von Blackout News
Inmitten der Energiewende rutscht die Windkraftindustrie in eine Krise. Der Windkraftbauer Nordex schließt sein Werk in Rostock, Siemens Gamesa rutscht tief in die roten Zahlen und bei Vestas streikt die Belegschaft. Obwohl der Wirtschaftsminister die Zahl der Windkraftanlagen in den nächsten 8 Jahren mehr als verdoppeln will, brechen den Herstellern von Windkraftanlagen die Aufträge weg (Handelsblatt: 11.11.22).
Aufträge in der Windkraftindustrie brechen stark ein
Bei Siemens Gamesa und Vestas sind die Aufträge um mehr als ein Drittel im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die Marktführer stecken tief in den roten Zahlen und bauen Tausende Arbeitsplätze ab. Jochen Eickholt, CEO bei Siemens Gamesa forderte deshalb sogar eine finanzielle Unterstützung aus Brüssel. „Ich würde den EU-Politikern raten, ähnliche Stützungsmaßnahmen für die notleidende Windkraftindustrie einzuführen wie die USA“, sagte er bei der Vorstellung der Quartalszahlen. In den USA unterstützt die Biden-Regierung die klimaneutrale Industrie mit 400 Milliarden Euro. Alleine der Ausbau mit Solar-, Wind- und Wasserkraft soll mit 260 Milliarden Dollar unterstützt werden.
Probleme bei den Lieferketten und hohe Inflation wirken sich negativ auf die Gewinne aus
Eickholt sieht die Energiewende in Europa durch Probleme in den Lieferketten und die Inflation gefährdet. Unkalkulierbare Rekordrohstoffpreise und Lieferkettenprobleme durch den Ukrainekrieg würden das Geschäft der Windkraftindustrie stark belasten. Mit den bereits abgeschlossenen Festpreisverträgen verdienen Windradbauer schlicht kein Geld mehr, im Gegenteil: Sie schreiben sogar rote Zahlen.
Windkraftindustrie versucht Kosten zu senken, indem sie die Produktion verlagert
Um dem gegenzusteuern, versuchen die Unternehmen Kosten einzusparen. So hat Nordex sein Werk in Rostock geschlossen und die Produktion nach China verlagert. Dabei müsste das Geschäft eigentlich gut laufen, denn weltweit wird in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. „Das Problem: Die Hersteller bekommen die Aufträge immer noch nicht mit den Kosten abgearbeitet, die sie eigentlich haben müssten. Zuletzt kamen zu den technischen Problemen noch die der Lieferketten und Corona dazu. Und bei Vestas der Streik“, sagt Dirk Briese von der Marktforschungsagentur Trendresearch.
Beim dänischen Windkraftanlagen-Hersteller Vestas streiken die Mitarbeiter seit mehreren Tagen, um die Geschäftsführung zum Einstieg in Tarifverhandlungen zu zwingen. Aber Vestas will nur eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat schließen. „Die Lohn-Preis-Spirale ist, auch vor dem Hintergrund des immer größeren Fachkräftemangels, ein weiteres Dilemma, in das die Turbinenhersteller jetzt kommen“, erklärt Briese.
Siemens Gamesa und Vestas machen eine Milliarde Verlust
Siemens Gamesa machte im vergangenen Geschäftsjahr nahezu eine Milliarde Euro Verlust und der Umsatz ging um vier Prozent zurück. Auch der weltgrößte Windradhersteller Vestas hat nach neun Monaten im laufenden Jahr nur 9,7 Milliarden Euro umgesetzt. Ein Jahr zuvor lag der Umsatz im Vergleichszeitraum noch bei elf Milliarden Euro. Im laufenden Jahr 2022 hat Vestas bereits knapp eine Milliarde Euro Verlust gemacht, während ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 135 Millionen Euro erwirtschaftet wurde.
Auftragslage nach Umstellung von staatlicher Vergütung auf freie Ausschreibung stark eingebrochen
Seit Jahren herrscht auf dem Markt ein harter Preiskampf. Vor allem die Umstellung von festen staatlichen Vergütungen auf freie Ausschreibungssysteme, in denen nur noch der Günstigste den Zuschlag bekommt, hat die Turbinenhersteller in einen ruinösen Wettbewerb getrieben. Gleichzeitig ist der deutsche Markt, einer der Hauptabsatzmärkte, in den vergangenen Jahren eingebrochen. Für die Marktführer Vestas, Siemens Gamesa, Nordex und Enercon wird es immer schwerer Geldgeber zu finden, die in Windkraftanlagen investieren wollen.
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Das Wort – Zombieunternehmen. Wenn durch Planwirtschaft Zombieunternehmen sich entwickeln wie in diesem Fall die Windkraftindustrie (weil sie von der Planwirtschaft am Anfang profitieren), dann ist es am Anfang schön für diese Unternehmen. Man bekommt Geld und eine Beschäftigung auch wenn sie sinnlos ist. Es ist aber ein Industriezweig, der in einer realen Marktwirtschaft keine Chance zum Überleben hätte. Deswegen nennt man sie Zombieunternehmen. Sie existieren weiter obwohl sie schon tot sind bzw. keine Zukunft haben. Wenn diese Zombieunternehmen dann aber letztendlich pleitegehen, weil sie mit der Realität früher oder später konfrontiert werden, dann ziehen sie gesunde Unternehmen mit runter. Weil sie am Anfang groß werden und Geschäfte, deals und Handel mit gesunden Unternehmen machen, die auch tatsächlich relevant sind für eine Gesellschaft, ist ihr Untergang letztendlich eine Belastung für alle Handelspartner und der Gesellschaft. Deswegen sind Rettungsversuche in eine Industrie, die keine Zukunft hat genauso fatal. Man hätte sie nie so weit kommen lasse dürfen. Das war ein großer Fehler. Das gilt auch für die Zombiebanken. Too big to fail. Genauso die Staatenrettung in der EU. Stichwort Griechenlandkrise – Fass ohne Boden. Alle Rettungspakete haben nichts gebracht. Griechenland steckt weiterhin in Schulden.
https://youtu.be/66XjFq4xXU0
Dr. Krall erklärt das sehr gut.
