Christian Freuer
Vorbemerkung: Die extrem milde Witterung bei uns sollte nicht den Blick dafür vernebeln, dass es anderswo wieder extrem kalt ist – in Osteuropa beispielsweise, also gar nicht so weit weg von uns. Autor Cap Allon stellt dies in den Zusammenhang mit einem stark mäandrierenden Jetstream, wie er bei geringer Sonnenaktivität häufiger auftritt. Zum gleichen Ergebnis waren aber auch schon Kämpfe et al. in verschiedenen Beiträgen auf diesem Blog gekommen.
Ich fürchte und freue mich darauf (wirklich beides gleichzeitig!), wenn wir hier in Mitteleuropa mal auf die kalte Seite eines solchen Jetstreams kommen! Das ist keine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“ (vorerst aber wohl noch nicht).
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Meldungen vom 2. Januar 2023:
Blogger Cap Allon stellt diesem Meldungsblock voran:
Fallen Sie nicht auf die Verschleierung/Propaganda herein; stimmen Sie nicht zu, dass Ihnen Ihr Vermögen/Wohlstand wegen einer imaginären Krise entzogen wird.
Lawinen in UK
Das neue Jahr hat Mitteleuropa eine für die Jahreszeit untypische Wärme gebracht – die Folge eines durch geringe Sonnenaktivität bedingten „meridionalen“ Jetstreams, nicht einer steuerpflichtigen menschlichen Ausscheidung – aber dieses lokale Vergnügen dürfte nur von kurzer Dauer sein, da sich polare Luft darauf vorbereitet, sich aus dem weiterhin außergewöhnlich kalten Skandinavien/NW-Russland nacch Süden auszubreiten.
In UK wurden im vergangenen Monat langjährige Kälterekorde gebrochen, und in den meisten Regionen, insbesondere im schottischen Hochland, gab es starken Schneefall.
Es kam sogar so viel Schnee zusammen, dass Ende letzter Woche am Ben Nevis eine gewaltige Lawine ausgelöst wurde, die einen Bergsteiger an der Nordwand des Berges etwa 2.000 Fuß in den Tod stürzte und einen anderen schwer verletzte.
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Extreme Kälte steht in ganz Russland bevor
Wie bereits angedeutet, herrscht in Osteuropa heftiger Frost:
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Noch bemerkenswerter ist jedoch die Ausdehnung der extremen Kälte nach Osten, wo praktisch ganz Russland, die Mongolei, Kasachstan (eigentlich alle Gebiete) sowie große Teile Chinas von Temperatur-Anomalien bis zu 30°C unter der Winternorm betroffen sein werden.
Es dürften alle bisherigen Kälterekorde gebrochen werden, und zwar in einem riesigen Gebiet.
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Aber man betrachte, was einer Landmasse droht, die leicht 10 Mal so groß ist wie Mitteleuropa:
Am 4. Januar wird das sogar auf dem Alarmisten-Blog wetteronline.de thematisiert: https://www.wetteronline.de/wetterticker/massiver-kaelteeinbruch-in-osteuropa
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Nordindien: Wichtige Straße durch 1 m Neuschnee blockiert
Die wichtige indische Mughal-Straße, die weite Teile der Region Jammu mit dem südlichen Kaschmir verbindet, wird wegen der jüngsten außergewöhnlichen Schneefälle den ganzen Winter über gesperrt sein, wie die Behörden am Sonntag mitteilten.
Der Verkehr auf der Straße wurde am Donnerstag eingestellt, nachdem sich mehr als ein Meter Schnee angesammelt hatte.
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Dazu gibt es auch ein Reportage-Video hier.
In den letzten Tagen und Wochen hat es in dieser Region der Welt, auch im benachbarten Pakistan, stark geschneit.
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Sydney: Zum ersten Mal seit 1859 hat die Stadt die 32°C-Marke nicht erreicht
Es war ein kaltes Jahr 2022 in Australien:
Das Land erlebte einen überdurchschnittlich kalten Winter (der für einige Orte, darunter Brisbane, der kälteste aller Zeiten war), einen überdurchschnittlich kalten Herbst und einen rekordverdächtig kalten Sommerbeginn (der dem Land die niedrigste Sommertemperatur aller Zeiten bescherte).
In Sydney hat die Habour City gerade einen kühlen Dezember hinter sich gebracht und damit ein außergewöhnlich kühles Jahr abgeschlossen. Zum ersten Mal in den Wetterbüchern, die bis ins Jahr 1859 zurückreichen, erreichte Sydney während des gesamten Jahres nicht mehr als 32°C – und das trotz des immer stärker werdenden UHI-Effekts (Urban Heat Island) in der Stadt.
