Klimaretter.Info, 15. Juli 2017: [2] Teslas Riesenbatterie: Topp, die Wette gilt
Tesla-Chef Elon Musk ist nun offiziell eine Wette mit Südaustralien eingegangen: In 100 Tagen will er dort die weltgrößte Batterie aufbauen – dauert es länger, kriegt der australische Bundesstaat den millionenschweren Stromspeicher geschenkt.
… Jetzt will er für die südaustralische Regierung die weltgrößte Batterie mit einer Kapazität von 129 Megawattstunden bauen – in 100 Tagen.
Australien ist inzwischen ein „Vorzeigestaat“ für die katastrophalen Auswirkungen eines EEG-Ausbaus
Anlass war ein vorhergegangener, großflächiger Stromausfall in Südost-Australien währen einer Hitzewelle.
Klimaretter.Info: [2] … Australien, speziell Südaustralien, litt unter großflächigen Stromausfällen, weil die Klimaanlagen des Landes durch den besonders heißen australischen Sommer stark hochgefahren waren und das Stromnetz überlasteten. Rund 90.000 Haushalte saßen im Dunkeln, die Industrie durfte nur noch eingeschränkt arbeiten.
Inzwischen dort nicht mehr unbekannt, nachdem der deutsche Exportschlager EEG übernommen wurde:
EIKE: Australien: Offener Brief auf Ihre Übersicht über die Sicherheit des Nationalen Strommarktes
EIKE: Australien ist mit der Energiewende schon weiter- Stromausfälle über Stromausfälle
EIKE: Großer Blackout in Südaustralien nicht verhindert – weil letztes Kohlekraftwerk zuvor abgeschaltet worden war.
Auch in Australien sucht „die Politik“ nicht nach den Ursachen, sondern verschlimmbessert ihre bisherigen Fehler
Da Fachpersonen der Energieversorgung ganz offensichtlich keine neuen Ideen haben, sondern nur immer ihren goldenen, stabilen und billigen Versorgungszeiten nachtrauern und deshalb seit der Ausrufung des EEG-Zeitalters konsequent ignoriert werden, müssen Visionäre her. Am besten solche, welche gelernt haben, wie sich beim WorldWideWeb und Computern die Geschwindigkeiten problemlos steigern lassen und der Strom genau genommen, wie „brain-energie“ doch auch nur aus dem WEB herausfließt und sich damit genau so beliebig beschleunigen und lenken lässt:
[6] … Die Technik für die nächste Stufe der dezentralen Energiewende ist da: Neue Smartphone-Anwendungen machen den „Strom von nebenan“ möglich.
Und wer wäre da besser geeignet als der Tesla „Erfinder“, der neben seinen erfolgreich gehypten Autos (welche trotz massivster Subventionierungen keine Gewinne erwirtschaften) inzwischen auch Akkuspeicher produziert.
Klimaretter.Info: [2]… Die Welt der zukunftsträchtigen Technologien hat einen Rockstar: Elon Musk, besonders bekannt für seine E-Auto-Firma Tesla. Ständig macht er mit Visionen Schlagzeilen. Mal will er ein Transportmittel schaffen, mit dem alle mit Schallgeschwindigkeit durch Vakuum-Röhren fahren können, dann wieder die Menschheit mit künstlicher Intelligenz retten und die Sonnenenergie-Revolution anleiern.
Erfolg ist, wenn etwas das früher immer stabil war, heute für Minutenbruchteile gewährleistet werden kann
Wenn man die „Erfolgsmeldung“ dieses von der ganzen Welt (durch unsere Medien) hochgelobten Phantasten grob nachrechnet, sieht man, wie tief inzwischen das Niveau an technischer Bildung (nicht nur in Deutschland und bei Energieberater*innen samt ihren Redakteur*innen) gesunken ist:
-Die Spitzenlast beim Blackout betrug laut einer Zeitungsmeldung 14.700 MW [1] (Anm.: Deutschland benötigte letztes Jahr im Dezember in Spitzenzeiten etwas über 80.000 MW)
-der Tesla Akkuspeicher hat eine Kapazität von ca. 130 MWh
– Damit kann dieser Akku die Spitzenlast für 0,0089 Stunden, also 32 Sekunden liefern, sofern er vorher ganz voll war, vollkommen verlustfrei arbeiten würde und die Energie in so kurzer Zeit abgeben könnte.
Batteriespeicher als Lösung …
Batteriespeicher sind die absolut teuerste Art, Strom zu speichern. Das weiß jeder leidlich Informierte*in, sofern er noch Dreisatzrechnen kann und dies nicht als verzichtbare, höhere Mathematik in der Schule bereits abwählte [3] [4]. Die Kosten sind so hoch, dass sie in Speicherkosten-Grafiken nicht dargestellt werden, weil sie “über der Decke” liegen und in seriösen Speicherstudien deshalb oft gar nicht mit betrachtet werden [5] [7].
Visionäre hält das jedoch nicht davon ab, genau solche Lösungen anzubieten. Denn Visionen dürfen nicht durch Kostenbetrachtungen angefeindet oder gestört werden. Zur Ehrenrettung muss man aber entwarnen: Früher vernichteten Visionäre auch mal ihr Volk, heute „beschränken“ sie sich auf deren Vermögen.
Leider muss man anmerken, dass in Deutschland Versorgervorstände den gleichen Visionen anhängen, wissend, dass wie bei den Krankenkassen, die Vorstände ihr Gehalt durch den Umsatz multiplizieren, die eigenen Kunden jedoch ohne die Möglichkeit irgend eines Ausweges immer die (zusätzlichen) Kosten zu tragen haben [8].
