Update: Anmerkungen zum "Atom-Expertentum" von Rolf Sträter (ganz nach unten scrollen)
…Sind wir wirklich nicht mehr in der Lage, den Blick auf das Wesentliche zu richten? Sind wir nicht mehr in der Lage, in Ruhe zu überlegen und dann rationale Entscheidungen zu treffen? Der gestrige Tag hat eine offensichtliche Antwort beschert: Nein!
Das Tempo, mit dem die deutsche Bundesregierung die Atom-Kehrtwende vollzogen hat, verdeutlicht, dass wir eine Gesellschaft der Getriebenen geworden sind. Getrieben von der Meinung der vielen. Getrieben von den Medien. Getrieben von Umfragewerten und anstehenden Wahlen.
Angela Merkel hat sich gestern dort eingereiht. Wenn sich die Sicherheitslage bei den deutschen Atomkraftwerken innerhalb von 72 Stunden tatsächlich derart verändert haben sollte, wie es die Bundeskanzlerin und ihre Regierung gestern glauben machen wollten, dann gäbe es nur eine Schlussfolgerung: abschalten – und zwar sofort. Merkel hat sich zur Getriebenen machen lassen. Vor allem von der Personalie Stefan Mappus, der um seine Wiederwahl als Ministerpräsident in Baden-Württemberg fürchtet.
Erreicht hat Merkel damit eins: Die Verunsicherung in der deutschen Bevölkerung ist noch größer geworden. Sind die deutschen Atomkraftwerke nun sicher oder nicht? Eine klare Antwort auf diese Frage gab es von der Kanzlerin gestern Abend nicht. Laut ARD-Deutschlandtrend glaubt inzwischen der Großteil der Deutschen, dass bei uns ein ähnliches Atom-Drama möglich sei wie in Japan. Ohne Erdbeben. Ohne Tsunami.
Die meisten Deutschen haben in den vergangenen Tagen den Blick für das Wesentliche verloren. Den Blick auf die tapferen Menschen in Japan, die im Angesicht der atomaren Gefahr damit beginnen, ihre Existenzen wieder aufzubauen.
Den Blick für die Trauernden, die Suchenden und die Gestorbenen. Statt über Atomkraftwerke in Deutschland zu zetern, sollten wir beten – dafür, dass den Japanern der Super-GAU erspart bleibt.
Daniel Freimuth
Dieser Artikel erschien am 18.3.2011 im Hanauer Anzeiger. Wir halten ihn für sehr bemerkenswert, so dass wir ihn in voller Länge bringen. Mit Dank an Leser Dr. Stehlik EIKE.
Sie können ihn auch als pdf herunterladen.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Ralf Sträter am 13.3.11 im Blog Ökowatch
In Japan hat die Erde gebebt, anschließend verwüstete eine riesige Welle die Pazifikküste des Landes. Viele Menschen starben, noch mehr Menschen verloren ihre Wohnungen. Mir tun die Menschen leid, die jetzt mit dem Wiederaufbau ihrer Existenz beschäftigt sind, die frieren und Hunger haben wegen der zusammengebrochenen Infrastruktur ihrer hochentwickelten Heimat. Jedoch gibt es – für die deutschen Medien – scheinbar Wichtigeres. Denn durch die Naturkatastrophe wurden zwei Kernkraftwerksblöcke beschädigt, japanische Fachleute sind aktuell dabei, Schlimmes zu verhindern. Augenscheinlich haben die deutschen Medien nichts besseres zu tun, als "Atom-Experten" zu befragen. Was ist ein "Atom-Experte"? "Atom-Experten" arbeiten z.B. am Darmstädter "Öko-Institut", wahlweise auch bei Greenpeace, nicht unbedingt erforderlich scheint zu sein, sich mit Kraftwerken und deren Physik auseinandergesetzt zu haben. Als ich gestern den Fernseher anschaltete, strahlte mir auf N24 Atom-Experte Michael Sailer entgegen, Chemieingenieur vom Darmstädter Öko-Institut und Atom-Experte aus Leidenschaft. Im Interview ergab sich – aus dem Gedächtnis wiedergegeben – folgendes: Journalist: Im Kraftwerkskontrollraum wurde eine um das eintausendfache erhöhte Strahlenbelastung festgestellt, ist es noch verantwortlich, da Leute zu lassen? Experte: Es ist wohl der Zwang, um Schlimmeres zu verhindern, eintausendfach ist schon viel, aber nicht tödlich. Ein wahrer "Atom-Experte" weiß selbstverständlich, daß eintausendfach viel ist, mehr zumindest als einhundertfach. Die Zahl in irgendwelche Relationen zu setzen, um dem Publikum, das eben nicht "Atom-Experte" ist, eine Einordnung zu ermöglichen, wurde versäumt, vermutlich weil man sich als "Atom-Experte" in dem ganzen Einheitenbrei nicht so auskennt und da viel wichtiger ist, daß eintausenfach ’schon ne Menge aber nicht tödlich‘ ist. Ich versuche das jetzt mal mit den Zahlen und versuche ohne "Atom-Experte" zu sein, die Zahlen in eine Relation zu bringen. Im Normalbetrieb wird man im Kraftwerkskontrollraum etwa einer Strahlenbelastung von 0,23µSv/h ausgesetzt – außerhalb des Kontrollraums, wenn man in der kernkraftwerksfreien Landschaft spazieren geht, auch. Eintausendfach heißt für mich, daß die Strahlung im Kraftwerkskontrollraum 0,23mSv&h oder auf eine 8 Stunden Schicht bezogen 1,83 mSv beträgt. Dies alles sagt erstmal nicht so viel. Welcher Strahlenbelastung ist jemand ausgesetzt, bei dem ein Bänderriß vermutet wird und bei dem daher eine Computertomographie durchgeführt wird? Es sind etwa 20mSv. Die Kraftwerksmitarbeiter würden sich, wenn sie sich 88 Stunden oder 11 Schichten der ‚gefährlichen aber nicht tödlichen‘ Strahlendosis im Leitstand aussetzen, die gleiche Dosis abbekommen die eine ’nützliche heilsbringende‘ Computertomographie so hergibt. Erstaunlicherweise sagt kein "Atom-Experte" Dinge, die irgendwas Konkretes hergeben können. Mich würde interessieren, wann der Spuk vorüber ist. Die Kraftwerke haben ja aktuell das nicht unerhebliche Problem, die Nachzerfallswärme abzuführen. Die Kraftwerke sind abgeschaltet, eine Kettenreaktion findet nicht mehr statt. Obwohl die "Atom-Experten" von ARD und ZDF durch Hervorkramen der alten Tschernobyl-Dokumentationen etwas anderes sugerieren wollen, ist im übrigen das ganze Szenario ein anderes, denn in Tschernobyl trat beim Abschalten ein schrecklicher Konstruktionsfehler zu Tage, der für kurze Zeit eine unkontrollierte Kettenreaktion zur Folge hatte. Mit der Nachzerfallswärme ist es etwas anderes. Sie ist erstmal viel weniger, aber noch besser, man kann sie, wenn man einige Daten des Kraftwerks kennt, recht einfach durch die von Way und Wigner aufgestellte Näherungsformel abschätzen. Auch die Wärmeleitfähigkeit des Containments kennt man, selbstverständlich ebenso den Schmelzpunkt der Brennstäbe und – wichtiger noch – den des Containments. "Atom-Experten" selbstverständlich rechnen nicht. In keiner Publikation konnte man etwas dazu lesen, wann es denn vorüber ist. Statt dessen sieht man sinnlose Vergleiche und ebenso einen russischen Atom-Experten von Greenpeace Russland, der inhaltsschwanger berichtet "Ich fühle mich stark an Tschernobyl erinnert" und es hierdurch schafft, mit nur einem Satz dem Faß den Boden auszuschlagen. Ich nicht, ich bin häufig in der Ukraine und habe dort Freunde, allerdings in einer anderen Region, die Ukraine ist groß. Mir wurde von meinen Freunden glaubhaft versichert, daß es nicht direkt Sondersendungen gab. Die Sowjetunion begann drei Tage nach dem Unfall zu evakuieren – da ließ sich der Mist nicht mehr unter den Teppich fegen – in Japan begann man noch, ehe es überhaupt zur Freisetzung von strahlendem Material kam. Das fällt einem Greenpeace-"Atom-Experten" natürlich genausowenig auf wie die komplett unterschiedlichen Unfallhergänge und die gravierenden konstruktiven Unterschiede der Reaktoren. Abschließend muß ich nochmals hervorheben, wie sehr ich die japanische Bevölkerung für das Unglück durch die Naturkatastrophe bedauere. "Atom-Experten" machen das nicht, die wittern das politische Geschäft ihres Lebens. Übernommen von Ökowatch mit Dank an Rolf Sträter Lesen Sie auch hier den klaren Artikel von Vera Lengsfeld auf ACHGUT Hier wird beschrieben wie die Tagessschau vom 17.3.11 ihre Zuschauer in die Irre führt. |
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Hallo,
@Ralf Sträter: Sie sprechen von „Desinformation von NDR und WDR“ – die Sender sind doch alle gleichgeschaltet.
Ich bin eigentlich Radio-Hörer mit Präferenz für DLF, DRadio und MDR Figaro. Selbst diese hangelten sich von einer Frontberichtserstattung zur nächsten mit haarsträubenden Unsinn, Vermutungen und platter Stimmungsmache. Zwischendurch dann Sendungen, wie man selbst durch Energiesparen zur „Energiewende“ beitragen könne… Habe mir die einigermaßen unaufgeregten Schweizer Sender sowie Hörbucher zu Gemüte geführt…
MfG
Chr!s
Chr!s, soweit haben Sie Recht (bis darauf, daß es denn nun acht Stufen sind). Hiermit landen wir wieder dort, wo ich mich aktuell aufrege, über die Ungenauigkeit der Informationen, die seitens der Presse / des Rundfunks bereitgestellt werden. Auch hier hörte ich mehrfach von ’sieben Stufen‘, nicht mal zählen können sie, die Journalisten. 0,1,2,3,4,5,6,7 sind nunmal 8 Ziffern.
