Edgar L. Gärtner
Sind die Anhänger des gesunden Menschenverstandes („Klimaskeptiker“) dazu verurteilt, in der Wüste zu predigen? Diese fatalistische Haltung klingt meines Erachtens an im zweiten Teil der Abhandlung meiner Freunde Raimund Leistenschneider und Werner Eisenkopf. (Mit Werner Eisenkopf bin ich im Jahre 2007 in dessen SUV nach Hannover zur Gründung von EIKE gefahren.) Dabei ziehe ich deren Einschätzung Sarah Wagenknechts und der Partei BSW nicht in Frage. Ich finde aber den verallgemeinernden Ton bedenklich, in dem sie ihre Skepsis formulieren: „Soll eine Zelle/Zellverbund z.B. eine Neigungshaltung ausführen, so müssen die Zellen dazu veranlasst werden, ihren Zustand zu ändern. Dies machen die Zellen nur dann, wenn sich ihre interne „Mixtur“ (Zellproteine) verändert oder sie Signale von außen erhalten, die aber auch (in anderen Zellen) letztendlich über Genomabschriften entstehen. Zellproteine werden durch Abschriften eines bestimmten Abschnittes im Genom (Gen genannt) erzeugt. Dabei bestimmen Steuerungssequenzen und Botenstoffe die Abschrift. Haben sich die (plastischen) Steuerungssequenzen für die Gene (ein Gen selbst ändert sich frühestens in einem Zeitraum von etwa 10.000 Jahren), die Steuerungssequenzen also, die darüber entscheiden, welche Gene für Zellproteine und in welcher Häufigkeit generiert werden und damit das Verhalten der Zellen/Neuronen bestimmen, nicht verändert, dann hat sich die Person (Alterungsprozesse nicht berücksichtigt), in ihrem Verhalten, Denken, Weltanschauung,… nicht verändert und ist immer noch ein und dieselbe Person wie z.B. vor 30- oder 40 Jahren…“
Hier wird das „Ich“ politischer Führungspersönlichkeiten ausschließlich molekularbiologisch erfasst. Die „Selbsttranszendenz“ im Sinne des späten Freud-Schülers Viktor Frankl, der es geschafft hat, als Jude Hitlers KZs geistig gesund zu überstehen, wird ausgeblendet. Frankl schrieb: „Der grundlegende anthropologische Tatbestand, dass Menschsein immer über sich selbst hinaus auf etwas verweist, das nicht wieder es selbst ist – auf etwas oder auf jemanden: auf einen Sinn. Und nur in dem Maße, in dem der Mensch solcherart sich selbst transzendiert, verwirklicht er auch sich selbst: im Dienst an einer Sache. Ganz er selbst wird er, wo er sich selbst übersieht und vergisst.“ (zit. n. Raphael M. Bonelli: Die Weisheit des Herzens, 2023)
Der Dominikaner Thomas von Aquin, einer der größten Philosophen aller Zeit, sagte: „Dem Weisen ist es eigen, zu ordnen.“ In der Tat ist Ordnung mehr als das halbe Leben. Selbst um den Status quo aufrecht zu erhalten, muss immer gezielt Energie gegen die universelle Tendenz der Entropiezunahme aufgewandt werden. Nach der Einführung der grundlegenden physikalischen Größe Entropie durch den deutschen Physiker Rudolf Clausius im Jahre 1865 betonte der französische Gewaltheoretiker Georges Sorel (1847-1922) : “Die Bewegungen gegen die Größe hin sind immer erzwungen, und die Bewegungen dem Verfalle zu sind stets natürlich.“ (zit. n. Bruno Bandulet: Rückkehr nach Beuteland, 2023, S. 9) Deshalb ist es fraglich, ob man die Ordnung eines Gemeinwesens auf individuelle Rechte statt auf Pflichten bauen kann, wie das die amerikanische und die französische Revolution versuchten.
