Vorwort
Über das Klima gibt es heute in Politik, Öffentlichkeit und Medien nicht nur erhebliche Unkenntnis, sondern vor allem Vorurteile, von wenigen journalistischen Ausnahmen abgesehen. Die großen etablierten Medien berichten wegen staatlicher Subventionen [1] und wegen einer fragwürdigen inneren Einstellung, die allgemein „Haltungsjournalismus“ genannt wird, nicht mehr korrekt. Sie folgen blind und ohne jede kritische Nachfrage dem zurzeit vorherrschenden Klima-Totalitarismus. Das war bis vor 15 Jahren anders, als beispielsweise die FAZ noch kritisch-neutral berichtete [2]. Die korrekte und ausgewogene Information, die die Öffentlichkeit erwarten darf, wird zum Thema Klima gegenwärtig nur noch von freien Medien geliefert, dies aber leider mit sehr unterschiedlicher Qualität. Im Übrigen verbleiben nur noch die Klimafachliteratur und die Sachstandsberichte des IPCC [3] als Informationsquellen. Beide sind zwar frei zugänglich, wegen ihres riesigen Umfangs und ihrer fachlichen Komplexität aber nur für Experten brauchbar.
Die folgende Zusammenstellung versucht dieses Problem zu lösen, indem die Klima-Forschungsergebnisse des heutigen Stands komprimiert und allgemeinverständlich dargestellt werden. Sie bedient sich der vom IPCC aus der Fachliteratur zusammengestellten Sachstandsberichte („Assessment Reports“, im Folgenden als IPCC-AR bezeichnet) und begutachteten Fachliteraturstudien. Das komplexe und vielschichtige Klimathema wird in 12 abgeschlossene Kapitel aufgeteilt. Die Quellenangaben dienen der eigenen Überprüfung und Beantwortung noch offener Fragen.
Die hier vorgelegte Zusammenstellung verfolgt das Ziel, in Kürze und Verständlichkeit das Thema Klima darzustellen.
1. Das Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC
Das IPCC ist eine politische Organisation der UN, bei der weltweit zahlreiche Klimaforscher ehrenamtlich mitarbeiten. Sein Gründungsauftrag bestand und besteht immer noch darin, die Hypothese vom anthropogenen (menschgemachten) Ursprung der derzeitigen Klimaerwärmung, genannt „Klimawandel“, wissenschaftlich zu belegen [4]. Bereits dieser Auftrag verletzt die Grundlage aller modernen Naturwissenschaften, nämlich das Gebot, ergebnisoffen zu arbeiten und unterscheidet die IPCC-Berichte deshalb von echter wissenschaftlicher, neutraler Forschung. Das IPCC ist dennoch in seiner Art einzigartig und wertvoll, weil es die unzähligen, kaum noch überschaubaren Fachveröffentlichungen der Klimaforschung in seinen IPCC-AR zusammenfasst. Leider geschieht dies nur auf Englisch. In den IPCC-AR ist freilich weder der Begriff „Klimanotstand“ (climate emergency) noch ein stringenter wissenschaftlicher Beweis der Ursprungs-Hypothese aufzufinden, dass anthropogenes CO2 die globale Mitteltemperatur maßgebend erhöht. Dies bedeutet nicht, dass diese Hypothese falsch sein muss, sondern dass man über sie mit heutigen wissenschaftlichen Methoden nicht entscheiden kann.
Neben den IPCC-AR gibt es auch noch die Zusammenfassungen des IPCC für die politischen Entscheidungsträger („summaries for policymakers“) [5]. In diesen – nicht wissenschaftlichen – Zusammenfassungen schreiben auch die jeweiligen Regierungen und zum Teil sogar private Organisationen (die „Non Goverment Organisations“, abgekürzt NGOs) mit, wobei erwartungsgemäß diejenigen Inhalte der IPCC-AR, die die Ursprungs-Hypothese vom menschgemachten CO2 als Hauptursache für die Erhöhung der Mitteltemperatur in Zweifel ziehen oder gefährden könnten, einfach weggelassen werden. Ein Teil der Erkenntnisse aus den IPCC-AR wird also schlicht und einfach verschwiegen. Dieses Verschweigen entwertet die „summaries“ als verlässliche Informationsquelle.
In den IPCC-Berichten ist weder der Begriff „Klimanotstand“, noch ein wissenschaftlicher Beweis für eine Klimaschädigung durch menschgemachtes CO2 aufzufinden.
2. Was ist überhaupt Klima?
Klima ist von der Wissenschaft definiert als der lokale Mittelwert von Wetter über mindestens 30 Jahre [6]. Alles zeitlich Kürzere zählt zum Wetter (Abb. 1). Die Vermischung von Klima mit Wetter ist leider zum Alltag in den Medien und der Politik geworden.
Abb. 1: Wetterbeispiel, Bildquelle NASA
Hierzu seien zwei Beispiele genannt: Beim Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007 und auch beim Hochwasser im Ahrtal 2022 konnte man überall von Klima-Phänomenen, vom Klimawandel und vom Klimanotstand lesen und hören. Das war falsch. Es tobte nicht in den letzten 30 Jahren regelmäßig ein Orkan von der Stärke eines „Kyrill“ über Deutschland, und das Ahrtal wurde eben nicht regelmäßig in den letzten 30 Jahren von einem derartigen Hochwasser heimgesucht, dass dort reihenweise Häuser und Straßen zerstört wurden. Es handelte sich um einzelne Wetterphänomene, um einzelne Extremwetter (dazu im Einzelnen weiter unten in einem eigenen Kapitel). Aber mit dem Begriff Klima hatten diese Unwetter nichts zu tun. Einzelne Extremwetter sofort mit dem Begriff vom Klima zu verbinden oder zu vermischen ist unseriös und im höchsten Maß unwissenschaftlich, geschieht aber inzwischen leider ständig.
Ein weiterer Begriff, der in den Medien und der Politik regelmäßig falsch benutzt wird, ist der Begriff „globales Klima“ bzw. „Weltklima“. Es gibt kein Weltklima, welches man als wirkliche Erscheinung auf unserer Welt feststellen oder messen könnte! Es gibt auf der Erde verschiedene Klimate, nämlich die beiden polaren Klimazonen, die gemäßigte Klimazone, die subtropische und die tropische Klimazone. Diese Klimazonen weisen nicht nur über die letzten 30 Jahre, sondern schon seit tausenden Jahren verschiedene Mittelwerte beim Wetter auf. Um es ganz plakativ zu formulieren: Am Äquator hat es in den letzten 1000 Jahren auf Meereshöhe nicht geschneit und am Nordpol hat es in den letzten 1000 Jahren keine Tageshöchsttemperatur von +38 Grad Celsius gegeben. Ein „Weltklima“ als Erscheinung in der Natur gibt es nicht! Das sogenannte Weltklima bzw. globale Klima ist eine rein rechnerische Größe, ein statistischer Durchschnitt.
Solche statistischen Durchschnittswerte sind für die Klima-Laien, zu denen auch die Politiker gehören, unbrauchbar, weil diese Werte eben nur rein rechnerische Größen beschreiben, die in dieser Form aber beinahe nie tatsächlich in der Natur auftreten. Hierzu ein Beispiel: Nach dem Wetterdiagramm der Stadt Atar in der Sahara herrscht dort im Monat März im Durchschnitt eine Tagestemperatur von 34 Grad Celsius und eine Nachttemperatur von 16 Grad Celsius. Gemittelt herrscht also im März in Atar eine Temperatur von 25 Grad. Aber dieses rechnerische Mittel ist vor Ort fast nie zu erleben. Denn entweder ist die Sonne aufgegangen. Dann ist es dort wesentlich wärmer, nämlich im Durchschnitt 34 Grad. Oder die Sonne ist untergegangen. Dann ist es wesentlich kälter, nämlich im Durchschnitt nur 16 Grad. Den rein rechnerischen Durchschnittswert von 25 Grad wird man also in Atar im März so gut wie nie erleben.
Betrachtet man die Temperaturen, die wir in der Gegenwart tatsächlich messen und feststellen, zeigen sich zum Teil große Unterschiede. Während es auf der Nordhalbkugel in den letzten Jahrzehnten stetig wärmer wurde, zeigten die Antarktistemperaturen dagegen ein nahezu entgegengesetztes Verhalten [7]. Es bleibt daher festzuhalten: Ein globales Klima als echtes Naturphänomen gibt es nicht. Es handelt sich bei diesem Begriff lediglich um eine abstrakte rechnerische Größe.
Schließlich muss an dieser Stelle auch mit einer weiteren Fehlvorstellung aufgeräumt werden, die uns beinahe täglich begegnet. In den Medien und der Politik wird suggeriert, dass es „das Klima“ als eine von Natur aus statische und feststehende Größe gäbe, die allein durch den Menschen und durch das menschgemachte CO2 verändert würde. Diese Vorstellung ist falsch. Das Klima hat sich in den vergangenen Jahrtausenden oder Millionen von Jahren oft extrem verändert und „gewandelt“ und zum Teil auch wiederholt. Das geschah immer wieder, gerade auch zu Zeiten, bevor es überhaupt den Menschen oder das menschgemachte CO2 auf der Erde gab.
Bereits an dieser Stelle versagt das IPCC bzw. die öffentliche Diskussion um den sogenannten „Klimawandel“. In beinahe allen Beiträgen in den Medien bzw. in der politischen Diskussion werden nur die Zahlen ab Beginn der Industrialisierung, also etwa ab 1850 genannt. Das ist wissenschaftlich betrachtet Unsinn, weil es zweifelsfrei auch vor 1850 verschiedenes Wetter und verschiedene Klimate gegeben hat und weil wir über das Wetter bzw. das Klima vor 1850 eine ganze Menge wissen. Es ist daher einfach unredlich alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, die für die Zeit vor 1850 vorliegen – und davon gibt es sehr viele – zu negieren. Dieses Vorgehen würde, übertragen auf die Geschichte des Menschen, bedeuten, dass man vom römischen Reich unter Julius Cäsar, dass man vom Reformator Martin Luther und vom französischen Kaiser Napoleon nichts mehr wissen will, weil alle diese Personen vor 1850 handelten und wirkten. Allein daran ist zu erkennen, wie unsinnig die Beschränkung der Klima-Diskussion auf die Zeitspanne nach einem bestimmten Anfangsjahr ist.
An dieser Stelle seien nur zwei Beispiele genannt, welche die extreme Veränderlichkeit des früheren Klimas belegen. Während der Eem-Warmzeit vor rund 130.000 Jahren war das Flusspferd (hippopotamus amphibius) an den Flussläufen von Rhein und Themse verbreitet, wie Knochenfunde belegen [8]. Da Flusspferde nur in heißen Regionen leben, die ganzjährig warm und frostfrei sind, heute daher nur in den Tropen und den Subtropen vorkommen, steht fest, dass es damals am Rhein und an der Themse deutlich wärmer war als heute, nämlich tropisch warm [9].
Umgekehrt ist allgemein bekannt, dass ganz Skandinavien und die gesamte Ostsee zum Höhepunkt der letzten Eiszeit, also vor etwa 20.000 Jahren, von riesigen Gletschern überzogen waren. Es war damals also in unseren Breiten deutlich kälter als heute. Danach – und nachweislich vor dem maßgebenden Einfluss des Menschen, vor der Industrialisierung und vor dem menschgemachten CO2 – wurde es deutlich wärmer, so dass die Gletscher abschmolzen. Das Ergebnis dieser natürlichen Erwärmung, die nichts mit dem menschgemachten CO2 zu tun hatte, sehen wir heute: Die Ostsee ist ein offenes Meer, kein Gletscher ist mehr da. Und Skandinavien liegt frei und ist nicht unter einem riesigen Gletscher begraben. Nähere Einzelheiten zur Veränderlichkeit und Entwicklung des Klimas werden im Kapitel 3 „Klima von der Vergangenheit bis zur Gegenwart im Kurzdurchgang“ geschildert.
Einzelne Wetterereignisse, auch einzelne Extremwetter, bedeuten keinen „Klimawandel“. Das Klima hat sich im Laufe der Jahrtausende immer gewandelt. Es ist dem Klima immanent, dass es sich im Laufe der Zeit verändert.
3. Klima von Vergangenheit bis zur Gegenwart im Kurzdurchgang
Die Temperaturen der Eiszeitalter [10] / Warmzeitalter und der CO2-Gehalt der Atmosphäre über die letzten 500 Millionen Jahre in Abb. 2 zeigen starke Schwankungen [11], aber keine gute Übereinstimmung (Korrelation).
