Trotz sehr wechselhafter Witterung und zeitweise dunkler Wolken zur Ernte: 2016 gab es in Thüringen eine sehr gute Getreideernte. Foto: Stefan Kämpfe
Als vorläufige Zahlen wurden für den Winterweizen 84,5 dt/ha und für Getreide insgesamt 80,4 dt/ha angegeben. Diese Zahlen können sich noch geringfügig ändern, doch könnte das bisherige Rekordergebnis von 2014 sogar noch knapp übertroffen worden sein. Irgendwie weigert sich also die Realität beharrlich, den düsteren Szenarien der „Klimafolgenforscher“, welche uns schon seit Jahrzehnten Missernten infolge des „Klimawandels“ ankündigen, zu folgen. Die folgenden zwei Grafiken zeigen uns, worauf (außer dem technologischen Fortschritt) diese erfreuliche Entwicklung zurückzuführen ist:
Anmerkung: Leider sind Werte für Thüringen erst seit 1991 verfügbar, so dass die Signifikanz nur mäßig ausfällt. Doch der positive Zusammenhang von CO2 und Pflanzenwachstum ist seit langem bekannt und war, bevor CO2 als „klimaschädlich“ in Ungnade fiel, sogar Lehrstoff im Biologie- Unterricht. Ohne CO2 gäbe es keine Photosynthese und kein Leben, wie wir es heute kennen! Trotz häufiger Trockenheit und zeitweise starkem Schädlingsaufkommen wurden diese Rekordergebnisse, von denen man in der DDR der 1980er Jahre nicht einmal zu träumen wagte, auch dank mehr CO2 in der Atmosphäre erreicht. Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um weitere Rekordernten vorherzusehen. Denn die CO2- Konzentration steigt weiter, ist aber heute mit gut 400ppm noch weit vom Optimum für unsere Kulturpflanzen (ca. 1200ppm) entfernt. Nach den Ertragsgesetzen ist CO2 noch immer ein Minimum- Faktor, dessen Zunahme stark ertragssteigern wirkt. Auch die Anbautechnik wird sich weiter verbessern. Bliebe noch anzumerken, dass auch die wenigen Winzer und die Obstbauern Thüringens einer guten Ernte 2016 entgegensehen. Und man ahnt es schon: Auch ein Mehr an Wärme würde nicht schaden- im Gegenteil, denn fast alle unsere Nutzpflanzen entstammen südlicheren Breiten.
Also Ernte gut, alles gut? Nicht ganz. Denn fallende Preise für Agrarerzeugnisse trüben die Stimmung. Während die „Energiewende“ die Erzeugungskosten in die Höhe treibt, entfiel durch das „Russland- Embargo“ ein Markt mit fast 100 Millionen Verbrauchern, was die Betriebe Ostdeutschlands besonders hart trifft. Russland baut nun seine eigenen Produktionskapazitäten massiv aus. Sollte irgendwann endlich Vernunft einkehren und das Embargo aufgehoben werden, so dürfte es trotzdem schwer werden, diesen wichtigen Markt zurückzugewinnen.
Die Originalmeldung zur Erntebilanz, welche von vielen Medien stark verkürzt übernommen wurde, finden Sie hier
http://www.bauernzeitung.de/agrarticker-ost/thueringen/bisher-bestes-ergebnis/
Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#7: Theodor Heinrich sagt:
„…Dürreperioden mit großer Hitze…“
Auf welchem Planeten leben Sie???
Es war kalt, SAUKALT!
@#7: Theodor Heinrich
Sehr geehrter Herr Heinrich,
an Sie mal 3 Fragen:
1.Warum wird eigentlich in vielen Gewächshäusern mit CO2 gedüngt- etwa bloß, um das „böse“ Klimagas zu vernichten, oder vielleicht doch, weil das den Ertrag steigert?? Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche belegen, dass die steigende CO2- Konzentration das Pflanzenwachstum enorm fördert; das gilt übrigens auch für Wildpflanzen und Gehölze.
