Willis Eschenbach

Diejenigen, die meine Arbeit gelesen haben, erinnern sich vielleicht an meinen Beitrag mit dem Titel „Munging the Sea Level Data“ [in deutscher Übersetzung hier]. Darin habe ich gezeigt, dass die scheinbare Beschleunigung des von Satelliten gemessenen Meeresspiegel-Anstiegs lediglich ein Artefakt der Kombination der vier Satellitenaufzeichnungen war, nämlich:

Original-Bildunterschrift: NOAA-Meeresspiegeldaten, die den Trend der einzelnen vollständigen Satellitenaufzeichnungen und den Gesamttrend zeigen. QUELLE: NOAA-Excel-Tabelle

Trotz der offensichtlichen Unterschiede zwischen der ersten und der letzten Hälfte der Aufzeichnungen haben die Wissenschaftler sie lediglich zusammengefügt und die Verbindung unkenntlich gemacht. Meine Schlussfolgerung in diesem Beitrag lautete:

Es gibt keine Beweise für eine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs, weder in den Aufzeichnungen der Gezeitenmesser noch in den schäbig zusammengefügten Satellitenaufzeichnungen.

Heute stieß ich auf einen Artikel in der Zeitschrift Nature mit dem Titel A revised acceleration rate from the altimetry-derived global mean sea level record [etwa: Eine revidierte Beschleunigungsrate aus dem von der Altimetrie abgeleiteten globalen mittleren Meeresspiegel]. Wollen Sie raten, was in dem Artikel steht?

Ja, richtig. Sie haben Recht. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass, nachdem sie sich die Satellitenaufzeichnungen genau angesehen hatten, das Problem in der Unstimmigkeit zwischen den Satelliten lag … und als sie ihre Korrekturmethoden auf die TOPEX-Satellitenaufzeichnungen anwandten, stellten sie fest:

Auf der Grundlage von vier verschiedenen Wichtungsmethoden, die in einem Gezeitenpegelvergleich verwendet werden, wird festgestellt, dass TOPEX driftet und nicht ERS. Daher schlagen wir vor, den TOPEX-GMSL-Datensatz mit dem Crossover von ERS1&2 nach Entfernung von cal-1 zu kalibrieren. Die Kalibrierung reduziert die beobachtete Beschleunigung in GMSL, so dass sie auf dem 95%-Konfidenzniveau statistisch gleich Null wird.

Die beobachtete Beschleunigung des satellitenbeobachteten GMSL (globaler mittlerer Meeresspiegel) ist „statistisch gleich Null“ … wer hätte das gedacht.

Aktualisierung: Ein aufmerksamer Kommentator wies darauf hin, was ich übersehen hatte, nämlich dass der Artikel nicht neu ist. Neu war nur der Medienartikel von letzter Woche, in dem ihre Arbeit beschrieben wurde – ihre Studie wurde vor meiner veröffentlicht. Mea maxima culpa. Meine Arbeit verwendet jedoch ein völlig anderes Verfahren, kommt aber zum gleichen Ergebnis, so dass es den Anschein hat, dass ich ihre Arbeit bestätigt habe, anstatt dass sie meine Arbeit bestätigt haben – Wissenschaft, wie sie funktionieren sollte.

Hier, wo ich an der nordkalifornischen Küste lebe, bekommen wir den Segen eines „atmosphärischen Flusses“, ein Phänomen, bei dem viel Feuchtigkeit in einem schmalen Band aus den Tropen an die Westküste gelangt. Früher nannte man das den „Ananas-Express“, aber ich nehme an, das wurde als rassistisch gegenüber Ananas oder so empfunden …

Angesichts der mehrjährigen Dürre der letzten Zeit ist das mehr als willkommen. Gestern hat es 90 mm Regen gegeben, und für heute Abend wird noch mehr erwartet.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/12/29/science-catches-up-with-wuwt/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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