Offizielle Schätzungen der künftigen globalen Erwärmung sind möglicherweise zu hoch angesetzt.
Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen im AR6 des IPCC war die Verringerung der Unsicherheit in den Schätzungen der Klima-Sensitivität bei Verdoppelung der Kohlendioxidmenge in der Atmosphäre. Seit 1979 liegt die wahrscheinliche Bandbreite (66 % Wahrscheinlichkeit) der Klima-Sensitivität zwischen 1,5 °C und 4,5 °C. Diese Spanne blieb hartnäckig groß, bis der IPCC AR6 die wahrscheinliche Spanne auf 2,5°C bis 4,0°C reduzierte.
Eine neue, in der Zeitschrift Climate Dynamics veröffentlichte Studie des unabhängigen Wissenschaftlers Nic Lewis stellt die Schlussfolgerungen des IPCC AR6 zur Klimasensitivität in Frage. Lewis‘ Analyse reduziert die Größenordnung der Klimasensitivität um ein Drittel im Vergleich zu der vom IPCC AR6 angegebenen Spanne. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die künftige globale Erwärmung als Reaktion auf die Emissionen fossiler Brennstoffe deutlich geringer ausfallen könnte als von den politischen Entscheidungsträgern angenommen.
Im Jahr 2015 berief das Weltklimaforschungsprogramm eine Arbeitsgruppe ein, um die Unsicherheit bei den Schätzungen der Klimasensitivität gegenüber steigendem Kohlendioxid zu verringern. Diese führte schließlich zur Veröffentlichung eines Berichts (einer 92-seitigen Studie) von vielen der Teilnehmer, in dem alle Beweise gründlich bewertet wurden (Sherwood et al., 2020). Ein wesentliches Ergebnis war die Reduzierung der wahrscheinlichen Bandbreite der Klimasensitivität auf 2,6 bis 3,9 °C. Lewis war zwar ein eingeladener Teilnehmer des Workshops 2015, aber kein Mitverfasser dieser Studie. Die Studie von Sherwood et al. hat die Bewertung der Klimasensitivität durch den IPCC AR6 stark beeinflusst.
Lewis‘ Arbeit kritisierte die in der Arbeit von Sherwood et al. angewandten Verfahren und stellte erhebliche Fehler, Ungereimtheiten und andere Mängel fest. Lewis hat diese Mängel behoben und auch die wichtigsten Eingabedaten überarbeitet, um fast ausschließlich neuere Erkenntnisse zu berücksichtigen. Die Ergebnisse von Lewis‘ Analyse ergaben eine wahrscheinliche Spanne von 1,75 bis 2,7°C. Die zentrale Schätzung der Lewis-Analyse liegt bei 2,16 °C und damit deutlich unter der wahrscheinlichen Spanne des IPCC AR6. Diese starke Verringerung im Vergleich zu Sherwood et al. zeigt, wie empfindlich die Schätzungen der Klimasensitivität auf die Eingangsannahmen reagieren. Lewis‘ Analyse deutet darauf hin, dass die Klimasensitivität eher unter 2°C als über 2,5°C liegt.
Die von Nic Lewis ermittelten niedrigeren Schätzungen der Klimasensitivität haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Klimamodelle und die Projektionen der Erwärmung für das 21. Jahrhundert. Die im IPCC AR6 verwendeten Klimamodelle zeigten Werte für die Klimasensitivität von 1,8°C bis 5,6°C. Der IPCC AR6 kam zu dem Schluss, dass einige der Klimamodelle zu hohe Werte für die Klimasensitivität aufwiesen. Daher wurden im AR6 nur die Klimamodelle mit vernünftigen Werten für die Klimasensitivität ausgewählt, die für die Projektionen des Klimawandels im 21. Jahrhundert verwendet wurden. Lewis‘ Analyse zeigt, dass die Mehrheit der im IPCC AR6 verwendeten Klimamodelle Werte haben, die über dem wahrscheinlichen Bereich liegen.
Nic Lewis has authored ten peer-reviewed papers on climate sensitivity. Lewis’ latest paper is entitled ‘Objectively combining climate sensitivity evidence’. It can be freely downloaded here. A detailed explanatory article about the paper is available here.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Aufgrund der Tatsache, das der Hauptwärmestrom in der Atmosphäre durch Konvektion und Latente Wärme erfolgt, sind Änderungen im Strahlungsverhalten von Einzelkomponenten im 1W/m2 Bereich eher theoretisch akademischer Natur.
Alles was nicht durch Strahlung transportiert wird, wird eben anderweitig abgeführt.
Desweiteren sollte klar sein das Wolken um ein Vielfaches größeren Einfluss haben, und zudem genau wie Konvektion eher nur mit chaotischen Bedingungen beschrieben werden können.
Zuletzt sollte man sich überlegen ob nicht bei Zugabe von leitfähigen Material der Strom/Wärmefluss nicht verbessert.
