von Dr. med. Ursula Bellut-Staeck
Der bisherige Konsens zur Aufrechterhaltung der Lebensgrundlagen für eine unbelastete Natur und friedliche Koexistenz der Arten (nach Artikel 20 a GG) steht zur Disposition.
Der gesamte Naturschutz der letzten 60 Jahre in Deutschland ist in Gefahr!
Im Sinne der Nachhaltigkeit und damit Bewahrung von Landschaften, Wildnissen und Artenvielfalt, droht ein Verlust dieser nicht nur für diese Generation, sondern auch für alle nachfolgenden. Um nur einige der sichtbaren Folgen des massiven Windkraftausbaus aus einem ganzen Strauß zu nennen, zählen wir auf:
- Massiver Landverbrauch der für die Gesundheit von Mensch und Tier und für eine Klimastabilisierung ökologisch wertvollen Gebiete mit hochgradigen Belastungen für das
Grundwasser, den Feuchtigkeitshaushalt, Frischluftgebiete und Wildnisse;
- Drohender Zusammenbruch wertvoller Ökosysteme insbesondere in Wäldern;
- Störung, Vergrämung und direkte Schlagwirkung bedrohter Tiere auch in internationalen
Flugrouten der Zugvögel;
- Verschmutzung der Umwelt mit verschiedenen Umweltbelastungen, dabei ist insbesondere zu nennen:
a)Infraschallwirkungen mit einer drohenden flächenhaften Verschallung.
b)Rotorblattabrieb mit Feinpartikel- , PFAS- und Bisphenol-A- Belastung
(Teratogenität) (1, 2, 3)
- Überregionale klimatische Veränderungen mit Verlust von Taubildung, Trockenheit und Austrocknung im Lee großer Windparks mit Gefährdung wertvoller Ökosysteme wie Seen,
Teiche, Moore und Grundwasserspiegel (4);
- Mögliche Interferenzen zwischen luftgetragenem Infraschall und bodengeleitetem Körperschall, die in Innenräumen von Häusern aber auch Ställen zu erheblichen Additionen der Infraschallbelastung führen können (5);
- Massiver Ressourcenverbrauch(6);
Dies bedeutet in der Konsequenz eine zunehmende Zerstörung von Lebensgrundlagen für Mensch und Tier auf der Makroebene (7).
Die internationale Studienlage der neueren Zeit wies bereits in drei verschiedenen Studien (8,9,10) bei einer chronischen Exposition mit Tieffrequenzen auf das Schädigungspotential für die zelluläre Ebene von lebenden Organismen hin.
Im Rahmen des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes, gewinnen diese Umweltbelastungen eine neue Bedeutung, die klare Hinweise ergibt, dass die chronische Exposition mit tieffrequentem Schall und Vibration nicht mit zahlreichen vitalen Funktionen von Organismen kompatibel ist.
Aus Anlass einer Studie zur Wirkung der anerkannten Emission Infraschall, ausgehend von großen industriellen Windkraftanlagen und anderen geeigneten technischen Emittern, liegt nun erstmals eine stringente Hypothese zum lange gesuchten pathophysiologischen Weg zellulärer Schädigung von Organismen durch chronische Einwirkung von tieffrequentem Schall vor. Sie beschreibt, unter welchen Voraussetzungen Infraschall als Stressor mit den Zellen von lebenden Organismen in Auseinandersetzung treten kann und dabei das Potential zunächst reversibler Störung, später irreversibler Schädigung, hat. Die Studie kann die Gesundheitsstörungen der betroffenen Menschen und Tiere sowie eine umfassende Studienlage in sich schlüssig einordnen (11).
Grundlage der Studie ist die nachweisbare Aufnahme von Schall und Vibration über innere Organe bei allen mehrzelligen Organismen (z.B. Insekten, Fische, Wale) und damit auch außerhalb des Ohres. Damit entfällt die bisher angenommene Wirkschwelle, die sich allein an der Hörschwelle des Ohres orientiert hat sowie die Zuordnung bestimmter Schallpegelwerte zur Erreichung einer Hörschwelle (Wahrnehmungsschwelle) zur Festlegung einer Wirkschwelle.
Die Aussage des UBA, die notwendigen Schallpegel würden nicht erreicht um schädlich zu sein, kann somit keine Gültigkeit mehr haben.
Der Beweis hierfür sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Übertragung von Schall und Vibration über besondere Rezeptoren von Gefäßinnenwandzellen
(Endothelzellen) und der Haut und damit den gesamten Körper (2021 MedizinNobelpreis für PIEZO-Kanäle) als Aufnehmer für Schall und Vibration des Körperinneren (12).