Abb. 2: Erdtemperatur (schwarz) und CO2-Gehalt der Atmosphäre (grün) bis 550 Millionen Jahre zurück. Bild erstellt aus den Originaldaten.
Die beiden in Abb. 2 gezeigten Kurven sind wegen methodischer Probleme nach so extrem lang zurückliegenden Zeiten mit Unsicherheiten behaftet. Festzuhalten ist, dass Warmzeitalter und Eiszeitalter gleichermaßen die Erdnormalität waren. Ihre Periodenlänge betrug etwa 150 Millionen Jahre.
Die uns näherstehende letzte Eiszeit – nicht zu verwechseln mit den Eiszeitaltern in Abb. 2 – begann vor ca. 125.000 Jahren und endete vor ca. 10.000 Jahren (Abb. 3). Die Temperaturen, gewonnen aus Eisbohrkernanalysen der Antarktis, lagen dort im Tiefpunkt der letzten Eiszeit 9 °C unter den heutigen Werten9. Die skandinavischen Gletscher reichten bis nach Norddeutschland hinein. Nach diesem Temperaturminimum wurden unsere heutigen Warmzeit-Temperaturen in nur 12.000 Jahren erreicht. Die bisher jüngste der wesentlich kürzeren Zwischeneiszeiten (Zwischenglazial) hatte sich durchgesetzt, in der wir aktuell leben. Die Schnelligkeiten der Anstiege nach jeder Eiszeit in Abb. 3 sind übrigens der Wissenschaft immer noch ein Rätsel, während die Ursachen der Eiszeiten selber als Milankovitch-Zyklen schon länger bekannt sind [12]. Zwei Phänome in Abb. 3 sind besonders bemerkenswert: Die Eiszeiten waren stets viel länger als die kurzen Warmzeiten, d.h. in den letzten 500.000 Jahren war es im Durchschnitt sehr viel kälter als heute. Und der Verlauf der Temperaturkurve in Abb. 3 suggeriert, dass wir relativ bald mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in eine neue Eiszeit abtauchen werden.
Abb. 3: Antarktische Temperaturen (blau) und CO2 der Luft (grün) aus Eisbohrkernanalysen der russischen Vostok-Station über 400.000 Jahre (1k = 1000 Jahre), erstellt aus den numerischen Daten der Original-publikation9.
In Abb. 3 sind um ~100 ppm (ppm = parts per million) schwankende CO2-Werte der Atmosphäre (grün) infolge von um ~12 °C schwankenden Antarktis-Temperaturen (blau) abzulesen. 1 ppm Steigerung des CO2-Gehalts der Luft führt also zu 0,12 °C Antarktischer Ozeanerwärmung, in Kapitel 6 wird dieser Zusammenhang noch einmal aufgegriffen. Die CO2-Kurve hinkt übrigens der Temperaturkurve um 800 bis 1000 Jahre hinterher [13] (in der Zeitauflösung von Abb. 3 nicht mehr erkennbar). CO2 wird also von der Ozeantemperatur angetrieben, nicht umgekehrt! Wärmeres Wasser gast CO2 aus, kälteres bindet es.
Die jüngsten 9000 Jahre zeichnen sich dann glücklicherweise für die Menschheit durch relativ geringe Schwankungen der Jahresmitteltemperaturen aus [14], hier in nordhemisphärischen Breiten von grob +/- 1°C (Abb. 4).
Abb. 4: Nordhemisphärische Mitteltemperaturen der letzten 11.000 Jahre. Die Temperaturen zu Zeiten des mittelalterlichen Klimaoptimums (MWP) entsprachen denen von heute, das römische Optimum (RO) war etwas wärmer, die beiden Optima im Holozän (um 4500 und um 7000 Jahre vor heute) sogar wesentlich wärmer. Die Temperaturermittlung erfolgte vorwiegend aus Eisbohrkern-Analysen. Bildquelle: H. Kehl, ehemals TU Berlin.
Herausragende Wärmeperioden dieser Zeitspanne waren die Klimaoptima im Atlantikum vor 8000 bis 6000 Jahren und vor 3500 bis 4500 Jahren, später die römische Warmperiode um die Zeitenwende, dann die mittelalterliche Warmperiode mit dem Höhepunkt um das Jahr 1000 und schließlich unsere aktuelle, ab 1850 einsetzende und schwächste aller vorgenannten Warmperioden. Alle diese Warmperioden sind inzwischen in unzähligen Fachstudien als weltweit verbreitet nachgewiesen, was wegen hartnäckig falscher Behauptungen, es seien nur lokale Phänomene gewesen, sogar zu berichtigenden Zeitungsartikeln Anlass gab [15]. Zwischen den Warmperioden lagen Kaltperioden, die letzte und kälteste ist als „kleine Eiszeit“ bekannt. Sie dauerte von ~1400 bis 1850 [16], holländische Maler haben sie in ihren weltberühmten zeitgenössischen Winterbildern für uns anschaulich festgehalten [17].
Angesichts der aktuellen Befürchtungen einer gefährlichen globalen Erwärmung durch anthropogenes CO2 muss betont werden, dass immer nur Warmperioden für die Menschheit günstig waren und dabei stets kulturelle Höhepunkte hervorbrachten. Kaltes Klima war dagegen stets durch Missernten, Seuchen und Völkerwanderungen geprägt. Dies gilt natürlich nur für gemäßigte Klimazonen, nicht für Hochkulturen der Tropen, bei denen nicht das Temperaturproblem, sondern meist das Bewässerungsproblem im Vordergrund stand.
Früher waren oft nicht nur die Temperaturen höher, sondern auch ihre Änderungen schneller als heute. Die immer wieder zu hörende Behauptung, alle früheren Erwärmungen seien langsamer von statten gegangen, ist falsch [18]. Sogar in jüngerer Zeit zeigt die bereits 1659 beginnende mittelenglische Thermometerreihe CET von 1687 bis 1737 eine 50-jährige Temperaturerhöhung (in linearer Regression) von rund 1,9 °C. Ab 1850 bis heute betrug dann der stärkste 50-jährige Anstieg nur noch 1,3 °C [19].
Temperaturen waren in früheren Zeiten oft höher, ihre Änderungen teilweise auch schneller als heute. Warmes Klima war immer günstig, kaltes zog in unseren Breiten stets Missernten, Seuchen und Völkerwanderungen nach sich.
4. Gletscher
Das aktuelle Abschmelzen des Grönlandgletschers und insbesondere der Alpengletscher vor unserer Haustüre gilt in der Öffentlichkeit als Menetekel eines gefährlichen Klimawandels. Diese Sicht ist falsch, denn in schmelzenden Gletscherzungen der Alpen tauchen laufend Baumreste auf, deren genaue Altersbestimmungen und Fundhöhen belegen, dass in über 2/3 der letzten 9000 Jahre die Alpengletscher kleiner und auch die Temperaturen höher als heute waren [20] (s. Abb. 5, welche die Sommer-Temperaturen, die Waldgrenzen, die Gletscherausdehnungen und ihre Rückzugsperioden in den Alpen bis 11.000 Jahre zurück zeigt). Wald ist in Höhen gewachsen, die heute immer noch vergletschert sind und dies ohne menschliches Zutun [21], [22].
Aus globaler Sicht machen die polfernen Gletscher in den Alpen, im Himalaya, im Kaukasus, in Nordeuropa und in Neuseeland nur etwa 2 % der Gesamtgletschermassen der Erde aus. 90 % befindet sich in den riesigen Gebieten des Südpols – Antarktis – und schließlich 8 % in Grönland – Arktis –. Der Grönlandgletscher nimmt aktuell wieder ab, war aber bereits vor 10.000 bis vor 7000 Jahren kleiner als heute [23]. Die Antarktis verhält sich dagegen fast umgekehrt dazu. Hier nehmen Meereis zu und Landtemperaturen leicht ab [7].
Abb. 5: Alpengletscher, Baumgrenzen und Sommer-Temperaturen. Bildquelle: Buch von Prof. Gernot Patzelt „Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart“ (2019).
5. Extremwetter seit 1950
Das IPCC hat in seinem IPCC-AR5 von 2013 in Kapitel 2.6 die bislang bei weitem umfangreichste, auf Millionen von Einzelmessungen beruhende Extremwetterstudie vorgelegt [24]. Sie umfasst die Zeit ab 1950 mit den bislang stärksten CO2-Zunahmen und allen Extremwetterarten wie tropische Zyklone, Dürren, Überflutungen, Hagel und Gewitter. Resultat: Das IPCC findet keine signifikanten Zunahmen an Häufigkeit oder Stärke in Klimazeiträumen! In der Zusammenfassung des AR5 lautet es nüchtern “Es gibt nur begrenzte Hinweise auf Veränderungen bei Wetterextremen in Verbindung mit anderen Klimavariablen seit Mitte des 20. Jahrhunderts (There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century)”. Zum Teil trifft sogar das Gegenteil der öffentlichen Befürchtungen zu, so beispielsweise für Zyklone an den australischen Küsten, die seit 1970 auffallend abnehmen [25]. Die meteorologische Fachliteratur bestätigt diese Aussagen des IPCC [26].
Der 8 Jahre jüngere AR6 änderte an der Hauptaussage des AR5 nichts Wesentliches, es kamen schließlich nur 8 Jahre Wetterdaten hinzu. Der AR6 fand leicht angestiegene Temperaturextreme und bevorzugte jetzt die unverbindliche Bezeichnung „voraussichtlich wahrscheinlich“ (likely) für weitere Extreme. Ist da etwas dran? Ja und nein: Zweifellos sind Extremwetterschäden infolge immer dichterer Besiedlung in gefährdeten Gebieten Realität. Das hat aber mit Klimaänderungen zunächst nichts zu tun. Allerdings führen Bodenversiegelungen und Kanalisierungen von Wasserläufen zu gesteigerter Bodentrockenheit und erhöhten Abflussmengen. Und da Intensitäten von Dürren und Überschwemmungen zu den Klimaparametern gehören, sind die nur die Zukunft betreffenden Vermutungen des AR6 nicht völlig aus der Luft gegriffen. Es handelt hier allerdings um Eingriffe des modernen Menschen in seine Umgebung, die mit dem anthropogenen CO2 in der Luft nichts zu tun haben.
Zunehmende Schäden durch Extremwetter infolge immer dichterer Besiedlung in gefährdeten Gebieten sind unbestrittene Realität. Durch den jüngsten Klimawandel bedingte Extremwetterzunahmen sind dagegen ein Mythos.
6. Temperaturen und anthropogenes CO2
Die Konzentration von CO2 in der Luft wies ab Ende der Eiszeit bis zum Jahr 1850 (Beginn der Industrialisierung) nur relativ kleine Schwankungen um einen Mittelwert von ca. 280 ppm auf [27]. Danach stieg die Konzentration um 140 ppm bis aktuell auf 420 ppm an. Abb. 4 zeigt, dass die Temperaturschwankungen in unseren Breiten seit 9000 Jahren nur um etwas wenig mehr als ± 1 °C den Durchschnitt verlassen. In Kapitel 3 wurde dargelegt, dass 0,12 °C Änderung der Ozeantemperatur ~1 ppm CO2-Konzentrationsänderung bewirkt. ± 1 °C Temperaturänderung entspricht somit ±8 ppm CO2-Änderung. Für den CO2-Anstieg ab 1850 bis heute von 140 ppm = 420 – 280 ppm (s. Abb. 6) sind daher die Änderungen der Meerestemperaturen viel zu klein. Grund des CO2-Anstiegs war tatsächlich die Kohleverbrennung infolge der Industrialisierung [28].
Korreliert diese CO2-Zunahme aber auch mit ansteigenden globalen Mitteltemperaturen? Zur Beantwortung der Frage kann die jüngste Erwärmung in drei Abschnitte unterteilt werden[29], [30] (Abb. 6): Von 1850 bis 1975 passt nur der grobe Trend zum Anstieg des CO2. Die in Abb. 6 deutlich erkennbaren Temperaturzyklen passen nicht dazu. Demnach könnte CO2 immer noch die Ursache sein, es kommen aber maßgebende zusätzliche Einflüsse hinzu, die bis heute unverstanden sind. Nur von 1975 bis etwa 2000 ist die Korrelation von Temperatur und CO2 gut. Demnach könnte CO2 Ursache der globalen Temperaturzunahme in diesen 25 Jahren sein.
