Vijay Jayaraj
Seit Jahrhunderten sind die somalischen Hirten auf Kamele angewiesen, um sich zu ernähren, zu transportieren und ihren sozialen Status zu wahren. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kamelzucht zu einem sehr profitablen Geschäft entwickelt, welches das Leben vieler Somalier verändert hat.
Die Mainstream-Medien wollen uns jedoch mit Bildern von trockenem Land glauben machen, dass dieses florierende Unternehmen durch den vom Menschen verursachten Klimawandel bedroht ist.
Kamelzucht am Horn von Afrika und die Angstmacherei der Medien
Kamele, die auch als „Wüstenschiffe“ bezeichnet werden, sind bemerkenswerte Tiere, die perfekt an die trockenen, windgepeitschten Landschaften der trockenen und halbtrockenen Regionen auf der ganzen Welt angepasst sind.
Im trockenen Tiefland Ostafrikas – von den sandigen Weiten Somalias und des Sudans bis zu den zerklüfteten Landschaften Äthiopiens, über die pulsierenden Ebenen Kenias und in die trostlose Schönheit Dschibutis – werden diese majestätischen Tiere mit Sorgfalt gepflegt, und ihre Anwesenheit ist ein Zeugnis der langen Tradition der Kamelzucht in diesen Ländern.
Mehr als 35 % des Viehbestands in Somalia sind Kamele, und mehr als 50 % der Bevölkerung sind von den Einnahmen aus diesem Sektor abhängig, der die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts des Landes ausmacht. Kamele sind der wichtigste Viehexportartikel Somalias. In der Region Benadir wird geschätzt, dass „31,2 Prozent der Haushalte einmal pro Woche Kamelfleisch verzehren, während 68,8 Prozent der Haushalte einmal im Monat Kamelfleisch konsumieren.“
Selbst im Nachbarland Äthiopien ist das Kamel in einigen Regionen die wirtschaftlich wichtigste Nutztierart.
Angesichts der Bedeutung der Kamele für diese Gemeinschaften und der häufigen Dürreperioden in der Region können Weltuntergangsgeschichten mit Bildern von ausgetrockneten Landschaften ein wirksames Mittel sein, um Ängste vor dem Klimawandel zu schüren. Ein TRT World-Nachrichtenbericht mit dem Titel „Just2Degrees: How Climate Change Affects Global Security“ (Wie der Klimawandel die globale Sicherheit beeinflusst) behauptete, dass die Erwärmung die somalische Hirtengemeinschaft und ihre Fähigkeit, Kamele gewinnbringend zu züchten, zerstöre.
Doch die Realität sieht ganz anders aus.
Realität: Boom in der Zucht von Kamelen
Die Kamelpopulationen in Somalia sind in den letzten Jahrzehnten sprunghaft gestiegen, was auf die idealen Zuchtbedingungen und den wachsenden wirtschaftlichen Anreiz für die Landwirte durch den Verkauf von Kamelfleisch und -milch zurückzuführen ist. Die Kamelpopulation hat sich zwischen 1961 und 2020 in den nördlichen und westlichen Teilen Afrikas (Algerien, Tunesien, Südmarokko als ehemalige Westsahara, Mauretanien, Burkina Faso) und am Horn von Afrika (Sudan, Äthiopien, Somalia) verdoppelt.
In Mali, Niger, Tschad, Nigeria, Kenia und Dschibuti ist der Bestand seit 1963 um das Zwölffache gestiegen. Die Wissenschaftler glauben auch, dass „trotz einer wahrscheinlichen Unterschätzung der weltweiten Kamelpopulation (die auf etwa 40 Millionen Tiere im Jahr 2020 geschätzt wird), ihr Wachstum höher ist als bei anderen Pflanzen fressenden Nutztieren“.
Krankheiten und Inzucht sind tatsächliche Herausforderungen
Die Auswirkungen der Dürre in der Region wurden übertrieben dargestellt. Wiederkehrende Dürren sind seit langem ein häufiges Problem in afrikanischen Weideländern. Die katastrophale äthiopische Hungersnot von 1888 bis 1892 kostete jeden dritten Äthiopier das Leben – eine dunkle Zeit, die als „kifu qan’“ oder „böse Tage“ bekannt ist.
Krankheiten und schlechte Zuchtmethoden sind die wahren Herausforderungen für die Kamelzucht. In einer Umfrage gaben 92 Prozent der Hirten in der somalischen Region Benadir an, dass Kamelkrankheiten das größte Hindernis für die Produktion darstellen.
Wissenschaftler, die die genetische Vielfalt der Kamelpopulation in Somalia analysiert haben, weisen darauf hin, dass „die genetische Verbesserung der Kamele zu einer höheren Produktion und Produktivität führen wird, einschließlich der Entwicklung von Rassen für spezielle Zwecke (Fleisch, Milch und Leder)“. Eine größere genetische Vielfalt kann das Krankheitsrisiko verringern und die Produktion verbessern.
Lassen Sie uns also die Dinge richtig stellen: Nachrichtenberichte, wonach der Klimawandel der Kamelzucht schadet, sind Panikmache, welche die Auswirkungen des Wetters übertreiben und die wirklichen Probleme dieser wichtigen Branche ignorieren. Im Großen und Ganzen geht es Afrikas Höckertieren gut, und mit verbessertem Management wird es ihnen wahrscheinlich noch besser gehen.
This commentary was first published at BizPac Review on April 23, 2024.
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, U.K.
Link: https://co2coalition.org/2024/04/23/the-good-camel-story-that-climate-fearmongers-dont-tell/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Lange Tradition in Ostafrika, in 60 Jahren verdoppelt, anderswo (Mali, Westafrika) verzwölffacht, ohne absolute Zahlen und Links zu den Quellen: Klare Meinung.
„…Nachrichtenberichte, wonach der Klimawandel der Kamelzucht schadet, sind Panikmache“
Wenn es wieder wärmer wird wie im Holozän, dann wird sehr wahrscheinlich auch die Sahara wieder grün. Eine echte Bedrohung für das Kamel, das Wüstentier. Na bitte!
Gemessen an der Anzahl der Kommentare zu dem Kamelreport vermute ich, die Experten von EIKE sind hier -ausnahmsweise mal- ratlos!
Zusammenfassung: Sobald das Maul wackelt, lügen sie!