Von Dr. Konrad Voge
Vorbemerkung
Am 30.April 2023 ist hier ein Beitrag zur Entwicklung der Niederschlagsmengen in Deutschland veröffentlicht worden. In diesem Zusammenhang wurde von Herrn Limburg der Hinweis gegeben, doch auch die Windentwicklung zu betrachten.
Seit 1981 betreibe ich Windsurfen und hatte den Eindruck, dass der Wind im Laufe der Jahre abnahm. Man musste immer häufiger zu größeren Segeln greifen. Von dieser Seite her ist für mich auch die Beschäftigung mit diesem Thema von zusätzlichem Interesse.
Der folgende Beitrag beschäftigt sich aus statistischer Sicht mit der Windentwicklung in Deutschland. In diesem Zusammenhang ist auch wieder, wie bei dem Artikel zu den Niederschlagsmengen, der Ausbau von Windkraftanlagen (WKA) mitbetrachtet. Es wird untersucht, ob ein statistischer Zusammenhang zwischen Windentwicklung und installierter Leistung von WKA vorliegt. Es wird hier jedoch darauf hingewiesen, dass eine Korrelation keine Kausalität bedeuten muss.
Meßstationen
Für die Analyse der Windentwicklung in Deutschland wurden 1250 Meßstationen des Deutschen Wetterdienstes nach vorhanden Zeitreihen bezüglich Meßwerten [1] zum Wind abgefragt.
Bundesland | Zeitreihen
Gesamt |
Vor 2000 | Nach 2000 | Vor und nach 2000 | Vollständig
Vor und nach 2000 |
Baden-Württemberg | 25 | 19 | 6 | 15 | 7 |
Bayern | 40 | 36 | 33 | 29 | 19 |
Brandenburg/Berlin | 15 | 14 | 12 | 11 | 7 |
Bremen/Hamburg | 7 | 5 | 6 | 5 | 2 |
Hessen | 18 | 18 | 11 | 11 | 3 |
Mecklenburg-Vorpommern | 15 | 13 | 13 | 11 | 8 |
Niedersachsen | 27 | 25 | 20 | 19 | 9 |
Nordrhein-Westfalen | 19 | 18 | 11 | 11 | 6 |
Rheinland-Pfalz | 10 | 10 | 7 | 7 | 2 |
Saarland | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Sachsen | 13 | 11 | 12 | 10 | 7 |
Sachsen-Anhalt | 7 | 6 | 7 | 6 | 4 |
Schleswig-Holstein | 24 | 21 | 15 | 12 | 6 |
Thüringen | 8 | 8 | 6 | 6 | 2 |
Summe | 230 | 206 | 161 | 155 | 84 |
Tabelle 1 Anzahl der Meßstationen, die Zeitreihen zur Windentwicklung aufgenommen haben
Es handelt sich bei den zur Verfügung gestellten Werten um Tageswerte. Von den 1250 Meßstationen blieben 230 Stationen übrig, die überhaupt Zeitreihen zu Windstärken anbieten.
In der Tabelle 1 ist die Anzahl der Meßstationen für die Bundesländer zusammengefasst, die Zeitreihen zu den gemessenen Windwerten enthalten. In der Spalte „Zeitreihen Gesamt“ ist die Zahl der Meßstationen aufgeführt, die unabhängig von Beginn und Ende der Messung Windwerte aufgenommen haben. Da für die weitere Auswertung das Jahr 2000 eine Rolle spielt, ist in der Tabelle 1 unterschieden, ob es Zeitreihen gibt, die vor 2000 endeten, ob sie nach 2000 aufgenommen wurden oder ob sie Daten der Zeit vor und nach 2000 enthalten. Die letzte Spalte der Tabelle 1 enthält die Anzahl der Meßreihen, die keine bzw. weniger als fünf Fehlstellen der Monatswerte über dem gesamten Meßzeitraum aufweisen. Letztlich bleiben die Daten von 155 Meßstationen übrig, die zur Untersuchung der Windentwicklung geeignet sind. Der Endpunkt der Zeitreihen ist November 2022. Die längste Zeitreihe kommt von der Meßstation Hohenpeißenberg (Bayern). Seit Januar 1939 liegen Windmeßwerte von dieser Station vor. Die hier betrachteten Meßstationen liegen zwischen 47,3984° und 55,0110° nördlicher Breite bzw. 6,0839° und 14,9510° östlicher Länge.