Abb. 6: CO2 (grün) und globale Mitteltemperatur (blau) von 1850 bis 2000 [30]. Gestrichelt schwarz: lineare Regressionsgeraden.
Seit 2000 bis 2022 weisen die nunmehr aus Satellitenmessungen gewonnenen Temperaturen dann teilweise Plateaus, teilweise El Ninos auf, der mittlere Temperaturverlauf steigt aber so gut wie nicht mehr an [31] – die angegebene Quelle bietet alle erforderlichen Zeitreihengrafiken. In dieser letzten Zeitspanne liegt wieder keine gute Korrelation mit dem ansteigenden CO2 vor. Übrigens erreichen nur die Temperaturabnahme von 1850-1910 sowie die Zunahme von 1910-1940 die Klimafrist von 30 Jahren, alle anderen Zeitabschnitte gehören zu den Wetteränderungen.
Von Beginn der Industrialisierung um 1850 an bis heute gibt es keine gute Korrelation von globaler Mitteltemperatur und CO2. Nach dem verbindlichen Wissenschaftskriterium des Ockam-Prinzips der Hypothesensparsamkeit [32] sind daher natürliche Klimaschwankungen die Hauptursache der jüngsten Klimaerwärmung.
7. Erwärmungs- und andere Wirkungen des anthropogenen CO2
Es geht in diesem Kapitel ausschließlich um die zusätzliche Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2, nicht aber um den populär bezeichneten „Treibhauseffekt“. Bei letzterem erhöhen alle infrarotabsorbierenden „Treibhausgase“ der Atmosphäre – in Reihenfolge ihrer Stärke zuerst der Wasserdampf, dann CO2, CH4, N2O, FCKW, … – die globale Mitteltemperatur auf etwa 15 °C und machen damit die Erde für uns erst bewohnbar. Plakativ veranschaulicht denke man an ein in der Sonne abgestelltes Auto mit geschlossenen Scheiben. Es erwärmt sich, weil die warme Luft nicht entweichen kann. Bei der Erde ist es dagegen die Wärmeabstrahlung des Erdbodens, welche durch die „Treibhausgase“ beim Entweichen ins Weltall behindert wird.
Damit verglichen ist die Erwärmungswirkung durch zusätzliches anthropogenes CO2 extrem gering. Sie ist bereits weitgehend ausgereizt (gesättigt), und ihre Stärke ist weitgehend unbekannt. Der Grund: In der Atmosphäre spielen eine ganze Reihe zusätzlicher physikalischer Phänomene eine Rolle, von denen man vermutet, dass sie von der geringen Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2 abhängig sind bzw. angestoßen werden. Diese Phänomene sind noch nicht alle verstanden. Musterbeispiel dafür sind Mit- oder Gegenkoppelungen durch Wolken (nicht zu verwechseln mit Wasserdampf), die auf Temperaturen der tiefen Atmosphäre einen weit stärken Einfluss als anthropogenes CO2 ausüben. Wolken sind bis heute nicht modellierbar.
Die Erwärmungswirkung, angestoßen durch anthropogenes CO2 und weiter verstärkt oder abgeschwächt durch zusätzliche Atmosphäreneffekte, ist der Wissenschaft immer noch nicht transparent. Infolgedessen ist bislang weder in der Fachliteratur, noch in den IPCC-AR eine wissenschaftlich zuverlässige Angabe über die Stärke der atmosphärischen Erwärmung durch anthropogenes CO2 aufzufinden. Bei einigen Fachliteraturstudien werden als Hauptursache sogar völlig andere Effekte als die spektrale Wirkung des anthropogenen CO2 für die jüngste Klimaerwärmung verantwortlich gemacht ]33], [34].
Eine ganz andere und hochwillkommene Wirkung des angestiegenen CO2 in der Luft ist dagegen seine Wachstumsförderung von Pflanzen, insbesondere von Nahrungspflanzen (C3 Pflanzen) [35]. Satellitenbilder zeigen inzwischen das Ergrünen von Wüstenrändern durch zugenommenes CO2 [36] durch diesen „Luftdünger“. Was kaum bekannt ist: Pflanzen benötigen einen Mindest-CO2-Gehalt in der Atmosphäre [37]: Unter 50 bis 100 ppm würden sie verhungern und mit ihnen auch wir Menschen! Mit 280 ppm waren wir nicht mehr sehr weit vom Erlöschen alles heutigen Lebens entfernt. Die Steigerung auf 420 ppm ist zumindest unter diesem Aspekt beruhigend und zu begrüßen.
Die reale Erwärmungswirkung, angestoßen durch anthropogenes CO2 und weiter verstärkt oder abgeschwächt durch zusätzliche Atmosphäreneffekte, ist der Wissenschaft immer noch nicht transparent. Die CO2-Zunahme in der Luft erhöht dagegen messbar den globalweiten Pflanzenwuchs, insbesondere den der meisten Nahrungspflanzen.
8. Was sagt das IPCC zum anthropogenen CO2?
Das IPCC kann, wie aus Kapitel 7 bereits hervorgeht, nur geschätzte Zahlenwerte über die globale Temperatursteigerung durch anthropogenes CO2 angeben, die nicht statistisch abgesichert sind. Die Schlüsselgröße ist dabei die „Klimasensitivität“ (Equilibrium Climate Sensitivity ECS), die angibt, um wieviel °C sich die globale Mitteltemperatur langfristig erhöht, wenn sich das atmosphärische CO2 von jedem Wert aus verdoppelt – was wir, ausgehend von 280 ppm, noch lange nicht erreicht haben. „Jeder Wert“ bedeutet, dass die Temperaturwirkung des anthropogenen CO2 logarithmisch wirkt, oder anschaulicher, jedes neu hinzukommende CO2-Molekül bewirkt eine geringere Erwärmung als sein Vorgänger [38] (Sättigungseffekt).
Das IPCC entnimmt seine willkürlichen ECS-Schätzwerte willkürlich ausgesuchten Fachliteraturstudien, so dass auch Fragwürdiges kaum noch erstaunt- Im AR5 (2013) gibt es die Spanne von 1,5 bis 4,5 °C (Faktor 3) an, im AR6 (2021) setzt es die untere Grenze [39] auf 2,5 herauf und die obere auf 4 °C herunter. Das Kapitel 7 des AR6 wimmelt zudem von anderen Werten, wie 2 bis 5 °C, und es ist schwer, bei diesem Durcheinander noch die Übersicht zu behalten. Bei diesen, meist auf Klimamodellen beruhenden Schätzungen sind auch Szenarien der zukünftigen anthropogenen CO2-Emissionen maßgebend. Dabei ist kritisch anzumerken, dass die IPCC-Emissionsszenarien am oberen ECS-Rand – welche die Medien gerne vorzugsweise zitieren – unrealistisch sind. Sie nehmen an, dass mehr CO2 emittiert wird, als es alle fossilen Reserven der Erde überhaupt hergeben [40]. Und weiter: Fachliteraturstudien nennen untere ECS-Grenzen [34] bis herab zu 0,6 °C, ferner nehmen die in der Fachliteratur angegebenen Klimasensitivitäten proportional ab, je zeitnäher die Studien sind (Abb. 7) [41]. All dies wird jedoch ohne Angabe von Gründen in den IPCC-AR ignoriert.
Abb. 7: Abnahme der Klimasensitivität ECS, je zeitnaher die betreffenden Fachstudien sind.
Um es deutlich zu wiederholen: Die Klimawissenschaft kennt nicht einmal statistisch abgesicherte Grenzen der Klimasensitivität, so dass sich die Frage nach der sachlichen Begründung von einschneidenden CO2-Vermeidungsmaßnahmen aufdrängt. Direkte Messungen oder gar Experimente zur besseren Kenntnis von ECS sind nicht möglich. Die Komplexität der ablaufenden Mechanismen und die noch unverstandenen Interaktionen von Atmosphäre, Land, Meer und Kryosphäre setzen bis heute unüberwindbare Grenzen.
Die Klimawissenschaft kennt nicht einmal statistisch abgesicherte Grenzen der Klimasensitivität. Die extrem teuren und wirtschaftlich schädigenden CO2-Einsparungen sind daher einer Verhältnismäßigkeitsprüfung zu unterziehen.
9. Wie weit kann das CO2 in der Atmosphäre noch ansteigen?
Medien berichten, dass die Menschheit den CO2-Gehalt der Atmosphäre zukünftig immer weiter erhöhen würde. Das ist falsch. Aber der Reihe nach: Die Ozeane enthalten etwa 40-mal mehr CO2 als die Luft. Zwischen Ozean, Biosphäre und Atmosphäre findet seit jeher ein natürlicher gleichgewichtiger CO2-Austausch statt, so dass bei den relativ wenig veränderten Ozeantemperaturen der letzten 10.000 Jahre vor Beginn der Industrialisierung der CO2-Gehalt der Luft von etwa 280 ppm weitgehend konstant blieb. Dieser Gleichgewichtszustand wurde durch anthropogene CO2-Emissionen langsam zu immer höherem CO2-Gehalt der Luft verschoben, heute liegt er bei 420 ppm. Infolgedessen stieg der CO2-Partialdruck [42] der Luft immer weiter an, der des Ozeans blieb wegen seiner vergleichsweise riesigen Menge CO2 aber konstant. Die Partialdruckdifferenz ist heute so groß, dass der Ozean bereits 25% der CO2-Emissionen aufnimmt, der Pflanzenwuchs ebenfalls 25% und nur noch die Hälfte in die Atmosphäre gelangt [43] (1850 wurde noch alles anthropogene CO2 von der Atmosphäre aufgenommen, s. Abb. 8).
Abb. 8: Quellen und Senken des globalen CO2-Kreislaufs damals (links) und heute (rechts).
Bei zukünftig denkbaren, nicht mehr ansteigenden, also konstanten anthropogenen CO2-Emissionen wird der CO2-Gehalt der Luft – entgegen populärer und medialer Befürchtungen – langfristig ebenfalls konstant bleiben (nur Steigerungen der CO2-Emissionen können nämlich die immer höheren CO2-Partialdruckdifferenzen von Luft und Ozean noch überwinden). Ozean sowie Pflanzenwuchs nehmen dann alle anthropogenen CO2-Emissionen als die einzigen Senken auf. Dieser Zustand bleibt wegen der Kalkbildungsprozesse im Ozean auch bestehen – die Alpen sind beispielsweise zu großen Teilen ein Calciumcarbonat-Gebirge. Alles hier Beschriebene läuft sehr langfristig wegen der großen Trägheit des CO2-Kreislaufs ab, Änderungen der CO2-Emissionen machen sich im CO2-Gehalt der Atmosphäre erst nach Jahrzehnten deutlich bemerkbar. Nebenbei: Der bisherige Anteil der Menschheit am atmosphärischen CO2 plus CO2-Gehalt des Ozeans beträgt gegenwärtig [44] etwa 2%.
Die CO2-Emissionen der Menschheit immer weiter zu erhöhen ist aber infolge begrenzter Vorkommen an Kohle, Erdöl und Gas in der Praxis unrealistisch. Gemäß CO2-Kreislaufmodellen ist ein Ende des CO2-Anstiegs der Luft irgendwo ab ~600 ppm bis hin zu ~1000 ppm zu erwarten, die Unsicherheit ist hier das unbekannte zukünftige CO2-Emissionsverhalten der Menschheit. Bei einer ECS von 1 °C wäre bei 600 ppm die globale Mitteltemperatur um 0,4 °C höher, bei ECS = 2 °C um 1,3 °C. Der CO2-Gehalt der Luft in der Erdgeschichte lag im Übrigen meistens höher als 800 ppm, das Maximum in der frühen Erdgeschichte betrug sogar ~7000 ppm (s. Abb. 2). Dennoch kam es nie zum „Klimakollaps“, unsere Existenz beweist es.
Um den CO2-Gehalt der Luft weiter zu erhöhen, müssen die CO2-Emissionen der Menschheit ebenfalls laufend erhöht werden. Die Begrenztheit fossiler Rohstoffe wird dies in absehbarer Zukunft nicht mehr möglich machen, so dass ein Höchstwert zwischen etwa 600 bis 1000 ppm prinzipiell nicht überschritten werden kann.
