Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Die Ampelregierung hat die Energieversorgung immer unsicherer und teurer gemacht. Die Energiewende im Namen der Weltklimarettung ist eine unsoziale gigantische Umverteilung von unten nach oben ohne jeden Einfluss auf das Klima. Kurzfristige Gewinner sind nur die Profiteure. Wir alle sind die Verlierer dieser unsinnigen Politik.
Deutschland hat fast die höchsten Energiekosten in der Welt. Nur wenige kleinere Länder können die Kosten noch toppen. Die Ampelregierung führt die hohen Kosten auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurück. Preiswerte Erdgas-, Erdöl- und Kohlelieferungen aus Russland seien wegen des Embargos ausgeblieben und hätten durch teure Importe aus anderen Ländern ersetzt werden müssen. Doch Russland hat niemals einen Lieferstopp verhängt. Die deutsche Regierung hat ihn mit ihrem Embargo selbst verhängt und damit langfristige Lieferverträge gebrochen.
Mit dem Verzicht auf preiswerte Energie aus Russland wurden die Industrie und die Wehrfähigkeit von Deutschland entscheidend geschwächt. Es gilt nach wie vor: Energie ist die Grundlage für Macht und Wohlstand. Denn ein Liter Erdöl oder ein Kubikmeter Erdgas liefert die Leistung eines Menschen für 100 Stunden. Mit Energie vervielfachen wir unsere Leistung. Es war ein schwerer Fehler, auf die Energie aus Russland zu verzichten.
Die Energiewende geht weiter
Zusätzlich hat die Ampelregierung noch die Förderung von teurer und zweitklassiger Fakepower intensiviert. Gemeint ist der Wind-, Solar- und Biogasstrom, der ohne Subventionen und Einspeiseprivilegien keine Abnehmer finden würde. Für die Stützung der Energiewende sollen nach Angaben von Bundeskanzler Scholz jährlich über 100 Milliarden Euro eingesetzt werden, die zur Hälfte aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen sollten. Nach Schließung des Fonds durch das Bundesverfassungsgericht soll das Geld nun durch höhere CO2-Abgaben fließen.
Die vom Wetter abhängige, ständig schwankende Fakepower ist weder plan- noch regelbar. Sie kann kein Stromnetz stabil halten. Dazu wird Strom aus konventionellen Kraftwerken gebraucht. Nur er hält die Netzfrequenz stabil und regelt das Netz auf die verlangte Leistung. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, müssen diese Kraftwerke die gesamte Stromversorgung übernehmen, denn ausreichend große Stromspeicher gibt es nicht. Pumpspeicherwerke und Batterien bieten nur einen lächerlichen Bruchteil der benötigten Speicherkapazität.
Fakepower für Wasserstoff fehlt
Abhilfe soll die Speicherung der überschüssigen Fakepower als Wasserstoff schaffen. Wasserstoff soll elektrolytisch mit Fakepower aus Wasser gewonnen werden, um bei Bedarf mittels Verbrennen in Gaskraftwerken wieder verstromt zu werden. Die zweifache Energieumwandlung (Fakepower zu Wasserstoff und dann zu Strom) sowie die Zwischenspeicherung unter hohem Druck schlucken viel Energie. Am Ende der Kette sind 90 Prozent der eingesetzten Fakepower verloren. Dieser Weg ist eine riesige Energievernichtung. Von den konventionellen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas landet dagegen etwa ein Drittel als Nutzenergie beim Verbraucher, also mehr als das Dreifache im Vergleich zur teuren Fakepower.
Hohe Energieverluste durch die Energiewende
Energievergeudung ist ein Zeichen der Energiewende. Zum Bau und zur späteren Demontage von Windkraftanlagen werden etwa 10 Prozent der gesamten von der Anlage erzeugten Energie benötigt. In den langen Stromtrassen für den Windstrom von Nord nach Süd geht viel elektrische Energie verloren. Das gilt auch für die Trasse nach Norwegen und die geplante Trasse nach England. Bei Starkwind und zuviel Sonnenschein gibt es mit jeder neuen Fakepower-Anlage mehr Überschussstrom, der unter Zuzahlung entsorgt werden muss (negative Börsenpreise). Mit viel fossiler Energie muss das gesamte Stromnetz verstärkt werden, um Fakepower einzusammeln und zu verteilen.
Die Verstärkung des Netzes kostet viel Geld. Die Netzkosten wurden bisher zu einem großen Teil aus dem Steueraufkommen bestritten und so vor dem Verbraucher versteckt. Dieser staatliche Zuschuss ist mit Jahresbeginn weggefallen. Nun werden dem Verbraucher die Netzkosten direkt in Rechnung gestellt. Die Netzkosten steigen um mehr als 3 Cent je Kilowattstunde. Dies ist eine indirekte Steuererhöhung.
