von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
Erläuternde Vorbemerkungen
1) BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter (hier), wird aber nicht von allen Zeitgenossen unbedingt auch positiv gesehen. Der CDU Vorsitzende Friedrich Merz war übrigens ehemaliger Manager bei Black Rock (hier).
2) Environmental-Social-Governance, kurz ESG (hier) gehört zu den perfidesten und gleichzeitig wirkungsvollsten Maßnahmen der west-weltweiten Mafia von „Großer Transformation“, „Great Deal“, oder wie auch immer diese Aktionen euphemistisch bezeichnet werden. Leider gehört auch die EU-Führung dazu (hier). Perfide deswegen, weil ESG komplett unter dem öffentlichen Radar läuft und nur Geschäftsleuten und Finanzexperten überhaupt bekannt ist. Im Grunde ist ESG der ernsthafte Versuch, die westliche Welt mit einer von den Finanz-Eliten gesteuerten grün-marxistschen CO2-Diktatur zu beglücken. Praktisch leidet heute bereits jedes größere westliche Unternehmen unter ESG, denn Unternehmen müssen bekanntlich Kredite für größere Projekte aufnehmen. Die gibt es aber unter der ESG-Knute nur dann, wenn das Unternehmensprojekt den grünen ESG-Richtlinien folgt. Geschäfte mit fossilen Energien bekommen schlicht keine Kredite mehr. BlackRock gehört zu den Vermögensverwaltern, die ihre Kunden mit ESG-Investitionen ködern. Wie diese Investitionen dann laufen, sei nicht Gegenstand dieses Beitrags – kluge Anleger können es sich denken. So stellte BlackRock einen Rekord für „den größten Geldverlust eines einzelnen Unternehmens innerhalb eines Sechsmonatszeitraums“ auf, indem es „1,7 Milliarden Dollar an Kundengeldern“ im Zusammenhang mit ESG-Konten verlor (Anm.. es waren die Kunden, die das Geld verloren, nicht BlackRock), so ein Bloomberg-Artikel vom 20. Juli 2022 mit dem Titel „BlackRock Is Breaking the Wrong Kind of Records“ (hier).
3) Der CEO von BlackRock, Dr. Larry Fink, ist an den Treasurer (Schatzmeister) von Louisiana, John M. Schroder, herangetreten, um ihn für seine ESG-Initiativen zu gewinnen, oder im Klartext, Schroder sollte die ihm anvertrauten Gelder des Staates Louisiana doch bitte in ESG-Projekte über BlackRock stecken. Die deutliche Antwort von Herrn Schroder an Dr. Fink (hier), nachfolgend vom Autor ins Deutsche übertragen, das Englische Original (hier):
Oktober 5, 2022, an Mr. Laurence Fink, CEO von Black Rock
Lieber Herr Dr. Fink
Ich schreibe Ihnen heute im Namen der hart arbeitenden Bürger des großartigen Staates Louisiana. Ich danke Ihnen für die Gelegenheit, mit Mitgliedern Ihres Teams auf der Konferenz der National Association of State Treasurers (NAST) zu sprechen. Obwohl ich das Treffen zu schätzen weiß und mich auf weitere Diskussionen freue, habe ich festgestellt, dass die Aussagen Ihrer Vertreter den meisten öffentlichen Botschaften widersprechen, die ich in Ihren jährlichen Briefen an CEOs gelesen oder in den Medien von Ihnen gehört habe.
Ihre unverhohlene Anti-Fossilbrennstoff-Politik würde Louisianas Wirtschaft zerstören.
Daher wird das Finanzministerium von Louisiana alle BlackRock-Anlagen bis Ende 2022 auflösen. Bis heute haben wir 560 Millionen Dollar veräußert. Wir veräußern diese Anlagen strategisch über einen bestimmten Zeitraum, damit das Geld des Staates nicht zum Nachteil unserer Bürgerinnen und Bürger verloren geht. Sobald die Veräußerung abgeschlossen ist, werden 794 Millionen Dollar nicht mehr in Geldmarktfonds, Investmentfonds oder börsengehandelten Fonds (ETFs) von BlackRock stecken.