10. Klimamodelle
Klimamodelle sind erweiterte meteorologische Modelle. Letztere können das Wetter nur bis etwa 12 Tage vorhersagen. Ursache sind die unvermeidbaren partiellen Differentialgleichungen [45] der Modelle, deren Lösungen langfristig auch auf kleinste Änderungen der Anfangsbedingungen reagieren und schließlich im Ergebnischaos enden. Modellösungen sind nur numerisch mit Längen- und Zeitintervallen möglich, deren Änderungen im Grunde wieder neue Modelle sind, die sich in ihren Ergebnissen untereinander bis zur Unkenntlichkeit unterscheiden können. Klimamodelle geben ohne künstliche Hilfen bis heute nicht einmal die Klimavergangenheit korrekt wieder und sind daher nicht verifiziert. Weitere maßgebende Schwachpunkte sind, dass sie erst bei der Industrialisierung um 1850 beginnen. Somit werden die zeitlich davorliegenden natürlichen Klimaantriebe – die ja nicht schlagartig ab 1850 verschwunden sind – zugunsten des anthropogenen CO2 nicht berücksichtigt. Bevor nicht die natürlichen Klimaschwankungen vor 1850 mit Klimamodellen nachvollziehbar sind, kann Modellzuverlässigkeit für die Jahre danach nicht erwartet werden.
Auch die modernsten Klimamodelle zeichnen sich durch eine so hohe Unsicherheitsrate bei der Wiedergabe des jüngsten Klimawandels aus, dass sie in praktischer Hinsicht wertlos sind [46]. Der Nobelpreis für Physik des Jahres 2021 für drei Forscher wurde für ihre Studien zu chaotischen und scheinbar zufälligen Phänomenen vergeben. Die schwedische Akademie sagte dazu „Die drei Wissenschaftler legten den Grundstein für unser Wissen zum Klima der Erde und wie es die Menschheit beeinflusst“. In der Realität existiert aber gegenwärtig kein solcher praktisch brauchbarer Grundstein, ebenso wenig wie ein funktionierendes Klimamodell. Von Alfred Nobel wurde übrigens konkreter Nutzen von Nobelpreis-Arbeiten gewünscht. Ohne die Verdienste der drei Laureaten schmälern zu wollen, war der Preis von 2021 wohl politisch – nicht der erste dieser Art in der Nobelpreisgeschichte.
11. Die Defizite des IPCC
Wie schon betont, stützt sich die vorliegende Zusammenstellung bewusst auf die IPCC-AR, obwohl diese mit erheblichen Defiziten belastet sind. Die hier geschilderten Klimafakten sind glücklicherweise von diesen IPCC-Defiziten weitgehend unberührt, machen sie aber sichtbar. Um mit den „summaries for policymakers“ zu beginnen, dürfen IPCC-AR-Texte nur von den zuständigen Fachexperten komprimiert werden, nicht aber von Politik oder gar NGOs mit ihren außerwissenschaftlichen Interessen. Nicht zum Gründungsauftrag des IPCC (die Hypothese vom anthropogenen Klimawandel wissenschaftlich zu belegen) gehörende Forschungsergebnisse dürfen ferner in den IPCC-AR nicht heruntergespielt oder gar komplett ignoriert werden.
Das IPCC tut dies dennoch, so beispielsweise mit den Klimaeinflüssen von Sonne und Ozeanzyklen, welche in der Fachliteratur inzwischen etablierte Forschungsthemen unzähliger Fachstudien sind [47]. Dieses IPCC-Defizit betrifft auch den Autor. Eine seiner Klimastudien wird zusammen mit zu ähnlichen Ergebnissen kommenden Arbeiten weiterer Klimawissenschaftler vom AR6 zitiert [48], unmittelbar danach schreibt das IPPC aber ohne jeden Beleg „But such an NAO response to solar forcing remains higly uncertain and controversial…“ und desavouiert damit sogar die Fachexperten, die diese Arbeiten begutachteten [49]. Der jüngste AR6 wird noch fragwürdiger, wenn er sogar die bahnbrechende und allseits anerkannte Arbeit des US-Wissenschaftlers Gerald Bond über natürliche Klimazyklen nicht mehr kennen will, obwohl sie zu den am häufigsten zitierten Klimastudien zählt [50].
Ebenso willkürlich ignoriert das IPCC die vergangenen großen Warmperioden und propagiert stattdessen hartnäckig eine wissenschaftlich längst als falsch widerlegte „Supererwärmung“ der jüngsten Zeit. Nach IPCC-Vorstellung soll die Temperatur der letzten 2000 Jahre nahezu konstant – ohne römische, Mittelalterwarmzeit und kleine Eiszeit – gewesen sein und sei erst im 20. Jahrhundert steil hochgeschossen. Dieser Temperaturverlauf ähnelt einem umgekehrten Hockey-Schläger, wird daher als „Hockyschläger-Kurve“ bezeichnet und widerspricht allen wissenschaftlich belegten Vergangenheitstemperaturen [51], insbesondere der Gletscherentwicklung (s. Abb. 5). Der absurde „Hockeyschläger“ und sein Festhalten daran ist für das IPCC kein Ruhmesblatt und schadet seiner Akzeptanz. Ebenfalls willkürlich sind die in den IPCC-AR beliebten Meinungsangaben über Wahrscheinlichkeiten wie very likely, likely, medium confidence usw. Ohne statistische Untermauerung lege artis sind sie komplett wertlos. Schlussendlich dürfen IPCC-Klimamodelle wie schon erwähnt die natürlichen Klimaänderungen vor 1850 nicht gänzlich unberücksichtigt lassen.
Trotz unbestrittener Qualitäten ist das IPCC von einer neutralen, wissenschaftlich einwandfreien Berichterstattung zum Klima noch meilenweit entfernt.
12. Advokaten-Wissenschaftler des PIK
Das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung PIK [52] betreibt neben anerkannter Forschungstätigkeit einen offenkundigen Lobbyismus für sozialistische Gesellschaftsumformung [53]. Es verängstigt Bürger mit unzureichend belegten, fast immer nur die Zukunft betreffenden Klimahypothesen, wie beschleunigt ansteigenden Meeresspiegeln, Klima-Kipppunkten, Versiegen des Golfstroms und weiteren mehr – wobei die Medien kräftig unterstützen. Nichts von diesen Schreckgebilden ist in den IPCC-AR aufzufinden! Klimaalarmfachstudien, verfasst von Advokaten-Wissenschaftlern – nicht nur denen des PIK – werden regelmäßig von anderen Fachstudien widerlegt. Gute Sachbücher [29] und Internet-Blogs [54] klären weiter auf. Die Klimakatastrophenvorhersagen der Advokaten-Wissenschaftler blieben leider nicht folgenlos, denn sie ziehen politisch-wirtschaftliche Maßnahmen nach sich, von denen die ganze westliche Welt betroffen ist.
An erster Stelle für uns steht dabei die EU mit ihren planwirtschaftlichen „Maßnahmen gegen den Klimawandel“ [55] – einer Aktionsbezeichnung in direktem Widerspruch zu den Naturgesetzen! Die längst zur Absurdität herabgesunkene Klima-Agenda der EU hat bereits eine erhebliche Schwächung der BIP ihrer Mitgliedsländer im Weltvergleich bewirkt [56]. Direkt geschädigt ist inzwischen die Energieversorgung aller EU-Länder.
Eine wichtige Frage bei all dem Klimagetrommel lautet: „Wem soll man überhaupt noch glauben?“ Haben die Advokaten-Wissenschaftler recht, oder liegen ihre Kritiker richtig? Die Antwort müssen Sie selber finden. Der deutsche Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg empfiehlt in solchen Fällen, sich vor dem eigenen Urteil über die Wahrheit einer Aussage zuerst die Methoden des Aussagenden anzuschauen [57]. Weiterhin gilt „Nur wer bereit ist, die eigenen Aussagen stets auch in Zweifel zu ziehen, ist ehrlich“. Eine wichtige Erfahrung – Autor ist der Philosoph Soren Kierkegaard – besagt schließlich „Je mehr Leute es sind, die eine Sache glauben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ansicht falsch ist“. Geschichtskundige können dies mit vielen Beispielen bestätigen.
Nichtwestliche Länder mit ihrem überwiegenden Anteil der Weltbevölkerung bevorzugen die Realität und interessieren sich nicht im Geringsten für ein angebliches Klimaproblem, welches den Westen inzwischen um den Verstand bringt. Sie ergreifen vernünftige Schutzmaßnahmen gegen Wetterextreme und nutzen zudem geschickt das Pariser Klimaabkommen [58] für ihren Vorteil aus, um ohne Gegenleistung Geldmittel vom Westen abzugreifen. Wer mag es ihnen verübeln?
Glauben Sie keinem Klima-Alarm ohne eigene Überprüfung! Vielleicht hilft Ihnen dabei auch die vorliegende Klima-Zusammenfassung. Die Forderung, sich seines eigenen Verstands zu bedienen, ist die Kernaussage unseres größten Philosophen Immanuel Kant.
Zusammenfassung und Fazit
- Die Klimawissenschaft kennt viel zu wenig die Klimawirkung des anthropogenen CO2, sowie der anderen maßgebenden Einflussfaktoren wie Sonne, Wolken, Ozeanzyklen, etc. Trotzdem legt die Politik auf dieser ungenügenden Wissensbasis eine für unsere Volkswirtschaft (und das Pflanzenwachstum) schädliche und jedes Maß von Verhältnismäßigkeit überschreitende CO2-Vermeidungsstrategie fest – die Dekarbonisierung.
- Es gibt keinen „Klimanotstand“. Das heutige Klima liegt weit im natürlichen Bereich der Klimavergangenheit. Es gibt kein Klimaphänomen, welches nicht schon wesentlich stärker in der Klimavergangenheit vorkam. Die CO2–Konzentrationen in der Erdatmosphäre betrugen schon das Fünfzehnfache von
heute, ohne dass ein katastrophaler Kipppunkt auftrat, unsere Existenz beweist es. Es gibt daher auch keinen Grund, plötzlich höhere Klimagefährdungen zu befürchten, als die schon bekannten natürlichen Gefährdungen der Klimavergangenheit. - Die günstige Wirkung von mehr CO2 in der Luft auf das Pflanzenwachstum und zudem keine messbaren maßgebenden Veränderungen an Extremwetterereignissen in Klimazeiträumen trotz angestiegener CO2-Konzentration der Luft lassen an der Verhältnismäßigkeit der extrem teuren CO2-Einsparungsmaßnahmen berechtigte Zweifel aufkommen.
- „Klimaschutz“ im Sinne einer Konstanthaltung des Klimas oder einer Vermeidung von Wetterextremen ist unmöglich; man kann weder das Wetter noch das Klima schützen.
Anmerkungen und pdf zum Herunterladen
Der Verfasser bittet um Verständnis, dass viele interessante Themen notgedrungen dem Hauptziel von Kürze und Verständlichkeit geopfert werden mussten. Die reichhaltigen Quellenangaben sind dafür vielleicht ein Ersatz. Ferner ist zu betonen, dass der Beitrag keine eigenen Hypothesen enthält. Es reicht völlig aus zu zeigen, dass Klimawissenschaft und IPCC nach vielen Jahrzehnten Forschung und Unsummen an Forschungsausgaben immer noch nichts Maßgebendes zum Beitrag des Menschen an Klimaveränderungen beitragen können. Dies ist nicht Fehler der Klimaforschung, sondern Grund ist die Komplexität des Klimageschehens. Insbesondere das IPCC, welches Verständnis vorgibt, ist ein „Kaiser ohne Kleider“.
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Zum Autor
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (em.), Diplom-Physiker, war mehrfach als Klima- und Energieexperte zu Bundestags- und Landtags-Anhörungen geladen, ist Autor des Buchs „Energie und Klima“ sowie Mitautor von „Kernenergie Der Weg in die Zukunft“, ist Autor und Mitautor von zahlreichen begutachteten Klimafachpublikationen – die jüngste in „Scientific Reports“ von Nature – und war/ist bei insgesamt sieben internationalen Klimafachjournalen als Reviewer [49] tätig (ehrenamtlich). Mehr Infos unter https://www.horstjoachimluedecke.de/ , erstellt und regelmäßig aktualisiert von dem Unterstützer und Freund Siegfried Hettegger aus der Schweiz.
Danksagung
Für Korrekturlesen, verbesserte Formulierungen und wertvolle Anregungen danke ich ganz herzlich den Herren Detlev Plath (Jurist, Richter), Dr. Andreas Geisenheiner (Dipl.-Ing.) und Klaus Maier (Dipl.-Ing.). Meinem Kollegen Prof. Gernot Patzelt verdanke ich die freundschaftliche Zurverfügungstellung eines zentralen Bildes seines Buchs – hier die Abb. 5.
