Vijay Jayaraj
Elektrofahrzeuge sind das Aushängeschild für den so genannten grünen Wandel. Selbst in einigen der ärmsten Volkswirtschaften der Welt wird die Einführung von Elektrofahrzeugen von den politischen Eliten durch eine bedingungslose Bejahung aller „grünen“ Dinge vorangetrieben.
Afrika – das als der am wenigsten entwickelte Kontinent gilt – wird mit einer Fülle von Programmen und Stimmen überschwemmt, die E-Fahrzeuge vehement fördern, während seine Nationen mit einer Unzahl existenzieller Probleme kämpfen, resultierend aus der grausamen Tatsache, dass fast die Hälfte der Bevölkerung in Armut lebt.
Die Befürworter von Elektrofahrzeugen setzen sich für Subventionen für Hersteller, Händler und Käufer von Elektrofahrzeugen ein, ohne dabei den extrem schlechten Zugang des Kontinents zu Elektrizität zu berücksichtigen. Auch wird nicht anerkannt, dass sich die Mehrheit der Afrikaner keine herkömmlichen Autos leisten kann, geschweige denn teure batteriebetriebene Fahrzeuge.
Kein Land für alberne Spielzeuge
In einem Bericht des Energy Sector Management Assistance Programme (ESMAP) der Weltbank heißt es, dass „vor allem die Stromnetz-Infrastruktur [in Entwicklungsländern] weiterhin mangelhafte Leistungen erbringt und anfällig für externe Störungen ist“.
„Die Netze, sowohl auf der Übertragungs- als auch auf der Verteilungsebene, sind in vielen Fällen aufgrund unzureichender Kapazitäten, mangelnder Wartung und Verstärkung sowie einer Vielzahl anderer betrieblicher Probleme unzuverlässig“, heißt es in dem Bericht.
Das Ergebnis ist, dass die Stromnetze in den meisten afrikanischen Ländern nicht in der Lage sind, die Einführung von Elektrofahrzeugen zu unterstützen. Schätzungen zufolge kommt es in Subsahara-Afrika jeden Monat zu neun Stromausfällen, die jeweils mehr als fünf Stunden dauern. Dies ist kaum ausreichend, um E-Fahrzeuge für den täglichen Transport zuverlässig zu machen.
Reuters stellt fest, dass selbst die am weitesten entwickelte Volkswirtschaft Afrikas, Südafrika, „mit der schlimmsten Stromkrise aller Zeiten konfrontiert ist, mit einem anhaltenden Stromdefizit, das in den letzten 18 Monaten tägliche Stromausfälle von bis zu 10 Stunden mit sich brachte“. Es ist schon ironisch, dass das Heimatland des größten EV-Autobesitzers der Welt (Elon Musk) ein derart marodes Stromversorgungssystem hat.
Diejenigen, die von Stromausfällen betroffen sind, haben zumindest einen gewissen Zugang zu elektrischem Service. Viele andere haben gar keinen.
Laut der Internationalen Energieagentur IEA „ist die Zahl der Menschen ohne Strom (in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara) fast wieder auf einem historischen Höchststand und wird von 580 Millionen im Jahr 2019 auf 600 Millionen im Jahr 2022 steigen.“ In der Zentralafrikanischen Republik hatten nur 6 % der gesamten Bevölkerung Zugang zu Strom.
Im Jahr 2022 hatte weniger als die Hälfte der Bevölkerung in der Region Zugang zu Elektrizität. Die Daten der IEA deuten darauf hin, dass im Jahr 2030 weltweit 660 Millionen Menschen ohne Strom sein werden, „von denen 85 % oder etwa 560 Millionen Menschen in Afrika südlich der Sahara leben werden.“
Mit anderen Worten: Wir haben es mit einer Bevölkerung zu tun, die noch keinen Strom für die Grundbeleuchtung und -geräte hat. Außerdem wird sich die Situation in absehbarer Zeit nicht wesentlich verbessern.
