Stopthesethings

Europas „Umstellung“ auf Wind- und Solarenergie gerät immer weiter ins Stocken, und die Niederlande sind die letzten, die den Vorstoß auf sogenannte „erneuerbare Energien“ verworfen haben. Obwohl die Niederländer (geografisch gesehen) klein und fleißig sind, haben sie es immer geschafft, weit über ihre Gewichtsklasse hinaus zu kommen. Im Laufe der Geschichte dominierten sie den Seehandel und produzieren heute einen erstaunlich großen Anteil der Nahrungsmittel [und Blumen], die weltweit konsumiert werden.

Doch wie die meisten ihrer europäischen Nachbarn haben die Niederlande Milliarden an Subventionen für eine chaotisch unregelmäßige Wind- und Solarenergie verschleudert, ohne viel dafür zu erzielen – außer zerstörten Landschaften und unbewohnbaren Häusern.

Jetzt beginnt die harte Realität der Sonneneinstrahlung und/oder wetterabhängigen Stromerzeugung zuzuschlagen. Mehrere Provinzen können sich auf die Stromlieferungen einfach nicht verlassen und haben eine Auszeit für den großen „Übergang“ zu Sonnenschein und Wind eingeläutet.

Wenn die Sonne untergeht und/oder ruhiges Wetter einsetzt, wird das gute alte Gas (ein anscheinend gar nicht so böser fossiler Brennstoff) die niederländischen Haushalte, Geschäfte und Industrie rund um die Uhr mit Energie versorgen, wie Carl Deconinck weiter unten erklärt.

 

Niederländische Provinz Utrecht kehrt zu fossilen Brennstoffen zurück, da das Stromnetz vor dem Zusammenbruch steht

Brussels Signal, Carl Deconinck, 25. April 2024

Die niederländische Provinz Utrecht hat angekündigt, zur Entlastung des überlasteten Stromnetzes wieder auf fossile Brennstoffe umzusteigen, da der Weg zur Klimaneutralität in den Niederlanden auf einige große Hindernisse stößt.

Der scheidende niederländische Klimaminister Rob Jetten, Vorsitzender der Partei Demokraten 66 (D66), hat gemeinsam mit lokalen Netzbetreibern eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Überlastung des Stromnetzes in der Provinz Utrecht angekündigt. Es wird erwartet, dass dies die erste von vielen Regionen des Landes sein wird, die Maßnahmen ergreifen müssen, um zukünftige Probleme zu vermeiden.

Um die Stromversorgung der Bevölkerung und der Unternehmen in Utrecht aufrechtzuerhalten, wird wieder auf Gas umgestellt. In Zeiten höchster Nachfrage wird die Kommunalverwaltung Gasgeneratoren einsetzen.

Während der Spitzenzeiten werden die Ladestationen für E-Autos abgeschaltet. Doch die regionalen Behörden und Netzbetreiber arbeiten an einer Ausnahmeregelung für Besitzer von Elektrofahrzeugen, damit diese ihre Batterien bei Bedarf aufladen können.

Anstelle vollelektrischer Wärmepumpen werden Hybrid-Wärmepumpen gefördert. Diese Hybridmodelle können an Heizkessel angeschlossen werden und belasten das Stromnetz weniger. Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk  Nos  berichtete, dass der prognostizierte Mangel dem Bedarf von 125.000 Haushalten in Utrecht entspreche.

Huib van Essen vom Provinzialrat Utrecht sagte, die Maßnahmen würden „erhebliche Auswirkungen auf die Reduzierung der Überlastung des Stromnetzes haben“ und fügte hinzu, der Einsatz von Gaskraftwerken sei hierfür „leider notwendig“.

Ohne die Umsetzung entsprechender Maßnahmen werde es in der Provinz voraussichtlich zu häufigen Stromausfällen kommen, was den Bau neuer Wohn- und Industriekomplexe gefährden würde, hieß es von NOS. [öffentlicher Nachrichten Sender].

Utrecht ist die erste Provinz, die sich für eine Rückkehr zu fossilen Brennstoffen entschieden hat, aber auch andere Gebiete und Provinzen, insbesondere Flevopolder und Gelderland, arbeiten angeblich an ähnlichen Maßnahmen.

Wenn keine landesweiten Maßnahmen ergriffen werden, könnten laut nos  bis 2030 etwa 1,5 Millionen Menschen in den Niederlanden von Stromausfällen betroffen sein.

Zu den weiteren Problemen zählen Fehlfunktionen elektrischer Geräte und der Beleuchtung. Zu den Problemen der Haushalte und Kleinverbraucher kommen bereits seit längerem bestehende Probleme der niederländischen Industrie hinzu, die heute einen deutlich höheren Stromverbrauch hat als früher. Auch die Wartezeiten für neue oder verbesserte Anschlüsse werden länger, die für Unternehmen notwendig sind, um ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu verstärken, steigen.

Die Rückkehr zu fossilen Brennstoffen in den Niederlanden ist inspiriert von einer Entscheidung der schottischen Regierung, ihr wichtigstes Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 75 Prozent zu senken, aufzugeben.

Die Schotten erklärten, dass sie „unerschütterlich entschlossen“ seien, bis 2045 ein Klimaneutralitätsziel zu erreichen, bezeichnete jedoch am 18. April die Ziele für 2030 als „unerreichbar“.

Das Climate Change Committee (CCC), das schottische Minister unabhängig berät, warnte bereits 2022, dass Schottland bei der Bewältigung des Problems seinen Vorsprung gegenüber dem Rest des Vereinigten Königreichs eingebüßt habe.

Schottlands Regierung war 2019 eine der ersten weltweit, die den „Klimanotstand“ ausrief.

Brussels Signal

https://stopthesethings.com/2024/05/31/grand-energy-transition-unravels-power-starved-dutch-ditch-renewables-go-for-gas/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

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