Armut hat viele Facetten. Armut an Geld, Kleidung, Essen fällt einem wohl als erstes ein, wenn man das Wort hört. Man kann auch arm an Mitgefühl, Ideen oder Wortschatz sein. Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Erde können keine Elektroenergie nutzen, weil es sie an ihrem Ort nicht gibt oder sie unbezahlbar ist. Ob sie sich dadurch arm fühlen, sei dahingestellt. Oft sind die Menschen in einfachsten und ärmlichen Verhältnissen lebensfroher als beispielsweise verwöhnte Europäer, die eifernd auf der Suche nach Klima- und Gendergerechtigkeit durch die Gegend miesepetern.
Aber auch in hochentwickelten Ländern gibt es Armut, sichtbar im Straßenbild an einer zunehmenden Zahl Obdachloser, unsichtbar in den Haushalten, wo es am Nötigsten mangelt. Mit den europaweit höchsten Strompreisen greift in Deutschland auch Energiearmut um sich. Kostete den Haushaltskunden die Kilowattstunde Strom im Jahr 2000 noch 14 Cent, darf er heute etwa 30 Cent löhnen auf einer Rechnung, die inzwischen 10 Positionen umfasst. Auf diese fällt dann noch die Mehrwertsteuer an, auch auf die enthaltene Stromsteuer und die Zwangsumlagen. Die reine Strombeschaffung samt Vertrieb macht nur noch weniger als 20 Prozent des Rechnungsbetrages aus. Nur in diesen 20 Prozent spiegelt sich noch Marktgeschehen wider, dies als Hinweis an jene, die glauben, über ein Smartgrid und variable Strombezugspreise ließen sich Verbraucherpreise verhaltenswirksam senken.
In Deutschland wurde 2017 etwa 344.000 Haushalten der Saft abgedreht, 14.000 mehr als 2016. Die meisten Abschaltungen gab es in NRW (98.000).
Das ist keine Bosheit der Versorger. Es gibt mehrstufige Verfahren, die rechtssicher eingehalten werden müssen. Auf mehrere Mahnungen, auch mit dem Angebot der Ratenzahlung, folgt die Androhung der Abschaltung. Wenn dann der Blaumann vor der Tür steht, gibt es immer noch die Möglichkeit zur Zahlung. Letzten Endes bekommen nur sieben Prozent der Säumigen den Saft wirklich abgedreht. Das heißt auch, dass fast fünf Millionen Haushalte akut von Energiearmut bedroht sind. Somit lebt jeder achte Haushalt in Deutschland in gefährlicher Nähe des energetischen Bettelstabs.
Übrigens haben die Blaumänner auch keinen angenehmen Job, sie nennen sich „Nach- und Sperrkassierer“. Niemand empfängt sie freundlich, oft müssen sie sich beschimpfen lassen von Leuten, die einfach ihr Geld nicht einteilen können, andere ertragen es stoisch, weil sie wirklich blank sind. Nein, auch Mitleid dürfen die Exekutanten der Versorgungsunternehmen nicht haben. Ein willkommenes Thema für Linkspopulisten, wieder „Freibier für alle“ zu fordern. Auf die Idee, die Profiteure der Energiewende zur Solidarität heranzuziehen, kommen sie nicht.
Die latente und echte Energiearmut in einem angeblich so reichen Land wirft ein deutliches Licht auf die in der Öffentlichkeit und medial völlig unterbelichtete soziale Komponente unserer nationalstaatlichen Energiewende. Diese führt zu massiver Umverteilung von unten nach oben. Vereinfachend kann man sagen, dass der Hartz-IV-Empfänger im Marzahner Plattenbau dem Anwalt am Starnberger See hilft, eine solide Rendite mit seinem Solardach zu erzielen. Insgesamt kassierten die Ökoanlagen betreibenden Bayern 2016 zirka 5,34 Milliarden Euro an fester Einspeisevergütung und so genannter Marktprämie für regenerative Einspeisung. Aus föderaler Sicht mag man das sogar begrüßen, schließlich zahlte das Land mit 5,82 Milliarden Euro auch den Löwenanteil am Länderfinanzausgleich. Das Geld des Landes kommt von den Bürgern, fließt aber nur an einen auserwählten Kreis der ohnehin Besserverdienenden zurück.