Die Armut in Subsahara-Afrika ist ein weiteres großes Hindernis für die breite Einführung von Elektrofahrzeugen in der Region. Selbst Elektrofahrräder sind in der Regel teurer als ihre benzinbetriebenen Pendants. Für viele potenzielle Käufer ist dies eine große Abschreckung.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Käufer beim Kraftstoff sparen, können sich die meisten Afrikaner südlich der Sahara die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge einfach nicht leisten. Für die meisten Menschen in dieser Region sind Verbrennungsmotoren aufgrund ihrer relativen Erschwinglichkeit, der besseren Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der einfachen Betankung die praktischere Option.
In Subsahara-Afrika lenkt der Vorstoß für Elektrofahrzeuge von den viel dringlicheren Problemen der Region ab. An erster Stelle steht die gut dokumentierte Armut der Menschen, gefolgt von damit zusammenhängenden Herausforderungen wie unzureichender Elektrifizierung, unzuverlässiger Stromversorgung und der dringenden Notwendigkeit, sich mit der sanitären Grundversorgung, der Ernährung, dem Zugang zu Süßwasser, der herkömmlichen Mobilität und der wirtschaftlichen Entwicklung zu befassen.
Angesichts der Tatsache, dass General Motors und Ford Motor Co. die Produktion von Elektroautos wegen des schleppenden Absatzes in den USA – dem reichsten Land der Erde – zurückgefahren haben, erscheint die Werbung für Elektroautos bei den Afrikanern umso lächerlicher.
This commentary was first published at Real Clear Energy on November 5, 2023.
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/11/08/electric-vehicles-and-africa-no-place-for-rich-boys-toys/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Als ich für eine deutsche NGO 2 Jahre in Kenya war, konnte ich beobachten, dass Fahrzeuge danach ausgewählt wurden, wie leicht sie sich reparieren ließen. Dortige Werkstätten benutzen sogar mit Fräs- und Drehbank hergestellte Teile aus lokaler handwerklicher Fertigung. Schon die Zunahme von Elektronik in konventionellen europäischen Fahrzeugen führte dazu, dass man sich indischen Fahrzeugen, z.B. Tata Motors zuwandte. Elektrofahrzeuge sind praktisch Wegwerfware, denn außer durch Austausch mit originalen, teuren „Modulen“ sind sie nicht reparierbar. Schon von daher sind sie für insbesondere den ländlichen Raum in Afrika völlig ungeeignet. Ein richtiger Otto-Motor mit manuell einstellbarem Vergaser ist dort die gewünschte Technik. Wenn ich das 1991 schon gewusst hätte, hätte ich die Trabbi-Produktion aufgekauft und nach Mombasa verlegt.
Übrigens Strom zum Laden ist in Kenya kein Problem. Seit 2008 kommt der Strom auf der Farm meiner Schwiegermutter von Solarzellen. Dort gibt es genug Sonne, aber hier nicht! Dort wird der Strom einfach in alten Lastwagenbatterien gespeichert, wenn die Hälfte der Zellen (Überbrückung der schlechteren) noch gut ist. Hier würde ich für meine dortige Bauweise vermutlich verhaftet 🙂
Also ich kann die Kommentare leider nicht nachvollziehen.
Ich habe vor kurzem einen Artikel von unserer Außenministerin Frau Bärbock gelesen in welchem geschrieben stand,dass wir Deutschen uns ein Beispiel an der fortschrittlichen und vor allen Dingen grünen Stromerzeugung in Afrika ein Beispiel nehmen sollen ???
Das ist vollkommen richtig. Denn auch wir sollen zu dem werden, was Afrika aktuell ist. Ein Land aus dem jeder mit einem Funken Restverstand so schnell und so weit als möglich abhaut. Und dorthin geht, wo es neben ausreichend Strom auch noch so manche andere Annehmlichkeit gibt. Nur wenn alle Afrika sind, wohin dann abhauen. Der ganze Schwachsinn macht nur Sinn, wenn man „ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein“ als Ziel hat.
Man bemerke dabei, es heißt IHR, nicht WIR!
