Anthony Watts, H. Sterling Burnett
Es scheint, dass es bei Meinungsverschiedenheiten über den Klimawandel nur einen Standpunkt der Linken geben kann: „my way or the highway“.
Am 7. Oktober 2021 erklärte Google in einer Ankündigung mit dem Titel [übersetzt] „Aktualisierung unserer Anzeigen- und Monetarisierungsrichtlinien zum Klimawandel“, dass es Anbietern von Inhalten, die einen skeptischen Standpunkt zum Klimawandel vertreten, nicht mehr erlauben würde, Geld über die Google AdWords-Plattform zu verdienen:
Auseinandersetzung mit der Leugnung des Klimawandels
In den letzten Jahren haben wir direkt von einer wachsenden Zahl unserer Werbe- und Verlagspartner gehört, die sich besorgt über Anzeigen geäußert haben, die neben unzutreffenden Behauptungen über den Klimawandel laufen oder diese propagieren. Werbetreibende wollen einfach nicht, dass ihre Anzeigen neben solchen Inhalten erscheinen. Und Verleger und Autoren möchten nicht, dass Anzeigen, die diese Behauptungen unterstützen, auf ihren Seiten oder Videos erscheinen.
Aus diesem Grund kündigen wir heute eine neue Monetarisierungsrichtlinie für Google-Inserenten, Herausgeber und YouTube-Ersteller an, die Anzeigen für und die Monetarisierung von Inhalten verbietet, die dem etablierten wissenschaftlichen Konsens über die Existenz und die Ursachen des Klimawandels widersprechen. Dazu gehören Inhalte, die den Klimawandel als Schwindel oder Betrug bezeichnen, Behauptungen, die leugnen, dass langfristige Trends zeigen, dass sich das globale Klima erwärmt, und Behauptungen, die leugnen, dass Treibhausgasemissionen oder menschliche Aktivitäten zum Klimawandel beitragen.
Google beruft sich bei dieser Maßnahme auf den IPCC sowie auf nicht genannte „Experten“:
Bei der Erstellung dieser Richtlinie und ihrer Parameter haben wir maßgebliche Quellen zum Thema Klimawissenschaft konsultiert, darunter auch Experten, die an den Bewertungsberichten des IPCC mitgewirkt haben. Wie bei vielen unserer Richtlinien setzen wir eine Kombination aus automatisierten Tools und menschlicher Überprüfung ein, um diese Richtlinie gegen verletzende Publisher-Inhalte, von Google geschaltete Anzeigen und YouTube-Videos, die über das YouTube-Partnerprogramm monetarisiert werden, durchzusetzen.
Getreu dieser Ankündigung hat Google bereits mehrere prominente Plattformen, die skeptische Standpunkte zum Klimawandel vertreten, aus dem Verkehr gezogen. Eine der ersten betroffenen Websites war meine eigene Watts Up With That (WUWT), die weltweit meistbesuchte Website zum Klimawandel. Am 11. Oktober 2021 erhielt ich diese E-Mail von meinem Werbepartner Sortable:
Dr. Spencer writes:
Hallo Anthony,
wir haben vor kurzem eine Mitteilung von Google erhalten, dass die Anzeigenschaltung auf Ihrer Website aufgrund der neuen Richtlinien für Inhalte zum Klimawandel deaktiviert wurde.
Ohne die Zustimmung von Google müssen wir unsere Partnerschaft leider beenden. Wir verstehen, dass dies frustrierend ist und schlagen vor, dass Sie sich an das Google-Team wenden, um eine erneute Genehmigung zu erhalten. Wenn sie diese kippen, würden wir unsere Partnerschaft gerne wieder aufnehmen.
Natürlich wäre ein Einspruch sinnlos gewesen, denn es handelt sich nicht um eine faktenbasierte Aktion von Google. Meiner Meinung nach ist es Teil einer orchestrierten Hexenjagd.
Ich habe erfahren, dass auch andere Websites betroffen waren, und die wahrscheinlich überraschendste war die des ehemaligen NASA-Wissenschaftlers Dr. Roy Spencer, der über seine Erfahrungen in einem Beitrag vom 7. Januar schrieb: „’Unzuverlässige und schädliche Behauptungen‘: Diese Website wurde von Google demontiert“.
Dr. Spencer schreibt:
Aus finanzieller Sicht ist das keine große Sache, denn was ich mit Google-Anzeigen verdiene, liegt im Rahmen des monatlichen Budgets meiner Familie. Ich verdiene kaum mehr, als ich an Hosting-Gebühren und einem (immer teurer werdenden) Kommentarspam-Screener zahle….
Seit einigen Monaten erhalte ich Google-Warnungen wegen „Richtlinienverstößen“, aber nirgendwo wurde aufgeführt, welche Seiten gegen die Richtlinien verstoßen und worin diese Verstöße bestehen….