… und die Kosten explodieren
Die Kosten des Teil-Minutenspeichers liegen irgendwo zwischen den von E. Musk genannten 50-Millionen Dollar oder /eher erheblich mehr. Ein Tag Speichervolumen (für einen Teil Australiens) kostet dann ganz grob so ab 135,7 Milliarden US$ Investkosten aufwärts.
Nun müssen diese Akkus wie Pumpspeicher auch vorher geladen werden und sie dienen beim EEG auch der Kappung von über-Einspeisung. Ganz grob vereinfacht benötigt man deshalb mindestens das doppelte Speichervolumen, eher noch mehr. Dann kostet ein Tag „Energierettung“ schlappe 271 Milliarden US$ Minimal-Invest, welches zum Vorteil für die Lieferanten im Betrieb konsequent verschleißt und in wesentlichen Teilen regelmäßig durch Austausch erneuert werden muss.
Die Australier wird es freuen, solche Lösungen „geschenkt“ zu bekommen.
Prof. Quaschning von klimaretter löst es pragmatisch: lasst die Speicher doch erst einmal weg
Pragmatisch bedeutet beim EEG: Wenn ich für etwas keine Lösung habe, beachte ich es auch nicht.
Weil sich damit unglaublich Vieles ganz schnell und problemlos “lösen” lässt, ist es zu einem Leitbild moderner “Forscher und Erfinder” geworden.
Klimaretter sieht sich etwas als das Visionszentrum des EEG. Entsprechend sammeln sich dort selbsternannte Koryphäh*innen großer Lösungen. Und so hat sich dort auch ein Professor Quaschning aus Berlin “eingenistet”.
Dieser Professor ist felsenfest vom absoluten Unheil des CO2 überzeugt und betrachtet den in seinem wirklichen Fachgebiet Politik gescheiterten Al Gore als den großen Klima-Propheten, dem bedingungslos zu folgen ist:
Volker Quaschning, Buch Erneuerbare Energien und Klimaschutz: … Dabei lässt sich das Klimaproblem nicht aussitzen. Von Jahr zu Jahr wird immer deutlicher erkennbar, dass der Klimawandel bereits eingesetzt hat. Die Prognosen der Klimaforscher sind verheerend. Gelingt es uns nicht, die Notbremse zu ziehen, werden die katastrophalen Folgen des Klimawandels unsere heutigen Vorstellungsgrenzen weit überschreiten. Die Verleihung des Friedensnobelpreises im Jahr 2007 an den Klimapolitiker Al Gore und den Weltklimarat, die seit Jahren eindringlich vor den Klimafolgen warnen, sind eher ein Zeichen der Hilflosigkeit als einer nahenden Lösung des Problems ...
Als Folge ordnet er wirklich alles was er (energietechnisch) von sich gibt, der alleinigen Prämisse unter: CO2 verhindern, koste es, was es wolle. Wenn überhaupt, erst danach (vielleicht, aber nicht zwingend) über den Sinn und Kosten nachdenken.
Sein Vorschlag an die Australier lautet: Weitermachen wie bisher. Was interessiert eine Stromversorgung, so lange „ihr“ noch böses CO2 emittiert:
Klimaretter.Info: [2] Quaschning sieht solche Großprojekte aber nicht als Bedingung für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren: „Es wird gern vorgeschoben, dass große Projekte wie der Netz- oder Speicherausbau erstmal fertig sein müssen, bevor die Energiewende losgehen kann“,kritisiert er…. Fragt man Quaschning, sind Netze und Speicher sogar der letzte Schritt. Der erste heiße Kohleausstieg – und der ist in Australien noch nicht weit fortgeschritten.
Klar, dass ein Mitherausgeber von Klimaretter und Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim unabhängigen Ökostrom-Anbieter Lichtblick die Idee – allerdings wieder die ursprüngliche von E. Musk – ebenfalls vorbildlich findet. Man wird heute wohl nur noch Geschäftsführer, wenn Fach-Entscheidungen und Reden genau den vorgegebenen EEG-Neusprech-Regeln genügen und nicht durch Wissen beeinträchtigt werden könnten:
Klimaretter.Info, 23. Juli 2017, Gerd Lücking: Lichtblick: Motivierende Speicher, kostensenkende Ausschreibungen und eine ängstliche Energiepolitik
… Der Einsatz von Großbatterien stellt zur Vermeidung dieser Spitzen eine adäquate technische Lösung dar. So können Netze entlastet werden. Und der Zubau steuerbarer, hochflexibler fossiler Kraftwerke wird auch vermieden …
Hat E. Musk vielleicht ganz andere Beweggründe, als Australien zu „retten“?
In einem Blog fand sich eine (rein hypothetische und bestimmt vollkommen aus der Luft gegriffene) „Erklärung“ für E. Musks Spendierfreudigkeit: Tesla hat wohl so viele Akkuspeicher auf Lager, dass er sie irgendwie ohne Gesichtsverlust loswerden muss und dazu ein solches Termingeschäft risikolos eingehen kann.
Allerdings: Belege gibt es dafür nicht im Entferntesten.
Quellen
[1] STUFF, February 10 2017: Sydney braces for catastrophic record-breaking heatwave, … AEMO was forecasting NSW electricity demand to reach as high as 14,700 megawatts by Friday afternoon, beating the record demand of 14,600 MW set in February 2011.