2.Haben Sie den Text meines Beitrages richtig gelesen? Offenbar nicht- denn sonst wäre Ihnen nicht entgangen, dass ich den technologische Fortschritt sehr wohl als Ursache erwähnt habe- lesen Sie noch mal den Satz über den beiden Grafiken.
3. Ist Ihnen bewusst, dass die Tendenz zur Ertragssteigerung für alle Bundesländer gilt, übrigens auch für die Zukunft, obwohl es in diesem Jahr dort eine schlechtere Ernte gab? Und vor einem „Klimawandel“ (wenn er denn kommt) braucht schon deshalb niemand Angst zu haben, weil mit der neuen Gentechnik (CRISPR- Cas) nun sehr viel schneller leistungs- und anpassungsfähigere Sorten gezüchtet werden können.
@ A.Reichert
Sehr geehrter Herr Reichert, versuchen Sie doch einfach ihre Gegner mit Sachargumenten zu überzeugen anstatt mit persönlichen Diffamierungen. Beiträge anderer Leser als „dumme Anworten“ herabzusetzen ändert nichts an den Fakten: Eine kleinräumlich gute Ernte muss weder zwangsläufig die Folge des Klimawandels sein noch trotz des Klimawandels entstanden sein.
Ob Herr Lesch auf Dauer Recht haben wird mit seinen düsteren Prognosen oder ob er sich als „Klima-Scharlatan“ erweist werden erst die nächsten 30 Jahre zeigen. Er scheint mit ein begnadeter Astrophysiker zu sein. Ob er nur annähernd so viel Ahnung von Wetter und Klima hat ist zumindest zweifelhaft. Ihn als Weintrinker und „Anhänger von Hanf“ darzustellen und damit zu suggerieren, dass er Konsument solcher Dinge ist halte ich nicht für sachdienlich weil diese persönliche Ebene nur dazu dient ihn als Gegner herabzusetzen, wenn die Argumente ausgehen .
Aber nun zurück zur Sache. Im letzten Absatz Ihrer Zuschrift machen Sie den gleichen Fehler wie Herr Kämpfe: Sie schließen von kleinräumigen Ereignissen auf allgemeingültige Ereignisse und ignorieren die weitere Umgebeung. Wenn bei Ihnen die Temperaturwerte der Vorhersagen nicht erreicht werden so ist das noch kein Signal für Klimaalarmismus der Medien. Bei uns wurden die vorhergesagten Temperaturen der letzten Tage fast immer von der realen Temperaturen überschritten. Man kann keine Wettervorhersage für Ihren oder meinen Vorgarten machen. Das geht nur großräumig mit den entsprechenden Toleranzen.
Herr Kämpfe hat es Ihnen mit großem Hallo vorgemacht: Rekordernte in Thüringen! Und sowas in Zeiten des Klimawandels. Der Leser staunt! 5 Minuten Suche im Internet genügen um festzustellen, dass Thüringen in diesem Jahr die Insel der Glückseligen war. Zumindest was die Ernteerträge betrifft. Der deutsche Bauernverband ( de sollte es wirklich wissen) meldet in allen anderen Bundesländern zum Teil dramatisch niedrige Ernteergebnisse für 2016. Einbussen bis zu 30 Prozent gegenüber den letzten Jahren. Dazu werden auch gleich die Gründe angegeben: Unwetter, zuviele Niederschläge gefolgt von Dürreperioden mit großer Hitze. Das ist natürlich kein Beweis für den Einfluss des Klimawandels. Das war eben ein stinknormaler mitteleuropäischer Sommer. Alle diese Tatsachen hat Herr Kämpfe uns leider verschwiegen. Die lassen die Rekordernte Thüringens in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Ganz dubios wird es dann, wenn Herr Kämpfe die jährlich geernteten Getriedemengen in Thüringen mit einer Kurve des CO2-Anteils der Atmosphäre unterlegt. Er konstruiert tatsächlich daraus einen Zusammenhang. Das halte ich, vorsichtig ausgedrückt, für sehr abenteuerlich. Ich könnte hier beispielsweise eine Darstellung meiner persönlichen Gewichts-Entwicklung seit 1991 über der Kurve des CO2-Anteils darstellen. Das Ergebnis sähe ähnlich aus. Trotzdem würde ich hier einen Zusammenhang eher ausschließen, da mein Gewicht überwiegend von meinem Konsumverhalten abhängt. Aber vielleicht regt CO2 ja auch den Appetit an?
