Stefan Kämpfe

Wissen ist Macht – Nichts wissen macht Nichts“ – mit diesem Spruch trösteten sich ganze Schülergenerationen. Spaß beiseite – zweifellos haben uns Wissenschaft und Technik unseren hohen Lebensstandard beschert und unsere Weltsicht geprägt. Doch im 21. Jahrhundert sinkt unser Wohlstand bedrohlich, und das Ansehen der einst so gefeierten Wissenschaften bröckelt. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Fortschritt kann von langen Phasen der Stagnation oder gar des Rückschritts unterbrochen werden. Aktuell hat ein neues, dunkles Zeitalter der Kriege und des grün-religiösen Aberglaubens begonnen, und die Wissenschaft ist daran keinesfalls unschuldig. Im von Gender- und Öko-Wahn dominierten Deutschland zeigt sich der Niedergang besonders deutlich

Spätrömische Dekadenz Damals und Heute

Das Römische Reich zählte zweifellos zu den größten und erfolgreichsten Reichen der Weltgeschichte – und doch endete mit ihm die Antike, eine erste Epoche, in welcher gerade Wissenschaft und Technik große Erfolge feierten und hohes Ansehen genossen. Bei näherer Betrachtung fällt jedoch Folgendes auf: Alle der sieben Weltwunder der Antike wurden vor der Blütezeit Roms errichtet (das „jüngste“ der Weltwunder war der Leuchtturm „Pharos“ zu Alexandria, erbaut zu Beginn des 3. Jahrhunderts vor Christus, da war Karthago noch viel mächtiger als Rom). Nahezu alle wichtigen Erfindungen der Menschheit, seien es nun das Rad, die Waffentechnik, die Schrift, die Astronomie und Mathematik, das Pferd als Transportmittel oder die Seefahrt, erfolgten lange vor Rom, das aber davon profitierte. Führend in Wissenschaft, Kunst und Geometrie waren die alten Griechen, welche von Rom ebenso vereinnahmt wurden, wie die phönizisch-karthagische Seefahrt. Auch wenn es damals noch keine Patentrechte gab und die Quellenlage sehr lückenhaft ist, so gab es doch während des Aufstiegs Roms und der Römischen Kaiserzeit (etwa dem 3. Jh. vor bis zum 5. Jh. nach Christus) nur noch sehr wenige bahnbrechende Erfindungen; die wichtigsten waren wohl der Beton (Opus caementicium, im Deutschen meist Opus caementitium geschrieben), das gebundene (aber nicht gedruckte!) Buch, Zeitungen, der Wohnungsbau und die Post; führend waren die Römer auch in der Herstellung und Bearbeitung von Glas sowie in der Medizin und Sanitärtechnik. Aber im Großen und Ganzen verwaltete man das bisherige Wissen nur oder entwickelte es etwas weiter; die technische Bedeutung mancher antiker Erfindungen wie etwa von Herons Dampfball, einer ersten, überlieferten antiken Wärmekraftmaschine, erkannte man nicht. Hinderlich waren auch die sehr komplizierte Sprache (Latein) und das ebenso komplizierte Rechnen ohne die Null (wer schon mal einen Ablativus absolutus übersetzen oder mit Römischen Zahlen rechnen musste, weiß, wie schwierig und unhandlich das ist). „Unsere“ heurigen Zahlen, inklusive der Null, basierend auf dem System der Zehnerpotenzen, wurden erst ab dem Mittelalter, aus Indien und Arabien kommend, in Europa nach und nach gebräuchlich. Viel Zeit investierten die Römer hingegen in Steuer-, Verwaltungs- und Rechtswesen, was das Leben der Bürger zunehmend erschwerte und verteuerte. Die Oberklasse schwelgte im Luxus. Als dann ab dem Ende des 2. Jahrhunderts zunehmend Machtkämpfe und Bürgerkriege ausbrachen (nicht selten regierten drei oder vier Kaiser gegeneinander) und die Ost- und Nordgrenzen des Reiches von Einwanderern überrannt wurden, begann der Abstieg. Ähnlich, wie heute, wollten diese Einwanderer den Luxus und die Annehmlichkeiten Roms genießen; doch deren Integration misslang, und das Weltreich zerfiel. Einen nicht unwesentlichen Todesstoß erhielt es mit dem Niedergang der berühmten Bibliothek in Alexandria (ob und wann diese aber abbrannte, ist unter Historikern strittig), denn damit ging viel antikes Wissen verloren. Die Parallelelen zur jetzigen Zeit sind unübersehbar. „Das Gros der Wissenschaftler folgt eher ausgetretenen Pfaden und optimiert vorhandenes Wissen.“ – das behauptet der Forschungsmanager Wilhelm Krull. Er bezog sich dabei unter anderem auf die Ergebnisse dreier US-Forscher, welche 45 Millionen Fachartikel aus etwa 70 Jahren auswerteten sowie 4 Millionen Patente untersuchten und ihre Erkenntnisse in „Nature“ veröffentlichten; Näheres dazu hier. Und auch der damalige Verlust der Bibliothek von Alexandria sollte uns eine ernste Warnung sein: Unser heuer größtenteils digital gespeichertes Wissen könnte im Falle von Kriegen, Naturkatastrophen, Blackouts oder Hacker- und Terror-Angriffen verloren gehen, was uns ins Mittelalter zurückwerfen würde. Die aktuelle Beschäftigung mit Nebensächlichkeiten sowie die ausufernde Bürokratie und Bevormundung sind weitere Parallelen zwischen Damals und Heute.