Datenqualität
Wie oben bereits erwähnt, werden Tageswerte der Meßstationen bekanntgegeben. Diese werden hier zu Monatswerten und Jahreswerten verdichtet (arithmetisches Mittel). Für die weitere Auswertung werden nur die Jahreswerte verwendet. Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, gibt es von den 230 Datensätzen nur 84, die kontinuierliche Messungen vor und nach 2000 aufweisen. Jedoch sind die unvollständigen Datensätze (Zeitreihen vor bzw. nach 2000) für die Feststellung von Tendenzen der Windgeschwindigkeit verwertbar. Kleinere Fehlstellen in den Datensätzen, wie das Fehlen einiger Monatswerte, sind durch Interpolation ausgeglichen worden.
Einige Zeitreihen enthalten Sprungstellen bei den ausgewiesenen Windstärken. Diese können auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. Ein Beispiel dazu zeigt Bild 1. Der Sprung zwischen den Jahren 2007 bis 2010 ist möglicherweise auf Meßfehler zurückzuführen.
Meßstation | Bundesland | Sprungfaktor |
Oberstdorf | Bayern | 2,65 |
Lautertal-Oberlauter | Bayern | 2,36 |
Regensburg | Bayern | 2,02 |
Dörrmoschel-Felsbergerhof | Rheinland-Pfalz | 2,00 |
Friedrichshafen | Baden-Württemberg | 1,97 |
Müncheberg | Brandenburg | 1,93 |
Göttingen | Niedersachsen | 1,90 |
Hohenpeißenberg | Bayern | 1,87 |
Chemnitz | Sachsen | 1,79 |
Brocken | Sachsen-Anhalt | 1,78 |
Dörrmoschel-Felsbergerhof | Rheinland-Pfalz | 1,75 |
Faßberg | Niedersachsen | 1,66 |
Tabelle 2 Meßreihen mit den größten Sprungstellen
Die Meßreihen mit den größten Sprungstellen sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Für die Regressionsfunktionen der Meßreihen wurden jedoch auch diese Werte mit verwendet, da es nicht klar ist, ob es sich um Meßfehler (Ausreißer) oder tatsächlich gemessene Werte handelt.
Bild 1 Zeitreihe der Windgeschwindigkeit an der Meßstation Hohenpeißenberg mit Regressionsfunktion
Verläufe Windgeschwindigkeit
Für die Meßreihe jeder Station wurde eine Regressionsanalyse mit der Ansatzfunktion
f(v) = a0 + a1 v [1]
durchgeführt, wobei v die Windgeschwindigkeit bedeutet. Dabei wurde die jeweilige Meßreihe in je einen Zeitbereich vor 2000 und nach 2000 geteilt. Bild 2 zeigt als Beispiel die Zeitreihe an der Station Angermünde (Brandenburg) mit der Aufteilung in die beiden Bereiche. Von weiterem Interesse ist der Anstiegskoeffizient a1 der Regressionsfunktionen. Positive Koeffizienten bedeuten eine Zunahme der Windgeschwindigkeit, Negative Koeffizienten weisen auf eine Abnahme der Windgeschwindigkeit hin.
Bild 2 Zeitreihe der Meßstation Angermünde mit Regressionsfunktionen für die Werte vor und nach 2000
Zeit | Abnahme Windgeschwindigkeit
(a1 < 0) |
Zunahme Windgeschwindigkeit
(a1 > 0) |
vor 2000 | 122 | 84 |
nach 2000 | 121 | 58 |
Tabelle 3 Anzahl der Zeitreihen mit Abnahme (Anstieg a1 negativ) und Zunahme (Anstieg a1 positiv) der Windgeschwindigkeit
In Tabelle 3 ist die Anzahl der Zeitreihen zusammengestellt, die eine Abnahme oder Zunahme der Windgeschwindigkeit aufweisen.