Eines ist aber nach knapp 26 Jahren deutscher Einheit klar, die Steigerung der Ernten in Thüringen ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine stetige Modernisierung und Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Verbesserte Maschinen, moderne Anbaumethoden, verstärkter Einsatz von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden, zunehmender Einsatz von Düngemitteln, verbessertes Saatgut und zunehmende künstliche Bewässerung haben hier einen wesentlich höheren Einfluss als die Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Sporadische Einbrüche in der jährlichen Statistik sind, ähnlich wie in diesem Jahr in den anderen 15 Bundesländern, lediglich dem Wetter geschuldet.
Der Artikel von Herrn Kämpfe ist für mich leider nur Propaganda. Er stellt kaum nachweisbare Behauptungen in den Raum und nennt nur vermeintlich positive Dinge während alles negative, wass Herrn Kämpfe nicht in den Kram passt, ausgeblendet wird. So sieht für mich kein objektiver Journalismus aus
Hallo Dr. Paul,
ich vermute, dass die AMO- Warmphase, welche eine Hauptursache der Abnahme der arktischen Meereisbedeckung war, kurz vor ihrem Ende steht (sichere Prognosen sind da leider nicht möglich, die Zyklen sind nicht immer gleich lang und können auch unterschiedliche Intensitäten haben). Und dann ist da ja noch die nachlassende Sonnenaktivität, die sich früher oder später bemerkbar machen wird. Dabei dürfte die Abkühlung, wenn sie denn kommt, zuerst im hohen Norden einsetzen. Genießen wir also die September- Wärme! Übringens habe ich mal in meinen alten Wetterkarten nachgesehen: Am 26. September 1982, also noch später als jetzt, waren in Erfurt- Bindersleben (mit über 300 Meter Höhenlage nicht zu den wärmsten Orten Deutschlands zählend) 31 Grad.
#4:Hallo Herr Stefan Kämpfe, als klimagerechter Ausgleich für den warmen September nimmt das Polareis dafür wieder zu, fast ein bischen zu früh.
Ein Grünling würde jetzt messerscharf schließen,
na klar,
Mehr Meereis weil es wärmer wird!
mfG
übrigens gab es im Rhein/Main-Gebiet einen kurzen aber recht ausgedehnten Stromausfall,
wer kennt sich da aus?
Herr Stehlik?
@#1: Ralf Siedentopf
„nur was hat die gute Ernte 2016 mit dem Klimawandel zu tun? Steht irgendwo geschrieben, 2016 würde in Thüringen ein schlechtes Erntejahr? Der Artikel sagt viel über ihr klimatologisches Wissen…“
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Sehr geehrter Herr Siedentopf, natürlich steht nirgendwo geschrieben, dass ausgerechnet 2016 wegen des „Klimawandels“ ein schlechtes Erntejahr werden soll! Aber offenbar haben Sie sich die 2 Grafiken nicht angesehen. Die Ertragstendenz steigt und steigt, übrigens nicht erst seit 1991! Aber seit über 20 Jahren wird uns das Gegenteil prognostiziert, wegen des „Klimawandels“. Beispiel: „Klimaänderung und Landbau“ von Bernhard Burdick, erschienen 1994 beim Verlag C.F. Müller. Schon im Untertitel dieses Kampfpamphlets wird die Agrarwirtschaft als „Täter und Opfer“ gebrandmarkt.