Die Alchemisten – Menetekel der zunehmenden Abhängigkeit der Wissenschaften von der Macht

Ein jeder kennt in etwa die Geschichte des Alchimisten Johann Friedrich Böttger, eines Chemikers und Erfinders im barocken 18. Jahrhundert. Er war Miterfinder des europäischen Hartporzellans. Er überführte diese Erfindung in den Produktionsprozess und war der Gründungsadministrator der Porzellanmanufaktur Meißen. Doch wie viele Alchemisten seiner Zeit, konnte er nicht frei forschen – ihm fehlten schlichtweg die finanziellen und logistischen Möglichkeiten. August der Starke, wegen seiner Prunksucht und häufiger Kriege stets finanziell klammer sächsischer König, stellte ihm Forschungsmöglichkeiten, sperrte ihn aber auch in den Arrest. Dabei hatte Böttger noch Glück – zwar konnte auch er unmöglich Gold herstellen, aber mit dem wertvollen Porzellan erkaufte er sich seine teilweise Freiheit wenige Jahre vor seinem Tode zurück. Von der Alchemie zur Scharlatanerie ist es nicht weit – das Geld der Mächtigen ist gar zu verlockend. Womit wir bei der totalen Abhängigkeit der Forschung vom Geld der Machthaber wären.

Nur scheinbar noch große Erfolge trotz viel Wissenszuwachs – die alten Römer lassen grüßen. Stecken Forschung und Technik in der Sackgasse und gibt es eine Schallmauer für den Erkenntniszuwachs?

Nicht wenige Erfinder und Entdecker der frühen Neuzeit konnten ihre Erkenntnisse noch Dank eigener Ressourcen oder sehr bescheidener Förderungen realisieren. So erfand der Brillenmacher Hans Lipperhey (nicht ganz unumstritten) um 1608 das Fernrohr; welches Galilei nur wenige Jahre später seine bahnbrechenden astronomischen Entdeckungen ermöglichte. Auch die Gebrüder Wright, welchen 1903 der erste Motorflug gelang, waren lediglich einfache Mechaniker und Fahrradhändler. Doch spätestens seit der Zeit der Alchemisten wurde Forschung tendenziell immer material- personal- und kostenintensiver. Zunächst konnten noch große Erfolge gefeiert werden. Auch der Wissenszuwachs war nie größer, als heute. Doch Flugzeuge, Autos, Raketen, Internet, Smartphones und immer schnellere Großrechner basieren allesamt auf Grundlagenwissen, welches mit überschaubarem Aufwand von meist wenigen, genialen Forschern vor mehreren Jahrzehnten bis Jahrhunderten erarbeitet wurde; diese Ära endete etwa so zwischen 1915 und den späten 1960er Jahren (Einstein, Heisenberg, Higgs). Einige Paradebeispiele der Verlangsamung und Stagnation des Fortschritts sind hier. Um heute einen etwa gleich großen quantitativen oder qualitativen Fortschritt (Ertrag im weitesten Sinne) zu erzielen, müssen überproportional steigende Aufwendungen betrieben werden.

Abbildung 1: Überproportional steigende Aufwendungen für denselben Ertrag in Wissenschaft und Technik (schematisch). Für den gleichen Ertrag musste man in der Anfangszeit von Wissenschaft und Technik (links auf der waagerechten Ordinate) viel weniger Ressourcen einsetzen, als heute (rechts).