„In den USA unterstützt die Biden-Regierung die klimaneutrale Industrie mit 400 Milliarden Euro. Alleine der Ausbau mit Solar-, Wind- und Wasserkraft soll mit 260 Milliarden Dollar unterstützt werden.“
Wenn der Klima- und Energiewende-Wahn regiert, dann ist die Katastrophe gewiss. Auf unsere Politiker ist da Verlass. In den USA kann man eine gleich-gewichtige Alternative wählen. Bei uns in Absurdistan, Weltmeister der Klima- und Energiewende-Verdummung, ist die Lage hoffnungslos. Die große Mehrheit der Politiker ist vereint im Klima- und Energiewende-Wahn und ruiniert das Land und unsere Zukunft. Nichts neues bei den Vorreitern…
„In den USA unterstützt die Biden-Regierung die klimaneutrale Industrie mit 400 Milliarden Euro.“
Habe ich das wirklich hier gelesen oder? Was bitte ist denn an der Herstellung von Windmühlen „klimaneutral“? Ich habe es in der Vergangenheit auf dieser Seite schon mehrfach geschrieben, bitte „EIKE“ macht euch mit solchen Nichtaussagen nicht lächerlich!
Sehr geehrter Norbert Melcher,
bitte lesen Sie die Basis Ihres Kommentars im Aufsatz noch mal nach.
Was Sie beanstanden, ist das Zitat des Siemens CEO, und nicht von Eike. Am besten, Sie schreiben den Herrn Eickholt selbst mal an : Jochen.Eickholt@siemens.com
Für mich endet eine wörtliche Rede mit den Anführungszeichen oben. Der Satz, den ich beanstande, ist nicht in Anführungszeichen gefasst. Das er trotzdem noch zur wörtlichen Rede des Herrn Eickholt gehört war für mich, auch nach mehrmaligem lesen des Textes, nicht ersichtlich. Ich bleibe daher bei meiner Kritik, mehr Sorgfalt bei der Auswahl und redaktionellen Bearbeitung von Texten sollte für EIKE selbstverständlich sein!
Heute war in der FAZ zu lesen, dass Wirtschafts- und Klimaminister Habeck sich mit der Wind- und Solarbranche getroffen hat, um massive staatliche Interventionen in Milliardenhöhe zu diskutieren.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/habeck-erwaegt-staatsgarantie-bei-bestellungen-fuer-oekostrom-projekte-18476616.html
Interessant ist hieran, dass genau das, was man China vorwirft, jetzt auch bei uns praktiziert werden soll. Die USA machen für eine ähnliche Initiative ca. 400 Mrd. Dollar locker: Voraussetzung: Produktion im Inland.
Mal sehen, wann wir den entsprechenden „Vierfach-Wumms“ der Regierung hören werden. Vermutlich werden uns davon die Ohren klingeln. Eins ist jedoch sicher: Wenn die Produktion in DE staatlich gestützt wird, ist das Ende der Wettbewerbsfähigkeit der Branche endgültig besiegelt.
Hoffentlich bald.
Zitat: „Wenn die Produktion in DE staatlich gestützt wird, ist das Ende der Wettbewerbsfähigkeit der Branche endgültig besiegelt.“
Über den Umweg *EEG- Umlage* wurde die Produktion doch schon immer gestützt. Und die WKA Anlagen haben eine echte Wettbewerbsfähigkeit in all den Jahren trotzdem nicht erreicht. Der Artikel liefert den Beweis:
„Vor allem die Umstellung von festen staatlichen Vergütungen auf freie Ausschreibungssysteme, in denen nur noch der Günstigste den Zuschlag bekommt, hat die Turbinenhersteller in einen ruinösen Wettbewerb getrieben.“
Für LNG darf Habeck jetzt schon das doppelte zahlen. Kommt das noch bei Wind und PV, so wird das lustig. Zumal auch die Löhne steigen. Wenn Deutschland dann verschuldet ist und kein Kredit mehr bekommt, geht die Industrie eh nach China.
Ich bin erst zufrieden, wenn die Windmafia global unrettbar am Boden liegt, gerne als erstes im ehemaligen Land der Dichter und Denker.
Wie paßt das zusammen, angeblich sind die erneuerbaren Energien konkurrenzlos billig geworden, trotzdem haben wir die höchsten Strompreise ever und die Hersteller kämpfen mit dem Überleben oder gehen in die Pleite?
Oder ist der angeblich billige Windstrom auch so ein Fall, wie die Nicht-Pleitenvon Habek, wenn nicht produziert wird?
Eine alte Weisheit besagt, es ist in Wirklichkeit fast nichts so, wie es öffentlich erzählt wird! Häufig ist sogar das genaue Gegenteil der Fall …
Das billigste Fleisch ist übrigens immer Wild. Reh oder Wildschwein, weil die in der Aufzucht nix kosten. Kein Agrarier muss die füttern. Muss man lediglich einsammeln, die Kosten für Patronen sind niedrig und Jäger machen das bekanntlich als Hobby in ihrer Freizeit.
Bekloppt, aber so stellen sich die grünen Trolle hier und anderswo die Preisbildung vor.