Vijay Jayaraj
Vorbemerkung des Übersetzers: In allen bisherigen Kältereports dieses Jahres (zuletzt hier) standen weite Gebiete Asiens im Mittelpunkt. Wie gefährlich, ja tödlich diese Kälte ist, zeigt dieser Beitrag. Vor einigen Tagen ist der augenblickliche Temperaturwert der Hauptstadt der Mongolei Ulan Bator mit –36°C(!) aufgefallen. – Ende Vorbemerkung
Weltweit fordert die Winterkälte mehr Todesopfer als die Sommerhitze, und der Winter in Zentralasien ist kein sanfter Besucher. Die Temperaturen können bis -40 °C sinken, die geschäftigen Städte in gefrorene Landschaften verwandeln und die Grenzen der menschlichen Ausdauer testen.
Die geschichtsträchtige und geografisch vielfältige Region ist auch für ihre klirrende Kälte bekannt, welche die Widerstandsfähigkeit ihrer Bewohner auf die Probe stellt. Besonders hart ist der Winterkampf in ländlichen Gebieten, wo Unterkünfte und andere Infrastrukturen oft nur rudimentär vorhanden sind. Holz und Kohle werden seit langem zum Heizen verwendet.
Kirgisistan, Usbekistan und Kasachstan zum Beispiel – drei zentralasiatische Länder, die in den Medien selten erwähnt werden – sind in hohem Maße von den reichhaltigen Kohlevorkommen für Wärme und Energie abhängig. Sie alle haben unsichere Energiesysteme, und in ihren Großstädten kommt es im Winter regelmäßig zu Stromausfällen.
Diese wirtschaftliche Energiequelle wird jedoch ebenso wie Erdgas und Erdöl von internationalen politischen Institutionen wie der Europäischen Union und den Vereinten Nationen sowie von linken Politikern und Geldgebern angegriffen. Bewaffnet mit der Pseudowissenschaft des Klimawandels versuchen Angst erzeugende Opportunisten, die Brennstoffe zu verbieten, die eine Lebensader für die Menschen in Zentralasien darstellen.
Usbekistan und Kasachstan erzeugen mehr als 95 % ihres Stroms aus Gas, Öl und Kohle. Usbekistan wird seine Kohleproduktion um 22 % steigern und führt geologische Explorationen in 31 Tausend Quadratkilometern neuen Gebieten durch. Kasachstan steigert seine Ölproduktion und plant, seine Exporte nach Osteuropa zu erhöhen.
In Kirgisistan leben mehr als 33 % der Bevölkerung in Armut, womit das Land deutlich ärmer ist als Usbekistan (17 % Armut) im Westen und Kasachstan (5 %) im Norden. Die Hälfte der Bevölkerung Kirgisistans ist auf traditionelle Kohleöfen zum Kochen angewiesen, und fast alle Bürger sind für die Heizung im Winter auf feste Brennstoffe wie Holz, Kohle und Gummi angewiesen.
Die Preise für Rohkohle sind so stark gestiegen, dass gemeinnützige Organisationen jetzt kostenlose Kohle an Familien in Kirgisistan verteilen, um sie warm zu halten. Im Jahr 2021 standen die Menschen bei eisigem Wetter stundenlang Schlange, um von der Regierung Kohle zu erhalten.
„In einem kalten Winter verbrauchen wir etwa 5-6 (metrische) Tonnen“, sagt eine kirgisische Hausfrau. „Es ist teuer für uns, Kohle für 5500 Som (62 Dollar pro Tonne) zu kaufen. Deshalb stehe ich drei bis vier Stunden lang in der Schlange. Und was sollen wir tun, frieren?“
Mehr als 90 % des kirgisischen Stroms stammt aus Wasserkraftwerken, was es dem Land ermöglicht, den erzeugten Strom in Zeiten des Überschusses zu exportieren. Obwohl die Wasserkraft eine wertvolle Ressource ist, erhöht diese hohe Abhängigkeit von ihr das Risiko von Stromengpässen im Winter, einer der trockensten Jahreszeiten in diesem relativ trockenen Land.
