Von Dr. Roger Pielke Jr. auf seiner Website:
Das Jahr ist noch nicht ganz zu Ende, aber es ist alt genug, um einen Rückblick auf die diesjährigen Wetter- und Klimaextreme zu wagen.
Wir alle kennen die Behauptung, dass das Wetter schnell schlechter wird. Leider stimmen die Daten dem nicht zu¹.
Das Wetter – und sicherlich auch die Auswirkungen – der vergangenen 12 Monate in den Vereinigten Staaten waren im historischen Kontext eigentlich ziemlich typisch, ja sogar harmlos².
Die einzige Variable, die unter den Wetterextremen hervorsticht, ist die Temperatur – die extremen Temperaturen im Sommer und (insbesondere) im Winter waren im Jahr 2023 sehr hoch, was beides zu einem langfristigen Trend beiträgt, den der IPCC in erster Linie auf die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückführt.
Die nachstehende Tabelle enthält die wichtigste Zusammenfassung:
Dieses Jahr wird bei den gesamten und versicherten wirtschaftlichen Kosten von Katastrophen in den Vereinigten Staaten weit unter dem Durchschnitt liegen, vor allem weil der einzige landende Hurrikan (Idalia) weniger als 1 Milliarde Dollar an Gesamtschäden verursachte, weit weniger als die über 22 Milliarden Dollar einer durchschnittlichen Hurrikansaison.
Werfen wir einen kurzen, aber detaillierten Blick auf das Jahr 2023.
Durchschnittliche Temperaturanomalie:
Das Jahr 2023 bewegte sich Monat für Monat über und unter der Nulllinie der NOAA-Temperaturanomalie-Zeitreihe (USCRN). Aus der obigen Abbildung ist ersichtlich, dass es in dieser Zeitreihe seit Dezember 2000 keinen Trend mehr gibt, was im Gegensatz zu dem steht, was weltweit geschehen ist.
Extreme Hitze und Kälte:
Die obigen Zahlen für Januar (oben) und Juli (unten) zeigen deutlich, dass die Höchsttemperaturen seit 1895 erwartungsgemäß sowohl im Winter als auch im Sommer gestiegen sind. Der Juli 2023 war der 13. wärmste Juli seit 1895.
Werfen wir auch einen Blick auf die 1930er Jahre für den Juli, die drei großen Einbrüche in den Jahren 1915, 1950 und 1992 und 1976-1977-1978 für den Januar – Brrrr!³
Hurrikane:
Einen vollständigen Beitrag über die US-Hurrikansaison 2023 finden Sie hier. Viele interessante Details, aber was Festlands-Übertritte und Schäden angeht, bleibt nur Hurrikan Idalia, der vorläufig als Sturm der Kategorie 3 eingestuft wurde, aber bis jetzt nur knapp über 300 Millionen Dollar versicherte Schäden … Zzzzzz.
Überschwemmungen:
In den USA kommt es jedes Jahr zu zahlreichen Überschwemmungen. Das ist normal. Auch in diesem Jahr gab es Überschwemmungen, aber nichts Ungewöhnliches oder besonders Schlimmes. Katastrophenmeldungen sagen nichts über das Klima aus, aber sie sagen etwas über Katastrophenmeldungen aus – 2023 gab es (bisher) 19 FEMA-Katastrophenmeldungen im Zusammenhang mit Überschwemmungen, was ziemlich genau dem Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2022 entspricht⁴. In diesem kürzlich erschienenen Beitrag können Sie die Trends bei den Überschwemmungen in den USA genauer betrachten. Das Jahr 2023 wird zweifellos mit den dort dokumentierten Trends übereinstimmen.
Dürren:
Das Jahr 2023 war im Hinblick auf die Dürre im langfristigen Vergleich nicht besonders außergewöhnlich. Tatsächlich hat sich die Trockenheit in den USA im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert, wie Sie unten sehen können – mit Dezember 2022 auf der linken Seite und Dezember 2023 auf der rechten Seite. Das Jahr 2023 endet im 50. Perzentil der Monate seit dem Jahr 2000, in denen außergewöhnliche und extreme Trockenheit herrschte.
Die nachstehende Abbildung zeigt den Anteil der als „sehr nass“ und „sehr trocken“ bezeichneten Landfläche der USA von 1895 bis 2023. Wenn man es integrierend betrachtet erkennt man, dass „sehr trocken“ etwas zurückgegangen ist, wobei die Extreme seit den 1950er Jahren drastisch abgenommen haben, während „sehr nass“ zugenommen hat, wobei die Extreme seit den 1980er Jahren zugenommen haben. Faszinierend, wie Mr. Spock sagen würde.
Die Zeitreihen „sehr nass“ und „sehr trocken“ weisen von Monat zu Monat große Schwankungen auf – im Jahr 2023 reichte das „sehr nasse“ Gebiet von 0,81 % des Landes (November) bis 23,56 % (Januar) und „sehr trocken“ von 3,36 % (Januar) bis 23,07 % (Juli).