Tatsache ist, die Energiewende macht die Armen ärmer und die Reichen reicher.
Die Armen sind unter uns
Natürlich führt die Energiewende nicht zwangsläufig in die Armut, sie führt aber zu asymmetrischen Belastungen bis in die Mittelschicht.
Wenden wir uns Jens zu. Er ist Mitte 40, angesehener Chirurg an einer angesehenen Klinik in Berlin-Mitte, wohnt im Speckgürtel südlich der Stadt in einem schicken Eigenheim mit Solardach und Wärmepumpe, er fährt Tesla und sein Arbeitgeber lässt ihn als begehrte Spitzenkraft kostenlos tanken. Gedanken an einen Wechsel in eine andere Klinik sollen nicht erst aufkommen. Jens ärgern die Staus auf dem Arbeitsweg, so gesehen lassen ihn die Dieselfahrverbote auf Entspannung hoffen. Sein Solardach bekam er über ein kommunales Agenda-21-Programm gefördert und für das Wärmepumpenaggregat zahlte ihm das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) 6.000 Euro Zuschuss. Sein Windkraftfonds läuft auch ganz gut.
Dann ist da noch Kathrin. Sie ist die erste und beste OP-Schwester an Jens` Seite, sein „Goldstück“, wie er in echter Anerkennung sagt. Sie wohnt im selben Ort wie Jens, in einem Mehrfamilienhaus aus DDR-Zeiten. Der Vermieter ist einer von der sozialen Sorte, er hat die Miete bisher nur moderat erhöht. Den Gedanken an die Heizungsmodernisierung hat er vorerst aufgegeben, weil eigentlich eine komplette Reko des Hauses fällig wäre, die Mieter aber mehrheitlich die dann unumgängliche Mieterhöhung ablehnen. Kathrin muss flexibel sein, sie hilft auch beim Notdienst aus. Nicht nur deshalb fährt sie nicht mit den Öffentlichen in die Klinik. Eine Fahrgemeinschaft mit Jens geht nicht, selbst wenn sie Tagesdienst hat. Er fängt später an und arbeitet länger. Mit Bus, S- und U-Bahn wäre sie zu lange unterwegs und abends oder nachts käme das für sie ohnehin nicht in Frage. So muss der alte Astra Diesel noch eine Weile halten, er läuft noch gut, ist aber nur Euro 4. So einfach kann sie nicht wechseln, die Kinder sind noch in der Ausbildung, da bleibt wenig zum Zurücklegen. Sie fürchtet Fahrverbote in der Innenstadt, aber es wird schon irgendwie gehen. Wenn sie nicht mehr durch Kreuzberg darf, muss sie halt östlich über den Prenzlauer Berg fahren. Das ist zwar weiter und damit stauriskanter, aber was soll sie sonst machen?
Jens ist aus dem Urlaub zurück, er war auf den Malediven schnorcheln. Er ist zufrieden mit sich und der Welt. Eine CO2-Steuer würde ihn nicht sorgen, er ist bezüglich Heizung und Mobilität gut elektrifiziert. Bei den nächsten Wahlen wird er wohl wieder die Grünen wählen.
Kathrin ist auch aus dem Urlaub zurück, sie war am Schwielowsee, das sind nur ein paar Kilometer. Nun ist sie gut erholt und muss Montag wieder los mit ihrem Opel, den sie liebevoll „mein kleiner Stinker“ nennt. Eine CO2-Steuer würde sowohl die alte Gasheizung im Mehrfamilienhaus als auch ihr Auto treffen – also am Ende natürlich sie selbst. Bisher kam sie finanziell gut über die Runden, sie zweifelt, ob es so bleiben wird. Zu den nächsten Wahlen wird sie wohl wieder nicht gehen. Ändert sich ja doch nichts, die Weltrettung durch die Klimaschutzeinheitsparteien wird weitergehen.