@#2 A. Reichart
Ja, Sie haben Recht, es gab unter anderem eine gute Hopfenernte, und auch für die weitere Zukunft sind da eher Ertrags- und Qualitätssteigerungen zu erwarten. Und die „Septemberhitze“? Ist sehr selten, aber schon vorgekommen (1947, 1982, 1999, 2006). Um derart hohe Lufttemperaturen bei einem Sonnenstand, der nur noch etwa dem von Anfang April entspricht, zu erzeugen, müssen stets 3 Voraussetzungen gleichzeitig erfüllt sein:
1. Hohe Sonnenscheindauer.
2. Überwiegender Hochdruckeinfluss, so dass die Luftmasse absinkt und sich adiabatisch erwärmt.
3. Zufuhr einer subtropischen oder tropischen Luftmasse aus Süd bis Südwest.
Beim Blick auf die Wetterkarten sieht man, dass alle 3 Bedingungen erfüllt sind. Nach meinen eigenen Untersuchungen treten südliche Luftströmungen vom Frühjahr bis zum Herbst immer dann gehäuft auf, wenn die AMO in ihrer Positiv- Phase ist, so wie gegenwärtig. Und die rapide nachlassende Sonnenaktivität fördert die Meridionalisierung. Sollte die AMO- Phase enden, was man für die nähere Zukunft vermuten, aber nicht sicher vorhersagen kann, so stehen (leider) wieder mehr nördliche Lagen an, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit für sehr warme September auch wieder.
Der Wahnsinn nimmt langsam groteske Züge an:
Heute bis zum 02.10.16 jeden Abend auf KIKA. Die Klimaretter: Wer spart gewinnt.
„Drei Familien stellen sich einer außergewöhnlichen Herausforderung. Wer am meisten CO2 einspart, gewinnt. Für die Umwelt und den Sieg sind Kinder und Eltern bereit, ihren kompletten Alltag zu verändern. Wie gut werden sie durchhalten? Die spannende Familien-Challenge zeigt: Jeder kann klimaschonend leben. Unterstützt werden die Familien von Klimaexpertin Eva Rahner. Sie gibt Tipps für ein klimaschonenderes Leben.“
Soweit der Text auf kika.de
Dort soll unseren Kindern vermutlich eingetrichtert werden, wie man den Mangel auch noch toll findet. Aber diese Leute haben inzwischen ein so anthropozentrisches Weltbild, dass sie wirklich glauben, sie könnten die Welt retten. Oder meinetwegen Deutschland könnte das Klima retten (was immer das bedeuten mag) wenn nur alle mitmachen.
Gleichzeitig finden aber alle die warmen Herbsttage super. Wie passt das zusammen?
@ R. Siedentopf:
Sieden Sie weiter. Ihren Beitrag verstehe ich nicht als dumme Frage, sondern
als dumme Antwort. Dumme Fragen gibt es bekanntlich nicht.
@ Kämpfe:
Vor wenigen Tagen wurde hier in der regionalen Presse eine fast Rekordernte
beim Hopfen verkündet, mit sehr guter Qualität.
H. Lesch; Alkoholgegner, obwohl selbst Weintrinker, aber Anhänger von Hanf,
wurde damit eindeutig widerlegt! (erschienen im MM, Herrn Frey sollte dieser
Artikel eigentlich auch untergekommen sein) Lesch ist damit als Scharlatan
entlarft. (Hochrechnungen gelten nicht, virtuelles Spielzeug!)
Allgemein: Seit ein paar Tagen werden bei uns, in allen Medien immer wieder
Rekordtemperaturen von über 30°C gemeldet; Erreicht haben wir gerade mal
27°C. Ich habe das Gefühl, einige Medien-Heinis sollten wir zu den Paralympiks
schiken, in die Gruppe Wahrnehmungsgestörten, gibt’s die überhaupt? 😉
Bravo Herr Kämpfe,
nur was hat die gute Ernte 2016 mit dem Klimawandel zu tun? Steht irgendwo geschrieben, 2016 würde in Thüringen ein schlechtes Erntejahr? Der Artikel sagt viel über ihr klimatologisches Wissen…