Diese Desinvestition ist notwendig, um Louisiana vor Aktionen und politischen Maßnahmen zu schützen, die aktiv versuchen würden, unseren Sektor für fossile Brennstoffe zu behindern. Meiner Meinung nach ist Ihre Unterstützung von ESG-Investitionen unvereinbar mit den besten wirtschaftlichen Interessen und Werten Louisianas. Ich kann keine Institution unterstützen, die unserem Staat den Nutzen eines seiner stärksten Vermögenswerte vorenthalten würde. Einfach ausgedrückt: Wir können nicht an der Verkrüppelung unserer eigenen Wirtschaft beteiligt sein.
Meinem Rechtsbeistand zufolge verstoßen ESG-Investitionen außerdem gegen das Gesetz von Louisiana über treuhänderische Pflichten, das eine ausschließliche Konzentration auf finanzielle Erträge für die Begünstigten staatlicher Mittel vorschreibt. Die Fokussierung auf politische und soziale Ziele von ESG oder die Überordnung dieser Ziele über die Pflicht, die Renditen der Investoren zu steigern, ist nach dem Gesetz von Louisiana inakzeptabel. Ein von 19 Generalstaatsanwälten unterzeichnetes Schreiben, das Ihnen kürzlich zugesandt wurde, unterstreicht diesen Punkt.
Wie Ihre Vertreter bei unserem jüngsten Treffen feststellten, ist mir durchaus bewusst, dass BlackRock derzeit in Öl- und Gasunternehmen investiert. Nichtsdestotrotz haben Ihre konsequenten öffentlichen Äußerungen sehr deutlich gemacht, was BlackRock von den CEOs der fossilen Brennstoffunternehmen und jedem anderen Unternehmen, in das sie investieren, verlangt.
BlackRock ist ein Verfechter von ESG-Investitionen. In Ihrem Schreiben an die CEOs aus dem Jahr 2021 haben Sie klar zum Ausdruck gebracht, dass BlackRock eine Wirtschaft anstrebt, „die bis 2050 nicht mehr Kohlendioxid ausstößt, als sie der Atmosphäre entzieht“, was, wie Sie einräumen, „eine Umgestaltung der gesamten Wirtschaft“ erfordert. Sie fordern eine „Umgestaltung“ unserer gesamten Wirtschaft, die nicht durch einen demokratischen Prozess erfolgen wird. Stattdessen sprachen Sie davon, dass sich „die Verhaltensweisen ändern müssen, und das ist eine Sache, die Sie von den Unternehmen verlangen. Man muss Verhaltensweisen erzwingen. Und bei Blackrock erzwingen wir Verhaltensweisen.“ So viel zur Demokratie.
Sie haben zugegeben, dass Ihre ESG-Agenda, die darauf abzielt, Verhaltensweisen zu erzwingen, die Rendite der Anleger nicht erhöhen wird. In Ihrem Brief an die CEOs aus dem Jahr 2022 heißt es ganz klar: „Wir müssen uns eingestehen, dass grüne Produkte oft mit höheren Kosten verbunden sind.“ Eine Umweltpolitik mit hohen Kosten und geringer Rendite wird die Gewinne eines Unternehmens und die Renditen der Anleger schmälern.
BlackRock wendet dieses Modell auf seine ESG-Produkte an und nutzt das soziale Gewissen der Anleger aus, um höhere Gebühren zu erzielen. In einer kürzlich durchgeführten Studie über die Gebühren von US-Fonds wurde darauf hingewiesen, dass Anleger in so genannte nachhaltige Fonds im Vergleich zu konventionellen Fonds „Greeniums“ zahlen.
Und dann ist da noch die Frage der Rendite. Kürzlich stellte BlackRock einen Rekord für „den größten Geldverlust eines einzelnen Unternehmens innerhalb eines Sechsmonatszeitraums“ auf, indem es „1,7 Billionen Dollar an Kundengeldern“ im Zusammenhang mit ESG-Konten verlor, so ein Bloomberg-Artikel vom 20. Juli 2022 mit dem Titel „BlackRock Is Breaking the Wrong Kind of Records“. Solche enormen Verluste scheinen darauf hinzudeuten, dass BlackRock sich entweder nicht auf die Rendite der Anleger konzentriert oder dass seine ESG-Anlagestrategie fehlerhaft ist. Beides verheißt nichts Gutes für die Anleger.
Nach dem Gesetz von Louisiana haben die Renditen der Anleger Vorrang.