Erst als die Anzeigen entfernt wurden, bot Google Links zu den fraglichen Seiten an und nannte den Grund dafür.
Spencers Erfahrung ähnelt der meinen: keine konkreten „Verstöße“, nur dass WUWT gegen diese nebulösen neuen Richtlinien verstoßen hat.
Was den Inhalt betrifft, so hat Dr. Spencer Folgendes zu sagen:
Ich hatte irgendwie gehofft, dass mein Inhalt Mainstream genug war, um nicht gesperrt zu werden, weil:
1. Ich glaube, dass sich das Klimasystem erwärmt hat
2. Ich glaube, dass der größte Teil dieser Erwärmung wahrscheinlich auf die Treibhausgas-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen ist.
Viele von Ihnen wissen, dass ich einen Großteil der Mainstream-Klimawissenschaft verteidige, einschließlich der Klimamodellierung als Unternehmen. Wo ich vom „Mainstream“ abweiche, ist die Frage, wie viel Erwärmung stattgefunden hat, wie viel Erwärmung in Zukunft zu erwarten ist und was aus energiepolitischer Sicht dagegen getan werden sollte.
Wow, gefährliche Gedanken, oder?
Aber wie ich bereits sagte, geht es hier nicht um Fakten. Es ist eine Hexenjagd.
Laut einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2018 hält weniger als die Hälfte der amerikanischen Bürger den Klimawandel für eine „Krise“. Nur 45 Prozent glauben, dass die globale Erwärmung zu ihren Lebzeiten eine ernsthafte Bedrohung darstellen wird, und nur 43 Prozent sagen, dass sie sich große Sorgen über den „Klimawandel“ alias die „globale Erwärmung“ machen. Dennoch ist die Linke entschlossen, diese Meinung zur Mehrheit zu machen, egal was die Fakten dagegen sprechen, und sie setzt einen Monopolhammer in Form von Google ein, um jede abweichende Meinung zu unterdrücken.
Die Gallup-Umfrage weist darauf hin, dass dies nichts anderes als eine Erweiterung der großen politischen Kluft ist, die unser Land erfasst hat. Die Autoren stellen fest, dass die Demokraten die globale Erwärmung ernst nehmen, während die Republikaner ihr skeptisch gegenüberstehen: 69 Prozent der Republikaner, aber nur 4 Prozent der Demokraten, halten die globale Erwärmung für übertrieben.
Das Problem ist mehr als nur ein Konflikt zwischen politischen Standpunkten. Es hat mit der Kompetenz bei der Bewertung von Klimainformationen zu tun. Unabhängige „Faktenchecker“ haben oft nicht mehr Wissen als eine Sammlung von Schlagzeilen im Kopf.
„Google hat bereits gesagt, dass Sie aus dem Adsense-Programm ausgeschlossen werden sollen. Ich kann nicht erwarten, dass deren geisteswissenschaftlich ausgebildete ‚Faktenprüfer‘ die Nuancen der Debatte über die globale Erwärmung verstehen“, schreibt Spencer.
Und das tun sie natürlich nicht. Spencer weist darauf hin, dass seine am häufigsten besuchten Seiten, die mit „unzuverlässigen und schädlichen Behauptungen“ angegriffen werden, „unsere (UAH) monatlichen Seiten zur globalen Temperaturaktualisierung sind. Das liegt offensichtlich daran, dass einigen Aktivisten, die bei Google angestellt sind (die wahrscheinlich noch nicht einmal geboren waren, als John Christy und ich sowohl von der NASA als auch von der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft für unsere Arbeit ausgezeichnet wurden), die Antwort nicht gefällt, die unser 43 Jahre langer Satellitendatensatz gibt.“
Der UAH-Satellitendatensatz ist nach wie vor einer der zentralen globalen Temperaturdatensätze, der von Mainstream-Klimaforschern in ihrer Arbeit verwendet wird, doch jetzt, wo die Google-Hexenjagd in vollem Gange ist, wurde er von Leuten, die wahrscheinlich nicht einmal wissen, wie der Prozess funktioniert, aber pauschale Marschbefehle erhalten und die Macht haben, diese durchzusetzen, als Daten non grata gebrandmarkt.
Es ist ein trauriger Tag für die Wissenschaft und die Wahrheit [nicht nur] in Amerika, wenn ein Monopolist darüber entscheiden darf, was die Amerikaner sehen und was nicht, und zum selbsternannten Schiedsrichter der Wahrheit wird.
[Hervorhebung und Hinzufügung in eckigen Klammern vom Übersetzer]
Quellen: Dr. Roy Spencer; NewsBusters, Climate Realism; Watts Up With That
Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/google-demonetizes-climate-skepticism
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Schon beschämend, was Google sich da leistet und ausgerechnet bei Roy Spencer. Während Alarmforscher jeden Blödsinn ungestraft in die Welt setzen dürfen und Politiker sich danach richten. Dringend notwendige Kritik kommt nur noch von Realisten, die bei Links-Grün und der Alarmforschung deswegen verhasst sind. Alarmforscher, die über alle Pfründe verfügen, auch dafür verbiegt sich Google ganz offensichtlich. Wie weit wird es die Klima-Inquisition noch treiben? Wie weit wird die Menschheit noch verkommen?