Oder warum können 400 Arbeiter nicht mehr Sand den Berg hochschaufeln als 380?
Werner Schulz schrieb am 25/09/2022, 11:37:32 in 301137
Konvektion und latente Wärme spielen nur in der Troposphäre eine Rolle. Die 1W/m² Differenz tritt an einer Stelle auf, an der nur noch Wärmestrahlung eine Rolle spielt. Es wären also sicher viele Leute daarn interessiert zu erfahren, welcher Wärmetransport denn die 1W/m² ins All abführt, wenn es nicht Wärmestrahlung ist …
Richtig! Genau da wo sich das Wetter abspielt welches als Klima statistisch erfasst wird.
Gibt es dort etwa keine Differenz?
Und ich waere interessiert daran, wie es dazu kommt, das eine waermere Erde weniger strahlt, oder mehr Schaufeln weniger Sand schippen?
Bei EIKE, wo der Treibhauseffekt des CO2 eher bezweifelt wird, durfte Uli Weber 32mal verkünden dass der Mittelwert der (nicht rotierenden) Sonnenseite 15 °C ist und die (nicht abstrahlende?) Nachtseite dann fast dieselbe Temperatur annimmt und folglich kein TE (und auch keine Gegenstrahlung) existiert.
Nun wird von Nic Lewis, dem Koautor von Judith Curry und halbem IPCC-Jünger, dem nicht bekannt ist dass CO2 unter Wolken nahezu wirkungslos ist (siehe https://m.youtube.com/watch?v=cYZW-6jw98U), eine CO2-Verdoppelungssensitivität ECS von 2,16 °C verkündet und dieser Wert als bedeutende Änderung zelebriert: „Diese Ergebnisse [d.h. 1/3 weniger als IPCC] deuten darauf hin, dass die künftige globale Erwärmung als Reaktion auf die Emissionen fossiler Brennstoffe deutlich geringer ausfallen könnte als von den politischen Entscheidungsträgern angenommen“. Geht’s noch?
MODTRAN, womit ECS – wohlgemerkt mit Standardatmosphäre, Wolken, Wasserdampf und Feedback – zu 0,5-0,7 °C am Boden berechnet wird (also nur 1/5 vom „best guess“ des IPCC, siehe http://www.fachinfo.eu/dietze2022.pdf) – scheint bei IPCC und sogar bei EIKE bisher unbekannt. Eine konsequente wissenschaftlich basierte Aufklärung gegen unsere Dekarbonisierung sieht anders aus!
Positiv an MODTRAN ist, daß dort nach einer konkreten Formel gerechnet wird. Etwas, das es bei Modellen und anderen Aussagen der Klimatologie in exakter Form nicht gibt.
Ob die verwendete Formel allerdings etwas mit der Wirklichkeit zu tun hat, ist nicht belegbar. Und das ist der Nachteil von MODTRAN.
Daß eine Excel-Tabelle, wenn man entsprechende Ausgangswerte eingibt, die dazu berechenbaren Ergebnisse liefert, mag einfache Gemüter beglücken, ein Nachweis für irgendwelche Klimazusammenhänge ist es aber nicht!
stefan strasser schrieb am 25/09/2022, 10:56:17 in 301131
Welche konkrete Formel ist das denn Ihrer Meinung nach?
Wie kommen Sie darauf, dass MODTRAN andere Formeln (andere physikalische Gesetze) verwendet, als in radiative transfer models verwendet werden?
Peter Dietze schrieb am 25. September 2022 um 8:13
Ich verstehe ja Ihre Kritik an den Veröffentlichungen der Artikel von Herrn Weber, aber … Das IPCC berücksichtigt in der WG1 nur Veröffentlichungen in der wissenschaftlichen Literatur. Auf welchen wissenschaftlichen Artikel soll sich das IPCC denn beziehen, um Ihre Erkenntnisse einzubeziehen?
Alles blöder Quatsch!
Die richtige Zahl heißt NULL
„Bislang wurden 150 Berechnungsmethoden dafür vorgeschlagen, dementsprechend hoch ist die Schwankungsbreite des Möglichen.“ So berichtete 2018 ORF Science:
https://science.orf.at/v2/stories/2890017/
2018 wurde die im Link beschriebene Studie im Blatt „Nature“ gebracht. Damals war von 2,8°C die Rede. Nun soll also die neue Studie von Lewis im Mittel 2,16°C sein.
Glaubt denn irgendwer, jede weitere Studie mehr über diese 150 bereits existierenden bringt Gewißheit? Alleine die riesige Zahl der Ansätze zur Bestimmung zeigt doch, daß man überhaupt nicht weiß, wie man an diese Frage konkret herangehen soll.
