Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre lag in 2021 bei 0,0415% (415 ppm), der weltweite anthropogene CO2-Eintrag in die Atmosphäre bei 0,000 47% (4,7 ppm), der anthropogene CO2-Anteil Deutschlands bei 0,000 009% (0,09 ppm) – Letzteres nicht messbar.
Dr.-Ing. Erhard Beppler
Fazit.
Die in Teil I beschriebenen Maßnahmen zur Einstellung der Klimaneutralität sollen nun in 2045 vollzogen werden, obwohl bei einem CO2-Gehalt in der Atmosphäre von 0,0415% (415 ppm) in 2021 nur 0,000 47% (4,7 ppm) aus weltweiten anthropogenen Quellen stammen bei einem Anteil Deutschlands von nicht messbaren 0,000 009% (0,09 ppm).
Der weltweite anthropogene Anteil in der Atmosphäre liegt damit in 2021 bei 4,7/415 bzw. 1%, der deutsche Anteil bei 0,09/415 bzw. 0,02%, d.h. 99% CO2 in der Atmosphäre sind in 2021 auf natürliche Quellen zurückzuführen.
Es ist sachlich nicht zu begreifen, wenn der Weltklimarat (IPCC) davon ausgeht, dass der gesamte Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre seit der Industrialisierung ausschließlich auf anthropogene Quellen zurückzuführen ist.
Es ist wohl in der Geschichte der Menschheit noch nicht vorgekommen, dass ein hoch entwickeltes Land wie Deutschland wegen eines nicht messbaren Stoffes (0,000 009% CO2) sich wissentlich selbst zugrunde richtet.
1. Einleitung
Der Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) geht davon aus, dass der Anstieg des CO2-Gehaltes der Atmosphäre seit dem Beginn der Industrialisierung ausschließlich auf den anthropogenen Eintrag in die Atmosphäre zurückzuführen ist. Außerdem wird angenommen, dass der Austausch zwischen Atmosphäre, Ozean und Biosphäre vor der Industrialisierung zu einem quasi stabilen Klimazustand geführt hätte, der erst durch die menschlichen Quellen außer Kontrolle geraten sei, obwohl das physikalisch-chemische Verhalten von CO2 aus natürlichen und anthropogenen Quellen gleich ist.
Diese anthropogene Quelle seit der Industrialisierung soll zu einer Temperaturerhöhung infolge eines Treibhauseffektes geführt haben.
Einen stabilen Klimazustand im Sinne eines Gleichgewichtes ist höchst unwahrscheinlich (so entweicht als Beispiel in Äquatornähe CO2 aus dem Meer (CO2-Löslichkeit fällt mit steigender Temperatur), während es in den kalten Meeren des Nordens wieder aufgenommen wird), ebenso kann es einen Treibhauseffekt nicht geben, da im Sinne eines Treibhauseffektes die Wärmeenergie aus großen Höhen mittels Strahlungstransportes entgegen dem Temperaturgradienten zur Erdoberfläche gelangt, was nach dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre nicht möglich ist.
Seit dem Eiszeitalter steigt erst die Temperatur und im Nachlauf der CO2.Gehalt in der Atmosphäre, wie Messungen ergeben haben.
Ungeachtet dieser Fakten hat die Bundesregierung im Rahmen des „Osterpakets 2022“ vom 06.04.2022 beschlossen, über Zwischenschritte in 2030 und 2035 die Klimaneutralität bis 2045 einzustellen.
2. Betrachtungen zum anthropogenen CO2-Anteil in der Atmosphäre und ihre Bedeutung für die Modelle des IPCC
Auf den marginalen Anteil der anthropogenen CO2-Emissionen in der Atmosphäre ist wiederholt hingewiesen worden, der weitaus höhere Anteil wird auf natürliche Einflussgrößen zurückgeführt. (1-6)
So konnte auch der Abfall der weltweiten anthropogenen CO2-Emissionen durch Corona in 2020 nicht nachgewiesen werden (Bild 1). (2,4,6,10,11,12)
Bild 1: Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre
Weiterhin wurde gefunden, dass über die Darstellung weder der erhöhten jährlichen Zunahmen noch Abnahmen weltweiter anthropogener CO2-Emissionen über die Zeit auch nicht der geringste Einfluss auf die gemessenen CO2-Gehalte nachgewiesen werden konnte, wohlwissend dass von einer unmittelbaren Durchmischung der in die Atmosphäre eingetragenen CO2-Emissionen ausgegangen werden muss (Bild 2). (13)
Bild 3: Jährliche Änderungen der anthropogenen CO2-Emissionen
Auch in einer Auftragung der anthropogen in die Atmosphäre eingebrachten CO2-Menge seit dem Beginn der Industrialisierung bis 2020 konnte die Marginalität des anthropogenen Anteiles in der Gesamtatmosphäre nachgewiesen werden (Bild 6). (8)
Bild 3: Entwicklung der anthropogenen und natürlichen CO2-Gehalte in der Atmosphäre
Auf der Basis einfacher Grundrechnungsarten kann inzwischen auch der anthropogene CO2-Anteil in der Atmosphäre für 2021 ausgerechnet werden:
– Die Atmosphäre enthielt z.B. in 2021 415 ppm CO2 (0,0415 %) (Bild 1)
– Über das Gewicht der Atmosphäre errechnet sich dann für 2021 eine CO2-Menge in der Atmosphäre von 3229 GT CO2 bzw. 880 GT Kohlenstoff oder 2.12 GT Kohlenstoff/ppm CO2
– Die weltweiten anthropogenen CO2-Emissionen in 2021 lagen bei 36,3 Mrd. T CO2 bzw. 36,3 GT CO2 oder 9,9 GT Kohlenstoff
– Aus diesen schlichten Stoffbilanzen errechnet sich dann für 2021 ein weltweiter anthropogener CO2-Anteil in der Atmosphäre von
415 ppm CO2/ 880 GT Kohlenstoff x 9,9 GT Kohlenstoff = 4,7 ppm CO2 anthropogen
Damit setzen sich in 2021 die CO2-Gehalte der Atmosphäre wie folgt zusammen:
– CO2 anthropogen weltweit 4,7 ppm (0,000 47%)
– CO2 aus natürlichen Quellen (abnehmende CO2-Löslichkeit
der Meere mit steigender Temperatur, Vulkane, etc.) 410 ppm (0,0410%)
415 ppm (0,0415%)
Damit werden weltweit 1% (4,7/415×100) über anthropogene Quellen in 2021 in die Atmosphäre eingetragen, über natürliche Einflussgrößen 99%.