Konstatin Kisin hat in seinen Reden immer wieder betont, daß die Bekämpfung der Armut und all den damit verbundene Problemen das Hauptproblem für die Menschheit in der nächsten Zukunft ist. Um diese Probleme zu lösen braucht es Energie, bezahlbare für den einfachen Bürger erschwingliche und dauerhaft zur Verfügung stehende Energie. Das läßt sich mit den regenerartiven Energien nicht bewerkstelligen. Wenn man dazu sieht, daß der Energieverbrauch der Menschheit sich bis 2040 verdoppeln wird und jetzt langsam selbst in den Industriestaaten der Strom immer knapper wird, muß jeder erkennen, daß Wind und Sonne keine Alternativen sind. Kohle und Gas werden auch in Zukunft die größte Rolle spielen, noch dazu weil man festgestellt hat, daß die vorhergesagten Zeiten der Knappheit oder gar das verschwinden beider Ressourcen überhaupt nicht der Realität entsprichen. Wasserkraft ist oft eine Alternative aber eben nicht gleichmäßig und überall. Kernenergie wird sich weiter durchsetzen.
Die 800 Millionen Menschen, die heute noch in absoluter Armut leben, wird man mit tollen und teuren Windrädern und Solaranlagen nicht überzeugen können weiter in Armut leben zu müssen damit das Klima in 50 Jahren gerettet wird.
Wissen sie was eine Fata Morgana ist. Haben sie in der Wüste kein Wasserproblem und laufen einer Fata Morgana hinterher, bekommen sie eines. Haben sie in der Wüste ein Wasserproblem und laufen einer Fata Morgana hinterher, war’s das. Exitus!
E-Mobilität, Green-Irgendwas, Gender-Irgendwas, . . . alles das sind Fata Morganas. Trugbilder. Genau wie in der Wüste. Einfach ignorieren!
„Einfach ignorieren!“ Wäre schön, wenn das so einfach ginge. Wir werden alle mit dem Wahnsinn vergewaltigt – früher oder später und ob wir wollen oder nicht. Wir leben im Zeitalter des Hirn-Notstands, als „Klima-Notstand“ für jedermann sichtbar. Polit-Zombies in (fast) allen Parteien machen mit oder verstärken den Wahnsinn, wie das berüchtigte Chamäleon. Eine Fata Morgana kann man ignorieren – Grüne und Energiewende-Politiker muss man erst in die Wüste schicken. Um Land und Menschen vor Dauerschaden zu bewahren – Klima- und Energiewende-Irre zu ignorieren reicht nicht!
Ich bezog mich ausschließlich auf das persönliche Verhalten. Ihre Analyse ist natürlich leider richtig.
Afrika, Indien, Südamerika, Indonesien sind bevölkerungsreich und haben kaum Strom. Die fahren Schrottautos aus Europa und den USA. Der Markt wird mit den E-Mobilen zusammenbrechen und die Leute dort können dann zu Fuß laufen. Das nennt sich Klimagerechtigkeit für Länder, die angeblich an meisten vom Klimawandel betroffen sind. So sind Klimaschützer halt.
Selbst ernannte Klimaschützer sich asoziale Menschen, die unser Geld wollen. Sie selbst halten sich keinesfalls an irgendwelche Vorgaben. Es handelt sich um ein kluges Geschäftsmodell, das uns arm, abhängig und gefügig machen soll, damit wir leichter manipulierbar sind. Habeck, Bärbock und all die lautstarken Klimaschützer, darunter auch etliche Fernsehwissenschaftler wollen profitieren und reich werden. Es ist eine Achse der Bösen, die sich das ausgedacht hat und ständig am Leben erhält. Auch hier bei EIKE einige Kommentatoren, die nicht wissen, wem sie zuarbeiten. Wir waren viel zu tolerant und anständig und haben uns den ganzen vorgelaberten Blödsinn, dass alles CO2 vom Menschen kommt und nur CO2 das Klima erwärmt, seit 1988 gefallen lassen.
Das wissen die schon und finden es auch gut. An der Spitze sitzen aber nur wenige Reiche, die davon profitieren. Die meisten sind Dummvolk, die alles glauben was die da oben denen erzählen. Hatte letztens erst eine Dame aus einer „Umweltgruppe“ mit der ich diskutiert habe. Habe der erzählt, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer durch diese Politik und wir Kleinen zukünftig keine Renten mehr bekommen werden und alle Bürgergeld beantragen können. Sie selbst bekommt eine Rente die nur leicht über Bürgergeld liegt und verteidigt immer noch allen Schwachsinn, den die Politik und Grünen ihr erzählen. Wird dabei auch noch laut.