Tornados, Hagel, Wind
Die Abbildungen oben zeigen von links nach rechts die Anzahl der Tornados, Hagel und Stürme, die auf der Grundlage vorläufiger Daten für 2023 gemeldet wurden. Die Daten zeigen, dass die Tornados etwas über dem jüngsten Durchschnitt liegen und der Hagel etwas darunter. Der Wind hingegen wehte 2023 außergewöhnlich stark. Da konvektive Stürme Tornados, Hagel und Wind erzeugen, bin ich gespannt, wie die Meteorologen diese gegensätzlichen Trends für 2023 erklären. Die wirtschaftlichen Schäden durch Hagel und Wind waren im Jahr 2023 recht hoch.
Wald- und Buschbrände
Bemerkenswert ist, dass 2023 in den USA die geringste Fläche seit 1998 abgebrannt ist. Jeder hat von den Rekord-Waldbränden in Kanada gehört, aber die ruhige US-Saison wurde weitgehend ignoriert.
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Anmerkungen:
1 Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wenig die Medien bereit sind, über tatsächliche Daten genau zu berichten.
2 Die Klimawissenschaft leidet unter dem generationsbedingten Verlust von empirischen Klimatologen wie Will Kellogg, Stan Changnon, Bill Gray, H.H. Lamb und vielen anderen. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, viele von ihnen gekannt und von ihnen gelernt zu haben.
3 Es gibt sehr viele interessante Forschungsarbeiten zur beobachteten Klimavariabilität, die aufgrund der monomanischen Konzentration auf den prognostizierten Klimawandel nicht diskutiert werden.
4 Reichtum, Ruhm und ein schöner H-Index warten auf die Forscher, die einen aussagekräftigen Überschwemmungsindex für verschiedene räumliche Skalen entwickeln können – einschließlich Nationen und der Welt – der ein intuitives Verständnis von Trends ermöglicht.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/12/20/u-s-climate-2023-year-in-review-in-one-word-normal/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Die einzige Variable, die unter den Wetterextremen hervorsticht, ist die Temperatur – die extremen Temperaturen im Sommer und (insbesondere) im Winter waren im Jahr 2023 sehr hoch, was beides zu einem langfristigen Trend beiträgt, den der IPCC in erster Linie auf die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückführt.“
Die mittleren Temperaturen steigen an, das CO2 steigt an. Was die Alarm-„Forscher“ schamlos ausnutzen. Erst, wenn das nicht mehr stimmt, z.B., weil die NAMO wieder kälter wird und/oder die Sonnenscheindauer wieder abnimmt, werden uns Alarm-„Forscher“ und Medien aufklären, dass Korrelation keine Kausalität ist. Dafür gibt es im Staatsfernsehen dann den Grimme-Preis. Das „Schadgas“ CO2 erhöht die Temperaturen dann eben weiter im Verborgenen, keiner bemerkt es und genau das ist so gefährlich und führt unweigerlich zum Weltuntergang!
Der Westen war früher von christlichen Religionen geprägt. Heute kämpft er vereint gegen das anthropogene CO2, das lebenswichtige Spurengas. Klar, Religionen waren noch nie rational, wie der CO2-Wahn auch, aber doch manchmal nützlich. (Die Frage „für wen“ wird hier übersprungen.) Die heutige Dekarbonisierungs-Religion, auch „große Transformation“ genannt, erinnert eher an den Schuss ins eigene Knie oder Selbstverstümmelung. Trotzdem, Abweichler werden als „Leugner“ ausgegrenzt und diffamiert – letzteres wiederum in „bester“ religiöser Tradition.
…den der IPCC in erster Linie auf die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückführt.
Ich kann nicht verstehen, dass die für aktuelle Klimaerwärmung stets das Kohlendioxid (CO2) verantwortlich gemacht wird. Auf der mittelalterlichen Warmphase folgte die „kleine Eiszeit“, eine der kältesten Phasen der letzten 10.000 Jahre. Das danach eine weitere Erwärmung fällig ist, liegt doch auf der Hand – so gab es immer wieder wärmere und kältere Phasen.
Wollen der IPCC und andere „Experten“ uns wirklich weißmachen, dass ohne die Verbrennung fossiler Brennstoffe mit einem leichten Anstieg des CO2 Gehalts das Klima in den letzten 150 Jahren unverändert geblieben wäre? Das widerspricht direkt den heutigen Kenntnissen über Klimaschwankungen. Das Klima unterliegt ständigen Schwankungen.
Außerdem wird das CO2 damit auch zu einem „Zaubergas“ hochstilisiert. Das eine Erhöhung von 0,028% auf 0,042% in der Atmosphäre den Weltuntergang heranbringen soll ist doch wohl etwas übertrieben.
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn
Da unlängst festgestellt wurde, dass die menschliche Atemluft erhöhte Konzentrationen von Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) enthalten kann, die ja beide zur globalen Erwärmung beitragen sollen, wird es bald ein Umschwenken auf ein „Methanhysterie“ geben und wir werden als potentielle „Gefährder“ Atemmasken tragen müssen, die Methan herausfiltern können. Man wird uns auch einreden, dass die Dinosaurier sich durch ihre übermäßige Methanproduktion und einer daraufhin erfolgten Klimakatastrophe selbst ausgerottet haben.