Im Klartext bedeutet dies, dass von nun an unsere Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe keine oder nur geringe weitere Auswirkungen auf die globale Erwärmung haben könnten. Es gäbe keinen klimatischen Notstand. Es gäbe überhaupt keine Bedrohung. Wir könnten so viel CO2 ausstoßen, wie wir wollen – ohne jede Auswirkung.
Diese verblüffende Erkenntnis beantwortet eine große Unsicherheit, die die Klimawissenschaft seit über einem Jahrhundert plagt. Wie soll die Sättigung gemessen werden und wie groß ist ihr Ausmaß in Bezug auf die primären Treibhausgase?
In der Strahlenphysik ist der Begriff „Sättigung“ nichts im Vergleich zu dem, was wir in der Alltagssprache Sättigung nennen, so wie der Treibhauseffekt nichts mit der Funktionsweise von Gewächshäusern zu tun hat. Ihr Papierhandtuch ist gesättigt, wenn es keine verschüttete Milch mehr aufnimmt. Im Gegensatz dazu sind Treibhausgase gesättigt, wenn es sozusagen keine Milch mehr aufzunehmen gibt, aber das ist weitaus komplexer, als diese einfache Analogie vermuten lässt.
Unseren Lesern ist Happer wohl am besten als ein führender skeptischer Wissenschaftler bekannt. Er war Mitbegründer der prestigeträchtigen CO2-Coalition und gehörte kürzlich zum Stab des Nationalen Sicherheitsrates, wo er Präsident Trump beriet. Aber seine Karriere hat er als Strahlungsphysiker von Weltklasse in Princeton gemacht. Über 12.000 andere Forscher haben in ihren Arbeiten immer wieder auf seine zahlreichen, von Fachkollegen begutachteten Zeitschriftenartikel zurück gegriffen.
In dieser Studie haben die Professoren Happer und van Wijngaarden (H&W) die Physik der Sättigung akribisch durchgearbeitet. Ihr Vorabdruck trägt den Titel [übersetzt] „Abhängigkeit der Wärmestrahlung der Erde von den fünf am meisten vorhandenen Treibhausgasen“. Sie sind weit über die bisher zu diesem komplexen Problem geleisteten Arbeiten hinausgegangen.
Während die Standardstudien die Absorption von Strahlung durch Treibhausmoleküle mit Hilfe von groben Absorptionsbanden der Strahlungsenergie behandeln, analysiert H&W zunächst die Millionen verschiedener Spektrallinien, aus denen diese Bänder bestehen. Dieser Ansatz Linie für Linie ist ein sich neu entwickelnder Bereich der Analyse, der oft dramatisch neue Ergebnisse liefert.
Sie betrachten auch nicht nur die Absorption. Professor Happer hat es mir so erklärt:
„Sie würden unserer Gemeinschaft einen großen Gefallen tun, wenn Sie zwei wichtige Punkte ansprechen würden, die nur wenige verstehen. Erstens: Die thermische Emission von Treibhausgasen ist ebenso wichtig wie die Absorption. Zweitens: Die Art und Weise der Temperatur-Variation mit der Höhe ist ebenso wichtig wie die Konzentration von Treibhausgasen“.
Sie haben sich also nicht nur mit der Absorption beschäftigt, sondern auch mit den Emissionen und den Temperaturschwankungen in der Atmosphäre. Die Arbeit ist überaus komplex, aber die Schlussfolgerungen sind dramatisch klar.
Die zentrale Schlussfolgerung von Happer und van Wijngaarden lautet:
„Bei den am häufigsten vorkommenden Treibhausgasen, H2O und CO2, sind die Sättigungseffekte extrem, wobei die Triebkräfte pro Molekül bei Standardkonzentrationen um vier Größenordnungen unterdrückt werden…“
Ihre grafischen Schlussfolgerungen sind besonders aufschlussreich:
„Abb. 9 sowie die Tabellen 2 und 4 zeigen, dass bei den gegenwärtigen Konzentrationen die Triebkräfte aller Treibhausgase gesättigt sind. Die Sättigungen der reichlich vorhandenen Treibhausgase H2O und CO2 sind so extrem, dass der Antrieb pro Molekül um vier Größenordnungen gedämpft wird…“.
Die drei anderen Treibhausgase, die sie analysierten, sind Ozon, Distickstoffoxid und Methan. Diese sind ebenfalls gesättigt, aber nicht extrem gesättigt wie Wasserdampf und Kohlendioxid. Auch sie sind im Vergleich zu CO2, das wiederum im Vergleich zu H2O nur in geringer Menge vorhanden ist, in relativ geringer Menge vorhanden.
Es ist klar, dass diese Arbeit sorgfältig von der Klima-wissenschaftlichen Gemeinschaft sorgfältig geprüft werden muss. Dies mag nicht leicht sein, wenn man bedenkt, dass drei große Physik-Journale sich geweigert haben, sie zu veröffentlichen. Die Rezensionen waren defensiv und antagonistisch, weder durchdacht noch hilfreich. Der Alarmismus hat die Zeitschriften unter Kontrolle und zensiert gegenteilige Ergebnisse, daher die Preprint-Version.
Unbeirrt dehnen H&W ihre Analyse nun auch auf Wolken aus. Die alarmistische Klimawissenschaft erhält eine gefährliche globale Erwärmung nicht nur durch den CO2-Anstieg allein, sondern auch durch positive Wasserdampf- und Wolkenrückkopplungen. Angesichts der Tatsache, dass sowohl Kohlendioxid als auch Wasserdampf extrem gesättigt sind, ist es höchst unwahrscheinlich, dass Wolkenrückkopplungen allein viel Schaden anrichten können, aber es bedarf einer sorgfältigen Analyse, um dies sicher zu wissen.
In der Zwischenzeit muss die gegenwärtige Arbeit im Mittelpunkt unseres Strebens nach einer rationalen Klimawissenschaft stehen. Die Professoren William Happer und William van Wijngaarden sind zu einem effizienten und zeitgerechten Durchbruch zu beglückwünschen.
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy.
Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/26/study-suggests-no-more-co2-warming/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Oh mei, da hat Herr Wojick offenbar die Ergebnisse der theoretischen Berechnungen auf S.34 übersehen: ECS=1,4-2,3 Grad für CO2-Verdoppelung ohne Wolken. Das dient doch eher zur Unterstützung des IPCC (!) weil es im Mittel etwa dem Dreifachen des realen Werts (mit Wolken, Wasserdampf und Feedback) entspricht.
Mich erstaunt besonders dass Prof. Happer da mitmacht. Er ist doch der Leiter des von Präsident Trump eingesetzten „Red Teams“ welches sich das Ziel gesetzt hat, IPCC wissenschaftlich zu widerlegen.
Peter Dietze schrieb am 2. November 2020 um 9:35:
Es gab ein Red Team? Soweit ich das verfolgt habe, wurde die Idee doch fallen gelassen und kein solches gebildet. Haben Sie da mehr Informationen zu? Welches Team hat Trump denn eingesetzt?
Herr Müller, es gibt ein Red Team mit Prof. Happer. Siehe Google mit William Happer Princeton „Red Team“.
Peter Dietze schrieb am2. NOVEMBER 2020 UM 21:08
Vielleicht bin ich zu dum zum Suchen, aber alles was ich bei Eingabe der Suchbegriffe erhalte sind Artikel, die Pläne beschreiben. Happer hat sich der Administration angeschlossen, sollte ein solches Team gründne und leiten und ist nach einem Jahr wieder ausgeschieden, da sich die Pläne nicht verwirklichen liessen, siehe z.B. Why a high-profile climate science opponent quit Trump’s White House :
Falls Sie da etwas konkretes, haben, was etwas anderes belegt, wäre ich für einen direkten Link dankbar.
Eike am 29. Oktober: Beweise: KEINE Erwärmung durch CO2.
Eike am 30. Oktober: Studie: Keine WEITERE Erwärmung durch CO2.
Ich bin zwar äußerst skeptisch, wenn von einem „Konsens “ in der Naturwissenschaft geredet oder geschrieben wird. Einen kleinsten gemeinsamen Nenner sollte es aber bei einer wissenschaftlichen Einrichtung wie Eike schon geben. Sonst trägt man nicht zur Aufklärung bei, sondern vergrößert die Verwirrung, zumal bei Laien, zu denen ich mich zähle.
PS: Ich habe hier auch schon gelesen, dass die Klimawirkung von CO2 eine Abkühlung ist.
Was es nicht alles gibt?
#Admin: Ja, es gibt so allerlei. Es gibt sogar Wissenschaftler, manche tatsächlich emeritiert und somit unabhängig und vollkommen frei in ihrer Expertise, die wohlbegründet behaupten, dass der CO2-Gehalt in der Atmosphäre einen Beitrag zum Klimageschehen leistet, und zwar in Richtung Warm. Zugegeben: Diese kommen wie die anderen Alarmisten im Mainstream überwältigend oft vor. Ihnen aber zu begegnen mit dem Argument: CO2 wärmt nicht bzw nicht mehr bzw es kühlt oder es macht was es will und wir sind uns da nicht einig, ist wenig zielführend.