Wie finden näher Interessierte begutachtete Fachstudien?
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Quellenverzeichnis
[1] https://www.horizont.net/medien/nachrichten/subventionen-so-will-wirtschaftsminister-altmaier-220-millionen-euro-an-die-presse-verteilen-186798?crefresh=1
[2] https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/weltklimabericht-fuer-den-guten-zweck-1433422.html oder auch https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/weltklimabericht-ihr-kennt-die-wahren-gruende-nicht-1433559.html
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Intergovernmental_Panel_on_Climate_Change
[4] https://www.ipcc.ch/about/
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/IPCC_Summary_for_Policymakers
[6] https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv3=101462&lv2=101334
[7i] https://notrickszone.com/2023/01/20/antarcticas-missing-warming-japanese-syowa-station-shows-cooling-since-1977/
[8] Josef Reichholf (Prof. für Zoologie): Eine Naturgeschichte des letzten Jahrtausends, 2007.
[9] J. R. Petit et al., 1999. Climate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostock ice core, Antarctica, Nature, 399.
[10] Von Eiszeitalter wird gesprochen, wenn beide Pole vereist sind. Wir leben heute immer noch einem Eiszeitalter.
[11i] J. Veizer et al.,2000. Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the Phanerozoic eon. Nature, 408(6813), 698, sowie R. A. Berner, 2003. The long-term carbon cycle, fossil fuels and atmospheric composition. Nature, 426(6964), 323.
[12i] https://de.wikipedia.org/wiki/Milankovi%C4%87-Zyklen
[13] N. Caillon et al., 2003. Timing of Atmospheric CO2 and Antarctic Temperature Changes Across Termination III, Science, 299, 1728-1731.
[14] W. Zhang et al., 2022. Holocene seasonal temperature evolution and spatial variability over the Northern Hemisphere landmass, nature communication, 13:5334.
[15] Sebastian Lüning; Wer hat die mittelalterliche Wärmeperiode ausradiert?, Weltwoche Nr. 33.21, sowie unter https://archiv.klimanachrichten.de/wer-hat-die-mittelalterliche-waermeperiode-ausradiert/
[16] H. Wanner et al.,2022. The variable European Little Ice Age, Quaternary Science Review, 287, 1.
[17] „Holländische Winterbilder der kleinen Eiszeit“ unter Bilder in Google.
[18] D. B. Kemp et al., 2015. Maximum rates of climate change are systematically underestimated in the geological record, Nature communications, 6:8890.
[19] https://www.metoffice.gov.uk/hadobs/hadcet/
[20] Gernot Patzelt, Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart, Hatje Cantz Verlag, 2019.
[21] H. Holzhauser, 2009. Auf dem Holzweg zur Gletschergeschichte. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern, 66, 173-208.
[22] K. Nicolussi, 2009. Klimaentwicklung in den Alpen während der letzten 7000 Jahre. In: K. Oeggland, M. Prast (Hrsg.). Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten, S. 109–124. Innsbruck: University Press.
[23] L. J. Larocca and Y. Axford, 2022. Arctic glaciers and ice caps through the Holocene:a circumpolar synthesis of lake-based reconstructions, Climate of the past, 18, 3.
[24] IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 2.6
[25] http://www.bom.gov.au/cyclone/climatology/trends.shtml
[26] H. Krauss und U. Ebel: Risiko Wetter, Springer, 2012.
[27] https://www.ncei.noaa.gov/products/paleoclimatology , ferner B. Stauffer et al., 2003. Discussion of the reliability of CO2, CH4 and N2O records from polar ice cores, Mem. Natl Inst. Polar Res. Spec. Issue, 57, 139-152.
[28] J. G. Canadell et al.,2007. Contribution to accelerating atmospheric CO2 growth from economic activity, carbon intensity, and efficiency of natural sinks, PNAS, 18866-18870.
[29] H.-J. Lüdecke, Energie und Klima, expert-Verlag, 2020 sowie auch F. Vahrenholt und S. Lüning, unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langenmüller Verlag, 2020.
[30] https://crudata.uea.ac.uk/cru/data/temperature/
[31] MSU/AMSU satellite measurements https://www.remss.com/missions/amsu/
[32] https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser
[33] https://co2coalition.org/publications/an-assessment-of-the-conventional-global-warming-narrative/ des weltbekannten Klimaforschers Richard Lindzen
[34] F. Stefani,2021. Solar and Anthropogenic Influences on Climate: Regression Analysis and Tentative Predictions, MDPI Climate, 9, 163.
[35] I. M. Goklany, 2015. Carbon Dioxyde The good news, The Global Warming Policy Foundation, report 18.
[36] https://www.cleanenergy-project.de/technologie/wissenschaft/co2-laesst-wuesten-ergruener/ , oder: Treibhausgase: Die Welt wird grüner. Der Spiegel, 29.04.2016, oder: Die Welt ergrünt. Bild der Wissenschaft, Dezember-Ausgabe 2019, 18.11.2019, oder: Überraschende Studie zum Klimawandel: Die Erde ist GRÜNER als vor 20 Jahren. Bild, 27.11.2019.
[37] Moss, D.N., 1962. The limiting carbon dioxide concentration for photosynthesis. Nature, 193(4815), 587-587.
[38] Y. Huang and M. B. Shahabadi, 2014. Why logarithmic? A note on the dependence of radiative forcing on gas concentration, AGU Journal of Geophysical Research: Atmospheres,10.1002.
[39] IPCC_AR6_WGI_SPM_for_Policymakers, A.4.4, S. 11
[40] https://reason.com/2022/02/09/worst-case-climate-change-scenarios-are-highly-implausible-argues-new-study/ , die Originalstudie dazu: https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ac4ebf/pdf
[41] F. Gervais, 2016. Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle, Earth-Science Reviews, 155, 129-135.
[42] https://de.wikipedia.org/wiki/Partialdruck
[43] K. M. Strassmann and F. Joos,2028. The Bern Simple Climate Model (BernSCM) v1.0, Geosci. Model Dev., 11, 1887-1908. Ferner auch W. Weber, H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss, 2015. A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dynamics Discussion, 6, 1-20.
[44] 140 pp/420 ppm = 0,33 ist heute der anthropogene Anteil von CO2 in der Luft. Großzügig geschätzt geht der gleiche Anteil in den Ozean, (2 x 0,33) / (40 + 1) » 2%.
[45] https://de.wikipedia.org/wiki/Partielle_Differentialgleichung
[46] N. Scafetta, 2022. Advances Testing of Low, Medium, and High ECS CMIP6 GCM Simulations Versus ERA5-T2m, AGU Geophysical Research Letters, 10.1029/2022GL097716. Ferner ist auch die Kritik von Jochem Marotzke (Direktor des MPI für Meteorologie) zu nennen https://www.dw.com/de/sind-klimamodelle-wirklich-verl%C3%A4sslich/a-18219831
[47] H. Svensmark,2019.Force majeure, the Suns’s role in climate change, The Global Warming Policy Foundation, report 33
[48] AR6, chapter3, S. 492. Zitiert wird H.-J. Lüdecke et al., 2020. Decadal and multidecadal natural variability in European temperature, Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 205, 105294.
[49] https://www.scribbr.de/methodik/peer-review/
[50] G. Bond et al., 2001. Persistent Solar Influence on North Atlantic Climate During the Holocene, Science 294, 1257.
[51] https://notrickszone.com/600-non-warming-graphs-1/
[52] Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, https://www.pik-potsdam.de/de
[53] Neue Zürcher Zeitung, 14.11.201. „Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu“, Interview mit PIK-Professor Edenhofer. Siehe auch https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/co2-budget-habeck-101.html
[54] Empfehlenswert sind (in alph. Reihenfolge): https://eike-klima-energie.eu/ ; https://joannenova.com.au/ ; https://judithcurry.com/ ; https://klimanachrichten.de/ ; https://notrickszone.com/ ; https://scienceofdoom.com/ ; https://www.thegwpf.org/ ; https://wattsupwiththat.com/
[55] https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/
[56] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249045/umfrage/anteil-der-europaeischen-union-eu-am-globalen-bruttoinlandsprodukt-bip/ ; https://de.statista.com/statistik/daten/studie/248161/umfrage/anteil-am-globalen-bruttoinlandsprodukt-bip-nach-weltregionen/
[57] Dieser Ratschlag findet sich im Buch Heisenbergs „Der Teil und das Ganze“.
[58] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_von_Paris
„Kreisflüsse“ und „Senkenflüsse“: Versuch einer Begriffsklärung.
In Diskussionen über CO2 und die Atmosphäre werden oft Ausdrücke wie die beiden Genannten und ähnliche verwendet, meist jedoch, ohne sie näher zu definieren und ihre grundsätzlich nur begrenzte physikalische Aussagekraft ausreichend zu beachten. Ein immer wieder begangener Fehler ist z. B., nicht sorgfältig zwischen Aussagen zu einem Kreislauf (bei dem ein oder mehrere Behälter hintereinander durchflossen werden) und zu einem Behälter (der gleichzeitig von mehreren Kreisläufen und auch von nicht im Kreislauf geführtem Material durchflossen werden kann) zu unterscheiden.
Ein „Kreisfluss“ z. B. ist eine Größe, die einem Kreislauf zugeordnet ist. Sie beschreibt bestimmte Aspekte dieses Kreislaufes, hat aber keine Aussagekraft für irgendeinen Behälter in diesem Kreislauf. Eine spezielle charakteristische Größe für einen Kreislauf ist z. B. seine „Umwälzzeit“. Diese ist der Quotient aus dem Inventar im (gesamten) Kreislauf und dem Durchfluss im Kreislauf (der trivialerweise im gesamten Kreislauf überall gleich ist). Soweit, so gut. Oft wird aber auch für einen Behälter eine „Umwälzzeit“ angeben. Die kann dann aber nur der Quotient aus dem Inventar nur in diesem Behälter und dem diesmal gesamten Fluss durch diesen Behälter hindurch sein, egal, in wie viele Teilflüsse der Gesamtfluss aufgeteilt wird, woher diese Teilflüsse kommen und wohin sie gehen. Die „Umwälzzeit“ für einen Kreislauf ist eben etwas anderes als die „Umwälzzeit“ für einen Behälter.
Ein „Senkenfluss“ gibt demgegenüber einfach an, welche Menge pro Zeiteinheit aus einem Behälter in eine bestimmte Senke entnommen wird, egal, woher diese Menge in den Behälter gekommen ist und egal, was dann weiter mit dieser entnommenen Menge geschieht (auch egal, ob Teile dieser Menge oder auch die gesamte Menge in einem oder mehreren Kreisläufen in den Behälter zurückgeführt werden oder nicht). Der Senkenfluss kann für jede Senke separat oder als Summe für den Behälter insgesamt („gesamter Senkenfluss“) angegeben werden. Er kann als absolute Flussgröße [Menge pro Zeiteinheit] oder als Anteil [oder in %] des gesamten Inventars im Behälter pro Zeiteinheit angeben werden.
Natürlich kann man auch für einen Kreislauf einen Senkenfluss angeben, wenn dieser Kreislauf nicht geschlossen ist, sondern ihm eine Teilmenge entnommen wird. In einem solchen Fall wird der Kreislauf als eine Gesamtheit betrachtet, die über eine (oder mehrere) Senken verfügt. Dieser Senkenfluss ist zwar formal etwas Ähnliches, quantitativ aber etwas deutlich Anderes als der Senkenfluss eines Behälters im Kreislauf.
Wie gesagt, kann ein Behälter gleichzeitig in mehrere Kreisläufe eingebunden sein. Die Atmosphäre z. B. ist Teil des CO2-Kreislaufes durch Atmosphäre und Ozean und gleichzeitig Teil des CO2-Kreislaufes durch Atmosphäre und Biomasse. Beide Kreisläufe kann man weiter unterteilen: Den durch Atmosphäre und Ozean etwa in einen Kreislauf zwischen Atmosphäre und oberflächennaher Ozeanschicht und in einen Kreislauf zwischen Atmosphäre und tiefem Ozean. Der Erstere hat eine Umwälzzeit (Inventar im Kreislauf, dividiert durch die Durchflussmenge im Kreislauf) von wenigen Jahren, der Letzterer eine solche von vielen Jahrhunderten. Und den Kreislauf durch die Atmosphäre und die Biomasse kann man unterteilen in einen Kreislauf durch die Atmosphäre und einjährige Pflanzen und in einen Kreislauf durch die Atmosphäre und mehrjährige Pflanzen, oder auch in unterschiedliche Kreisläufe für jede Pflanzenart. Jeder dieser Kreisläufe hat seine eigene Umwälzzeit, die nichts über den Behälter „Atmosphäre“ aussagt.
