeben. Die Einstellung von teils baureifen Pumpspeicherprojekten, teils massive Betriebsverluste und die inzwischen anlaufenden Entlassungen sprechen eine sehr deutliche Sprache.“
Sehr geehrter Herr Mueller, nur mal so als Denkansatz: Die Swissgrid ist für das Schweizer Übertragungsnetz zuständig. Um die Verfügbarkeit des Stromnetzes in der Schweiz zu gewährleisten, kauft sie lang- und kurzfristig Strom von in- und ausländischen Kraftwerken bzw. benachbarten Netzbetreibern. Swissgrid hat natürlich ein Interesse, möglichst preiswert den Strom einzukaufen, aber niemand zwingt sie bestimmte Stromkontingente von Deutschland abzunehmen. Es steht ihnen genauso frei, im hohen Maße Schweizer Wasserkraftwerke für den eigenen Bedarf zu nutzen. Die Strompreise würden entsprechend steigen. Aus Schweizer Sicht ist es letztlich eine reine Güterabwägung, entweder mehr kostengünstige Stromimporte einkaufen und ggf. eigene Kraftwerkskapazitäten abbauen, oder stärker auf einheimische Kraftwerke setzen und investieren und ggf. höhere Strompreise hinnehmen.
#39: Fred F. Mueller sagt:
Die Einstellung von teils baureifen Pumpspeicherprojekten, teils massive Betriebsverluste und die inzwischen anlaufenden Entlassungen sprechen eine sehr deutliche Sprache.
================================
Herr Mueller, da kann doch was nicht stimmen.
Pumpspeicherkraftwerke sind doch gerade dann besonders wirtschaftlich, wenn billiger Strom angeboten wird, der nicht sofort genutzt werden kann.
Es ist doch gerade der Sinn der Sache, bei Überangebot billig zu kaufen und zu speichern, um bei Mangel zu entsprechend erhöhten Preisen wieder zu verkaufen.
Ich nehme ihnen nicht ab, daß Pumpseicherkraftwerke wegen des Angebots an geschenktem Solarstrom pleite gehen.
==================================
„#38: Stefan Steger sagt:
Dass in diesen Ländern findige Geschäftsleute sitzen die das ausnutzen ist doch logisch.
================================
Sicher ist das logisch. Jeder Geschäftsmann versucht möglichst billig einzukaufen und möglichst teuer zu verkaufen. Das war schon immer so, seit es „Geschäfte“ gibt.
Oder kennen Sie einen einzigen Geschäftsmann, der es umgekehrt handhabt?
=====================================
#39: Fred F. Mueller sagt:
@ # 36 Holger Burowski,
ganz einfache Erklärung, die Schweiz hat einen hohen Anteil Wasserkraft. Da ein Großteil der Staumauern im Hochgebirge errichtet wurde und die Niederschläge dort im Winter als Schnee liegenbleiben, stehen sie erst nach der Schneeschmelze im Sommer zur Verfügung. Zudem müsste man sehr differenziert nachschauen, wer was wann zu welcher Tageszeit und zu welchen Preisen über die Grenzen schickt.
============================
Herr Mueller, es ist egal zu welcher Tageszeit und zu welchem Preis.
Fakt ist, daß auch die Schweiz ganz selbstverständlich ebenfalls Stromüberschuß ins Ausland verkauft.
Und dagegen ist auch nicht das geringste einzuwenden. Außer natürlich aus Sicht der ausländischen Stromerzeuger, denen Importe aus der Schweiz ihre eigenen Preise verderben.
Aber so ist das nun mal in jedem Handel. Jedem Verkäufer wäre es am liebsten, wenn es außer ihm keine anderen Anbieter gäbe.
Und jeder Käufer wünscht sich möglichst viele Anbieter.
Was sagen eigentlich die schweizer Verbraucher zu dem billigen Strom? Sehen die darin auch ein „Problem“?
Gruß
Hans Jung