>> Es gibt sogar Wissenschaftler, manche tatsächlich emeritiert und somit unabhängig und vollkommen frei in ihrer Expertise, die wohlbegründet behaupten, dass der CO2-Gehalt in der Atmosphäre einen Beitrag zum Klimageschehen leistet, und zwar in Richtung Warm.<<
Für mich als Wissenschaftler zählt nur der Beweis und nicht wie sagen die „wohlkbegründete Behauptung“.
Und wenn ich mir den Temperaturverlauf im Mittleren Westen der USA seit 1880 anschaue stelle ich fest, daß Ihre Behauptung mit „in Richtung Warm“ falsch ist. Sie können mir gerne erklären wieso Ihre Behauptung da stimmen soll.
Und lesen Sie erst mal den Artikel von Einstein zum Thema der „Wirkung“ von CO2
Diesen Artikel gibt es nicht Herr Keks, bzw ich bin zu blöd ihn zu finden.
Das Letztere!
https://ptolemy2.wordpress.com/2020/02/16/albert-einstein-said-no-to-co2-radiative-warming-of-the-atmosphere/
Der PDF link funktioniert nicht mehr, aber in der Weiterführung kann man das Dokument herunterladen.
Das waere dann ein click auf das unscheinbare pdf
https://inspirehep.net/files/9e9ac9d1e25878322fe8876fdc8aa08d
Ihnen kann geholfen werden.
Einen haben sie noch gut!
Es ist eine absurde Behauptung, Einstein haette die Treibhauswirkung von CO2 widerlegt. Er beschreibt einzig die Bedingungen des lokalen thermodynamischen Gleichgewichtes, die in der unteren Erdatmosphaere gut erfuellt sind. Strahlungstransport, daraus folgende Temeraturschichtung und die Wirksamkeit von Treibhausgasen folgen genau daraus, wie Standardlehrbuecher zeigen.
Werner Burger schrieb am 2. NOVEMBER 2020 UM 15:21
Es gab einen Artikel, in dem jemand eine Arbeit von Einstein hernahm und daraus etwas zum Treibhauseffekt bzw. der Wirkung von CO2 ableitete. Daraus wurde dann anscheinend bei Herrn Keks, dass Einstein das geschrieben hätte …
Herr Mueller,
dann erzählen sie mal, wie ergibt sich denn die Temperaturschichtung in der Atmosphäre?
Meinen sie etwa die Standardatmosphäre? Dann haetten sie sogar recht, nur das da CO2 keine Rolle spielt.
Insofern haben sie auch recht, dass man Einstein nicht braucht, um zu der Erkenntnis zu gelangen.
Ein Blick in die Lehrbücher die die Standardatmosphäre beschreiben reicht.
Herr Dietze, mir sind ganz ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen. Wenn man die ganzen Unwägbarkeiten (Wolken, Aerosole, latenter Wärmetransport, Konvektion, natürliche Klimaeinflüsse) mit dazu nimmt, die in der jetzt schon recht komplexen Rechnung noch gar nicht enthalten sind (und nicht sein können), kann man m. E. nur noch auf (hoffentlich verlässliche) Temperaturmessungen bauen, die man anscheinend noch am ehesten bei UAH (Roy Spencer et al.) findet.
Die Strahlungsrechnung an sich habe ich Prof. Happer abgenommen, zumal er da offenbar Fachmann ist. Und wenn man wie in seiner Arbeit bei höherer Temperatur mehr Wasserdampf in der Atmosphäre erwartet, dann erhält man natürlich eine positive Wasserdampf-Rückkopplung, wie es auch der IPCC gerne macht. Wenn jetzt wie in Westeuropa auch noch die Sonnenscheindauer (weniger Wolken!) zunimmt, dann frägt man sich, warum die Temperaturen nicht schon längst explodiert sind…
Herr Dr. Ulrich, von globalen „verlässlichen Temperaturmessungen“ halte ich garnichts, denn der CO2-Effekt ist deutlich kleiner als das was solare Schwankungen bringen, welche über die Wolkenbedeckung noch um den Faktor vier verstärkt werden. Dieser Effekt wurde von IPCC in drei Stufen (4.5 dann 3 dann 2) auf 1/27 (!) reduziert. Nehmen Sie z.B. mal +11 ppm in 5 Jahren, das ergibt nur 0,65*ln(411/400)/ln(2)=0,025 Grad.
Der Titel des Artikels widersprechen voellig an dem Inhalt und der Logik des besprochenen Arbeit von Wijngaarden und Happer.
>>führender skeptischer Wissenschaftler<<
Wenn unsereinem das da oben liest, dann wird ihm übel. Es gibt die Wissenschaft, aber keine „skeptische Wissenschaft“.
Wissenschaft: (ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich
Desweiteren ist es kompletter Quatsch anfangen irgendwie zu rechnen. Seit der Möglichkeit der Menschen Meßgeräte rund um die Erde „düsen“ zu lassen, besteht ne komplette Meßmöglichkeit der Energie, die nach unten geht und unten ankommt und der Energie, die von unten nach oben geht und oben ankommt.
Und damit besteht auch die komplette Meßmöglichkeit der Bestimmung des Energietransports und der Energiespeicherung aufgrund der Änderung des CO2-Anteils in der Atmosphäre. Stellt sich für mich nur noch die Frage: Warum wird das nicht für die Bürger verständlich veröffentlicht? Offensichtlich verdienen an der Veröffentlichung des Unfugs ne ganze Menge „Menschen“ was und Politiker können „Macht“ ausüben, zu Lasten der Bürger. Und es ist natürlich zu überprüfen, was im Nordpolarmeer mit der Eisfläche passiert. Fakt ist, daß die Fläche insgesamt seit Jahren nicht mehr weiter abnimmt. Und das bedeutet: Das „warme Äquatorialmeereiswasser“ ändert seine Temperatur nicht mehr nach oben. Und das heißt: Die solare Erwärmung ist am Ende angekommen und es wird die nächsten Jahrzehnte langsam und immer schneller kälter werden. Wer es genau wissen möchte, der lade sich die täglichen TMAX und TMIN Temperaturmessungen aus den USA seit 1880 aus IOWA und umzu herunter. Seit 1950 nehmen da die Temperaturen ab.
@ T.Heinzow: Wäre schön, wenn das so einfach ginge. Das Großexperiment läuft ja: Man kann den CO2-Anstieg sehr genau messen, beim Temperaturanstieg wird’s schon wackliger. Und dummerweise kann man den Rest der Atmosphäre nicht konstant halten. Und schon hat man die alte Frage, was alles an globalen Temperaturänderungen mitwirkt. Nur der IPCC und das PIK glauben es zu wissen…
Und was die Satellitenmessungen leider unbestritten zeigen (auch im Preprint von Prof. Happer): Bei den Wellenlängen, bei denen Treibgase absorbieren und emittieren, wird weniger in den Weltraum abgestrahlt, sie bewirken also einen Treibhauseffekt. Ausnahme Südpolregion, dort gibt es, wie auch im Preprint erklärt wird, eine Temperaturinversion. Dort wird durch die Treibhausgase mehr abgestrahlt.
Und weil das mit dem Messen nicht so einfach ist, wird gerechnet, dass die Köpfe rauchen…
Mein erster Eindruck ist, dass die Ergebnisse von Happer at al. von bisheriger, z.T. schon älteren Berechnungen sich nicht sehr wesentlich unterscheiden. Es wird „nur“ mit den Treibhausgasen und einer höhenabhängen Temperatur- und Dichteverteilung gerechnet. Bereits reichlich komplex und dabei kommt der große Rest der Atmosphäre noch nicht mal vor…
Solche Messungen gibt es, sie sind aber kompliziert und Vergleiche von damals und heute nur bedingt möglich, weil entsprechende Satellitentechnik noch nicht lange genug im All ist und die Messmethoden unterschiedlich sind. Wenn Sie im Netz suchen, finden Sie drei Aussagen: Satelliten messen den Treibhauseffekt durch CO2. Satelliten widerlegen den Treibhauseffekt durch CO2. Satelliten messen irgendwas, aber keiner kann es letztendlich präzise erklären.
Ist es nicht möglich aus dem Weltraum ein Strahlungsspektrum der Erde aufzunehmen. Da ist doch dann sofort erkennbar in welchem Wellenbereich Strahlung ins All gelangt und in welchem sie absorbiert wird. Kann jemand etwas dazu sagen?
@Thomas Rolle: Schauen Sie sich die im Text genannte Preprint-Version an. Dort finden Sie genau die Spektral-Kurven, die Ihre Fragen beantworten. Falls die Kurven dort berechnet sind (ich bin mir da nicht 100% sicher), die gemessenen Kurven sehen jedenfalls genauso aus.