Kip Hansen

Da sich der Planet Erde in den letzten drei- oder vierhundert Jahren seit dem Ende der Kleinen Eiszeit langsam und schubweise erwärmt hat, sind die Sorgen über die globalen durchschnittlichen Temperaturen gestiegen. Die vielbeschworene globale Abkühlungspanik der 1970er Jahre verwandelte sich in die globale Erwärmungspanik, als die kurzzeitige Abkühlung aufhörte und der derzeitige Erwärmungsschub begann.

Diese neue Panik, deren Geschichte ich nicht nacherzählen werde, führte zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change UNFCCC) und später zum IPCC sowie zu den heutigen internationalen Bürokraten, die über den Klimanotstand und globales Kochen schreien. Die leichte und meist positive allgemeine Erwärmung wird propagandistisch als Aufheizung und Hitze dargestellt.

Wärme und Hitze werden also immer als zu viel Wärme und zu viel Hitze dargestellt, dann als gefährlich heiß und tödliche Hitze – in der altbewährten Propaganda-Schlitterpartie von 1984.

Jetzt verlangt die Klima-Notfall-Agenda nach Blut – Leichen im Leichenschauhaus, tote und sterbende Großeltern und tote Kinder, um ihre Geschichte von der tödlichen Hitze zu untermauern. So wiederholen die Mainstream-Medien endlos, dass die Erwärmung und die Sommer bei uns in der nördlichen Hemisphäre uns umbringen.

Diese Behauptung hat jedoch einen Haken: Kälte und niedrige Temperaturen haben schon immer zum Tod von weitaus mehr Menschen geführt als Wärme und hohe Temperaturen. Diese Fakten haben engagierte Wissenschaftler, ganze Teams von ihnen, nicht davon abgehalten, das Gegenteil der Wahrheit zu beweisen.

In den Vereinigten Staaten ziehen die Klimaschädiger die folgende Tabelle von der NOAA-Webseite weather.gov heran:

Statistik der wetterbedingten Todesopfer und Verletzten. Quelle

Diese Grafik vermittelt ein völlig falsches Bild, da sie sehr vereinfacht ist. Sie stammt aus der Datenbank für Unwetterereignisse und gibt nicht einmal vor, die Gesamtzahl der Todesfälle in den USA aufgrund von extremen Temperaturen, Hitze oder Kälte darzustellen, sondern nur die Zahl der Todesfälle aufgrund von „Stürmen“ in der Datenbank. Außerdem gibt es ein Problem mit der Todesursache (hier).

Um die Wahrheit über Hitze- und Kältetote herauszufinden, muss man sich mit der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema befassen. Ein schneller Überblick lässt sich mit einer Google Scholar-Suche wie dieser gewinnen. Sie liefert die ersten zehn von sehr vielen Artikeln zu diesem Thema. Typische Ergebnisse sind:

Ergebnisse: In UK ist die kältebedingte Sterblichkeit derzeit für mehr als eine Größenordnung mehr Todesfälle verantwortlich als die hitzebedingte Sterblichkeit (etwa 61 bzw. 3 Todesfälle pro 100.000 Einwohner pro Jahr). In australischen Städten werden jedes Jahr etwa 33 bzw. 2 Todesfälle pro 100 000 Einwohner mit Kälte bzw. Hitze in Verbindung gebracht. [Quelle]

Ergebnisse: Zwischen 2000 und 2010 wurden 3,9 % [CI 95% 3,2:4,6] der Gesamtsterblichkeit auf Kälte und 1,2 % [1,1:1,2] auf Hitze zurückgeführt. [Quelle]

Ergebnisse: … Die Auswirkungen von Kälte auf die Sterblichkeit schienen in dieser subtropischen Stadt mit gemäßigten klimatischen Bedingungen höher zu sein als die von Hitze.“ (São Paulo, Brasilien) [Quelle]

Ich schrieb vor sieben Jahren [Titel übersetzt]: „Überraschende Ergebnisse: Moderate Kälte tötet mehr Menschen als extreme Hitze“. Dieser Aufsatz bezog sich auf die Ergebnisse der damals „neuesten“ Studie über Todesfälle durch Hitze und Kälte: Gasparrini et al. (2015) in Lancet 2015; 386: 369-75 (.pdf)

Der Titel sagt schon alles. Diese Grafik von Gasparini enthält die Details:

Vergleichen Sie diese Balken für die Todesfälle durch Hitze und Kälte mit denen von NOAA’s Weather.gov weiter oben.

