Josef Kowatsch
Historie: Zwei Hangwiesen vor dem Kocher. Vor 45 Jahren war vor dem Kocher noch ein Sumpfgebiet, in welchem ein Schäfer stecken blieb als er ein Schaf aus dem Sumpf befreien wollte und seine lauten Hilferufe dann doch lebensrettend waren. Der Sumpf war unterhalb des Strommastens und wurde danach restlos trockengelegt. Das Brünnele, das den Sumpf speiste verläuft nun kerzengerade und verdolt nach unten, siehe Grenze zur Grünwiese.
Die Bächlesverdohlung ist inzwischen an manchen Stellen beschädigt, so dass sich erste Feuchtpflanzen wieder ansammeln (Kohldistel in unteren Bereich). Bei der Grünwiese links wurde nur die Senke drainiert, der Weg vor dem Kocher verläuft 50 cm höher als die einstigen Moor-Sumpf- und Auwiesen, die sich auf der ganze Länge vor dem Kocher bildeten. Wasser sammelt sich nur noch manchmal in der Grünwiese bei Starkregen oder nach der Schneeschmelze an. Die unterschiedlichen Bodentemperaturen zwischen der grünen und der gelbbraunen Wiese konnte man am Tag der Aufnahme im trockenen August durch einfaches Barfußlaufen gut wahrnehmen. Der Hund des Verfassers lief eh in der Grünwiese den Hang runter. Man sieht, trotz derzeitigem August-Regenmangel bleibt eine Wiese grün, wenn sie nicht trockengelegt ist, da der Boden noch genügend Wasser vom Winter und Frühjahr gespeichert hat.
Der kleine Ort rechts der Burg bei Bild 1 heißt Niederalfingen und ist extrem hochwassergefährdet durch den Schlierbach. Das letzte große Hochwasser war im Mai 2016. Die fünf Kilometer entfernte Quelle und der Bach entwässert die bewaldeten Hänge und die Hochflächen im Umkreis. Die dortige flächige Gemeinde Neuler baut und versiegelt genauso wie alle wachsenden ländlichen Gemeinden Deutschlands als ob es dafür einen Versiegelungsorden für die Bürgermeister gäbe. Flächenversiegelungen durch Bebauung sind sichtbar, da neue Baugebiete entstehen. Die jahrzehntelange Drainierung von Feld, Wald und Flur bekommen hingegen nur die wenigsten mit. Unsere Berufsklimaschützer vor den Computern oder die Jugend schon gar nicht. Die freien Flächen beinhalten ein unterirdisches Tunnelsystem an Drainagen, das planmäßig mit Sickerschläuchen durchzogen wurde. Erst bei Regenmangel werden die Auswirkungen durch gelbbraune Wiesen sichtbar
Das Drainagetunnelsystem ist ein notwendiger Bestandteil der industriellen Land- und Forstwirtschaft mit den schweren Maschinen und dem Maisanbau. Ein plötzlicher Starkregen macht sich sofort im Schlierbach bemerkbar, denn dort läuft das Drainagesystem zusammen. Sofort heißt, etwa eine Stunde später in Niederalfingen an der Kochermündung. Schon ein Hochwasserfrühwarnsytem von Neuler aus nach Hüttlingen-Niederalfingen wäre eine erste dringliche Maßnahme. Alle Wiesen und Felder auf der Hochfläche der Gemarkung Neuler sind im August 2022 graubraun.
Anmerkung. Die Drainage der Landschaft ist ein Erfordernis der industriellen Land- und Forstwirtschaft. Im Winter und im Frühjahr haben die Regenmengen in den letzten 50 Jahren sogar leicht zugenommen, was ohne Trockenlegung zu einem einen matschigen Untergrund führen würde. Die schweren Maschinen der Landwirte würden ab März bei der Bestellung der Wiesen und Felder große Schäden anrichten. In der Forstwirtschaft ist die Hauptarbeitszeit der Winter, die inzwischen tonnenschweren Erntemaschinen und Langholzfahrzeuge brauchen einen trockenen Untergrund. Nebenbei wird der Untergrund stark verdichtet und geht als speichernder Schwamm immer mehr verloren. Weitere negative Folge: Der Grundwasserspiegel wird nicht mehr aufgefüllt, Wassermangel im niederschlagreichen Deutschland wird uns einholen.
