von Ulrich Wolff
Zur vermeintlichen Rettung des Klimas ist auch in Deutschland eine Stromversorgung ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe das politische Ziel. Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen dazu ist der Stand des Jahres 2022 den die Tabelle zusammen mit der Vorgeschichte zeigt. Bei einer Tageshöchstlast von 47,7 GW wurden 2022 mit dem Stromnetz insgesamt 508 TWh geliefert. Windkraft und Photovoltaik haben dazu mit Vorrang und einer installierten Leistung von 123,2 GW bereits stolze 184 TWh eingespeist. Zusammen mit den Beiträgen aus Biomasse und Wasserkraft, die man leider zukünftig nicht wesentlich weiter ausbauen kann, erhöht sich der Anteil der nicht fossilen Energieträger auf 250 TWh. Zu ersetzen sind daher jährlich nur noch 250 TWh. Hinzu kommen jedoch der Strombedarf für die vorgesehenen Umstellungen auf Elektromobilität und den Einsatz von Wärmepumpen zur Heizung im Winterhalbjahr.
Die Elektrifizierung des Verkehrs betrifft die PKW, LKW, Kraftomnibusse und Zugmaschinen:
- PKW: Für 50 Millionen PKW mit einer jährlichen Fahrtstrecke von 20.000 km (etwa 50 km pro Tag) und einem Verbrauch von 15 kWh pro 100 km beträgt der jährliche Strombedarf 150 TWh.
- LKW: Für 3.149.000 LKW mit einer jährlichen Fahrstrecke von 110.000 km und einem Verbrauch von 88 kWh pro 100 km beträgt der jährliche Strombedarf 304 TWh.
- Kraftomnibusse: 80.000 Fahrzeuge verbrauchen mit 200 kWh pro 100 km bei einer gesamten Fahrtstrecke von 2,9 Milliarden km jährlich 5,8 TWh.
- Zugmaschinen: 2.237400 Fahrzeuge verbrauchen bei 135 kWh (?) pro 100 km und einer jährlichen Fahrtstrecke von 20.000 km (?) etwa 60,4TWh
Die Umstellung der Heizung auf den Einsatz von Wärmepumpen umfasst die jährliche Versorgung mit Brauchwasser und die Heizung im Winter. (Eine Kühlung im Sommer ist dann mit dabei.)
- Brauchwasser: Mit 8 kWh pro Tag für 4 Personen ergibt sich für 20 Millionen Haushalte ein jährlicher Strombedarf von 58 TWh.
- Heizung; Mit einer 12,5 kW Wärmepumpe und einem Verbrauch von 50 kWh pro Tag an 180 Tagen resultiert für 20. Millionen Einheiten (Wohnfläche 100 m2) ein Strombedarf von 180 TWh.
Zur Energiewende muss die jährliche Stromerzeugung daher um 908 TWh auf 1.158 TWh erhöht werden. Das soll durch die Errichtung von Windkraft und Photovoltaik z. B. im gegenwärtigen Verhältnis geschehen. Dazu muss deren installierte Leistung (zunächst rechnerisch) um 608 GW auf 731 GW erhöht werden. Abhängend von Wind und Sonne schwankt die jeweilige Leistung dann wischen 0 und 731 GW. Das erweiterte Netz kann maximal 120 GW aufnehmen. Um den Überschuss in Form von grünem Wasserstoff zu speichern, muss die Elektrolyse für schwankenden Stromzufluss und einen Anschlusswert von 611 GW ausgelegt werden. Die Technik dafür ist industriell nicht verfügbar. Leider ist der Wirkungsgrad dieses Energiespeichers kleiner als 50 %, so dass die durch Schwankungen der Leistung des Solar- und Windstroms entstehenden Versorgungslücken nicht damit gefüllt werden können. Dazu sind die Installation weiterer Windräder und Solarzellen sowie Erweiterungen der Elektrolyse und des bereits erweiterten Stromnetzes erforderlich.