Wenn es nun bei diesem simplen Fehler bliebe und man nicht täglich mit großem Mumpitz beschallt würde (gestern saß ich 3 Stunden im Auto und genoss Desinformation von NDR und WDR), da war von ‚verstrahltem Wasser das tausendmal soviel strahlt wie normal‘ die Rede, gefühlte zwanzig mal während der unangenehmen staulastigen Fahrt. Der Begriff ‚verstrahlt‘ erschließt sich mir in diesem Zusammenhang nicht, vielmehr ist dieser Begriff in diesem Zusammenhang unwissenschaftlicher Unsinn, ‚tausendfach‘ läßt den Bezug vermissen, was denn normal ist.
Ich bin begeisterter Anhänger von Borussia Dortmund. Mitte der Woche ist deren Mittelfeldspieler Jinji Kagawa nach erfolgreicher Behandlung seines gebrochenen Fußes aus seiner Japanischen Heimat zurückgekehrt. Der WDR berichtet, er sei ‚vor der nuklearen Katastrophe aus Japan geflohen.‘ In der Pressekonferenz anläßlich seiner Rückkehr nach Dortmund sagte er davon nichts. Und am 1.3., 1 1/2 Wochen vor dem schrecklichen Erdbeben sagte Kagawa der ‚Berliner Zeitung und anderen Medien „Wenn ich wieder laufen kann, möchte ich nach Deutschland zurückkehren. Das wäre ein tolles Geschenk zu meinem 22. Geburtstag am 17. März.“
Er ist also etwa eine Woche später geflohen als er es ohne ’nukleare Katastrophe‘ getan hätte.
#45: Chr!s sagt:
Hallo Chr!s, Ihnen stimme ich voll zu.
Mfg
Hallo Allerseits!
Ich komme noch mal auf den kurzen Beitrag von Helmut Hassel zuruck:
„Ständig liest man das Wort Super-GAU. Was ist eigentlich ein Super-GAU?
GAU ist bekanntlich der Größte Anzunehmende Unfall. Das Wort „Größte“ kann man nicht mehr steigern. Was soll also allerorten, selbst hier bei EIKE, dieser sprachliche Unsinn?“
Das ist nicht nur sprachlicher Unsinn. Die IAEA (International Atomic Energy Agency) definiert 7 Stufen der meldepflichtigen Ereignisse (INES):
Level 7: Major accident
Level 6: Serious accident
Level 5: Accident with wider consequences
Level 4: Accident with local consequences
Level 3: Serious incident
Level 2: Incident
Level 1: Anomaly
Level 0: Deviation
Die die Stufe 0 wird als Abweichung, die Stufen 1–3 werden als Störfälle und die Stufen 4–7 als Unfälle klassifiziert.
Wenn ich das richtig sehe ist also Level 7 als „GAU“, „größter anzunehmender Unfall“ zu bezeichnen.
Wikipedia schreibt u.a.: „Die Nuklearunfälle von Fukushima-Daiichi in Folge des Tohoku-Erdbebens im März 2011 haben bislang noch keine abschließende INES-Einstufung erhalten. Die Vorfälle in den Blöcken 1 bis 3 wurden von der Japanischen Atomaufsichtsbehörde NISA zu Beginn der Ereignisse vorläufig als Stufe 4 eingeschätzt und später auf Stufe 5 hochgestuft. Die Französische Kontrollbehörde für Nuklearsicherheit ASN und das US-amerikanische Institute for Science and International Security ISIS gaben davon unabhängig Einschätzungen ab, dass die Ereignisse eher der Stufe 6 zuzuordnen seien. Die Vorfälle im abgeschalteten Block 4 sowie in drei der vier Blöcke des Kernkraftwerks Fukushima-Daini wurden von der Japanischen Atomaufsichtsbehörde vorläufig mit INES 3 bewertet.“
Ich sehe im ständigen Benutzen der Termini „Super-GAU“, „Killer-Welle“, „Monster-Beben“ usw. usf. nichts anderes als das Absinken aller sogenannten Qualitätsmedien auf BILD-Zeitungs Niveau. Dort ist übrigens auch die Deutsche Gesellschaft für Strahlenschutz angekommen. Pfui Teufel.
Chr!s
Q Dieter Glatting, Dr. Paul und M. Schneider
Im Verdrängen der Realität sind Sie wirklich Meister.
In Japan hat man im Trinkwasser der ca. 200 km von Super-GAU-Reaktorstandort Fukushima entfernten Stadt Tokio erhöhte Radioaktivität im Trinkwasser festgestellt. Soviel zu der Behauptung, es sei in japan gar keine Radioaktivität ausgetreten.
Und die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs in Kernkraftwerken ist eben nicht Null und liegt somit im Bereich des Möglichen.
Wenn Sie das noch nicht einmal verstanden haben, dann sollten Sie bei der Kernenergie besser nicht in verantwortlicher Position tätig sein.
Und es geht auch nicht um 100%ige Sicherheit, sondern um die Folgen, wenn das Risiko eintritt.
Von den oben angeführten Unklücken ist lediglich
„1984 Bhopal (Indien) unkontrollierte chemische Reaktion 3.800 Tote“
in die Nähe der Folgen eines Super-GAUs eine KKW zu stellen.
Und selbstverständlich müssen auch Chemiefabriken wie in Bhopal hinterfragt werden. Kann man sie sicherer machen?
Bei der Kernenergie hat man letztlich zwei Probleme: erstens kann man sie nicht sicher machen und zweitens sind die Folgen im schlimmsten Fall verheerend.
Und wenn Raucher sich ihre Gesundheit ruinieren, dann können Sie damit Nichtrauchern bestimmt nicht die KKWs schmackhaft machen.
Manche Kernkraftbefürworter argumentieren wirklich nach dem Motto:
Überall kann etwas passieren – warum nehmen wir uns nicht gleich das Leben.
mfG
@A.Heinz und M.Schneider,
das ist Ignorantentum hoch drei. Allerdings glaube ich nicht , dass AKW Gegner mit der Beerdigung dieser Technologie zu tun hatten,die Grünen hatten damals noch den Tod des deutschen Waldes im Auge, den es zu verhindern galt und überlegten eher, wo sie die Nistkästen aufhängen können, wenn die Bäume weg sind.
Das war eher normale Konkurrenz innerhalb der Auftragsvergabe an die Wirtschaft und Beamte lieben bis heute nicht die einfachste und billigste technologische Lösung.
Die Panik ist in Deutschland allerdings auch so groß, dass jede Partei mit neuen sichereren KKW im Parteiprogramm von der mordlüsternen, uninformierten und meinungsvorgebenden Medienlandschaft gegrillt würde.
Deshalb ist die Feigheit unter denen , die es besser wissen könnten so groß, dass sie sich nicht hervorwagen. Der Witz dabei ist, das wir Meinungsfreiheit haben, aber irgendeine Horde wacht darüber, dass die geäußerten Meinungen möglichst gleich klingen.
Zu DDR Zeiten wurde festgelegt, was zu sagen ist , heute scheint es ein unsichtbares Etwas zu geben, dass Maulkörbe verteilt;-)
@#33: Sabrina Schwanczar,
Sie schreiben:
“ Die Wahrscheinlichekeit eines Super-GAUs ist nicht Null.“
Wenn man mit einem Super Gau, eine zu Tschernobyl vergleichbare Katastrophe meint, dann ist die Wahrscheinlichkeit in einem kommerziellen Kernkraftwerk gleich Null. Schon alleine, weil da kein Grafit oder sonstiger brennbarer Stoff drin ist.
Selbst wenn es in einem Kernkraftwerk zu einer Kernschmelze kommt, dann bleiben die geschmolzenen Stoffe im RDB. Die Handrechnungen, die zu einem Durchschmelzen führen sind überholt. Wie lange muss man sich dieses inkompetente Gelaber der angeblichen Gefahren denn noch anhören.
@#34: Sabrina Schwanczar,
eine Technik, die auf Anhieb perfekt funktioniert gibt es sicherlich niemals. Sie weigern sich einfach anzuerkennen, dass die Geschichte der kommerziellen Kernkraft, zu der die sowjetische Plutoniumfabrik in Tschernobyl sicherlich nicht dazugehörte, eine sehr erfolgreiche Geschichte, fast ohne Opfer aber immensem Nutzen für die Volkswirtschaften, ist.
@#35: Sabrina Schwanczar,
Sie schreiben:
“- so lange man Schadensfolgen nicht versichern muss –“
Das wäre der Motor für die Sicherheit schlechthin. Wenn sich die Kraftwerke selber versichern müssen, wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Dies erzeugt mehr Sicherheitseffizients als alle staatlichen Kontrollen. zusammen. Diesen Vorschlag unterstütze ich vorbehaltlos.
@#36: Sabrina Schwanczar und #26: Winfried Schuberth,
damit wir über die Gleiche Sache reden, bitte noch mal hier schauen.
http://tinyurl.com/66ec7zt
Lesen und Verstehen könnte helfen. Ihre stumpfen haltlosen Behauptungen entsprechen einfach nur ihrem indoktrinierten Meinungsbild.
#38: A. Heinz sagt:
Schade, dass offenbar niemand meinen Rat befolgt hat und den Artikel gelesen, den ich dieses Mal hier anhänge:
http://tinyurl.com/38ukvao
Lesen Sie’s, oder nicht, ist mir egal. Wir sind eigentlich alle selber dafür verantwortlich, uns zu informieren um mitsprechen zu können.
MfG, A. Heinz
—————
Hallo Herr Heinz, tja ich habe ihn gelesen, aber so ist das eben mit all den AKW Gegnern, Realität kommt dort nicht an, so etwas will man nicht hören.
Mfg
Schneider
#39: ich darf ergänzen:
Raucherrisiko in Deutschland ca. 150000 Tote jährlich (ohne Krankheiten).
und
7.030 Unfalltote im Haushalt im Jahr 2009
also MEHR ALSO IM STRASSENVERKEHR
#35: Sabrina Schwanczar sagt:
„Endlich anfangen, die Sicherheit von KKWs realistisch zu betrachten und aufhören, sich was vorzumachen, nur weil man relativ billig – so lange man Schadensfolgen nicht versi-chern muss – damit Strom erzeugen kann.“
#34: Sabrina Schwanczar sagt:
„Wenn das in Forsmark so gewesen sein sollte, dann beweist das einmal mehr, dass Menschen nicht in der Lage sind, alle Eventualitäten, die während des Betriebs eines KKWs auftreten können, zu überschauen.“
Wie wäre es, Frau Schwanczar, wenn Sie sich mal selber an Ihre Aussagen halten würden und Sicherheit im Leben realistisch betrachten würden.
