von AR Göhring

Robert Habecks irrsinnige Heizungs-Offensive scheint gemeinsam mit seiner ministeriellen Vetternwirtschaft ungeahnte Kräfte im deutschen Journalismus freizusetzen. Schon im 2021 schrieb die grüne taz aus Berlin einen erstaunlichen Artikel zum „Graichen-Kellner-Clan“ im Wirtschaftsministerium.

Und aktuell packt die Welt die Wahrheitskeule beim Thema „Klimarettung“ aus: Erst klärt Axel Bojanowski über die „Kippunkt“-Machenschaften des PIK auf, und jetzt wird Klartext zu den Öko-Konzernen wie Greenpeace geschrieben:

Der lange Kampf der Umweltbewegung gegen die Menschen

Roter Faden des aktuellen Artikels vom 11. April: Wie Helmut Schelsky in den 1970ern diagnostiziert Bojanowski eine Art Klassenkampf von oben, den die alten Eliten ab Ende der 60er gegen die Bevölkerungsmehrheit ausfechten. Schelsky sah 1974 das Problem der Wissenschaftsmafia noch nicht, beziehungsweise konnte es auch nicht sehen – er sprach noch von einem „Sozialpriestertum“, das es den Sprößlingen der privilegierten Klassen erlaubte, Probleme zu konstruieren, sich selber als Problemlöser aufzuspielen, um dann Steuergeld leistungslos in die eigene Tasche umzuleiten.

Bojanowski hebt dagegen eher auf den mittlerweile recht offensichtlichen Willen der Elitären ab, den Massenwohlstand der Adenauer-Erhard-Zeit rückgängig machen zu wollen – der geniale Soziologe Schelsky sprach in diesem Zusammenhang von der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“. Hintergrund ist der sogenannte „Grenznutzen“: Früher konnten nur die Privilegierten mit dem Auto fahren – zu Adenauers Zeiten hingegen fast jeder mit dem Käfer. Ein Volkswagen ist dabei ähnlich schnell und komfortabel wie ein Mercedes, wenn man sich gemeinsam auf den Alpenpaß quetscht, um nach Bella Italia zu gelangen. Der Mercedes ist aber ungleich teurer – ein Ärgernis für die Bonzen, die damit relativ zum gewöhnlichen Volk abstiegen.

Ähnlich sieht es beim Fliegen aus – mit der Einführung der Boeing 747 Jumbo wurde um 1970 der Fernurlaub demokratisiert – nun konnte auch der Käfer-Fahrer nach Malle oder gar in die DDR (Deutsche Dominikanische Republik) düsen – und wieder wurden die Reichen& Mächtigen düpiert. Man sitzt zwar in der Business Class statt wie die Raumpflegerin in der Holzklasse, aber den ganzen Achselschweiß der Urlaubermassen am Flughafen und auf der Gangway bekommt man trotzdem mit. Und überall auf der Welt, selbst an den exotischsten Zielen, trifft man heute auf deutsche Unterschicht-Urlauber! Dieter Nuhr witzelte einmal, er habe im Nepal-Urlaub einen Berg erklommen und im Gipfel-Restaurant nicht wenige Landsleute getroffen. Reflexartig habe er Wiener Schnitzel bestellt – das es nicht gab, dafür aber Kaiserschmarrn….

Unseren Lesern ist der öko-elitäre Gedanke nicht fremd: Einer ätzte einmal im Kommentarbereich, „auch meiner Meinung nach hat der Mittelstand auf zu großem Fuß gelebt“ – Krethy und Plethy müßten doch nicht Auto fahren und in Urlaub fliegen. Oder heizen und Häuser besitzen, wie Robert Habeck insgeheim ergänzen mag.

In der Tat: Die Politik zur „Rettung des Klimas“ der Merkel-Kabinette und der Ampel-Regierung ist schlicht nicht geeignet, die Emissionen Deutschlands zu senken, selbst wenn das ernst gemeint wäre. Dafür bräuchte man Kernkraftwerke – und genau die wollen die Grünen auch heute nicht. Liegt es wirklich nur an der „grünen DNA“ – man will die atomhassenden Kernwähler nicht vergraulen? Unwahrscheinlich, wenn Deutschland in dieser Frage weltweiter Geisterfahrer ist, und sich mittlerweile auch weit außerhalb der EIKE-Szene herumgesprochen hat, daß neue Reaktortypen inhärent sicher sind und nichts mit den alten Leichtwasserreaktoren der Nachkriegszeit zu tun haben. Erst recht nicht mit denen sowjetischer Bauart wie in Tschernobyl – wobei selbst die nicht einfach explodierten, wenn nicht gerade ein völlig verantwortungsloser Kraftwerkchef sämtliche Sicherheitseinrichtungen abschaltet, um schnell Probelauf-Erfolge an die Zentrale melden zu können.

Wußten Sie, daß gerade Habecks heutiger Staatssekretär Graichen 2014 als AGORA-Chef in der ZEIT sagte, daß er enttäuscht von den vielen Windrädern und PV-Anlagen sei, da sie die CO2-Emissionen gar nicht gesenkt hätten?

Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen Windräderund Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht das, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, daß sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Doch das tun sie nicht…

Wieso er und seine grünen Parteifreunde trotzdem immer weitermachen, beschreibt Bojanowski mit einem schönen Zitat vom ersten Earth Day 1970:

„People pollute“
(Menschen verschmutzen)

Schon Anfang der 1960er machte ein Buch von Rachel Carson, einer krebskranken Biologin darauf aufmerksam, daß der grenzenlos optimistische Einsatz von Pestiziden wie DDT überzogen war – ihr Werk Der stumme Frühling von 1962 gilt als Startpunkt der ökologischen Bewegung der USA und damit der westlichen Welt (und damit der ganzen Welt). Ein grundsätzlich richtiger Gedanke – aber man kann gute Ideen auch pervertieren und damit in ihr Gegenteil verkehren: Infolge der Publikation wurde DDT verboten – mit der Folge, daß vor allem arme Menschen überall auf dem Planeten wieder häufig an Malaria starben, nachdem man die Mücken-Seuche nach dem Krieg zunächst gut in den Griff bekommen hatte (auch Berlin hatte durch seine Havelseen nach 1945 Malariafälle).

Danach kam Paul Ehrlich aus Stanford, der im Auftrag des Sierra-Clubs (einer Art Ur-Greenpeace) das Buch „Die Bevölkerungsbombe“ schrieb. Ein Millionenbestseller. Ehrlich war danach gern gefragter Gast in den Medien und behauptete abstruse Dinge – so sagte er voraus, daß in den 1980ern Milliarden Menschen hungers sterben würden, allein in den USA 60 Millionen. Sobald die Realität seinen Humbug widerlegte, was oft und schnell geschah, fand er eine Ausrede. Die Medien kümmerte sein Versagen lange Zeit nicht, er konnte bis Anfang der 80er reüssieren. Heute allerdings hat man ihn medial ausgeschlichen – er durfte allerdings, mit 90 Jahren und nie zur Verantwortung gezogen, 2022 in der Sendung „60 Minutes“ von CBS etwas vom aktuellen „Massenaussterben“ erzählen.

Gibt es noch weitere Hinweise, oder gar Beweise, für Bojanowskis Theorie des unmenschlichen Neo-Feudalismus der alten Eliten? Nicht wenige – ein besonders prominenter Fall ist der von Patrick Moore, Mitgründer von Greenpeace, der nicht müde wird, seine alten Kollegen oder Nachfolger als eine Art „Öko-Kapitalisten“ zu bezeichnen, die das ehemals idealistische Grünfrieden in einen regelrechten Moralkonzern verwandelt zu haben.

Als Kritiker würde man gerne einmal Mäuschen spielen und elitäre Weltenretter zu Hause in ihrer Luxusvilla belauschen, wie sie vor dem Kamin beim guten Wein sich darüber freuen, wie sie die dummen Steuerzahler schon wieder hinter die Fichte geführt haben. Das wird aus psychologischen Gründen wohl fast nie möglich sein, da der menschliche Geist nach dem Prinzip von „Betrug und Selbstbetrug“ funktioniert. Heißt, ein einzelner Karrierist aus dem Hause Reemtsma o.ä. gesteht sich nie, oder nie vollständig ein, ein Karrierist zu sein. Heuchlerisches Verhalten wie häufiges Langstrecke-Fliegen wird einfach verdrängt oder verniedlicht. Es ist eher eine Art „Schwarmintelligenz“, die hier am Werke ist – wie in einer Kleingruppe, in der jedes Mitglied sogleich und unbewußt eine Rolle einnimmt, agieren gesellschaftliche Gruppen im Sinne der Interesse ihrer Mitglieder, ohne daß der einzelne Privilegierte unbedingt merkt, worum es wirklich geht (Macht und Geld).

Am Verhalten der elitären Weltretter kann der Außenstehende aber sehr wohl erkennen, daß die Moral nur vorgeschoben ist. Ein EIKE-Leser aus Sachsen, der sich selber als „extrem links“ bezeichnet, meinte einmal zu mir, daß der logische Zusammenhang zwischen Asphalt-Kleben und Klimarettung nicht erkennbar sei. Recht hat er – warum blockiert man den Verkehr oder wirft Suppe auf Kunstwerke, um das Klima zu retten? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es gab einmal den Punker-Witz „Saufen gegegn rechts“ – nach der Logik funktioniert das „Kleben gegen Klimawandel“, nur daß die Aktivisten und Medien es gar nicht als Witz meinen.

Der neueste offensichtliche Schlag „Klimapolitik gegen Menschen“ ist die Heizungspolitik von (Anti-)Wirtschaftsminister Habeck. Selbst wenn man das CO2-Dogma glaubt, ist Einspar-Weltmeister Gesamtdeutschland mit seinen noch rund 2% Anteil an den globalen Emissionen überhaupt nicht in der Lage, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu senken. Die Pointe ist, daß die Wärmepumpe den CO2-Ausstoß eher noch erhöht, genau wie Graichens Erneuerbare Energien. Dennoch kostet der Vorstoß Habecks vor allem die untere Hälfte der Bürger viel Geld, das die meisten gar nicht (mehr) haben.

Fundstück im Netz. Das wissen die Ministerialen natürlich alles selber. Warum machen sie es dann?

Nebenbei: Kernkraftwerke sind nicht die gefährlichste, sonden die gesündeste und schonendste Art der Energiebereitstellung – es sterben pro TWh viel weniger Bürger als bei anderen Erzeugungsarten:

Quelle: Twitter, Katrin Göring-Eckardt

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken