Leser Julius Shanks schreibt:
Wasserstoff-Subventionen sind dumm
Am Freitag, dem 13. Oktober, verkündete das Weiße Haus triumphierend, dass es 7 Milliarden Dollar an sieben „Wasserstoff-Zentren“ vergibt und gab folgende Erklärung ab:
Gemeinsam wollen die Zentren mehr als drei Millionen Tonnen sauberen Wasserstoff pro Jahr produzieren und damit fast ein Drittel der für 2030 angestrebten Produktion von sauberem Wasserstoff in den USA erreichen. Zusammen werden die sieben Wasserstoff-Zentren jedes Jahr 25 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen aus der Endnutzung vermeiden – eine Menge, die in etwa den kombinierten jährlichen Emissionen von über 5,5 Millionen mit Benzin betriebenen Autos entspricht. Die Investition von fast 50 Milliarden Dollar ist eine der größten Investitionen in saubere Produktion und Arbeitsplätze in der Geschichte.
Das ist so schwachsinnig, dass es mir schwerfällt zu glauben, dass irgendjemand das für eine gute Idee hält. Aus diesen Gründen:
1. Wasserstoff gibt es nicht in freier Form. Er muss hergestellt werden. Dazu braucht man eine Menge Strom. Woher kommt der Strom? Haltet euch fest: aus fossilen Kraftwerken! Weder Wind noch Sonne können so viel Strom liefern.
2. Es ist unmöglich, so viel Energie aus Wasserstoff zu gewinnen, wie zu seiner Herstellung verwendet wurde. Diese lästigen Gesetze der Thermodynamik. Die Kosten für die Wasserstoff-Energie werden also höher sein als die Kosten für die Energie, die man sonst direkt hätte nutzen können.
3. Es ist sehr schwierig, Wasserstoff zu speichern, weil die Moleküle so klein sind. Wasserstoffversprödung ist ein Problem bei Werkstoffen. Und diese winzigen Moleküle können die kleinsten Risse in Materialien finden, die Wasserstoff enthalten. Das führt zu Lecks, was wiederum zu Grund Nummer 4 führt.
4. Die Sicherheit. „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Frau, Ihre Kinder und Ihr Auto in einer Wolke aus hellblauen Flammen und Wasserdampf verschwunden sind.“ Alternativ: „Ein ganzer Häuserblock wurde heute zerstört, als eine Wasserstofftankstelle in einer riesigen blassblauen Flamme und einer riesigen Wasserdampfwolke explodierte.“
Wenigstens explodieren die Ladestationen für Elektrofahrzeuge nicht. Nun, ich glaube nicht, dass sie das werden.
[Ende des Beitrags von Julius Shanks]
Hier folgen Auszüge aus dieser Ankündigung:
Diese Auszüge zitiert der Autor hier sehr ausführlich. Auf eine Übersetzung derselben wird wegen Sinnlosigkeit aber verzichtet. Der Autor fährt dann fort:
Ich könnte Tage damit verbringen, die Probleme mit jedem dieser politisch ausgewählten Zentren oder die Hybris des DOE [=Department of Energy, das Energie-Ministerium] zu analysieren, das einfach davon ausgeht, die Produktionskosten um 80 % senken zu können. Der Gedanke, dass sie für diese Science-Fiction-Fantasie auch nur in Erwägung ziehen würden, die vorhandene Kernenergie von einem zunehmend instabilen Stromnetz abzuzweigen, grenzt an ein Verbrechen.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Probleme der Versprödung, der Lagerung und des Transports gelöst werden können, was extrem unwahrscheinlich ist, schaffen die meisten dieser Zentren einfach nur Ineffizienzen um der Ideologie willen, insbesondere das in West Virginia.
[Hervorhebung im Original]
Noch einmal: Auch unter der unwahrscheinlichen Annahme, dass die Probleme der Versprödung, des Transports und der Speicherung gelöst werden können, könnte es in einem überlasteten Netz einen Platz für die Umleitung von Energie in die Wasserstoffproduktion als Reaktion auf die Nachfrage geben.
Das ist das Luftschloss hinter dieser Initiative: ein überlastetes Netz und zu viel Strom.
Kalifornien mit seinem Überfluss an Solarenergie wäre der wahrscheinlichste Kandidat, vielleicht auch Texas oder der Mittlere Westen mit seinen großen Onshore-Windressourcen.
Aber diese überlasteten Netze existieren nicht und werden auch nicht in einem Zeitrahmen existieren, der den Anforderungen dieser irrsinnigen Befehls- und Kontrollanweisung gerecht wird, so dass die Belastung der schwächelnden Netze zunehmen wird.
Es wird zu Stromausfällen kommen, zusätzlich zu der massiven Energieverschwendung der Energiequellen in West Virginia.
Hier ist die Ankündigung aus Philadelphia in ihrer Gesamtheit.
