Die Hintergründe für eine solche Politik sind zweifach: Einerseits soll die Luftqualität durch Fortfall schädlicher Abgase verbessert werden – besonders in den Zentren der Großstädte – , andererseits könnte der CO2-Ausstoß vermindert werden, weil der erforderliche elektrische Strom aus Wind- und Sonnenenergie hergestellt würde, und weil damit das durchschnittliche Erdklima vor weiterer Erwärmung bewahrt würde, wie allgemein angenommen wird.
Es muss sehr bezweifelt werden, ob die beiden genannten Gründe stichhaltig sind und diese vorgetragene Politik überhaupt möglich und sinnvoll ist – darüber soll hier aber nicht diskutiert werden.
Eines ist jedoch wahr und kann verbessert werden: Die Luftqualität in den Innenstädten, die in Deutschland zwar auch in einigen Großstädten gemäß den festgesetzten Grenzwerten für Schadstoffe verbesserungswürdig ist, die aber in vielen Megastädten anderer Länder unerträglich geworden ist.
Solange noch Zweitakt-Motore für Kleinfahrzeuge zugelassen sind, würde deren Ersatz durch Viertakt-Motore, besonders auf Erdgasbasis, schnell eine Besserung bringen – Beispiele dafür existieren bereits in anderen Ländern.
Weiterhin könnte der urbane Personentransport auf elektrische Trolleybusse (O-Busse) umgestellt werden, wenn nicht schon elektrische Straßenbahnen oder U-Bahnen vorhanden sind; eine Zwischenlösung wäre aber auch die Einführung von Bussen mit Flüssiggasmotoren dort, wo noch mit Diesel-motoren gearbeitet wird.
Auf diese Weise könnten die ganz kleinen und die ganz großen Abgaserzeuger verbessert oder gar eliminiert werden.
Nun seien die mittelgroßen Abgaserzeuger betrachtet, die normalen PKW und Lieferfahrzeuge. Von diesen beiden Typen sollen jetzt nur die erörtert werden, die allein in Stadtgebieten benutzt werden, das wären Lieferwagen und Zweit-PKW, mit denen nicht über Land gefahren wird; diese könnten mit Elektroantrieb ausgerüstet werden.
Für den angegebenen Zweck braucht der elektrisch angetriebene Wagen lediglich eine Geschwindigkeit von maximal 70 km/h zu erreichen und sein Aktionsradius einer Weite von 100 km zu entsprechen. Das bedeutet, dass die Batterie um ein Vielfaches kleiner sein könnte als bei den bisher von der Industrie angebotenen Fahrzeugtypen. Dieses würde weiterhin bedeuten, dass nicht mehr die teuren Lithium-Ionen Batterien verwendet werden müssten, sondern dass die nur wegen ihres Gewichtes bisher nicht eingesetzten Blei-Batterien „erträglich“ geworden wären.
Sie wiegen zwar je gespeicherter Kilowattstunde etwa viermal mehr (33 Wh/kg gegenüber 130 Wh/kg), man brauchte aber für den vorgesehenen Verwendungszweck auch viermal weniger Energie zu speichern – das Gewicht würde sich also kaum ändern. Dafür sind Bleibatterien aber wesentlich billiger und technisch ausgesprochen sicher; ihre Zyklenzahl ist hoch (2.000 und mehr) und ihre Wiederaufarbeitung einfach und bestens erprobt und in Anwendung.
Sie könnten jeweils des Nachts aufgeladen werden und dabei den häufig billigeren Nachtstrom ausnutzen; die Belastung des Stromnetzes an der Ladestelle wäre gering.