Es ist das ewige Problem, dass alle AKW Gegner in der Diskussion etwas fordern, das es im Leben nicht gibt, nämlich 100% tige Sicherheit, alle Eventualitäten übersehen.
Was wollen Sie mit folgender Binsenweisheit eigentlich sagen?:
„ ….dann beweist das einmal mehr, dass Menschen nicht in der Lage sind, alle Eventualitäten, die während des Betriebs eines KKWs auftreten können, zu überschauen.“
Das heißt zu deutsch, es darf nur etwas gemacht werden, wo man alle Eventualitäten übersieht?
Wo gibt es das denn im Leben, nennen Sie doch mal ein Beispiel? Nirgendwo.
Sie können sich schon den Hals brechen, wenn Sie morgens aus der Dusche steigen, darf ich also Ihrer Logik folgend daraus schließen, Sie benutzen sie lieber gar nicht erst?
In ein Auto einsteigen, völlig unmöglich, was man da alles nicht übersehen kann, Gasheizung anstellen, um Gottes Willen, was da schon alles passiert ist, elektrisches Licht anstellen, Teufelszeug, Kerze benutzen, erst Recht. Vielleicht morgens nicht aufstehen? – …….
Die folgende Aufstellung ist Realität Frau Schwanczar und das ist nur ein unbedeutender Auszug.
2006 Chemieunfall in Lederfabrik in Österreich 2 Tote
2006 Chemieunfall in China Mindestens 10 Tote
2010 Ungarn, Bauxitunfall 8 Tote
2011 Chemieunfall Nordhessen 9 Tote
2001 (Frankreich) Explosion Ammoniak 31 Tote
2003 Gasexplosion Chuandongbei (China) 191 Tote
2005 Zugunglück von Graniteville (USA) Chlorgas 10 Tote
2005 Chemieunfall von Jilin Jilin (China) 5 Tote
1984 Bhopal (Indien) unkontrollierte chemische Reaktion 3.800 Tote
Russland 1989 Pipelineexplosion Eisenbahnunfall bei Ufa, 575 Tote
New York City 1990 Feuer in einer zweistöckigen Diskothek 87 Tote
Indien 1995 Tanklaster-Explosion 110 Tote
Danzig 1995 Gasexplosion 27 Tote
Aserbaidschan 1995 Brand in einem vollbesetzten Zug 289 Tote,
Göteborg, Schweden 1998 Großbrand in einer Diskothek 63 Tote
Mont-Blanc-Tunnel 1999 Brand 39 Tote
Tauerntunnel 1999 Straßenverkehrsunfall LKW mit chemischem Gefahrgut 12 Tote
Kaprun (Österreich) 2000 Schienenverkehr 155 Tote
usw.
Was hatten wir denn in Japan, – nichts, keinen einzigen Toten und das obwohl gleich zwei Naturkatastrophen gleichzeitig auftraten und beide auch noch in einer nicht geplanten Größenordnung.
Die Welle lag bei 14 m Höhe und das Erdbeben war knapp 7 mal so schwer wie die Ausle-gungsbedingungen mit 8,2 auf der Ri.
Wenn Sie da von Unsicherheit bei AKW sprechen, ist das absolut unrealistisch.
Es wäre wirklich sehr erquicklich, wenn die Ökos endlich mal aus ihrem Wolkenkuckucksheim runter zu den Niederungen der weltlichen Realität stiegen.
MfG
Schade, dass offenbar niemand meinen Rat befolgt hat und den Artikel gelesen, den ich dieses Mal hier anhänge:
http://tinyurl.com/38ukvao
Lesen Sie’s, oder nicht, ist mir egal. Wir sind eigentlich alle selber dafür verantwortlich, uns zu informieren um mitsprechen zu können.
MfG, A. Heinz
#29 Paul Gogo: Das Wasserkraftwerk aus #7
#36 Sabrina Schwanczar: zu #28
Sie beide haben begriffen, worum es mir geht, das genügt mir. Ich sehe damit meine Aufgabe in diesem Kreise als beendet an. Internet-machinegunning-fights interessieren mich nicht.
Danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit.
#28: D. Glatting sagt:
am Tuesday, 22.03.2011, 14:11
„@#26: Winfried Schuberth,
entweder Sie haben es sich die Konstruktion nicht angesehen oder nicht begriffen. Um abzukühlen braucht KERENA kein Becken außerhalb des Reaktorgebäudes. Das Becken ist über dem Reaktor im gleichen Gebäude. “
Das bedeutet aber, dass ein geschlossenes Containment dann nicht mehr vorhanden ist.
Anders ausgedrückt – Es wird nur ein Risiko gegen ein anderes ausgetauscht. Noch deutlicher: Man hat bisher keine Lösung für das Problem gefunden.
Im Grunde müsste das Wasser innerhalb des Containments bleiben und dort von außerhalb des Containments gekühlt werden. Das würde aber zu Spannungen im Stahlmantel des Containments führen, so dass er schließlich zerbersten würde.
Fazit: Derzeit kann die Sicherheit bei KKWs nicht gewährleistet werden.
mfG
Noch etwas
Lassen Sie doch mal die Weltuntergangsszenarien weg. Die Welt geht nicht unter
– nicht durch CO2
– nicht durch das Abschalten von KKWs
– und noch nicht einmal durch einen KKW-Unfall mit radioaktiver Verstrahlung.
Der Unfall ist nun mal passiert, da ist es jetzt zu spät, Panik zu machen.
Endlich anfangen, die Sicherheit von KKWs realistisch zu betrachten und aufhören, sich was vorzumachen, nur weil man relativ billig – so lange man Schadensfolgen nicht versichern muss – damit Strom erzeugen kann.
mfG
#15: Stefan Steger sagt:
am Sunday, 20.03.2011, 13:05
„@ #9, Herr Heinz,
„Die Wahrscheinlichkeit, dass dann all 4 Generatoren trotz wiederholten Tests ausfallen liegt eigentlich bei Null.“
Im schwedischen Forsmark kam es zu einem Kurzschluß in der vorgelagerten Hochspannungsschaltanlage, die zu einer Überspannung im Netz des KKW führte. Dadurch wurden die Steuerungen ALLER 4 Notstromgeneratoren zerstört; diese wurden dann von Hand gestartet.
Mit „Zufall“ hat das Starten der Diesel nichts zu tun. Das hätte dieser „Experte“ eigentlich wissen müssen.“
Das Überspannung auftreten kann, ist bekannt. Die Technik muss mit entsprechenden Schutzmechanismen ausgestattet sein, was sie wohl nicht ausreichend oder überhaupt nicht war.
Wenn das in Forsmark so gewesen sein sollte, dann beweist das einmal mehr, dass Menschen nicht in der Lage sind, alle Eventualitäten, die während des Betriebs eines KKWs auftreten können, zu überschauen.
Bei jedem KKW-Unfall war das so.
Und jedes Mal wurde gesagt: Aber jetzt überschauen wir das alles, ab jetzt sind die KKWs sicher.
Das ist das Denken unreifer Roulette-Spieler, die augenscheinlich nur in Teilaspekten Ahnung von der Materie haben.
mfG
Die Wahrscheinlichekeit eines Super-GAUs ist nicht Null.
Er liegt also im Bereich des Möglichen – auch ohne Tsunami und den auch in Deutschland möglichen stärkeren Erdbeben als gewohnt.
Tritt das Mögliche ein, dann ist der Preis, der dafür gezahlt wird hoch.
Da kann man sich überlegen, ob man bereit ist, den Preis zu bezahlen.
So einfach ist das.
Und viele Bürger sind offensichtlich nicht bereit den Preis zu bezahlen.
Und es ist offensichtlich auch die Mehrheit der Bürger, die sich nicht mehr von den inkompetenten Gelaber der angeblichen Sicherheit der Kernkraftwerke einlullen lassen.
mfG
Lieber Herr Gogo,
haben Sie Ihre meteorologische Messungen inszwischen aufgegeben?
Leider haben Sie Ihre Messungen nicht zur Diskussion gestellt, schade. Dann bleibt es wohl beim Spekulieren…
@#27: Paul Gogo,
wir reden hier vom Morgenthauplan 2.0. Um zu verhindern, dass Deutschland in der Mitte Europas derzeit zu mächtig wird, muss seine Industrie zerstört werden. Dies wird über die Presse über Atom- und CO2 Angst und folglich Umstrukturierung der Energieversorgung erreicht. Der Schwachsinn mit dem Euro reicht ja noch nicht.
Ihre Überlegungen bezüglich der Infrastruktur nach Katastrophen können Sie von mir aus sonst wo diskutieren. Reden Sie am besten gegen die Wand, die erträgt ihre Ausführungen am längsten.
Zum Abschalten.
Es gibt Pläne und Anweisungen, was in welcher Situation zu tun ist. Diese werden von der Betriebsmannschaft umgesetzt. Das hat mit Gegnern und Befürwortern rein gar nichts zu tun. Das sind fest geregelte Abläufe, die in praktisch allen Fällen Notsituationen verhindern. Hier halt nicht.
Wenn jetzt wirklich die Betriebsmannschaft entschieden hätte, den Lastabwurf auf Eigenbedarf durchzuführen und durch einen geringen Schaden im nicht Sicherheitstechnisch relevanten Turbinenbereich ein Leck entstanden wäre, worauf sich Wasserstoff angesammelt hätte, worauf das Maschinenhaus in die Luft geflogen wäre, während der Tsunami die Notstromversorgung außer Gefecht setzt, dann hätte ich Sie mal hören wollen.
Hätte sein können, dass man damit am Unfall vorbei kommt, aber aus Gründen die Folgeschäden zu verhindern, ist dieses Vorgehen nicht vorgesehen.
Die Anweisungen machen Sinn. Und über, hätte wäre wenn, kann man lange spekulieren.
Ihr grundsätzliches Problem ist, dass Sie versuchen mit Chaostheorien oder Probabilistik etwas zu erklären, was streng deterministisch ist. Z.B. der ungeplante Tsunami. Ist immerhin ein japanisches Wort. Und spätestens nach dem Tsunami in Sumatra, hätte man sich in Japan Gedanken machen müssen, ob dort die Anlagen so was abkönnen. Das wäre in den Anlagen, die ich kenne, das erste gewesen, was man untersucht hätte.
Deshalb sage ich, dass in Fukushima Betreiber und Aufsichtsbehörde blöd waren. Bei uns nennt man das Berücksichtigung des Kenntnisstandes und ist in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Da braucht man nicht 10hochn Möglichkeiten überlegen. Gab es dort schon, muss man die Anlege gegen auslegen. Punkt.
Hier liegt auch mein Kritikpunkt aus #18. So ein Tsunami ist kein Flügelschlag eines Insektes. KKW sind schon gegen alles abgesichert, was einem bisher so eingefallen ist. Ihr ewiges hätte, wäre, wenn ist hypothetisch und bringt nichts außer ein Haufen Gerede. Ich kenne beide Seiten. Probabilistik finde ich bezüglich Planung und Design eine prima Sache. Aber im realen Leben helfen nur Dinge, die man heute unter Begriffen wie Instandhaltung PDCA, Alterungs- und Lebendauermanagement zusammen fasst. Dazu gehören auch Anpassungen an den Wissensstand. Damit wäre der Unfall von Fukushima zu verhindern gewesen.
Und was fällt unserer Politik dazu ein. Man will das Kraftwerk in dem diese Waffe gegen Unfälle entwickelt wurde dicht machen.
Und noch mal für Sie. Es hat keine Freisetzung von Brennstoffen gegeben. Der Unfall ist immer noch INES 5. Ich stehe immer noch dazu, dass dieser Unfall die Sicherheit der Kerntechnik beweist.
Grüße
ad Paul Gogo!
Mehr, ich will viel mehr von Ihnen lesen. Ich mußte mir die Sauerstoffflasche aus dem OP holen! 🙂
Damit das niemand falsch versteht. Ich stimme in wesentlichen Aspekten von „Paule“ zu.
Leider wurde #27 nur teilweise übertragen, hier der Rest:
#24: D. Glatting sagt:
„Die Diesel sind wohl auch gelaufen, bis der Tsunami alles geflutet hat. Dass die Japaner so blöd waren und keinen Tsunami in die Auslegung ihrer Anlage eingeplant haben spricht Bände für die Verantwortlichen. Und keine guten.“
Hier stimme ich Ihnen zu, bis auf, dass die Japaner blöd sind. Irgend jemand muss die Systemgrenzen abstecken und da sind wir wieder bei 10^n Möglichkeiten und einer Eintrittshäufigkeit von 1/100000a und jedes Jahr tritt es ein. Zwischen Japan und Deutschland dürfte der Unterschied marginal sein.
Das Wasserkraftwerk aus #7: Winfried Schuberth ist ein sehr plastisches Beispiel für eine nicht erkannte triviale Schwachstelle. Und hinterher stellt man meist fest, dass es eine Kleinigkeit oder eine Koinzidenz war, ähnlich dem zufälligen Flügelschlag eines Schmetterlings am richtigen Ort zur richtigen Zeit und in die richtige Richtung und der Hurrikan hat seine Richtung.
Sollte man die Spec. für KKWs aufgrund des 3/11 ändern, dann ist es wegen try and error – oder nicht. Nachdenken dürfen sie selbstverständlich auch ohne Error.
Eine Bitte noch zum Schluss:
In #18 sagt Glatting
„Herr Gogo, mit Verlaub, Sie reden unqualifizierten Mist. Jedes weitere Wort ist überflüssig.“
Können Sie mir dafür ein Beispiel nennen? Ich würde gerne etwas dazulernen.
Die freundlichen Grüsse an Sie hat übrigens das System entfernt, der Administrator könnte das bestätigen, was aber nicht nötig ist, da Sie mir ja glauben. Selbst hier ist Murphy wachsam!!!!!!!!
Mit freundlichen Grüßen
Paul Gogo
@#26: Winfried Schuberth,
entweder Sie haben es sich die Konstruktion nicht angesehen oder nicht begriffen. Um abzukühlen braucht KERENA kein Becken außerhalb des Reaktorgebäudes. Das Becken ist über dem Reaktor im gleichen Gebäude.
Mir scheint es langsam, wie wenn Sie am Anfang gedacht hätten, dass die Forderungen nicht erfüllbar sind. Und jetzt wo man Ihnen zeigt, dass dafür schon technische Lösungen vorliegen eiern Sie rum, was jetzt nur noch durch Tatsachenverdrehung zu retten ist.
Für ihren Kommentar in #26 bekommen Sie somit den nicobaecker Verdienstorden am Bande überreicht.
#24: D. Glatting sagt:
„braucht man noch ein Bollwerk gegen den Kommunismus, bzw. gegen die Imperialisten? Schauen Sie sich mal die Veränderungen seit 1989 an und wachen Sie auf.“
Sehr geehrter Herr Glatting,
es ist nicht Räuberschach – wie Sie vielleicht glauben. Ein wenig Amusement, ob Sie die Metaphern von den Fakten trennen können, ist aber schon dabei.
Es gibt hier jede Menge Kommentare, die darauf schliessen lassen, dass die Verfasser bei McCarthy persönlich in die Lehre gegangen sein könnten. Es war keineswegs die Zeit nach 1989 gemeint, sondern die Zeit des Herrn Morgenthau. Hätte jemand einen weniger extremen Plan für die Zeit nach dem ww2 gehabt, hätte es vielleicht keine 180° Kehrtwende gegeben, dafür vielleicht eine „DDR Ost“ und eine „DDR West“. Krise bedeutet auch Chance, passend zu Japan. Das war und ist meine message.
Mit dem Kommunismus stimme ich Ihnen zu, mit dem Imperialismus nicht. Da sollten Sie ganz schnell aufwachen.
„Ich bin kein Spediteur“
Herr Glatting, jetzt klammern Sie Fukushima 1 bis n mal aus und rufen Sie sich die Bebenopfer aus dem Brief von Ashitaka in Erinnerung. Haiti war da noch vorbildlich – Haiti ist ja auch ein hochentwickeltes Land im Vergleich zu Japan.
Hätte es vielleicht sein können, dass die Strassen unpassierbar und/oder das Gerät für einen verfügbaren Hubschrauber zu schwer oder, oder…, gewesen wäre. Rückblickend wird man vielleicht einmal sagen: warum nicht die Gorch Fock. Anregend war nur Ihre fehlende Steckdose für den Kran und die Brandgefahr wegen Treibholz im Wasser.
„Es gibt gute Gründe, eine Anlage während eines Erdbebens runter zu fahren…….. Demnach ist die Anlage vordem Weiterbetrieb zuerst auf Schäden zu überprüfen. Damit geht nichts am Abschalten vorbei.“
Und hier dürfen Sie den Satz zitieren “….und der Trottel zog das Gesetzbuch hervor“ – zwar zum Preis des GAU, vielleicht zur (temporären) Rettung eines Turbogenerators und für die Vorschriftentreue.
Der Satz war keineswegs auf Sie, sondern auf sie bezogen.
„Wenn dagegen jemand verstoßen würde, wäre das Geschrei der Kernkraftgegner noch größer. Da macht je jeder was er will! Wo sind da die Sicherheitsstandards?“
Kann ich daraus lesen, dass die Kernkraftgegner schuld sind, dass nicht der bestmögliche Weg beschritten wurde? Um die Lärmemission gering zu halten – wohl nicht? Es wäre vielmehr einer der ganz wenigen Wege zur Unsterblichkeit gewesen. Wie >John Maynard, halt aus< oder etwas weniger poetisch: >Dirty Harry, fukushima make my day
#25: D. Glatting
Das augenblickliche Stehenbleiben eines sich in voller Fahrt befindlichen Zuges nach Betätigen der Bremse entspräche physikalisch dem schlagartigen Abkühlen eines sich auf normaler Betriebstemperatur befindlichen Reaktors.
Meine Kenntnisse über die Massenträgheit einerseits und über das IR-strahlungsbedingte Auskühlen eines Körpers, welcher ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Energie mehr zugeführt bekommt, aber auch nicht zusätzlich gekühlt wird, andererseits, reichen aus, um zu wissen, daß weder das eine noch das andere physikalisch möglich ist.
Das habe ich auch niemals gefordert. Um es nochmals zu präzisieren: Meine Forderung geht dahin, daß bei Gefahr im Verzug (egal um welche Gefahr es sich dabei handelt) der Reaktor in einen solchen Zustand versetzt wird, daß er NICHT zur strahlenden Gefahr wird, selbst dann nicht, wenn rund herum NICHTS mehr funktioniert, das heißt kein Strom, keine Kühltürme, keine Reservebecken kein Wasser, keine Mannschaft, schlicht und einfach eben NICHTS, nur mehr der Reaktor für sich ganz allein.
Und dann verlange ich auch nicht, daß der Reaktor auskühlt, ER DARF NUR NICHT HEISSER WERDEN, oder zumindest (auch nach unbegrenzter Zeit) nicht so heiß werden, daß er, egal aus welchem Grunde, für seine Umgebung eine Gefahr darstellt.
Das Analogon zum Eisenbahnzug sieht dann folgendermaßen aus: Dem Zug droht IRGENDEINE Gefahr. Daraufhin werden zunächst die Antriebsmotoren vom Netz genommen und je nach Gefahrenpotenzial wird entweder gar keine, eine normale oder eine Schnellbremsung eingeleitet.
Die Bedingungen für den Eisenbahnzug sind sogar strenger als für den Reaktor. Der Zug muß eventuell bis zum nächsten HALT-Signal zum Stehen gebracht werden, der Reaktor kann sich mit dem Auskühlen jahrelang Zeit lassen.
