Jim Steele

[Alle Hervorhebungen im Original]

Der Arktische Ozean erhielt von Fridtjof Nansen den Spitznamen „auf den Kopf gestellter Ozean“. Nansen war ein berühmter norwegischer Zoologe, Ozeanograph und Arktisforscher, der 1922 den Friedensnobelpreis erhielt. Während seiner gescheiterten Expedition zum Nordpol fror sein Schiff, die Fram*, im arktischen Meereis ein, wurde aber schließlich von den arktischen Strömungen zusammen mit dem arktischen Meereis durch die heute so genannte Fram-Straße in den Atlantik getrieben.

[*Fram = vorwärts! {norwegisch} A. d. Übers.]

Nansen nannte den Arktischen Ozean den „auf den Kopf gestellten Ozean“, weil das Oberflächenwasser im Gegensatz zu anderen Ozeanen am kältesten ist, während der Ozean zwischen 100 und 900 Metern Tiefe aufgrund des Zustroms und der Speicherung von warmem, salzigem Atlantikwasser wärmer ist. Die Meereisdecke verhindert die Belüftung dieser gespeicherten Wärme. Die Zunahme des offenen Wassers ermöglicht jedoch eine stärkere Wärmeabfuhr, wodurch die Lufttemperaturen in der Arktis 2 bis 7 Mal schneller als im globalen Durchschnitt gestiegen sind. Die offenen Gewässer haben aufgrund von Änderungen der Windrichtung und Strömungen zugenommen. Offenes Wasser ist kein Beweis für das Schmelzen.

Die NASA schätzt, dass das weltweit hinzugefügte CO₂ die abwärts gerichtete Infrarotstrahlung erhöht und „etwas mehr als 0,8 Watt pro Quadratmeter“ an Energie hinzugefügt hat, was laut ihren „Just So“ Storys das Meereis schmelzen ließ. Forscher (z. B. Kim 2019) haben jedoch berichtet, dass über offenem Wasser mehr Winterwärme, etwa 2 Watt pro Quadratmeter, abgegeben wird als absorbiert wird. Das deutet auf eine Abkühlung durch Strahlung hin!

Die 2019 Arctic Report Card der NOAA ist also eine weitere „Just So Story“, um mehr offenes Wasser für den Treibhauseffekt und die arktische Verstärkung verantwortlich zu machen, auch wenn es heißt: „Es gibt derzeit keinen Konsens über eine arktische Verstärkung“. Sie listeten die vorgeschlagenen Verstärkungs-Prozesse auf: verringerte Albedo im Sommer, Zunahme von Wasserdampf und Wolken, Rückkopplung der Änderungen und geringere Luftverschmutzung. Doch trotz aller Beweise wird die Ableitung von Wärme aus der warmen atlantischen Schicht nie erwähnt. Das ist schlechte Wissenschaft! Eine Erwärmung aufgrund von Abwärme bedeutet wiederum, dass sich das Erdklima abkühlt und sich nicht in einem Krisenmodus befindet.

Zwei Forschungsarbeiten sind sehr aufschlussreich. Kahl et al. 1993 berichteten in der angesehenen Fachzeitschrift Nature, dass es nach 40 Jahren intensiver Messungen keine Anzeichen für eine Treibhausgas-Erwärmung des eisbedeckten Ozeans gab. Kurz darauf jedoch drehten sich die Winde in den 1990er Jahren aufgrund der arktischen Oszillation, wodurch das dicke isolierende Meereis abnahm und die offenen Gewässer zunahmen (Rigor 2000).

Es muss zwischen arktischem Festeis und treibendem Packeis unterschieden werden. Festeis schmilzt jedes Jahr und trägt nicht zu einem Trend zum offenen Meer bei. Im Gegensatz dazu können bestimmte Windrichtungen und Strömungen dazu führen, dass das Packeis zusammen getrieben wird und sich verdickt, so dass regionales offenes Wasser wegfällt. Andere Windrichtungen bewirken, dass das Meereis wieder auseinander bricht, so dass sich „Risslinien“ öffnen und ein Mosaik aus offenem Wasser und Festeis entsteht.

Rigor (2000) berichtete über die folgenden Messungen der Wärme, die aus verschiedenen Meereisdicken austritt, und veranschaulichte damit, wie die ventilierende Wärme die Erwärmung der Arktis verursacht. Es wurde gemessen, dass die ventilierende Wärme die arktische Luft 10 bis 700 Mal stärker erwärmt als der CO₂-Treibhauseffekt.

Offenes Wasser: 700 W/m²

0,4 Meter dick: 80 W/m²

1 Meter dick: 30 W/m²

3 Meter dickes Eis: 10 W/m²

Nichtsdestotrotz schieben die Alarmisten jegliche Erwärmung in Grönland oder den Verlust von Meereis auf den CO₂-Anteil, ignorieren aber völlig die Wärme, die aus der warmen Atlantikschicht des Arktischen Ozeans abfließt. Noch mehr schlechte Wissenschaft!

Schließlich ist das Festeis, nicht das Packeis, der kritische Lebensraum für Ringelrobben und Eisbären. Im Festeis gebären die Robben, säugen ihre Jungen und wechseln ihr Fell. In diesem 4-monatigen Zeitraum von März bis Juni sind Ringelrobben am stärksten durch Eisbären gefährdet.

Eisbären haben sich so entwickelt, dass sie im März aus ihren Winterquartieren auftauchen, um zu fressen und sich an Ringelrobbenjungen zu mästen und so genug Energie zu sammeln, um bis zum nächsten Jahr zu überleben. Wie wir gesehen haben, ist das Festeis während der kritischen Zeit der Robben nicht geschmolzen. Das ist der Grund, warum es so viele Ringelrobben gibt und sie nicht bedroht sind und warum die Zahl der Eisbären zugenommen hat. Alarmisten unterscheiden nie zwischen Festeis- und Packeis-Trends.

Man hüte sich vor der Arktis-Propaganda der Alarmisten

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/02/14/arctic-just-so-stories-bad-science-by-climate-alarmists/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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