Helmut Kuntz
Zur Erinnerung: Im Jahr 2016 prophezeite ein bekannter, im TV omnipräsenter Professor aus München und bekennender Klimaaktivist dem deutschen Hopfen den sicheren Klimatod und damit das Ende des deutschen Bieres, nur weil er eine Studie falsch gelesen hatte [2] [3].
Seitdem wird einmal im Jahr nachdem die Hopfenschätzung vorliegt betrachtet, was aus dieser, zumindest für eingefleischte Bayern schlimmen Apokalypse geworden ist, beziehungsweise, bis wann der angedrohte, unumstößlich eintretende Hopfentod erwartet werden muss.
Alles wird schlimmer
Unser Vegetarier als Landwirtschaftsminister kennt sich mit Pflanzen (sofern man diese auf dem Balkon illegal züchten kann [6]) bekanntermaßen bestens aus. Und so weiß er auch genau, wie und warum es um unsere Landwirtschaft steht. Natürlich ganz schlimm: Bundesminister Özdemir: [4]„Die Folgen der Klimakrise lassen sich inzwischen auf unseren Äckern und Weiden ablesen. Unser Erntebericht wird immer mehr zum Zeugnis der Klimakrise.
Aber der Hopfen widersteht
Selbstverständlich nicht, wenn man einen Verbandspräsidenten der Hopfenbauer befragt:
[Link] … „Die Hoffnungen der Hopfenpflanzer auf ein gutes oder wenigstens durchschnittliches Jahr erfüllen sich damit nicht. Es wird voraussichtlich eine unterdurchschnittliche Ernte geben“, fasste Präsident Adolf Schapfl die Situation zusammen. Ursache dafür war nach einem noch ordentlichen Start im Frühjahr wiederum eine Trockenphase in der Hauptwachstumsphase von Mitte Mai bis Ende Juli. Die schon befürchtete Missernte konnten die mehrtägigen Niederschläge Ende Juli zumindest in einigen Hopfenregionen verhindern. Heuer könne man durchaus gut ausgebildete Hopfendolden, aber leider zu wenig davon geerntet werden …
Unsere Medien wissen das Schlimme auch zu berichten. Für diese ist der Klimawandel auch schuld, wenn die Hopfenkonkurrenz in den USA – die doch ebenfalls schwer vom Klimawandel bedroht sein sollen – höhere Erträge erzielen konnten:
[Link] Stuttgarter Zeitung, 25.07.2023: Hopfenanbau in Deutschland Deutscher Hopfen ist klimagefährdet
Hopfen ist ein wichtiger Bierrohstoff. Nun droht die zweite schlechte Hopfenernte in Folge … die Zahlen zur Lage. Voriges Jahr habe die deutsche Hopfenernte wegen Hitze und Dürre mit gut 34 000 Tonnen klimabedingt um satte 28 Prozent unter der von 2021 gelegen. In den USA, wo die Hauptkonkurrenten sitzen, habe der Rückgang aber nur gut ein Zehntel betragen. Ähnliche Relationen befürchten beide Experten nun erneut für 2023 … Aber schon jetzt ist klar, dass es in Deutschland mangels Regen oder Niederschlägen zur falschen Zeit und Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius erneut eine miserable Ernte gibt …
Die aktuelle Ertragssituation zeigt jedoch wieder, dass dieses Jammern wenig Berechtigung hat und auf einem hohen Ertragsniveau stattfindet. Vor allem immer auch der Hinweis, dass während des damals angeblich noch idealen Klimas um 1900 der Hopfenanbau in Deutschland mangels Ertragsperspektiven ganz eingestellt werden sollte.
[Link] Hopfenernte 2023: Erwartet wird eine Gesamtmenge von 39.860 t auf 20.629 ha für das Bundesgebiet.
Das sind 39,86 Ztr./ha Ertrag und die sehen in der Grafik so aus:

Bild 1 Hopfenernte Deutschland, Ertragsverlauf 1855 – 2023 und 10jähriger, gleitender Mittelwert. Zeitachse bis 1946 verkürzt dargestellt. Grafik vom Autor erstellt
Die Grafik der Jahresdifferenzen zeigt, dass beim Hopfenertrag hohe bis höchste Jahresschwankungen einfach normal sind, vor allem aber keinesfalls zunehmen:

Bild 2 Hopfenertrag Deutschland. 1949 – 2023. Richtungsgeteilte Ertragsdifferenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor erstellt