Es bestehen hier freilich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wissenschafts- und Technikgebieten; trotzdem nähern wir uns immer mehr einer Art Schallmauer: Erkenntnisse sind immer schwerer zu gewinnen und in praxistaugliche Technik umzusetzen. Außerdem spielen gesellschaftliche Gegebenheiten eine wesentliche Rolle. In Deutschland mit seiner überbordenden Bürokratie, seinem komplizierten Steuer- und Rechtssystem und seiner zunehmend technik- und wissenschaftsfeindlichen Bevölkerung (Kern- und Gentechnik!) ist es sicher schwieriger und teurer, bahnbrechende Neuerungen zu entwickeln, als in aufstrebenden Nationen. Und gerade für eine zunehmend überalternde Gesellschaft, wie die deutsche, ist die überproportionale Aufwandsentwicklung ein zunehmendes Problem – jedem neuen Projekt droht zunehmender Personalmangel. Ob Robotik und künstliche Intelligenz hier Abhilfe schaffen können, ist ungewiss. Wächst uns die Wissenschaft immer mehr über den Kopf – ein Moloch, der alles verschlingt, aber kaum noch etwas leistet? Hinzu kommt die zunehmende Spezialisierung, es mangelt am geistigen Austausch zwischen den unterschiedlichsten Fachdisziplinen. Außerdem gibt es auch Fachdisziplinen wie etwa die Wetter- und Klimavorhersage, bei denen uns die Mathematik Grenzen setzt; Näheres dazu hier. Um Missverständnissen vorzubeugen – Forschung soll nicht in Frage gestellt werden. Aber sie ist zunehmend nur unter einer Voraussetzung möglich: Wohlstand und Produktivität müssten weiter wachsen, um die dafür benötigten Ressourcen zu erwirtschaften; außerdem können Großprojekte nur noch bei globaler Arbeitsteilung bewältigt werden. Und das ist, auch angesichts der immer weiter ausufernden Kriege des 21. Jahrhunderts, vorerst unwahrscheinlich.

Nichts gelernt: Die samt und sonders sinn- und ergebnislosen Kriege des 21. Jahrhunderts

Kriege gelten seit dem Altertum als Geißel der Menschheit, selbst wenn sie mitunter den Fortschritt beflügelten; man denke nur an die beschleunigte Entwicklung der Fliegerei im ersten und der Raketentechnik im zweiten Weltkrieg. Doch insgesamt binden sie viele Ressourcen und kosten Opfer, die dann Wissenschaft, Bildung und Forschung fehlen. Nach den Terror-Anschlägen des 11. Septembers 2001 rief der damalige US-Präsident George W. Bush den Kampf gegen den Terror und die Schurkenstaaten aus und belog die Welt mit den angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak. Doch die Ergebnisse dieses angeblich „gerechten“ Kampfes blieben bescheiden: Es gelang lediglich, Saddam Hussein und Osama Bin Laden zu ermorden; aber Terror und Instabilität blieben, und die angeblichen „Schurkenstaaten“ Iran und Nordkorea erstarkten. Syrien konnte nicht befriedet werden; in Afghanistan feierten die Taliban ihre Auferstehung. Mit Beginn des Ukraine-Krieges brach das Eitergeschwür des unseligen Ost-West-Konfliktes wieder auf; auch der China-Taiwan-Konflikt droht zu eskalieren. Das alles mag für die Entwicklung neuer Waffensysteme förderlich sein – insgesamt verstricken sich alle Großmächte immer aussichtsloser in eine Abwärtsspirale des Rückfalls in die unseligen Zeiten des 19. und 20. Jahrhunderts.

Falsche Verheißungen, Behauptungen, Prognosen und Fehlentscheidungen: Der massive Vertrauensverlust in Wissenschaft, Medien und Politik

In jüngster Zeit häufen sich schwerwiegende Fälle des Versagens der Wissenschaft und der eng mit dieser verflochtenen Politik. Das prominenteste Beispiel ist wohl die Corona-Pandemie. Weltweit wurden „auf wissenschaftlicher Basis“ die Freiheitsrechte von Milliarden Menschen über qualvolle zwei Jahre massiv eingeschränkt, um das Virus einzudämmen. Man hat damit sicher so manchen Corona-Toten verhindert – aber könnten die psychologischen und wirtschaftlichen Folgeschäden weitaus mehr Opfer gekostet haben? Vereinsamung, die Zunahme von Alkoholismus und Selbstmorden, die Vernachlässigung anderer Krankheiten und weiter sinkender Bildungsstand wegen geschlossener Schulen sowie eine massive Pleitewelle waren die „Nebenwirkungen“ des Schießens mit Kanonen auf Spatzen. Hastig entwickelte Impfstoffe versprachen zu viel, hielten nicht alles und kosteten noch mehr, Impfverweigerer oder Querdenker wurden diskriminiert und ausgegrenzt. Wir alle verloren fast zwei Lebensjahre in Merkels Corona-Massenknast – niemand übernimmt dafür die Haftung. Aber ab Mitte 2022 wurde die ganze Pandemie nach und nach sang- und klanglos zu Grabe getragen – nach all der Panikmache. Waren vielleicht Ukraine-Krieg und Energiekrise nun auf einmal wichtiger? Ach ja – die Deutsche Energiewende zwecks Klimarettung ist auch so ein „Wissenschaftsprojekt“. Wir erinnern uns: Die Energiewende sollte den Deutschen Durchschnittshaushalt nicht mehr kosten, als eine Kugel Eis, versprach Anfang der 2000er Jahre der grüne Oberlehrer Jürgen Trittin. Und die Umwelt würde dadurch besser geschützt. Viele Milliarden Eiskugeln später, angesichts der von Windrädern verschandelten und von Solarpaneelen aufgeheizten Landschaft zeigt sich: Alles viel teurer, wetterabhängiger und umweltschädlicher, als gedacht, man denke nur an die vielen gehäckselten Insekten, Greifvögel und Fledermäuse an den Windkraftanlagen, aber auch an die vielen Dunkelflauten.

