von Rüdiger Stobbe
Die 41. Analysewoche war wettermäßig durchwachsen. Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) hatten alle Hände voll zu tun, um die regenerative Erzeugung so auszutarieren, daß die Preisentwicklung (Abbildung 2) einigermaßen im akzeptablen Bereich des Möglichen blieb. Denn teuer wurde es ohnehin. Für die Stromkunden. Ansonsten verdienten alle Marktteilnehmer (Abbildung 3) gut an der Stromerzeugung. Polen verkaufte seinen Kohlestrom für insgesamt über 20 Mio. € nach Deutschland, Dänemark kassierte sogar fast 55 Mio. € für seinen überwiegend per Windkraft erzeugten Strom. Insgesamt erzielte Deutschland unter dem Strich 80 Mio. € für seinen Exportstrom der 41. Woche. Die Belege zu den genannten Werten und viel mehr finden Sie hier.
Insgesamt sechs Zeiträume lagen diese Woche im Importbereich. Viermal war es die Vorabendlücke, zweimal der Vormittag. Selbstverständlich zahlte Deutschland für den Importstrom Höchstpreise, während der Exportstrom auch schon mal zum Niedrigstpreis von knapp 50€/MWh abgegeben wurde.
Bemerkenswert ist, dass trotz Klimawandel und dem Willen, CO2 einzusparen, die Verstromung von Braun- und Steinkohle viel umfangreicher ist als die Gasverstromung. Vom 1.9.2021 bis zum 17.10.2021 wurden 9,5 TWh Gasstrom, aber über 23 TWh Kohlestrom hergestellt. In der aktuellen Analysewoche lag das Verhältnis bei 1,573 TWh Gasstrom zu 3,788 TWh Kohlestrom. Der Preis ist entscheidend. Nicht die Klimawirkung. Hinzu kommt, dass Braunkohle, solange sie noch in Deutschland gefördert werden darf, den höchsten Ertrag bringt. Deshalb ist „Abbau, Abbau, Abbau“ die Devise. Schauen Sie sich dazu dieses kurze Video von Prof. Sinn an. Es ist Teil eines Vortrags, den Prof. Sinn im Rahmen einer VHS-Reihe online gehalten hat. Seien Sie nicht zu ernüchtert. Das, was die Deutschen machen, ist weltweit gesehen wenig zielführend (Ziel: CO2-Ausstoß senken!). Erst, wenn es weltweit koordiniertes Handeln gäbe, würden die deutschen, die europäischen Anstrengungen in Sachen „Klimaschutz“ Sinn ergeben. Aktuell ist praktisch alles, was Deutschland, was die EU in Sachen Klima veranstaltet tatsächlich wenig hilfreich fürs „Klima“ und führt zu einer massiven Schwächung des Industriestandortes Deutschlands. Bei faktisch Null Nutzen. Es sei denn, man wünscht sich eine Klima-Kommandowirtschaft sozialistischen Zuschnitts. Euphemistisch wird dies von der Politik „Transformation“ genannt. Sogenannte Klimawissenschaftler – natürlich alle „woke“ – werden die neuen Herren, die den Bürgern sagen, was sie im Sinne der Rettung der Welt vor dem Klimazusammenbruch zu tun und zu lassen haben.
Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.
Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Bitte unbedingt anschauen. Vor allem die Verdoppelung. Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm der Grünen befasst, welches durchgesetzt werden soll, wenn die Partei Regierungsmitglied wird. Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.
Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:
- Produktion als Anteil der installierten Leistung
- Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
- Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum
sind Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf“ sowie „Zeitraumanalyse„. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.
Ganz unten noch eine wichtige Informationen in Sachen Wasserstoffzukunftsgesetz in Hessen.
Tagesanalysen
Montag,11.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,16 Prozent, davon Windstrom 25,32 Prozent, PV-Strom 9,02 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,82 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Schön zu sehen. Sie regenerative Stromerzeugung PV läuft aus, der Bedarf steigt, Windstrom kann es nicht ausgleichen. Die Konventionellen hätten schon zu PV-Stromzeiten hochfahren müssen, was den Preis noch mehr gedrückt hätte: Die Vorabendlücke entsteht. Der Handelstag. Klicken Sie hier und analysieren Sie die Im- und Exportwerte der einzelnen Länder.