Beide Revolutionen samt den Proklamationen der Menschenechte wiedersprechen dem Ordnungsruf Thomas von Aquins, wonach wir Menschen die Welt zwar im Detail erkennen, die Welt als Ganzes aber nicht verstehen können. Ordnung machen bedeutet für Thomas von Aquin in erster Linie zu unterscheiden zwischen Prozessen, die wir gezielt beeinflussen können, und Prozessen, die sich unserem Willen entziehen. Es bedurfte einer wirklich mutigen und unabhängigen Stimme, um den republikanischen (= gnostischen) Illusionen entgegenzutreten.
Simone Weil, jene hochintelligente, klassisch gebildete französische Philosophin jüdischer Herkunft, die zur republikanischen Widerstandskämpferin und christlichen Mystikerin wurde, ist in ihrem im britischen Exil geschriebenen und 1949 posthum von Albert Camus veröffentlichten Werk „L’enracinement“ (Die Verwurzelung) kategorisch: Rechte gibt es nur, soweit ihnen Verpflichtungen, Obligationen gegenüberstehen. Das Primat kommt also nicht den Rechten, sondern den Pflichten zu. Es gibt deshalb keine allgemeinen Menschenrechte, sondern nur Pflichten gegenüber Gott, sich selbst und gegenüber den Mitmenschen.
Als Angehörige der Widerstandsbewegung um General Charles de Gaulle ging es Simone Weil vor allem um die Wiederaufrichtung der französischen Nation nach dem selbst verschuldeten Debakel von 1940. Dennoch bleibt dieses Buch eine Fundgrube für all jene, die nach Alternativen zur festgefahrenen Politik des Parteien-Kartells suchen. Weil setzt sich darin sogar schon mit dem Problem der Zähigkeit des „deep state“ auseinander, lange bevor dieser Begriff aufkam. Simone Weil hatte bereits an anderer Stelle gezeigt, dass die Bibel eigentlich kein theologisches, sondern ein anthropologisches Werk ist. Denn wir erfahren darin so gut wie nichts über Gottvater, dafür im Neuen Testament umso mehr über das vorbildliche Leben und Sterben des Gottmenschen Jesus Christus und über die Schwächen der irdischen Menschen. Im Alten Testament spricht Gottvater zu den Juden (und zu uns) durch die Verkündigung der Zehn Gebote am Berg Horeb. Von Rechten ist darin nicht die Rede, sondern nur von Verboten und Pflichten. Bis vor etwa einem Jahrzehnt glaubte ich noch, die Menschen hätten, dem liberalen Credo entsprechend, durch Versuch und Irrtum allmählich auch selbst darauf kommen können. Das glaube ich heute nicht mehr.
Gesellschaftliche Selbstorganisation, Marktwirtschaft als Entdeckungsverfahren im Hayekschen Sinn führt meines Erachtens nur dann zu vernünftigen Ergebnissen, wenn dieser Prozess auf vernünftigen Regeln (Geboten und Verboten) fußt. Das siebte Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ schließt zum Beispiel alle Formen des Wirtschaftens aus, die auf Raub oder Diebstahl fremden Eigentums beruhen. Wer den Dekalog ernstnimmt, landet folgerichtig bei der auf freiwilligem Tausch beruhenden kapitalistischen Marktwirtschaft und nicht beim Sozialismus in welcher Form auch immer. Eine auf Dauer angelegte Ordnung – sei es in der außermenschlichen Natur oder im Zusammenleben der Menschen – kann nicht durch Zufall entstehen. Es bedarf hierzu des Anstoßes durch die richtige Information, den λόγος im Sinne des Johannes-Evangeliums, wobei lógos eine Relation bezeichnet. Erst durch die Anerkennung des Tötungs-, Diebstahls- und Neid-Verbots verlassen die Menschen das barbarische beziehungsweise kannibalische Stadium der Kulturentwicklung. So sieht das auch Simone Weil und beginnt ihren Katalog der Menschenpflichten mit dem Bedürfnis nach Ordnung. Erst an zweiter Stelle kommt die Freiheit, die sie als Grundnahrung der menschlichen Seele bezeichnet.