- Grundlage der Studie ist außerdem die Abhängigkeit lebenswichtiger Funktionen von der Integrität des Endotheliums und damit ungestörten Funktionen der Endothelzellen wie die zeit-, bedarfs und situationsgerechte Energiezufuhr zur Zelle, die Regulierung des Wachstums, die Regulierung von Entzündungen, der Embryonalentwicklung, Regulierung des Blutdrucks, der Zellteilung, der Gerinnung und mehr. Dabei spielen mechanische Kräfte eine herausragende Rolle.
- Die internationale Studienlage beinhaltet teratogene und mutagene Effekte bei Tieren, sowie Verhaltensänderungen, verlängerte Tragezeit bei Kühen, verminderte Milchproduktion und ein Vergrämungsverhalten aller Tiere in und über der Erde in der Nähe von großen Windenergieanlagen (alle Tiere verschwinden aus der Nähe des Emitters).
Aktuelles Beispiel ist das Gerichtsurteil für das Volk der Samen, das sowohl ein Vergrämungsverhalten, als auch teratogene und mutagene Effekte bei den Kälbern ihrer Rentiere feststellen musste.
Das Grundproblem technischen Infraschalls: Tief und Tiefstfrequenzen stören offenbar die normalerweise autochthone Regulation der Feindurchblutung, sie nähern sich bei einer großen WKA durch Größenzunahme der Rotorblattlänge einem Schwellenwert für eine 1:1 Übertragung der Information des Schalls auf sensible Membranstrukturen an, dabei wird die Impulsivität deutlicher beantwortet als ein dauerhafter Reiz. Die Chronizität lässt überdies keine Erholung zu. Individuelle Kompensationsmechanismen müssen bei allen Organismen bei einer Dauerbelastung versagen. Da das Problem alle Organismen betrifft, ist hier möglicherweise von einer bisher unerkannten Gefahr für die gesamte Biodiversität ausgehen, inklusive der Bedrohung von Insekten und andere Pollinatoren.
Besonders betroffen erscheinen aufgrund der Schallleitungsbedingungen im Wasser, der sog. Hydroakustik, auch alle Lebewesen im Wasser. Im Ozean ist der Schall mit etwa 1480 m/s wesentlich schneller als in der Luft, wo er sich unter normalen Bedingungen mit ungefähr 340 m/s ausbreitet. Die Schallausbreitung endet erst an einer Landmasse und nimmt mit der Tiefe, Temperatur, dem Druck und dem Salzgehalt zu. Es gibt Befürchtungen insbesondere um unsere Meeressäuger, aber auch alle anderen marinen Lebewesen.
Inzwischen wird in Fachkreisen spekuliert, ob das teilweise aggressive Verhalten großer
Meeressäuger gegenüber bemannten Booten auf eine Art Verzweiflungsreaktion gegenüber Tieffrequenzen und Vibration zurückzuführen ist, denen die Tiere auch in der Tiefe des Meeres nicht entkommen können. Ohne ein Überleben der marinen Ökosysteme kein Überleben der gesamten Populationen.
Fazit:
Auf der „Makroebene“ wie auch der zellulären Ebene ist ein Grad der Schädlichkeit der rein technischen Maßnahmen zum sog. Klimaschutz erreicht, von der im Verfassungsgerichtsurteil zur Verantwortung des Staates die Rede ist und die deshalb zu einem Überdenken aller Maßnahmen hinsichtlich einer vollumfänglichen Folgeabschätzung führen muss.
Ohne Umwelt- und Naturschutz sowie Bewahrung der Biodiversität im ureigensten Sinne sind die Lebensgrundlagen aller Bewohner dieser Erde in akuter Gefahr.
Wir fordern die Behörden auf, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, alle Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit von Menschen und Tieren sowie der Biodiversität ernsthaft anzugehen bzw. Maßnahmen zu unterlassen, die diese gefährden. Wir fordern sie außerdem auf, die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht zu ignorieren und ihrer Verantwortung gegenüber Menschen, Tieren und Landschaften nach unserem GG nachzukommen.
Es ist darüber hinaus höchste Zeit, die natürlich vorkommenden Kompensationsmechanismen der Natur weltweit zu stützen (C02 -Anstieg und Pflanzenwachstum) und nicht die Grundlagen dafür zu schwächen.
Im Oktober 23 Im Namen zahlreicher Naturschützer und der von tieffrequentem Schall und Vibration betroffenen Menschen und Tiere.
