[Als ob man keine anderen Probleme hat! A. d. Übers.]
Raymond Zhong, Journalist bei der NY Times, behauptet in einem Artikel, er habe „eine interne Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse“ einer Unterkommission der International Union of Geological Sciences gesehen:
„Ein Komitee von etwa zwei Dutzend Wissenschaftlern hat mit großer Mehrheit einen Vorschlag abgelehnt, den Beginn des Anthropozäns, einer neu geschaffenen Epoche der geologischen Zeit, zu erklären, wie aus einer internen Mitteilung der Abstimmungsergebnisse hervorgeht, die der New York Times vorliegt.“ [Zitate in dieser Schriftart stammen aus der NY Times hier].
Zhong berichtet, dass die Abstimmung wie folgt ausgefallen ist:
„12 zu vier, mit zwei Enthaltungen. (Weitere drei Ausschussmitglieder haben weder abgestimmt noch sich formell enthalten.)“
Dies scheint eine ziemlich große Mehrheit zu sein – selbst wenn alle fünf nicht stimmberechtigten Mitglieder für die Erklärung des Anthropozäns gestimmt hätten, hätte sich diese Ansicht nicht durchgesetzt; die Abstimmung hätte 12 Gegenstimmen und 9 Ja-Stimmen ergeben. Formal sind für eine Abstimmung 60 % erforderlich.
Bedeutet dies, dass das Problem nach mehr als anderthalb Jahrzehnten endlich gelöst ist?
Nein, oder zumindest vielleicht.
„Dennoch war es am Dienstagmorgen unklar, ob die Ergebnisse als endgültige Ablehnung gelten oder ob sie noch angefochten oder angefochten werden können. In einer E-Mail an die Times erklärte der Vorsitzende des Ausschusses Jan A. Zalasiewicz, dass es „einige Verfahrensfragen zu berücksichtigen“ gäbe, lehnte es aber ab, diese näher zu erläutern. Dr. Zalasiewicz, ein Geologe an der Universität von Leicester, hat sich für die Anerkennung des Anthropozäns ausgesprochen.“ ….
Um sich für einen eigenen Eintrag auf der geologischen Zeitskala zu qualifizieren, müsste das Anthropozän jedoch auf ganz besondere Weise definiert werden, nämlich so, dass es den Bedürfnissen der Geologen entspricht und nicht unbedingt denen der Anthropologen, Künstler und anderer, die den Begriff bereits verwenden.“
Wann hat diese ganze Anthropozän-Idee angefangen?
„Der Vorschlag des Anthropozäns begann im Jahr 2009, als eine Arbeitsgruppe einberufen wurde, um zu untersuchen, ob die jüngsten planetarischen Veränderungen einen Platz auf der geologischen Zeitachse verdienen. Nach jahrelangen Überlegungen entschied die Gruppe, der Dr. McCarthy, Dr. Ellis und etwa drei Dutzend andere angehörten, dass dies der Fall sei. Die Gruppe kam auch zu dem Schluss, dass der beste Zeitpunkt für den Beginn des neuen Zeitraums um 1950 liegt.
Im vergangenen Herbst reichte die Arbeitsgruppe ihren Vorschlag für das Anthropozän beim ersten von drei Verwaltungsausschüssen der International Union of Geological Sciences ein. … Die Mitglieder des ersten Gremiums, der Subcommission on Quaternary Stratigraphy (Unterkommission für Quartärstratigraphie), gaben ab Anfang Februar ihre Stimmen ab. … Selbst wenn das Votum der Unterkommission aufrechterhalten und der Vorschlag des Anthropozäns abgelehnt wird, könnte die neue Epoche zu einem späteren Zeitpunkt in die Zeitachse aufgenommen werden. Allerdings müsste dann der gesamte Diskussions- und Abstimmungsprozess noch einmal durchlaufen werden.“
Es scheint, dass es zwei weitere Unterausschüsse gibt, die über die Materie abstimmen werden, da dieser Unterausschuss, der Unterausschuss für Quartärstratigraphie, der „erste von drei leitenden Ausschüssen“ zu sein scheint.
Also, vielleicht.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Anthropozän eines der folgenden: 1) Tot, 2) Aufgeschoben, oder 3) In der Schwebe.
Lang lebe das Anthropozän.
Kommentar des Autors:
Das Anthropozän ist im besten Fall ein Propagandabegriff, der von der Umweltbewegung erfunden wurde. Er wird immer verwendet, um die negativen Folgen des Aufstiegs des Menschen und seiner Zivilisationen zu verdeutlichen.
Ich bin froh, dass die Geologen, wenn auch aus den falschen Gründen, es bisher abgelehnt haben, diesen grundsätzlich menschenfeindlichen Propagandabegriff in der geologischen Geschichte des Planeten zu verankern.
Es besteht kein Zweifel daran, dass der Mensch zu einer oder der wichtigsten biologischen Kraft auf der Erde geworden ist, indem er seine Umwelt nach seinem Geschmack und seinen eigenen Zielen verändert hat. Der Mensch ist sicherlich erfolgreich gewesen. Darwin hätte vielleicht gesagt, dass dies bedeutet, dass die Menschen „die am besten Angepassten“ sind.
Philosophen würden unterschiedliche Vorstellungen und Meinungen haben .
Link: https://wattsupwiththat.com/2024/03/05/the-anthropocene-not-or-maybe-not/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Bereits im Mittelalter war der Mensch der Sünder, er war von Geburt an schuldig, damit konnte man ihn beherrschen und ihm in den Geldbeutel greifen, was zum damaligen Ablasshandel führte, der mehr als 100 Jahre andauerte. Und heute in unserer scheinbar aufgeklärten Welt ist das nicht anders: Der Mensch zerstört das Klima und verursacht Naturkatastrophen, Wasserknappheit, steigende Meeresspiegel und Artensterben. Aber ist das wirklich so?