„Der Mensch (…) hat mit dem Neokortex das Potenzial zur Selbstprägung bekommen, das Potenzial, in sich Ordnung zu verwirklichen – oder eben nicht. Sein Herz kann, ist der Wille richtig ausgerichtet, Bauch und Kopf veredeln. Darin besteht die Freiheit des Menschen“, folgert Rhaphael M. Bonelli in seinem neuen Bestseller „Die Weisheit des Herzens. Wie wir werden, was wir sein wollen“ aus den Forschungen des US-amerikanischen Psychiaters und Genetikers Robert Cloninger. Als leuchtendes Beispiel für eine willentliche Umkehr (Metanoia) zitiert Bonelli die von Steven Spielberg verfilmte Geschichte des Unternehmers Oskar Schindler, der sich in kurzer Zeit vom Profiteur der Judenvernichtung zum Retter Tausender von Juden wandelte.
Die Metanoia ist allerdings nicht planbar. Nichts ließ erahnen, dass Oskar Schindler zum Helden werden würde. Doch man sollte die Möglichkeit einer solchen individuellen Umkehr nie ausschließen. Andernfalls hätte der geduldige Kampf des Europäischen Instituts für Klima und Energie für die Wahrheit keinen Sinn.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ja, Metanoia statt Paranoia, mal eine Weile den Gebärwahn der Hyperfertilen eindämmen, nicht zu uns kommen lassen – und wenn es nur durch Zäune ist – und schon entspannen sich alle Probleme zusehends.
It’s the demography, stupid. @alle: Wann begreift ihr es? Das EIKE weiß das, hat es sehr gut dargestellt:
Der stetig wachsende Bedarf an Energieversorgung für die „wachsende Menschheit“ ist beim EIKE gut belegt, s. das Schaubild ganz neulich: #Das Schaubild macht schön anschaulich: Im Jahre 2000 war der globale Energieverbrauch 120.ooo TWh, heute sind das ein Drittel mehr, also 160.ooo TWh. Die Erdbevölkerung ist von damals 6 Milliarden just um ein Drittel auf heute 8 Milliarden angeschwollen. Um 1950 waren es noch etwa 30.ooo TWh. 1950 ist das Jahr meiner Gnadengeburt, damals lebten weltweit weniger Menschen als heute allein in China und Indien zusammen, mithin ca. 2,5 Milliarden im Jahre 1950. Noch Fragen? Die Bombe tickt weiter: https://countrymeters.info/de
#https://eike-klima-energie.eu/2023/12/19/cop28-eine-grosse-globale-psycho-party-um-mehr-geld-aus-ein-paar-suendenboecken-herauszuholen/
Ob wohl die Ingenieure, Chemiker etc. hinter her kommen mit der immer brisanter werdenden Bombe? Beim Ausbauen von Wasweißich. Also ICH mach’s euch nicht. Halten wir die Hyperfertilen lieber auf Abstand, nicht in die Burgh lassen … . Schaumer mal.
Auch wenn’s nervt: It’s the demography, stupid. Sonst eigentlich nichts, oder?
Je mehr die Leute leiden, desto besser. Bis sie keine Lust mehr haben auf noch mehr Leute. Weil sie zB das WEF zwickt, bis sie lachen. Die „Verantwortlichen“ haben eben auch keine Lust, Hinz und Kunz zu versorgen, basta. It’s the demography, stupid. Ein rein quantitatives Ding, kein qualitatives. Lernt es endlich. Sonst wird es immer teurer, den Gebärwahn zu verfüttern. Mal eine Weile langsam/er, wäre das was? Aber wie’s beliebt, mir doch egal.
Schwierige Vergleiche. Wenn der Klima-Alarm wahr wäre und durch das anthropogene CO2 dem Planeten die „Selbstverbrennung“ drohte, dann wären auch zwingende Verbote und Gebote gerechtfertigt. Wer sich hysterisch vor der großen Klima-„Katastrophe“ fürchtet, der wünscht sich diktatorische Maßnahmen, bevor die Welt „untergeht“. Neo-sozialistische grüne Kommandowirtschaft haben wir schon.