Kirgisistan ergänzt seine Energieversorgung im Winter durch Stromimporte aus Tadschikistan und hat kürzlich Verträge über den Import von 2 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Kasachstan und Turkmenistan unterzeichnet.
Die Versorgung hat sich jedoch als unzureichend erwiesen. Zu den Stromausfällen im Januar erklärte der kirgisische Energieminister Taalaibek Ibrayev: „Der Stromverbrauch ist um ein Vielfaches gestiegen, und der tägliche Verbrauch hat sich um 20,5 Millionen Kilowattstunden erhöht. Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Notstromausfälle. Wir haben eine solch anomale Kälte nicht in Betracht gezogen.“
Die naheliegendste Lösung zur Deckung des Energiebedarfs sind Kirgisistans Kohlereserven. Unbeeindruckt vom politischen Getöse um den Klimawandel verfolgt Kirgisistan ein ehrgeiziges Programm zur Steigerung der Kohleproduktion mit Hilfe fortschrittlicher Technologien und durch die Privatisierung von Bergwerken. In den letzten 15 Jahren ist die Förderung um rund 30 % gestiegen. Der größte Teil der geförderten Kohle ist Braunkohle, ein minderwertiger Brennstoff, der meist exportiert wird. Die Nachfrage nach höherwertiger Kohle wird überwiegend durch Importe gedeckt.
Um die Stromein- und -ausfuhr zu fördern, investiert das Land in die 500-Kilovolt-Stromübertragungsleitung Datka-Khodjent-Sangtuda, die Kirgisistan und Tadschikistan verbindet. Außerdem besteht eine langfristige Partnerschaft mit Gazprom zur Verbesserung der Gasversorgung des Landes.
Usbekistan, Kasachstan und Kirgisistan haben nicht nur ein Interesse daran, dem alljährlichen Winter zu trotzen, sondern auch an der allgemeinen Sicherheit und der wirtschaftlichen Entwicklung, weshalb die Ausbeutung natürlicher Ressourcen wie fossiler Brennstoffe umso wichtiger ist.
Trotz der überwältigenden Notwendigkeit, die Kohlenwasserstoffressourcen zu erschließen, drängt die restriktive Klimapolitik in die entgegengesetzte Richtung. Beeinflusst von der Politik einer globalen grünen Agenda strebt der usbekische Gesetzgeber ein Ziel von 27 GW für erneuerbare Energien bis 2030 an und schlägt vor, dass das Land 40 % des Stroms aus nichtfossilen Quellen beziehen soll. Damit wird die Aufmerksamkeit auf teure und unzuverlässige Wind- und Solarquellen gelenkt, statt auf unmittelbare Probleme wie eine veraltete Strominfrastruktur.
Analysten von The Diplomat sagen: „In Kirgisistan hat der Grad der Verschlechterung des Stromnetzes 50 % erreicht und verursacht nun bis zu 80 % der Notabschaltungen. … Wenn die Probleme der veralteten Stromübertragungs-Infrastruktur nicht angegangen werden, wird der Beitrag der Initiativen für eine nachhaltige Energiewende zur Verhinderung künftiger Energiekrisen weiterhin begrenzt sein.“
Klimapolitik hat in den kalten Weiten Zentralasiens nichts zu suchen, und die Region muss sich vor kostspieligen grünen Fehlern hüten.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
This commentary was first published at Real Clear Energy on February 26, 2024.
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, U.K.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Frau Schönfelder, ja und nein, es findet eine Verschiebung statt, ein Beispiel habe ich an anderer Stelle genannt, bei einer positiven NAO haben wir ein starkes Islandtief, auf dessen Rückseite Kaltluft einen Höhentrog bildet und bis zu den Azoren vorstößt, dort schneit es dann, über Mitteleuropa wölbt sich ein korrespondierender Rücken auf, SW – Strömung, im Januar 15°C. Auf dessen Ostseite fließt wiederum Kaltluft zum östlichen Mittelmeer, Schnee in Libanon, Israel und Saudi – Arabien. Bei einer negativen NAO, vor allem in den 60ern, war es umgekeht.