Ich habe mir das Prinzip des KERENA genau angesehen. Es ist löblich, daß die Entwickler sich mit dem Problemlöser „passive Sicherheit“ auseinandersetzen. Allerdings scheinen sie am Hauptproblem vorbeizukucken; um es kurz zu machen: der Tsunami hätte die vorgeschlagenen außenliegenden Wasserbecken genau so weggeschwemmt wie die Dieselgeneratoren. Fazit: passive Sicherheit JA, aber nicht außerhalb, sondern INNERHALB des Reaktors.
@ #22: Winfried Schuberth,
was Sie mit
“Zurück zum Reaktor: Meine Forderung geht dahin, daß es innerhalb des Reaktorkerns möglich sein muß, nicht nur die Primär-Kernspaltung zu unterbinden (das erledigen die Graphitstäbe ohnedies, hoffentlich?), sondern auch die durch die Primärspaltung entstandenen Spaltprodukte daran zu hindern, sich weiter zu spalten und auf diese Weise weiterhin Wärmeenergie zu erzeugen, welche dann trotz Stilllegung der Uran-Kernspaltung, abgeführt werden muß, da andernfalls Kernschmelze und/oder Knallgasexplosion drohen.“
verlangen, ist schon so was, wie das augenblickliche Stehen bleiben nach betätigen der Bremse. Das geht nicht. Muss es auch nicht.
Das Notstromkonzept hat bisher immer gegriffen. In Fukushima jetzt nicht mehr. Daher sind auch schon seit längerem die Reaktoren der dritten Generation in Entwicklung. Ich sage es mal so. Der Vergleich zur Druckluftbremse bietet sich an. Ist der Strom weg, kühlt sich der Reaktor intern von alleine ab.
Ich fände es sehr vorteilhaft, wenn es EIKE es schaffen würde, dass Areva und/oder Westinghouse ihre entsprechenden Planungen zu den Reaktoren der nächsten Generation hier vorstellen.
Ich versuche die Unterschiede anhand der Siedewasserreaktorentypen
GE (Fukushima)
KWU (Isar I, KKP I, Brunsbüttel, Krümmel sowie Gundremmingen B/C)
KERENA (3. Generation)
heraus zu stellen.
Der entscheidende Nachteil der GE Konstruktion gegenüber den KWU Anlagen ist die Lage der Kondensationskammer. Bei der GE ist die im Keller. Damit kann man zwar den Dampf der Nachwärme in die Kondensationskammer abführen und kondensieren. Aber ohne Pumpen kann man kein Wasser in den RDB zurückführen.
Bei den KWU Anlagen sitzt die Kondensationskammer auf gleicher Höhe wie der RDB. Der Dampf aus den “oben“ angeordneten Frischdampfleitungen wird in der Kondensationskammer gekühlt und über die geodätische Höhe fließt Wasser über die “unten“ angeordneten Speisewasserleitungen zurück in den RDB zurück. Dieses Spiel geht ohne Strom ca. zwei Tage lang. Normal würde diese Zeit reichen um auch einen mobilen Generator beizuschaffen und anzuschließen.
KERENA hat zusätzlich zu diesem Prinzip noch zusätzliche Einspeisevorrichtungen und ein Internes Kühlungssystem mit dem die Kondensatoren nach dem Zwangsumlaufsystem mit einem weiteren Becken gekühlt werden können. Das System ist wohl so ausgelegt, dass es auch ohne menschliches zutun in einen sicheren Zustand fährt.
Ähnliches plant man für Druckwasseranlagen.
Demnächst mehr.
@#21: Paul Gogo
Herr Gogo,
braucht man noch ein Bollwerk gegen den Kommunismus, bzw. gegen die Imperialisten? Schauen Sie sich mal die Veränderungen seit 1989 an und wachen Sie auf.
Ich bin kein Spediteur, aber, bis man ein Werkstück aus einer Firma bis zum nächsten Hafen geschafft hat, dort auf ein Spezialschiff geladen hat (nachdem man auf dieses zuerst warten muss) und dann zum Kraftwerk geschippert hat, hat man es schon mit dem Hubschrauber oder einem Laster drei mal hingebracht.
“….und der Trottel zog das Gesetzbuch hervor“
Es gibt gute Gründe, eine Anlage während eines Erdbebens runter zu fahren. Das gilt in Deutschland als Notfall Stufe D und International bzw. nach dem geplanten KTR als Ereignis Sicherheitsebene 4a. Demnach ist die Anlage vordem Weiterbetrieb zuerst auf Schäden zu überprüfen. Damit geht nichts am Abschalten vorbei.
Wenn dagegen jemand verstoßen würde, wäre das Geschrei der Kernkraftgegner noch größer. Da macht je jeder was er will! Wo sind da die Sicherheitsstandards?
Die Notstromversorgung wird in diesen Fällen als Gewährleitstet voraus gesetzt. Die Diesel sind wohl auch gelaufen, bis der Tsunami alles geflutet hat. Dass die Japaner so blöd waren und keinen Tsunami in die Auslegung ihrer Anlage eingeplant haben spricht Bände für die Verantwortlichen. Und keine guten.
#15: Stefan Steger sagt:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass dann all 4 Generatoren trotz wiederholten Tests ausfallen liegt eigentlich bei Null.
Im schwedischen Forsmark kam es zu einem Kurzschluß in der vorgelagerten Hochspannungsschaltanlage, die zu einer Überspannung im Netz des KKW führte. Dadurch wurden die Steuerungen ALLER 4 Notstromgeneratoren zerstört; diese wurden dann von Hand gestartet.
Mit „Zufall“ hat das Starten der Diesel nichts zu tun. Das hätte dieser „Experte“ eigentlich wissen müssen.“
Sehr geehrter Herr Steger,
Sie schreiben, dass durch einen einzigen Fehler die Steuerungen aller Aggregate zerstört wurden, common mode failure. Da haben Sie schon viel Redundanz verloren oder vermutlich, gar nicht eingebaut. Konstruktionsfehler!
Trotz zerstörter Steuerung sind doch noch 2 Aggregate gestartet, „common mode luck?“ Hat da Murphy doppelt versagt?
Glück muss man haben, auch bei Ihrer Ausfallwahrscheinlichkeit von „eigentlich“ 0.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Gogo
# 20, M. Schneider
Lieber Herr Schneider!
Um bei Ihrem Vergleich zu bleiben: ich erwarte mir keineswegs, daß der Zug schlagartig stehenbleibt, ich will nur nicht, daß er nach erfolgter Vollbremsung auch noch schneller wird, und ZUSÄTZLICHE BREMSEN notwendig sind, um ihn langsam zum Stehen zu bringen.
Zurück zum Reaktor: Meine Forderung geht dahin, daß es innerhalb des Reaktorkerns möglich sein muß, nicht nur die Primär-Kernspaltung zu unterbinden (das erledigen die Graphitstäbe ohnedies, hoffentlich?), sondern auch die durch die Primärspaltung entstandenen Spaltprodukte daran zu hindern, sich weiter zu spalten und auf diese Weise weiterhin Wärmeenergie zu erzeugen, welche dann trotz Stilllegung der Uran-Kernspaltung, abgeführt werden muß, da andernfalls Kernschmelze und/oder Knallgasexplosion drohen.
Es darf nicht sein, daß ein abgeschalteter Reaktor weiterhin einer Kühlung bedarf, um nicht zu „explodieren“. Und der einzige Weg dorthin führt über die Verhinderung der weiteren Spaltung der im Reaktor befindlichen Spaltprodukte. Wenn man eine Primärspaltung (mittels Graphitstäben) stoppen kann, sollte es grundsätzlich auch möglich sein, eine Sekundärspaltung zu verhindern.
Ziehen wir eine Energiebilanz zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Graphitstäbe (und sonstigen „Zerfallsbremsen“) nach meinem Modell: im Reaktor herrscht normale Betriebstemperatur; sowohl Energiezufuhr (primär und sekundär) als auch Energieableitung (Kühlung) sind ausgeschaltet. Das schlimmste, was nun passieren kann, ist, daß der Reaktor auf unbestimmte Zeit seine Betriebstemperatur aufrechthält, ABER ER WIRD NICHT HEISSER, und selbst wenn die Kühlung erst nach einem Jahr wieder eingeschaltet wird, der Reaktor ist fail safe, er wird nicht explodieren!
Und wenn die Herrn Physiker behaupten, es gäbe kein Mittel, die Sekundärspaltung im Reaktorkern zu verhindern und man müsse eben mit der externen Kühlung (bei abgeschaltetem Reaktor!) „leben“, dann hat die Menscheit Pech gehabt; passive Sicherheit, die einzig wirklich „sichere Sicherheit“ wird es dann bei KKW nicht geben.
Grüße auch an die Herren Heinz, Greg House, Glatting und Paul Gogo!
#13: D. Glatting:
Sehr geehrter Herr Glatting,
da sind wir ja in vielen Dingen einer Meinung.
Dass Sie nicht über Ihren Schatten springen können verstehe ich.
„Deutschland muss verrecken. Morgenthauplan 2.0.“
Es ist meine Überzeugung, dass der Morgenthau Plan ein wesentlicher Grund für das westdeutsche Wirtschaftswunder war.
Hat der Morgenthau Plan den amerikanischen Strategen deutlich gemacht, dass mit einer derartigen Schwächung kein Bollwerk gegen den Kommunismus möglich ist. Deshalb hat man um 180° geschwenkt. Planung der Teilung Deutschlands. Aufnahme von Frankreich in die Siegerstaaten. 4-Mächte Abkommen. Ignoranz des 4-Mächte Abkommen. Gründung der BRD. Danach musste es der Westzone bzw. Westrepublik viel viel besser „laufen“ als der Ostzone bzw. Ostrepublik in welcher der Morgen ähnliche Thau-Plan durchgeführt wurde. In beiden Republiken gab es hinterher Gold. Hier DM und in der DDR olympische Goldmedaillen.
„Genauso einen Unsinn reden Sie von “Hafen“, “Lastkahn“, “Kran“. Weil Dreck und Untiefen in einem Hafen nach einem Tsunami sind will ich nicht wissen. Schiff rentiert sich nur für schwere Dinge, die bestimmt nicht gebraucht wurden und die man mangels Strom mit dem Kran nicht hätte umladen können.“
Hier haben Sie in der Aufregung ohne zu denken geschrieben.