Das Tragische unserer Zeit, dass Alarm-„Forscher“, dunkelgrüne Panik-„Physiker“ und viele Klima-Aktivisten jeden Klima-Unsinn benutzen, um Alarm und Panik zu verbreiten. Was meist die unbekannte Zukunft betrifft, wie bei der „ewigen Verdammnis“. Was die überprüfbare Gegenwart anbelangt, da wird nach Kräften gelogen und verkürzt. Grüne Medien helfen nach der Methode Goebbels nach Kräften mit.
Verständlich bei dieser Wahn-Kulisse, dass so viele dem Klima-Irrsinn glauben. Doch bezahlen wollen sie dafür nicht, Gott sei Dank. Ein letzter Hoffnungsschimmer, den die „Weltretter“ dann benutzen, um die Klima-Diktatur auszurufen bzw. mit „Klimanotstands“-Verordnungen durchzuregieren…
Eine kleine persönliche Abhandlung eines verständnisinnigen Bildungsbürgers über Widerstandskraft gegenüber totalitären Strukturen, mit konstruktiven Einwänden für eine Neugestaltung menschlichen Miteinanders. 👍
Religionswissenschaften, Philosophie und Psychologie bieten mannigfach Vorschläge und Lösungsmöglichkeiten an. Wortreich, intelligent, teils terminologisch verklausuliert, 👉 für den Laien oft völlig unverständlich und für den Denk-Protz das Spiegelbild seiner eitlen Selbstgefälligkeit, sinniert menschliche Intellektualität, mehr oder weniger ergiebig, über gesellschaftlich gerechte, und dennoch dem Individuum entgegenkommende Regelwerke.
Eine wesentliche Grundvoraussetzung für jegliches Vorhaben, jede Einschätzung, Bewertung, gelungene Aktion, erfolgreiche Tätigkeit, Problemlösung, Verbesserung, VERÄNDERUNG ist
der ÜBERBLICK….
und das Wissen über das BÖSE, das in vielen Gewändern auftritt und doch nur immer wieder mit gleichen Inhalten gefüllt wird : mit asozialen, narzisstischen Absolutheitsansprüchen von menschlich minderwertigen Psychopathen, die sich an keinerlei gesellschaftlich etablierte Verhaltensregeln halten wollen. Menschen, die das eigene EGO, das eigene Wohlempfinden nicht innerhalb Ihresgleichen verwirklichen möchten, sondern sich gezielt ü b e r andere stellen; zur Kräftigung der eigenen Dominanz und per Übervorteilung ihrer Umgebung, 👉 mit a l l e n Mitteln.
Ihre „Energie“, das Böse zu verwirklichen, ziehen sie aus Geld und allem, was damit zu kaufen ist.
Wer diese „Energie“ der Welt gerecht zu verteilen vermag, nach Fähigkeiten, Einsatz und Motivation, mit Herz und Verstand, in einem Regelwerk mit Überblick, der bringt Friede und Gerechtigkeit.
EIKE hilft der Welt, ÜBERBLICK zu vermitteln und kämpft damit gegen das Böse. Selbstlos und aus einem der triftigsten Gründe der Welt, 👉 aus selbstreflektierender ÜBERZEUGUNG, denn
Umkehr ist i m m e r möglich.
Danke ❤️❤️❤️
Sehr geehrter Herr Gärtner,
Danke für diese philosophische Betrachtung. Einiges stimme ich zu. Zum Beispiel, Simone Weils „Rechte gibt es nur, soweit ihnen Verpflichtungen … gegenüberstehen.“ habe ich selbst ausgearbeitet, nur unter der Bezeichnung „Freiheit gibt es nur im Zusammenhang mit Verantwortung“. Absolute Freiheit gibt es nur im Tierreich, beim Kampf um das beste Stück Fleisch kann ein Artgenosse totgebissen werden und es geht weiter, als wäre nichts passiert. Der Mensch hat dagegen ein Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft, das unterscheidet ihn, und wenn er zum Vorteil tötet, wird er von der Gemeinschaft ausgeschlossen.