Der weltweite anthropogene CO2-Gehalt der Atmosphäre von 0,000 47% in 2021 wird von 1200 Wissenschaftlern und Fachleuten in einer CLINTEL-Erklärung in seiner Marginalität bestätigt, wonach es keine Klimakrise gibt. In dieser Erklärung wird darauf hingewiesen, dass in 2020 2,58 ppm (0,000 258%) CO2 anthropogen in die Atmosphäre eingetragen wurden bei einem Gesamt-CO2-Gehalt von 414 ppm (0,0414%), d.h. 2,58/414 oder 0,6 % (Bild 4). (14)
Bild 4: Zusammensetzung der Atmosphäre
Der anthropogene CO2-Anteil Deutschlands an den weltweiten Emissionen liegt in 2021 bei 675 Mio. t CO2 (Teil I), weltweit bei 36,3 Mrd.t oder 1,86%.
Das entspricht einem deutschen Beitrag am weltweiten anthropogenen CO2-Ausstoß in 2021 von
4,7 ppmCO2 x 0,0186 = 0,09 ppm oder 0,000 009% –
dieser Wert ist nicht messbar!
Der Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) geht in seinen Modellrechnungen zum Einfluss von CO2 auf das Klima davon aus, dass der gesamte Anstieg des CO2-Gehaltes der Atmosphäre nach der Industrialisierung auf menschliche CO2-Emissionen zurückzuführen ist – was für eine Fehlleistung.
Folglich können die Klimamodelle des IPCC die Wirklichkeit nicht nachvollziehen, wohl aber produziert das IPCC in all seinen Berichten ständig Angst vor der Erwärmung durch anthropogenes CO2, was vor allem in Deutschland zu einer geradezu medialen Angstproduktion ausufert ohne jeden Kontakt zu einer Fakten-Analyse.
3. Schlussbetrachtung
Um einen deutschen nicht messbaren CO2-Eintrag in die Atmosphäre von 0,000 009% (0,09 ppm) abzubauen, soll wider die Anwendung technischer Fakten auf den Einsatz von Kohlenstoff-Trägern (Braunkohle, Steinkohle, Gas, etc.) verzichtet werden zugunsten einer ausschließlichen Stromerzeugung über Wind und Sonne.
Lieber versteigen sich die Politiker in das Anbieten von „Wärmestuben“, den bevorzugten Gebrauch von „Waschlappen“ und scheuen sich nicht, den Kölner Dom als verbindendes Element im Dunkeln zu lassen, nur weil man an die vom IPCC verbreitete Angst zum Einfluss von CO2 auf die Erderwärmung auf der Basis völlig untauglicher Modelle glaubt.
Es ist aus der Geschichte der Menschheit nicht bekannt, dass sich ein hoch entwickeltes Land wie Deutschland wegen des Abbaus eines nicht messbaren Stoffes (0,000 009% CO2) wissentlich selbst zugrunde richtet.
Wie sagt das Ausland: „Die dümmste Energiepolitik der Welt.“
4. Quellen
1. Harde, H.: „What Human Contribute to Atmospheric CO2: Comparison of Carbon Cycle Models with Observations“, Earth Sciences, 2019; 8(3): 139-158
2. De Vos, R,: “CO2 und Corona”, EIKE, 06.06.2020
3. Schonefeld, CH.: “Der globale Kohlenstoffhaushalt, schöne Zahlen, vorgetäuschtes Vertrauen, aber höchst fragwürdig (Teil 1,2,3)“, EIKE, 10.06.2020; 12.06.2020; 13.06 2020
4. De Vos,R.: „Co2 und Corona-update“, EIKE, 29.07 2020
5. Spencer, C.: “Kohlenstoff- Kreislauf”, EIKE, 18.06.2021
6. Spencer, C.: “Anthropogenes CO2 nebst den erwarteten Folgen einer Eliminierung derselben”, EIKE, 28.03.2021
7. Schrijver, F.: „Warum steigt die CO2-Konzentration?“, EIKE, 27.04.2022
8. Beppler, E.: „Quantifizierung des marginalen anthropogenen CO2-Gehaltes in der Atmosphäre- ein seit Jahrzehnten überfälliger Schritt“, EIKE, 26.12.2020
9. Roth, E.: „Abgesagt! Dem Klimanotstand bricht die Basis weg.“ 2020
10. Beppler, E.: „Die Fragwürdigkeit der Gründe für den angeblichen CO2-Anstieg in der Atmosphäre und zum möglichen Einfluss auf das Klima“, EIKE, 18.10 2020
11. Limburg, M.: „Weltweite COVID19 begründete Lockdowns ändern am Anstieg der CO2-Konzentration nichts- WMO fordert trotzdem CO2-Reduktion zu verstärken“, EIKE, 30.10.2021
12. Wojick, D.: „CLINTEL listet die Fehler des IPCC für TOP 26 auf“, EIKE, 02.11.2021
13. edmhdotme: „Globale anthropogene CO“-Emissionen 1965-2021: BP-Daten“, EIKE,12.07.2022
14. Bromley, B.: „1200 Wissenschaftler und Fachleute erklären: „Es gibt keine Klimakrise“, EIKE, 24.08.2022
Für diejenigen, die ein klein wenig mitzudenken bereit sind; Antwort vor allem auf Dietzes Kommentar vom 18.09.2022 um 20:07:
Natürlich gilt die Proportionalität zwischen Konzentration und Entnahme nur näherungsweise, z. B. weil die Fotosyntheseleistung auch von der Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit abhängt. Aber prinzipiell wird die Proportionalität von der Physik gefordert und solange ihre wenigstens näherungsweise Gültigkeit nicht widerlegt ist, gilt sie und damit müssen die natürlichen Freisetzungen ganz wesentlich stärker zugenommen haben als an anthropogenen Freisetzungen hinzugekommen ist. Die CO2-Zunahme muss dann hauptsächlich aus natürlichen Quellen stammen und die Klimaerwärmung kann höchstens untergeordnet vom Menschen verursacht sein. Das Klimaproblem ist dann ein ganz anderes, als bisher meist angenommen wird.
Ein bisschen Eigenwerbung darf es vielleicht auch sein: Für alle, die tiefer in das Problem einsteigen wollen, habe ich meine Gedankengänge einschließlich einer vertieften Diskussion des Für und Wider in einem kleinen Büchlein zusammengeschrieben: Eike Roth: „Das große Klimarätsel: Woher kommt das viele CO2?“, BoD-Verlag Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7562-2033-5.
=> Die Zeitkonstante [in Jahren] ist definiert als gesamtes Inventar/jährliche Entnahme… Die Atmosphäre kennt weder „Kreisfluss“ noch „Senkenfluss“.