Ein solches Netz kann jedoch dann immer noch nicht betrieben werden. Dem Stand der Technik folgend müssen nämlich zur Frequenzhaltung mindestens etwa 25% des Stroms aus rotierenden Generatoren zufließen. Kernenergie ist weg, Biomasse und Wasserkraft reichen nicht aus, so bleibt nur das Aktivieren der Kaltreserve der Kohlekraftwerke oder z.B. das Erdgas aus den USA. Damit reduziert sich zwar der erforderliche Zubau von Windkraft und Photovoltaik entsprechend, aber ein CO2 – Fußabdruck bleibt.
Es würde auch nicht helfen, wenn es gelänge eine äußerst komplexe elektronische Regelung zu entwickeln, mit der auf die konventionellen Kraftwerke verzichtet werden könnte. Deutschland ist leider für die Windkraft zu klein. Mit fünf Mal mehr Windkraft als heute stimmt die obige Rechnung nicht mehr. Die Windräder stehlen sich dann nämlich gegenseitig den Wind, so dass ihr jeweiliger Leistungsbeitrag signifikant sinkt.
Der Import von Strom aus Kohle oder Kernenergie kann zur Sicherung der Versorgung beitragen, hängt jedoch ab von den jeweiligen Reserven der Nachbarländer und ist leitungsbedingt begrenzt auf maximal 30 GW
Schlussfolgerung: Eine CO2 freie Stromerzeugung ist in Deutschland grundsätzlich nur mit Hilfe der Kernenergie möglich. Mit dem heutigen Stand der Technik könnten das zur Deckung des vorgenannten Strombedarfes 30 Kernkraftwerke mit je 4 Blöcken leisten.
Da muss das Klima wohl auf einen deutschen Beitrag zu seiner Rettung verzichten. – Hat nicht ohnehin China diese Aufgabe übernommen? Dort will man doch schon 2050 den Bau weiterer Kohlekraftwerke einstellen.
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Nettostromerzeugungskapazität 2014, 2019[3] und 2022[4] | |||||||||||
2014 | 2019 | 2022 | |||||||||
Energieträger | GW | % | GW | % | GW | % | |||||
Steinkohle | 26,9 | 14,7 | 23,7 | 11,1 | 13,8 | 6,3 | |||||
Braunkohle | 20,9 | 11,4 | 21,2 | 9,9 | 16,7 | 7,7 | |||||
Mineralölprodukte (2014 Heizöl) | 3,7 | 2,0 | 4,3 | 2,0 | 2,9 | 1,3 | |||||
Erdgas (2014 Gase) | 22,5 | 12,3 | 29,4 | 13,7 | 27,4 | 12,6 | |||||
Kernenergie | 12,1 | 6,6 | 9,5 | 4,4 | 4,1 | 1,9 | |||||
Wasser | 14,4 | 7,8 | 14,6 | 6,8 | 14,7 | 6,7 | |||||
Wind (onshore) | 34,0 | 18,5 | 50,3 | 23,5 | 56,1 | 25,7 | |||||
Wind (offshore) | 0,6 | 0,3 | 5,4 | 2,5 | 7,8 | 3,6 | |||||
Solare Strahlungsenergie (2014 Photovoltaik) | 37,4 | 20,4 | 42,3 | 19,8 | 59,3 | 27,2 | |||||
Biomasse | 7,2 | 3,9 | 7,7 | 3,6 | 9,5 | 4,4 | |||||
Sonstige | erneuerbar | 3,9 | 2,1 | 1,3 | 0,6 | 3,1 | 1,4 | ||||
nicht erneuerbar | 4,4 | 2,1 | 2,8 | 1,3 | |||||||
Insgesamt | 183,6 | 100 | 214,1 | 100 | 218,2 | 100 |
Dazu kommen noch Interkonnektoren zum Ausland, die bis zu 30 GW übertragen können.[5]
Quelle: Wikipedia
Die Frage ist nicht, kann Deutschland die Energiewende.
Die Frage ist, welche realisierbaren Alternativen hat Deutschland zur Energiewende.