Abbildung 2: Seit den frühen 2000er Jahren verteuerte sich Strom in Deutschland viel stärker, als die meisten andern Verbraucherpreise. Hier sind 4.000 KWh Jahresverbrauch für Haushaltsstrom zugrunde gelegt. Der starke Anstieg der Energiepreise begann schon in den frühen 2000er Jahren; nicht erst mit dem Beginn des Ukraine-Krieges! Bildquelle: statita.com

Alt-Kanzlerin Merkel, stets eng mit der Auto-Lobby vernetzt, versprach schon im Jahre 2013 eine Million zugelassene Elektro-Autos in Deutschland für das Jahr 2020. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder waren ihre Kenntnisse auf dem Gebiet (sie ist studierte Physikerin) blamabel gering, oder sie log uns bewusst an, um wieder mal die Grünen links zu überholen. Immer deutlicher zeichnet sich ab: E-Mobilität führt nur in eine weitere Sackgasse, weil weder der Strom dafür noch die vielen, benötigten Seltenerdmetalle verfügbar sind – von den Umweltschäden ganz zu schweigen. Selbiges gilt auch für die Wärmepumpen. Und wie sieht es mit dem Lieblingsthema überbezahlter Aktivisten-Forscher, der Klimakatastrophe, aus? Im abgelaufenen Jahr 2022 erlebte die Südhalbkugel einen unerwartet strengen Winter, der aktuelle Nordwinter 2022/23 verläuft in vielen Regionen, von Mitteleuropa einmal abgesehen, ebenfalls harsch, und die Erderwärmung verläuft deutlich langsamer, als von den „wissenschaftlichen Modellen“ vorhergesagt; seit 101 Monaten (das sind mehr als 8 Jahre!) pausiert sie im globalen Mittel gänzlich.

Abbildung 3: Keine Erwärmung, sondern geringe (nicht signifikante!) weltweite Abkühlung seit Sept. 2014; Endpunkt ist der Januar 2023. Bildquelle, in deutscher Übersetzung hier

Ähnliches ist auch vom Schnee zu vermelden. Schon Anfang der 2000er Jahre unkten einige Forscher, es werde ihn in Deutschland schon bald nicht mehr geben. Angesichts der immer weiter verlotternden Deutschen Infrastruktur und der Energiekrise wäre das Ausbleiben von Schnee und Kälte eine frohe Botschaft – doch selbst im milden Winter 2022/23 waren sie wieder recht präsent und weigern sich ebenso zu verschwinden, wie schlechte Politiker und die von ihnen hinterlassenen Schulden oder Missstände. Verwirrende „Hilfestellung“ leistet uns die Wissenschaft stets auch in Ernährungsfragen – wenn da die vielen Irrtümer und die Ideologie nicht wären. „Nimm ein Ei mehr“ tönte die DDR-Werbung Mitte der 1970er Jahre. Als im Kältewinter 1978/79 dann wegen der Strom- und Heizungsausfälle viele Legehennen erfroren, waren Eier plötzlich schädlich – wegen des „bösen“ Cholesterins. Kaffee und schwarzer Tee galten lange Zeit als schlimme Gesundheitskiller, welche dem Körper Flüssigkeit und Vitamine rauben sollten – heuer sind sie rehabilitiert. Ob geringe Mengen Alkohol der Gesundheit eher schaden oder nützen, wird bis heuer kontrovers diskutiert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte dem angeblich so schädlichen Speisesalz den Kampf an – seine Mahlzeiten schmecken vermutlich so fade und langweilig, wie seine Reden sind. Mal werden Gluten, Stärke und Zucker verteufelt, dann wieder Milch oder Butter, und Fleisch ist neuerdings aus ideologischen Gründen (CO2-Bilanz!) ganz schädlich; dafür werden „Bio“ und „Veggie“ über den grünen Klee gelobt; allerdings können sie sich nur die grünen Besserverdiener leisten. Als weiterer Dauerbrenner unerfüllter Hoffnungen erweist sich die Kernfusion, welche, wenn sie denn wirtschaftlich genutzt werden könnte, unsere Energieprobleme beheben könnte. Seit Jahrzehnten immer der gleiche Satz: In spätestens 40 Jahren sei es vollbracht. Aber heuer, wieder mal 40 Jahre und hunderte Milliarden Dollar Forschungsgelder später, ist ein wirtschaftlich und zuverlässig arbeitender Fusionsreaktor noch immer außer Reichweite – die fragwürdigen Erfolgsmeldungen des Jahres 2022 ändern daran Nichts. Auch um die in den frühen 2010er Jahren so euphorisch gefeierte Genschere CRISPR-CAS wurde es deutlich ruhiger – denn all die versprochenen Super-Pflanzen und Tiere, welche Hitze und Dürre trotzen, dazu krankheitsresistent, produktiv und wohlschmeckend sind, blieben aus – das holländische, nach Wasser schmeckende Gemüse lässt grüßen. Und seit Jahrzehnten forscht die aufgeblasene, großspurige US-Weltraumbehörde NASA nun schon nach extraterrestrischem Leben und verspricht Erfolge in spätestens zehn Jahren. Morgen, Morgen, nur nicht heute, werde es schon mit der Goldmacherei klappen – Hauptsache, die Fördergelder und Drittmittel fließe üppig weiter (nicht wenige Forscher verbringen heuer mehr Arbeitszeit mit der Besorgung von Forschungsgeldern, als im Labor). Bei solcher Panikmache, Fehlprognosen, Halbwahrheiten und falschen Versprechungen wundert es nicht, dass sich immer mehr Menschen von Politik, Medien und Wissenschaft abwenden.