Dienstag, 12.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,22 Prozent, davon Windstrom 27,3 Prozent, PV-Strom 5,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Deutschland exportiert praktisch den ganzen Tag seinen Stromüberschuss. Die Konventionellen führen gut nach. 12,8 Mio € werden eingenommen. So sieht der Handelstag aus. Klicken Sie hier und analysieren Sie die Im- und Exportwerte der einzelnen Länder.
Mittwoch, 13.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,4 Prozent, davon Windstrom 16,39 Prozent, PV-Strom 8,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute wieder zwei Stromlücken mit entsprechenden Preisspitzen. Die Konventionellen bullern über Tag zwar kräftig gleichen die Lücken gleichwohl nicht aus. Klicken Sie hier und analysieren Sie die Im- und Exportwerte der einzelnen Länder.
Donnerstag, 14.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,26 Prozent, davon Windstrom 29,43 Prozent, PV-Strom 4,46 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,37 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Über Tag steigt die Windstromerzeugung an. Es ergibt sich nur eine Mini-Stromlücke. Die allerdings kostet 260€/MWh. Für 221 MWh. Klingt nicht viel. Sind aber über 57.000 €. Die Konventionellen, der Handelstag. Klicken Sie hier und analysieren Sie die Im- und Exportwerte der einzelnen Länder.
Freitag, 15.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,85 Prozent, davon Windstrom 37,05 Prozent, PV-Strom 7,70 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,09 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Über Tag flaut der Wind ab, so dass sich wieder die berühmte Vorabendstromlücke ergibt. Die Konventionellen schaffen es nicht diese Lücke ökonomisch sinnvoll zu schließen. Also nehmen sie die hohen Preise mit. Der Handelstag. Klicken Sie hier und analysieren Sie die Im- und Exportwerte der einzelnen Länder.
Samstag, 16.10.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 37,79 Prozent, davon Windstrom 16,68 Prozent, PV-Strom 9,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,17 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die regenerative Erzeugung lässt insgesamt nach. Der Bedarf, es ist Wochenende, ebenfalls. So bleibt nur eine kleine Lücke zum Vorabend. Ansonsten halten die Konventionellen die Stromversorgung auf Kante. Der Handelstag. Klicken Sie hier und analysieren Sie die Im- und Exportwerte der einzelnen Länder.
Sonntag, 17.10.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,81 Prozent, davon Windstrom 17,34 Prozent, PV-Strom 7,76 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,52 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wenig und wenig volatile regenerative Stromerzeugung macht es den Konventionellen heute einfach, die Lücken zum Bedarf optimal aufzufüllen. Zum Vorabend noch mal knackig Pumpspeicherstrom einspeisen und richtig teuer verkaufen. Deutschlands Stromerzeuger verdienen heute insgesamt gutes Geld. Der deutsche Stromkunde zahlt. Wer sich wundert, dass zur gleichen Zeit auch Strom – per Saldo aber weniger, denn exportiert – importiert wird: In unterschiedlichen Regionen besteht auch durchaus innerhalb des Stundenzeitraumes Strombedarf, der nicht gedeckt werden kann, weil überschüssiger Strom anderswo erzeugt wird. So hat z. B. Polen wieder die ganze Woche seinen Kohlestrom exportiert. Insgesamt nahm das Land, wie bereits oben erläutert, in der 41. Woche über 20 Mio. € ein.
Peter Hager hat zum Thema Strom & Wasserstoff in Hessen einen Beitrag gepostet, der eine ausführliche gutachterliche Stellungnahme von Peter Maier zum Thema enthält. Verlinkt ist die Stellungnahme komplett unter Abbildung 10.
Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Hochverehrte Frau Roth,
gerne bescheinige ich Ihnen, dass Sie meine Frage zum Rückbau von Windkraftanlagen, deren Strom ja angeblich nichts kosten, nicht beantworten können, Repowering ist der teilweise! Ersatz von rückgebauten Anlagen. Ein Ersatz, welcher eine neue Förderung für 20 Jahre begründet. Ohne diese neue Förderung würde KEINE neue WKA gebaut. Ich bescheinige Ihnen ebenfalls gerne, dass durch Ihre Kinderstube ein TEE gefahren ist. Mich als 67 Jahre alten, weißen Mann mit „Stobbe“ anzureden, ist eine Frechheit sondergleichen. Passt allerdings gut zu Ihrer insgesamt wirren „Argumentation“ hier auf EIKE. Sie wollen einfach nur provozieren. Ich werde darauf nicht mehr eingehen.
Rüdiger Stobbe
Sehr geehrter Herr Stobbe,
es war nicht böse oder als Frechheit gemeint, ich bin es von Berufs wegen gewohnt, Nachnamen zur Ansprache zu verwenden.
Ihre Frage des Rückbaus habe ich (und Sie selbst) beantwortet: die Standorte werden überwiegend repowered. „Repowering ist der teilweise! Ersatz von rückgebauten Anlagen“ bedeutet nichts anderes, als dass der Rückbau von heute („Abbau 1. Halbjahr 2021 140 MW“) das Repowering von morgen ist.
Dass Windenergie nichts kostet, dass die Anlagen nicht erneuert werden müssen oder dass ein Kraftwerk (egal welches) auch ohne Abnahmeverträge funktioniert, hat glaube ich niemand behauptet – zumindest ich nicht.
Achso: und diese günstigen Einspeisevergütungen, die wir aktuell zahlen, laufen ja nun auf 20 Jahre – den günstigen Strom haben wir also sicher!!? Was der Betreiber danach macht, ist seine Sache, oder wollen Sie noch mehr Planwirtschaft?
Sie verwechseln da Preis und Kosten. Sie zahlen den Preis, bspw. aktuelle 32 ct/kWh, die Erzeuger bekommen die günstigen Einspeisevergütungen.
Ja genau, ich spreche von den aktuellen Einspeisevergütungen für NEUE Erzeugungsanlagen. Und da gibts meines Wissens nach nichts günstigeres als Solar- und Windparks. Aktuell zumindest. Oder haben Sie eine andere Info?
Sie haben’s immer noch nicht verstanden. Wir bezahlen 32 ct/kWh, inclusive Zwangs EEG Umlage, und davon bekommen die Solar- und Windbarone – oder Baronessen ihre Einspeisevergütung. Für 20 Jahre garantiert, für jede erzeugte Menge.
Ein Idealmodell für Planwirtschaft.
Schlagen Sie da mal einem Bäcker vor. Backe soviele Brötchen wie Du kannst, wir nehmen Dir alle ab, für 20 Jahre zu einem festen Preis.
Ja, WIR bezahlen 32ct., richtig. Und da sind jede Menge Steuern und Subventionen dabei, auch richtig.
Aber was hat dies alles jetzt mit der Entscheidung zu tun, welche Erzeugungstechnologie wir JETZT ausbauen sollten?
ALLE Kraftwerke brauchen langfristige Abnahmeverträge, egal ob fossile oder erneuerbare. Bei den fossilen heißt dies eben nicht Einspeisetarif sondern „langfristiger OTC-Kontrakt“. Ohne den geht auch im fossilen Kraftwerksbau nüschte. Und wenn Sie da mit 5ct./kWh ankommen, wird halt keine fossile Technologie mehr gebaut. Wetten?
Frau Roth,
Sie behaupten: „ALLE Kraftwerke brauchen langfristige Abnahmeverträge, egal ob fossile oder erneuerbare.“
Das ist falsch. In der Marktwirtschaft bekommt derjenige den Auftrag dessen Produkt am billigsten ist. Und dementsprechend würden die Typen mit den Windmühlen und Solarzellen keine Abnehmer haben. Also werden die Bürger zu Zwangsabnehmern und Zwangsfinanzierern degradiert. Bei ner m.E. überzeugten „DDR“istin im Kanzleramt allerdings kein Wunder für mich. Ihr Foto vor dem Haus von R. Havemann hat die nicht löschen lassen können.
Ganz genau, denn niemand baut Ihnen ein Kraftwerk ins Blaue!? Versuchen Sie es doch mal….