Bei nur 2% eigenem Öl, nur 5% eigenem Gas, 0% eigene Steinkohle, 0% eigenes Uran.
Deutschland wird nichts anderes übrig bleiben als möglichst große Mengen an Energie in Deutschland „einzufangen“.
Da ist Deutschland bald mit 10 Milliarden Menschen in Kongruenz, wenn es darum geht Öl, Gas, Steinkohle oder Uran zu bekommen, alles nur eine Frage vom Preis, den dann Deutschland der deutsche Bürger bezahlen muss.
Ein Ersatz des Konstruktes „Klimafurcht“ durch Angst vor knappen fossilen Brennstoffen bedarf übrigens einer Begründung:
Wenn wir nur 1% der aus der Sauerstoffvorrat gut bekannten Menge der von der Flora in der Erdkruste eingelagerten fossilen Brennstoffe wirtschaftlich nützen können, reicht der gegenwärtige Verbrauch für gut 2.000 Jahre. – Ich sammle erst einmal gern Pilze, Sie auch?
Braunkohle bring ca. 10% vom Primärenergieverbrauch und es werden jeden Tag ca. 20.000m² Fläche für die ca. 10% abgebaggert, das kann man auch nicht großartige ausbauen in Kleindeutschland.
Deutsches Fracking Gas haben wir auch nicht, wird nicht in nennenswerten Mengen gefördert oder erschlossen in Deutschland.
Uran und Plutonium im Zwischenlager bringen auch keinen Strom auch nicht in 30 Jahren.
Das Brüter-Konzept haben wir ja auch bereits getestet und wieder verworfen und nicht nur die Deutschen.
Das Brüter-Konzept ist nicht nur ökonomisch, es ist auch technisch gescheitert, unabhängig welchen Namen man den einzelnen Systemen gibt oder gegeben hat.
Wir hätten genug um unseren eigenen Bedarf bis zu 25 Jahre zu 100 % zu decken, bzw. den ehemals russischen für bis zu 50 Jahre.
Und welche zwei sollen das sein?
Nur zwei Brüter bei über 400 aktiven AKW in der Welt, das ist dann auch keine Erfolgsgeschichte, die sich durchgesetzt hat, durchsetzen wird.
In Betrieb sind der BN 350 und der BN 800. Kalkar hatte 5 Jahre „durchgehend im sog. Nulllast Betrieb mit heißem Natrium gefüllt“ vergeblich auf die Genehmigung zum Beginn der Stromerzeugung gewartet.
Diese nun großtechnisch Technik qualifizierte Technik zu 60 fachen Nutzung des Urans wird erst benötigt, wenn das Uranerz zu teuer wird. Bis dahin ist der „Wertstoff Müll“ global in Zwischenlagern sehr gut aufgehoben.
Nur sind das ja auch keine Erfolgsgeschichten.
Bereits 2014 wurde bei EIKE berichtet, dass die Russen den BN-1200 bauen werden.
Nur nach dem Fiasko beim BN-800 hat man das bereits von X Jahren aufgeben, mit dem Bau von Reaktoren, die Richtung Brüdertechnology gehen.
Herr Werner Schulz,
Sie sollten erst mal verstehen, dass die Gasspeicher nicht die Energien vom gesamten Winter vorhalten müssen.
Nur die „Lücken“ der erneuerbaren werden aus dem Gasspeicher genommen.
Nur bringen die Erneuerbaren im Monat so ziemlich das Gleiche an TWh Strom, egal ob Sommer oder Winter?
Über eine Abweichung von ca. +/-5% kann man jetzt noch Stundenlage diskutieren, bringt aber in Summe auch nichts.