Widerlegt die aktuelle Erfolglosigkeit von Wissenschaft und Technik die Thesen der Prä-Astronautik?

Die Prä-Astronautik (auch Paläo-SETI genannt) ist eine Parawissenschaft, welche die Untersuchung der vermeintlichen Präsenz außerirdischer Intelligenzen auf der Erde während der Vorgeschichte und des Altertums zum Ziel hat. Diese sollen die Entwicklung der Menschheit wesentlich gefördert und beeinflusst haben. Bekanntester Vertreter dieser Thesen ist Erich von Däniken, dessen Buch „Erinnerungen an die Zukunft“ zum Bestseller wurde. Viele Behauptungen der Prä-Astronautik klingen zumindest plausibel, eindeutige Beweise fehlen jedoch, und vor allem die Pareidolie (sie bezeichnet die menschliche Schwäche, in Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände zu erkennen) ist ein starkes Gegenargument, welches viele prä-astronautischen Thesen entkräftet. Und dann fragt sich der kritische Zeitgenosse: Warum helfen uns die Aliens nicht jetzt aus der Sackgasse? Gerade in der Raumfahrt waren die Fortschritte der letzten Jahrzehnte recht bescheiden. Seit Eugene Cernan (Dez.1972) setzte kein Mensch mehr seinen Fuß auf einen fremden Himmelskörper, Reisen zum Mars würden mit unserer völlig veralteten Raketentechnik viele Monate (nur Hinflug!), zu den Gasriesen Uranus und Neptun Jahre, an den Rand des Sonnensystems Jahrzehnte, zum nächsten Stern Jahrzehntausende dauern… . Wo ist nun der gute außerirdische Onkel E.T., welcher uns die Tricks mit Wurmlöchern, Antimaterie-Antrieb oder Anti-Gravitation zeigt? Es bleiben drei Möglichkeiten: Es gibt kein außerirdisches intelligentes Leben (ob das, was gerade auf der Erde als Menschheit lebt, noch intelligent ist, darf bezweifelt werden), oder aber E.T. ist zu weit von uns entfernt, um uns finden und uns helfen zu können, oder aber er hat das Interesse an uns verloren.

Selektive, tendenziöse Berichterstattung: Wes‘ Brot ich ess‘, des‘ Lied ich sing‘

Politisch unabhängige Forschung und Medien – selbst in unseren westlichen Scheindemokratien existieren diese bestenfalls auf dem Papier. Ein jeder kennt hierfür viele Beispiele, man denke nur, wie sich Forscher und Journalisten auf jegliche negativen Auswirkungen der CO2-Zunahme und der Erderwärmung stürzen. Deren positive Auswirkungen (CO2 ist der wichtigste Pflanzennährstoff, eine Zunahme bedeutet besseres Pflanzenwachstum, und ein wärmeres Klima bietet wahrscheinlich mehr Vor- als Nachteile) verschweigt man hingegen. Ein besonders subtiles ganz aktuelles Beispiel, bei welchem die Kunst des Weglassens Anwendung fand, um politisch unbequeme Wahrheiten zu vermeiden, ist eine im Januar 2023 erschienene Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zur Zunahme der Globalstrahlung in Deutschland. Unter Globalstrahlung versteht man die Summe der kurzwelligen Einstrahlung, bestehend aus der direkten Sonneneinstrahlung und der diffusen Himmelsstrahlung. Diese nahm in den vergangenen vier Jahrzehnten merklich zu und ist besonders im Sommer die wichtigste Ursache der starken Klimaerwärmung in Deutschland. Doch dieser nun wirklich wichtige Umstand wird in der besagten Arbeit mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt. Am Beispiel Potsdams soll einmal der überragend große Einfluss der sommerlichen Globalstrahlung auf die Sommertemperaturen illustriert werden (im Deutschland-Mittel herrschen grob ähnliche Verhältnisse).