[2] Klimaretter.Info, 15. Juli 2017: Teslas Riesenbatterie: Topp, die Wette gilt
[3] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)
[5] Studie Juli 2014: Erstellung eines Entwicklungskonzeptes Energiespeicher in Niedersachsen
[6] EIKE 13.05.2017: Wie dank SPD-Super Martins genialer Idee die Energiewende gerettet wird
[7] EIKE 18.05.2017: Rechnerisch lohnt sich die solare Eigenversorgung nicht – so lange unser Versorgungsnetz stabil ist. Doch das wird sich ja ändern
[8] EIKE 30.11.2016: Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – Koste es was es wolle
EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar
EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
@ 27, 28, Hr. Hansen,
Lieber Hr. Hansen, auch bei Ihnen gebe ich auf. Das Internet und alle möglichen amtlichen oder „wissenschaftlichen“ Veröffentlichungen quellen momentan geradezu über vor Behauptungen, dass und mit welchen superteuren Gadgets man die Unzuverlässigkeit und Sprunghaftigkeit der „erneuerbaren“ Stromerzeugung durch „smarte“ Lösungen auch ohne rotierende Dampfkraftwerke überwinden könne. Ein Heer von Schlangenölverkäufern, Goldgräbern und sich prostituierenden „Wissenschaftlern“ überflutet die Menschheit mit entsprechenden Behauptungen und Lösungsvorschlägen. Erfahrung und Kostenargumente gelten dagegen nichts mehr.
Glauben Sie daher, was Sie wollen. Es wird zwei- und dreistellige Milliardenbeträge kosten, diese ganzen Vorstellungen in die Praxis umzusetzen, damit sie das tun, was unser vorhandener und bestens funktionierender Kraftwerkspark derzeit ohne jegliche Zusatzkosten schon seit jeher zuverlässig erledigt, und sie werden trotzdem nicht funktionieren. Energie kommt weder aus dem Nichts, noch verschwindet sie dahin. Wenn die kWh dann plötzlich 50 oder 80 ct kostet und das Netz trotzdem nicht mehr stabil bleibt, werde ich jedenfalls nicht zur Verfügung stehen, den auf die Nase gefallenen Naivlingen die Tränen abzuwischen. Ich empfehle jedem, der die Möglichkeit dazu hat, sich einen dieselbetriebenen Notstromgenerator anzuschaffen. Und zwar einen ohne den ganzen Oekofirlefanz im Abgasstrang, der heutige Dieselfahrzeuge trotzdem nicht vor der Vernichtung retten wird.
Mfg
Herr Müller, Sie haben keine Erfahrung mit Regelenergie. Sie haben keine Quellenangaben für Ihre Behauptungen, fordern aber andere auf Quellen anzugeben. Sie glauben dann aber keinem (Kohle-)kraftwerksbetreiber, keinem Netzbetreiber, keinem Forschungszentrum und natürlich keinem regierungsnahen Institut. Während die Regelenergiekosten schon sinken, behaupten Sie die Kosten würden steigen. Während Sie behaupten, dass das Batterien technisch nicht für PRL funktionieren, sind bereits 28% der notwendigen PRL-Leistung durch Batterien ersetzt worden. Wenns Sie nichts mehr zum Thema sagen können, weichen Sie sofort auf ein anderes Thema aus.
Ich würd nur gern verstehen warum? Sie dürfen doch die Erneuerbaren Energie blöd finden. Aber warum bereits geschaffene Fakten leugnen?
Lieber Hr. Hansen,
Ihren eingangs erhobenen Vorwurf überhöre ich mal. Ihnen bescheinige ich Lernresistenz, für die ich nicht zuständig bin. Ich habe keine Zeit übrig, tauben Ohren zu predigen. Sie wissen nicht oder wollen nicht wissen, wie man sich angesichts eines ständigen Stroms institutioneller Lügen trotzdem Klarheit verschaffen kann. Beispiel Kraftwerksstillegungen. Die Liste der zur Stilllegung angemeldeten Kraftwerke umfasste 2014 5 Seiten, angemeldet waren 12,4 GW. Stand Juli 2017 waren es 8 Seiten, 88 Kraftwerke und 19,5 GW. Warum wohl verwehrt die Bundesnetzagentur immer mehr konventionellen Kraftwerken die gewünschte Stillegung, obwohl doch die Fortschritte bei Batterien, an die Sie glaubenm, einen ABBAU dieser Verweigerungsliste nahelegen würden? Oder glauben Sie, die machen das nur zum Spass? Nie darüber nachgedacht?
Mfg
Das ganze sieht aus wie ein Stunt von Elon Musk.
Laut https://tinyurl.com/y6v3qrs6 sind die Wind und Gas Daten folgendermaßen.
1.58 GW Wind installierte Kapazität
2.86 GW Gas installierte Kapazität
Zu der Zeit wo ich es angesehen habe war der Verbrauch rd. 2 GW und die Winenergie hat rd. 45 % beigesteuert.
Nur wenn der Verbauch über die installierte Gas Kapazität geht bei gleichzeitiger Windstille muss von den Nachbarstaaten Strom kommen und ein kleiner Teil von der 100 MW (129 MWh) Batterie. Bei Volllast ist sie in weniger als einer Stunde leer und wenn die Windstille mehr als eine Stunde andauert dann wird die Batterie vom Nachbarstaat aufgeladen. Tolles Konzept.
Wo steht denn das die Batterien für ganz Australien sind und wo steht, dass man damit Dunkelflauten abdecken will?
Die Hauptaufgabe wird wo überall sonst auch die Bereitstellung von Regelleistung sein. Dies ist notwendig weil ein Kohlekraftwerk in Südauatralien vom Netz gegangen ist. Und wie hier auf Eike korrekt erläutert, kann ein Kraftwerk nur einen Bruchteil seiner Leistung für die Regelleistung bereitstellen, so dass eine Batterie ein ganzes Kraftwerk ersetzen kann (nur Regelleistung).
Beim größten Blackout fehlten kurzfristig ca. 300 MW. Dazu passt dann auch die Aussage, dass 3 dieser Batterien für die Netzstabilität ausreichen „könnten“.
Zusätzlich sollen die Batterien im Sommer Peak-Shaving betreiben. Also nur die kurzfristigen Stromspitzen abfangen.