Ich bin davon überzeugt, dass ESG-Investitionen mehr als nur ein schlechtes Geschäft sind; sie sind eine Bedrohung für unsere Gründungsprinzipien: Demokratie, wirtschaftliche Freiheit und individuelle Freiheit. Es bedroht unsere Demokratie, umgeht die Wahlurnen und erlaubt großen Investmentfirmen, politische Agenden durchzusetzen. Sie bedroht unsere wirtschaftliche Freiheit, weil diese Firmen ihre massiven Beteiligungen nutzen, um die Vorstandsvorsitzenden zu zwingen, politische Motive über die Gewinne eines Unternehmens und die Renditen der Anleger zu stellen. Und schließlich bedroht es unsere persönliche Freiheit, weil diese Firmen unser Geld benutzen, um ihre Agenda gegen die Interessen der Menschen durchzusetzen, deren Geld sie benutzen! Es besteht ein Unterschied zwischen dem Angebot einer ESG-Investitionsoption für diejenigen Anleger, die dazu geneigt sind, und der Verwendung der nicht-ESG-Investitionen anderer Leute zur Förderung von ESG-Aktionärsinitiativen.
Als Schatzmeister des Staates überwache ich im Namen der Bürger von Louisiana 64,8 Milliarden Dollar an Barmitteln und 16 Milliarden Dollar an Treuhandfonds. Ich weigere mich, auch nur einen Penny der Gelder unseres Staates in ein Unternehmen zu investieren, das hart arbeitenden Louisianern das Essen vom Tisch, das Geld aus den Taschen und die Arbeitsplätze wegnehmen würde. Meine oberste Priorität sind die monetären Interessen der Bürger Louisianas und die Gelder, die ich in ihrem Namen investieren soll. Dies erfordert eine verantwortungsvolle, finanziell solide Entscheidungsfindung.
Die Wertpapierfirmen, die wir beauftragen, müssen dieselbe treuhänderische Pflicht erfüllen und den finanziellen Erfolg ihrer Kunden zu ihrer obersten Priorität machen und nicht die politischen und sozialen Agenden, die in ESG-Investitionen zum Ausdruck kommen. Punkt.
Anmerkungen des Autors und zum Schluss sein persönlicher Wunsch
Anlagen in grüne Projekte erfordern viel Mut – um es vorsichtig auszudrücken. Die jüngste durchs Dorf getriebene „Anlagen-Sau“ ist die hoch gepriesene und natürlich ganz bestimmt kommende „Wasserstoffwirtschaft“. Hier ist es nicht verkehrt, sich vorher einmal bei einem neutralen Experten, also einem, der vom Wasserstoffwirtschaftsunsinn nicht profitiert, über folgende Fragen zu informieren: a) Wo soll der Strom für die Hydrolyse (Herstellung) des viele H2 herkommen, denn wir haben jetzt schon Strommangel? b) Wie hoch sind die Energieverluste bei der H2-Herstellung (Hydrolyse), bei einer Umwandlung in Methan, bei H2-Lagerung, H2-Betrieb, und H2-Verteilung? Und dies inbesondere unter den wirtschaftlichen Gesichtspunkten eines Anlegers.
Schlussendlich noch ein persönliches Stoßgebet des Autors: „Lieber Herrgott, bitte schenke uns endlich auch einmal einen deutschen Finanzminister vom Schlage des Schatzmeisters von Louisiana!“
Warum übersetzen sie “ … to the detriment of our citizens.“ mit „… zum Nachteil unserer Bürgerinnen und Bürger …“ ?
Es heißt Bürger! Damit sind alle Bürger gemeint, männliche, weibliche und alles, was sich dazwischen wähnt! Mit ihrem freiwilligen Bückling in Richtung der Gender-Faschisten unterstützen sie den Kulturkrieg gegen die westlichen Gesellschaften. Wollen sie das wirklich?
MfG
Sie haben recht. Ist geändert.
Lieber Prof.Dr. Lüdecke, herzlichen Dank für diesen besonders wichtigen Aufsatz! Dieser und Ihr letzter zur Verdammung des lebensnotwendigen CO2s lassen mich mal wieder hoffen daß ich trotz meiner 95 Jahre noch einen Lichtblick erwische.