Abbildungen 4a und b: Oben (4a) die Entwicklung der Globalstrahlung in Potsdam-Telegrafenberg seit 1983, mit diesem Jahr startet auch die erwähnte DWD-Studie. Unten die Entwicklung der sommerlichen Lufttemperaturen, selbe Station und selber Zeitraum, jeweils mit linearem Trend und elfjährigem, endbetontem Gleitmittel. Die Ähnlichkeit beider Verläufe ist erstaunlich; das Bestimmtheitsmaß beträgt 70,9%, was bedeutet, dass mehr als zwei Drittel der sommerlichen Temperaturvariabilität von der Globalstrahlung beeinflusst werden. Leider waren die Globalstrahlungsdaten nur bis 2019 verfügbar; mit jenem Jahr endet die Reihe des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung (PIK), weil die Säkularstation Potsdam wegen zunehmender Wärmeinselbelastung aufgegeben werden musste – der DWD misst seitdem am Standort weiter; Näheres zum Wärmeinsel-Effekt und der Potsdam-Problematik hier.

War dem DWD, einer staatlichen Behörde, der enge Zusammenhang zwischen Globalstrahlung (im weitesten Sinne: Sonnenscheindauer) und Lufttemperaturen zu brisant, weil er die angeblich so dominante Rolle des CO bei der Erwärmung in Frage stellt? Stattdessen betont man lieber die Bedeutung der Globalstrahlung zur Gewinnung Erneuerbarer Energien – Political Correctness lässt grüßen. Aber dass die Sonne im Winter kaum scheint, bleibt unerwähnt.

Abbildung 5: Im Januar 2023 trug die massiv ausgebaute Solarenergie (gelbliche Spitzen) kaum etwas zur Stromerzeugung bei – weit weniger als 3% des Stromverbrauchs konnten damit gedeckt werden. Bildquelle: energy-charts.info, ergänzt

Die DWD-Studie kann man hier finden.

Der Öko-Fanatismus als neue Geißel des 21. Jahrhunderts: Aus Merkels Corona-Massenknast direkt in die grüne Öko-Diktatur

Zwar ist der angesprochene Niedergang des Fortschritts und der Freiheitsrechte ein weltweiter Prozess, aber in Deutschland, dem einstigen Land des Wirtschaftswunders und einem noch bis in die frühen 2000er Jahre führenden Industrieland, zeigt er sich besonders deutlich. Bis in die 1990er Jahren wurde Deutschland für seine leidlich funktionierende soziale Marktwirtschaft, sein Ingenieur- und Bildungswesen, seine gute Infrastruktur, seine Bemühungen im Umweltschutz und seine dank Energiemix sichere Energieversorgung weltweit geachtet, doch spätestens mit der Ära Merkel begann der Niedergang. Heuer ist Deutschland zwar immer noch der belächelte Oberlehrer in Sachen Ökologismus und Gender-Wahn, aber die Fehler und jahrelangen Verzögerungen beim Bau der Berliner Flughafens (BER), ständige Pleiten, Pech und Pannen bei der Deutschen Bahn und der Energiewende, das stark sinkende Bildungsniveau und die verlotternde Infrastruktur machen es zunehmend zum Deppen der Welt. Wohlstand und gesellschaftlicher Konsens bröckeln. Der quälend langen Merkel-Ära des Aussitzens, Nichts-Tuns, des Taktierens und des Macht-Erhaltens, getoppt vom Corona-Lockdown, folgte direkt die Öko-Diktatur. Mit Fridays for Future und der Letzten Generation entstanden Ende der 2010er Jahre besonders aggressive, fanatische und renitente Organisationen, welche in Deutschland besonders viel Zustimmung fanden. Sie erinnern mit ihrer Radikalität zunehmend an den RAF-Terror der 1970er Jahre. Zwar werden heuer keine Arbeitgeber-Präsidenten mehr ermordet, aber dafür wird die gesamte Bevölkerung mit Blockaden und aggressiven Demonstrationen drangsaliert und quasi in Dauer-Geiselhaft genommen. Im Laufe der Geschichte verfolgten schon viele politische Bewegungen und Parteien fanatisch ihre gefährlichen Ziele. Im Mittelalter gab es Fanatismus, der religiös geprägt war. Er hat dazu geführt, dass viele Menschen im Namen Gottes verfolgt oder sogar verbrannt wurden. Auch in der Gegenwart gibt es nun also Fanatiker, die ohne Rücksicht auf die Interessen anderer Menschen ihre politischen Ziele durchsetzen wollen und ein vernunftbetontes, an der Realität orientiertes Regieren unmöglich machen. Sie vertreten zwar keineswegs die Mehrheit der Bevölkerung, verschaffen sich aber mit aggressiven, spektakulären Aktionen wie dem Sich-Festkleben auf Straßen und Flughäfen oder der Beschädigung von Kunstwerken, viel mediales Interesse. Das Ganze ist eine nicht zu tolerierende Form der Nötigung und Erpressung. Spätestens seit Angela Merkel sind die Regierungen nur noch Marionetten und willfährige Erfüllungsgehilfen dieser Protestbewegungen – Greta Thunberg, die Umwelthilfe, die Gender- und Regenbogen-Szene sowie Luisa Neubauer sitzen quasi stets mit am Regierungstisch. Man will es allen recht und „barrierefrei“ machen und stolpert doch nur von Pleite zu Pleite. Seit den 2010er Jahren überrollt nun eine Flüchtlingswelle nach der anderen das im Niedergang befindliche Deutschland, kostet viel Geld, aber die Integration misslingt. Der brav seiner Arbeit nachgehende, Steuern zahlende Normalbürger kommt hingegen in den Medien und im Staatswesen kaum noch vor, dafür wird er mit Diesel-Fahrverboten, Gender-Sprech, CO2-Steuern, dramatisch steigenden Krankenkassenbeiträgen und Lebenshaltungskosten sowie immer mehr Bürokratie drangsaliert und schikaniert. Zwar besänftigten das 9-Euro-Ticket oder der Heizkostenzuschuss das Wahlvolk, aber nachhaltig und sinnvoll waren diese Strohfeuer nicht. Und die Ampel? Steht seit Inbetriebnahme auf Dauergrün. Aber so, wie die Letzte Generation an der Straße, klebt Kanzler Scholz an der Macht, und weil er seinen grünen Partner nicht in den Griff bekommt, setzt er eben Merkels Politik des Hinhaltens, Beschwichtigens, Verzögerns und Aussitzens fort. Mit schlimmen Folgen für uns alle – besonders im Energiesektor, denn aktuell jagt eine Strom- und Gaspreiserhöhung die nächste.