Wissen über Dreck und Untiefen brauchen Sie nicht. Das haben Andere. Sie hätten es nur es nur wollen müssen (wenn du haben willst, dass deine Männer schweres (oder leichtes) Gerät nach Fukushima 1 bringen, dann erzähle ihnen nichts über Dreck und Untiefen, sondern von dem Leid in Hiroshima und Nagasaki im ww2 – frei nach Saint Exupery, verschollen 1944).
In den Medien wurde berichtet, dass viele Strassen unpassierbar waren. Der Hafen ist aber nahezu unbeschädigt, wie die Bilder aus „ihrer“ NZZ zeigen. Alles wäre über das Meer transportierbar gewesen, wie das die US Navy mit Landungsbooten tat. Ich dachte man hätte starke Pumpen, Wasserwerfer, Feuerwehrautos, Schlauchkräne, Stromaggregate gebraucht. Wegen Strommangel kann ein Schwimmkran nicht arbeiten? Aber Sie sagen, das hat man alles nicht gebraucht, sondern nur leichtes Gerät. Ja um so besser. Wieso hatte man dann gar nichts.
Schmidbauers Kräne haben übrigens den „Strom“ an Bord!
Bitte kapitulieren Sie sollten nicht vor ein wenig „Treibholz“ und einem nur virtuell fehlenden Stromanschluss für einen Kran!
„Mit der Schnellabschaltung könnten Sie recht haben. Lastabwurf auf Eigenbedarf, heißt das Zauberwort. Verstößt aber gegen das Betriebshandbuch und der Schichtleiter wäre ins Gefängnis gegangen auch wenn es die richtige Entscheidung gewesen wäre.“
Schön, dass Sie mir hier zustimmen. Wir wissen zwar beide nicht ob das eventuell möglich gewesen wäre. Aber wenn, dann ist das Betriebshandbuch fehlerhaft, unvollständig, unsicher wie auch immer man das nennt. Mir kommt die Strophe aus einem Lied in Erinnerung, > ….und der Trottel zog das Gesetzbuch hervor
Lieber Winfried Schuberth
Sie fordern:
„Die Umrüstung dieser Kraftwerke hat so zu erfolgen, daß mit was auch immer für technischen oder chemischen Maßnahmen ein derartiges „Nachglühen“ verunmöglicht wird, so-bald die Grafitstäbe eingefahren sind – und zwar ohne Zuhilfenahme einer externen Kühlung; die ist nur für den normalen Betrieb gedacht und nicht für „Notfälle“.“
Dies ist physikalisch genauso unmöglich, als würden Sie fordern, ein schwer beladener Güterzug solle nach Einleitung der Vollbremsung schlagartig stehen bleiben.
Die deutschen Medien schreiben über unser Land, dass wir in Zukunft mit Erdbeben und Tsunsamis wie in Japan zu rechnen hätten. Die Naturkatastrophen anderer Weltregionen, die nur dort vorkommen, werden nach Deutschland „medial“ geholt und damit bei der verblödeten Bevölkerung Angst zu schüren. Auf Kosten einer zuverlässigen, unabhängigen und günstigen Stromversorgung.
Nur in Deutschland wird diese Panik vor der Kernkraft so massiv durch die Medien geschürt.
Die Kernkarft wird auch nach dieser japanischen Naturkatastrophe (Erdbeben,Tsunami) weiter betrieben und noch sicherer ausgebaut werden. Japan bleibt auch nichts anderes übrig. Japan hat seinen wirtschaltichen und damit seinen Wohlstandserfolg der Kernkraft zu verdanken. Ohne Kernkraft wäre Japan keine Wirtschaftsmacht.
Die Naturkatastrophe ist die wahre menschliche Katastrophe und nicht die technischen Probleme eines Kernkraftwerkes.
Wieviele Opfer hat die Natur gebracht und wieviele die Kernkraft…In den deutschen Medien wird dem verblödeten Menschen suggeriert, dass die tausenden von Naturkatastophenopfer gleich Kernkraftwerksopfer sind…das nenne ich grüne Propaganda vom Feinsten. Sowas funkioniert nur in Deutschland am Besten.
@#16: Paul Gogo,
Herr Gogo, mit Verlaub, Sie reden unqualifizierten Mist. Jedes weitere Wort ist überflüssig.
Es ist natürlich fatal, wenn sich bewahrheiten sollte was jetzt im Nachrichten-Ticker vom Kopp-Verlag zu lesen ist, dass offizielle Berichte über die Sicherheit der Reaktoren in Fukushima gefälscht worden sind, Temperatursteuerventile 11 Jahre nicht überprüft wurden, 2002 gab es schon gefälschte Sicherheitsberichte von Tepco bei allen 17 Reaktoren und der damalige Vorsitzende gehen musste.
Noch nicht mal daraus hatte man was gelernt.
Wenn derartig geschlampt, korrumpiert, gespart, vertuscht wird, dann schaltet sich die Kernkraft selbst ab, dann hat sie selbst schuld, weil man ihr und ihren Vertretern nichts mehr glaubt.
Vertuscht man hier in Deutschland ebenso ?
Zum Teil, was ich gehört habe und beurteilen kann : ja.
Jedenfalls müssen unsere KKW die Schlamperei der Japaner ausbaden.
7: Winfried Schuberth sagt:
„Der Begriff kommt aus der Eisenbahn-Signaltechnik, ist aber ebenso auf die Kraftwerkstechnik anwendbar. Bei der Eisenbahn muß das für einen Streckenabschnitt zuständige Signal so lange auf HALT bleiben, bis sichergestellt ist, daß alle mit diesem Abschnitt zusammenhängenden Weichen die richtige Stellung eingenommen haben und die relevanten benachbarten Streckenabschnitte das Befahren dieses Abschnittes gestatten. „
Sehr geehrter Herr Schuberth,
wohnt Murphy in Kaprun?
Der Brand in der Standseilbahn war offenbar ähnlich kurios vernetzt. Schönes Beispiel, das Kraftwerk.
Ihr Szenario aus der Eisenbahntechnik möchte ich noch etwas erweitern.
Das was Sie beschrieben haben ist eigentlich noch vor fail safe. Es sind die normalen Funktionsanforderungen. Wenn z.B. 2 Züge auf einer eingleisigen Strecke aufeinander zufahren, dann ist der Zugbetrieb bereits unmöglich. Es ist dafür unerheblich ob sie noch rechtzeitig bremsen können oder abrupt zum Stillstand kommen. Dass selbst hier schon Lücken zu finden sind ist umso bedenklicher.
Fail safe setzt bei der Umsetzung der entsprechenden Anforderung ein. Je nach Höhe des angenommenen schädlichen Potenzials wird dann ein safety integrity level (z.B. SIL3) festgelegt.
In ihrem Fall: wie sicher kann die Stellung der Weichen erfasst werden? Wieviele Detektoren dürfen ausfallen, Falschmeldungen liefern ohne dass es zu dem Gau (2 Züge fahren auf Kollisionskurs oder der Zug fährt ungewollt auf ein Abstellgleis) kommt.
Der Zusammenstoss wäre dann der Super Gau und wenn noch ein Castor Behälter auf dem Zug ist, dann ist es ein Super^2 Gau und wenn sich das in der Nähe einer grossen Stadt abspielt, dann…. und wenn der Wind …….
Das ganze geschah, weil die Kappe eines Sicherheitsrelais gebrochen war und eine Motte zwischen den Schaltkontakten gestorben ist. Die Viecher sind empfindlich gegen elektrische Spannung.
Da kommt mir gerade der Gedanke die Betriebsspannung auf ein für Motten unschädliches Mass zu reduzieren. Oder doch besser die Spannung erhöhen, dass die Motte entweder verbrennt oder schon bei der Annäherung an den Schaltkontakt immobilisiert wird. Dann müsste der Schaltkontakt aber so angeordnet sein, dass die tote Motte nicht wegen der Schwerkraft zwischen die Kontakte fällt. Also um 180° gedreht einbauen. Der Kühlluftstrom sollte sie aber auch nicht nach oben wehen. Eine vertrocknete Motte ist sehr leicht und fliegt fast so gut wie eine lebende.
Es gibt übrigens einen Flugzeugabsturz aufgrund eines Konstruktionsfehlers in der Elektrik, der Ihrem Beispiel, Kraftwerk Kaprun, sehr sehr ähnlich ist. Murphy denkt strategisch!
Ein faszinierendes Beispiel ist auch der Brand im Mont-Blanc-Tunnel. Da haben Stoffe gebrannt, die sich bei ALDI im Regal befinden. Abhilfe: ALDI verbieten?
In den Annahmen der Randbedingungen liegt das Problem. Wo zieht man die Einflussgrenzen. Es ist eine Pyramide der Möglichkeiten und betrachtbar ist nur die Spitze.
Ihre Aussage:
„Sobald die Reaktoren in diesem Sinne auf fail safe umgerüstet sind, kann ich mich wieder für die Kernkraft erwärmen, denn ich kann Ihnen mindestens 50 Möglichkeiten aufzählen, wie die Kühlung ausfallen kann, auch ohne Erdbeben und nachfolgendem Tsunami.“
hat eine mächtige Gültigkeit.
Die 50 Möglichkeiten können sie ruhig auf 500 oder 5000 anheben.
Es ist ja überhaupt nicht bekannt wie viele Konstruktionsfehler in und um einer Anlage herum „unerkannt“ verbaut sind, die aber nie gefordert werden.
Murphy unterliegt seinem eigenen Gesetz. Nicht alles was schiefgehen kann geht auch schief.
Erdbeben und Tsunami werden dagegen fast zu Marginalien.
Sicherheit benötigt Try and Error – wie die Evolution.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Gogo
@ #9, Herr Heinz,
„Die Wahrscheinlichkeit, dass dann all 4 Generatoren trotz wiederholten Tests ausfallen liegt eigentlich bei Null.“
Im schwedischen Forsmark kam es zu einem Kurzschluß in der vorgelagerten Hochspannungsschaltanlage, die zu einer Überspannung im Netz des KKW führte. Dadurch wurden die Steuerungen ALLER 4 Notstromgeneratoren zerstört; diese wurden dann von Hand gestartet.