* Herr Dr. Roth, Sie interpretieren den C-Kreislauf falsch indem Sie den Kreisfluss bei 280 ppm, der bei der Berechnung der 1/e-Zeitkonstanten ausgeklammert werden muss, irrtümlich als Senkenfluss behandeln. Die Modellierer, welche auch keine relevante natürliche Netto-Emission annehmen, machen diesen Fehler nicht. Denken Sie an mein Beispiel mit der Wassertonne, in die wir derzeit fast doppelt soviel Wasser schütten wie durch das Leck abfliesst.
Wir ergänzen die Tonne nun durch einen Kreisfluss. Da hierdurch stets dieselbe Menge Wasser zufliesst wie abfliesst, hat der Kreisfluss keinen Einfluss auf den Pegel und auf die 1/e-Zeitkonstante = Verweilzeit = Inhalt oberhalb vom Leck, dividiert durch den Leckfluss. Nur diese Zeitkonstante bestimmt den Pegelanstieg. Die Entnahme durch den Kreisfluss ist irrelevant.
Entscheidend ist also der effektive CO2-Senkenfluss welcher proportional zu ppm-280 ist. Und wie dieser anthropogen verursachte Senkenfluss über Jahrhunderte durch den anthropogenen Anstieg ppm-280 als Differenz zwischen Absorption und Emission bei Ozeanen und Biomasse zustande kommt, habe ich hier am 18.9. 20:07 erklärt.
Herr Dietze, wenn Sie eine Wassertonne mit einem Leck im Boden haben und 80 Einheiten pro Jahr von oben zulaufen lassen (entsprechend 80 ppm/a), dann steigt der Wasserspiegel so lange, bis der Ausfluss ebenso 80 Einheiten pro Jahr beträgt. Wenn Sie den Zulauf um 5 % erhöhen, steigen der Wasserspiegel und mit ihm der Ausfluss weiter, bis auch der Ausfluss um 5 % erhöht ist. Dann herrscht wieder Gleichgewicht.
Die Atmosphäre verhält sich prinzipiell genauso: Wenn Sie die Freisetzung in sie um 5 % erhöhen, erhöht sich auch die Entnahme aus ihr um 5 %. Der Unterschied besteht nur darin, dass der Ausfluss aus der Tonne als Strömung einer Flüssigkeit dem Torricelli-Gesetz folgt und damit proportional zur Wurzel aus dem Wasserstand ist, während die Entnahme aus der Atmosphäre durch Diffusion erfolgt und damit gemäß Henry-Gesetz proportional zur Konzentration ist. Das ist quantitativ wichtig, spielt für das grundsätzliche Verständnis aber keine Rolle. Bei der Atmosphäre ist mit 5 % erhöhter Freisetzung unvermeidbar auch die Konzentration um 5 % erhöht (im Gleichgewicht, vorher weniger!). Und wenn umgekehrt die Konzentration um 50 % erhöht ist, dann muss auch die Freisetzung um 50 % erhöht sein (wenn das Gleichgewicht erreicht ist, wenn die Konzentrationserhöhung um 50 % schon vorher erreicht wird, muss die Freisetzung noch höher erhöht sein).
Sie müssen den C-Kreislauf so interpretieren, dass er diesen physikalischen Gesetzen gerecht wird. Ihre Interpretation geht davon aus, dass von den 415 ppm CO2 in der Atmosphäre die ersten 280 ppm sich anders verhalten als die restlichen 135 ppm. Das geht aber nicht, weil alle CO2-Moleküle gleich sind.
Sie sagen, dass man „den Kreisfluss bei 280 ppm bei der Berechnung der 1/e-Zeitkonstanten ausklammern muss“. Genau das ist aber der Fehler. Zum „Ausklammern“ halten Sie offensichtlich den Ausfluss durch das Loch im Boden künstlich konstant und bei erhöhtem Wasserstand fließt das „überschüssige“ Wasser auf einem ganz anderen Weg ab, nämlich durch eine zusätzliche Öffnung in der Behälterwand auf Höhe des alten Wasserstandes, durch die bei diesem nichts abfließt. Durch die Größe dieses Loches können Sie zwar die Ausflussmenge durch dieses Loch bestimmen, aber bei konstanter Lochgröße auch nicht so, dass immer gerade die Hälfte des erhöhten Zuflusses ausfließt. Selbst da kann Ihr Modell die realen Verhältnisse in der Atmosphäre nicht richtig beschreiben. In der gibt es zweifelsfrei keine „feste Umwälzung“ und keinen separaten Ausfluss für alles CO2, das über diese feste Umwälzung hinaus vorhanden ist. In ihr sind alle Senken für alle CO2-Moleküle gleichberechtigt und alle verändern ihre Entnahmemenge in Abhängigkeit von der Konzentration. Wenn man die Atmosphäre richtig abbilden will, darf man weder etwas ausklammern noch etwas unterschiedlich behandeln.
Entscheidend ist immer der Zufluss. Der bestimmt, welche Konzentration sich (im Gleichgewicht) einstellt. Und wenn er sich nur langsam ändert, dann sind wir immer sehr nahe an diesem Gleichgewicht. Wird er konstant gehalten, wird dieses Gleichgewicht sehr rasch und ohne große Änderungen erreicht.
=> Wenn Sie den Zulauf um 5 % erhöhen, steigen der Wasserspiegel und mit ihm der Ausfluss weiter, bis auch der Ausfluss um 5 % erhöht ist. Dann herrscht wieder Gleichgewicht. Die Atmosphäre verhält sich prinzipiell genauso: Wenn Sie die Freisetzung in sie um 5 % erhöhen, erhöht sich auch die Entnahme aus ihr um 5 %… Ihre Interpretation geht davon aus, dass von den 415 ppm CO2 in der Atmosphäre die ersten 280 ppm sich anders verhalten als die restlichen 135 ppm. Das geht aber nicht, weil alle CO2-Moleküle gleich sind.
* Herr Dr. Roth, Sie haben immer noch nicht verstanden dass wir heute erst 55% des Anstiegs vom Gleichgewichtszustand erreicht haben, welcher erst in gut 150 Jahren erreicht wird. Der Pegelanstieg entspricht nur gut der Hälfte unserer Emission. Ihr grösster Fehler ist dass Sie die 1/e-Zeitkonstante (Zunahme des Inventars gegen vorindustriell, dividiert durch den Netto-SENKENFLUSS um den Faktor 16,2 zu klein berechnen.