Die grünen Märchen vom Endsieg – grüne Wunderwaffen gegen den Energienotstand und die Umweltzerstörung?

Als Hitlers militärische Lage immer aussichtsloser wurde, versprach er neue Wunderwaffen, welche das Blatt wenden sollten. Das böse Erwachen kam spätestens am 8. Mai 1945, für viele auch schon bedeutend früher. Schauen wir uns nun einmal die versprochenen grünen Wunderwaffen gegen die Energiekrise an. Eine erste wird gerade klammheimlich beerdigt – die Bio-Treibstoffe. Noch vor Jahrzehnten versprach uns der grüne Oberlehrer Jürgen Trittin: „Der Acker wird das Bohrloch des 21. Jahrhunderts.“ Doch die Fotosynthese ist ein sehr schlechter Energiewandler – Solarzellen schneiden da deutlich besser ab. Biotreibstoffe treiben vor allem eines – die Nahrungsmittelpreise, denn sie belegen wertvolle Ackerflächen. Das immer teurer werdende „Essen auf Rädern“ sollte also besser nicht mit dem Rapsöl-getriebenen Fahrzeug ausgeliefert werden. Und gerade der Raps- und Maisanbau verursacht, da wenig bodenschonend und sehr energieintensiv, viele Umweltschäden bei wenig Endenergieertrag. So langsam werden also E 10, Biogas und Biodiesel an Bedeutung verlieren, wobei nichts dagegen spricht, nicht anders verwertbare Biomassereste energetisch zu verwerten. Die Windenergie hat ein massives Akzeptanz- und Ressourcenproblem: Sie verschandelt ganze Landschaften, und der Wind ist begrenzt: Schon jetzt deuten sich zurückgehende Windgeschwindigkeiten und Klimaschäden wegen Windübernutzung an; Näheres dazu unter anderem hier. Die Solarenergie wird zwar auch einen gewissen Beitrag zur Energieversorgung leisten können, allerdings ist auch ihr Flächen- und Ressourcenverbrauch zu hoch; schon heuer trägt sie massiv zur Klimaerwärmung bei (Wärmeerzeugung bei Sonnenschein), und in Deutschland scheint die Sonne von Mitte Oktober bis Mitte Februar zu wenig. Sonnenenergie wäre allerdings grundlastfähig und wetterunabhängig, würde sie im Weltraum erzeugt und mittels Mikrowellen-Strahlung zur Erde transferiert. Aber das ist erstens ferne Zukunftsmusik (in China, Europa und den USA wird daran geforscht), und dann sind da noch zwei ganz böse Störenfriede: Der immer weiter zunehmende Weltraumschrott und starke Sonneneruptionen könnten die Solarfarmen im All zerschießen. Bliebe der Wasserstoff als Energiespeicher für überschüssigen Ökostrom, aber der ist wegen der vielen Wandlungsprozesse (am Ende bleiben nur klägliche 15 bis 30% der ursprünglichen Energie übrig) sehr ineffizient, Näheres hier. Auch die Geothermie hat viele Tücken; und woher der ganze Strom sowie die Rohstoffe für die E-Autos und Wärmepumpen kommen sollen, bleibt unbeantwortet. Bliebe als letzte Wunderwaffe das Energiesparen – der grüne Waschlappen der Nation, Winfried Kretschmann, hat es ja quasi von oben herab verordnet. Doch es hat Grenzen und ist in vielen Bereichen schon längst ausgereizt. Alle Lebens-, Produktions- und Konsumtionsprozesse benötigen eine Mindestmenge an Energie – selbst der deutsche Behörden- und Beamtenschlaf. Das Kosten-Energie-Äquivalenzgesetz lässt grüßen, verteuert sich die Energie, wird unser Leben immer unbezahlbarer, Näheres dazu hier.