Natürlich sind Jens und Kathrin erfunden. Ähnlichkeiten zu echten Menschen sind möglich, sogar wahrscheinlich. Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland sind Profiteure der Stromwende, 72 Millionen zahlen drauf.
Wir haben auch Armut in der Regierung. Es mangelt an sozialer Verantwortung, sie wurde verdrängt durch die „Klimaverantwortung“. Kein Mangel besteht indes an Hinweisen, dass künftig mehr abgegeben und geteilt werden müsse.
Die Ökoprofiteure sind damit nicht gemeint.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
@ H. Heinicke
„Die linksgrünen deutschen Ökofaschisten.“ sind, da sie Faschisten sind, ebenso wie die Kommunisten Feinde der Demokratie. Nur daß die „links“ orientiert sind stimmt nicht. Denn Linke sind keine Kapitalisten im historischen Sinne.
Im Jahre 2000 kostete die KW-Stunde 20 Pfennig. das sind rund 10 cent. Also hat sich der Strompreis verdreifacht.
Bei Wikipedia kann man sich die Veränderung der Strompreise seit 1998 ansehen. Dort gibt es mehrere Tabellen und Grafiken.
Wikipedia Strompreis
Es lohnt sich, das mal genau anzusehen. Die Strompreise der Hersteller haben sich seit 1998 nur von 13,04 auf 13,11 ct/kWh geändert. Die Netzentgelte haben sich durch den Netzausbau etwas erhöht. Für die meiste Preiserhöhung ist aber der Staat zuständig und kassiert ab:
– Stromsteuer
– EEG-Umlage
– Konzessionsabgabe
– sonstige Umlagen:KWKG, $19 NEV Offshore, AbLa
– Umsatzsteuer (also Steuern auf Stromsteuern und Gebühren)
2017 lag der Anteil der Gebühren und Steuern bei 55% des Strompreises. Und demnächst gibt es dann noch zusätzliche CO2-Gebühren. Der arme Teil der Bevölkerung soll also keinen Strom mehr bekommen oder wie soll das gehen?.
Fakten ? Der Anteil der Kosten für den Strom an den Gesamtausgaben privater Haushalte liegt laut Statistischem Bundesamt bei 2.4 Prozent. Vergleicht man die gesamten Ausgaben privater Haushalte für Energie dann liegt der Anteil am Gesamtkonsum 2017 etwa so hoch wie 1996. Wenn ein Drei-Personen-Haushalt heute im teuersten Tarif für 3000 Kilowattstunden Strom inklusive aller Zusatzkosten des Versorgers um die 1200 Euro im Jahr für elektrische Energie bezahlt dann sind das 100 Euro im Monat oder 3 Euro am Tag.
Ich sehe da keine Energiearmut und ich kann auch nicht nachvollziehen dass es bei den sogenannten Erneuerbaren größere Profitspannen und mehr Profiteure gibt als bei den großen Energiekonzernen die vielfach bis heute so etwas wie Monopolisten sind. Übrigens scheint der Strommarkt in Deutschland immer noch so lukrativ zu sein dass sogar die Niederlande hier ihren Staatshaushalt sanieren (Tennet). ist schon komisch, oder?
Lieber Hr. Heinecke,
Glückwunsch, Sie sind ein exzellenter Wort- und Zahlenakrobat. Haben Sie das in der DDR gelernt? Die Realität ist dagegen so: Am günstigsten ist der Strom in Bulgarien [9,4 Cent|kWh] gefolgt von Litauen [11,2 Cent] und Ungarn [11,3 Cent]. https://1-stromvergleich.com/strompreise-in-europa/
Warum kann Deutschland mit seiner Hochtechnologie das nicht darstellen? Unsere modernen Kraftwerke müssten doch rationeller Strom erzeugen können als die maroden Krücken da unten. Ich bin jetzt mal gespannt, mit welchen Argumenten Sie diese Realität hinwegreden wollen. Nur Mut.