Im vorindustriellen Gleichgewicht war nämlich der Netto-Senkenfluss NULL (also die Verweilzeit unendlich) weil das was absorbiert wurde, (nach 600 Jahren) auch wieder emittiert wurde. Genau das ist ja wegen der langen Transportdauer bei Ozeanen und Biomasse und heute bei 415 ppm erhöhter Absorption sowie verringerter Ausgasung nicht mehr der Fall. Deshalb muss ja der Kreislauf bei 280 ppm ausgeklammert werden und wir dürfen nur die anthropogen überlagerte Störung (!!) durch 415-280 ppm bei der Rechnung berücksichtigen.
Tatsache ist dass garnicht das System natürliches und anthropogenes CO2 unterscheidet, sondern unsere Berechnung von tau. Sie interpretieren den grossen natürlichen Kreisfluss grob falsch als Senkenfluss (!) und berechnen die sehr geringe sog. turnover time, während wir die mean residence time benötigen. Das machen im Prinzip sogar die IPCC-Modellierer richtig – abgesehen von den Fehlern des seriellen Oeschger-Diffusionsmodells für separate Teilmengen und Schichten der Ozeane mit remanent fraction und unterschiedlichen Zeitkonstanten. Wohlgemerkt wird auch unser heute emittiertes CO2 nach langer Zeit grossteils im Gleichgewicht wieder ausgegast werden, d.h. den Kreisfluss erhöhen und den Netto-Senkenfluss verringern, womit sich dann auch die anthropogene Zeitkonstante entsprechend erhöht.
Herr Dietze, es ist alles schon mehrfach gesagt worden. Die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre wächst mit der Konzentration. Daher bestimmt die Freisetzung, welche Konzentration sich im Gleichgewicht einstellt. Vorher kann sie (im Falle einer Erhöhung der Freisetzung) nur kleiner sein. Wenn Sie einen physikalisch plausiblen Prozess angeben können, bei dem bei einer Erhöhung der Freisetzungen um 5 %, egal aus welcher Quelle, die Konzentration um 50 % ansteigen kann, dann können wir gerne weiterreden. Anderenfalls macht es m. E. keinen Sinn.
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher ignoranten Hartnäckigkeit und welchem Mangel an Argumenten die Vertreter verbreiteter Ansichten diese gegen abweichende Begründungen für in der Natur zu beobachtende Phänomene zu verteidigen versuchen. In diesem Blog ist ein gutes Beispiel die Argumentation des Herrn Dietze gegen die Argumentationskette des Herrn Eike Roth. Dessen Kette von Argumenten ist in sich schlüssig. Seine Grundannahme, dass alle CO2 Moleküle identisch sind und daher gleich reagieren müssen, ist durch nichts zu widerlegen. Herr Dietze aber hängt offenbar Modellen nach, die gerade die Unterschiedlichkeit des Verhaltens von natürlich generiertem CO2 und menschlich generiertem CO2 voraussetzen. Es macht den Eindruck, dass die Intention hinter dieser Argumentationsweise das Bestreben ist, sich seine Gedankenwelt nicht durch Nestbeschmutzer zerstören lassen zu wollen. Neuen Ansätzen gegenüber offene Menschen würden in dieser speziellen Frage erst einmal zugeben, dass alle CO2- Moleküle gleich sind und daraus für die existenten Modelle selbstverständlich Fragen zu stellen sind.
Die Hartnäckigkeit des Leugnens offenkundiger Tatsachen in dieser Frage ist vergleichbar dem Beharren auf der Aussage, dass der Treibhauseffekt darin bestehe, dass die sog. Gegenstrahlung die Erdoberfläche zusätzlich aufheizt. Der Effekt der Atmosphäre, die ja keine eigenständige Energiequelle ist, einschliesslich dessen was da an Gegenstrahlung gemessen wird, dürfte wohl darin zu finden sein, dass die Abkühlung der initial von der Sonne erwärmten Erdoberfläche verlangsamt wird, nicht aber in einer zusätzlichen Aufheizung.
Sogar die Verfechter eines massgeblichen Einflusses von CO2 auf die Entwicklung der Klimaten der Erde argumentieren nicht ernsthaft mit dem Modell der Gegenstrahlung, sondern gehen davon aus, dass eine erwärmende Wirkung von CO2 auf einer Erhöhung der Abstrahlungshöhe in den Weltraum durch die zunehmende Konzentration von IR-aktiven Gasen beruht ( siehe zB Copenhagen Protocol). Das ist physikalisch plausibel im Gegensatz zur Idee der Ursache Gegenstrahlung. Der zusätzliche theoretische durch CO2 bewirkte Strahlungsantrieb von CO2 bei einer Verdoppelung von 280 auf 560 ppm beträgt dabei nach allgemeiner Meinung nur 3,7 Watt/m2. Die CO2- Konzentration beträgt z Zt bekanntlich ca. 415 ppm, so dass wir und so etwa auf der Hälfte der Wegstrecke befinden.
Die tatsächlich nicht entscheidende Bedeutung von CO2 kann dann vor dem Hintergrund der realen Stärke der solaren Einstrahlung an klaren Tagen einerseits, dem Grad der durchschnittlichen Wolkenbedeckung der Erde andererseits und der logarithmischen Funktion der Erwärmungswirkung von CO2 ermessen werden.
Herr Oelschläger, der Grundannahme dass alle CO2 Moleküle identisch sind, widerspreche ich nicht. Aber die müssen deshalb nicht alle gleich behandelt werden. Wenn Dr. Roth aus Atmosphäreninhalt / ozeanischen Kreisfluss (der KEIN Senkenfluss ist) fälschlich die Zeitkonstante tau (=Verweilzeit) berechnet, erhält er mit den ppm tau=415/122=3,4 Jahre. Dr. Beppler nimmt da nur 1 Jahr, was absoluter Weltrekord ist. In Wirklichkeit gilt für die antropogene Emission tau=(415-280)/2,45=55 Jahre.
Dass sich diese Zeitkonstante um den Faktor 16,2 (!) von 3,4 unterscheidet, liegt natürlich nicht daran dass die Senken Ozeane und Biomasse das natürliche CO2 vom anthropogenen unterscheiden und ersteres um den Faktor 16,2 schneller versenken.
Der heutige ozeanische Kreisfluss entsteht durch erhöhte CO2-Aufnahme bei 415 ppm in polaren Breiten, Absinken und dann nach etwa 600 Jahren Transport Aufsteigen und verminderte Entgasung von altem Wasser mit 280 ppm (!) in tropischen Breiten. Eine anthropogene ppm-Erhöhung führt also zu mehr CO2-Aufnahme und Jahrhunderte lang zu weniger Ausgasung.