Bislang hab ich von Australien nix zum Thema Dunkelflaute gehört.
Bevor Sie noch selbst glauben was Sie hier schreiben, schauen Sie sich einmal die Gradienten der Sonnen- und Windstromeinspeisung an:
https://www.agora-energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/76/Agorameter/
Gestern mussten in Deutschland alleine zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr 5.000 MW wegfallender Windstrom und 3.000 MW wegfallender Sonnenstrom gepuffert werden. Muss ich Ihnen jetzt ausrechnen wieviele der Murks-Kraftwerke man alleine für diese eine Stunde benötigen würde?
Lieber Hr. Hansen,
das Entscheidende an Dampfkraftwerken ist die rotierende Masse des Turbosatzes sowie der zusätzliche Energiepuffer durch rund 1500-2000 Tonnen überkritischen Dampfs im Kessel. Wenn es im Netz kritisch wird, dann muss ganz schnell – im Bereich von Sekundenbruchteilen bis Sekunden – enorm viel Energie bereitgestellt werden. Das können halt nur Dampkraftwerke. Batterien sind dazu viel zu langsam. Man kann mit Batterien viel Geld verdienen, indem man Primärregelleistung über ca. 15 min abgibt: Das wird teuer bezahlt und ist ein gutes Geschäft. Aber wenn man dafür meint die Dampfkraftwerke abschalten zu können, wie es in Südaustralien gemacht wurde, steht man im kritischen Moment mit heruntergelassenen Hosen da. Genau das ist in dort passiert. Da wird keine Batterie helfen. Schauen Sie sich mal zeitlich hoch aufgelöste Frequenzverläufe von Blackoutereignissen an.
Zweiter Aspekt ist das Thema Dunkelflaute. Bei Wind und Sonne ist sie unvermeidlich, auch in Australien. Dass Sie davon noch nichts gehört haben besagt keinesfalls, dass sie nicht existiert. Und dann?
Interessant fand ich zudem Ihre Anmerkung betrefs „Batterie für ganz Australien“. Dabei steht doch im Literaturverweis 1 eindeutig „AEMO was forecasting NSW electricity demand to reach as high as 14,700 megawatts by Friday afternoon, beating the record demand of 14,600 MW set in February 2011.“ NSW heisst New South Wales und nicht „ganz Australien“.
Mfg
Woher nehmen Sie Ihre Info, dass Batterien langsam sind als träge rotierende Massen? Die mir bekannten Messergebnisse zeigen genau das Gegenteil.
Lieber Hr. Hansen,
schöner Begriff, die „träge rotierenden“ Massen. Waren Sie schon mal in einem Dampfkraftwerk? Welche Drehzahl hat so ein Turbosatz? Und was wiegt er? Es gibt die Massenträgheit, das ist etwas anderes als „träges rotieren“. Ein Turbosatz kann mehr als 50 m lang sein und hat Durchmesser von mehreren Metern (in der Niederdruckstufe). Die dadurch in Sekundenbruchteilen bereitgestellte Leistungsreserve ist ein wenig grösser als Sie annehmen,siehe meine Antwort an Hr. Schubert.
Bei einer Batterie können Sie solche Leistungen nicht im Entferntesten abrufen. Sie würde ihnen explodieren, bzw. die elektronischen Schutzbegrenzungen würden dafür sorgen, dass es nicht dazu kommt.
Wenn Sie hier von „mir bekannten Messergebnissen“ sprechen, die das Gegenteil beweisen sollen, dann wäre es nett, wenn Sie Quellenangaben beibringen könnten.
Mfg
Das ist ja ganz einfach. Nur die volle Leistung der Batterie abrufen und Peng. Die volle Leistung fliegt einem um die Ohren, nur ins Netz geht nichts. Aber volle Leistung! Wer will das widerlegen?
Die Generatoren, die an diesen „trägen Massen“ hängen, werden zugeschaltet und liefern bei exakter Frequenz volle Leistung, so lange wie notwendig. Das ist doch langweilig!
Herr Müller,
den Link hatte ich Ihnen schon zu einem anderen Thema benannt (https://goo.gl/7LK6by). Aber offensichtlich haben Sie das Dokument nicht gelesen/verstanden.
Es mag verwirrend klingen, aber eine Dampfturbine kann wegen der Trägheit schnell reagieren ist aber gleichzeitig aufgrund der Trägheit im Vergleich zu einer Batterie seeeeehhhr langsam wie sie dem Link entnehmen können.
Haben sie sich noch nicht gewundert warum bei einer Netzstörung der „Knick“ in der Frequenz so auffällig ist (z.B. hier https://goo.gl/SFgjHk). Das ist die Trägheit.
Wir können ja beide bei unserem nächsten Kraftwerksbesuch einmal fragen, ob sie nur mit der rotierenden Masse die Leistung bitte innerhalb von 1ms um 50 MW reduzieren, 2ms halten und dann wieder innerhalb von 1ms hochfahren können. Für eine Batterie kein Problem. Der Turbosatz des Kraftwerks wäre dagegen zerstört.
Deswegen wird im Link auch von „Höhere Dynamik und präzisere Reaktion“ gesprochen.
Bitte teilen Sie uns einen Link mit der anderes behauptet.
Lieber Hr. Hansen,
zunächst einmal herzlichen Dank für die Quellenangaben. Allerdings möchte ich aufgrund Ihrer Anmerkung darauf hinweisen, dass Sie nicht mein Professor und ich nicht Ihr Student bin. Ich fühle mich nicht verpflichtet, Hinweise und Quellen, die Sie in früheren Postings verwendet haben, eifrigst zu sammeln, um später bei der gestrengen Abfrage durch Sie dann alles parat zu haben. Bringen Sie bitte bei Diskussionen an Ort und Stelle Quellen im Zusammenhang der Diskussion.