Jeder weitere Ausbau der Energiewende macht die Energie noch teurer. Es müssen Doppelinvestitionen bezahlt werden: Fakepower-Anlagen und Regelkraftwerke. Preiswerte und sichere Braunkohlekraftwerke sollen durch mit grünem Wasserstoff betriebene Gaskraftwerke ersetzt werden. Woher der grüne Wasserstoff kommen soll, bleibt offen. Immerhin ist erkannt, dass in Deutschland nicht genügend Fakepower gewonnen werden kann zur Erzeugung des benötigten Wasserstoffs. Die Energiepolitik der Ampel beruht auf einem Wunschdenken ohne Faktenbezug. Es sind märchenhafte Visionen von Ideologen.
Was ist zu tun?
Dabei könnte die Regierung kurzfristig und nachhaltig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung erreichen, wenn sie faktenbezogen handeln würde. Der Stromverbraucherschutz NAEB hat die dafür notwendigen Maßnahmen zusammengestellt.
1. Energiewende stoppen, EEG beenden, keine Wasserstoffwirtschaft.
2. Heimische Braunkohleverstromung nicht stilllegen, sondern ausbauen.
Steinkohlekraftwerke reaktivieren. Keine CO2-Abscheidung.
3. Energiebezug aus Russland wieder ermöglichen.
4. CO2-Steuer in allen Segmenten beenden. Klimaschutzgesetz aussetzen.
5. Keine Heizungs- und Dämmvorschriften. Gebäude-Energien-Gesetz aussetzen.
6. Keine Subventionen für Batterie-Mobilität und Treibstoffe.
Im geringeren Umfang hilfreich ist auch die Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke, die noch nicht demontiert sind.
Die Folgen
Mit diesen Maßnahmen würde Deutschland kurzfristig wieder konkurrenzfähige Energiekosten haben. Die Abwanderung der Industrie würde gestoppt. Investitionen würden wieder getätigt, die wirtschaftliche Arbeitsplätze und wieder mehr Steuereinnahmen bringen. Die sozialen Belastungen könnten wieder aus dem Steueraufkommen gezahlt werden statt mit Krediten. Die Verwaltung ließe sich deutlich verkleinern, da viele Genehmigungen überflüssig würden. Steuern könnten wegfallen oder reduziert werden. Die Kaufkraft der Einwohner würde zunehmen, Bauen sich wieder lohnen. Ohne die übersteigerten Dämm- und Heizvorschriften könnten Wohnungen gebaut werden, deren Mieten bezahlbar wären.
Doch nicht nur die Ampel-Regierung, sondern auch die CDU will die Energiewende im Namen des Weltklimaschutzes weiterführen. Das neue CDU-Programm beweist dies. Wir stehen an einer Kreuzung. Schafft die Politik die Abkehr von der teuren Energiewende oder lassen wir es weiterhin zu, in eine Zeit mit Stromausfällen und Stromsperren geführt zu werden?
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Aufzählung unter „was ist zu tun?“ führt ja das Adjektiv „kurzfristig“ – insofern verstehe ich, dass Kernenergie nur auf dem Niveau einer Fußnote vorkommt, aber wäre die Sache nicht noch etwas runder, wenn man zumindest als mittel- und langfristigen Blick in die Zukunft den Wiedereinstieg in aktuelle Kerntechnik erwähnt hätte?
„Wir alle sind die Verlierer dieser unsinnigen Politik.“
Herrje, glaubt denn jemand, dass diese Politik noch dazu da ist, den Menschen zu nützen? Seit Merkel bekämpft die Politik den „Klima-Weltuntergang“ und dies mit der dümmsten Energiewende weltweit (WSJ), der „großen Transformation“. „Weltrettung“ über alles, der größte Schwachsinn aller Zeiten.
Bei einem so „wichtigen“ Thema sind keinerlei Ressourcen übrig, den täglichen Murks abzustellen. Im Gegenteil, Otto Normalverbraucher wird mit der CO2-Steuer geschröpft ohne Ende, um grüne Wahn-Subventionen zu bezahlen. So ruinieren uns Politiker unermüdlich. Die Nachwelt wird noch lange staunen, wie ein so gigantischer Irrsinn möglich ist – dank unserer Politik.
Um den Irrsinn zu beenden, sollte die Werteunion eine eigene Partei gründen. Die CDU ist durch Merkel unrettbar ramponiert. Vielleich können die Neuen die überkommenen Parteien dann majorisieren. In der EU ist das schon lange passiert, dort existieren die alten Parteien nicht mehr, heißt es im Staatsfernsehen.
Auskunft von Experten bitte:
Mir fällt auf, und das am 11. Dezember 2023 und am 12. Januar 2024 wenig Wind wehte/weht. Was haben diese Tage gemeinsam? >>> NEUMOND. Beim Rückblick (Agora Energiewende) ins Jahr 2023 scheint das häufiger der Fall zu sein, dass bei/und um Neumond die Windkraft schwächelt.
Ist dem so und gibt es Gründe dafür?
Heute 12.01. scheint es kritisch zu werden!
Ist ja interessant. Machen Sie doch mal eine kleine Zusammenstellung.