Beispiele:
Juni 2021 ca. 19TWh EE-Strom und im Dezember 2021 ca. 18TWh EE-Strom
Juli 2021 ca. 19TWh EE-Strom und im Januar 2022 ca. 22TWh EE-Strom
Juni 2022 ca. 19TWh EE-Strom und im Dezember 2022 ca. 18TWh EE-Strom
Juni 2022 ca. 19TWh EE-Strom und im Januar 2023 ca. 23TWh EE-Strom
Juli 2022 ca. 20TWh EE-Strom und im Februar 2023 ca. 19TWh EE-Strom
Herr Werner Schulz,
zwischen Sommer und Wintermonaten gibt es fast keinen Unterschied bei den TWh was von den Erneuerbaren kommt, da braucht man keinen Energiespeicher der den gesamten Winterenergieverbrauch abdeckt.
Ach so? Das waere dann was neues! Die Kavernen sind aber fuer Heizgas! Heizen sie im Sommer auch?
Und wo sind diese Kavernen? Kraus/Kwass?
Glaube ich nicht, die sind nicht fuer Biogas ausgelegt! Bitte Quelle angeben!
Auch im Sommer liefert unser Heizungssystem Wärme, Warmwasser, so wie die aller meisten Heizungen das auch machen.
Wo die Gasspeicher sind, da gibt es doch jede Mengen an Karten im Internet
Beispiel:
https://cdn1.vogel.de/unsafe/1000×0/smart/images.vogel.de/vogelonline/bdb/759000/759039/original.jpg
Und habe ich was von Gasspeicher für Biogas geschrieben, bitte Quelle angeben, wo ich das gemacht habe?
hatten Sie die falsche Brille an? Oben stand im Artikel unter Solar doch eindeutig:
Biomasse
7,2
3,9
7,7
3,6
9,5
4,4
Abgesehen davon ist die sogenannten Biomasse ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, denn dort werden Lebensmittel vernichtet, während anderswo Menschen verhungdern.
Und kommen sie mir nicht mit Hunger. Als ob das irgendwas ändern würde. WIR VERBENNEN LEBENSMITTEL derzeit einfach so – völlig ohne energetische Nutzung. Mit den Abfällen & Ernteresten, die die westliche Welt wegwirft, könnte man locker alle satt machen! Außerdem: viel Spass beim Essen von Holz, Gülle und Bioabfällen. Lecker. Kompetenz hilft scheinbar auch bei diesem Thema.
In 2022 wurden in Deutschland 52,2 Mio. Tonnen Kraftstoff verbraucht. Neben Dieselkraftstoff mit 62,3% und Ottokraftstoff mit 31,1% lag der Anteil biogener Kraftstoffe bei 5,9 Prozent – bezogen auf den Energiegehalt.
In Deutschland wurden im Jahr 2022 insgesamt rund 1,7 Millionen Tonnen Erdöl gefördert. Die heimische Erdöl-Produktion hat damit etwa zwei Prozent des Verbrauchs in Deutschland gedeckt. Die anderen 98 Prozent des in Deutschland benötigten Erdöls werden aus dem Ausland importiert. Tendenziell ist die heimische Erdölförderung rückläufig.
Quelle, Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG)
Merken Sie, was Her Wollf?
Deutschland 52,2 Mio. Tonnen Kraftstoff verbraucht und nur 1,7 Millionen Tonnen Erdöl gefördert.
Nur nicht in und für Deutschland.
Sie sind schwer von Begriff. Im Aufsatz ging es um ELEKTRISCHE ENERGIE. Ich erinnere an Benimmregel 3:
Also: von wegen „Viel Spass beim Essen von Holz, Gülle und Bioabfällen. Lecker.“
Von Kompetenz ist bei Ihnen scheinbar auch bei diesem Thema nicht viel vorhanden.
So viele Kavernen koennen sie gar nicht bauen. Aber technische Einzeilheiten stoeren die Schreibstube nicht.
verstehe ich das jetzt richtig, dass sie Biogas in das bestehende Erdgasnetz einspeisen wollen? Das würde bedeuten, das Biogas zu reinigen und zu trocknen, unerwünschte Bestandteile wie CO2 abzuscheiden und dann das Gas auf Pipelinedruck zu verdichten. Wie viel Energie soll da übrig bleiben?