Mit „Zufall“ hat das Starten der Diesel nichts zu tun. Das hätte dieser „Experte“ eigentlich wissen müssen.
Die Medien in Deutschland sind gleichgeschaltet! Nicht eine einzige Sendung, die in irgendeiner Weise objektiv ist. Gestern gesehen im Nachtcafe… Da werden längst überholte Studien über die Leukämiegefahr von Kindern hervorgeholt, ohne daß irgendeiner sich traut, auch nur den leisesten Zweifel daran auszudrücken… Da werden Physiker, Wissenschaftler etc, regelrecht vorgeführt. Prof. Dr. Messerschmid mußte sich regelrecht verhöhnen lassen von einer Jutta Dithfurth! In dieser Republik entscheiden (und RICHTEN!) mitlerweise Leien (mit ihrem gefährlichen Halbwissen) über wissenschaftliche Themen. Jedes Argument wurde als „zynisch“ abgewiegelt, oder man unterstellte es „ironisch“ gemeint zu haben… und dieses Schema zieht sich durch die gesammte deutsche Medienlandschaft! Deutschland daß Land der Dichter und DENKER?? …das war einmal und kommt NIE wieder! :((
@ #7: Winfried Schuberth, Nachtrag, weil vergessen habe zu kopieren.
Meines Erachtens sollte man, auch bei sehr geringfügigem Risiko, die Anlagen an der Küste mit einer Notstromversorgung ausrüsten, die nicht von einer Überflutung betroffen sein kann. Die Geologen und Hydrologen könnten vielleicht auch mal entsprechende Szenarien untersuchen.
@#8: Paul Gogo,
Wenn Sie mich schon direkt ansprechen. Der Brief von Ashitaka hat mich auch bewegt, die Botschaft sollte allerdings vor allem sein:
In Deutschland macht ihr wegen der KKW Wallung und die Sch…., in der wir sitzen bekommt ihr nicht mit.
Die Berichterstattung in Deutschland ist mittlerweile komplett unverhältnismäßig. Die Gefahren der Kernkraft werden aufgebauscht und die anderen zivilisatorischen Gefahren ausgeblendet. Den Bürgern wird solange Angst gemacht bis sie freiwillig auf Kernkraft verzichten. Deutschland muss verrecken. Morgenthauplan 2.0.
Botschaft verstanden?
Über die Selbstorganisation in Japan kann ich nicht viel sagen. Nach dem Erdbeben in Kobe wurde auch Kritik am Krisenmanagement laut. Toyota in der Formel 1 hat gezeigt, dass die mittlere Managementebene in Japan unfähig ist. Und nur Entscheidungen nach oben tragen kann. Wird hier das gleiche sein.
“Und dann das Kraftwerk.“ In diesem Absatz offenbahren Sie ihr absolutes Unwissen über technische Vorgänge “Sarkophag notwendig“. Auf den Quatsch einzugehen ist Zeitverschwendung.
Genauso einen Unsinn reden Sie von “Hafen“, “Lastkahn“, “Kran“. Weil Dreck und Untiefen in einem Hafen nach einem Tsunami sind will ich nicht wissen. Schiff rentiert sich nur für schwere Dinge, die bestimmt nicht gebraucht wurden und die man mangels Strom mit dem Kran nicht hätte umladen können.
Mit der Schnellabschaltung könnten Sie recht haben. Lastabwurf auf Eigenbedarf, heißt das Zauberwort. Verstößt aber gegen das Betriebshandbuch und der Schichtleiter wäre ins Gefängnis gegangen auch wenn es die richtige Entscheidung gewesen wäre.
Den Absatz mit den “Sicherheitsdiskussion über KKWs“ müssen Sie konkretisieren. Da kann man alles rein interpretieren.
Zum letzten Abschnitt kann ich nur sagen, dass die Tsunami Gefahr für Kraftwerke an den Küsten analysiert werden müssen und entsprechende Nachrüstmaßnahmen danach betriebsbegleitend erfolgen sollten. Das wäre etwa das Vorgehen in der Luftfahrt. Und dort geht es auch immer um Menschenleben.
@ #7: Winfried Schuberth,
meiner Meinung nach, ist Deutschland kein ausgesprochenes Erdbebenland und Tsunamis sind an Binnenflüssen nicht zu erwarten. In Fukushima sind GE Anlagen verbaut. Was die an Erdbeben abkönnen, können die KWU Anlagen locker ab. Ich bin in der Branche und habe mich im Verlauf der Woche mit der GE Konstruktion auseinander gesetzt.
Die KWU Anlagen sind insbesondere wegen ihrer Anordnung der Kondensationskammer in der Höhe des RDB sowie keiner Anschlüsse unter dem Core wesentlicher näher an Fail Safe als die GE Konstruktion.
Die nächste Generation an Kernkraftwerken wie der Westinghouse AP1000 oder der Areva KERENA haben den Fail Safe Gedanken schon umgesetzt und werden auch bei Notstromausfällen sicher bleiben. Siehe z. B.
http://tinyurl.com/5vmfo29
Leider wird auf der Website zuwenig das Sicherheitsprinzip erklärt. Ich kenne es aus Vorträgen. Es entspricht aber meines Erachtens dem was Sie unter Fail Safe verstehen.
Aber Herr Trittin besteht ja darauf, dass die deutschen Kraftwerke alt sind. Und Neubauten sind ja per se abzulehnen, da Kernkraft per se schlecht ist.
PS Die Aufzählung der 50 Möglichkeiten wäre trotzdem interessant.
Ständig liest man das Wort Super-GAU. Was ist eigentlich ein Super-GAU?
GAU ist bekanntlich der Größte Anzunehmende Unfall. Das Wort „Größte“ kann man nicht mehr steigern. Was soll also allerorten, selbst hier bei EIKE, dieser sprachliche Unsinn?
Helmut Hassel
#7: Winfried Schuberth sagt:
„Bis zu den Ereignissen von Fukushima war ich der festen Meinung, daß das Einführen der Graphitstäbe in den Reaktorkern die Kettenreaktion beenden werde und das Kraftwerk dann eben von selbst und ohne äußere Einwirkung abkühlen würde. Ein Kraftwerk, welches nach seiner „Ruhigstellung“ noch ein „Eigenleben“ führt, das bis zur Kernschmelze führen kann, ist ungefähr so gefährlich wie ein scheintoter Tiger im indischen Dschungel, aber eben sicherlich alles andere als fail safe.“
Kernschmelze ist unerwünscht, aber nicht gefährlich. Dieses Wort ist einfach durch die Medien zum Propagandabegriff geworden, und leider zu einem wirksamen.
Der Reaktor ist so konstruiert, dass im Falle einer Kernschmelze das ganze geschmolzene Zeug drin bleibt, deshalb besteht keine Gefahr für Menschen.
Hier ein empfehlenswerter Artikel: http://tinyurl.com/46shutq
Zitat daraus: „Der dritte Sicherheitsbehälter ist eine hermetisch (luftdicht) verschlossene sehr dicke Kugel, hergestellt aus dem stärksten Stahl und Beton. Dieses dritte Containment wurde geplant, gebaut und getestet um nur einen einzigen Zweck zu erfüllen: um auf unbestimmte Zeit einer kompletten Kernschmelze standzuhalten.“
Guten Tag Herr Schuberth,
Interessanter Bericht, den Sie zu diesem Wasserkraftwerk schreiben. Die Frage ist natürlich, ob dieses KW auch bei Vulkanausbruch, Erdbeben und Flugzeugabsturz „fail safe“ ist.
Zum Thema Kühlung sollte man evtl. wissen, dass das jedes KKW immer gekühlt werden muss. Während es läuft übernimmt es selbst die Stromzufuhr. Wenn es abgeschaltet muss die Restwärme natürlich mittels Dieselgeneratoren herunter gekühlt werden. Das KKW in Japan hatte ja das Erdbeben gut überstanden, nur waren die Diesel durch den Tsunamie weg gespühlt. Hier wäre meines Erachtens für die Zukunft anzusetzen. Wie kann man 100%ig gewährleisten, dass eine Stromzufuhr vorhanden ist, wenn sich die Reaktoren aufgrund des Erdbebens herunter fahren? (z.B. Diesel in einen Bunker unter dem Reaktor o.ä.)
Btw.: Als ich kürzlich bei „Hart aber Fair“ von diesem schwedischen (?) KKW hörte, bei dem keiner, der 4 Diesel ansprang und nur durch Zufall dann doch 2 in Gang kamen, war ich doch ein wenig schockiert – zumal wir in unserer Firma ebenfalls ein Diesel auf dem Gelände haben, der im Falle eines Stromausfalls sämtliche Server für min. 24h am Laufen halten soll. Diese „Not-Situation“ wird alle 3 Monate getestet und ich kann mir fast nicht vorstellen, dass dieses Sicherheitsprozedere in einem KKW nicht erfolgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann all 4 Generatoren trotz wiederholten Tests ausfallen liegt eigentlich bei Null.
Sehr interessant diesbezüglich ist übrigens auch der Artikel über das Kernforschungszentrum Jülich, das Sie ebenfalls hier bei EIKE finden können. Sehr aufschlussreich und interessant!
Beste Grüsse,
A. Heinz
#2
@Glatting
Zum Brief von Ashitaka, dem ich teilweise zu stimme, der aber auch teilweise nicht ganz eindeutig zu interpretieren ist.
Zuerst meine Anteilnahme an seinem Verlust und allen anderen Verlusten.
Es ist ein Drama was da abläuft.
Da bauen die Japaner genial erdbebensicher und auch das Tsunamiwarnsystem funktioniert, die KKWs trotzen Beben und Tsunami weitgehend, aber dann beginnt dieses Drama.
Wieso müssen Menschen nach einer Woche erfrieren weil keine entsprechend warme Kleidung vorhanden ist. Nach 7 Tagen bringt ein US Hubschrauber schon Wasser. Medikamente sind aus.
