Kevin Hughes

Die von Premierminister Justin Trudeau auf Bundesebene vorgeschlagene Vorschrift, nur noch den Verkauf von Elektrofahrzeugen zuzulassen, würde zu einem immensen Chaos führen und droht, die kanadischen Stromnetze zusammenbrechen zu lassen.

„Die Forderung, dass in nur 11 Jahren alle neuen Fahrzeuge in Kanada elektrisch betrieben werden müssen bedeutet, dass die Provinzen ihre Kapazitäten zur Stromerzeugung erheblich ausbauen müssen. Der Bau von 10 neuen Megastaudämmen oder 13 neuen Gaskraftwerken in einem so kurzen Zeitraum ist weder realistisch noch machbar“, sagte G. Cornelis van Kooten, Senior Fellow des Fraser Institute und Autor von „Failure to Charge: A Critical Look at Canada’s EV Policy“.

„Die Kanadier müssen genau wissen, wie viel zusätzlicher Strom benötigt wird, um Ottawas Vorschriften für Elektrofahrzeuge zu erfüllen, denn die Auswirkungen auf die Provinzen – und die Steuer- und Gebührenzahler – werden erheblich sein.

Van Koottens detaillierte Analyse der bevorstehenden Vorschrift für Elektrofahrzeuge wurde am 14. März veröffentlicht.

Er schätzt, dass die nationale Stromerzeugung innerhalb von 11 Jahren um 15,3 Prozent steigen müsste, um das Ziel für 2035 zu erreichen. Laut van Kooten würde dies bedeuten, dass landesweit nicht weniger als 10 neue Mega-Staudämme gebaut werden müssten oder mindestens 13 neue Gaskraftwerke durchschnittlicher Größe.

Für die Befürworter des so genannten „grünen“ Stroms würde das bedeuten, dass etwa 5.000 neue Windturbinen gebaut werden müssten, die alle noch durch Erdgas-Peak-Kraftwerke unterstützt werden müssten, da diese unzuverlässig sind, wenn der Wind nicht weht.

„Die reale Situation ist nicht so einfach, wie wenn man einfach nur die aktuellen Verbrennungsmotoren durch Elektroautos ersetzen würde, und es gibt viele Hindernisse auf dem Weg zur Elektrifizierung der privaten Fahrzeugflotten in Kanada zu überwinden“, sagte van Kooten. „Die Art des in das Netz eingespeisten Stromes ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Umstellung auf E-Fahrzeuge, da die Provinzen ihre Stromerzeugungskapazitäten mit grünen Energiequellen erhöhen müssen, die den zusätzlichen stündlichen Lastbedarf decken und schnell eingesetzt werden können, um die intermittierenden erneuerbaren Energiequellen auszugleichen“.

Die Studie von Van Kooten untersucht, wie viel zusätzlicher Strom in den größten kanadischen Provinzen Ontario, British Columbia und Quebec benötigt wird, um die Vorschrift für E-Fahrzeuge im Jahr 2035 zu erfüllen.

Kanada will Verkauf von benzinbetriebenen Autos bis 2035 verbieten

Kanada plant, den Verkauf neuer benzinbetriebener Autos bis 2035 zu verbieten, während die Europäische Union (EU) für das gleiche Jahr ebenfalls eine Vorschrift für Elektrofahrzeuge erlassen hat.

Der kanadische Umweltminister Steven Guilbeault verkündete kurz vor Weihnachten den „Electric Vehicle Availability Standard“, der vorschreibt, dass alle neuen Autos und Lastwagen bis 2035 elektrisch sein müssen. (Siehe diesen damit im Zusammenhang stehenden Beitrag). Dieser Plan würde den Verkauf neuer benzin- oder dieselbetriebener Fahrzeuge nach diesem Jahr faktisch verhindern.

Tatsache ist, dass Elektroautos in der Herstellung und in der Anschaffung Tausende von Euro mehr kosten, für das kalte Klima Kanadas ungeeignet sind, eine geringe Reichweite und lange Ladezeiten (insbesondere bei kaltem Wetter) haben, deren Batterien in der Herstellung enorme Ressourcen benötigen und schwer zu recyceln sind. Außerdem haben viele kanadische Behörden schon jetzt mit Problemen bei der Stromnachfrage zu kämpfen.

So wurden beispielsweise die Einwohner von Alberta kürzlich von der Provinzregierung gewarnt, ihren Stromverbrauch zu reduzieren, um mögliche Stromausfälle zu vermeiden, da die Provinz aufgrund der extremen Kälte eine beispiellose Stromnachfrage verzeichnete. Außerdem waren Britisch-Kolumbien und Manitoba vor kurzem gezwungen, Strom aus anderen Provinzen zu importieren, um den Strombedarf aufgrund einer schweren Dürre im Westen Kanadas zu decken.

Der jüngste Bericht über die Zuverlässigkeit des nordamerikanischen Stromnetzes stellt fest, dass in Ontario ein „erhöhtes Risiko“ für Stromausfälle besteht.

Der Energieminister von Québec, Pierre Fitzgibbon, erklärte kürzlich, die Provinz verfüge nicht über genügend Strom, um alle Unternehmen zufrieden zu stellen, die Industrieprojekte durchführen wollen.

Der bevorstehende Elektroauto-Ansturm ohne angemessene Erhöhung der Stromerzeugungskapazitäten wird die Probleme der Netzzuverlässigkeit noch verschärfen.

Erschwerend kommen die jüngsten Clean Electricity Regulations der Bundesregierung hinzu, welche die Provinzen zwingen, bei der Stromerzeugung auf fossile Brennstoffe wie Erdgas und Öl zu verzichten.

Diese Vorschriften zwingen Provinzen wie Ontario und Alberta, die nicht stark von der Wasserkraft abhängig sind, auf erneuerbare Energiequellen zurückzugreifen, um den steigenden Strombedarf zu decken. Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne sind jedoch unregelmäßige Energiequellen. Das heißt, sie sind nicht immer verfügbar und benötigen Reservekapazitäten, was die Kosten der Stromerzeugung in die Höhe treibt.

Hier bei RoboCars.news gibt es weitere Berichte über Elektrofahrzeuge.

Link: https://climate.news/2024-04-01-trudeau-ev-mandate-could-collapse-canada-power-grid.html

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE – mit der Sorge, dass Selbiges auch bei uns der Fall sein wird.

 

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