Eine Verschiebung, das müsste eigentlich ein Nullsummenspiel geben. Auch die Wärmeinseltheorie hilft nicht weiter, gibt es doch die größte Erwärmung in der menschenleeren Arktis und den Meeren.
Dass die Antarktis kalt bleibt, hängt damit zusammen, dass die gesteigerten subantarktischen Westwinde die Kälte in der Antarktis belassen, die Antarktis sozusagen gegen Wärme aus dem Norden abgeschirmt wird. Es gibt noch andere Gründe.
Wenn man alle Wetterstationen der Welt und die gemessenen SSTs heranzieht, gibt es eine globale Durchschnittstemperatur, die auch Satelliten seit 1979 messen (untere Troposphäre). Wenn diese Temperatur ständig steigt, muss es eine Ursache haben.Und da ist CO2 der erste Kandidat. Inwieweit CO2 für Änderung der Patterns verantwortlich ist, ist offen.Ich verstehe nicht, warum wehren Sie sich so dagegen? Ist dies nicht Ideologie? Vergessen Sie Hitzetod, IPCC, Bildzeitungsschlagzeilen, Panik, Alarmismus. Bleiben Sie einfach bei den Fakten.
„Wenn man alle Wetterstationen der Welt und die gemessenen SSTs heranzieht, gibt es eine globale Durchschnittstemperatur, die auch Satelliten seit 1979 messen (untere Troposphäre).“
🤣😂🤣😂🤣😂….👍
„Und da ist CO2 der erste Kandidat.“ Ach so. „Inwieweit CO2 für Änderung der Patterns verantwortlich ist, ist offen“. Ahhja. Fasse zusammen : Wir haben hier den „ersten Kandidaten“, wissen aber nicht WARUM. Wir „pattern“ noch im Dunklen.
Also wehren Sie sich nicht gegen diese überzeugende Erkenntnis, Frau Schönfelder. Hier spricht ideologisierte Kompetenz aus dem Schwarzwald. 👍…und die bleibt bei den Fakten.😂
Erinnert mich an unsere uckermärkische Abrißbirne zu den besten Coronazeiten.
“Vertrauen Sie nur den Aussagen der Regierung. Der Impfstoff schützt vor Ansteckung und Erkrankung und hat g a r a n t i e r t keine Nebenwirkungen.“ Hoffe, Herr Braun, Sie sind religiös.
Wer glaubt, wird selig. Kommen wir auf den Ausgangspunkt zurück.
„WIE blöde ist der Mensch eigentlich ? Vorschläge ?“
Nicht schlecht, Herr Braun !
Ich wage mir nicht auszudenken was passiert, wenn wir hier einen Winter bekommen, wie ich sie in meiner Jugend erlebte. Unsere Infrastruktur würde hoffnungslos versagen und viele Menschen werden einfach erfrieren. Wir zahlen alles für das „Klima“ und verlassen uns auf ein funktionierendes Stromsystem, das jederzeit zusammenbrechen kann. Man nur jedem empfehlen, einen Allesbrenner Kaminofen in Reserve zu halten und genug Brennmaterial. Für solche Heizungen, werden allerdings die Vorschriften immer mehr verschärft und sie werden oft nicht mehr genehmigt.
Die Zunahme der Temperaturen durch Klimawandel sind Ihnen ein Begriff?
Was mal wuieder für eine pauschale BOT-Bemerkung. Sollten wir nicht längst „wegen kKimaerwärmung“ demnach keine Schnee-Winter in Deutschland mehr haben (laut einem gewissen „Klima-Genie“) und deswegen demnach auch nicht mehr hierzulande „erfrieren“ können? Nicht nur auch in Iralien oder Griechenland, auch in MAROKKO sind schon Menschen erfroren! Dies in der Jetztzeit und nicht etwa damals, in der letzten.Eiszeit!
Werner Eisenkopf
„… der kirgisische Energieminister Taalaibek Ibrayev: „Wir haben eine solch anomale Kälte nicht in Betracht gezogen.“
Die Klima-Wahnsinnigen, die uns heute regieren, verwehren der Menschheit dringend benötigte Kohle, Erdgas und Öl, weil sie sich vor etwas mehr Wärme fürchten. Vor allem bei uns, die wir im Wärme-Ranking an 188. Stelle stehen – die Klima-Irren in Absurdistan. Klima-Flüchtlinge kommen auch nicht zu uns, dafür um so mehr Wirtschaftsflüchtlinge. Und Klima-Kriege gibt es auch nicht. Nicht einmal die Pazifik-Inseln gehen unter – sie wachsen vielmehr.