Bild 3 Hopfenertrag Deutschland. 1949 – 2023. Absolute Ertragsdifferenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor erstellt
Mit zunehmender Wärme steigt der Hopfenertrag
Interessant ist die Betrachtung der Korrelation zwischen Hopfenertrag und Deutschlandtemperaturen. Man mag es nach den vielen Berichten über das angedrohte „Verbrennen“ gar nicht glauben, aber dem Hopfenertrag tun die ansteigenden Temperaturen eher gut und zwar sowohl bei der Ganzjahres- wie auch der Sommerbetrachtung:

Bild 4 Hopfenertrag Deutschland 1951 – 2022 und Jahrestemperatur, 10jahres-Mittelwerte. Grafik vom Autor erstellt

Bild 5 Hopfenertrag Deutschland 1951 – 2023 und Sommertemperatur, 10jahres-Mittelwerte. Grafik vom Autor erstellt
Trotzdem, jedes Jahr schlägt der Klimawandel wieder ganz schlimm zu …
[Link] Merkur, 08.08.2023: Wie der Hopfen klimafest wird
… doch die Pflanzen mit ihren charakteristischen Ranken und Dolden leiden unter dem Klimawandel. Durch Trockenheit und Hitze brach die Ernte in der Hallertau, dem wichtigsten europäischen Anbaugebiet, aus dem in der Regel knapp ein Drittel der Weltproduktion stammt, vergangenes Jahr drastisch ein. Auch dieses Jahr haben die Pflanzen gelitten, wie Johann Portner vom Hopfenforschungszentrum in Hüll bei Wolnzach sagt …
Fazit 2023
Wenn deutscher Hopfen wirklich einmal – wie es kurz nach dem Beginn des Klimawandels, als es noch richtig kalt war fast geschehen wäre – verschwinden sollte, liegt es sicher nicht am sich ständig wandelnden Klima, sondern an politischen Vorgaben und Verboten die dazu führen, dass das Ausland viel, viel billiger produzieren kann.
Quellen
[1] EIKE 22.08.2015: Grüne Abgeordnete Barbara Höhn durch Fakten widerlegt: Der Hopfenertrag steigt trotz Klimawandel
[2] EIKE 24.08.2016: Wenn der Hopfen nicht stirbt, stirbt dann der Klimawandel?
[3] EIKE 09.07.2016, Michael Kalisch: Bei Harald Lesch sind Hopfen (und Malz) verloren
[4] Achgut, 03. 09.2022: Superdürre – Gute Ernte
[5] Merkur, 26.08.2022: „Extrem schwierige“ Zeiten: Deutsche Hopfenpflanzer mit bitterer Jahresbilanz und düsterer Prognose
Wahrscheinlich fühlen wir Menschen uns auch wohler, wenn die CO2-Konzentration im Bereich um 1000 ppm liegen würde. Woraus leite ich diese Meinung (Hypothese) ab? 1) Wir Menschen gieren nach CO2 in den Getränken 2) Sind bereits mehrere Menschen in einem Raum, -auch Fremde- dann fühlen wir uns grundsätzlich wohler, der CO2-gehalt liegt sehr schnell bei 1000 ppm. 3) Eine brennende Kerze wirkt immer beruhigend.
„…prophezeite ein bekannter, im TV omnipräsenter Professor aus München und bekennender Klimaaktivist dem deutschen Hopfen den sicheren Klimatod und damit das Ende des deutschen Bieres, nur weil er eine Studie falsch gelesen hatte [2] [3].“
Der omnipräsente Klimaaktivist wies auch schon mal im Studio im Lesch-Versuch den CO2-Erwärmungseffekt nach (also CO2-Leugner, keine Chance mehr!), bezeichnete die kostbare Kernenergie als viel zu schade für die Wärmeerzeugung (der wundersame Lesch, ein Fan von Nuklearwaffen?) und empfahl Wärmepumpen für Altbauten im Winter, gespeist mit Strom aus Solarpaneelen. Klima- und Energiewendler wie Lesch müssen eben wendig sein… Braucht es noch mehr Beweise, wie beknackt Klimaaktivisten sind?
Wieder mal erst (Klima-)Panik machen und dann hinterher nach Gewurbel suchen, warum die „Klise“ doch nicht so eingeterten ist, wie ürophezeit. Bin hier schon mal gespannt auf kommende K4F+-Kommentare!
Werner Eisenkopf
Wird Zeit, dass man die legal züchten kann. Wer das verbietet, ist ein Feind der persönlichen Freiheit. Keiner hat das Recht einem erwachsenen Menschen vorzuschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat, solange niemand belästigt, gestört, bedroht wird oder zu Schaden kommt.
Auch der Staat nicht. Erwachsene Menschen sind eigenverantwortlich und keine Kinder mehr. Ein anderes Leben, ein anderer Körper geht niemanden etwas an.