Damit haben wir eine Unterscheidung und auch die anthropogene Senke. Bei der Biomasse ist es beim Wachsen und Verrotten von Bäumen ähnlich. Bei 415 ppm wachsen die Bäume mehr, aber es dauert etwa 130 Jahre bis die Verrottung ansteigt. Auch da ergibt sich eine anthropogene Senke. Und die Absorption von Gegenstrahlung führt dem solar beheizten Boden zusätzliche Energie zu. Jedes W/m² ergibt bei 288 K +0,184 Grad.
Sehr geehrter Herr Dietze,
ich halte Ihre Aussage, dass zwar alle CO2- Moleküle gleich seien, aber nicht gleich behandelt werden müssten, für schlichtweg abenteuerlich. In theoretischen Modellen kann das der menschliche Geist sicher bewerkstelligen. Ich bin aber mit Herrn Roth der Meinung, dass die Natur das nicht kann. Die vielfältigen Senken kommen mit gut durchmischter Luft in Kontakt, in der sich viel CO2 aus natürlichen und wenig CO2 aus menschlichen Quellen befindet (ebenfalls gut durchmischt) und die Entnahme richtet sich nach der jeweils auftretenden Konzentration. Alle CO2- Moleküle sind gleich und verhalten sich an den Senken auch gleich.
IPCC jedoch, insbesondere das Bern- Modell, unterstellen ohne sachliche Begründung unterschiedliche Reaktion. Das ist im Höchstmass gekünstelt!
Zum Thema Gegenstrahlung: Die einzige Energiequelle der Erde ist die Sonne, das dürfte nicht streitig sein. Die Solarstrahlung erwärmt die Erdoberfläche/ das Meer mit im Schnitt 145 Watt/m2. Die Oberfläche kühlt sich ab, u.a. durch langwellige Strahlung, die zT direkt ins All geht und zT absorbiert wird von IR-aktiven Gasen. Diese strahlen ihrerseits im Raumwinkel 360 Grad wieder ab, so dass nur die Hälfte der absorbierten Strahlung wieder zurückstrahlen kann. Bitte erklären sie mir den physikalischen Prozess, in dem unter diesen Rahmenbedingungen eine Rückstrahlung aus der Atmosphäre heraus entsteht, die mit ca. 350 Watt/m2 deutlich höher ist als die initiale, die Oberfläche erwärmende Solarstrahlung. Wie funktioniert dieser Verstärkungsprozess durch IR-aktive Gase?
Tom oelschläger am 18. September 2022 um 13:41
Wenn sie vergangene Diskussionen und das aktuelle Beispiel von Herrn Dietze ansehen, dann werden Sie feststellen, dass Herr Dietze diese Annahme gerade nicht macht. Im Gegenteil gab es nach einen Artikel von Herrn Beppler eine lange Diskussion, in der die Kommentierenden Herrn Beppler davon überzeugen wollten, dass das IPCC nicht die Annahme macht, dass sich die CO2-Molekühle verschieden verhalten …
Es ist eine reine Diskussion über die Massenbilanz. Wenn wir zusätzlich zum natürlichen Kreislauf X ppm hinzufügen, die Menge in der Atmosphäre aber nur um X/2 ppm steigt – was ist dann die Ursache für den Anstieg?
Wenn wir zusätzlich zur natürlichen Freisetzung von 80 ppm/a 5 % weitere Freisetzung hinzufügen, aus welcher Quelle auch immer, dann steigt die Konzentration an und mit ihr auch die Entnahme aus der Atmosphäre, solange, bis die Entnahme wieder gleich groß ist wie die Freisetzung (jeweils alle Quellen bzw. Senken zusammengenommen). Sie steigt also maximal um 5 % an, dann herrscht neues Gleichgewicht. Wenn wir aber eine um 50 % angestiegene Konzentration messen, dann muss die Freisetzung (alle Quellen zusammengenommen) um mindestens 50 % angestiegen sein. Zu einem anderen Ergebnis kommt man nur, wenn man für die zusätzlichen 5 % Freisetzung ein anderes Verhalten unterstellt als für die natürliche Freisetzung von 80 ppm/a. Das ist aber infolge der Gleichheit aller CO2-Moleküle unzulässig.
Infolge des hohen Umsatzes (Austausch von einem Viertel des Inhaltes pro Jahr!) und der relativen Konstanz der anthropogenen Freisetzungen müssten wir längst sehr nahe am Gleichgewicht sein. Dass die Konzentration überhaupt noch merklich weiter steigt, deutlich schneller als die anthropogenen Freisetzungen zunehmen, erfordert zwingend, dass auch die Freisetzung (alle Quellen zusammengenommen) deutlich schneller steigt als die anthropogenen Freisetzungen steigen. Dass die Konzentration gerade im halben Ausmaß der anthropogenen Freisetzungen steigt, ist reiner Zufall, ein physikalisches Gesetz hierfür gibt es nicht. Nach der Physik darf die Entnahme nur von der Konzentration abhängen und muss unabhängig davon sein, ob und wie viel CO2 gleichzeitig in die Atmosphäre freigesetzt wird.
Für diejenigen, die es genau nehmen: Das gilt streng genommen nur für reversible Störungen (Freisetzung aus den vorhandenen Senken) oder für unendlich große Senken, aber infolge des großen Speicherinhaltes im Ozean ist das hinreichend erfüllt.
Sehr geehrter Herr Müller,
Ihre Überlegung fusst auf einer falschen Prämisse. Sie gehen davon aus, dass es eine stabilen natürlichen Kreislauf gibt und der Zuwachs an atmosphärischem CO2 ausschließlich durch eine Akkumulation menschlich verursachter Überschüsse bewirkt wurde. Das erscheint mir aber zu einfach gestrickt. Fest steht doch nur, dass es einen Überschuss gibt. Fest steht nicht, wo der Überschuss herkommt.
Die Umwälzung des atmosphärischen CO2 ist mit ca. einem Viertel des Gesamtbestandes pro Jahr gewaltig, wobei aber die Gesamtmenge des jährlichen Ein- bzw. Austrags aber nur ungefähr angegeben werden kann. Messen kann man das nicht und Schwankungen dürften nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein. Die absolute Menge des antropoghenen Eintrags ist ja relativ präzise zu errechnen, aber wegen der Schwankungen ist der Anteil am Gesamteintrag nicht bestimmbar.
Aufgrund der Gleichheit aller CO2- Moleküle, dem daraus resultierendem gleichen Verhalten im Kontakt mit den Senken sowie der Abhängigkeit des Austrags von CO2 von seiner Konzentration ist evident, dass antrophogen verursachtes CO2 entsprechend seinem Anteil am Gesamtinventar in der Atmosphäre ausgetragen wird. Für unterschiedlich lange Verweilzeiten von natürlichen und antropoghenem CO2 gibt es keine sinnhafte Erklärung.