Die Trockenlegungen der letzten Jahrzehnte in Feld, Wald und Flur haben die meisten Deutschen nicht mitbekommen, deshalb beispielhafte Schilderungen
Gefahr erkannt: Laut Aussagen des beruflichen Landschaftskartieres Stefan Kämpfe wurden um Weimar herum zu Zeiten der DDR extra Tümpel und Teiche in der freien Fläche der LPGs angelegt, in welchen man den Winter- und Frühjahrsregen einspeicherte, um der sommerlichen Austrocknung und den Ernteausfällen zu begegnen. Weiher, die nach der Wende wieder zugeschüttet wurden, um die Anbauflächen zu vergrößern oder Golfplätze zu bewässern. Im Westen der BRD wurden dagegen schon lange davor Weiher und Tümpel großflächig aus dem einst abwechslungsreichen Landschaftsbild nachhaltig beseitigt. Gemarkung Wasserstall/Teich, wo sind die Teiche? Lachenwiesen, wo sind die großflächingen Wasserlachen in den Wiesen? Wasserfurche, die einst wassergefüllten Furchen sind eingeebnet und trocken. „In der Pfitze“ gibt’s keine Pfützen mehr und in Bachstraße keinen Bach. Bauern und Forstämter jammern, weil sie der Klimawandel schwer trifft. Dabei haben ihre Väter und Großväter die Trockenlegungen selbst durchgeführt, im Forst finden sie derzeit ausgiebigst statt. (Bilder weiter unten)
Die Folgen bei Starkregen:
Wer sein Land trockenlegt, braucht sich nicht zu wundern, wenn es anschließend auch trocken ist. Das nächste Hochwasser in Niederalfingen und überall in Deutschland wird planmäßig durch Menschenhand vorbereitet. Eine wahrhaft nachhaltige Entwicklung.
Trockenlegungen im Wald sind für einen Naturbeobachter viel schwieriger wahrnehmbar, da man die Drainagefahrzeuge nicht von weitem sieht. Als täglicher Naturbeobachter kommt man oft zu spät, kann aber noch deutlich die Baumaßnahmen erkennen.
Auf den nächsten beiden Bildern wurde der Wald durch eine schwarze Drainagesaugleitung trockengelegt, die etwa 20 cm dicke perforierte Leitung geht zwischen einem Weizen- und Maisfeld in 80 cm Tiefe durch. Von links und rechts aus den Feldern münden weitere Saugleitungen in etwa 60 cm Tiefe ein. Reststücke des schwarzen perforierten Kunststoffschlauches (Drainleitung) wurde vom Fotografen auf den bereits zugeschütteten Drainagegraben zur besseren Visualisierung gelegt. Am Waldeck befindet sich ein gemauerter Schacht, in welchem die drainierten Waldsaugleitungen zusammenführen. Nach einem Jahr ist der zu Beginn der Baumaßnahme noch sichtbare Dohlen mit natürlicher Vegetation und Waldabfällen teilweise bedeckt. Den Joggern und BMX-Radlern wäre es eh nicht aufgefallen. Lediglich Pilzsucher wundern sich, dass die ehemaligen Steinpilze im Wald zunehmend ausbleiben.
Bodentemperaturmessungen: Am 14.Juli 2022, dem heißesten Tag und am 4. August 2022 wurden vom Verfasser mit einem IR-Thermometer folgende Daten erfaßt: 1) Hüttlinger Ortsmitte „in der Pfitze“: 48°C, 2) Kapellenweg Niederalfingen 46°C, 3) Baugebiet Spagenfeld und Trockenwiesen um das Baugebiet in Neuler: 40°C, 4) feuchte Hüglerwiese am Schlierbach: a) in der Sonnenhälfte 32°C, im Schatten 24°C. Also 24 Grad Unterschied am gleichen Tag zur fast gleichen Uhrzeit, 16 Uhr. Am selben Tag wurden in der Züricher Fußgängerzone 52°C gemessen, obwohl der Bodenbelag nur aschgrau ist.
Wenn die politische Richtung und eingefahrene menschliche Verhaltensweisen weiter so falsch vorangetrieben werden, wird Deutschland im Sommer großflächig heißer und versteppen, der Wind oder kurzfristige Gewitter werden den Oberboden, den Humus abtragen, fortwehen oder ins Meer verfrachten. Der Endzustand wäre eine dauerhafte Wüstenbildung und Verkastung in Teilen der einst grünen und kühleren deutschen Landschaft. Und sofortiges Hochwasser bei Starkregen. Wollen wir das oder wollen wir das verhindern?
Abhilfen und Verbesserungen, Vorschläge:
Was wir brauchen ist eine neuartige Regenwasserbewirtschaftung. Der Grundgedanke dieses Konzepts besteht darin, dass die Infrastruktur in bebauten Gebieten Regenwasser aufnimmt und versickern lässt und nicht in unterirdischen Kanälen in den nächsten Fluss ableitet. Auf diese Weise werden Hochwässer verhindert und der Boden feuchter. Der Regen kann den Grundwasserspiegel wieder auffüllen. Die Verdunstung trägt zu tieferen Temperaturen im Sommer in den Städten und Gemeinden bei. Zur neuen Regenwasserbewirtschaftung gehören viele diverse Bausteine, die je nach Lage und Örtlichkeit sich ergänzen müssen.