Anomale Kälte aus der Antarktis erfasste im Dezember weite Teile des Landes, nicht nur Sydney, und brach im Laufe des Monats Hunderte von Tiefsttemperaturrekorden – vor allem in den Regionen Queensland und New South Wales.
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Jakobshavn-Gletscher in Grönland wächst weiter
In den letzten Jahren ist der größte Gletscher Grönlands (Jakobshavn) zum ersten Mal seit mindestens 1850 wieder gewachsen.
Im Jahr 2017 hatte die NASA-Mission Oceans Melting Greenland (OMG) aus der Luft einen Rückgang der Wassertemperatur vor der grönländischen Westküste um mehr als 1,5 Grad Celsius dokumentiert.
Diese starke Abkühlung war nach Angaben des OMG-Teams das Ergebnis natürlicher ozeanischer und atmosphärischer Muster, die quasi einen „Schalter umlegen“ zwischen wärmeren und kühleren Strömungen entlang der Küste.
Da der Schalter jahrzehntelang in der gleichen Position bleiben kann, war das Team froh, diese dramatische Veränderung beobachten zu können – vor allem, als sie sahen, wie sie sich auf den größten Gletscher Grönlands, den Jakobshavn, auswirkte. Der Gletscher war jahrelang geschrumpft, doch der Zustrom kälteren Wassers belebte den Jakobshavn, so dass er zum ersten Mal seit der industriellen Revolution wieder wuchs und sich in Richtung Meer bewegte.
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Meldungen vom 3. Januar 2023:
Wieder zunächst Cap Allon:
Entgegen allen Behauptungen der Panikmacher ist der Planet etwa 15 % grüner als im Jahr 2000, und die biologische Vielfalt nimmt stark zu.
Der kalte Dezember in Skandinavien
Neben UK, Irland, Island und den baltischen Ländern war Skandinavien eine weitere europäische Region, die im Dezember 2022 von erheblich überdurchschnittlich kaltem Wetter betroffen war.
Es folgen Betrachtungen für die Länder Skandinaviens einzeln. Beispielhaft hier die Graphik von Norwegen:
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Es folgt noch ein Beitrag zur Sonnenaktivität sowie ein weiterer zur Ergrünung der Wüsten. Letzterer wird in einem gesonderten Beitrag übersetzt.
Link: https://electroverse.co/scandinavias-cold-dec-sunspots-why-are-the-deserts-greening/
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Meldungen vom 5. Januar 2023:
Kalter Dezember in Nordamerika, Australien, Teilen Europas und Asien
Wie die 15 AMSU-Satelliten der NASA/NOAA (die jeden Quadratzentimeter der unteren Troposphäre messen) zeigen, hat sich die Erde im Dezember abgekühlt, und zwar auf einen Wert, der nur 0,05 °C über der multidekadischen Basislinie liegt (in den späten 1980er Jahren war der Planet wärmer).
Nationale meteorologische Agenturen und Institute bestätigen die Abkühlung, wobei Länder auf beiden Hemisphären einen anomal kalten letzten Monat des Jahres 2022 melden.
Es folgt zunächst der Blick auf Nordamerika, aber dort liegen die endgültigen Daten noch nicht vor. Anderswo ist das aber bereits der Fall:
Australien
Der Dezember bildete den Abschluss eines anomal kalten Jahres in Australien:
Der australische Kontinent verzeichnete einen überdurchschnittlich kalten Winter (den kältesten aller Zeiten in Brisbane), den kältesten Frühling seit Jahrzehnten (den kältesten November aller Zeiten in vielen Orten, einschließlich Forbes und Ivanhoe) und am 9. Dezember die niedrigste Sommertemperatur aller Zeiten (-7 °C im Perisher Valley).
Der Frost in Perisher trug dazu bei, dass New South Wales den fünftkältesten Dezember seit den 1800er Jahren erlebte; er trug auch dazu bei, dass der australische Kontinent den Monat mit einer Anomalie von -0,85 °C unter der multidekadischen Norm abschloss.
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Teile Europas
Ebenso durchliefen weite Teile Europas einen anomal kalten Dezember 2022.
Dies ist natürlich längst vergessen, da die Länder in der Mitte des Kontinents jetzt ein oder zwei Wochen ungewöhnlicher Wärme genießen. Aber ein kleiner Teil der Welt mit ungewöhnlich milder Witterung gleicht nicht die wahrhaft arktischen Bedingungen aus, die in anderen, weitaus größeren Regionen des Planeten herrschen.
Wie bereits berichtet war der Dezember in ganz Skandinavien kalt.
