Cap Allon
[Originaltitel: „Shifting Baseline Syndrome“]
Das Shifting-Baseline-Syndrom, das erstmals 1995 von dem Meeresbiologen Daniel Pauly vorgestellt wurde besagt, dass nachfolgende Generationen eine allmähliche Umweltverschlechterung nicht erkennen, weil sie die Bedingungen während ihrer Jugend als normal empfinden.
Trotz des Mangels an soliden empirischen Beweisen ist das Konzept zu einem immer beliebteren Instrument der AGW-Partei geworden, um aktuelle anomale Kälteereignisse abzutun.
Kritiker wie Judith Curry und Richard Lindzen argumentieren, dass es bei der Verschiebung des Baseline-Syndroms eher darum geht, die öffentliche Wahrnehmung zu manipulieren, als ein klares Verständnis der Umweltveränderungen zu vermitteln.
Curry, eine prominente Klimawissenschaftlerin, bezeichnete es als bequeme Ausrede für diejenigen, die extreme Hitze normalisieren und gleichzeitig lokale Abkühlungstrends und andere Formen der natürlichen Klimavariabilität als unwesentlich abtun wollen.
In der neuesten MSM-Meldung heißt es: „Die Verbrennung fossiler Treibstoffe hat die Temperatur auf der Erde um 1,5 °C über die Durchschnittswerte vor der Industrialisierung ansteigen lassen – eine Verschiebung, die wir seit über einem Jahr beobachten. Interessanterweise berichten einige Gebiete trotz dieses globalen Trends von unerwarteter Kälte“.
Diese Kälte, die nicht einmal als Teil der natürlichen Variabilität akzeptiert wird, wird jetzt oft auf ein verändertes Basissyndrom zurückgeführt.
So erleben die Bewohner von UK einen ausgesprochen kühlen Sommer, „was zu einer verstärkten Klimaskepsis geführt hat“, berichtet devdiscourse.com (Gott behüte!).
Matthew Patterson, ein Atmosphärenphysiker von der University of Reading behauptet, dass die aktuellen Temperaturen in UK nahe an den historischen Durchschnittswerten liegen. Aber wie ist das in Wirklichkeit? Der Juni lag in England -0,1 °C unter dem alten und kalten Zeitraum 1961-1990. Und der Juli liegt bislang (bis 9. Juli) mit -1,9 °C deutlich unter diesem Zeitraum und ist damit der 11. kälteste Juli in 359 Jahren Aufzeichnungen, gleichauf mit den Juli-Monaten der Jahre 1685, 1965, 1674 und 1713.
Nein, es ist nicht das „Shifting Baseline Syndrome“, das diesen Sommer kühl erscheinen lässt – er ist kühl, und zwar historisch gesehen, wie die Daten zeigen.
Wie immer liefern reale Beobachtungen, wie die in UK, ein genaueres Bild als verallgemeinernde Theorien.
Link: https://electroverse.substack.com/p/australias-east-to-shiver-some-more?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Artikel wird zur Erklärung der Basislinie „dass nachfolgende Generationen eine allmähliche Umweltverschlechterung nicht erkennen, weil sie die Bedingungen während ihrer Jugend als normal empfinden“ ausgesagt.
Klimaveränderungen sind natürliche Vorgänge, welche seit Millionen von Jahren auftreten. Die Änderungsprozesse verlaufen in Zeiträumen, welche i. A. über einem Menschenalter liegen. Deshalb ist es völlig normal, dass die Menschen im Laufe ihres Lebens nur leichte Veränderungen wahrnehmen. Es ist allerdings heute so, dass Klimaveränderungen in den letzten ca. 2 Jahrhunderten wissenschaftlich untersucht und festgestellt wurden. Das hat (eigentlich) auch Zugang zum Allgemeinwissen gefunden. Deshalb wundert es mich, dass die Welt heute aufschreit über einen Klimawandel, welcher sich in völlig normalen Grenzen abspielt.
Eine weitere Aussage in dem oben erwähnten Satz sagt eine „Umweltverschlechterung“. Weshalb ist die Erwärmung eine Verschlechterung? In der bisherigen Geschichte der Menschheit waren die Warmphasen immer die besseren Zeiten für die Menschen. Kaltphasen hingegen brachten Not und Elend (siehe Kleine Eiszeit).
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn
Ich stimme Ihnen zu 100 Prozent zu! So, wie Kinder mit vertrauter Umgebung, Umwelt und Heimat aufwachsen, halten sie auch das gewohnte Klima letztlich für normal. Vor allen die Landwirtschaft musste schon immer mit wechselndem Wetter leben. Alte stöhnen unter drückender Hitze, was Jüngere weniger stört. Und klagen dann wieder über Sauwetter…
Heute haben wir einen perfiden Klima-Aktivismus, der jedes Wetter-Ungemach auf den menschengemachten Klimawandel schiebt und aufbauscht. Weil Menschen schon immer unter Wetterkapriolen „litten“, folgen sie heute bereitwillig dem Narrativ vom Klimawandel, der schuld sei. Das sich stets ändernde Wetter sei heute angeblich anders und hätte es früher nicht gegeben, hört man oft. Und wer liest schon seriöse Statistiken und lässt sich nicht nur medial verdummen? Was den Alarm-„Forschern“ auf ewig die Finanzen sichert – dank einem Wetter, das selten optimal ist.
Man kann auch sagen, unsere Politik besteuert Luft (CO2) und Wetter. Die spannende Frage ist, ob und wann der Westen aus dem stupiden und unglaublich teuren Klima-Wahn wieder herausfindet. Die Hexenverfolgung hat, im Konsens der damaligen Fachwelt, Jahrhunderte gedauert – „schöne“ Aussichten… Allerdings gab es keine Hexen-Steuer, die ist dem neuzeitlichen Klima-Wahn vorbehalten.