Dr. med. Ursula Bellut-Staeck
Fachärztin, Wissenschaftsautorin, Spezialgebiet Mikrozirkulation, kardiovaskuläre Physiologie, vaskuläre Biologie
Mitglied in der NI e.V. Naturschutzinitiative e.V.
Mitglied in der DSGS e.V. Deutsche Schutzgemeinschaft vor Schallerkrankungen für Mensch und Tier e.V.
Mitglied AKEN e.V. Aktionskreis Energie und Naturschutz
1. Quellenangaben
- Erosion an der Blattvorderkante: Wieviel Geld kosten Erosionsschäden – Windenergietage Potsdam – 11. November 2021
- Friesen, Alexandra: Untersuchung der Toxizität von Carbonfaser- und Quarzstäuben durch Exposition über ein „air-liquid interface“, Dissertation KIT, 22.Juli 2022.
- Solberg et al. (2021) „Leading edge erosion and pollution from wind turbine blades“, The turbine group 2021, 5th edition, July 8th, 2021)
- https://www.welt.de/wissenschaft/article158110222/Wetter-aendert-sich-in-Deutschlandbesonders-krass.html
- Krahe, D., Schreckenberg, D., Ebner, F., Eulitz, C. and Mohler, U. (2014) Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall. Entwicklung von Untersuchungsdesigns für die Ermittlung der Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen durch unterschiedliche Quellen. Verlag Umweltbundesamt.https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/machbarkeitsstudiezu-wirkungenvon-infraschall
- Quelle:https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-streitfall-windenergie100.html (Video 28:55)
- Bellut-Staeck, U., 2022, Die Mikrozirkulation und ihre Bedeutung für alles Leben, , ISSN 21976708 ISSN 2197-6716 (electronic) essentials, 1. Aufl., ISBN 978-3-662-66515-2 ISBN 978-3-662-
66516-9 (eBook), Springer Heidelberg, https://doi.org/10.1007/978-3-662-66516-9
- Roos und Vahl (2021) Infraschall aus technischen Anlagen. Wissenschaftliche Grundlagen für eine Bewertung gesundheitlicher Risiken“, ASU Arbeitsmed. Sozialmed. Umweltmed. 2021:
56:420-430.7/21.https://www.asu-arbeitsmedizin.com/
- Dumbrille A, McMurtry RY, Krogh CM (2021) Wind turbines and adverse health effects: Applying Bradford Hill’s criteria for causation. Environ Dis 2021;6: 65-87. Downloaded free from http://www.environmentmed.org on Saturday, February 5, 2022, IP: 109.42.177.196
- Weichenberger, M., Bauer, M., Kühler, R., et al. (2017) Altered Cortical and Subcortical
Connectivity due to Infrasound Administered near the Hearing Threshold—Evidence from fM PLOS ONE, 12, e0174420. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0174420
- Ursula Bellut-Staeck (2023) – Impairment of the Endothelium and Disorder of Microcirculation in Humans and Animals Exposed to Infrasound due to Irregular Mechano-Transduction, Journal of Biosciences and Medicines in Vol.11 No.6, June 2023, DOI: 10.4236/jbm.2023.116003; Link: https://www.scirp.org/journal/paperinformation.aspx?paperid=125553
Anmerkung: Im Disclaimer der Studie stellt der Autor klar, dass es ihm nicht darum geht, mögliche wichtige zusätzliche Energielieferanten wie industrielle Windkraftanlagen oder Luftwärmepumpen als solche zu verhindern , sondern rein um den medizinischen Aspekt, nämlich zu klären, ob technische Anlagen mit der Emission tiefer Frequenzen im
Infraschallbereich mit möglicherweise zusätzlichem impulsiven und chronischen Charakter bei lebenden Organismen zu einer Unverträglichkeit empfindlicher Membranstrukturen wie der Mikrozirkulationsebene führen bzw. unter welchen Voraussetzungen sie dies tun. Die Studie soll helfen, sichere Abstände zu definieren.
- Rode B, Shi J, Endesh N, Drinkhill P, Webster PJ, Lotteau S et al. Piezo1 channels sense whole body physical activity to reset cardiovascular homeostasis and enhance performance.
NATURE COMMUNICATIONS 2017 Aug 24;8(1):350. PMID: 28839146 PMCID: PMC5571199 . DOI: 10.1038/s41467-017-00429-3
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Es zeugt schon von immenser „Intelligenz „, wenn man im windarmen Süddeutschland Windmühlen aufstellt. Vom gesamten Schwachsinn einmal abgesehen.
In einem meiner Leserbriefe habe ich zum Schluss das Nachstehende geschrieben, ausgehend von dem immer gleich zunehmenden „immer höher immer größer“ fast aller Ereignisse.