In der Anzahl der Meßreihen, die eine Abnahme der Windgeschwindigkeit aufweisen, gibt es keinen Unterschied zwischen der Zeit vor 2000 und nach 2000. Dieser liegt dann bei den Meßreihen nach 2000 vor. Während an 84 Meßstationen vor 2000 noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit vorliegt, betrifft dies nach 2000 nur noch 58 Meßstationen. . Es ist also an 31 % der Stationen eine Abnahme der Windgeschwindigkeit zwischen 2000 und 2022 gemessen worden.
Windparks
Zur Beantwortung der Frage, inwieweit Windkraftanlagen die Windgeschwindigkeit beeinflussen, werden alle Windparks [2], [3], [4], [ 5] zwischen den Koordinaten 14,9967° und 54,9819° nördlicher Breite sowie 0,1489° und 14,9967° östlicher Länge betrachtet. Das heißt in der Nord- Süd-Richtung von Flensburg bis Oberstdorf und in West-Ost Richtung von der Nordsee bis zur Oder. In diesem Rechteck befinden sich 4529 Windparks mit einer installierten Leistung von 108,69 GW, verteilt auf 37361 Anlagen. Davon sind 832 Einzel- und 599 Doppelanlagen. In Tabelle 4 sind die Daten der Windparks nach Gebieten zusammengefasst. Wegen der geographischen Lage sind auch einzelne Windparks aus den Niederlanden, Belgien und England (Nordsee) in die Betrachtung einbezogen.
Gebiet | Anzahl
Windparks |
Installierte Leistung
[MW] |
Anzahl Anlagen | Max. installierte Leistung eines Windparks [MW] |
Baden-Württemberg | 189 | 1862 | 807 | 55 |
Bayern | 339 | 2679 | 1174 | 53 |
Brandenburg | 279 | 8633 | 3987 | 254 |
Saarland | 50 | 541 | 217 | 25 |
Hessen | 215 | 2632 | 1198 | 64 |
Mecklenburg-Vorpommern | 206 | 3822 | 1883 | 203 |
Niedersachsen | 936 | 13201 | 6365 | 291 |
Nordrhein-Westfalen | 770 | 7628 | 3756 | 160 |
Rheinland-Pfalz | 292 | 4051 | 1801 | 91 |
Sachsen | 168 | 1375 | 888 | 59 |
Sachsen-Anhalt | 226 | 5634 | 2826 | 256 |
Schleswig-Holstein | 394 | 8650 | 3298 | 317 |
Thüringen | 99 | 1822 | 872 | 159 |
Belgien | 74 | 942 | 469 | 32 |
Niederlande | 203 | 4679 | 1677 | 429 |
Ostsee Deutschland | 7 | 2752 | 413 | 927 |
Nordsee Deutschland/England | 66 | 32793 | 4795 | 2604 |
Offshore Belgien | 8 | 2262 | 399 | 487 |
Offshore Niederlande | 8 | 2730 | 536 | 752 |
Summe | 4529 | 108690 | 37361 |
Tabelle 4 Daten der zur Auswertung zur Verfügung stehenden Windparks
Der Windpark Hornsea I – III vor der englischen Küste ist mit 5208 MW installierter Leistung und 648 Anlagen der größte Windpark in dieser Betrachtung. Die Bundesländer Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein weisen die höchsten installierten Leistungen unter den Bundesländern auf, wie Bild 3 verdeutlicht.