Aus dem gesamten Inventar in einem Behälter und der Summe aller Senkenflüsse aus diesem Behälter kann man die mittlere „Verweilzeit“ im Behälter errechnen. Sind die Elemente im Behälter alle gleich und ist der Behälter gut durchmischt, ist diese mittlere Verweilzeit für alle Elemente im Behälter gleich, unabhängig davon, aus welcher Quelle die Elemente stammen (und auch unabhängig davon, in welche Senke sie entnommen werden). Der Beitrag der einzelnen Quellen zum Inventar im Behälter (zur Konzentration) entspricht dann ihrer relativen Stärke.
Für die CO2-Moleküle in der Atmosphäre z. B. sind die beiden Bedingungen (gleiche Moleküle, gute Durchmischung) erfüllt. Konsequenz: Wenn nur 5 % der in die Atmosphäre freigesetzten CO2-Moleküle aus anthropogenen Quellen stammen und 95 % aus natürlichen Quellen, dann tragen die anthropogenen Quellen auch nur 5 % zur Konzentration bei. Es gibt keinen überproportionalen Beitrag. „Kreisflüsse“ haben hierauf keinen Einfluss.
Nochmals: „Kreisflüsse“ sagen nichts über irgendeinen Behälter innerhalb eines Kreislaufes aus. Eine solche Aussage kann man nur aus der Summe aller Senkenflüsse („gesamter Senkenfluss“) aus dem jeweiligen Behälter erhalten. Bei sonst unveränderten Randbedingungen ist diese Summe nur vom (momentanen) Inventar im Behälter abhängig und sie bestimmt, wie weit entfernt vom Gleichgewicht eine Transiente abläuft. Z. B. kann dieser Abstand in der realen Atmosphäre beim hohen vorhandenen CO2-Senkenfluss (etwa 25 % des Inventars pro Jahr) und beim langsamen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre (ca. 0,5 %/a) nur wenige ppm betragen. Außerdem gilt: Werden alle Zuflüsse zum Behälter eingefroren, stellt sich das Inventar (die Konzentration) in ihm immer so ein, dass die Summe aller Senkenflüsse gleich groß ist wie die Summe aller Zuflüsse. Wie schnell (mit welcher Zeitkonstanten) das geht, wird wieder vom „gesamten Senkenfluss“ (nur von ihm!) bestimmt. Beim CO2 in der Atmosphäre z. B. wird in so einem Fall das (ohnehin nicht weit entfernte) Gleichgewicht innerhalb weniger Jahre erreicht.
Zusammenfassend: Ein „Kreisfluss“ beschreibt einen Kreislauf, bei dem ggf. mehrere Behälter hintereinander durchflossen werden. Für einen Behälter in diesem Kreislauf sagt ein „Kreisfluss“ nichts aus, nicht zuletzt deswegen, weil der Behälter Teil mehrerer Kreisläufe (mit je unterschiedlichen Kreisflüssen) sein kann. Aussagen über einen Behälter kann man jedoch aus dem „gesamten Senkenfluss“ aus diesem Behälter gewinnen (Berücksichtigung aller Kreisläufe durch diesen Behälter hindurch und ggf. auch aller Entnahmen, die nicht per Kreislauf zurückgeführt werden). Insbesondere legt der „gesamte Senkenfluss“ die Aufenthaltsdauer einzelner Teilchen im Behälter fest und er bestimmt maßgeblich das dynamische Verhalten des Behälters als Reaktion auf eine Störung. Weil alle CO2-Moleküle gleich sind, tragen in der realen Atmosphäre alle Quellen im Verhältnis ihrer Stärke zur herrschenden CO2-Konzentration bei. Ein überproportionaler Beitrag der anthropogen freigesetzten CO2-Moleküle kann physikalisch nicht begründet werden.
Sehr viel Text – aber auf die eigentliche Situation wird nicht eingegangen.
Die Frage ist, was passiert, wenn in einem einem eingeschwungenen System existierender Quellen und Senken plötzlich eine neue Quelle auftaucht, aber keine dazu gehörende Senke. Dann ist eigentlich anschaulich klar, dass sich der Inhalt des Behälter mit der neuen Quelle erhöht, wenn alles andere gleich bleibt. Und genau as beobachten wir auch. Wir sehen auch, dass sich der Inhalt nur um die Hälfte der von der neuen Quelle hinzugefügten Masse erhöht – d.h. die existierenden Senken nehmen zusätzlich die Hälfte dessen auf, was aus der neuen Quelle kommt.
Und das ist nur ein Punkt, der die Ursache für den Anstieg in einem Behälter bestimmt…
#316743
Die Senke ist die gleiche. Sie schiessen hier mit Strohmaennern.
Bisher war es auch ihr Wissenstand, das mindestens 50% des menschengemachten CO2 irgendwohin verschwunden sein muss, sonst geht naemlich ihre Miclhmaedchenrechnung, das das ganze menschengemachte CO2 in der Atmosphaere verbleibt gar nicht auf!
Herr Dr. Roth (und ebenso Herr Schulz), Sie haben den Unterschied der beiden „Verweilzeiten“ immer noch nicht verstanden. Deshalb ein Beispiel: Wir betrachten mal die Atmosphäre als Tunnel, durch den Menschen (in eine Richtung) laufen, und zwar sehr viele (95%) die nach gewisser Zeit wo sie sich ausserhalb aufgehalten haben, immer wieder zum Eingang kommen und denselben Weg nehmen (natürlicher CO2-Kreisfluss). Und wir betrachten zusätzlich Menschen (5%) die nur einmal durch den Tunnel laufen und dann nicht wiederkommen (anthropogene Emission und Senkenfluss).
Die Verweilzeit eines bestimmten Menschen im Tunnel ist recht kurz und interessiert uns garnicht. Uns interessiert wieviele Menschen insgesamt im Tunnel sind und insbesondere wieviele davon nur Einmalige sind (also unser CO2-Konzentrationsanteil in ppm). Die mittlere Verweilzeit tau dieser Gruppe von einmaligen Menschen ist Anzahl im Tunnel (Überschuss), dividiert durch die Anzahl derer die pro Zeit den Tunnel verlassen (Senkenfluss).
Wenn bei unserer heutigen Gesamtemission von 42 GtCO2/a bei 420 ppm bereits etwa 62% absorbiert werden und der anthropogene Überschuss 140•2,123•3,667•1,33=1.449,6 GtCO2 ist, ergibt sich die 1/e-Zeitkonstante tau zu 55,67 a. Die Kreislauf-Menschen im Tunnel verändern nicht ihre Anzahl (280 ppm). Natürlich sind sie mit den Einmaligen gut gemischt, und es gibt auch einen Wechsel in den beiden Gruppen. So kommen nicht alle Kreisläufer wieder zurück und auch einige Einmalige kommen wieder – aber das ändert nichts an unseren Überlegungen dass es hier auf die Zahl der Menschen jeder Gruppe im Tunnel ankommt und nicht darauf, wie lange ein Mensch braucht um den Tunnel zu durchqueren.
Es gibt auch keinen den sie bisher logisch erklaeren konnten. Machen wir mal ihren Tunnelblick:
Herr Mueller sagt gerade noch es gibt gar keine Senke fuer die CO2 Molekuelchen vom Menschen, so kann man sich irren.
Aber erklaren sie bitte wann und warum sollten denn die 95% Menschen wiederkommen, aber die 5% nicht?
Hiesse das nicht, das immer nur 5% an Menchen, die nicht wiederkommen, im Tunnel sind?
5% haben sie doch schon gesagt!
Ja sie habe einen sehr schnellen Durchfluss. Die 5% werden einfach so mit durchgezogen! Sage ich ja die Durchlaufmenge ist um Groessenordnungen hoher als die Anzahl Menschen im Tunnel, oder nicht?
Dann sind das 5% vom Gesamthaushalt. Dieser Betraegt dann 840 Gt CO2.
Wenn sie bitte ihre Zahlen definieren? 62% werden absorbiert? Was passiert mit dem Rest? Wo kommen die 62% her? Wo die anderen Zahlen?
Ist das eine Rueckrechnung von der Konzentrationszuhnahme? Rechnen sie ppm (Volumen) auch in Massenprozent um?
Woher wollen sie das wissen?
Ja 1/9 Mischungsverhaeltnis.
Diesen Absatz verstehe ich nicht. Warum soll es nicht darauf ankommen wann das menschliche CO2 an den Senken ankommt? Das Mischungsverhaeltnis kann sich nur aendern, wenn die Senke das menschliche CO2 nicht annimmt.
Einen solchen Mechanismus gibt es nicht.
Zusatzfrage, warum ist ueber den tropischen Regenwaeldern mehr CO2?
Abgesehen von der Behauptung, der Temperatureffekt durch zusätzliches anthropogenes CO2 sei extrem gering, aber noch weitgehend unbekannt (!??), werden nun noch weitere bekannte Irrtümer zum THE von Herren präsentiert, die sich bei EIKE wohlfühlen: Der ppm-Anstieg sei kaum anthropogen, sondern – obwohl Ozeane und Biomasse derzeit schon etwa 60% unserer CO2-Emission absorbieren – sogar um fast das 10fache durch natürliche Ausgasung erhöht (welche vermeintlich schon seit 170 Jahren kontinuierlich ansteigt).
Oder der THE (der den Boden um +33 – nein, genauer sogar um +36 Grad wärmer macht als es die Sonne tut) sei ein Energie erzeugendes PM, sei nicht durch Gegenstrahlung sondern durch den Atmosphärendruck bzw. den nach oben verschobenen Gradienten bedingt. Ich vermisse nur noch den 2. HS (ein kälterer Körper kann niemals den wärmeren Boden erwärmen, auch nicht durch Strahlung) sowie das Webersche Hemisphärenmodell welches ohne Gegenstrahlung die 15 Grad Globaltemperatur von der Tagseite einer nicht rotierenden (!) Erde ableitet und die Abstrahlung der Nachtseite zu Null annimmt, obwohl diese ja keinesfalls 0 K hat.
Wer solche Irrtümer verbreitet, ist natürlich immun gegen Messungen der Gegenstrahlung sowie gegen physikalisch korrekte Berechnungen des minimalen Effekts der Dekarbonisierung mit einem THE, der sich zu etwa nur 0,6 Grad (also 1/5 von IPCC) je CO2-Verdoppelung – auch mit MODTRAN – einschliesslich Feedback ergibt. Das gilt mit Berücksichtigung von Wolken (IR-Schwarzstrahler) wo das CO2, welches sich unterhalb befindet, praktisch keinen zusätzlichen Effekt hat und so den global berechneten Strahlungsantrieb bereits fast halbiert. Und Wasserdampfüberlappung sowie Feuchtkonvektion (besonders in den Tropen) sowie die erhebliche Verminderung der Netto-Durchstrahlung durch Gegenstrahlung bewirken die restliche Reduktion.
„Wer solche Irrtümer verbreitet, ist natürlich immun gegen Messungen der Gegenstrahlung…“
Warum sinkt eigentlich die Gegenstrahlung am Hamburger Wettermast auch am komplett wolkenfreien Himmel nicht unter 200 W/m^2 ab? Oder wird sie dann von den kleinen eisigen Hydrometeoren emittiert, die in der Tropopause die Luft bis unter -50 Grad C abkühlen? – Das kann nicht sein, dann wäre ja auch Ihr Rechenergebnis falsch, oder doch?
Ozean und Biomasse absorbieren zurzeit ganz grob etwa 100 ppm pro Jahr. Das sind nicht 60 % der anthropogenen Freisetzungen, sondern ungefähr das 20-fache!
Ozean und Biomasse emittieren zurzeit ganz grob etwa 100 ppm pro Jahr. Das sind nicht 60 % der anthropogenen Freisetzungen, sondern ungefähr das 20-fache!
Herrn Wolff sei gesagt dass bei wolkenlosem Himmel die Gegenstrahlung i.w. vom Wasserdampf, CO2 und weiteren THG stammt. Man kann diese durch ihr Spektrum unterscheiden. Seine winzigen Eispartikel wären ja Schwarzstrahler, und dann hätten wir keinen „Satellitentrichter“.