Zwischen Ursache und Wirkung muss ein kausaler Zusammenhang bestehen, um Änderungen vornehmen zu wollen/zu können. Viele der aufgezählten Beispiele, und davon noch viele weitere, stehen im/in kausalen und multi-kausalen Zusammenhang/hängen. Die Menschheit muss sich schon genau überlegen an welcher/welchen „Schrauben“ gedreht werden sollte um gewünschte Wirkungen zu erzielen. Viele Ungewissheiten können unter Umständen ins Chaos führen.
Um die oben genannte Unverträglichkeit beurteilen zu können, liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor. Was geschieht, wenn wir unsere Umwelt mit tausende von Windrädern überbauen und was passiert, wenn die schwarzen Solarpaneele zunehmend unsere Erde bedecken?
Sehr richtig! Es war schon seit längerem meine Angst, das die optimistisch Unwissenden (Regierungen) in der Wirtschaft und/oder im Naturschutz an Hebel rumspielen von denen sie nichts verstehen (wie spielende unbeaufsichtigte Kinder in der Atomwaffenproduktion). Nunmehr ist es soweit, oder?
Vielen Dank für den hervorragenden Artikel, dabei dürften viele andere Nebenwirkungen noch gar nicht erforscht sein. Ganz ausgelassen wurden die gesundheitlichen Gefahren durch zusätzliche Hochspannungsleitungen, die unser Land durchziehen. Fast ganz ausgelassen wurde die Zerstörung der Ökologischen Vielfalt durch diese Totschlag- und Infraschall-Monstren, die Trockenlegung der Böden um jedes einzelne Windrad, sowie die zusätzliche Flächenversiegelung.
Alle Grenzwerte eingehalten, heißt es dann immer bei der Anhörung. Auf das Problem der Grenzwerte ging die Autorin leider nicht ein. Was die Öffentlichkeit nicht weiß und im Artikel auch nicht genannt wurde: Alle Grenzwerte sind nicht von Ärzten und Biologen festgelegt werden, es sind also keine Gesundheitsgrenzwerte. Sondern die betreffende Industrie selbst darf sich ihre Grenzwerte festlegen, es sind technische Grenzwerte, um einen optimalen Wirkungsgrad zu garantieren.
„es sind technische Grenzwerte, um einen optimalen Wirkungsgrad zu garantieren“
Wenn das so ist, dann können wir ja auch die Festlegung der Strahlen-Grenzwerte der Nuklearindustrie überlassen. Ja richtig, die Kernkraftindustrie ist wie die Ölindustrie böse, geldgierig und hat sich gegen die „Guten“ verschworen. Die „Guten“ pflastern heute das Land mit Windrädern und Solarpaneelen zu, wobei dies nur zu „unserem besten“ ist. Grüne Journalisten, die aus dem Dickdarm der Grünen zeitnah berichten, bestätigen dies wunschgemäß.
Gesundheitsgefährdung durch unzählige Riesenwindmühlen wird nur von bösen Rechten herbeifabuliert. Wer Herrn Habeck nicht liebt, muss ein böser Rechter sein – so erklären uns die Grünen und unsere Medien die Welt. Ob es gefällt oder nicht: Wer den Windmühlen-Wahn beenden will, braucht heute eine AfD-Mehrheit im Landtag, anders geht es nicht. Eine Werteunion als zukünftige eigene Partei könnte das ändern. Die grünen Kettenhunde in den Medien kläffen dann vor Wut. Allein dies wäre das Vergnügen wert.
Vollste Übereinstimmung, Herr Ullrich, insbesondere „Die grünen Kettenhunde in den Medien kläffen dann vor Wut.“ Das erleben wird soeben: Anlaß war eine Veranstaltung im Oktober nach den Hamas Überfällen auf Israel, die Gotteskrieger gingen bei uns massenweise auf die Straße und würdigten und beklatschten diesen Überfall auf Zivilisten. Deshalb trafen sich damals Demokratieschützer mit dem Ziel wie man all die demokratiefeindlichen und nicht aufenthaltsberechtigten Gotteskrieger wieder loskriegen soll. jetzt erst gehts durch die grün versiffte Presse mit Falschparolen wie „Geheimtreffen und Massenausweisungen von Deutschen mit Emigrationshintergrund“. Nur die Abwahl dieser Lügenbande führt aus dem Dilema, das Geldmodell Klimahysterie ist nur eine Facette im Kampf gegen Deutschland und unsere Bevölkerung.
Und wie wehren wir uns? Wir haben es beschrieben, bei viele Wege führen nach Rom.