Warum, in drei Teufels Namen, lässt das Klima die Klima-Verrückten im Stich? Leugnet das Klima sich selber? Wie perfide! Dafür schwatzen wir den Ärmsten Sonne und Wind auf. Was bis zu einem gewissen Grad mit einem intakten Netz funktionieren mag. Aber kaum in armen, von Kälte heimgesuchten Ländern in eisigen Wintern, wo noch viele Voraussetzungen fehlen. Doch sowas hat „Weltretter“ noch nie gestört.
Es regiert im Westen und vor allem in Absurdistan eine irre Alarm- und Wahnideologie, die für die Verdummung („Alarmierung“) der Menschheit gefördert und bezahlt wird. Und die das lebenswichtige Spurengas CO2 bekämpft. Wir zahlen weltweit kräftig mit – für eine teure Luftnummer. Die meistens nutzlos ist, wenn man sie wirklich braucht.
Der Schaden für die Menschheit, den der Dekarbonisierungs-Wahn anrichtet, ist gigantisch. Aber nichts neues in Absurdistan, das in regelmäßigen Abständen von Wahn-Politikern ruiniert wird. Heute ist es der grüne Klima-Wahn, der absurde Politiker-Hirne benebelt.
Ja, das ist die Realität in den kalten Wintern Zentralasiens. Parallel auch die Kälte-Notlagen in der Mongolei. Man beachte die STEIGERUNGEN bei der dortigen Kohlenutzung in den kommenden Jahren und rechne da mal „unsere Einsparungen“ in D und EU gegen…
Zu solchen Artikeln kommen auch keine „klugen Kommentare“ von BOTs…
Werner Eisenkopf
kein „kluger Kommentar“, aber eine Erklärung: „Strenge Winer in Europa sind begleitet von einer Verlagerung des sibirischen Kältepols nach Mittelsibirien, wodurch Ostasien in den Bereich warmer Südwestwinde kommt, während umgekehrt die Warmluftvorstöße über Europa das sibirische Kältegebiet ostwärts abdrängen.“
Tendenziell, es wundert also nicht, dass warme Winter in Europa kalte Winter in Asien hervorbringen können. Zwei Seiten einer Medaille.
Hans von Rudloff: Die Schwankungen und Pendelungen des Klimas in Europa seit dem Beginn regelmäßiger Instrumentenbeobachtungen (1670). 1967. S. 88
Herr Braun,
Im Gegensatz zu Ihnen finde ich Ihren Kommentar SEHR KLUG! Sie treffen nämlich den Nagel auf den Kopf!
Die Ostlage, die sich kommende Woche bei uns einstellen dürfte, ist vermutlich in Ostasien mit einer Milderung verbunden. Wir haben Glück, dass sich die extrem kalte Luft, die es östlich von uns mal gab, inzwischen verzogen hat. Deutlich kälter als bisher dürfte es aber werden, nur für echten Winter reicht es wohl nicht.
MfG dipl.-Met. Christian Freuer, Übersetzer
Das würde tendenziell aussagen, daß keine globale Erwärmung stattfindet, sondern allgemeine Klimaverschiebungen, menschenunabhängig, als System-Regulativ existieren. Ein völlig normaler Vorgang in einem DYNAMISCHEN, multifaktoriellen und emergenten Klimasystem. Donˋt you agree ?
„Menschengemacht“ sind lediglich die größenwahnsinnigen Eingriffe, die bereits seit Jahrzehnten stattfinden, zunächst bestritten wurden und jetzt, selbst von der UN, als alternativlos bewertet werden, um den „kochenden“ Planeten zu retten.
WIE blöde ist der Mensch eigentlich ? Vorschläge ?
https://transition-news.org/geoengineering-nimmt-mit-gross-angelegten-regierungsprojekten-weltweit-fahrt