Bild 3 Installierte Leistung der WKA in den Bundesländern, zusätzlich teilweise in Belgien, Niederlande und Offshore England
Einteilung in Quadranten
Zur Beantwortung der Frage, ob ein Zusammenhang zwischen der installierten Leistung von Windparks und der Beeinflussung der Windgeschwindigkeit statistisch nachgewiesen werden kann, werden zwei Modelle untersucht. Einmal ist das Untersuchungsgebiet (Deutschland, Niederlande, Belgien und Offshore England) in Hälften und Quadranten gemäß Tabelle 5 aufgeteilt. In einem zweiten Modell ist das untersuchte Gebiet in Ost-West-Streifen gegliedert. Die Zeitreihen aller 230 Meßstationen sind gemäß Bild 2 in die Abschnitte vor und nach 2000 unterteilt und die Regressionsfunktionen berechnet. Die ermittelten Werte sind in Tabelle 5 enthalten und in Bild 4 grafisch dargestellt. In Tabelle 6 sind die installierten Leistungen und die Verhältnisse von Windzunahme zu Windabnahme zusammengestellt. Es ist deutlich zu sehen, daß eine Tendenz von Nord nach Süd und von Ost nach West vorliegt. Im Norden und Osten gibt es in der Windentwicklung vor und nach 2000 einen deutlichen Unterschied zu den übrigen Gebieten.
Gebiet | Wind Abnahme
vor 2000 |
Wind Zunahme
vor 2000 |
Wind Abnahme
nach 2000 |
Wind Zunahme
nach 2000 |
Nord | 62 | 43 | 68 | 25 |
Süd | 59 | 41 | 54 | 33 |
Ost | 47 | 31 | 59 | 17 |
West | 74 | 53 | 63 | 41 |
Nord-Ost | 20 | 20 | 18 | 6 |
Nord-West | 40 | 21 | 31 | 19 |
Süd-Ost | 27 | 12 | 25 | 11 |
Süd-West | 35 | 31 | 31 | 22 |
Tabelle 5 Windverhalten an den Meßstationen des jeweiligen Gebietes – Ergebnis der Regressionsrechnungen – Anzahl der Zeitreihen im jeweiligen Gebiet
Am deutlichsten ist das Verhältnis im Quadranten Nord-Ost sichtbar. Während vor 2000 die gleiche Anzahl von Zeitreihen mit Windzunahme und Windabnahme zu verzeichnen ist, wurde nach 2000 nur an 6 Stationen eine Zunahme des Windes gemessen, während an 18 Stationen eine Abnahme festzustellen ist. In diesen Quadranten fällt auch die Meßstation Angermünde (Bild 2), in deren Nähe ich die in der Vorbemerkung gemachte intuitive Windabnahme festgestellt habe.
Bild 4 Verhältnis der Windzunahme zur Windabnahme nach Gebieten
Gebiet | 1 | 2 | 3 | 4 |
Nord | 88915 | 29404 | 0,69 | 0,37 |
Süd | 19775 | 7955 | 0,69 | 0,61 |
Ost | 57512 | 25474 | 0,66 | 0,29 |
West | 51178 | 11885 | 0,72 | 0,65 |
Nord-Ost | 46065 | 20252 | 1,00 | 0,33 |
Nord-West | 42850 | 9152 | 0,53 | 0,61 |
Süd-Ost | 11447 | 5222 | 0,44 | 0,44 |
Süd-West | 8328 | 2733 | 0,89 | 0,71 |
Spalte 1 Installierte Leistung [MW]
Spalte 2 Anzahl der installierten Anlagen
Spalte 3 Verhältnis Windzunahme / Windabnahme vor 2000
Spalte 4 Verhältnis Windzunahme / Windabnahme nach 2000
Tabelle 6 Verhältnis Windzunahme/Windabnahme (Verhältnis der Regressionskoeffizienten +a1/-a1)
In Tabelle 6 ist die installierte Leistung der Gebiete mit der Windentwicklung kombiniert. Besonders in den Gebieten Nord, Ost und Nord-Ost ist eine starke Abnahme der Windgeschwindigkeit nach 2000 festzustellen. Dort sind gemäß Tabelle 6 auch die größten installierten Leistungen von WKA errichtet.