Die Skandinavier haben zwischen dem 21. 12. und 4. 1. ständig Strom zum Preis nahe Null aus Deutschland importiert. Dieser Strom wurde sehr wahrscheinlich verheizt. Theoretisch hätte man den auch hier verheizen können, vor den Leitungsverlusten. Da gibt es gewisse Absprachen, die dem nationalen Publikum nicht so gerne präsentiert werden. Es wird sich da einiges entspannen, wenn das CO2 von den Treibhaus-Vorwürfen freigesprochen ist. Das kann noch eine Weile dauern, die Verantwortlichen leiden da an kontrollierter Schwerhörigkeit. Verstärkt durch einen regierungsamtlichen Denkstau. Aber ein „Vorwärts in die Vergangenheit“ kann nicht die Lösung sein. Im Prinzip kann man Wasserstoff nach dem alten Synthesegas-Verfahren aus Kohle gewinnen und das nebenher anfallende CO der chemischen Industrie als Rohstoff zuführen. Freilich wird man auch die Kohle dafür importieren müssen. Im Sinne der Autarkie ist also da wenig gewonnen. Jedes „Zurück“ ist in meinen Augen eine Kapitulation, man muss es schaffen, mit den künftig auftretenden Problemen fertig zu werden. Das gilt ja um so mehr, wenn eine kleine Eiszeit droht. Die Skandinavier werden schon langsam nervös und bauen Kernkraftwerke. Bleiben wir erst mal cool.
Glauben Sie wirklich an einen „Freispruch “ des CO2? Man hat es doch als Geschäfts- und Unterdrückungsmodell eingeführt. Warum sollte man davon ablassen? Es sind doch internationale Akteure die Interesse daran haben. Die hiesigen Marionetten sind doch ohne Gewicht.
Die Rechnung ist einfach. Ca. 130 GW installierte PV und WKA Leistung. Ca. 15 GW Biomasse und Wasser. Ca. 85 GW Leistung konventionelle Kraftwerke. Die 130 GW produzieren heute Morgen zw. 7 und 8 Uhr gerade einmal 7 GWh von benötigten 77 GWh. Mindestens doppelte Infrastruktur verursacht mindestens doppelte Kosten. Und das bringt man nie weg. Volkswirtschaftlich sagt man dem Fehlallokation von knappen Ressourcen und die führt zu einem massiven Wohlstandsverlust, unweigerlich.
Ich denke, dass es bei den intelligenteren, nicht korrumpierten Leitfiguren der Bauern angekommen ist, was der Landwirtschaft mit der Agenda 2030 droht. Der aethiopische Guerillaführer Tedros Agronomicus hat es ja deutlich genug gesagt: Weg mit der Landwirtschaft, als Erstes weg mit den Kleinbauern!
Und der saubere Herr Ruckwied, Tausendsassa auf allen finanziell förderlichen Posten, hat sich ganz eindeutig zur planetarischen Gesundheitsernährung bekannt! Mal sehen, wie der aus der Sache rauskommt, wo ihn plötzlich irgendwie die Realität nicht nur umzingelt, sondern regelrecht überfallen hat. Haben dem die Bauern auf der Bühne bei seiner Wutrede gegen Ötzi eine Pistole ins Gesäß gedrückt?
Die Befürworter der Fakepower (ein schönes Wort) vergessen hartnäckig, dass ihre tollen Industrieanlagen Anschlüsse und dahinter eine Infrastruktur benötigen, einschließlich back-up Kraftwerke. So wird Wind- und Solarstrom billig gerechnet. Die Grünen machen damit Wahlkampf.
Ohne unser zuverlässiges Stromnetz funktioniert nichts mehr in Deutschland. Aber es ist natürlich Luxus, sich daneben ein Fakepowernetz zusätzlich aufzubauen.
Selbst wenn das alles gestoppt wird, ist es schon zu spät. Eure Renten wird die Jugend nicht erwirtschaften und nicht zahlen.
Wer sich auf die Rente verlaesst oder verlassen hat, ist teil des Problems!
Dabei schliesse ich ausdruecklich die Pensionen der Staatsdiener mit ein.
Aber sind die Pensionen genau so unsicher wie die Renten?
Ich denke schon, nur deshalb sind die noch angst-„loyjal“, oder?
Ich denke sie haben recht, aber bei dem zu erwartenden gesellschaftlichen Umbruch, wird wohl kein Stein auf dem anderen bleiben.
Kann natuerlich alles ganz anders kommen…
Es geht sich um die Grundsatzfrage der Deutschen (und EU) Politik! Grundsätzlich wird in der EU eine Klimapolitik betrieben die sukzessive die Industrie aus Europa verdrängt. Die Katastrophe ist dass alle alt-Parteien im Kern eine Klimapolitik fahren, nur in Nuancen unterscheidbar. Europa (und Deutschland) kann nur vor dem Niedergang bewahrt werden wenn im Kern wieder auf eine Industriepolitik umgesteuert wird. Und diese Bereitschaft kann ich aktuell in D nur bei der AfD erkennen.