Und wenn es doch so wäre, müssten die fossilen ja nun durchstarten!? Bei den hohen Spotmarktpreisen müsste dann ja ein neues Kraftwerk nach dem anderen entstehen, laut Ihrer Logik!?? Bloß: wo sind sie denn jetzt, die vielen Baustellen??
Sie verstehen mal wieder gar nichts. Investitionsentscheidungen und Spotmarktpreise sind zwei Paar Schuhe. Aber bleiben Sie so wie Sie sind. Sie könnten Journalist sein.
Meine Rede Herr Admin: Investitionsentscheidungen basieren auf langfristigen OTC-Abnahmeverträgen.
Schon wieder so um die 40% Erneuerbare, die mit 0 € in die Strombörse gehen. Kann man nur dankbar sein. Wie teuer der Strom wohl wäre, wenn man diese 40% von konvetiellen Kraftwerken beziehen müssten? Soum die 300€ pro MWh, und zwar durchgehend?
Das Wort „Stromlücke“ ist wohl hier fehl am Platz. Es suggeriert einen Ausfall, was ja mitnichten der Fall ist. Da die Erneuerbaren mit 0€ an der Strombörse vermarktet werden, muss es wohl eher „Preisdämpfungs-Lücke“ heißen – denn hätten wir die Erneuerbaren als ebendiesen Preisdämpfer nicht, wäre der Strompreis wohl dauerhaft und durchgehend auf dem Niveau ihrer „Preisspitzen“.
Hallo Frau Roth,
bitte erklären Sie den Lesern freundlicherweise, warum ein Großteil der Windkraftanlagen, die aus der Förderung fallen, nicht weiterbetrieben, sondern teilrückgebaut werden. Teilrückgebaut, weil der Betonsockel größtenteils und umweltschädlich im Boden verbleibt. Wenn es also Null € kostet, warum kein Weiterbetrieb. Wäre doch klimafreundlich, oder?
Hier bei uns in Norddtl. wir gar nix abgebaut – im Gegenteil, Stichwort „Repower“. Können Sie mir denn zeigen, wo ich diesen „Großteil der Windkraftanlagen“ finde?
Der Bundesverband Windenergie macht onshore diese Rechnung für das1. Halbjahr 2021 auf: Bruttozubau 971 MW. Davon Repowering 134 MW. Abbau 1. Halbjahr 2021 140 MW. Nettozubau 1. Halbjahr 2021 831 MW.
Quelle: https://www.wind-energie.de/presse/pressemitteilungen/detail/ausbauzahlen-windenergie-an-land-fuer-das-erste-halbjahr-2021-in-deutschland-auch-starkes-windmarkt/
Die Rückbauten werden Jahr um Jahr zunehmen. Weil eben immer mehr Anlagen aus der Förderung fallen. Daran ändert auch Ihre Flapsigkeit nichts. Damit kaschieren Sie nur Ihre Ahnungslosigkeit. Es entstehen natürlich Kosten, wenn Wind- und/oder Sonnenstrom geerntet wird. Hinzu kommt ein Backup-Kraftwerkspark, der faktisch eine zweite Stromversorgung Deutschlands darstellt. Fehlt der, gehen die Lichter schneller aus, als Sie gucken können. Und klar, man kann alles herunterfahren. Dann wird Deutschland regelmäßig mit gesteuerten Stromabschaltungen leben müssen. Dann ist Schluss mit Industrieland. Also lassen Sie bitte Ihre unqualifizierten Einschätzungen und halten Sie sich bitte an die Fakten, die ich seit nunmehr knapp drei Jahren Woche für Woche öffentlich mache. Zahlengrundlage sind die Werte von energy-charts, Agora und smard.de. . Argumentieren Sie bitte seriös. Dumm rumschreiben („Wird nix abgeschaltet“) bringt gar nichts.
Achso, ja… Und wenn nun so ein Windpark im 1. Halbjahr 2021 „abgeschaltet“ (rückgebaut) wurde, aber in wenigen Monaten am selben Standort ein neuer Windpark entsteht – ist das dann Repowering oder Neuinstallation….??