Ein Kleinkind kann nicht einmal allein die Treppe steigen, die Eltern haben die Verantwortung für seine Gesundheit. Die Eltern haben mehr Freiheit und mehr Verantwortung, in der Firma hat der Chef mehr Rechte und Freiheiten, dafür die Verantwortung für die ganze Firma. Der Kanzler kann für alle deutsche entscheiden, hat aber (normalerweise) Verantwortung für das ganze Volk, auch wenn die letzten diese nicht wahrgenommen haben.
Also Rechte und Pflichten oder wie ich es denke, Freiheit und Verantwortung sind unmittelbar gekoppelt.
Damit kommen wir zu den Verwerfungen in unsere Gesellschaft: Freiheit wird von vielen als Freiheit vor jeglicher Verantwortung gesehen und das macht die Gesellschaft kaputt. Im Kommunismus sollte man sich bedingungslos der Verantwortung für die Gesellschaft als ganzes unterordnen und keine individuelle Wünsche haben, heute wird man zum absoluten Individualist (Egoist) erzogen, ohne Verantwortung für die Gesellschaft. Beides ist falsch, man braucht beides, auch wenn mich Onkel Reimund dafür schon wieder als Altkommunist stempelt.
Bezüglich „der auf freiwilligem Tausch beruhenden kapitalistischen Marktwirtschaft“ plus „du darfst nicht stehlen“, muss ich hinzufügen, das klingt etwas naiv und verherrlicht das bestehende System. Ich glaube hier schreibt kaum jemand, der 1990 nur mit Seepferdchen ins Haifischbecken gesprungen ist und schnell gelernt hat, dass jemanden das Fell über die Ohren zu ziehen als cool und nachahmenswert gilt, und schuld ist ausschließlich immer der, der sich das Fell über die Ohren ziehen lässt. Nicht der , der über den Tisch zieht, den begegnet man mit Achtung. Mit voller Absicht kleine Subunternehmer in den Konkurs zu treiben gehört zum Geschäft, es ist eine Form von legalen „Stehlen“!
Und der „deep staate“ kommt noch oben drauf, der die ganze Menschheit als Geiseln hält und z.B. die Klimakirche mit den eigenen Weltmedien und eigenen NGOs durchsetzt…
Der Einzelne ist Sklave seines Glaubens, und da erschüttert kein EIKE-Artikel den Klima-Glauben. Unter den Druck der Wirklichkeit ändert sich auch manchmal der Glaube. Im Osten, wo man besser gelernt hat, Propaganda in den Medien zu erkennen, hat sich eine Mehrheit von den Systemparteien abgewendet. Ein ausgedehnter Blackout könnte auch dazu beitragen, dass bei vielen der Glaube kippt.
Ein hochinteressanter Artikel. Es zeigt sich darin das erfreulich breite Spektrum von EIKE, das von theoretischen Konzepten und rechnerischen Modellen über empirische Untersuchungen, technische und wirtschaftliche Aspekte bis hin zu philosophischen Themen reicht.
Die Betonung des Ordnungsgedankens und der Pflichten in diesem Beitrag geschieht m.E. völlig zu Recht und entlarvt die Oberflächlichkeit des Zeitgeistes. Der betont die Freiheit des Individuums, vergisst aber, dass diese Freiheit sich erst innerhalb eines Ordnungsrahmens wirklich entfalten kann. Das ist wie in der Musik: ohne Regeln gäbe es nur ein Ton-Chaos, die schöpferische Freiheit hingegen liegt gerade im Umgang mit den Regeln.
Auch die Bindung von Rechten an Pflichten, wie sie Simone Weil einfordert, ist ein leider oft vernachlässigter Aspekt.
Was sind denn Rechte? Das ist nichts Naturgegebenes. Es sind schlicht Zugeständnisse, die Menschen anderen Menschen einräumen, und es gibt sie nur, soweit sie einklagbar sind und Verstöße sanktioniert werden können. Sie stehen also nicht automatisch zur Verfügung, sondern ihre Etablierung ist v.a. eine Art Selbstverpflichtung der Gesellschaft, die sie gelten lassen will. Dieser Gesellschaft steht dann aber im Gegenzug auch das Recht zu, Bedingungen und Pflichten daran zu knüpfen. Das gilt sogar für die ‚universellen Menschenrechte‘.