Herr Dr. Roth meint fälschlich und im Widerspruch zur C-Modellierung dass die Natur unser bisschen zusätzliches CO2 nicht von dem des etwa 17mal grösseren und sich über Jahrtausende eingestellten Naturkreislaufs unterscheiden kann. Er will uns weismachen dass unsere Emission ziemlich irrelevant und kaum die Ursache für den ppm-Anstieg sein soll. Den Unterschied zwischen turnover time (~4 Jahre) und mean residence time (~55 Jahre aus Senkenfluss/Überschuss in ppm oder Gt) hat er immer noch nicht verstanden.
Sorry, es muss natürlich heissen: Überschuss/Senkenfluss.
Die Interaktion von CO2 und Wasserdampf verändert das Spektrum. Das macht den „Satellitentrichter“ zur Trivialität. Jedoch Wasserdampf und CO2 sind in der Tropopause bekanntlich Mangelware; kühlen können dort nur die Hydrometeore. Auch das ist trivial. (Auch deren Verteilung zeigt der Hamburger Wettermast den Interessenten.)
Da der Anteil des menschlichen CO2 am Eintrag ungefaehr 5% ausmacht ist bei einer Grossenordnung von mehr als dem 1o fachen des Gesamtumschlages, der Anteil des menschlichen CO2 in der Atmosphaer nicht mehr 5%.
Die Verweildauer gilt fuer alles CO2 und nicht nur fuer das menschliche.
Das ist eine einfache Durchsatzrechnung.
Herr Schulz, Sie haben die mean residence time falsch verstanden. Das ist NICHT die Verweilzeit bei der Umwälzung (Atmosphäreninhalt/Durchfluss) sondern die 1/e-Zeitkonstante tau für das Abklingen der anthropogenen ppm-Erhöhung nach einem Emissionsstop, also Überschuss/Senkenfluss. Da der Naturumlauf ein Kreisfluss bei konstanten 280 ppm ist, ist der Senkenfluss Null und tau unendlich. Für anthropogene Emission ist tau=55 Jahre.
Vielleicht habe ich diese Verweilzeit falsch verstanden, weil sie falsch angewendet wird?
Der Durchsatz ist um eine Groessenordnung von 10 hoeher als die vorhandene Masse an CO2.
Wenn der Mensch nur einen Anteil von 5% hat und sich an der Senke ein Anteil von 5% einstellt, dann kann der Anteil vom Menschen nicht groesser als 5% werden, weil danach verschwindet es in genau dieser Mischung!
Ich weiss nicht was sie denken wofuer die Verweilzeit gut ist, aber natuerliches und menschengemachtes CO2 haben die gleiche Verweilzeit, sprich die Zeit die ein CO2 durchschnittlich in der Atmosphaere verbringt nachdem es entsteht und bevor es in einer Senke verschwindet.
Herr Schulz, es gibt zwei Verweilzeiten. Die erste betrifft ein individuelles CO2-Molekül (da gilt die kurze turnover time welche Sie betrachten), die zweite betrifft die Verweilzeit der anthropogenen Überschuss-MENGE (!) der CO2-Moleküle – d.h. die etwa um den Faktor 14 höhere mean residence time welche ich betrachte weil sie entscheidend für den ppm-Verlauf ist. In der Fachliteratur wird – im Gegensatz zu Ihnen und Dr. Roth – dieser Unterschied konsequent beachtet.
Der seit langer Zeit ausgeglichene grosse Naturumlauf bei 280 ppm ist ein Kreisfluss (!) und hat KEINE SENKE. Unsere anthropogene Zusatzemission verschwindet jedoch für mehrere hundert Jahre zum Teil in Ozeanen und Biomasse, und zwar etwa proportional zu ppm-280. Deshalb haben wir für diesen Zeitraum eine Senke und eine 1/e-Zeitkonstante von etwa 55 Jahren, welche für unsere ppm-Berechnungen benutzt werden muss, siehe http://www.fachinfo.eu/dietze2020e.pdf (C-Modell).
???
Wenn man sich den Durchsatz anschaut dann weiss man das es eine Senke gibt. Diese Senke hat ja sogar die 5% des menschlichen CO2 geschluckt und schluckt sie immer noch.
Bitte Erklaeren sie wie die Natur menschengemachtes CO2 vom natuerlichen unterscheidet? Ansonsten sind die Verweilzeiten alle gleich es kann keinen Unterschied geben.
Na wenn sie verschwinden, dann sind sie ja nicht mehr in der Atmosphaere. Das ist genau was ich sage.
Und das genau in dem Anteil in dem es produziert wird. 5%.
Da die Massendurchsatzrate um Potenzen hoeher ist als die Masse von CO2 in der Atmosphaere, waere ich interessiert wie sie auf die 55 Jahre kommen.
Weiterhin erklaeren sie bitte, wie sie die Erwaermung der Ozeane beruecksichtigen, da offensichtlich waermes Wasser weniger CO2 loest.
Zusatzfrage warum ist die hoechste Konzentation von CO2 ueber den Regenwaeldern und wie wirkt sich das aus?
In der Realitaet gibt es nur eine. Ansonsten fehlt die Definition warum menschlich emitiertes CO2 eine andere haben soll.
Werner Schulz schrieb am 27/02/2023, 09:45:35 in 316738
Die Verweilzeiten beziehen sich nicht darauf, ob es ein Molekühl ist, das aus anthropogener Quelle oder natürlicher Quelle stammt. Sie beziehen sich auf:
Ersteres hat man mit Hilfe der durch Atombombentests markierten CO2-Molekühle bestimmt – dort haben die CO2-Isotopen relativ schnell abgenommen – die CO2-Menge in der Atmospähre jedoch nicht. Das ist die kurze Umwälzzeit, von der Herr Dietze spricht. Da werden die CO2-Molekühle nur gegen andere ausgetauscht.
Die andere Zeit ist die, die es brauchen würde, bis der CO2-Gehalt der Atmosphäre wieder auf eine bestimmtes Menge gesunken ist. Dazu müßten jedoch CO2-Molekühle in Richtung Sedimente wandern und das dauert länger. Vielleicht einfach mal über den Kohlenstoffkreislauf lesen, da gibt es den schnellen und den langsamen …
Also gibt es zwei Tunnel? Welche sollen das sein?
Nur um das genau zu formulieren. Jedes CO2 Molekuel, egal wo es herkommt, hat die gleiche Chance durch einen schnellen oder langsamen Tunnel zu gehen?
Dann gibt es fuer alle CO2 Molekuele die gleichen Verweilzeiten!
Das gute dabei ist, das man sich dann nur das Verhaeltnis des eingetragenenen Masse anschauen muss, um zu wissen, wieviel Prozent vom Menschen sind.
Nehmen sie zwei Produktionsbetriebe. Beide stellen das gleich Produkt her.
Beide legen es auf ein Foerderband das zum Verkauf geht. Das Foerderband braucht 55 Jahre zum Verkauf. Firma A produzierte am Anfang nur 2% und Firma B 98% der Produkte. Heute Produziert Firma 5% der Ursprungsmenge und Firma B produziert noch genausoviel wie vorher. Am Ende liegen waechst die Produktion um 3%.
Sie nehmen jetzt Stichproben von den Jahren. 55 Jahre sie finden 2% der Firma A. In der Mitte finden sie X Prozent. Und am Anfang der Foerderbandes 5% der Firma A. Die Produktion ist gestiegen, aber der Anteil der Produkte von Firma A auf dem Foerderband kann nie groesser als 5% sein.
Aber wo sollen die 55 Jahre herkommen, wenn der Verkauf genauso gross ist wie das Fassungsvermoegen des Foerderbandes oder groesser?
Werner Schulz schrieb am 27/02/2023, 16:58:46 in 316773
In meinem Kommentar stand nichts über Tunnel. Warum lesen Sie nicht einfach mal einen Artikel über den Kohlenstoffkreislauf? Selbst bei den Artikel von Fred F. Müller können Sie lesen, dass es einen schnellen Kreislauf gibt (Lösen von CO2 in Wasser und Ausgasen, Binden durch Photosynthese und wieder „verbrennen“) und den Kreislauf über Sedimente (Binden in Kalkschalen, …) gibt. Irgendwie sollten Sie zumindest erst mal verstehen, worum es geht, bevor Sie anfangen zu kritisieren…
Sie koenne auch die Strahlung ihrer Zimmerwand messen, und trotzdem wuerden sie nie behaupten, das diese Strahlung ihr Zimmer warm haelt.
Es ist immer noch der Ofen und die bestimmenden Groessen der Isolierung ist nicht die Strahlung, sondern der Waermedurchgangskoeefizient und die Dicke der Wand.
Ist alles nutzlos. Die Klimakleber interessiert das nicht. Die reisen privat nach Bali und kleben sich anschließend wieder fest. Wers noch nicht gemerkt hat. Alle Fachkräfte machen sich längst vom Acker. Ich bekomme meine Waren nur noch aus China. Der deutsche Handel ist längst tot. Die Chinesen freuen sich über die nützlichen Idioten in Deutschland. In China, Indien, Russland … boomt Kohle, Öl und Gas.
Vielen Dank für diesen hervorragenden Bericht. Leider werden ihn gerade genau die Politiker, Journalisten und Bürger nicht lesen, die es dringend tun sollten. Würde allein nur dieses Wissen in die breite Öffentlichkeit transportiert, dürfte es eine kleine Revolution auslösen. Denn viele Mitmenschen würden sich auf einmal die Frage stellen, was denn der ganze Alarm überhaupt bezwecken soll:
– Warum man uns ab dem Jahr 2.035 faktisch das Autofahren und die Reisemobilität verbieten möchte?
– Warum unsere Stromkosten künstlich derart hoch gehalten werden, dass vielen Haushalten die finanzielle Halsschlagader stranguliert wird?
– Warum man Pläne in der Schublade hat, den Menschen das Eigenheim nahezu zu verunmöglichen?
Herzlichen Dank auch, liebe Klima-Alarmisten! Das Leben könnte so wunderbar frei, positiv, kreativ und dazu noch preiswert sein, aber das wollt ihr ja nicht! – Höchstens für euch selbst und eure Gefolgschaft – !
Schon beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich langsam „Temperatur“…
Danke für den guten Artikel, eine kritische Anmerkung sei jedoch erlaubt, bei insgesamt nahezu 100%iger Zustimmung: Da steht: „..Bei der Erde ist es dagegen die Wärmeabstrahlung des Erdbodens, welche durch die „Treibhausgase“ beim Entweichen ins Weltall behindert wird…“
Diese Behauptung wurde durch den Großversuch bei der Sprengung der Nordstream II-Pipeline Ende September 2022 über der Ostsee eindeutig widerlegt. Das Ostseewasser ist im September noch warm, oftmals wärmer als die umgebende Luft. Und obwohl Erdgas ein 25 bis 50 mal stärkeres Treibhausgas ist als CO2 wurde keinerlei Wärmerückstau gemessen. Im Gegenteil, die Luft über der Ostsee war bei den Tagen der erhöhten Methankonzentrationen besonders kalt. Wenn schon, dann hätte dieser Treibhausgroßversuch über der Ostsee bewiesen: Die sogenannten Treibhausgase kühlen. Mich wundert, dass Herr Dr. Stehlik diese Argumentation gegen Herrn Lüdecke nicht aufgreift und verwendet. Zu meiner Überzeugung: eine Verdopplung der Konzentrationen bringt gar nichts messbares. Schon der Begriff „Treibhausgas“ ist eine Werbeerfindung des Geschäftsmodelles Klimapanik wie im Mittelalter die Begriffe Erbsünde, Todsünde und Fegefeuer für das Geschäftsmodell Ablaßsteuer. Deswegen ist es wichtig, wie im Artikel vorgeschlagen, diesen Lügen-Begriff erst gar nicht mehr zu verwenden
Ein insgesamt sehr guter Übersichtsbeitrag, der die mehrfache Nicht-Haltbarkeit des Klima-Alarmismus deutlich aufzeigt. Leider aber mit einer erheblichen Schwäche, die in diesem Blog schon mehrfach angesprochen wurde: Als Grund für die gestiegene CO2-Konzentration in der Atmosphäre werden ausschließlich die anthropogenen Freisetzungen gesehen (Ziff. 6 und 9). Das kann schon deswegen nicht stimmen, weil die allgemeine Erwärmung, was auch immer sie verursacht hat, sowohl zu einer erhöhten Ausgasung aus dem Ozean als auch zu einer verstärkten Verrottung der (auch größer gewordenen!) Biomasse führen muss. Und noch etwas fordert die Physik m. E. zwingend: Weil alle CO2-Moleküle gleich sind und die Entnahmeprozesse aus der Atmosphäre prinzipiell die gleichen bleiben, können die anthropogenen Freisetzungen die Konzentration nicht überproportional erhöhen. Sie können die Konzentration daher nur um maximal ca. 5 % erhöht haben. Der beobachtete Gesamtanstieg um ca. 50 % kann daher nur dadurch zustande gekommen sein (und aufrechterhalten werden!), dass die natürlichen Freisetzungen etwa 10-mal stärker angestiegen sind als an anthropogenen Freisetzungen dazugekommen ist, was auch immer diese Zunahme der natürlichen Freisetzungen verursacht hat.