Man braucht gar nicht soweit bis nach Amerika schauen, der ESG-Unfug greift überall auch in der Nähe. Vorneweg so z.B. die Europäische Zentralbank EZB („EZB goes ESG“), die nunmehr grüne nachhaltige Geldpolitik betreiben will und damit gegen ihre eigne Statuten massiv verstößt, weil sie damit in die Fiskalpolitik eingreift, dabei die Inflation nicht bekämpft sondern erzeugt und nationalistisch, d.h. lateineuropäisch, agiert. Am Ende wird die Währung, der EURO, vom Währungshüter selbst zerstört. Banken und Bankenaufsicht (z.B. die deutsche BaFin) machen beim ESG-Schwindel sodann mit. Der grüne Krake durchsetzt das gesamte Geld- und Finanzsystem, es wird prächtig umverteilt.
Danke für den aufschlussreichen Artikel! Wer Geld zum Anlegen hat, sollte Blackrock und seine grünen Klima-Wahn-Pfeifen meiden, nicht umsonst kommt ein Friedrich Merz von dort (das „Klima“ sei die größte Menschheits-Herausforderung des 21. Jahrhunderts, Klima-Irrsinn im Reinstformat: Merz = Merkel). Ein Artikel, der den Trend bestätigt, wonach technischer und wirtschaftlicher Sachverstand heute zunehmend durch grüne Klima-Paranoia ersetzt wird. Weil wir von Klima-Paranoiden regiert werden – schier nicht auszuhalten. Die in ihrem Wahn das Klima-verdummte Land samt Wahlvolk ruinieren. Um den letzten Verstand gebracht von verbrecherische Alarm-„Forschern“ wie die Potsdamer – genauso verdummt wie die Straßenkleber.
„Wir veräußern diese Anlagen strategisch über einen bestimmten Zeitraum, damit das Geld des Staates nicht zum Nachteil unserer Bürgerinnen und Bürger verloren geht. “
Wir werden auch hier in Deutschland so richtig abgezockt. Wir haben die höchsten Steuern der Welt. Ca. 50 % der Einnahmen werden dem Staat geschenkt. Neben den Steuern gibt es für den Staat noch weitere Möglichkeiten zum abzocken wie z.B. Strafzettel, Kosten für die Dienste der Ämter und Inflation. Zu den Steuern gehören:
Kfz-Steuer, Grunderwerbsteuer, Versicherungssteuer, Tabaksteuer, Solidaritätszuschlag, Nicht veranlagte Steuern, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Energiesteuer, Veranlagte Einkommensteuer, Lohnsteuer, Steuern vom Umsatz.
Wer es dennoch schaffen sollte aus dieser Abzocke Falle rauszukommen und etwas anzuhäufen, der wird nochmal abgezockt mit Vermögenssteuer. Man fängt auch schon über Enteignungen zu sprechen, falls sich der Michel noch Eigentümer unverschämterweise angeeignet haben sollte. Vermögenssteuer als ob das Vermögen irgendwie illegal zustande gekommen wäre. Dabei ist das Vermögen trotz Abzocke und Steuern entstanden und nicht illegal. Das ist noch der Rest was er von dem Staat retten konnte. Dennoch ist der Staat pleite und die Rentenkassen ausgeplündert und wir müssen bis 70 arbeiten. Der Rest geht in die Entwicklungsländer, weil wir in ihrer Schuld stehen und zuviel CO2 ablassen bzw. eine schwere Sünde begehen. Reparaturkosten gibt es nebenbei auch noch.
Da haben Sie ein sehr schönes Dokument aufgetan!! Die Pariser Klimakonferenz im Dezember 2015 hatte erstmalig mit einem Paragraphen die besondere Rolle des Finanzsektors bei der Umgestaltung der Wirtschaft hervorgehoben und selbigem damit ein Mandat erteilt. Daraufhin machten sie sich unverzüglich daran, völlig fiktive Werte wie ESG zu konstruiren, um damit , was die Richtung des Geldflusses angeht , erwünschte “ Verhaltensweisen zu erzwingen“ .
Immerhin ragt in dem neuen Sonderdruck der Ludwig Erhard Stiftung neben vielen nichtssagenden Beiträgen ein ungewöhnlich kritischer von Prof. Thomas Mayer heraus, der sich vielleicht sogar auf den Brief des Schatzmeisters von Lousiana beziehen könnte . Er trägt die Überschrift : ESG- keine eierlegende Wollmilchsau.