Dr. David Whitehouse
Viele Klimawissenschaftler sind sehr besorgt über die globale Wärmeanomalie im Jahr 2023, und das aus unterschiedlichen Gründen. Kein einziges Jahr hat ihre Vorhersagefähigkeiten mehr verwirrt als das Jahr 2023. Sie haben es nicht kommen sehen, aber vielleicht haben sie in die falsche Richtung geschaut
Gavin Schmidt vom Goddard Institute for Space Science der NASA schreibt in der Zeitschrift Nature Folgendes:
„Die Temperaturanomalie kam aus heiterem Himmel und enthüllte eine beispiellose Wissenslücke, vielleicht zum ersten Mal seit etwa 40 Jahren, als Satellitendaten den Modellierern einen unvergleichlichen Echtzeitblick auf das Klimasystem der Erde boten.“
In den letzten neun Monaten haben die durchschnittlichen Land- und Meerestemperaturen jeden Monat die Rekordwerte überschritten, manchmal um bis zu 0,2 °C. Dieses globale Wärmeereignis übertrifft die Prognosen der Klimamodelle bei weitem. Zu Beginn des Jahres 2023 schätzten die Modellierer die Chance auf ein rekordverdächtig warmes Jahr auf 20 %, obwohl dies eigentlich nur eine Vermutung war. Unter einem Gesichtspunkt war 2023 also eine Katastrophe für die Klimamodelle. Es wurden viele Erklärungen vorgeschlagen, aber bisher kann keine von ihnen – einzeln oder in Kombination – erklären, was passiert ist. Es lag nicht am El Niño, am Aufschwung der ozeanischen Temperaturzyklen, an der erhöhten Sonnenaktivität oder an der Verringerung der Aerosolabschirmung durch sauberere Schiffstreibstoffe.
Javier Vinós schreibt im Blog von Judith Curry, dass der Unterwasser-Vulkanausbruch des Hunga Tonga im Januar 2022 den Wasserdampf in der Stratosphäre um bemerkenswerte 10 % steigen ließ und die wahrscheinlichste Ursache für die jüngste Erwärmung ist. Der Ausbruch des Hunga Tonga erzeugte eine enorme Menge an Wasserdampf ohne vulkanische Asche, die normalerweise zu einer vorübergehenden Abkühlung der Atmosphäre führen würde, wie 1815 bei der Explosion des Mount Tambora. „Im Gegensatz zur unteren Troposphäre, wo der Treibhauseffekt relativ gesättigt ist, hat die Stratosphäre, die sich weit oberhalb der durchschnittlichen Emissionshöhe der Erde befindet, einen viel ausgeprägteren Effekt durch die Zugabe von Wasserdampf“, so Vinós.
Das Problem ist, dass erste Studien über die globalen Auswirkungen der stratosphärischen Wasserdampfeinspritzungen trotz des nicht einmal in einem Jahrhundert vorkommenden Ausmaßes darauf schließen lassen, dass die Auswirkungen gering sein werden. Es ist klar, dass noch mehr Arbeit geleistet werden muss; schließlich könnte es nur ein Zufall sein, dass die globale Wärmeanomalie an das Hunga-Tonga-Ereignis angrenzt.
Es überrascht nicht, dass der Temperaturgipfel im Jahr 2023 alarmistische und apokalyptische Vorhersagen ausgelöst hat. Schmidt sagt, wenn sich die Anomalie bis August nicht stabilisiert, befinde sich die Welt auf unbekanntem Terrain, und die Temperatur von 2023 könnte bedeuten, dass ein sich erwärmender Planet die Funktionsweise des Klimasystems bereits grundlegend verändert, und zwar viel früher, als die Wissenschaftler erwartet hatten.
Vielleicht hat sich aber auch nichts Grundlegendes geändert und wir sind nur Zeuge der Nachwirkungen eines sehr seltenen Ereignisses geworden, das uns die Macht natürlicher Klimaschwankungen vor Augen führt und zeigt, dass die Wissenschaft noch nicht abgeschlossen oder apokalyptisch ist.
Vinós argumentiert, dass sich die gesamte durch den Vulkan Hunga Tonga verursachte Erwärmung umkehren könnte. Zusammen mit dem Rückgang der Sonnenaktivität nach dem Maximum des 25. Sonnenzyklus und einer künftigen Verschiebung der atlantischen multidekadischen Oszillation könnten wir eine weitere globale Temperaturpause erleben, ähnlich derjenigen, die mit dem Super-El-Nino 2015 endete. „Dies sind in der Tat interessante Zeiten in Bezug auf die Klimadynamik“, bemerkt Vinós.*
Dr. David Whitehouse has a Ph.D in Astrophysics, and has carried out research at Jodrell Bank and the Mullard Space Science Laboratory. He is a former BBC Science Correspondent and BBC News Science Editor.