Damit fällt das simple Rechenmodell „280ppm natürlicher Bestand plus Summe der jährlichen vom Menschen verursachten Überschüsse entspricht von 1850 bis 2022 415 ppm“ in sich zusammen.
Der Anstieg des CO2- Inventars in der Atmosphäre kann nicht allein durch antropoghen verursachtes CO2 verursacht worden sein.
Tom Oelschläger schrieb am 20/09/2022, 15:58:10 in 300705
Sie behaupten, die Prämisse sei falsch, liefern aber keinerlei Beleg dafür. Wenn man nach den Ice core Daten geht, dann war der CO2-Gehalt lange Zeit relativ stabil – auch in Zeiten, als es ähnlich warm war, wie heute.
Ich hatte glaube ich gerade darauf hingewiesen, dass diese Annahme nicht gemacht wird. Vielleicht bei den Aussagen nochmal genau hinschauen …
Hier ist unklar, was Sie genau meinen. Falls Sie meinen, die aktuelle Zusammensetzung der Atmosphäre solle sich durch diese Näherung bestimmen lasse, dann würde ich Ihnen recht geben. Das geht nicht so einfach. Aber ich habe noch niemanden gesehen, der mir überzeugend erklärt, wie wir etwa 260ppm CO2 emitieren können, der CO2-Gehalt in der Atmosphäre um 130ppm steigt, die Ursache aber natürlich ist.
Auf einer alleinigen Ursache besteht glaube ich auch niemand. Aber der Anteil, der aufgrund einer höheren Temperatur aus den Ozeanen ausgast, ist nicht gross genug, um den Anstieg zu erklären.
Wie wollen Sie von einer Abstrahlhoehe auf eine Bodentemperatur schließen?
Ein paar wichtige Punkte:
=> Der seit mindestens ca. 20 Jahren zu beobachtende Anstieg der CO2-Konzentration um regelmäßig ca. 2 ppm/a kann nur zustande kommen, wenn die (gesamten) Freisetzungen ausreichend schnell wachsen. Die anthropogenen Freisetzungen allein wachsen hierfür viel zu langsam… Die Diskussion der Klimawirksamkeit des CO2 (der Stärke des Treibhauseffektes) verliert ihre Bedeutung.
Herr Dr. Roth, Sie verwechseln – da Sie die Dynamik des C-Kreislaufs falsch verstehen, die CO2-Verweildauer nicht kennen und heute schon den Gleichgewichtszustand (der bisher nur zu etwa 55% erreicht ist) annehmen – hier Emission und Anstieg der Emission. Stellen Sie sich als Experimemtalphysiker hinsichtlich der anthropogenen Störung einfach eine Tonne mit einem Leck vor, in die Wasser geschüttet wird – und zwar fast doppelt so viel wie derzeit herausfliesst. Die mittlere Verweilzeit (1/e-Zeitkonstante tau) ist Inhalt oberhalb des Lecks, dividiert durch den Leckfluss.
Der Pegel steigt langsam etwa nach einer e-Funktion an, und zwar auch dann wenn der Zufluss konstant ist! Erst wenn das Maximum fast erreicht ist – und das dürfte für CO2 bis 500 ppm bei heutiger Emission und langsam steigendem Senkenfluss wegen tau=55 a noch gut 150 Jahre (!) dauern – gilt das was Sie ohne jegliche Modellrechnung (ähnlich wie Dr. Beppler) behaupten, nämlich dass der heutige Pegel nur weiter steigt wenn auch der Zufluss steigt und dieser ansonsten vermeintlich nur von den grossen natürlichen Ausgasungen abhängt.
Dass die Stärke des Treibhauseffekts (hier bestimmt durch den Pegelanstieg) seine Bedeutung verliert, ist ein grotesker Irrtum, denn genau der TE entscheidet doch wie hoch der Klimaeinfluss wird, und ob wir die CO2-Emission reduzieren müssen. Wie ich nachgewiesen habe, kommt bei einer realen Verdoppelungssensitivität von etwa 0,6 Grad für die Emission von Deutschland kaum 1/100 Grad heraus. Ihre Vermutung dass bei nicht ansteigenden Emissionen die ppm-Zunahme nur natürlichen Ursprungs ist, entbehrt jeder Grundlage und stellt sämtliche Forschungsergebnisse sowie Modellrechnungen auf den Kopf.
Eigentlich sind der CO2-Keislauf der Atmosphäre und seine Dynamik einfach: Weil die Entnahme mit der Konzentration ansteigt, stellt sich (als Gleichgewicht) immer die Konzentration ein, bei der die Entnahme gleich groß ist wie die Freisetzung. Vor Erreichen des Gleichgewichtes kann sie nur kleiner sein. Und weil die natürliche Umwälzung jährlich etwa ein Viertel(!) des Inventars beträgt, wird das neue Gleichgewicht immer sehr rasch, innerhalb weniger Jahre erreicht. Deshalb läuft auch eine Störung, wenn sie nicht extrem groß ist, immer sehr nahe am Gleichgewicht ab.
Vor Beginn der Industriellen Revolution herrschte (zumindest angenähert) so ein Gleichgewicht bei ca. 280 ppm Konzentration mit ca. 80 ppm/a Entnahme und Freisetzung. Hinzugekommen sind zunächst einmal die anthropogenen Freisetzungen, die bis heute auf gut 4 ppm/a angestiegen sind. Das entspricht einer Erhöhung der gesamten Freisetzungen um etwa 5 %. Die Konzentration kann dadurch um höchstens ebenfalls ca. 5 % angestiegen sein, vor Erreichen des Gleichgewichtes sogar nur darunter. Da die Konzentration aber um ca. 50 % angestiegen ist, müssen die Freisetzungen insgesamt sehr viel höher angestiegen sein, und zwar um mindestens ca. 50 %.
Bezogen auf das heutige Inventar (ca. 415 ppm) sind die anthropogenen Freisetzungen eine kleine Störung in der Größenordnung von etwa 1 % pro Jahr. Bei einer so kleinen Störung kann sich kein Zustand weit weg vom Gleichgewicht einstellen. Werden die anthropogenen Freisetzungen beendet und alles andere gleich gelassen, stellt sich sehr rasch ein Gleichgewicht ein, und weil wir heute ca. 415 ppm haben, wir das sehr nahe an diesen 415 ppm liegen.