Denken Sie doch einfach mal nach, Stobbe: glauben Sie wirklich, dass ein Windstandort, der bisher gut zur Windernte genutzt wurde, für Landbesitzer & Pächter gute Erträge erwirtschaftet hat, dass der in Zukunft einfach so brach liegen gelassen wird? Um was genau dann dort zu tun? Vögel zählen?? Wenn sich jeder Projektentwickler um solche Flächen zankt? Das halt ich für sehr abwegig, ja geradezu naiv.
Oder fallen Sie einfach gerne auf lautes Lobby-Geschrei rein, zwinker zwinker… ? Es gibt, falls es Ihnen nicht aufgefallen ist, derzeit einige Forderungen seitens der Windkraftbranche an die Politik, gerade beim Thema Repowering. Zum Teil berechtigt, zum Teil nicht. Es ist das übliche Gepoker.. Ich wäre da SEHR vorsichtig bei diesen Verbandszahlen…
>>Weil eben immer mehr Anlagen aus der Förderung fallen.<<
Und das heißt doch, daß diese primitiven Bauten zu Preisen der konventionellen Kraftwerke von Atom, Kohle, Wasser und Gas keinen Strom produzieren können, selbst nicht nach jahrzehntelanger Subventionierung nicht. Und daß diese primitiven Dinger extreme Tier- und Umweltschädlinge sind, haben die meisten Bürger auch noch nicht bemerkt bzw. begriffen.
Wieso sollte es das heißen? Ich kann Ihrer Schlussfolgerung leider nicht folgen…
Früher waren die Anlagen (Solar und Wind) teuer, das ist richtig. Wir Deutschen haben diese dann mit hohen Einspeisetarifen unterstützt, in der Hoffnung, dass die Technologie skaliert und irgendwann kostengünstig wird.
Dies ist nun seit einigen Jahren geschafft: wenn Sie jetzt einen neuen Wind- oder Solarpark bauen, ist es die günstige Form der Stromerzeugung. Sie können das ganz einfach bestimmen, indem Sie eine Stromlieferung ausschreiben und schauen, welche Technologie diesen Strom dann am günstigsten anbietet.
Das ist eine ganz ideologiefreie, rein kostenbasierte Betrachtung. Diese nüchterne Ideologiefreiheit vermisse ich sehr, in Ihrem illustren Kreis der „67 Jahre alten, weißen Männer“ hier…
Denken Sie doch lieber mal hierrüber nach: Über Jahre subventionieren wir nun schon Solar und Wind – und jetzt endlich, da das Ziel der Kostenreduktion die kühnsten Erwartungen übertroffen hat und Solar in Dtl. für 3,5 ct./kWh wirtschaftlich arbeitet – gerade JETZT würden Sie den Ausbau bremsen und lieber wieder konventionelle errichten wollen? Ganz ehrlich: wie dämlich und schizophren wäre das denn??
@Mia Roth:
Laut Deutsche WindGuard wurden im 1. Halbjahr 2021 in D 240 WKA mit insgesamt 971 MW neu gebaut (+62% ggü. 2020). Davon sind 35 WKA Repowering-Anlagen mit 134 MW.
Stillgelegt wurden im gleichen Zeitraum 135 WKA mit 140 MW. Bei rund 75% der stillgelegten Leistung handelt es sich um ausgeförderte Anlagen (mit Beginn 2021).
Also ist Herr Stobbes Aussage korrekt.
https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/pressemitteilungen/2021/Factsheet_PK_Ausbauzahlen_1._HJ_2021.pdf
Doch das neue Steinkohlekraftwerk Moorburg und so manches AKW wird im Norddtl. Abgebaut über kurz oder lang.
>> da das Ziel der Kostenreduktion die kühnsten Erwartungen übertroffen hat und Solar in Dtl. für 3,5 ct./kWh wirtschaftlich arbeitet<<
Können Sie mir mal erklären, wie die „Kostenreduktion“ bei den primitiven und in der Herstellung extrem teuren Solarzellen funktionieren können soll?
„Wie teuer der Strom wohl wäre, wenn man diese 40% von konvetiellen Kraftwerken beziehen müssten?“
„Soum die 300€ pro MWh, und zwar durchgehend?“
Von Betriebswirtschaft haben Sie keine Ahnung. Von der Strombörse ebensowenig.