Beim Lesen des Materials wusste ich allerdings nicht so recht, ob ich lachen oder weinen sollte. Das Ganze basiert auf einer Präsentation von Betreibern solcher Batteriespeicher. Während Kraftwerke für normalen Strom Preise von -6 bis +3 ct/kW erhalten, wird für Primärregelleistung rund das 100fache gezahlt, und zwar immer nur positv, ohne Negativpreise: Kein Wunder also, dass alle möglichen Firmen da an den Futtertrog drängen – und dass sie ihre Ansätze in ihren Seminaren entsprechend ohne Rücksicht auf Fakten in positivem Licht darstellen. Ws Sie da bringen, ist Lobbymaterial. Haben sie nie gelernt, solche Diagramme kritisch zu werten?
Auf Seite 8 wird zunächst ein augenscheinlich realer Störfall gezeigt: Ausfall eines grösseren Kraftwerks und Reaktion des Netzes. Auflösung der Zeitskala: 5 Sekunden pro Rasterintervall, Gesamtdarstelllung 30 Sekunden. Dauer des ersten Störimpules bis zum ersten Abfangen ziemlich genau 3 Sekunden, bis zum endgültigen Abfangen 8 Sekunden. Das ist genau das, was ich auch schon in der Diskussion erwähnt hatte. Bis zum ersten Abfangen verhindert NUR die Trägheit der Turbosätze in den Dampfkraftwerken, dass die Frequenz ins Bodenlose fällt, denn dann würde das ganze Netz zusammenbrechen. Ein derart zusammengebrochenes Netz können Sie nicht mehr so ohne weiteres hochbekommen, das ist eine langwierige Prozedur, für die Sie schwarzstartfähige Kraftwerke benötigen.
Hier kam es zu einem Abfall von 0,098 Hz, was bei dem von mir erwähnten Gradienten von 27 GW/ Hz einem Leistungsausfall von ca. 2,7 GW entspräche. Zwischen 3 und 8 Sekunden begannen die sich öffnenden Dampfregler Wirkung zu zeigen und brachten das Netz in den folgenden 12 Sekunden wieder auf die vorherige Freuqenz. Eingesetzt wurden dazu ca. 50 % der Primärreserve von 3 GW. Nicht kW oder MW, sondern GW. Bitte diesen Faktor (10 hoch 6) im Hinterkopf behalten. In der Realität gelang die Rettung der Netzstabilität nur, weil nach dem Abfangen (8 Sekunden) der gigantische Energievorrat in den Dampfkesseln zahlreicher Kraftwerke zur Verfügung stand, um die Frequenz wieder hochzuknüppeln.
Dann auf Seite 9 die tolle Simulation. Zeitskala: Insgesamt mehr als 3600 Sekunden, Raster 900 Sekunden, Leistungshub beim Kraftwerk 70 MW. Was wollen Sie darauf überhaupt mit einem realen Störfall vergleichen? Diese „Simulation“ ist ein Witz. Und daneben die tolle Batterie mit einer Leistungsskala von KILOWATT statt der Gigawatt,die benötigt würden. Das wollen sie hier allen Ernstes als Quelle verwenden? Herr Hansen, Sie machen mich geradezu sprachlos. Ich verzichte auf jede weitere Kommentierung, es hätte keinen Sinn. Mögen Sich die Mitforisten ihr Urteil bilden.
Mfg
Herr Müller, vielen Dank, dass Sie meine Quelle angeschaut haben. Es tut mir Leid, wenn ich Oberlehrerhaft rüber komme. Aber Sie fordern immer Quellen, bringen selber aber keine Quellen.
Meine Quelle ist vom Forschungszentrum Jülich. Aus meiner Sicht keine lächerliche Quelle und so wie ich sie verstanden habe, haben Sie auch keine Fehler in der Quelle gefunden.
Um das europäische ENTSO-PRL-Marktgebiet, also die von Ihnen angesprochen 3 GW, abzudecken sind ca. 30 von den Musk-Batterien aus dem obigen Artikel notwendig. Nicht viel oder? Selbst mit den derzeitigen „kleinen“ 5MW-Batterien hat man schon mehr als ein Viertel des deutschen Leistungsbedarfes abgedeckt.
Ich verstehe nicht wie warum Sie sich über die hohen PRL-Preise aufregen und gleichzeitig Batterien verhindern wollen. Die Preise sind so hoch weil das bisherige Monopol (Dampfturbinen) die Preise bestimmen. Und warum sollte man für eine Leistungsvorhaltung einen negativen Preis zahlen? Die Vergütung erfolgt nach dem Merit-Order-Prinzip. Wenn zu viel angeboten wird und mein Angebot zu hoch ist, dann bekommt man genau 0€ und darf nicht teilnehmen.
Batterien können übrigens schwarzstartfähig sein, bei einem Dampfkraftwerk ist der Aufwand höher.
In einem Punkt gebe ich Ihnen aber recht. Batterien haben eine Verzögerungszeit aufgrund der Frequenzmessung. Aber warum macht dann auch ein Netzbetreiber Lobby-Arbeit für die Batterien? (https://goo.gl/ChbwmB)
Wenn Sie eine Quelle haben für die Auswirkung der verzögerten Reaktion auf das Netz, dann wäre ich Ihnen wie immer dankbar dafür (aktuelle Technik, abhängig vom Anteil usw.). Ich konnte dafür keine ausreichenden Info’s finden.
Herr Müller,
ich hab doch noch eine Quelle zum Thema Verzögerung gefunden: Dena Momentanreserve 2030
Zitat Seite 12 f.