Wenn jemand eine Doktorarbeit über eine vorgeschlagene Kommando- und Planwirtschaft schreiben möchte, kann ich mir kein besseres Beispiel vorstellen als die U.S. National Clean Hydrogen Strategy nebst zugehöriger Roadmap:
Aktualisierung (EW): Im Juli dieses Jahres explodierte eine kalifornische Wasserstofftankstelle. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Wasserstoff ist weitaus brennbarer und explosiver als Erdgas und Benzin. Die geringe Größe der Wasserstoffmoleküle macht Wasserstoff zum Verflüchtigungs-Künstler unter den gefährlichen Gasen.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/10/15/ready-fire-aim-explode/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Wasserstoff-Subventionen sind dumm“
Nicht für denjenigen, der sie kassiert, nur für den, der sie bezahlen muss!
Erinnern wir uns:
In Fukushima hatte eine Wasserstoffexplosion das Reaktorgebäude (der Reaktor blieb intakt) zerlegt. Der Wasserstoff musste aus dem Reaktor abgelassen werden. Frau Merkel tat darauf ihren berühmten Spruch mit dem Wort „Restrisoko“. — Jetzt setzt Deutschland auf Wasserstoff, dazu gibt es viele Sorten: grün, blau … Wer versteht das???
Es entwich in Fukushima Radioaktivität, aber so wenig, daß niemand dadurch zu Schaden kam. Jetzt schaltete Deutschland seine Reaktoren ab … Wer versteht das???
Durch die Strahlenschutzmaßnahmen ( = die Evakuierungen) kamen in Fukushima über 1000 Personen ums Leben. Jetzt verstärkte Deutschalnd seine Strahlenschutzmaßnahmen durch Erweiterung der „Sicherheitszoonen“ um die KKW’s … Wer versteht das???
„Es entwich in Fukushima Radioaktivität, aber so wenig, daß niemand dadurch zu Schaden kam. Jetzt schaltete Deutschland seine Reaktoren ab … Wer versteht das???“
Na doch jeder der von Macht und Politik ein bißchen versteht. Das Erdbeben vor Fukushima war am 11.03.2011. In 2011 fanden in der Bundesrepublik 6 Landtagswahlen statt. Die Grünen waren zu dieser Zeit auf einem aufsteigendem Ast und bedrohten den Regierungsanspruch der CDU. Merkel ergriff 2011 die Chance grüner als die Grünen dazustehen, indem Sie den Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft, begründet mit Fukoshima, durchsetzte. Diese Strategie ging auf. Zulasten der Kernenergiewirtschaft und des Steuerzahlers. Profitiert hat Russland, oder?
Die USA haben anscheinend eine neues „Vorbild“: Die Vorreiter in Absurdistan.
über Wasserstoff Antriebe als Alternative habe ich bereits Mitte der 80er eine Hausarbeit geschrieben und eruiert, daß es 1. zu gefährlich & 2. nicht rentabel darstellbar ist & nie sein wird…
Wird der Wasserstoff als Flüssiggas gespeichert? Der Siedepunkt ist -252,9 °C – ich kann mir vorstellen, da wird allein durch die Lagerung sehr viel Energie verbraucht, denn das Gas muß erst einmal so extrem heruntergekühlt werden.
Ich kenne das bei unseren medizinischen Sauerstofftanks – die sind kein perfekter Isolator – daher baut sich Druck auf, der abgelassen wird, damit der Tank nicht zur Bombe wird. Ist das hier auch so? Das ergäbe nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern auch eine immense Energieverschwendung obendrein.
Wasserstoffmoleküle sind nicht nur klein und diffundieren überall durch, sondern auch leicht – stimmt das, dass diese flüchtigen Moleküle nicht in der Atmosphäre verbleiben, sondern sich unwiederbringbar ins Weltall absetzen? Wenn ja – und ich sehe hier, dass dieser Wasserstoff in riesigen Mengen produziert werden soll – ist diese Technologie für den längeren Zeithorizont und dann auch noch im großen Maßstab nicht auch aus dieser Sicht problematisch einzuschätzen?
LG
Dirk
Stimmt.
Na ja, die Ladestationen vielleicht nicht, die „Stromspeicher“ schon …
https://efahrer.chip.de/news/speicher-fuer-solaranlagen-explodiert-halbes-haus-wurde-weggesprengt_1015646
Die Detonation eines 30-Kilowattstunden-Batteriespeichers hat ein Wohnhaus schwerbeschädigt. Nach gegenwärtigen Ermittlungen deutet alles darauf hin, dass ein technischer Defekt im Stromspeicher die Ursache ist. Das Haus ist derzeit nicht bewohnbar, und der Sachschaden wird auf einen mittleren sechsstelligen Betrag geschätzt. Auch Brände von Batteriespeichern häuften sich in letzter Zeit – mehr dazu im Video oben.
Was wollen die Wasserstoffsüchtigen denn eigentlich mit dem Wasserstoff betreiben? Welche Prozesse eigenen sich zum Betrieb mit Wasserstoff, ohne dabei hochgefährlich zu sein?
Nun, in Zukunft wird jedes Smartphone eine kleine Druckflasche mit Brennstoffzelle umgeschnallt bekommen, das jenes mit 3,7V versorgt. Hat doch bei Apollo-13 auch super funktioniert.