Link: https://www.netzerowatch.com/all-news/2023-heat-spike-assessment
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*Wegen der Bedeutung dieser Erwartungen wird der letzte Abschnitt des Artikels von Dr. Javier Vinós hier aus dem Original angefügt, und zwar unter der Überschrift:
Was ist in naher Zukunft zu erwarten?
Der ungewöhnliche Vulkanausbruch ist die wahrscheinliche Ursache für die außergewöhnliche Erwärmung, die wiederum zum Auftreten der beispiellosen drei SSW-Ereignisse führte. Unser Verständnis der Auswirkungen dieser Ereignisse unterstützt diese Interpretation.
Historische Daten über die wärmsten Jahre deuten darauf hin, dass das Jahr 2024 mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut den Temperaturrekord brechen wird, ähnlich wie die Jahre 1877-78, 1980-81, 1997-98 und 2015-16. Wenn wir jedoch die Hunga-Tonga-Eruption als Hauptursache für die Erwärmung identifiziert haben, können wir davon ausgehen, dass der überschüssige Wasserdampf, wenn er die Stratosphäre verlässt, zu einer Abkühlung an der Oberfläche führt, was die Temperaturen in den nächsten drei bis vier Jahren sinken lassen könnte. Studien wie Solomon et al. (2010) haben bereits die negativen Auswirkungen der Austrocknung der Stratosphäre auf die globale Erwärmung aufgezeigt. Die durch den Hunga-Tonga-Vulkan verursachte Erwärmung dürfte sich wieder umkehren.
Darüber hinaus könnten andere Faktoren, die sich auf die Temperaturen auswirken, wie der Rückgang der Sonnenaktivität nach dem Maximum des Sonnenzyklus 25 und eine künftige Verschiebung der Atlantischen Multidekadischen Oszillation in ihre kalte Phase zu einer großen Pause in der globalen Erwärmung beitragen. Nimmt man die Temperatur von 2023-24 als Bezugspunkt, könnte es in den kommenden Jahren sogar zu einer gewissen Abkühlung kommen. Es sind in der Tat interessante Zeiten, was die Klimadynamik betrifft.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Im feb 22 pustete der Tonga unterwasservulkan 150 Mio tons bis 60 km in die atmosphäre (NASA) geschätzt 10-15% der gesamten in der ERdatmosphäre enthaltenen wassers(NASA) es soll 5 jahre dauern bis der vorherzustand wieder da ist(NASA)
Wasser ist das stärkste klimagas in der atmosphäre, richitg??? Mein Postulat: erhöhter wassergehalt führt zu erhöhter Temperatur bedingt durch sonneneinstrahlung, mehr sonneneinstrahlung wird absorbiert und als wärme an die atmosphäre abgegeben. mehr wasser bedeutet erhöhtes wärmeaufnahmevermögen der atmosphäre und damit steigende temperaturen????
Es ist zu unterscheiden wo und wie der Wasserdampf in die Atmosphäre kommt.
Wenn er von der Oberfläche verdampft und durch konvektive Prozesse durch die Atmosphäre transportiert wird ist Wasserdampf ein Kühlmittel für die Oberfläche.
1. Transportiert Wasserdampf weitaus mehr Wärme in die Atmosphäre als irgendwas anderes.
2. diese Wärme wird durch Wasserdampf schneller an den Abstrahlungshorizont transportiert ( vergleiche Lapserate trocken mit feuchadiabatisch)
3. ist in Tonga ( war es wirklich Tonga) das Wasser durch einen anderen Prozess bis in die Stratosphäre katapultiert worden. Dort gelten etwas andere Bedingungen, die ich im Bezug auf Wasserdampf noch nicht deuten kann. Aber der IPCC denkt es ist anders als Wasserdampf in der Troposphäre
4. ist Wasserdampf definitiv der beste Wärmespeicher in der Atmosphäre, der die Temperatur dort moderiert. Es ist festzuszellen, das bei feuchter Luft die Nächte wärmer sind.
Zum Schluss ist zu sagen. Wenn es heute regnet dann ist es morgen Klimaalarm. Genau so wie, wenn es nicht regnet.
Auf der Weltkarte wird der globale Temperaturschnitt der 30 Jahre 1950 bis 1980 mit dem Jahr 2023 verglichen.
Starke Zweifel dürfte angebracht sein an der Ermittlung des Schnittes, z.B)
1) sind es wirklich dieselben Wetterstationen, die hier verglichen wurden?
2) Wie wurde der Tagesschnitt im ersten Betrachtungszeitraum ermittelt und wie 2023?
3) Arktis, die Eisfläche um den Nordpol beträgt zwischen 4,5 und 14 Mio km2. Wo sollen auf dem Eis Wetterstationen gleichmäßg verteilt stehen und welche Stationen haben die starke Erwärmung gemessen.? Namen!! Ich habe noch nie von Wetterstationen auf der Nordpoleisfläche gehört. Wer will dort als Stationsleiter jahrelang den Job machen? Und die Daten wurden in einer Wetterhütte nach den Mannheimer Stunden gemessen. Mit Taschenlampen in der haljährigen Polnacht? Was für ein Abenteuer!!. Ich habe noch niemals etwas von den schwierigen Temperaturmessungen eines auf dem Eis wohnenden Wetterstationsleiters gehört oder gar als aufregenden Erlebnisbericht gelesen. Und: Im Zeitraum 1951 bis 1980 gab es auch noch keine Satellitenmessungen!!