„Über Umrichter einspeisende EE-Anlagen tragen z. B. durch die gestufte Netztrennung oberhalb der Frequenz von 50,2 Hz bereits heute zur Frequenzhaltung bei. Durch Konzepte für synthetische Schwungmasse mithilfe schneller Leistungsänderung an umrichtergekoppelten Erzeugungsanlagen sind noch weitergehende Beiträge möglich.
Indirekt gekoppelte Anlagen (wie EE-Anlagen und Batteriespeicher) können Frequenzänderungen messen und –gemäß dem heutigen Stand der Technik –nach einer Zeitverzögerung zwischen 50 ms und 500 ms […} der Frequenzänderung entgegenwirken. Des Weiteren sind für den Einsatz in Microgrids heute sogenannte netzbildende Umrichter Stand der Technik und am Markt verfügbar. Diese wirken bei entsprechender Auslegung instantan beim Zeitpunkt der Störung Frequenzänderungen im Netz entgegen, stellen dann ähnlich Momentanreserve bereit wie rotierende Massen und ermöglichen so einen stabilen Stromnetzbetrieb“
Damit habe ich nun erstmal ein ausreichend Bild. Ich hoffe der Informationstausch konnte Sie auch weiter bringen.
Der Artikel suggeriert, dass man mit der Batterie den ganzen Strombedarf in Süd Australien speichern will (… und tatsächlich nicht in ganz Australien). In den Kommentaren wird dann sogar von Dunkelflaute gesprochen. Damit hat die Batterie aber nix zu tun. Die Blackouts sind nicht entstanden weil es eine 3-wöchige Dunkelflaute gab. Natürlich muss sich Australien auch mit steigendem EE-Anteil mit der Dunkelflaute beschäftigen. Die Blackouts fanden aber gerade bei zu viel Wind oder zu viel Sonne statt. Das Thema Dunkelflaute geht also an dem hier diskutierten Thema komplett vorbei.
Wobei maximal 5% der Energie ausgenutzt werden können. Bei etwa 100MWh in den rotierenden Massen eines 1GW-Blockes wären das 5 MWh. Die rotierenden Massen müssen sowohl den Phasenverlauf abbilden und Energie erzeugen. Eine Entnahme von Energie aus den rotierenden Massen geht zu lasten der Frequenz und ist, wenn die Frequenz im Netz schon unter 50 Hz, kontraproduktiv.
Auch hier ist die Entnahme stark begrenzt, da eine zusätzliche Entnahme zu einer Druckminderung des überkritischen Dampfes führt.
Sie vergessen die Leistung! In einem Kohlekraftwerk wird ein Block möglichst mit Nennleistung betrieben. Wie wollen Sie dann zusätzliche Leistung abgeben? Leistung ist immer noch Energie/Zeit! Zudem benötigt der Dampf vom Regelventil bis zur Turbine eine bestimmte Zeit, bevor er wirksam wird. Der Leistungsgradient von Kohlekraftwerken liegt bei 4% – 5%/min; mehr ist da nicht zu holen. Wie kommen Sie zur Auffassung, das die Leistungsänderung bei einem Akku geringer ist, als bei einem Kohlekraftwerk?
Der Stromausfall in Südaustralien ist auf eine Zerstörung der Netzstruktur durch Unwetter zurückzuführen. In diesem Fall ist kein(!) Energieerzeuger in der Lage, noch Energie zu liefern. Alle Verbraucher im Teilnetz hinter den umgestürzten Masten sind sofort stromlos.
Bei den Stromausfällen, die in diesem Artikel thematisiert wurden, ist eindeutig eine Unterdimensionierung des Netzes Ursache des Stromausfalles.
Ein paar Fakten zur australischen Energieversorgung:
Enegieerzeugung (2012) 235 TWh (80% Kohle/Gas, 12% Wasser, 8% Wind/PV)
installierte Leistung (2012) 65 GW (52 GW Kohle/Gas, 8 GW Wasser, 5 GW Wind, 0,5 GW PV)
… und auch keine Kohlekraftwerk
„Sie vergessen die Leistung! In einem Kohlekraftwerk wird ein Block möglichst mit Nennleistung betrieben. Wie wollen Sie dann zusätzliche Leistung abgeben?“
Jedes Kraftwerk, im Grunde jede Maschine, kann für eine begrenzte Zeit z.T. sogar kräftig über ihre Nennleistung hinaus betrieben werden, ohne Schaden zu nehmen, oder gar kaputt zu gehen. Dafür sorgen die – gerade beim Maschinenbau- straken Sicherheitszuschläge bei der Auslegung.
Lieber Hr. Schubert,
das rotierende Dampfkraftwerk kann z.B. (ich übernehme einfach mal Ihre Zahlen) innerhalb von ca. 3,6 s eine Energie von 5 MWh abgeben, allein durch die Rotationsenergie, noch ohne die Dampfreserve gerechnet. Rechnen Sie doch mal bitte die daraus resultierende Leistung aus, mit der auf den Netzzusammenbruch reagiert würde (ich komme auf ca. 5GIGA-Watt). Die Zeit von 3,5 s ist für Blackoutereignisse realistisch. Der Leistungskoeffizient z.B. im europäischen Verbundnetz liegt bei 27 GW/ Hz. In Südaustralien wird er möglicherweise bei 1/10 davon liegen, also bei ca. 3 GW/ Hz. So über den Daumen gepeilt genügt also die Rotationsenergie von vielleicht 1-3 Dampfkraftwerken, um einen solchen Blackout abzufangen. Der Ausfall kam nach meinem Kenntnisstand übrigens deshalb zustande, weil die einzige Fernleitung zum Rest Australiens wegen Ueberlastung abgeschaltet wurde und nicht wegen der zerstörten Masten. Da hätten Dampfkraftwerke genau den kritischen Moment des Zusammenbruchs der Masten abfedern können.