Bild 5 Verhältnis Windzunahme/Windabnahme über der installierten Leistung – Konfidenzintervall für 95% Wahrscheinlichkeit
Den Zusammenhang des Verhältnisses Windzunahme zu Windabnahme zur installierten Leistung zeigt Bild 5. Unter der Voraussetzung, es handle sich bei den Größen des Bildes 5 um unabhängige Zufallsvariable, kann ein Korrelationsfaktor berechnet werden. Diese Voraussetzung ist für die Variable „installierte Leistung“ als gegeben anzusehen, da die Installation der WKA prinzipiell als zufällig angesehen werden kann. Der berechnete Korrelationskoeffizient r = 0,53 schließt einen Zusammenhang zwischen der installierten
Zusammenfassung Teil 1
Im vorstehenden Artikel wird der Frage nachgegangen, ob eine Beeinflussung der Windstärke durch die Installation von Windturbinen statistisch nachweisbar ist. Es wurden dazu alle Wettermeßstationen des Deutschen Wetterdienstes auf vorhandene Meßreihen zur Windstärke betrachtet. Letztlich wurden 230 Wetterstationen gefunden, die die Windgeschwindigkeit über mehrere Jahre aufgezeichnet haben. Von Interesse waren besonders die Zeitreihen, die Werte vor und nach 2000 enthielten. Das Jahr 2000 wurde gewählt, da zu dieser Zeit die verstärkte Errichtung von WKA zur Stromerzeugung begann.
Der Teil 1 des Artikels enthält die Ergebnisse der Entwicklung der Windgeschwindigkeit, wenn Deutschland in größere Gebiete, hier in Hälften und Viertel, aufgeteilt wird und der Einfluss von Windparks (installierte Leistung) in diesen Gebieten statistisch untersucht wird. Es zeigt sich in den nord-östlichen Gebieten eine deutliche Abnahme der Windgeschwindigkeit ab dem Jahr 2000.
Im zweiten Teil des Artikels wird Deutschland in Streifen aufgeteilt und in den Streifen der Zusammenhang von Windentwicklung und installierter Leistung von Windparks untersucht.
Quellen
[1] Deutscher Wetterdienst
https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/observations_germany/climate/daily/kl/historical/
[2] Liste der Windkraftanlagen in Deutschland
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Windkraftanlagen_in_Deutschland
[3] Liste der Offshore Windparks
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Offshore-Windparks
[4] Liste der Windkraftanlagen in Belgien
https://resdm.com/wind-farms-in-bel
[5] Liste der Windkraftanlagen der Niederlande
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Windkraftanlagen_in_den_Niederlanden
Über den Autor
Lehre und Arbeit als Stahlbauschlosser. Abitur in der Abendschule; Studium der Fördertechnik an der TU Dresden; Assistent am Lehrstuhl Fördertechnik der TU; Promotion auf dem Gebiet der Schüttgutmechanik – Fließverhalten kohäsiver Schüttgüter in Bunkern; dann angestellt bei Fördertechnik Freital und Zusammenarbeit mit der TU Dresden auf dem Gebiet der pneumatischen Dichtstromförderung; Prüfstelle für Lastaufnahmemittel und Hebezeuge Berlin – da Statik und Stahlbau; Sachverständiger für Aufzüge beim TÜV Berlin-Brandenburg, später dann TÜV Rheinland.
Mit der Statistik kam er während der Bearbeitung der Dissertation in Berührung. Er hatte einen Haufen Versuche gemacht und hatte keine Ahnung wie man vernünftige Planung und Auswertung macht. Da ergab es ich, daß ich von der Existenz einer „Arbeitsgemeinschaft Mathematische Statistik“, zugehörig zur Mathematischen Gesellschaft der DDR, erfuhr und dort dann bis zur Auflösung nach der Wende Mitglied war. Die Leitung hatte Prof. Rasch aus Rostock.