Interessanterweise sterben laut dieser länder- und kontinentübergreifenden Studie weit mehr Menschen an moderater Kälte als an extremer Kälte oder moderater oder extremer Hitze, wie der Titel besagt.

Näher an der Gegenwart: The Lancet-Planetary Health veröffentlichte eine Studie von Qi Zhao et al. (2021) mit dem Titel: „Global, regional, and national burden of mortality associated with non-optimal ambient temperatures from 2000 to 2019: a three-stage modelling study“ [etwa: Globale, regionale und nationale Sterblichkeitsbelastung durch nicht-optimale Umgebungstemperaturen von 2000 bis 2019: eine dreistufige Modellierungsstudie]. Die Studie hat eine erschreckend lange Liste von Autoren. Aber die Autoren haben sich nach Kräften bemüht, „die globale, regionale und nationale Sterblichkeitsbelastung im Zusammenhang mit nicht optimalen Umgebungstemperaturen“ herauszuarbeiten.

Als alle Daten durch die Computer und Modelle gejagt wurden, sah das Ergebnis so aus:

„….9,43% (95% CI 7,58-11,07) aller Todesfälle (8,52% [6,19-10-47] waren kältebedingt und 0,91% [0,56-1,36] waren hitzebedingt. Es gab 74 temperaturbedingte exzessive Todesfälle pro 100.000 Einwohner (95% CI 60-87). Die Sterblichkeitsbelastung variierte geografisch“.

Das heißt: Nicht-optimale niedrige Umgebungstemperaturen verursachen weltweit zehnmal so viele Todesfälle wie nicht-optimale hohe Temperaturen.

[Hervorhebung im Original]

Unter dem Strich:

Die Frage, was weltweit mehr Todesfälle verursacht, höhere oder niedrigere Temperaturen, Hitze oder Kälte, ist nicht umstritten. Die Antwort ist gut bekannt, und die Ergebnisse vieler Studien sind eindeutig.

Kälte, d. h. niedrige Umgebungstemperaturen, führen zum Tod von weit mehr Menschen als Hitze, d. h. höhere Umgebungstemperaturen, und zwar in einer Größenordnung, die zehnmal so hoch ist wie die Zahl der Todesfälle durch hohe Temperaturen.

Jeder gegenteilige Bericht, in dem behauptet wird, dass Hitze mehr Menschen tötet als Kälte, beruht entweder auf völliger Unkenntnis der Fakten oder ist eine gezielte Desinformation.

Kommentar des Autors:

Es gehört zu den dümmsten Aspekten der Klimakriege, dass dieses Thema in großen Fachzeitschriften wie dem Scientific American mit Unsinn wie „Diese Hitzewellen stellen ein großes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar“ aufwartet. „In einem durchschnittlichen Jahr sterben in den USA mehr Menschen durch Hitze als durch jede andere Art von extremem Wetter“, sagt Kristina Dahl, eine leitende Klimawissenschaftlerin bei der Union of Concerned Scientists.

Diese Art von Fehlinformation ist gefährlich – das Gasparini-Diagramm in dem Aufsatz zeigt, dass sogar in den USA extreme Kälte mehr Menschen tötet als extreme Hitze, aber der wahre Killer (nun ja, die führende Ursache für Krankheiten, die zum Tod führen) ist gemäßigte Kälte.

Ich will nicht sagen, dass die Wissenschaft feststeht… aber die Beweise für Hitze und Kälte liegen vor: Kälte ist der Killer.

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/09/12/heat-v-cold-a-crucial-case/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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