Alles was über ECS berichtet wird, halte ich für verzweifelte Auswüchse verblendeter Klimatologenegozentrik! Warum? Weil ohne entsprechend hohen ECS-Wert die ganze Theorie in sich zusammenbricht! Für mich hat diese Theorie noch nie existiert, weil sie gegen Gesetze der Physik verstößt.
Und in welches Loch oder in welche Löcher der Erde stecken die Klima-(A….-)Löcher das Thermometer für die physikalische Pseudo-Größe „Klimasensitivität“ eigentlich hinein?
Eine Klimasensitivität, wenn man schon an das CO2-Märchen glaubt, weil man damit extrem gut Geld und Vermögen umverteilen kann, kann doch nur auf eine Energieänderung, also Wärme bezogen sein. Eine ordentliche Gegenstrahlung, der ja im gegenstrahlenden Atom zunächst ein Quantensprung der Größe h * ny (h=Plancksches Wirkungsquantum, ny=Frequenz des Lichtimpulses) vorausgegangen sein muss, kann ja nur wieder ein Energiequant abgeben. Ein Energiequant hat ja nun einmal keine Temperatur, sondern kann erst beim Auftreffen der Strahlung auf eine Masse eine Energieerhöhung erzeugen, die dann in Folge mit einer höheren Temperatur antwortet.
Und schon sind wir wieder bei dem Quatsch der gemittelten globalen Temperatur, die den gleichen Wert hat, wie die gemittelte Telefonnummer von Berlin. Dieser Unfug wird solange von den Geldverdienern, dummen Medienvertretern, Gretas, Luisas und Rahmstorfs wiederholt, bis 97% sich über diesen Unsinn einig sind, weil sie mit dem Planckschen Wirkungsquantum nichts anfangen können. Dann schreibt man IPCC darüber, und schon sind die heiligen Klimaworte gesprochen. – Als ein Schellnhuber würde ich mich über die gelungene Massenpsychose krumm und schräg kaputt lachen und mich weiter als einen den Globus streichelnden Guru ablichten lassen!
Noch eine kleine Ergänzung zu einer wie auch immer gemittelten Global-Temperatur. Mathematisch muss man etliche Tausende gerne auch adjustierte oder sonst wie von Rahmstorf und Co verbogenen Einzeltemperaturen zunächst summieren. Das Ergebnis ist eine „Summentemperatur“ im Millionen- oder Milliardenbereich, wo man dann schnell Kelvin als Einheit dahinter schreibt, bevor man sie durch Division wieder klein macht. Was sind denn eigentlich aufsummierte 784.372.596.742 Kelvin? Kann man da physikalisch noch irgend etwas damit anfangen? – Es ist besser, nur sich an der Zahl zu ergötzen, so wie das gelernte Statistiker tun, und die Einheit Kelvin nicht weiter zu vergewaltigen.
Vielleicht glaubt ja auch jemand in Potsdam, man könne Geschwindigkeiten von vielen Fahrzeugen summieren und weist damit nach, dass man mit der so gebildeten Summe die Lichtgeschwindigkeit spielend überschreiten kann.
Danke für den Artikel und Nennung der Klimasensitivität bei den unterschiedlichen Computerspielchen der gut bezahlten CO2-Märchengruppen: „Die im IPCC AR6 verwendeten Klimamodelle zeigten Werte für die Klimasensitivität von 1,8°C bis 5,6°C.“ Lewis hat nun Eingangsparameter verschoben: „Die Ergebnisse von Lewis‘ Analyse ergaben eine wahrscheinliche Spanne von 1,75 bis 2,7°C.“ Schön, und wie hoch ist die Klimasensivität tatsächlich? Kein Versuch konnte bislang irgendwelche Größen liefern, es gibt auch keinerlei technische Anwendung des behauteten CO2-Treibhauseffektes. Dieser Wissenschaftsirrtum – Verwechslung mit dem Wärmeinseleffekt- wäre nicht schlimm, wenn die Politik nicht auf diesem Irrtum die Weltrettung aufbauen würde. Kampf dem Klimawandel hört man allerorten in Deutschland. Alle Maßnahmen zur CO2-Reduzierung sind teuer und bewirken nichts, einschließlich der unnützen CO2-Steuer. Die alternativen Energien, dunkle Solarpanelen und die Windräder erhöhen sogar beträchtlich den WI-effekt im Sommer und tragen damit in den letzten 30 Jahren zur Klimaerwärmung bei, leider nur im Sommer. Auch deshalb ist der WI-effekt bei den Wetterstationen im Winter viel kleiner, da nur die Gebäudeheizung erwärmt. Richtig ist: Die Klimaerwärmung findet hauptsächlich tagsüber im Sommer statt. Die Zahl der heißen Tage wird weiter zunehmen und Abhilfe bringt nur eine Wiedervernässung der Landschaft, da die Zahl der Sonnenstunden ausgereizt sind. Es wird Zeit mit diesem Aberglauben der CO2-erwärmung Schluß zu machen.