Neuer Bericht stellt die Machbarkeit von Net Zero für die Stahlindustrie in Frage

Die Global Warming Policy Foundation (GWPF) ist stolz auf die Veröffentlichung von „Steel 2050: Revisited“ des verstorbenen Dr. Rod Beddows zu veröffentlichen.

Der Bericht beschreibt die enormen logistischen Hindernisse für den Sektor, um Net Zero zu erreichen, und bietet stattdessen einen pragmatischeren Ansatz zur Dekarbonisierung.

Mit mehr Verstand und einer besseren Einschätzung der realen Welt und ihrer Komplexität kann die Dekarbonisierung erreicht werden“, schließt Dr. Beddows in dem Bericht. „Aber nicht auf die Art und Weise, wie wir es jetzt versuchen.“

Dr. Beddows hatte eine lange Karriere als Strategie- und Unternehmensberater für CEOs und Vorstände in der Metall- und Bergbauindustrie, vor allem im Eisensektor. Diese Erfahrung erstreckte sich auf Unternehmen in über 30 Ländern, und viele Kollegen erinnern sich gerne an ihn.

In dem Bericht wird ein gangbarer Weg zur Verringerung der Emissionen bei der Stahlerzeugung aufgezeigt, einschließlich eines schrittweisen Übergangs von herkömmlichen Hochöfen zu direkt reduzierten Eisenmodulen (DRI) unter Verwendung von Erdgas und schließlich zu grünem Wasserstoff, falls dieser irgendwann einmal rentabel werden sollte. Er unterstreicht jedoch, dass dieser Übergang Jahrzehnte dauern und weltweite Investitionen in Billionenhöhe erfordern wird, die weit über die Finanzierungskapazität der Industrie allein hinausgehen.

Dr. Beddows warnt auch vor der verfrühten Verschrottung lebensfähiger Industrieanlagen und kritisiert das übermäßige Vertrauen in intermittierende erneuerbare Energien. Er schlägt stattdessen vor, dass Kernenergie und Erdgas eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit grünem Stahl in den kommenden Jahrzehnten spielen.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen von „Steel 2050: Revisited“ sind unter anderem:

Stahl kann dekarbonisiert werden, aber nicht innerhalb des derzeitigen Zeitrahmens von Net Zero, ohne die industrielle Stabilität und das Wirtschaftswachstum zu beeinträchtigen.

Grüner Wasserstoff bleibt eine weit entfernte Lösung, die derzeit unwirtschaftlich und nur begrenzt skalierbar ist, um kurzfristig eingesetzt zu werden.

Mega-Hubs, die von Staatsfonds und kostengünstiger Energie unterstützt werden, könnten bei der Herstellung von emissionsarmem Stahl in großem Maßstab den Weg weisen.

Die verfrühte Durchsetzung von Netto-Null-Anforderungen birgt die Gefahr, dass produktive Industrien und der soziale Zusammenhalt geschädigt werden, wobei der Nutzen für das Klima fraglich ist.

Der Bericht untersucht die Auswirkungen von grünem Stahl auf verwandte Sektoren wie die Automobilherstellung und die Stromerzeugung und weist auf Ungereimtheiten bei der Emissionsbilanzierung und die unterbewerteten Kosten für groß angelegte erneuerbare Infrastrukturen hin.

Der Leiter der Abteilung Politik Harry Wilkinson sagte:

Wir hatten das große Glück, dass Dr. Beddows vor seinem Tod noch die Möglichkeit hatte, uns seine nachdenklichen Überlegungen mitzuteilen. Er verfügte über einen enormen Erfahrungsschatz im Eisensektor, und seine Botschaft des Pragmatismus‘ und Realismus‘ ist eine, die sich die politischen Entscheidungsträger dringend zu Herzen nehmen müssen“.

Der ganze Report steht hier: Steel 2050: Revisited (pdf)

Link: https://mailchi.mp/06feeda0e0ef/steel-2050-revisited?e=08ba9a1dfb

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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