Langjährige Erfahrung mit Fahrzeugen, die mit einer Bleibatterie ausgerüstet sind, liegen vor und haben sich als wirtschaftlich erwiesen (z.B. Gabelstapler). Die Batterieindustrie hätte keine Probleme, Traktionsbatterien für den geschilderten Einsatzfall herzustellen. Im Folgenden sind die Vorteile nochmals übersichtlich zusammengestellt:
- Bleibatterien sind billiger als solche auf Lithiumbasis,
- Bleibatterien sind kurzzeitig stark überlastbar und in einem weiten Temperaturbereich (-35°C bis +60°C) arbeitsfähig,
- Die Lebensdauer, bestimmt durch die Anzahl der Ladezyklen, ist hoch – mit fünf Jahren kann erfahrungsgemäß gerechnet werden,
- Eine verbrauchte Batterie hat einen hohen Materialwert, sie wird problemlos in einer Sekundärbleihütte wiederverwertet – es handelt sich auch nur um ein einziges Metall, das zurückgewonnen werden muss,
- Die sogenannte Recyclingrate ist bei Blei die höchste aller Metalle, nichts geht verloren oder belastet die Umwelt, solches ist bei Lithiumbatterien in keiner Weise entwickelt,
- Blei ist kein seltenes Element, es gibt keine Versorgungsprobleme, was für Lithiumbatterien, die außer Lithium auch Kobalt benötigen, nicht gesagt werden kann,
- Das Aufladen eines Bleiakkumulators im vorgeschlagenen Anwendungsfall würde nachts erfolgen und keine große Leistung erfordern, vielleicht 1 kW, was überall zur Verfügung steht – besondere Kabel und Stecker für die Ladestation sind nicht erforderlich.
Derart ausgerüstete Fahrzeuge sollten zur Erhöhung des Komforts und der Schonung der gespeicherten Antriebsenergie dann noch einen „Hybrid“-Zusatz erhalten, einen kleinen Generator (z.B. 2 kW), der mit einem wassergekühlten Benzin- oder Gasmotor betrieben wird. Dessen Strom würde für die Beleuchtung, Heckscheibenheizung, Elektronikversorgung und ähnliche Nebenverbraucher eingesetzt, nicht aber, um die Fahrleistung zu erhöhen; das Kühlwasser wäre für die im Winter erforderliche Heizung gut. Diese Einrichtung wäre zwar durchaus kostenerhöhend, ist aber für die heutigen Bedürfnisse nicht verzichtbar.
Wenn solche Fahrzeuge gebaut würden, wäre ihre Anzahl zunächst nicht sehr groß, und der erforderliche elektrische Strom sicherlich lieferbar, was bei Umstellung auf totale Elektromobilität, wie jetzt von der Politik gefordert, in keiner Weise möglich wäre – es sei denn, es würden viele neue thermische Kraftwerke errichtet (auf Basis von Kohle-, Erdöl-, Erdgas- oder Kerntechnik). Es ist nicht vorstellbar, dass Wind- und Sonnenenergie derart viel mehr beitragen könnten, wo sie doch für den jetzigen Elektrizitätsbedarf erst rund 25% zu liefern in der Lage sind und die Primärenergie für den gesamten Strombedarf weniger ausmacht als der zu ersetzende Brennstoffbedarf für das bestehende Transportwesen.
Der Effekt der vorgeschlagenen Elektrofahrzeuge auf die Luftqualität in den Innenstädten dürfte jedoch durchaus bemerkbar sein. Es sei auch erwähnt, dass die Lärmbelastung auf diese Weise deutlich reduziert würde.
Was dieses vorgeschlagene Konzept kosten würde, ist noch nicht berechnet; wenn es für interessant erachtet würde und die bis heute vorgeschlagene Politik in diesem Sinne geändert würde, müsste es in Zusammenarbeit der Politiker mit den Automobil- und Batterieherstellern im Detail erörtert werden, bevor etwas in die Tat umgesetzt wird.
Es ist sicherlich besser, gewünschte Umweltveränderungen und –verbesserungen in kleinen Schritten anzugehen und durchzusetzen, als ein neues Gesamtkonzept anzusteuern, das allein wegen seiner Größe kaum in der Lage sein dürfte, erfolgreich zu werden, schon gar nicht in kurzer Zeit.
Über den Autor:
„Dr. Reinhard Marx studierte Metallhüttenkunde in Aachen und war während seiner beruflichen Laufbahn in verschiedenen Metallhütten für Blei und Zink (Stolberg, Málaga, Duisburg, Harlingerode) tätig. Er spezialisierte sich später mehr auf die Weiterverarbeitung dieser Metalle, besonders zu Oxiden, wobei er sich als Technischer Leiter und Prokurist der Heubach GmbH in Langelsheim auch mit Farb- und Korrosionsschutzpigmenten befasste.“
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Berlin hat 2015 auf Kosten des Steuerzahlers 4 E-Busse angeschafft. Nach ein paar Wochen ließen sie sich nicht mehr aufladen und wurden durch herkömmliche Busse ersetzt. Einige Monate später wurden die E-Busse wieder in Betrieb genommen, aber dann waren sie kurzue später wieder kaputt.
http://tinyurl.com/zk9jxub
http://tinyurl.com/ycaawvuz
In Köln hatten die Busse ein anderes Problem.