Mfg
Herr Mueller kann gerne versuchen in Bulgarien zu bulgarischen Löhnen zu arbeiten und würde ganz schnell merken, dass der Strompreis in Bulgarien im Verhältnis zum Durchschnittsverdienst sehr, sehr teuer ist.
Warum wohl? Weil das nichts mit Hochtechnologie zu tun hat.
Kosloduj ist also eine alte, marode Krücke?
Aber maximal 147 kWh (bei 30 Cent/kWh) im Monat, sonst gibt’s Ärger mit dem Finanzamt.
Ist dem Herrn Henning mal in den Sinn gekommen, dass es heute wenig Sinn macht, per PV auf dem Dach Strom zu erzeugen und den für 12 Cent an seinen Stromanbieter zu verkaufen, um ihn später für 30 Cent wieder zurückzukaufen? Die Reichweite des so erzeugten Stromes bis zum nächsten Verbraucher beträgt wenige Dutzend Meter. Der Herr Chirug bekommt 12 Cent die kWh und die Krankenschwester kaufte den Strom für 30 Cent. Wer ist dann da der Schmarotzer und Gewinneinstreicher? Selbst wenn man die 50% Staatsanteil abzieht, bleibt da noch eine lukrativer Gewinnanteil übrig.
Herr Limburg (Admin)! Jetzt political correct im EIKE-Sinne? Ich dachte immer, als AfD-Mitglied stehen Sie für Recht und Freiheit? Freiheit ist doch immer Freiheit des Andersdenkenden. Schon vergessen?
Ich erwarte von Ihnen, wie immer, keine sachlich geführte Diskussion.
Zitat:“Der Herr Chirug bekommt 12 Cent die kWh und die Krankenschwester kaufte den Strom für 30 Cent. Wer ist dann da der Schmarotzer und Gewinneinstreicher? Selbst wenn man die 50% Staatsanteil abzieht, bleibt da noch eine lukrativer Gewinnanteil übrig.“
Die Rechnung stimmt nicht ganz bezüglich des „Gewinnanteils“. Neben den Steuern, Gebühren und weiteren regierungsinitiierten Abgaben stehen auf meiner Abrechnung auch noch Netzkosten von 5,9 Cent/kWh die nicht dem Kraftwerksbetreiber zugute kommen. Die durchschnittlichen Betriebs- und Vertriebskosten eines konventionellen Kraftwerksbetreibers liegen bei etwa 7,5 Cent/kWh. Was dann noch übrig bleibt ist Vorsteuergewinn, der auch noch für Erhaltungsrücklagen und Aktionärsausschüttungen herhalten muß. Apropo gierige Aktionäre. Kommunen sind immer noch Großaktionäre bei diesen Stromkonzernen deren Eigentümer sie vor nicht allzu langer Zeit fast zu 100% waren.
Herr Schubert,
wie immer bei Ihnen, Demagogie und Ablenkungsmanöver. Sie behaupten also, dass Stromerzeugung keine Hochtechnologie sein soll bzw. moderne Kraftwerke nicht rationeller und damit günstiger Strom produzieren als alte Krücken?
Moderne Braunkohlekraftwerke wie Niederaußem erreichen Wirkungsgrade von 43,2 % / 44,2 %, alte Blöcke nur 31-34 %. Das Großkraftwerk Mannheim errreicht mit seinem neuen Steinkohleblock 9 im Kraft-Wärme-Kopplungsbetrieb 70 % Wirkungsgrad, und die modernen Siemens GUD-Turbinen z.B. in Irsching erreichen rund 60 %. Und solche Kraftwerke sollen den teuren Brennstoff nicht besser nutzen können als ältere Systeme? Wissen Sie, Sie können viel behaupten, aber ich bin Insider, was industrielle Wertschöpfungsprozesse angeht, und bei mir lösen Sie mit Ihrem Schmarrn nur Kopfschütteln aus. Wenn ich Sie in einem direkten Gespräch mit Ingenieuren aus der Kraftwerksbranche mal mit Ihren zahllosen Dummsprüchen konfrontieren könnte, würden Sie am Schluss ziemlich gerupft davonschleichen, das garantiere ich Ihnen.