Ein Dampfkraftwerk wird kaum jemals mit Nennleistung betrieben. Ueblich ist der optimale Betriebspunkt, der liegt merkich drunter. Wenn das Kraftwerk an der Primärreserve teilnimmt, muss es immer um einige % unter seiner Nennleistung betrieben werden, sonst könnte es ja keine zusätzliche Energie liefern.
So, wie Sie hier vom Leistungsgradienten von Kohlekraftwerken schreiben, (normale Nachregelung ohne massiven Frequenzabfall) haben Sie m.E. nach gar nicht wirklich erfasst, worum es geht. Welchen Erfahrungshintergrund haben Sie in diesem Bereich?
Mfg
Herr Mueller,
kein Kraftwerk kann 3,6 Sekunden lang das 5-fache seiner Nennleistung bringen.
Ein Generator ist nichts weiter, als eine Stromquelle und Stromquellen sind Bestandteil E-Technikvorlesungen 1./2. Semester. Die Extereme sind dabei Leerlauf, kein Stromfluß, Spannung = Leerlaufspannung und auf der anderen Seite Kurzschluß, die Spannung ist 0 Volt und der Strom wird nur durch den Innenwiderstand der Stromquelle bestimmt.
Was passiert nun, wenn ein Verbraucher zugeschaltet wird? Der Widerstand des Netzes auf der Verbraucherseite sinkt und der Strom nimmt zu (Kirchhoff), aber die Spannung der Stromquelle sinkt ebenfalls. Es gibt genügend Seiten im Internet, die sich mit den Verhalten von Generatoren in Kraftwerken auseinandersetzen und den Verlauf von I(aktuell)/I(nenn) bei Laständerungen beschreiben.
Ihr Wunsch, dass die Leistung mal schnell durch die Decke geht, wird Wunsch bleiben. Und was mein Erfahrungshintergrund betrifft; ich habe 6 Semester E-Technik erfolgreich abgeschlossen und bin schon der Meinung, sie ab und an, auf Denkfehler hinzuweisen. Es wäre angebracht, wenn Sie sich zuerst mit den theoretischen Grundlagen der E-Technik und Energieversorgung beschäftigen, bevor Sie Usern, die nicht ihre Meinung sind, oberlehrerhaft daherkommen! Bei allen, was ich über Sie gefunden habe, einschließlich Buchveröffentlichungen, bin ich nicht der Meinung, dass Sie das nötige Fachwissen haben, die Vorgänge in einem Stromnetz richtig darzustellen (siehe 5-fache Nennleistung, da wären Sie in der Prüfung durchgefallen).
Lieber Hr. Schubert,
jetzt haben Sie es mir aber gegeben, nicht wahr? Nun, ich habe zunächst einmal lediglich darauf hingewiesen, welch enorme Energie in der rotierenden Masse des Turbosatzes steckt. Das haben Sie trotz Ihrer Semester offensichtlich immer noch nicht verstanden. Der von mir genannten Zahl haben Sie nicht widersprochen. Das werte ich als Punkt für mich.
Erst danach kann es um die Frage gehen, welche Ueberlast ein Kraftwerk wie lange vertragen kann, bevor die Sicherungen ansprechen. Nach meinem Kenntisstand sind diese Systeme sehr robust und haben nicht ein Ansprechverhalten, das man bei Haushaltssicherungen als „flink“ bezeichnet. So im Bereich unter 1 Sekunde kann da schon einiges an Ueberlast verkraftet werden. Ich gehe von Faktor 1,5-2 aus, und vergessen Sie bitte nicht, es gibt mehr als ein rotierendes Kraftwerk im Netz. Oder was bringt man denn den jungen Leuten an den Hochschulen diesbezüglich heute so bei?
Mfg
Danke für die gute sachliche Erläuterung.
Herr Schubert,
Sie verwechseln die Primärregelung (Sekundenreserve) mit der Dynamik der rotierenden Masse eines Generators.
Letztere kann viel mehr liefern (auch über Nennleistung) als nur die Primärregelung – das kann bis zur Kurzschlussleistung (ca. 3xNennleistung) gehen.
Das ist viel mehr als eine Batterie mit Wechselrichter, die schon ab Nennleistung begrenzt.
Herr Hansen,
im Kern haben Sie recht. Doch die zwei von „Klimaretter“ befragten Fachpersonen antworten so. Wurde deshalb von mir extra so übernommen (und etwas herausgestellt). Freut mich, dass auch Ihnen der Unsinn, den diese „Fachpersonen“ von „Klimaretter“ von sich geben, auffällt. Der Politik-Beraterin fürs EEG fällt das nicht auf, da sie den Gleichen verkündet. Unseren (fehl-)beratenen Politikern fällt es scheinbar auch nicht auf, weil sie nichts anderes hören wollen (wohl eher nicht an-hören dürfen).
Teilweise wird ja auch berichtet, dass die Batterie von einem Windpark gespeist werden soll. Was hinter dieser PR-Aussage steckt ist mir auch noch ein Rätsel.
Vielleicht sind Batterien bald so günstig, dass auch ganze Tagesmengen gespeichert werden können. Noch ist man aber weit davon entfernt. Aber leider wird dies oft suggeriert und von Unwissenden auch so akzeptiert. So wie hier im Text auch, aber zumindest wissend, dass es nicht funktioniert.
Hier eine weitere „Hilfsmaßnahme“ um ein Problem zu lösen was es ohne EE nicht geben würde.
Es ist schon merkwürdig, mit welcher Verve Sie hier eine schlechte Lösung der Stromerzeugung schön reden. Was bekommen Sie dafür?
Es gibt inzwischen einen anderen Weg zur Lösung des Problems Netzstabilität. In Südaustralien schließt die GM Holden car factory, einem Großverbraucher an Strom. 13000 Arbeitsplätze sind weg. So kann man das auch lösen.