„Batterien verlieren im Frost Strom Kölner E-Busse haben Probleme mit Kälte“
http://tinyurl.com/y8qtud5x
Vergangenes Jahr habe ich soetwas im Winter auch zweimal beobachtet. Die Elektroautos blieben abends auf der Straße plötzlich stehen und wurden dann durch Diesel-LKWs abgeholt und wahrscheinlich zur nächsten Ladestation gefahren.
Heu.te ist der 1. Oktober und nicht der 1. April.
Ansonsten köstliche Satire zum e-Auto-Hype.
In Baden/Wettingen (Kanton Aargau, Schweiz) wurden vor ca. 10 Jahren Methanol betriebene Busse testweise eingeführt. Diese wurden jedoch wieder nach dem Ende Ihrer gesetzlich festgelegten Betriebszeit, ausgemustert und nicht mehr durch dieselben ersetzt. Der Grund war die grässliche Geruchsbelastung. Methanol „stinkt“ nach dem Verbrennungsprozess viel stärker, als Abgase aus den Diesel. Das Versuchsprojekt Methanol Biogas Busse zeigte, dass wenn alle Busse der RVBW mit Methanol fahren würden, die Geruchsbelastung unerträglich wäre. Abgesehen davon stellt sich die Frage, wieviel der ursprünglich zur Nahrungsmittelherstellung verfügbaren Fläche man eigentlich bereit ist, für diesen Schwachsinn zur Herstellung von Biogasen, zu opfern? Aktuell wurde ein Hybrid von Volvo testweise in Betrieb genommen.
René Funk
Warum soll deer co2-Ausstodd verringert werden. Der THE existiert nicht und CO2 ist ein lebensnotendiges Gas für die Pflanzen und damit für uns alle. Der gleiche Unsinn mit den Grenzwerten und der schlechten Luft. Die Grenzwerte sind wie bei NOx unsinnig oder wenn man den Feinstaub betrachtet, dann dürfte es so gut wie keinen Individualverkehr mehr geben und die Menschen müßten alle ständig im Freien leben.
@Urbahn
Wie ich schon paarmal ausgeführt habe – die „lieben“ Grenzwerte.
Die Pharmaindustrei hat es doch schon lange vorgemacht, senkt die Grenzwerte und bekommt Millionen neuer Patienten, siehe Cholesterin!
Bei den PKW`S ist es nichts anderes, senkt die Grenzwerte, Millionen von Autos sind Schrott – freut nicht nur die Automobilindustrie!
Und wer sind die Dummen???
Bei den Stickoxiden ist es aber anders. Lungen- und Herzpatieneten und Neugeborene mit Lungenkrankheiten müssen Stickstoffmonoxid im Krankenhaus einatmen, um überleben zu können. Da steigt natürlich die Lebenserwartung und die Bevölkerungszahl. Aber das wollten die Grünen doch auch nicht. Die Bevölkerungsrate soll doch reduziert werden.
Wir sollten den Grünen Umweltexperten auch mal die Frage stellen, wieviel Dieselautos im Tibet fahren. Die Bevölkerung lebt dort 4000 m über dem Meeresspiegel und hat 10 mal mehr Stickstoffmonoxid im Blut, als andere Menschen, die nur 200 m über dem Meeresspiegel wohnen. Die haben dort nicht so viele Dieselautos. Die Natur hat es so gemacht. Die Luft ist in solchen hohen Berggebieten zu dünn. Mit Stickoxiden verbessert sich der Blutkreislauf im Körper.
Deshalb renne ich bei Herzinfarkt mal schnell auf die Straße, suche ein Dieselauto und sage dem Fahrer, er soll schnell Gas geben. Dann halte ich meinen Mund an den Auspuff. 😉
Mit dem Feinstaub ist es wie mit allen anderen Katastrophenmeldungen. Den meisten Feinstaub erzeugen U-Bahnen-, S-Bahnen und Straßenbahnen, siehe z.B.:
http://tinyurl.com/lzop4ap
http://tinyurl.com/y9sgn96k
http://tinyurl.com/yargexzq
Zum Feinstaub hat sich auch Prof. Dr. Joachim Heyder vom vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) mehrfach geäußert. Bisher ist nicht bekannt, ob es zu Gesundheitsproblemen führt oder nicht. Es wurde kein Unterschied zwischen den jeweiligen chemischen Stoffen untersucht. Die umfangreichere Seite kann man nur lesen, wenn man sich anmeldet. Ich habe es aber nochmal bei anderen Zeitschriften gefunden, siehe z.B.