Bulgarien mag EIN modernes Kraftwerk haben, aber das ist eines von wievielen insgesamt? Und verraten Sie mir doch einmal, welchen Anteil die Personalkosten und auch die Instandhaltungsaufwendungen an der Gesamtkalkulation eines modernen Kraftwerks haben, bei dem zahlreiche Funktionen hochwertig überwacht und automatisiert werden, im Vergleich zu den Systemen von vor 30 oder mehr Jahren? Was glauben Sie denn, warum man heute überall Sensoren und Mess- und Regeltechnik usw. einbaut. Das hat die gleichen Auswirkungen wie z.B. die Schmiertechnologie beim Auto: Während man vor 40 Jahren alle 5.000 km oder so zum Ölwechsel und Abschmieren musste, fahren moderne Autos mit Longlife-Motorölen bis zu 35.000 km, bevor der nächste Ölservice fällig ist.
Mfg
Verehrter Herr Heinecke
Ihre statistischen Basiswerte können Sie in der Tonne versenken. Wir reden/schreiben hier vom immer kleiner werdenden Mittelstand und allen die darunter liegen. Das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Handwerkers/Arbeiters liegt in der Größenordnung um 1.600 Euro. Damit entsprechen die monatlichen Stromkosten schon mal mindestens 5%.
Ihresgleichen schreibt immer über die gierigen Stromkonzerne die sich eine goldene Nase verdienen. Zum einen vergeßt ihr daß diese Stromkonzerne bis in die späten 1970er Jahre überwiegend kommunales Eigentum waren und wegen mißwirtschaftlichem Finanzbedarf zum Großteil privatisiert wurden. Zum anderen liegen die Produktions- und Vertriebskosten der konventionellen Kraftwerke bei 90% Auslastung bei lediglich 7 bis 7,5 Cent/kWh. Bei einer zukünftigen Auslastung von nur noch 50% werden sich die Kosten erst mal verdoppeln, weil sich die Personalkosten nicht ändern und die Anlagenkosten wegen ständiger Änderung der Leistungsabgabe eher erhöhen (Verschleiß).
Ob Tennet und all die anderen Netzbetreiber in naher Zukunft noch Gewinne erzielen, hängt ganz von den Kosten des nötigen Netzausbau und den dann vom Verbraucher zu zahlenden Netzgebühren ab. Wenn dann 5 Mio Haushalte vom Strom abgeklemmt werden, müßen halt die restlichen 35 Mio Haushalte die Gesammtkosten tragen.
Mich wundert es immer wieder, daß an sich intelligente Menschen in ihrer Ideologie auf halber Strecke zu Denken aufhören, und die Folgen ihres Tun’s einfach ausblenden.
sehr geehrter Herr Mueller und Herr Estermeier. Warum reagieren Sie so aggressiv und worin sehen Sie in schlichter Statistik Ideologie. Ich habe die Höhe der Strompreise in Deutschland weder diskutiert noch abgestritten. Zweifellos gibt es immer mehr Menschen in Deutschland die sich die hohen Strompreise nicht mehr leisten können und anderes auch nicht. Ursächlich dafür ist aber wohl in erster Linie die wachsende Zahl von Beschäftigungsverhältnissen mit einem Lohnniveau nahe der Armutsgrenze. Ich habe mich in meinem Kommentar nur gegen die schlichte Rechnung gewandt: Energiewende = teurer Strom = Energiearmut. So simpel ist es nicht. Ersetzen Sie in Deutschland gedanklich mal den veralteten Park der Großkraftwerke durch neue inklusive KKW plus Übertragungsnetz. Hier reden wir von Anlagen die 30 Jahre alt und älter sind. Die notwendigen Investitionen würden den Strompreis sicher nicht sinken lassen . Können Sie mir da zustimmen? Müssen Sie aber nicht. PS: Ich habe nicht und nichts in der DDR gelernt. Bitte die Netiquette beachten. Danke
Lieber Hr. Heinecke,
Sie haben ganz schön viel Chuzpe. Halten Sie die Leser hier für geistig unterbelichtet?