Was die vom Verfasser erhoffte Metanoia betrifft: man sollte sie natürlich nie ausschließen, aber Skepsis ist angebracht. Manchmal erhebt sich eine neue Ordnung erst aus einem Zusammenbruch.
„Das Leben und die Vielfalt auf der Erde braucht mehr Kohlendioxid“
Kohlendioxid ist gut für die Schöpfung, für die Flora und Fauna und macht kein Klima heiß. Wer Kohlendioxid verteufelt, der handelt gegen die Schöpfung der Erde.
Hallo Herr Kowatsch,
ob nun mehr oder weniger Kohlendioxid kann und möchte ich auch nicht bewerten. Ich würde mich auch gar nicht auf so eine Diskussion einlassen. Damit wird man nur leicht angreifbar.
Aber mit Kosten-Nutzen der s. g. Energiewende für Billionen Euro für ein paar tausendstel Grad Celsius gemäß CO2- Äquivalent zerpflücken Sie jeden Grünen innerhalb von 5 Minuten. Derweil werden in armen Ländern massig Kohlekraftwerke nicht grade nach aktuellem Stand der Technik gebaut. Wenn CO2 ein Problem, warum das Geld hier für nichts verschwenden? Die erste Mrd. Menschen dauerte 1800 Jahre, die letzte nur 12, nicht weil sie böse sondern arm sind, mit dem Geld wäre mir sinnvolleres eingefallen. Überall wo etwas Entwicklung aufkommt, kommen Frauenrechte, Geburtenrückgang von selbst. Daher unsere Grünen für mich Teufel in Engelsgestalt. Aber auch zu den Grünen Teufeln sage ich, eine Woche in die Ecke schämen, dann können wir wieder kuscheln 🙂 Wie wird man zu dem, der man ist? Jedenfalls nie allein, die eine Generation legt eine geistige Kette um die nächste („da ist Dein Feind, mein Sohn“, das nehmen Sie erst einmal so hin). Sag immer, hab ja gar nicht gewusst, dass ich so perfekt bin 🙂 Jeder hat seinen Weg, seine Sorgen, Nöte, Rechnungen, Abhängigkeiten, Familie, Verstrickungen… Aber es geht hier nur zusammen oder gar nicht, oder viel schwieriger. Sagen Sie zu jemanden Schuld, Schuld, Schuld! Der macht zu und findet kein Dialog statt.
Die meißten meckern nur, ich verstehe den Frust, auch wenn wenig zielführend. Ich finde, wir sollten Nahrungs- und Energieproduktion (Moderne Kernenergie – zumindest Forschung) so gut machen, wie wir können. Dann bleibt mehr Natur über. Wo das produziert wird, soll kein lebenswerter Raum für andere „Viecher“ sein, weil wir abhängig von Satt und Warm sind. Kunst, Musik, Schönheit, Wissenschaft, Mensch sein baut darauf auf. Zwischen Anarchie und Demokratie stehen 3 Mahlzeiten am Tag. Frage immer bei Edeka, wo ist der Frischkäse mit Gentechnik? Ich will High End haben, und nicht Singen und Klatschen- Strom- oder Nahrungsmittelproduktion 🙂
PS:
Habe neulich einen sehr erhellenden Vortrag zur Entwicklung des Skitourismus in Österreich in Zeiten des Klimawandels gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=bl5NnoH5wys
Fazit: Vorwiegend die Sommer sind erheblich wärmer geworden, einhergehend mit einer starken Zunahme der Sonnenscheindauer. In DE wird ja vermutet, dass ab Ende der 80er Luftreinhaltemaßnahmen dafür verantwortlich sind. Aber ob das auch für Österreich ab 2000 m Höhe gilt? Ich habe meine Zweifel, bei der „Industrie“ dort 🙂
Wünsche Glück und Weisheit!