Zweifellos eine beeindruckende und sorgfältige Arbeit zur Windentwicklung, auch in Abhängigkeit von der Windpark-Häufigkeit. Ganz am Ende ist offenbar eine Textpassage verloren gegangen. In der Zusammenfassung wären die wichtigsten Ergebnisse hilfreich, weniger die Methodik. Der Autor weist gleich zu Beginn richtigerweise darauf hin, „dass eine Korrelation keine Kausalität bedeuten muss“.
Aber Wetter wäre nicht Wetter, wenn heuer nicht zur Abwechslung auffallend viel böiges Wetter zu verzeichnen wäre. Die Klima-Alarmisten werden uns erklären, dass wir deshalb ganz dringend noch mehr Windmühlen brauchen – wegen des „menschengemachten Klimawandels“…
Danke für diese eminent wichtige Arbeit, die sehr viel Zeit gekostet haben muss! Ich habe mich auch schon öfter mit dieser Problematik befasst, aber aus Zeitgründen stets nur Monatsdaten ausgewählter DWD-Stationen in Nord- und Mitteldeutschland mit halbwegs durchgängigen Monatsdaten ab 1992 betrachtet. Dort liegen die Winddaten (Monatsmittel) leider nur in Beaufort vor. Tendenziell zeigte sich auch bei diesen eine Windabnahme. Allerdings müssen zur Ursachenforschung auch die Großwetterlagenhäufigkeiten in die Betraschtungen einbezogen werden; im Winter kann die Entwicklung der NAO zusätzliche Hinweise liefern, ob die Abnahme eher natürliche oder menschengemachte Ursachen hatte. Außer WKA bremst natürlich „auf dem platten Land“ jegliche Bebauung, welche eine wesentliche Höhe hat, den Wind (Erhöhung der Oberflächenrauigkeit). Ich beobachte seit fast 50 Jahren das Wetter. Mir fällt bei den Winterstürmen der Neuzeit auf, dass die Böigkeit des Windes zugenommen hat – ein Hinweis auf mögliche Wirbelschleppen durch Windparks? Näheres zur Windproblematik hier https://eike-klima-energie.eu/2017/08/18/geht-der-windenergie-die-puste-aus/
Windräder entnehmen der Atmosphäre kinetische Energie. Die kinetische Energie von Luftmassen ist aber erforderlich, das Luftmassengrenzen aneinander stoßen und es zu Niederschlägen kommt. Damit gibt es eine Kausalität:
Mehr Windräder bedeutet weniger Niederschlag.
Ob sich diese Kausalität in Messungen niederschlägt, weiß ich nicht. Aber die Befürworter und die Profiteure der Energiewende werden den Zusammenhang bestreiten, so ist das nun einmal bei Menschen.
Wenn neue Windparks geplant werden müssen zuvor Windgutachten erstellt werden. Lt. allgemeiner Auskunft von Projektierern hat sich der potentielle Windertrag in den letzten Jahren um ca. 6% verringert.
Der DWD gibt einen „Meteorologischen Jahresrückblick energierelevanter Wetterelemente“ heraus. Dort sind auch die Datenreihen langjähriger Mittelwerte abgebildet.
Einfach zusammengefasst zeigen sich folgende Tendenzen im Verlauf seit 1950:
Wind: Keine signifikante Veränderung
Regen: Keine signifikante Veränderung
Globalstrahlung und Sonnenscheindauer: Bis ca. 1980 abnehmend, danach bis heute zunehmend
Meteorologischer Jahresrückblick energierelevanter Wetterelemente für das Jahr 2022 (bund.de)
Silke Kosch
Frau Kosch, wenn ich mich recht erinnere, sind Sie der Ansicht, vier Moleküle CO2 auf 10000 erhitzen die Erde. Wenn jedoch etliche GW von der Strömungsenergie entnommen werden, hat es keinen Einfluss. Wie kommen Sie darauf?
Herr Voge,
Ihre Erinnerung ist falsch.