Kurz die Fakten: Im Jahr der Einführung des EEG lag der Strompreis bei 13,5 ct/ kWh, heute bei fast 30 ct/ kWh. https://www.stromauskunft.de/strompreise/strompreisentwicklung/
Das ist ein Anstieg von rund 215 %. Und Sie kommen daher und wollen uns mit Ihren „Statistikangaben“ quasi weismachen, die Einkommen der Werktätigen seien in dieser Zeit um den gleichen Prozentsatz gestiegen? Deutschland hat seinen „EE-Baronen“ Vergütungen bis zu 49 ct/ kWh gezahlt, die EEG-Kosten samt Folgeverpflichtungen haben die 500 Mrd. € schon längst überschritten (was der Bürger aus seiner Tasche zahlen muss), und Sie sehen das Problem beim Lohnniveau. Ich, mein Herr, sehe es bei den Kosten. Ihre Argumentationsweise gleicht auf`s Haar derjenigen der Kommunisten, die ich noch in unguter Erinnerung habe.
Machen Sie sich mal klar, was es heisst, wenn man erst ausgeplündert und dann dafür auch noch verhohnepiepelt wird. Ich habe dafür keinerlei Verständnis und sage Ihnen klipp und klar, was ich davon halte. Sie können doch nicht Leuten auf das Hühnerauge treten und sich dann über die Lautstärke der Reaktion beschweren. Netiquette ist nur etwas für Menschen, die sich auch nett verhalten. Abgesehen davon haben Sie von der Materie selbst keine Ahnung, sonst würden Sie hier nicht mit solch kruden Zahlenspielchen aufwarten. Was den Kraftwerkspark angeht, so gibt es auch sehr moderne Kraftwerke wie Niederaußem, und unsere noch vorhandenen AKW könnten mit etwas Ertüchtigung noch bis zu 30 Jahre lang sicher Strom liefern. Wenn es das EEG nicht gäbe, hätten wir einen hochmodernen Kraftwerkspark, der zu äusserst günstigen Kosten Strom liefern könnte. Mögliche Defizite hat allein die Politik zu verantworten.
Mfg
Werter Herr Müller. Entschuldigung. Ich mache den Strompreis nicht. Wenn Sie von Ihrer Palme wieder herunter kommen können Sie sich ja mal mit den schlichten Tatsachen beschäftigen: Strompreis 1998: 13,04 Cent / kwst. 2017: 13,11 Cent. Das sind inflationsbereinigt die Kosten für Erzeugung und Transport. Die 30 + x die heute vom Verbraucher kassiert werden beruhen zum allergrössten Teil auf Steuern und Umlagen und Abgaben. Da ist schlichtweg die Politik gefragt – wir haben doch jetzt Alternativen im Bundestag. Wo bleibt der Vorstoß für einen Bürgerstromtarif o. ä. ? Das EEG u.a. ist Gesetz. Demokratisch beschlossen und ebenso auch wieder änderbar oder abschaffbar. Eins noch: Wenn Sie die Strompreise in Deutschland mit denen anderer Länder vergleichen dann kennen Sie sicher die jeweiligen Strommärkte aus dem FF und wissen wie viele Steuergelder da hinein fliessen und den Strompreis indirekt verteuern. Was Sie aber sicher nicht interessiert und auch nicht interessieren muss. Sie haben ja Ihr Feindbild zementiert. Die linksgrünen deutschen Ökofaschisten.
Lieber Hr. Heinecke,
Ihr erster Satz hier lautete:
Da haben Sie nichts von Netto oder Brutto gesagt. Der Verbraucher kennt kein Netto, er muss Brutto bezahlen.