Weil die Zunahme der CO2-Konzentration vor allem natürlich verursacht ist und die anthropogenen Freisetzungen nur einen sehr kleinen Einfluss darauf haben, wird das Klima entweder von natürlichem CO2 bestimmt oder gar nicht von CO2, sondern von ganz anderen Einflussfaktoren. Für die Frage, ob wir unsere CO2-Freisetzungen reduzieren müssen, hat die Stärke des Treibhauseffektes (die Klimawirksamkeit des CO2) daher keine Bedeutung mehr: Wir müssen sie nicht reduzieren, weil sie nicht klimarelevant sind.
=> Werden die anthropogenen Freisetzungen beendet und alles andere gleich gelassen, stellt sich [wegen der Störung von nur 1%/a] sehr rasch ein Gleichgewicht ein, und weil wir heute ca. 415 ppm haben, wird das sehr nahe an diesen 415 ppm liegen… Weil die Zunahme der CO2-Konzentration vor allem natürlich verursacht ist und die anthropogenen Freisetzungen nur einen sehr kleinen Einfluss darauf haben, wird das Klima entweder von natürlichem CO2 bestimmt oder gar nicht von CO2… die Stärke des Treibhauseffektes (die Klimawirksamkeit des CO2) hat daher keine Bedeutung mehr.
* Herr Dr. Roth, Sie interpretieren den C-Kreislauf völlig falsch. Werden die anthropogenen CO2-Freisetzungen beendet und alles andere (wie z.B. Sonne und Wolken) gleich gelassen, stellt sich keinesfalls sehr rasch ein Gleichgewicht bei heutigen etwa 415 ppm ein, sondern die Konzentrationserhöhung sinkt allmählich mit einer Halbwertszeit von 38 Jahren wieder auf 280 ppm ab – siehe Fig.2 unter http://www.fachinfo.eu/dietze2020e.pdf
Dass die Klimawirksamkeit des CO2 (die real etwa 0,6 K pro Verdoppelung ist, wie Messungen und strahlungsphysikalische Berechnungen ergeben) keine Bedeutung mehr hat, ist ein grosser Irrtum – auch wenn die Emission von Deutschland rechnerisch längerfristig nur 0,01 Grad bewirkt. Sorry, aber anhand Ihrer Argumente scheint mir, Sie halten sich vielleicht für den einzig Erleuchteten unter Tausenden von Wissenschaftlern welche vermeintlich nichts weiter als IPCC-Jünger und „Treibhausblödel“ sind.
Herr Beppler, ich wundere mich über die 10.000 € welche Björn Lomborg pro EU-Person berechnet hat. M.W. wurden die Kosten für die (nicht realisierbare) totale Umstellung auf Ökostrom in D auf 6 Billionen € geschätzt. Das wären pro Einwohner 72.290 € – und zwar ohne die Kosten für den nötigen gigantischen saisonalen Jahresstromspeicher, soweit man auf die vielen Backup-Kraftwerke verzichten will.
Verglichen mit Goldisthal, einem der grössten Pumpspeicherwerke Europas zu 620 Mio €, würde bei unserem gesamten Strombedarf von etwa 600 GW ab 2045 (und saisonal für 25 Tage Dunkelflaute gerechnet) gut 42.000mal (!!) Goldisthal benötigt. Das wären allein für diesen (ja keinesfalls realisierbaren) Speicher pro Einwohner in D 314.000 €.
In Bild 3 geben Sie immer noch grob falsch den anthropogenen CO2-Anstieg seit 1870 mit nur 4,7 ppm (!!) an (Anteil von D: 0,09 ppm), obwohl 420-280=140 ppm sind und der Anstieg heute bei 2 ppm/a liegt.
Lomborg hat die Kosten bis 2030 bei fit for 55 berechnet.
Welche Zeit und welcher Wert liegt den 6 Billionen zugrunde?
Hallo Herr Dietze,
über Ihre Aussage
„In Bild 3 geben Sie immer noch grob falsch den anthropogenen CO2-Anstieg seit 1870 mit nur 4,7 ppm (!!) an (Anteil von D: 0,09 ppm), obwohl 420-280=140 ppm sind und der Anstieg heute bei 2 ppm/a liegt.“
haben wir schon häufig gestritten (zuletzt meine Mail an Sie vom 29.06. 2021), wir sollten das Fass nicht erneut öffnen.
Herr Dr. Beppler, Sie haben in Teil 1 unsere energiewirtschaftlichen Probleme detailliert dargestellt, welche sich durch die Reduktion von CO2 ergeben. Damit sollen wir ja (mit etwa 1,8% Anteil) dazu beitragen dass ein unzulässiger globaler Temperaturanstieg vermieden wird.
In Teil 2 zeigen Sie dass nach Björn Lomborg – offenbar mit dem grob falschen Kumulations- und Restbudget-Ansatz des IPCC – auf dem CO2-Reduktionspfad der EU gegen Null (wobei fast die gesamte Emission in der Atmosphäre verbleibt) bei Reduktion um 55% statt um 40% bis 2030 nur 12,7 GtCO2e weniger verbleiben und damit der Temperaturanstieg bis 2100 nur um 0,004 Grad geringer wird. Da aber NetZero bis 2050 nicht infrage gestellt wird, erscheint das wenig hilfreich.
Sie behaupten und bestehen fälschlich darauf dass in 2021 trotz eines Eintrags von 4,7 ppm pro Jahr gegen 1870 nur 4,7 ppm Anstieg entstanden sind und somit 99% des CO2 von 415 ppm in der Atmosphäre auf natürliche Quellen zurückzuführen sind. Damit nehmen Sie für unsere Emission eine Verweildauer von nur einem Jahr (!!) an. Die 1/e-Zeitkonstante (= mittlere Verweilzeit = Überschuss_ppm-280/Senkenfluss_ppm) beträgt jedoch 55 Jahre.
Da Sie sich offenbar weder mit der realen Klimasensitivität noch mit dem realen Anstieg der Senkenflüsse des CO2 befasst haben, konnten Sie nicht zeigen wie gering der Temperatureffekt der deutschen Reduktion wird. Bei einer CO2-Halbierung (um auf die heutigen 417 ppm zu stabilisieren) ereichen wir z.B. langfristig nur 0,0032 Grad*. Dieses weder bezahlbare noch realisierbare Vorhaben – insbesondere unsere CO2-Reduktion auf Null – ist also eher der teuerste Schildbürgerstreich aller Zeiten und völlig unnötig.
*) Die Reduktion von 700 auf 350 MtCO2/a ergibt im Gleichgewicht mit 1 GtC/a Senkenfluss pro 19,5 ppm 0,350/3,667•19,5=1,86 ppm. Mit der CO2-Verdoppelungssensitivität von 0,6 Grad (MODTRAN) und unter der Prämisse dass die heutige globale Gesamtemission im Gleichgewicht einen Anstieg auf max. 500 ppm verursacht und wir Deutschen diesen Anstieg um 1,86 ppm verringern, ergibt sich ein deltaT von 0,6•ln(500/(500-1,86))/ln(2)=0,0032 Grad.