Ein schmutziges Geheimnis: Die Seltenen Erden

Selten sind sie nicht und auch keine Erden, sondern Metalle, aber sie werden für die grüne Energiewende überall massenhaft benötigt; dazu kommen exorbitante Mengen an Kupfer und Edelmetallen für die Elektrifizierung. Leider hat all das unschöne Begleiterscheinungen: Es muss der stets sehr umweltschädigende Bergbau massiv ausgeweitet werden, oft in Naturschutzgebieten, die Extraktion aus den Erzen erfordert viel Chemie, unter anderem hochgiftige Säuren, und es bleiben als Abfallprodukte giftige Metalle wie Blei und Arsen sowie radioaktive Abfälle wie Uran oder Thorium, welche, will man keine Kernkraftverwertung, in ein Endlager für radioaktive Stoffe müssen – das von den Grünen so massiv bekämpfte Gorleben lässt grüßen… . Bislang übernahmen China, Russland, Afrika und Südamerika diese Drecksarbeit, damit in Europa „saubere“ E-Autos fahren und Windkraftanlagen oder Solarzellen Strom liefern können. Wegen der neuen, hochbrisanten geopolitischen Lage (Ukraine-Krieg, Spannungen mit China) wird nun Europa vermehrt Bergbau betreiben müssen – sie ersetzen die dreckigen Kohleminen des 20. durch die für Seltene Erden des 21. Jahrhunderts. Auf die Reaktion der grünen Aktivisten darf man schon gespannt sein… .

4. Gibt es Wege aus der Sackgasse?

Zunächst einmal müssen Wissenschaft, Technik und Energiegewinnungsverfahren endlich wieder ideologiefrei und objektiv beurteilt werden. Alle Kriege müssen gestoppt werden – bis dahin ist es noch ein langer Weg, doch auch am Ende des furchtbaren Dreißigjährigen Krieges musste man einsehen: Verhandeln ist besser als Schießen, ein schlechter Frieden immer noch günstiger als jeder Krieg. Die Erpressung der gesamten Gesellschaft durch die Öko-Terroristen und die Gender-Szene muss gestoppt werden. Die Forschung muss wieder kreativer, interdisziplinärer, meinungstoleranter und offener für Quereinsteiger werden. Bislang gibt es (leider) keine wirklich umweltfreundliche Energienutzung! Es gelang auch praktisch nie, eine bestimmte Technik oder ein Energiegewinnungsverfahren erfolgreich per Dekret von oben zu verordnen! Den Königsweg für alle Nationen und Standorte gibt es nicht. Während in Island die Geothermie und in Norwegen die Wasserkraft dominieren, hat sich in den meisten Staaten ein Energiemix aus verschiedensten Quellen bewährt. Wegen ihrer hohen Energiedichte darf auch die in Deutschland geächtete Kernenergienutzung kein Tabu sein, zumal neue, inhärent sichere Reaktortypen in technischer und finanziell machbarer Reichweite liegen. Auch Methanhydrate könnten eine Option sein, falls sie sich kostengünstig und umweltfreundlich fördern und verwerten lassen. Wind- und Solarenergie sollten nur dort eine wesentliche Rolle spielen, wo sie reichlich vorhanden sind und nahe am Ort der Erzeugung direkt als Strom verbraucht werden können – wegen ihrer geringen Energiedichte sind lange Transportwege oder die Umwandlung in andere Energieträger wenig sinnvoll. Und es muss verstärkt an den wirklich potentiellen Energiequellen der Zukunft geforscht werden. Allerdings liegen diese, etwa die Kernfusion, vermutlich noch in weiter, ungewisser Ferne (ein Irrtum wäre gewiss ein Anlass zur Hoffnung). Heute arbeiten weltweit mehrere Tausend Mitarbeiter an ITER. Insgesamt 35 Nationen aus Europa, Asien, Russland und den USA sind an diesem Projekt zur Erforschung der Kernfusion beteiligt; Kostenpunkt: mindestens 20 Milliarden Euro. Technisch umsetzbare Ergebnisse lieferte ITER bislang aber nicht.

Die Aufgabe unserer Regierungen besteht nicht darin, die Ideologien militanter, aggressiver in der Energiepolitik auszuleben, sondern bezahlbare Energie für alle Menschen zu gewährleisten. Andernfalls werden schon in naher Zukunft zunehmende soziale Spannungen drohen, die sich schnell zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen verschärfen können. Des Weiteren bedarf es einschneidender Reformen, um unser sehr ineffizientes Sozial-, Gesundheits- und Bildungssystem den schwierigen Erfordernissen der Neuzeit anzupassen.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

 

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