von KlimaNachrichten Redakteur

Alle Jahre wieder, man kann fast die Uhr danach stellen, folgen die gleichen Meldungen in den Medien. Eine davon betrifft Waldbrände. Wenn es lange Zeit nicht geregnet hat, dann begünstigt diese Tatsache Waldbrände. Die Temperatur ist dabei fast nicht entscheidend. Waldbrände gibt es auch im Frühjahr, es muss nur lange genug nicht regnen. Es kann sie sogar im Winter geben. Die Monate mit den meisten Bränden in Deutschland sind der April und der Juni.

So ist es auch dieses Jahr ein wiederkehrendes Ritual. Der Wald um das brandenburgischen Jüterbog brennt. Reflexartig wird der Klimawandel aus der Kiste geholt. Das ist aber allenfalls nur bedingt richtig. Waldbrände entstehen fast immer durch Menschen, entweder absichtlich oder fahrlässig. Das Problem bei Jüterbog (und auch anderen Waldflächen) ist die Tatsache, dass sie jahrzehntelang militärische Übungsplätze waren. Der Boden ist verseucht mit Munition, Löscharbeiten sind lebensgefährlich. In Jüterbog kann die Feuerwehr nur aus geräumten Gassen heraus das Feuer bekämpfen, was aber nicht erfolgreich sein kann. Man lässt das Feuer dort walten, solange keine Menschen gefährdet sind. Erschwerend kommt dazu, dass in Brandenburg sehr viele Nadelbäume die Wälder prägen. Ihre Nadeln brennen bei Feuer besonders gut und tragen es weiter.

Die Chance, dass auch um Jüterbog Menschen den Wald angezündet haben, ist groß, ganz gleich ob aus krimineller Energie oder aus Blödheit. Dennoch werden wir in den Medien nur vom Klimawandel lesen, aber nichts, von fehlender Adaption. In andere Teilen Brandenburg ist es ebenfalls trocken, aber dort können Feuer gelöscht werden, weil wir Menschen uns darauf eingestellt haben und Feuerwehren löschen können. Es ist zudem auch einfacher mit Achselzucken auf das Klima zu verweisen, statt die Räumung der Munition zu veranlassen. Das ist teuer und offenbar nicht gewollt. Die Tagesschau dazu:

“Die Feuerwehr stellt sich darauf ein, dass der Einsatz gegen den Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Teltow-Fläming) noch Tage dauern wird. Die Feuerwehrleute kommen nicht nah genug an die Brandherde heran, weil das Gebiet mit alter Munition stark belastet ist. Es sei nur möglich, sich wegen der Explosionsgefahr auf geräumten Wegen rund um das Gebiet zu bewegen. Die Feuerwehr kontrolliere den Brandschutzstreifen und halte ihn nass, um zu verhindern, dass das Feuer auf weitere Areale übergreift. “Es ist frustrierend für den Feuerwehrmann, der hier steht und nichts machen kann”, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin. Insgesamt betrachtet dehne sich der Brand weiter aus und die Rauchentwicklung nehme wieder und ziehe in Richtung Treuenbrietzen, warnt die Feuerwehr.” 

Das Landwirtschaftsministerium hat interessante Daten und Fakten zu dem Thema Waldbrand. Leider fehlen noch die 2022er Daten. Sie erscheinen erfahrungsgemäß im Sommer. Bis 2021 sah der Trend jedenfalls so aus wie auf dem Chart. Das passt nur schwer zur Gleichung, es wird immer schlimmer.

Ein Bild, das Text, Diagramm, Screenshot, Reihe enthält. Automatisch generierte Beschreibung

(Abbildung: Screenshot BMEL)

Wir hatten bereits im Jahr 2019, das ist das Jahr mit einem extremen Peak über das Thema geschrieben und auch über die Reflexe der bekannten Protagonisten. Es hat sich nicht viel daran geändert.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog Klimanachrichten

 

 

 

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