P.S.: Erläuterungen zur Berechnung des Temperatureffekts der Dekarbonisierung von Deutschland findet man unter http://www.fachinfo.eu/dietze2022d.pdf
Trotzdem, die vorherrschende These, dass der CO2-Anstieg in der Atmosphäre seit der vorindustriellen Zeit überwiegend anthropogen ist, führt zu den wenigsten Widersprüchen. Die menschlichen Emissionen vergrößern die (deutlich größeren) natürlichen Emissionen. Der relativ kleine Beitrag der Menschen reicht aber aus, das langjährige Gleichgewicht zu verschieben. Wobei die natürlichen Emissionen Schwankungen unterliegen. Die offenbar größer sind als eine COVID-Delle und die auch die jährlichen Unterschiede bei den CO2-Zunahmen bewirken.
Eine ganz andere Frage ist, wie sich das segensreiche anthropogene CO2 auf das Klima und die globalen Temperaturen auswirkt. Alles spricht dafür, dass hier die Alarm-Forscher schamlos übertreiben.
Das ist eigentlich total einfach zu begreifen. Wenn man sich die antropogenen Emissionen pro Jahr ansieht und den Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre, dann ist es schwer, eine andere schlüssige Erklärung zu finden:
Observed atmospheric CO2 increase derived from direct measurements, taking the average of Mauna Loa (Hawaii) and the South Pole (thin solid line), and two ice cores: Law Dome (dashed thin line) and Siple (dotted thin line). This is compared to total anthropogenic emissions (thick solid line) and 46% of total emissions (thick dashed line).
Der Gehalt in der Atmosphäre steigt jedes Jahr um etwa die Hälfte des von uns emittierten CO2. Es gibt noch andere Kriterien, die das untermauern (Isotopenverhältnisse, …)
Für die Berechnung des anthropogenen CO2-Anteiles in der Atmosphäre hatte ich anhand von schlichten Formeln den Weg der Berechnung aufgezeigt (unter Bild 4).
Wenn man mit einer solchen Berechnung nicht einverstanden ist, erwarte ich einer Korrektur dieses Rechenganges.
Stattdessen werfen Sie als Gegenargument ein Bild – auch noch ohne Zitat – in die Debatte.
Auf diesem Niveau bin ich nicht an einer weiteren Diskussion interessiert.
Erhard Dr. Beppler schrieb am 16/09/2022, 10:56:51 in 300344
Ich nehme mal an, sie meinen unter dem 4. Bild – dem zweiten mit Bild 3 bezeichneten Bild. Unter Bild 4 gibt es keine passenden Formeln.
Unter dem zweiten Bild 3 setzen Sie die CO2-Emissionen von 2021 mit dem Co2-Gehalt der Atmosphäre in Beziehung, also einen Wert pro Jahr mit einem absoluten Wert. Allein die Einheiten sollten klarmachen, dass man ppm/a und ppm nicht direkt in Beziehung setzen kann. Damit lassen Sie die Emissionen der Jahre davor unter den Tisch fallen und kommen auf kleine Zahlen.
Zahlen, die man in Bezug setzen könnte, wären:
Is the airborne fraction of anthropogenic CO2 emissions increasing?Wolfgang Knorr
GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 36, L21710, doi:10.1029/2009GL040613, 2009
Diese Darstellung hatten wir in früheren Diskussionen zu dem Thema schon, ich nahm an, Sie könnten das noch einorden.
Hatten sie nicht gerade gesag:
Sie setzen mal eben Emissionen mit einem ppm Anstieg in Beziehung. Ist das nicht falsch?
Sieht es nicht so aus, das wenn die Natur 95% vom CO2 durch die Atmosphaere durchsetzt und der Mensch nur 5%, das der Anteil vom CO2 in er Atmosphaere nie groesser sein kann als 5%?
Muss man dann nicht davon ausgehen, das von den 400 ppm nur 5% vom Menschen sind?
Oder an welcher Stelle sortiert die Natur das CO2 in menschengemacht oder nicht?
Laut IPCC nimmt die Erde 50% der CO2 Emissionen der Menschen auf.
Net Zero ist demnach ueberfluessig und Net 50 waere der richtige Ansatz.
Wenn man Umweltministerin in D ist, kann man CO2 riechen. Zumindest behauptete sie das. Ich glaube, es war Svenja Schulze, möglicherweise aber auch bereits zuvor Barbara Hendricks.
Grüne Frauennasen im Ministerrang können also die heraufziehende CO2-Katatstrophe förmlich riechen! Wer hätte das gedacht?
Ob aktuell Steffi Lemke das auch kann, ist bisher leider nicht überliefert.
Btw: gerade weil D keinen meßbaren Anteil hat, muß D als Vorreiter die eigene Wirtschaft bis 2045 auf Erneuerbar umstellen. Sollte es diese Wirtschaft dann überhaupt noch geben …
Für einen juristischen Laien:
Wie ist die Definition von Hochverrat?
Wie sind die rechtlichen Konsequenzen nach derzeitigem Deutschen recht?
Vielen Dank
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Auch wenn Kasandra am Ende recht behalten hat, ist sie mit Troja untergegangen. Wir werden den wirtschaftlichen Untergang erleben, bzw. erleben schon den Beginn, auch wir gehen mit ins Elend und dabei glauben 90% der deutschen Michel und Michelinnen immer noch an den grünen Endsieg. Wer dagegen auf die Strasse geht ist ein Nazi. So einfach ist das. Am Ende wird es wieder so sein wie bei der Entnazifizierung 1945 und dabei die Politiker voran: habe es nicht gewollt, war eigentlich immer dagegen, habe auf die Wissenschaft gehört.
Naja „die Wissenschaft“. Werden sich diejenigen Wissenschftler eigentlich der Verantwortung langsam bewusst Herr H.?
So einfach wollen Sie das sehen. Es ist erstaunlich, woher der Drang kommt, unbedingt den Weltuntergang herbeizusehnen.
Zum Bild 4:
Es fehlt das sehr giftige Klimagas Dihydrogen-Monoxid (H2O). Anteil in der Atmosphäre:
Polargebiete: 0-0,5 % (Vol.)
Europa: 0,65-1,95 %
Tropen: 3-5 %
Man sieht sofort, wie gefährlich die Steigerung der CO2-Konzenatration seit 1958 ist.