Infolge des großen CO2-Austausches zwischen Atmosphäre und Ozean sowie Biomasse (Austausch jährlich etwa eines Viertels des Inventars!) kann es auch keine große Partialdruckdifferenz zwischen der Atmosphäre und dem Ozean (oberflächennahe Schicht) bzw. der Biomasse geben, nur der tiefe Ozean kann nachhinken (und er hinkt auch um ca. 500 bis 1000 Jahre nach!).
Der Anstieg der Konzentration in der Atmosphäre wird ausschließlich durch die Differenz zwischen (gesamter!) Freisetzung (von der wir nicht wissen, was sie steuert) und (gesamter!) Entnahme (die zumindest angenähert proportional von der Konzentration gesteuert wird) bestimmt. Er entspricht nur zufälligerweise etwa der Hälfte der anthropogenen Freisetzungen.
Werden nur die anthropogenen Freisetzungen eingefroren, ändert sich nicht viel, die natürlichen Freisetzungen bleiben weiterhin bestimmend. Werden auch die natürlichen Freisetzungen eingefroren, wird innerhalb weniger Jahre Gleichgewicht (bei nur geringfügig erhöhter Konzentration!) erreicht.
Solange niemand einen physikalisch plausiblen Prozess Angeben kann, nach dem die anthropogenen Freisetzungen doch erheblich überproportional zur Konzentration beitragen können, kann die Konzentrationserhöhung um 50 % nur weit überwiegend natürlich verursacht sein. Eine Reduktion der anthropogenen Freisetzungen zum Klimaschutz macht dann einfach keinen Sinn.
In Fig. 5.12 des AR 6 von IPCC werden übrigens ebenfalls ganz wesentlich erhöhte Werte für die heutige Freisetzung aus Ozean und Biomasse genannt, nur zieht IPCC keine Schlüsse daraus.
Für Ihre Überlegungen spricht auch, dass die enorme Absenkung der CO2 Emissionen um 2,4 Gt durch die Lockdowns keinerlei Einfluss auf den Anstieg der CO2 Konzentration hatte.
Die Korrelation zwischen Nutzung fossiler Brennstoffe und Anstieg des CO2 ist Fakt. Konkrete Hinweise auf eine fehlende Kausalität nennen Sie nicht. – Der O2 Gehalt der Atmosphäre weist auf 25% CO2 als die Flora vor ca. 3,5 Milliarden Jahren ihre Nahrungsquelle anzapfte. Mit Blick auf die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung ist Anstieg des CO2 Gehaltes die Devise!
Sehr geehrter Herr Prof. Lüdecke,
solche Übersichtsartikel sind immer wieder hilfreich bei diesem ganzen Chaos über die Klimakenntnisse.
In einigen Punkten habe ich aber Bemerkungen zu machen.
Zur Eiszeit schreiben Sie: „die Schnelligkeiten des Anstiegs nach jeder Eiszeit in Abbildung 3 sind übrigens der Wissenschaft immer noch ein Rätsel, während die Ursachen der Eiszeit selber als die Milankovich-Zyklen schon lange bekannt sind. Der Verlauf der Temperaturkurven in Abbildung 3 suggeriert, dass wir relativ bald mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in eine neue Eiszeit abtauchen.“
Diese Formulierungen sind inzwischen „Standard“ der klassischen Wissenschaften und sie werden überall gleichermaßen ohne zu hinterfragen wiederholt. Mit dem Rätsel hat die Wissenschaft offenbar Frieden geschlossen. Aber ich nicht.
In einem Beitrag mit dem Titel „ Was geschah vor 10.000 Jahren,“ erschienen bei Eike am 24. Juni 2016 habe ich eine Erklärung für dieses Rätsel geliefert. Ich habe dort auch erklärt, warum wir keine weitere Eiszeit zu erwarten haben. Der gleiche Artikel ist im gleichen Jahr bei Atlantisforschung.de erschienen. Lesen Sie das bitte, auch wenn es Ihnen als zu „starker Tobak“ erscheint.
In Abbildung 6 weisen Sie auf die schlechte Korrelation von Temperatur und CO2 hin. Das ist mir schon vor zehn Jahren aufgefallen und mit der Denkweise eines Ingenieurs habe ich eine Übung entwickelt, die ich bei Eike am 26. August 2016 unter dem Titel „Wunder der Wissenschaft – ein Selbstversuch zum Nachmachen“ veröffentlicht habe. Dieser Beitrag kann Ihnen bei ihren Kontakten mit Personengruppen sehr hilfreich sein , und Spaß macht er auch noch,, weil er die einzigartige Chance bietet ,Uneinsichtigen zur Einsicht zu verhelfen. Also bestens bei Vorträgen einzusetzen.
Und noch etwas „Neues“: vor Jahren veranstaltete das Senckenberg -Museum Frankfurt hier in Dresden eine Ausstellung mit dem Titel PLANET 3.0. Dort wurden für die Vorgeschichte der Erde CO2 -Werte bis 16 % genannt und in Kurvenform dargestellt . Solche hohen Werte habe ich bisher noch in keiner Veröffentlichung gefunden( Max.4%). Da sollte man doch mal nachhaken. Einen Kommentar dazu finden Sie bei Eike unter dem Titel „Klima -Katastrophe im Japanischen Palais“ vom 15.7.2016
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Kühn
E-Mail – Adresse ggf. über Herrn Limburg
„Die Klimawissenschaft kennt nicht einmal statistisch abgesicherte Grenzen der Klimasensitivität. Die extrem teuren und wirtschaftlich schädigenden CO2-Einsparungen sind daher einer Verhältnismäßigkeitsprüfung zu unterziehen“
Wurde mit einer solchen „Verhältnismäßigkeit“ nicht schon das 1,5 Grad-Ziel „begründet“? Und mit dem Nobelpreis belohnt? Bei so viel Ungewissheit, sogar vom IPCC eingeräumt, sollte man sich an glaubwürdigen globalen Temperatur-Messungen wie von UAH orientieren, die nicht alarmieren und verlässlicher als Computer-Alarm-Modelle sind. Und vernünftige Vorkehrungen treffen gegen Klima- und Wetterunbill. Doch die Klima-Hysterisierten hierzulande glauben an die größtmögliche Klima-Katastrophe. Das Land der „German Angst“ macht sich aus Angst vor Kernkraft und „menschengemachtem“ Klima- und Wetterunbill in die Hose und auf ewig zu Sklaven grüner Politik. Traumtänzer in Dauer-Hysterie, die aus Dummheit und Angst die eigene Zukunft ruinieren.
Und doch werden wir hier wohl demnächst – illustriert von einem sprudelnden Glas Mineralwasser – lesen können, dass die Klimawissenschaft erstaunlich ruhig bezüglich dieses Aspektes ist. Und werden hinterher das unbestimmte Gefühl haben, dass es da doch vielleicht noch andere Ursachen für den Anstieg gibt …
#316362
Ein dankenswerter Überblick. Gerade das Kapitel 9 scheint mir im Hinblick auf die Zukunft wichtig zu sein, und der Hinweis auf die Unverhältnismäßigkeit zwischen den zu erwartenden CO2-Folgen und der schwindelerregenden Verschleuderung von Vermögen und Ressourcen, um den CO2-Ausstoß zu bekämpfen!
PS.
https://de.scribd.com/document/411808276/Das-Ma-rchen-von-den-Treibhausgasen
Kapitel 7 schlussfolgert: „Die reale Erwärmungswirkung, angestoßen durch anthropogenes CO2 und weiter verstärkt oder abgeschwächt durch zusätzliche Atmosphäreneffekte, ist der Wissenschaft immer noch nicht transparent.
Wie kann dann bekannt sein, dass die Erwärmungswirkung durch anthropogenes CO2 angestoßen wird? Woher ist bekannt, dass „Beim Treibhauseffekt alle infrarotabsorbierenden „Treibhausgase“ der Atmosphäre – in Reihenfolge ihrer Stärke zuerst der Wasserdampf, dann CO2, CH4, N2O, FCKW, … – die globale Mitteltemperatur auf etwa 15 °C erhöhen?“
Bereits ein Blick auf die Messung am Wettermast Hamburg offenbart, dass die Intensität der Rückstrahlung aus der Atmosphäre während der letzten 8 Tage munter zwischen 250 und 370 W/m^2 pendelte, obwohl die Konzentrationsänderungen der sog. Treibhausgase darüber das ganz sicher nicht verursacht haben können. – Die Ursache: „Der atmosphärische Wasserkreislauf ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln, weil er weder durch Messung noch Rechnung erfasst werden kann“:
Die Atmosphäre nimmt als Luftfeuchte (das ist immer nur der gasförmige Anteil) bei Wassertemperaturen zwischen -2°C und +30°C zwischen 3 – 30 Gramm Wasser pro Kubikmeter auf. Aerosole starten eine fortschreitende Abkühlung bis auf -50 GradC in der Tropopause, so dass durch Kondensation und Eisbildung die Luftfeuchte bis auf einen Rest von o,o5 g/m^3 abgesunken ist. Wenn nur 1 g/m3 kondensiert oder gefriert, bilden sich in jedem Kubikkilometer Luft 1000 Tonnen Aerosole, die bei einem Radius von z. B. 0,01 mm (unsichtbar?) über eine Oberfläche von 30.000 km^2, bei einem Radius von 1 mm immer noch über 30 km^2 verfügen und ein „atmosphärisches Fenster für Wärmestrahlung“ zuverlässig schließen. Als Folge verliert die ganze Schar der sog. Treibhausgase komplett ihren Einfluss auf die energetische Rückkopplung des TE.
=> Die Erwärmungswirkung durch zusätzliches anthropogenes CO2 ist extrem gering. Sie ist bereits weitgehend ausgereizt (gesättigt), und ihre Stärke ist weitgehend unbekannt. Weder in der Fachliteratur, noch in den IPCC-AR ist eine wissenschaftlich zuverlässige Angabe über die Stärke der atmosphärischen Erwärmung durch anthropogenes CO2 aufzufinden.
Über solche Aussagen kann man nur staunen weil schon 1979 (also vor 44 Jahren) der Charney-Report erschien und weil es ja heute HITRAN und MODTRAN gibt womit der strahlungsphysikalische CO2-Verdoppelungseffekt relativ einfach recht genau berechnet werden kann. Mich wundert dass nichtmal erwähnt wird dass CO2 unter Wolken praktisch keine Wirkung hat – was ja IPCC offenbar bis heute unbekannt ist – und dass die reale Verdoppelungssensitivität eher statt bei 3±1,5 nur bei 0,6 Grad liegt.
Mir scheint, hier wird (vielleicht auch mit Rücksicht auf die Jünger des 2.HS) die falsche kontraproduktive und aufklärungsfeindliche Strategie verfolgt dass alle Berechnungen fragwürdig sind – selbst die von kompetenten Klimakritikern gegen die Dekarbonisierung, für Kernenergie und gegen CCS, Wasserstoff, Sonne, Wind, Speicher, Elektromobilität, Wärmepumpen. Damit werden alle Beteiligten von Maßnahmen, die vermeintlich dem Klimaschutz und der CO2-Reduktion dienen sollen, nicht durch Fakten widerlegt, sonden letztlich zu Unterbelichteten erklärt, die kaum wissen was sie tun und nur im Glauben an das pöse CO2 handeln.
https://www.fachinfo.eu/dietze2018.pdf (Fusion 2/2018, ECS)
https://www.fachinfo.eu/dietze2022.pdf (Vostok, ECS)