In den letzten 50 Jahren stieg das globale Mittel der bodennahen Atmossphärentemperatur um ca. 0,5 Grad. Demnach müsste die schnellste Temperatursteigung vor der Industrialisierung 170 mal kleiner sein, also 0,5 Grad/170 = 0.003 Grad (.3 Tausendstel Grad! ) pro 50 Jahre. Das ist unmessbar wenig. Also gab es weder eine römische Warmzeit, noch eine mittelalterliche Warmzeit ( als in Norddeutschland mittelmeerische Pflanzen wuchsen ) noch den Anstieg von ca. 1 Grad in den wenigen Jahrzehnten nach dem tiefen Minimum von 1450.
Tatsächlich zeigt die wissenschaftliche Auswertung der Klimadaten der letzten Jahrtausende (1) dass, in 30% aller 50 Jahr Perioden mit Erwärmung, der Anstieg SCHNELLER erfolgte als in den letztvergangenen 50 Jahren, die Anstiegsgeschwindigkeit der letzten 50 Jahre also im völlig normalen natürlichen Bereich liegt.
Man kann vielleicht von Journalisten nicht erwarten, dass sie die wissenschaftliche Literatur kennen ( obwohl das heute im Zeitalter von Google Scholar sehr leicht möglich ist…) Aber wenigstens Aufwachen, wenn unmögliche Zahlen behauptet werden: das sollte der „Qualitätsjournalismus“ schon leisten.
(1) Siehe Belege zu Frage 3 hier
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ich habe das Paper gefunden, um das es geht:
https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/2053019616688022
Ja, der Faktor 170 sieht auf den ersten Blick sehr merkwürdig aus. Im Paper geht es um die Frage, ob ein neues Erdzeitalter, das Anthropozän, angebrochen ist und es vergleicht gegenwärtige Veränderungen mit früheren Veränderungen, die zu grundlegenden Veränderungen geführt haben. Der Faktor 170 ist der Vergleich der gegenwärtigen Erwärmungsrate mit der Erwärmungsrate durch astronomische Forcings (Milankovic-Zyklen), die ja für die Übergänge von Eiszeiten zu Interglazialen und umgekehrt verantwortlich sind. Dass es im Holozän Veränderungen mit größeren Änderungsraten gab (der Autor nennt hier Beispiele), ist für die Fragestellung des Papers irrelevant.
„Aber wenigstens Aufwachen, wenn unmögliche Zahlen behauptet werden: das sollte der „Qualitätsjournalismus“ schon leisten.“
Sie verlangen zu viel. Das Zentrum der Verblödung liegt in der Medienlandschaft!
Nachdem Trump erkannt hatte, dass Fake News das Trumpf As der Medien sind, informiert er „global“ über Twitter jeden, der an seinen Aussagen interessiert ist. Jeder kann dazu öffentlich kommentieren! – Sogar in Deutschland findet man bereits sporadisch politische Nachahmer!
Wer sich für das Zeitverhalten von Temperaturänderungen interessiert, darf die Ozeane an 71% der Erdoberfläche nicht aus den Augen verlieren. Gegenwärtig bewegen sich dort die Wassertemperaturen zwischen -2 Grad und +30 Grad C. Die lokalen Schwankungen am kleineren Festland sind wenig hilfreich!!
Welche Quelle gibt die FR für ihre Behauptung an? Ich nehme an, dass man sich auf irgendein Paper beruft. Interessant wäre die Frage, wer da was verbockt hat.
Schreibt die FR Mist? Ist das Paper Mist? Haben wir den Kontext des Papers nicht beachtet?
Und wenn da 1 Mio mal schnelle stände, das würde auch geglaubt. Wenn der Wahnsinn einmal die Oberhand gewinnt, kennt er keinen Maßstab mehr.
Dieser merkwürdige Umgang mit Zahlen veranlasst mich zu einer Frage an die Redaktion, die ich im Anschluss an die Darstellung des mich irritierenden Sachverhalts stellen werde:
Vor einiger Zeit habe ich die „Summary for Policymakers“ des kurz vor dem Klimagipfel in Kattowitz (2018) veröffentlichten und wahrscheinlich in 2017 erarbeiteten, alarmierenden „Sonderberichts 1,5°C globale Erwärmung“ des IPCC gelesen. Dort steht auf S. 6 in der Fußnote 5, zum gegenwärtigen Niveau der globalen Erwärmung: „Present level of global warming is defined as the average of a 30-year period centered on 2017 assuming the recent rate of warming continues“. Klima ist, wie mir bekannt ist, definiert als der Mittelwert der Wetterdaten über einen Zeitraum von 30 Jahren. Mir war aber nicht bekannt, dass man einen Mittelwert über eine Zeitreihe bilden kann, von der man nur die erste Hälfte kennt. Ich bin zwar Wissenschaftler, aber kein Klimawissenschaftler, deshalb meine Frage:
Ist es in der Klimawissenschaft üblich Mittelwerte über Zeitreihen zu berechnen, von denen ein großer Teil in der Zukunft liegt?
Dies ist doch die beste Methode, die Zeit des unangenehmen Hyatus aus der Klimaberechnung raus zu rechnen. Endlich haben wir diese für Klimapaniker unangenehme Periode ohne Temperaturanstieg überwunden.
„Ist es in der Klimawissenschaft üblich Mittelwerte über Zeitreihen zu berechnen, von denen ein großer Teil in der Zukunft liegt?“
Die Definition von „Klima“ war bis vor kurzem der Schnitt der letzten 30 Jahre. Dies wurde nun geändert: gewertet werden die letzten 15 Jahre und prognostizierte folgende 15 Jahre.
Überflüssig zu erwähnen, warum man dies gemacht hat…
Klimawissenschaften? eine Condradictio!
Wissenschaft versucht vernünftig zu erklären und stellt Prognosen auf, deren Eintreffen der Prüfstein des Wahrheitsgehaltes der Wissenschaft ist.
Alle Klimawissenschaftlichen Prognosen waren bislang falsch. Da bleibt nicht viel von Wissenschaft über ausser man missversteht Wissenschaften zB im Sinne von Genderwissenschfaten, Theologie und dergleichen, das eigentlich reines Geschwafel im Sinne einer Wissenschaft ist.