Meine Rede!
Auf EIKE soll wissenschaftlich diskutiert werden. In dem obigen Text wurde eine Dreisatz-Rechnung vorgenommen, welche nicht der Anwendung entspricht. Eigentlich sollte so etwas Leuten auffallen, welche sich regelmäßig damit beschäftigen. Deshalb die Frage an Sie: Warum betreiben Sie lieber Polemik als die wissenschaftlichen Hintergründe zu beleuchten? Nur wegen ein paar Klicks mehr? Mein Antrieb ist die korrekte Darstellung von Sachverhalten und wenn ich dabei noch etwas neues lerne, umso besser.
Wer behauptet, dass er mit einer superteuren Minibatterie das Stromnetz eines großen Teiles eines australischen Bundeslandes Puffern könne, betreibt Polemik der übelsten Art. Wer dies auch noch unterstützt ebenfalls.
Ahh, die Batterie puffert nicht das Netz. Sie stellt Leistung zur Verfügung.
Das liegt am Willen zum Selbstbetrug. Heute morgen hat der linke Speichelleckerjournalist meiner Lokalzeitung wieder in der Kommentarspalte erklärt, dass flächendeckende Elektromobilität doch möglich sei. Wozu also noch einen Diesel fahren? Diese Leute sind zu blöde für einen simplen Dreisatz. Oder nicht willens. Wir brauchen mehr als 50 neue(!!!) Biblis-Reaktoren für lediglich eine popelige Million E-Autos.
Diesen Leuten fehlt meistens die Intelligenz für einfache Dreisätze, und die Grundschulmathematik sitzt selten tief, von gehobener Mathematik oder naturwissenschaftlichen Fakten reden wir besser gar nicht erst bzgl. dieser Leute. Da kann man nicht viel machen, außer die Abo’s zu kündigen. Von mir kriegt kein „Schmierfink“ noch freiwillig irgendeinen Cent.
Technisch kann man sich zweifelsfrei sehr viel vorstellen, nur muss eben jemand die Zeche zahlen. Die Stuttgarter haben es so gewollt, und zum Glück muss ich nicht nach Stuttgart oder in andere „betroffene“ Städte. Es würde mich nicht wundern, wenn nun die MAK’s (maximale Arbeitsplatzkonzentration) abgesenkt werden. Gegen Öko-Fanatiker kann man leider nicht viel tun, dabei wäre es so einfach: Die Altparteien abwählen, allen voran die Grünen und die Linken, die „Schmierenblätter“ abbestellen und den grünen NGO’s keinen einzigen Cent mehr überweisen. „Die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger eben selber!“ – eine uralte Binsenweiseheit, die wohl immer wieder bestätigt wird.
„Gegen Öko-Fanatiker kann man leider nicht viel tun, dabei wäre es so einfach: Die Altparteien abwählen, allen voran die Grünen und die Linken, die „Schmierenblätter“ abbestellen und den grünen NGO’s keinen einzigen Cent mehr überweisen.“
Stimmt. Sag ich seit Jahren und habe es auch getan.
Wenn ich aber hier im Münchner Raum erkläre, daß die „Süddeutsche“ höchstens passend geschnitten neben der Toilette Sinn macht, werde ich schon nahe an den Nazis verortet.
Daß diese Linke (Sozialisten) waren, weiß und kapiert auch niemand.
Was ist diese Bevölkerung blöd…
Die Absurdität des Vorhabens kann man leicht nachweisen, indem man sich die maximale Leistung einer solchen Batterie ansieht. Die Speicherung und Rücklieferung des Stroms erfolgt in Batterien über chemische Prozesse, deren Geschwindigkeit sich nicht beliebig steigern lässt. Da wegen sonst unvermeidlicher Schäden Tiefentladung ebenso vermieden werden muss wie Vollladung, beträgt der nutzbare „Energie-Hub“ vermutlich lediglich 60-65 % bzw. ca. 84 MWh. Legt man die Geschwindigkeit eines Schnellladevorgangs bei Tesla-Autos zugrunde, so dauert ein solcher Vorgang minimal 0,5 Stunden. Die Batterie kann also höchstens mit ca. 170 MW Leistung einspeichern oder liefern. Und das bei einer Netzlast von 14.700 MW. Die Batterie kann also höchstens ca. 1 % der benötigten Netzlast für ca. 1/2 Stunde bereitstellen.
Also müsste Musk nochmals 100 solcher Batterien liefern, um 1/2 h Dunkelflaute zu überbrücken. Für 10 Tage wären das dann 48.000 Batterien. Gutes Geschäft, der Junge weiss, wie man Geld machen kann.
Mfg
Ein Speicher bleibt immer ein Speicher und ist somit immer abhängig von seinen Erzeuger (Wirt). Im Fall der sog. Erneuerbaren Energien ist also ein Speicher abhängig von den Launen der Natur…von Sonne und Wind.
Und so ist es halt mit einer launischen Natur….wenn die Speicher voll sind, ist genug Sonne und Wind vorhanden…wenn die Speicher leer sind, hat man keinen Überschuss an Sonne und Wind.
Die Australier sind vermutlich noch fanatischer als die Bürger von „Energiewende-Deutschland“. Die Wissenschaft hat völlig versagt, m.E. eine Folge des politisch gewollten Kaputtsparens der Universitäten. Die wissenschaftliche Redlichkeit geht spätestens dann verloren, wenn es um die Verteilung von Geldern geht. Gut vernetzte Scharlatane setzen sich dann gegenüber anständigen Wissenschaftlern durch – und das Unheil nimmt seinen Lauf. Die Deutschen werden nur noch durch Schaden klug, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht mehr.