Hat Japan keine Hubschrauber, Schiffe, Kräne Bagger, Caterpiller, LKWs und Apotheken? Hat das Militär keine Pioniere? Gelassenheit oder wie man das nennt in allen Ehren, aber das sieht eher aus wie ein Schwarm aufgescheuchter Hühner – ich wundere mich nur.
Wenn man dort, bei 10cm Schneefall und Unmengen von herumliegenden Heizmaterial kein warmes Getränk oder warmes Essen hinbekommt, unfassbar?
An fast jedem Strand der Welt findet man in kürzester Zeit einen „kompletten“ Haushalt und hier liegen tausende Haushalte vor den Füssen. Nicht dass ich meine, Kranke, Verletzte oder Leute mit 80 müssten das selbst tun, aber organisieren muss das jemand.
Es ist ja nicht so, dass ganz Japan von der Zerstörung betroffen ist.
Und dann das Kraftwerk. Nach Beben und Tsunami noch fast wie neu und dann wird es von Tag zu Tag mehr an die Wand gefahren. Noch ein paar Explosionen, dann ist nur noch ein ganz flacher Sarkophag notwendig. Ist das die Zielsetzung?
Wieso kommt es zu Wasserstoffexplosionen? Wo blieb da die Prävention vor und nach dem Störfall? Was jetzt gerade hilfreich aussieht, hätte doch auch schon am Tag 1 oder 2 installiert werden können.
Da spricht man von beschädigten Verkehrswegen. Nach den Bildern der NZZ sieht der Hafen brauchbar aus. Da kann so mancher Lastkahn anlegen. Auch ein Schiff mit einer Feuerlöscheinrichtung und mit Strom. Wo bleibt der Kran um den ganzen Krempel abzuladen. Wir schreiben Tag 8!
Mich würde nicht wundern, wenn man später feststellt, der Fehler war die Schnellabschaltung. Hätte das Ding weiterlaufen lassen, dann würde es sich jetzt noch drehen – Zwischenstufen sind natürlich möglich.
Jegliche weitere Sicherheitsdiskussion über KKWs ist an sich überflüssig, denn gegen menschliche Fehleinschätzung hilft nichts. Erdbeben und Tsunami scheinen da eher noch „hinderlich“ zu sein.
Vielleicht ist aber nur Meerwasser in die Luftansaugung der Diesel gelaufen, weil diese von den Ingenieuren auf Anweisung der überwachenden Ökonomen um 2m zu wenig hoch konstruiert wurde – Einsparung 6000€.
Paul Gogo
Das KKW Fukushima ist nicht fail safe und daher sind alle Kraftwerke dieser Bauart so rasch wie möglich auf fail safe umzurüsten, koste es, was es wolle!
Zunächst sei der Begriff fail safe definiert und an zwei Beispielen erklärt.
Der Begriff kommt aus der Eisenbahn-Signaltechnik, ist aber ebenso auf die Kraftwerkstechnik anwendbar. Bei der Eisenbahn muß das für einen Streckenabschnitt zuständige Signal so lange auf HALT bleiben, bis sichergestellt ist, daß alle mit diesem Abschnitt zusammenhängenden Weichen die richtige Stellung eingenommen haben und die relevanten benachbarten Streckenabschnitte das Befahren dieses Abschnittes gestatten.
Ein Kraftwerk ist dann fail safe, wenn es – egal, was in seiner Umgebung passiert – nicht explodiert. Das Speicherkraftwerk Kaprun war in seiner Anfangskonzeption nicht fail safe: die Ventile der 850 m langen Fallrohre vom Stausee zum Kraftwerk konnten nur mit Strom aus dem Kraftwerk selbst geschlossen werden. Das ging so lange gut, bis ein Kurzschluß der abgehenden 220 kV Leitung auch den kraftwerksinternen Steuerstrom lahmlegte: die Generatoren arbeiteten im Kurzschlußbetrieb, die Ventile oben am Stausee blieben offen und die Schütze vor und nach dem Trafo geschlossen, der Trafo selbst hielt (leider) durch. Zuerst begannen die Wicklungen zu glühen, dann die Achsen und dann die Lager. Als die Lager schließlich stecken blieben, riß die 850 m hohe Wassersäule die Turbinen aus ihrer Verankerung, sie stiegen mitsamt den Generatoren auf und durchschlugen das Dach des Kraftwerksgebäudes. So geschehen in den späten 1950er Jahren. Das wiederhergestellte Kraftwerk arbeitete von nun an fail safe: die Ventile konnten nur mehr über Strom geöffnet und die Schütze nur mehr über Strom geschlossen werden.
Bis zu den Ereignissen von Fukushima war ich der festen Meinung, daß das Einführen der Graphitstäbe in den Reaktorkern die Kettenreaktion beenden werde und das Kraftwerk dann eben von selbst und ohne äußere Einwirkung abkühlen würde. Ein Kraftwerk, welches nach seiner „Ruhigstellung“ noch ein „Eigenleben“ führt, das bis zur Kernschmelze führen kann, ist ungefähr so gefährlich wie ein scheintoter Tiger im indischen Dschungel, aber eben sicherlich alles andere als fail safe. Die Umrüstung dieser Kraftwerke hat so zu erfolgen, daß mit was auch immer für technischen oder chemischen Maßnahmen ein derartiges „Nachglühen“ verunmöglicht wird, sobald die Grafitstäbe eingefahren sind – und zwar ohne Zuhilfenahme einer externen Kühlung; die ist nur für den normalen Betrieb gedacht und nicht für „Notfälle“.
An der Kühlung herumzudoktern, ist der falsche Weg, der führt nicht zum fail safe, da er nicht innerhalb des Reaktorkerns stattfindet.
Sobald die Reaktoren in diesem Sinne auf fail safe umgerüstet sind, kann ich mich wieder für die Kernkraft erwärmen, denn ich kann Ihnen mindestens 50 Möglichkeiten aufzählen, wie die Kühlung ausfallen kann, auch ohne Erdbeben und nachfolgendem Tsunami.
„Erreicht hat Merkel damit eins: Die Verunsicherung in der deutschen Bevölkerung ist noch größer geworden. Sind die deutschen Atomkraftwerke nun sicher oder nicht? Eine klare Antwort auf diese Frage gab es von der Kanzlerin gestern Abend nicht. Laut ARD-Deutschlandtrend glaubt inzwischen der Großteil der Deutschen, dass bei uns ein ähnliches Atom-Drama möglich sei wie in Japan. Ohne Erdbeben. Ohne Tsunami.
Die meisten Deutschen haben in den vergangenen Tagen den Blick für das Wesentliche verloren. Den Blick auf die tapferen Menschen in Japan, die im Angesicht der atomaren Gefahr damit beginnen, ihre Existenzen wieder aufzubauen.
Daniel Freimuth“
„Atom-Drama“, „atomare Gefahr“. Dieser Artikel trägt doch selbst zu Verunsicherung in der deutschen Bevölkerung einiges bei.
Es gibt kein „Atom-Drama“ in Japan, und „atomare Gefahr“ bestand von Anfang an nicht, weder für Bevölkerung, noch für das Personal der AKW.
Das einzige, was sich auf die Bevölkerung negativ auswirkt ist, dass einige Reaktoren außer Betrieb sind und keinen Strom liefern.
Erstaunlich, wie man in einem und dem selben Artikel etwas kritisiert und dann einen Absatz später genau das macht, was man gerade kritisiert hat.
Um mich herum erlebe ich nichts als panische Angst vor der Kernkraft, diesem Teufelszeug. Die Medienpropaganda der letzten Woche, die stark an sozialistische Propaganda gegen den Klassenfeind erinnert, ist eine einzige Beleidigung der Konstrukteure der Kernkraftwerke und all der Fachleute, die dort täglich arbeiten.
Wieso wehrt sich eigentlich niemand?
Den größten Schaden hat dieser „GAU“ in den Köpfen vieler Menschen, Politiker und Medienleuten angerichtet. Noch liegt kein Schadensbericht vor, aber scheinbar steht der Weltuntergang bevor.
Ich bin für die Nutzung der Kernenergie, aber die von mir gewählten Politiker enttäuschen mich masslos. Die 180-Grad-Wende der Regierung innerhalb weniger Stunden ist m.E. nur noch dem puren Machterhalt geschuldet. Offensichtlich hat keiner der Regierenden mehr den Mumm, sich vor die Wähler zu stellen und zu sagen: „Ich stehe zur Kernenergie und wenn´s euch nicht passt, dann wählt euch doch eine andere Regierung“.
Die Reaktorunfälle in Japan sind eindeutig durch das Erdbeben und die dadurch ausgelöste Flutwelle verursacht.Jede politische Reaktion darauf hier in Deutschland würde voraussetzen, daß die Politiker hier eine ähnliche Erdbeben-Flutwellen-Kombination für hinreichend wahrscheinlich halten. Dann wäre es aber wesentlich vordringlicher, zunächst einmal Hamburg, Bremen und den größeren Teil von Schleswig-Holstein und Ostfriesland zu räumen bzw. sofort mit dem Bau gigantischer Deichanlagen zu beginnen. Würde das Volk das mitmachen? Warum läßt es dann klaglos den Unfug mit den Kernreaktormaßnahmen über sich ergehen, da es ihn letzten Endes über den Strompreis zu bezahlen hat?
Ein Japaner beschreibt dazu passend
http://tinyurl.com/4glp2fp
Ich hatte am vergangenen Wochenende schon im Blog „Oekowatch“ einen Gastbeitrag (http://tinyurl.com/5ug9cjh) geschrieben, was von den hier ‚vermeindliche Experten‘ genannten m.E. zu halten ist. Wie Schamlos angesichts der Naturkatastrophe Politik gemacht wird ist erschreckend, wie sehr die auch von mir gewählte Bundesregierung ihr Fähnchen in den Wind hängt unverständlich, was für einen technischen Mumpitz die Stolz von den Medien als Experten hervorgezauberten von sich geben läßt verzweifeln. Vergangene Woche war ich beruflich unterwegs, in Hotels schaue ich gewohnheitsmäßig ARD / ZDF Frühstücksfernsehen, diese Woche war ARD (produziert vom WDR) dran. Kein einziger Bericht war frei von sachlichen Fehlern – Hurra wir verblöden!