Ihre zynisch-prinzipienlose Argumentationsweise zeigt, wer bzw. was Sie sind. Besten Dank für diese Selbstdemaskierung. So führt man keine ehrlichen Disussionen. Ich hatte es doch gleich gerochen, dass Sie nichts weiter als ein abgefeimter Demagoge im Auftrag der EE-Lobby sind.
„Ersetzen Sie in Deutschland gedanklich mal den veralteten Park der Großkraftwerke durch neue inklusive KKW plus Übertragungsnetz.“
Ich weiß nicht wie oft man das noch sagen soll:
kein einziges konv. Kraftwerk kann durch Windmühlen ersetzt werden, da für den Fall einer Flaute ein Backup vorhanden sein muß!
Müssen Sie nicht Herr Keks und ich habe ja auch nirgendwo geschrieben dass man konv. Kraftwerke durch Windmühlen ersetzen kann.
„Müssen Sie nicht Herr Keks und ich habe ja auch nirgendwo geschrieben dass man konv. Kraftwerke durch Windmühlen ersetzen kann.“
Warum sollen dann welche gebaut werden???
Sie haben vollkommen recht, dass Armut (zu niedrige Löhne) grundsätzlich nur mit einer gerechteren Einkommensverteilung gelöst werden kann. Daher ist jede Diskussion mit zu hohen Preisen (Lebensmitteln, Strom usw.) immer ein Scheinargument. Gerne wird auch vergessen, dass der deutsche Strompreis auch so hoch ist, weil die steuerliche Belastung sehr hoch ist, weil die Netzbetreiber 9% garantierte Verzinsung auf Investitionen erhalten, und weil die gesamten Entwicklungskosten der Solarentwicklung direkt von den Verbrauchern abbezahlt wird. Die Entwicklungskosten der Kernkraft liegen immer noch unbezahlt in den Bundesschulden, die der Steuerzahler noch genauso abbezahlen muß wie die Milliardenlast der Entsorgungskosten der Kernkraftwerke. Darüber wird leider viel zu wenig berichtet.
Sie spinnen, wie immer, Herr Tarantik.
Beispiel Entsorgungskosten. Lesen Sie das Atomgesetz, versuchen Sie es zu verstehen, und Sie werden, hoffentlich jedenfalls, obwohl daran gezweifelt werden muss, endlich erkennen, dass die Entsorgungskosten nicht von „Steuerzahlern“ zu bezahlen ist.
Der Rückbau der KKW wird von den KKW-Eigentümern bezahlt, wie es seit über 20 Jahren seit dem Rückbau der Anlage Würgassen praktiziert wird.
Die Entsorgungskosten haben die Eigentümer der KKW einschließlich des Trittin-Aufschlages an den Bund bezahlt, der es unbedingt selbst machen will.
Denn jeder weiß, nur einer kann es. Die öffentliche Hand. Was sie macht, funktioniert terminlich und fachlich perfekt und Budgets werden niemals überschritten.
Herr Heinecke, das erinnert mich an den Leserbrief in einer Zeitung vor einige Jahren. Da wurde zuerst über eine Rentnerin aus einem Dorf berichtet, die monatlich etwa 140 bis 150 Euro (es ist zu lange her, die genaue Zahl weiß ich nicht mehr) für ihren Strom zahlen muss und soviel Geld nicht hat. Danach hat sich in einem Leserbrief jemand ungefähr so aufgeregt: was soll das, wir bezahlen doch nur 50 Euro pro Monat, die hat wohl jeden Tag immer alle Lampen an. Das dabei andere Funktionen eine Rolle spielen, haben die nicht bemerkt. Wenn jemand eine Gasheizung hat und Gas zum Kochen benutzt, ist der Stromverbrauch geringer, zumindest bis die CO2-Gebühren für Wohnungen eingeführt werden. Wenn jemand keine Gasherd hat und vielleicht auch eine elektrische Heizung benutzen muss, ist der Stromverbrauch viel höher.