Ich bin schon lange bei Bing, mindestens so gut wie Google und weniger Zensur-anfällig.
Mann darf nicht blauäugig sein: „BING“ ist eine chinesische Suchmaschine. D.h. von Zäsur zersetzt. Alles was dazu dient, unsere Gesellschaft zu spalten, wird von dieser Suchmaschine bevorzugt, von staatswegen. Ich wäre da überaus vorsichtig. Auch ältere Leute sollten lernen, sich mit der Technik auseinanderzusetzen und nicht blindlings-naiv jedweder Internetseite zu vertrauen.
Merkwürdig, Ihr Kommentar. Ich gehe davon aus, dass Bing von Microsoft stammt. Als ich vor mehreren Jahren zu Bing wechselte, und als die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Google noch ein Thema war, wurde dies nie anders dargestellt. So gesehen sind die Besitzverhältnisse bei Google und Bing gleichermaßen verdächtig oder unverdächtig – der Rest ist leider traurige Google-Erfahrung, wie man am beschämenden Beispiel Roy Spencer sieht.
Absatzzahlen sind für BING das wichtigste, wichtiger als Informationsfreiheit. Deshalb lässt man dort die KP diktieren.
„Wir haben vor kurzem eine Mitteilung von Google erhalten, dass die Anzeigenschaltung auf Ihrer Website aufgrund der neuen Richtlinien für Inhalte zum Klimawandel deaktiviert wurde.“ Google erlaubt sich ein Urteil über die Webseite http://www.drroyspencer.com. Ich erlaube mir ein Urteil über Google. Google ist bekannt geworden durch seinen sehr effektiven Such-Algorithmus. Google verdient aber sein Geld mit personalisierter Werbung. Diese personalisierte Werbung ist aber sehr schlecht gemacht und wirkt auf mich eher abstoßend als informativ.
Herr Berberich,
meine diesbezügliche Erfahrung vom letzten Sommer. Ich habe mit jemand am Zaun gearbeitet. Das Bohrfutter ist kaputt, sagt er. Dann haben wir noch einige Sätze ausgetauscht, wo man Bohrfutter günstig kaufen kann, etc.
Am nächsten Tag erscheint auf meinem Bildschirm ein Inserat über Bohrfutter. Das Telefon war nicht eingeschaltet, aber in Hörweite. Weder vorher, noch danach erhielt ich Inserate über Bohrfutter.
Für mich ist Google schon lange dritte Wahl. Ich empfehle als Such-Maschine; https://www.qwant.com/
Der UAH-Datensatz hat zwei Eigenschaften:
Erstens werden die Rohdaten seit Beginn nach einer identischen Formel ausgewertet und sind daher gegen einseitige nachträgliche Datenkorrekturen gefeit, denen andere Datensätze immer wieder unterzogen werden. UAH ist also vertrauenserweckend.
Zweitens zeigt der Datensatz, daß immer wieder lange Perioden ohne Erwärmung auftreten, obwohl das CO2 in diesen Zeiten genau so steigt, wie seit 1958 (Keeling). Das paßt mit dem Krisenmodus schlecht zusammen.
Beides ist dem alarmistischen Mainstream natürlich ein Dorn im Auge, daher wird alles unternommen, diese Quellen möglichst mundtot zu machen. Es ist zu befürchten, daß sich diese Entwicklung zur Hinderung kritischer Inhalte immer mehr verstärken wird. Wir stehen diesbezüglich wohl erst am Anfang …
stefan strasser am 23. Januar 2022 um 19:33
Ich weiss nicht, worauf sich diese Aussage stützen sollte – aber Sie sollten sie noch einmal prüfen. UAH ist inzwischen bei Version 6 angelangt. Die Wikipediaseite zum Datensatz hat auch eine Versionshistory …
Wo ist da die Logik? Versionsänderung und Formeländerung sind nicht notwendigerweise dasselbe.
Dr. Roland Ullrich am 24. Januar 2022 um 17:18
Ein Blick auf die Versionshistory könnte wirklich hilfreich sein. Bei fast jeder neuen Versions gab es Änderungen am Trend …
Wer Meinung den Fakten vorzieht, leugnet die Naturgesetze und macht Mathematik lächerlich. Vor allen Dingen schadet es der Wissenschaft und macht die Bezeichnung Wissenschaftler lächerlich.
Und das gilt weltweit. Der ungarischen Webseite http://www.klimarealista.hu wurde die Inseratenschaltung von google adsense mit fadenscheinigen Gründen verweigert.