Gleiches gilt für UK. Trotz eines milderen Monatsendes endete der Dezember 2022 mit einer Abweichung von 1,3 K unter der historischen Norm; eine negative Temperaturanomalie, die mit den Dezembern von 1739, 1757, 1780 und 1939 in Mittelengland vergleichbar ist.
Auch im nahe gelegenen Irland war es im Dezember mit einer Temperaturanomalie von -1,4 °C unter der älteren Norm für den Zeitraum 1981-2010 kühl.
In Litauen wurde ein landesweiter Durchschnitt von -2,6 °C registriert, was -1,5 °C unter der Norm liegt. Darüber hinaus blieb der Schnee für viele Litauer den ganzen Monat über liegen, selbst nach einer vergleichsweise milden letzten Woche.
Asien
Der Dezember 2022 lag in Japan mit einer Anomalie von 0,45 °C unter der multidekadischen Norm. Außerdem war es im ganzen Land ein historisch schneereicher Monat, in dem die Tages- und Monatswerte und sogar viele Allzeit-Schneehöhen fielen.
Auch in Hongkong war der letzte Monat des Jahres sehr kalt. Mit einem Durchschnittswert von 16,6 °C lag die Region 1,6 °C unter ihrer saisonalen Norm.
In Südkorea lag die Durchschnittstemperatur bei eisigen -1,4 °C und damit deutlich, nämlich um 2,5 °C unter dem Durchschnitt.
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Kaltes Jahr 2022 in der Antarktis
Die Antarktis scheint sich abzukühlen…
Der Kontinent erlebte 2021 seinen bisher kältesten „kernlosen“ Winter (April-September) und setzte dann den Abkühlungstrend im Jahr 2022 fort, indem er eine Reihe von überdurchschnittlich kalten Monaten (einschließlich des kältesten Novembers seit 1987) sowie den letzten Rekordwert von -60 °C verzeichnete.
Die Daten liegen nun für das gesamte Jahr 2022 vor, und es überrascht nicht, dass das Jahr kälter als normal endete.
Die Südpolstation beendete das Jahr mit einem Jahresdurchschnitt von -49,5°C, was -0,4°C unter der Norm liegt.
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Und noch einmal USA:
Historische Schneefälle in South Dakota und Minnesota
Die Stürme dieser Woche sind in Gemeinden in ganz South Dakota und SW Minnesota ein Ereignis, das in die Geschichte eingehen wird.
Armour zum Beispiel meldete am 3. Januar um 16:30 Uhr über 60 cm Neuschnee.
Anderswo, in Winner, fielen am Dienstag mehr als 25 cm Schnee und übertrafen damit den bisherigen Rekord für einen Tag Schneefall im Januar, der am 19. Januar 1988 aufgestellt worden war.
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Minneapolis/St. Paul*: Schneereichster Winterbeginn seit 30 Jahren
*beide Städte liegen eng beieinander und werden als „Twin Cities“ bezeichnet.
Die Zwillingsstädte haben den schneereichsten Winterbeginn seit etwa drei Jahrzehnten erlebt. Und nur vier Tage nach Beginn des Monats ist es bereits der schneereichste Januar seit fünf Jahren.
Mittwochmittag, dem 4. Januar, betrug die Schneemenge am Minneapolis-St. Paul International Airport, dem offiziellen Klimastandort für die Zwillingsstädte, 30 cm – ein neuer Tagesrekord.
Noch beeindruckender ist, dass der Schneefall in dieser Saison bereits 115 cm beträgt, während der Durchschnitt (bis zu diesem Zeitpunkt) bei 50 cm liegt. Damit ist dies der schneereichste Start in einen Winter in der Region seit 1992. Der Durchschnitt für eine ganze Saison liegt bei 130 cm.
Im Westen, in Kalifornien, fielen in der Silvesternacht in Palisades Tahoe 18 cm pro Stunde und im UC Berkeley Central Sierra Snow Lab 20 cm pro Stunde, womit das UC Berkeley Central Sierra Snow Lab seinen bisherigen 12-Stunden-Schneerekord brach…
Siehe dazu die nächste Meldung.
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Link: https://electroverse.co/frigid-december-cold-2022-south-pole-historic-snowfall-us-more-to-come/
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Meldungen vom 6. Januar 2023:
Cap Allon: Weltweit sinken die Temperaturen und die Schneedecke nimmt zu – kaum Anzeichen für bevorstehendes Unheil:
Schneedecke in Kalifornien die höchste seit 40 Jahren
Die Schneedecke in den kalifornischen Bergen ist so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr – und es werden weitere Schneefälle vorhergesagt.