http://tinyurl.com/y9dqhbxj
Vergangenes Jahr kam auch wieder eine Katstrophenstatistik über ausgewählte Gebiete der vergangenen Jahre. Die Ursache wurde wieder den bösen Dieselautos zugeschoben. Da habe ich gedacht „was ist denn das mal wieder für ein Quatsch“. Das Gebiet, welches z.B. für Berlin genannt wurde, konnte ich das Jahr zuvor beobachten. Es sah aus wie die beliebten Fotos aus Peking. Eine Ursache war der Umbau des S-Bahnhofs Ostkreuz. Eine andere Ursache war der Umbau von Straßenbahnschienen. Dann habe ich mich über die Autobahn in Leipzig nochmal informiert. Wo sind denn die Dieselautos dort gefahren? Die Autobahn wurde neu gebaut und kein Dieselauto ist dort gefahren.
Wenn man CO2, Stickoxide und Feinstaub verhindern will, sollte der Mensch auch nicht nur im Freien leben. Der dürfte auch nichts mehr kochen und braten. Das Grillen in der Nähe von salzhaltigen Meeresgebieten müsste zuerst verboten werden. Damit wird zusätzlich die Erzeugung von Dioxinen verhindert. Was essen wir dann? Nur noch rohes Obst und Gemüse. Das wäre aber für unsere Umweltexperten nicht gut. Die müssten sich eine neue Katstrophe ausdenken, um Geld zu kriegen. Aber da haben wir schon wieder etwas. Forscher haben erforscht, dass nicht nur Zucker sondern auch CO2 zu Übergewicht führt. Hier wurde über diesen Unsinn berichtet:
http://tinyurl.com/y8a67t8r
Den meisten Feinstaub erzeugt die Natur selbst….Stichwort Pollenflug, „trocken-staubige Erde“….wer also auf Feinstaub allergisch reagiert, der sollte besser nicht auf das Land ziehen…also in die frei Natur…könnte unangenehme Nebenwirkungen haben….und mit der Stille und Ruhe in der Natur ist es auch so eine Sache….viele Menschen würden es in dieser Stille und mit dieser Ruhe der Natur keine 2 Tage aushalten….der Mensch ist nun mal ein geselliges Lebewesen…ein Lebewesen das die Gemeinschaft braucht wie der Fisch das Wasser. Die Einzelgänger sind die große Ausnahme in der Gattung Mensch nicht die Gemeinschaft/Geselligkeit.
Vieler der heutigen „Ökologischen Gutmenschen“ wissen ja überhaupt nicht, wie erbarmungslos und herz-gefühlslos die Natur ist. Die Natur verzeiht KEINE FEHLER…kennt keine Gefühle, Sentimentalitäten. Die Natur kennt nur eines…die Geburt, das Leben und den Tod….mit mal mehr und mal weniger Leben.
Wer steckt denn hinter den Elektroautos? Diese Woche konnte ich in einer Zeitung lesen, dass BYD Co. Ltd. aus China mit 100.000 Stück der weltgrößte Hersteller von Elektroautos ist. Ich habe es eben auch im Internet gefunden:
http://tinyurl.com/y9bcgbso
Bei Windenergieanlagen ist es ähnlich. China ist mit 97% der weltgrößte Hersteller von Neodymmagneten. Ganz schön nachhaltig, weil damit radioaktives Uran direkt ins Grundwasser gelangt.
http://tinyurl.com/5vjknea
Erst kämpfen die grünen Umweltschützer gegen die „bösen“ Atome und dann setzen sie durch, dass Wasser mit radioaktivem Uran in China getrunken wird.
Bei dem, was da heute abläuft, stellt sich die Frage, wer dahintersteckt. Die Regierung aus SPD und Grünen wollten damals die Industrie in Deutschland abschaffen. Wir sollten nur noch „Dienstleistungsland“ werden.
Merkel trifft sich auch regelmäßig mit der Regierung in China. Was sprechen die ab? Aber dieses Jahr hat sie erkannt „Peking sieht Europa eher als asiatische Halbinsel“.
http://tinyurl.com/ycqxt7gl
China übernimmt weltweit die Industrieproduktion. Da entsteht der Eindruck, dass die wesentlichen Einfluss auf die Durchsetzung der Elektroautos haben.