Wenn heute beim statistischen Bundesamt und bei Forschern immer nur alles in einer Statistik zusammengefasst wird, werden Unterschiede und Nebeneffekte nicht bemerkt.Das führt zu absoluten Fehlentscheidungen.
100 Euro im Monat für Strom = 2,4 % der Gesamtausgaben des Haushaltes. Nun macht euch nicht ins Hemd, ist doch ein Klacks und mit Links (oder Grün) zu stemmen! Das sind für den hier beschriebenen 3-Personenhaushalt 4.166,66 Euro an Gesamtausgaben im Monat. Kann ich noch rechnen? Eine durchschnittliche statistische Bundesamtsfamilie mit Mutter, Vater und Kind mit 4166,66 Euro pro Monat Gesamtausgaben (16 €/m² Miete für die 140 m² Wohnung – oder Kredit fürs Haus, Energie, Nahrung, Kleidung, Privatschule fürs Kind, Reise auf die Malediven… was noch ??). Im Durchschnitt war der Bach 3 cm tief und trotzdem ist die Kuh ertrunken.
die Grünen sollen sich mal vor Augen führen, was das alles rell bedeutet.
Also los, ihr Öko-Marxisten, auf Worte lasset Taten folgen:
Ich kann nur sagen das es sich im Beitrag um eine treffliche Darstellung der Folgen der Politik dieser grünen Ideologie handelt.
Medial werden wir so zugedröhnt von Weltuntergangsszenarien und der unbedingten Notwendigkeit Opfer zu erbringen aber über die wirklichen Opfer dieser Agenda machen diese selbsternannten Weltverbesser nicht.
Ob Sie nun selbst Opfer dieser „Matrix“ sind oder einfach nur skrupellos sei dahingestellt.
Und wieder kann ich nur sagen Goethe hatte so recht: „das schlimmste was der Menschheit widerfahren kann, ist, wenn sie schlecht von sich selbst denkt“
Und nun laufen die Lemminge ja sie laufen, die ersten fallen doch der mopp drängt nach mit den Bildern und Worten im Kopf einer erfundenen Gefahr.
Die Propheten der Zeit sind entweder verachtenswerte Zionisten oder in der Masse wohl frei von eigenem Denken aber nicht schuldlos wenn sie die Meute zum Abgrund treiben.
Einstein: „viele Menschen, mit einem Horizont dessen Radius von null, null ist, halten das dann für ihren festern Standpunkt “ (wohl jetzt nicht sauber zitiert- ich hoffe entschuldigt)
Mit freundlichen Grüßen!
Christian Möser Zimmerer
Vor einigen Monaten gab es in einer Zeitung ein Interview mit einem Soziologen. Der schlug den gleichen Blödsinn vor, den Grüne und Linke auch schonmal vorgeschlagen hatten. Die Stromkosten sollten nicht mehr am Monatsende sondern bereits am Monatsbeginn voraus gezahlt werden. Dann würden die den ganzen Monat ausreichend Strom haben und der würde nicht mehr abgeschaltet. Die Rechnung ist ja schon bezahlt.
Können Soziologen und Politiker überhaupt nicht denken? Zusammenhänge erkennen die sowieso nicht und werden auch Forscher.
Wenn jemand bisher nicht genug Geld verdient, auch wenn er arbeitet, dann hat er den ganzen Monat etwas zum Essen. Nur für den immer teurer werdenden Strom reicht das Geld nicht. Und nun wollen die Poltiker alles rum drehen. Der Strom ist da, die Heizung auch und das Geld ist weg. Also gibt es bis zum Monatsende nichts mehr zu essen.
Deshalb mein Vorschlag, dass Politker, Soziologen und (angebliche) Armutsforscher vorher richtig arbeiten sollten. Die sollten auch 5 Jahre lang nicht mehr als Hartz-IV bekommen. Vielleicht merken die dann den Blödsinn.