Derzeit beträgt die Schneedecke in Kalifornien 179 % des historischen Durchschnitts, was durch die jüngsten rekordverdächtigen Schneestürme begünstigt wurde.
Die Schneedecke im gesamten Bundesstaat liegt sogar bei 70 % des Durchschnittswertes vom 1. April und erreicht damit das beste Wasserjahr seit Aufzeichnung (1982-1983):
Es folgt eine Erklärung, warum dieser Massenschnee für die Wasserversorgung des US-Staates so wichtig und positiv ist.
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Oslo: „Chaos“ durch starke Schneefälle
In den letzten Monaten war es in ganz Skandinavien sehr kalt, und die Kälte wurde von starkem, störendem Schneefall begleitet, insbesondere in Norwegen.
Trotz der rund um die Uhr erfolgenden Schneeräumungs-Aktivitäten in der Stadt wurden die Pendler in Olso aufgefordert, am Donnerstag und Freitag von zu Hause aus zu arbeiten, nachdem starker Schneefall einen Großteil des Verkehrs in der Hauptstadt zum Erliegen gebracht hatte.
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Extremer Frost erfasst weite Gebiete von Russland/Asien
Es ist in der Tat warm in Mitteleuropa, Alarmisten, wir sehen das. Aber was ist mit der rekordverdächtigen Kälte im Osten, die den größten Teil des transkontinentalen Russlands und des gesamten asiatischen Kontinents zu erfassen beginnt?
Wenn eine Landmasse von ca. 1,1 Millionen km², die sich derzeit milder Witterung erfreut (Mitteleuropa), auf eine „katastrophale globale Erwärmung“ zurückzuführen ist, was ist dann die Ursache für die eisige Landmasse von weit über 20 Millionen km² im Osten? Auch durch die globale Erwärmung, nehme ich an…?!
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Diese Kältewelle ist zumindest im europäischen Teil Russlands voraussichtlich nur von kurzer Dauer, soll doch eine extrem positive NAO den Simulationen zufolge milde atlantische Luftmassen bis jenseits von Moskau treiben.
Link: https://electroverse.co/cali-snowpack-chaos-in-oslo-extreme-freeze-russia-asia-x-flare/
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wird fortgesetzt … (mit Kältereport Nr. 2 / 2023)
Redaktionsschluss für diesen Report: 7. Januar 2023
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Bei extremer Kälte stammt die Luft aus einem Polar-Gebiet. Diese Kälte kann allerdings nicht die ganze Halbkugel überziehen, sonst würde ein Vakuum entstehen. Statt dessen wird abfliessende Luft kompensiert durch solche aus Gebieten näher beim Äquator. Man kann den Zusammenhang vereinfacht als Kreisbewegung verstehen.
Schon beeindruckend, was da weltweit an Kälte und Schnee abgeht. Zwar Wetter – aber kaltes und schneereiches Wetter. Während wir sonst nur von „alarmierender“ anthropogener Erwärmung erfahren. Und wenn es sehr kalt wird, dann kommt es von der anthropogenen Erwärmung! Die Reduktion des Klima-Wahns auf „das Wesentliche“, damit Dumm-Michel nicht die Lust am Dekarbonisieren und Bezahlen verliert. Dazu noch ein paar Horrormeldungen über Kernkraft und schon stimmt die Richtung…
Zum Grönland Gletscher:
Wächst der Gletscher wirklich oder nimmt nur die Geschwindigkeit des Schmelzens ab?
Unter dem Link ist eine Grafik zu sehen die eher eine Verlangsamung der Schmelze zu erkennen und eine Zunahme wäre doch erst oberhalb der 0 Linie der Fall, oder sehe ich das falsch?
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.
Kann ich machen.
Unter dem Link ist eine Grafik zu sehen die eher eine Verlangsamung der Schmelze erkennen lässt. Eine Zunahme wäre doch erst oberhalb der 0 Linie der Fall, oder sehe ich das falsch?
So sollte die Frage auch verständlicher sein. Gibt’s ne Antwort?
Momentan gibt es einen Wirbel am Nordatlantik mit Zentrum zwischen Schottland und Island, der zweistellige atlantische Temperaturen bis weit in den Norden transportiert.
Dazu im Gegensatz sieht die Sache in den USA aus, wo die Zone negativer Temperaturen bis zur mexikanischen Grenze reicht. Sogar zweistellige Minusgrade reichen bis weit in den Süden (Arizona, New Mexiko).
Warum die Verteilung so ist, ist eben Wetter, also eigentlich Zufall.
Wäre CO2 erwärmend, dürften es in Nordamerika jedenfalls nicht so kalt sein.