Fazit: die stark roten Einfärbungen beim Nordpol sind falsch und haben keine Messgrundlagen!!!!!!
4) Antarktis: Dort blieben die Temperaturen gleich oder wurden unwesentlich kälter. Allerdings ist die Datenlage ab 1951 noch sehr dürftig. Die deutsche Station liefert ihre Daten erst ab 1982. Frage: Hat man da wieder mal zurückintepoliert und dann homogenisert? Wegen fehlender Baumringe wurde wohl auf Eisringe zurückgegriffen oder? Allerdings war bei der deutschen Station 2023 mit – 14,4°C ein „mildes“ Polarjahr. Fazit der Farbenlehre in der Antarktis: Fehlende Datenlage zum Vergleich.
„Es sind in der Tat interessante Zeiten, was die Klimadynamik betrifft.“
Was wirklich stimmt, auch wenn man über die Klima-Alarm-Irren immer wieder staunt. Politiker in Absurdistan ruinieren im Klima-Wahn das Land und möglichst die ganze Menschheit – nach „Weltretter“-Art. Wir sind Zeugen eines großen Klima-Glaubenskrieges, in dem die geistigen Erben der Hexenverfolger zum Weltkrieg gegen das „monokausale Schadgas CO2“ blasen – „Besitzer der alleinigen Wahrheit“ und Totengräber der Aufklärung.
Und alle werden drangsaliert und abkassiert, um das lebenswichtige Spurengas CO2 zu bekämpfen. Der wertvolle Pflanzendünger, ohne den es kein Leben gibt und der bereits zu knapp werden drohte. Weltkrieg gegen das lebenswichtige Spurengas CO2, das nur der Mensch in der Atmosphäre wieder anreichert. Das nach dem Henry-Gesetz auch nicht beliebig steigt.
Das lebensnotwendige Spurengas CO2 kühlt die Erde. Das ist wissenschaftlich belegt und die Kältereporte beweisen das. Immer mehr Kälterekorde auf unserem Planeten. Das arktische und antarktische Meereis nimmt jedes Jahr an Masse zu. Eine globale Temperaturerhöhung ist nicht erkennbar und ist eine Lüge der pseudowissenschaftlichen Forscher von Potsdam und der Alarm-Medien. Die verantwortlichen, die unsere Wirtschaft zerstören, muss man lebenslang einsperren.
Ohne CO2 gibt es kein Leben. Wir brauchen unbedingt noch mehr davon.
Das lebensnotwendige Spurengas CO2 kühlt die Erde. Das ist wissenschaftlich belegt und die Kältereporte beweisen das.
Kannst du mir zeigen, wo dahingehend etwas in den Kältereports bewiesen wird?
Wenn es so wäre, dann würden die Temperaturen sinken, wenn der CO₂-Gehalt steigt.
So dürfte es in der Saurierzeit wohl nur wenige Flecken auf der Erde gegeben haben, die Schnee- und Eisfrei waren.
Vor 100 Millionen Jahren lag der CO2-Gehalt zwischen 4000 und 6000 ppm.
Das war 10mal mehr als heute. Da muss es wirklich eisig auf der Erdoberfläche gewesen sein.
Vielleicht ist der Unterschied das man sagen muss CO2 kühlt die Atmosphäre!?
Was CO2 für die Oberfläche oder die ganze Erde bedeutet ist die etwas unbeantwortete Frage.
Aber es ist sicher nicht für die Temperatur im Erdkern verantwortlich.
Vielleicht bestimmt ein ganz anderer Prozess die Oberflächentemperatur, und wir sehen es bloß nicht.
Herr Schulz, da müssen Sie mal die Wissenschaftler und Naturforscher mit gesundem Menschenverstand von Eike fragen.
Die einen sagen, CO2 kühlt die Atmosphäre und die anderen sagen, dass die Erde durch die Wärmeinseln erwärmt wird.
Was ist denn nun richtig?
Hier wird schon wieder eine Kausalität von C02-Gehalt und Temperatur unterstellt. CO2 ist aber ein Temperaturfolger, je wärmer, desto mehr vorher gebundenes CO2 in der Atmosphäre. Durch die Strahlungseigenschaft von CO2 kann dieses Gas Energie allerdings auch auf diesem Wege abgeben – und das passiert vorwiegend am oberen Rand der Erdatmosphäre, kann es nur dort, weil eben die gängigeren Energietransportmöglichkeiten in tieferen Schichten (Wärmeleitung, Konvektion) mangels Materiedichte ebenda fehlen. Und Energieaustrag bedeutet nun mal Kühlung.
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