Silke Kosch
Wind: Keine signifikante Veränderung
Regen: Keine signifikante Veränderung
Globalstrahlung und Sonnenscheindauer: Bis ca. 1980 abnehmend, danach bis heute zunehmend
Aber, Aber, Sie werden doch als Katastrophist*In nicht auf einmal behaupten wollen, beim Klima sei alles im Lot. Gerade haben wir doch erst wochenlang gehört, das Dezember-Hochwasser 2023 sei „eine Folge der Klimaerwärmung“. „Die Winter würden immer nasser und die Sommer immer trockener.“ Und was den Wind betrifft – der hängt bekanntlich vom Luftdruckgefälle ab. Und das hat sich – ich habe allerdings bislang nur die Wintermonate untersucht, über Europa seit 1948 vergrößert, was wir an den momentan häufigeren, intensiveren Westlagen und den milden Wintern merken. Dumm nur, dass der Winterwind trotzdem nicht stärker wurde – woran mag das wohl liegen???
Keine signifikante Aenderung – keine Klimakatsstrophe! So einfach ist das!
Herr Kämpfe,
Sie sind offensichtlich etwas verwirrt und nicht im Thema. Warum sollten sich Mittelwerte ändern, wenn Extreme zunehmen?
Silke Kosch
„Sie sind offensichtlich etwas verwirrt und nicht im Thema. Warum sollten sich Mittelwerte ändern, wenn Extreme zunehmen?“
Ich sprach im Konjunktiv – haben Sie aber mal wieder überlesen. Es gibt keine signifikante Zunahme von Extremereignissen, das kann man u. a. an den DWD-Daten selbst oder anhand der Reihe aus Potsdam nachprüfen. Und was den Wind betrifft – zumindest seit 1992 nahm der über Norddeutschland sowohl im Jahresmittel als auch in allen Jahreszeiten an Stärke ab. Ist alles nicht besorgniserregend – aber wegen des Kubischen Gesetzes wirkt sich jedes Km/h weniger stark negativ auf die Winbdstromerzeugung aus.
ABER ABER…
Wenn die BOT-Bediener ihr „KOSCHeres Werk“ nun zu frech und zu maßlos Sprüche raushauend, in den Paramtern eingestellt haben, wird das nur nachher noch in „homerischen Lachnummern“ enden…
Werner Eisenkopf
Sie glauben heute ernsthaft einer „staatlichen“ Stelle für irgendwas?
Mir reicht eine, wie auch immer geartete Verbindung, „Studie/Auswertung/Statistik“ zu politischen/ ör Stellen um das Gegenteil anzunehmen.
So wie einigen Millionen….
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.
Es geht nichts über schöne Graphen, die genau die postulierten Sachverhalte illustrieren. Das will gekonnt sein. Aber eigentlich, mit der mir innewohnenden Naivität, sollte doch schon die Funktionsweise eines Windrades den Schluss zulassen, dass die Bewegung der Luft dabei unter Energieentzug abgebremst wird? Will man sich dem nun wissenschaftlich nähern, käme man nicht umhin, die umgesetzten Energiemengen zu vergleichen. Da der Energieentzug ja bodennah stattfindet und die abgebremste, zylindrisch gestauchte und dadurch verwirbelte Luft von oben her mit einem gewissen Verzug wieder mitgenommen, also beschleunigt werden muss. Wobei sich der Entzug von Energie nach oben hin in höhere Luftschichten fortpflanzt. Und das Ganze als zyklischer Prozess immer wieder. Der windaffine Mensch zehrt sozusagen an der gesamten Leistung der großen Windmaschine. Winzige Beiträge, die aber aus jeder neuen Runde wieder in die Bilanz der globalen Turbulenzen einfließen. Fraglich ist doch nur, ob es nach zehn Jahren schon relevant wird oder erst nach Tausend.
Ja, wenn wir eine paar Millionen Euro für Messungen hätten, wüßten wir mehr. Die werden aber für „wichtigere“ Dinge verwendet. Leider.