Frau Mia Roth,
das ist doch kein Geheimnis das wenn nur die AKW und die konventionellen Kraftwerken sich den Strommarkt Teilen der Endkunde mehr bezahlt als mit EEG-Strom und der EEG-Umlage.
>>das ist doch kein Geheimnis das wenn nur die AKW und die konventionellen Kraftwerken sich den Strommarkt Teilen der Endkunde mehr bezahlt als mit EEG-Strom und der EEG-Umlage.<<
Ich hab schon immer gewußt, daß der größte Teil der Frauen nix von Ökonomie und speziell der Kostenrechnung verstehen. Die Herstellungskosten des primitiven unberechenbaren Windmühlen- und Solarzellenstroms betragen locker das Dreifache der Kohle- und Kernkraftwerke Stromproduktion. Und Windmühlenstrom hat die unangenehme Eigenschaft bei Windgeschwindigkeiten unter 5 m/s praktisch nicht zu existieren und erst bei Windgeschwindigkeiten von ca. 12 bis 15 m/s von den Windmühlen in Maximalmenge erzeugt werden zu können. Darunter nehmen sie in der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit ab. Und das heißt: Bei 50% der Maximalwindgeschwindigkeit können die primitiven Dinger nur maximal 1/8 der Höchtmenge erzeugen. Und das ist ne lächerliche Menge. Aber welche Frau kann schon Mathe? In meiner Abiturklasse gab es nur eine Frau.
Herr Heinzow, Sie sagen „Bei den primitiven Windmühlen ist das [Bestimmung der Stromherstellungskosten] nicht ohne Weiteres möglich“ und beim nächsten Post schreiben Sie dann „Die Herstellungskosten des primitiven unberechenbaren Windmühlen- und Solarzellenstroms betragen locker das Dreifache der Kohle- und Kernkraftwerke Stromproduktion“
Na was denn nun? Sind die Stromherstellungskosten nun bestimmbar oder kann es sein, dass Sie selbst ggf. „nix von Ökonomie und speziell der Kostenrechnung verstehen“?
Wenn Solar und Windanlagen das „Dreifache der Kohle- und Kernkraftwerke Stromproduktion“ kosten, wieso gewinnen die dann (bei NEUKRAFTWERKEN) regelmäßig Ausschreibungen über Stromlieferungen für 3-7 ct./kWh also in etwa einem Viertel bis Drittel der Kosten einer neuen „Kohle- und Kernkraftwerke Stromproduktion“??
Da bin ich aber jetzt sehr gespannt auf Ihren ökonomischen Sachverstand, ob der soweit reicht um das zu erklären?
>>Da bin ich aber jetzt sehr gespannt auf Ihren ökonomischen Sachverstand, ob der soweit reicht um das zu erklären?<<
Dann liefern Sie mir doch jetzt den günstigen Solarzellen- und Windmühlenstrom in die Uni in HH. Zur Zeit wird am Wettermast der Uni HH in den Höhen von 100 bis 180m ne Geschwindigkeit von 7,5 m/s gemessen. Wieviel Strom können denn die beiden 5 MW-Anlagen neben dem Elbtunnel in Hamburg jetzt (um 1944 Uhr) abliefern?
>>Wie teuer der Strom wohl wäre, wenn man diese 40% von konvetiellen Kraftwerken beziehen müssten? So um die 300€ pro MWh, und zwar durchgehend?<<
ROFL!
Müßte erst mal nicht „konvetiellen“ sondern „konventionellen“ heißen. Und deren Stromherstellungskosten kann man problemlos bestimmen. Bei den primitiven Windmühlen ist das nicht ohne Weiteres möglich, denn ohne die im schlechten Wirkungsgrad mitlaufenden konventionellen Kraftwerke ist eine nachfragegerechte Stromversorgung nicht möglich. Und das hat zur Folge, daß die Stromherstellungskosten und der Transport teurer sind als ohne die primitiven Windmühlen und Solarzellen.
Aber ich hab ja schon immer als Naturwissenschaftler gewußt, daß Frauen extreme Schwierigkeiten im Bereich Naturwissenschaft, Technik und Ökonomie hatten.