Wie sieht es beim Artensterben aus? Etwa 1,8 Millionen Arten sind auf der Erde bekannt und beschrieben, die Wissenschaft schätzt die Gesamtzahl der Arten jedoch auf 50 – 100 Millionen. Das heißt, dass nur 2 – 4 % aller existierenden Arten bekannt sind. Gleichzeitig werden jedes Jahr Tausende bisher unbekannter Arten neu beschrieben, mit steigender Tendenz. Kann man da noch von einer gesicherten Zahl ausgestorbener Arten sprechen?
Jedes Lebewesen greift in die Natur ein und verändert sie. Und die Natur wiederum greift in das Leben der Lebewesen ein und verändert sie ebenfalls. Das nennt man Evolution. Ohne Evolution keine Entwicklung des Lebens auf der Erde. 99,9% aller jemals auf der Erde existierenden Pflanzen- und Tierarten sind im Laufe der Erdgeschichte ausgestorben. Aussterben ist damit eine wichtige Voraussetzung zur Weiterentwicklung des Lebens, ohne Aussterben keine Entwicklung zu höheren Lebewesen und zum Menschen. Das soll nicht heißen, dass der Mensch nicht pfleglich mit der Natur umgehen soll, aber die Natur hat Gesetzte, die mit unserer Ethik oft nicht übereinstimmen.
Was sagte einst ein scherzhafter Paläontologe: Wie gut, dass es zu Zeiten der Dinosaurier noch keine Menschen gab, die Artenschutz betrieben haben, denn dann gäbe es noch heute Dinosaurier, aber mit Sicherheit keine Menschen.
Warum nicht Anthropozän? Das Zeitalter, in dem erstmals intelligente Lebewesen damit begannen, der Atmosphäre das lebenswichtige, aber schwindende Spurengas CO2 zurückzugeben. Der dringend benötigte Pflanzendünger CO2 zur Ernährung der stark wachsenden Menschheit. CO2, ohne das kein Leben auf diesem Planeten möglich ist.
Doch dann kamen geisteskranke und dem Wahnsinn verfallene Grüne und Politiker, die, von Grünen um den letzten Verstand gebracht, dem lebenswichtigen Spurengas CO2 den Krieg erklärten. Weil sie sich vor etwas mehr Wärme fürchten. Kriegstreiber sind Alarm- und Wahn-„Forscher“, die von den gestörten Politikern für Alarm und Panik bezahlt werden.
Anthropozän, das Zeitalter der irren und wahnsinnigen Politiker – das Zeitalter, in dem grauenhafte Dummheit siegte und die Menschheit ruinierte. Politiker, die in die Forensik gehören – der UN-Chef und Alarm-Hetzer Guterres in Einzelhaft.
Dann leben wir aber absolut nicht im Antropozän. 😉
Ja, schon! Die Zäsur ist da, nur m.E. anders, als es Klima-Aktivisten gerne sehen.
Ich könnte mit dem Begriff Anthropozän sehr gut leben, weil der Mensch wie keine andere Kraft vor ihm seine Umwelt überformt und damit auch in das Ökosystem Erde eingegriffen hat. Ich verwende den Ausdruck gerne. Ein negatives Image kommt vorrangig dadurch zustande, weil wir unsere Existenz als solche entweder als überflüssig negieren, nur die problematischen Entwicklungen betonen oder sogar eine religiöse Rolle des Menschen als Widerpart des Göttlichen postulieren. Eine eher emotionsfreie und sachbetonte Sicht erlauben die Menschen sich selbst gegenüber nicht, weil die Natur die eine Seite ist und der Mensch die andere Seite. Natürlich konkurriert der Mensch mit anderen Organismen um die natürlichen Ressourcen, oft ohne Plan und ohne Rücksicht. Das gravierende Argument wäre, der Mensch rottet aus und zerstört die natürliche Artenvielfalt. Ungeachtet davon, dass der Mensch tatsächlich Arten unwiederbringlich ausgelöscht hat, möglicherweise einzigartige Biotope in gleicher Weise eliminiert hat, muss doch konstatiert werden, der Mensch greift massiv in die Evolution ein, verschleppt Arten weltweit, bringt Arten zusammen, die nicht zusammengehören, in etlichen Artengruppen werden massive genetische Eingriffe vorgenommen. Wenn man dabei nur das Negative betrachtet, wird man nicht zu dem Ergebnis kommen, das Homo sapiens Bestandteil der Natur ist und diese Natur nie statisch war und nie statisch sein wird. Die Artbildung schreitet täglich voran, selbst wenn klar definierte Arten nicht wiedergefunden werden und als ausgestorben gelten müssen. Unglaublich wenn der Mensch eine Art wie die nordamerikanische Wandertaube mit Millionen Individuen in wenigen Dekaden ausgemerzt hat. Dennoch führen solche Erkenntnisse heute zu Erfolg versprechenden Handlungen im Natur- und Umweltschutz, die auch das Anthropozän ausmachen. Das Leben ist endlich, ob für Individuen einer Art, wir auch für Arten selbst. Daran wird auch ein neues Zeitalter nichts ändern. Werden Wissenschaftler übergriffig, wenn sie die aktuelle Situation so bewerten, dass ein Zeitalter Anthropozän eine logische Selbstreflektion ist? Es muss ja keineswegs schlagartig als Zeitalter enden, auch wenn viele Zeitgenossen diese Entwicklung als folgerichtig ansehen und auch die Mittel dafür benennen. In einem solchen Fall gäbe es an einem Zeitalter Anthropozän auch keinen Zweifel mehr, aber wem juckt dann noch das wissenschaftliche Fell?