Ziel: Das Niederschlagswasser darf nicht auf direktem Wege in die Kanalisation und nach 5 Tagen im Meer landen, sondern muss in grün beschatteten Tümpeln, Teichen und Rigolen vor Ort gehalten werden, muss im Boden versickern dürfen und den Grundwasserspiegel wieder auffüllen dürfen. Die nässeren Böden mitsamt Grünbewuchs erzeugen eine Verdunstungskälte und gleichen die Temperaturerwärmung der Bodenversiegelung und Trockenlegung der Landschaft wieder aus.
Vorschläge für die Wasserrückhaltung in neuen Baugebieten:
a) öffentliche Flächen
b) Private Gründstücke: Die Häuser sollten das Dachregenwasser in einem unterirdischen Regenwasserbecken von ca 2 Kubikmetern zurückhalten wie frühere Regentonnen zum Gießen. Der Überlauf füllt noch auf dem Grundstück eine Versickerungsmulde. Und der Überlauf dort geht in die öffentliche Versickerungsrigole und falls noch notwendig in die Kanalisation. Die kleine Stadt Neresheim im Ostalbkreis praktiziert diesen Vorschlag schon seit einem Jahrzehnt, auch im neuen Gewerbegebiet. Dieses ist gefüllt mit unterschiedlichen Versickerungseinrichtungen, wobei die Architekten laufend bei der Ostalbwetterwarte in Neresheim anfragen, an welchem Monat sie sich ausrichten müssten.
Sommererwärmung durch die Flächenversiegelungen und Trockenlegungen der Landschaft
In Deutschland stehen fast alle Wetterstationen in Wärmeinseln und nicht in feuchten Auwiesen. Sobald gebaut, versiegelt und trockengelegt wird, steigen vor allem im Sommer die Temperaturen in diesen großflächigen Landschaftsheizflächen. Außerdem haben die Sonnenstunden leicht zugenommen. Die Zunahme der Sonnenstunden ist Teil des natürlichen Klimawandels und nicht CO2-verursacht.
Das sollen uns die beiden nächsten Grafiken zeigen: Vergleich zweier benachbarter Wetterstationen: Hof in Oberfranken steht in einem seit 1990 wachsenden Gewerbegebiet mit einer neuen vierspurigen Bundesstraße direkt vor der Wetterstation. Die Bundesstraße ist zugleich Autobahnzubringer. Der Gegensatz: Die Wetterhütte im benachbarten Sachsen in Amtsberg. Sie steht im kleinen Teilort Dittersdorf im grünen feuchten Vorgarten des Wetteramtsleiters am Ortsrand. Laut Angaben des Wetteramtsleiters sind keine neuen Baugebiete oder sonstige wärmende Landschaftselemente im Betrachtungszeitraum dazugekommen. Die Einwohnerzahl ist leicht rückläufig seit der Einheit. Die Auswirkungen sind gravierend auf die Thermometer der beiden Wetterstationen im Vergleichszeitraum.
Würde Kohlendioxid der Grund der sommerlichen Deutschland-Erwärmung sein, dann müssten beide Trendlinien an beiden Orten ähnliche Steigungen haben, denn an beiden Orten ist die CO2-Konzentration der Atmosphäre dieselbe.
Ein weiteres Kennzeichen dieser menschenverursachten Klimaerwärmung sind die Unterschiede der Tages- und Nachttemperaturen bei den Wärmeinselstationen wie Hof. Verglichen wurden in der nächsten Grafik von Herrn M. Baritz die Maximumtemperaturen und die nächtlichen/morgendlichen Minimumtemperaturen. In Braun der Graph der Tagesdurchschnittstemperaturen. Das Sommerjahr besteht aus je 92 Tageswerten.
Der Effekt der Scherenöffnung wäre noch deutlicher, wenn im Raum Hof die Sonnenstunden im Sommer zugenommen hätten. Das war im Raum Hof im Betrachtungszeitraum nicht der Fall.
Und so unterschiedlich sieht die Umgebung der beiden benachbarten Messstationen aus:
Erg: Der Mensch erzeugt durch die ständigen weiteren Flächenversiegelungen und die Trockenlegungen von Feld, Wald und Flur eine Klimaerwärmung. Das hat mit CO2 nichts zu tun. Die heißen Tage, die Versteppung Deutschlands und die Hochwasser bei Starkregenereignissen werden zunehmen. Der Grundwasserspiegel weiter sinken. Dafür tragen die Maßnahmen zum Meeresspiegelanstieg bei.
Abhilfe: Nur durch viele Kleinmaßnahmen vor Ort kann man die Naturzerstörung, die menschenverursachte Klimaerwärmung und die Hochwassergefahr bekämpfen. Für Ortschaften und Städte mit einem hohen Altbaubestand wäre die Renovierung sinnvoller als neue Baugebiete. Amtsberg-Dittersdorf macht es uns vor.
Das neuerdings propagierte verdichtete Bauen der gründen Landesregierungen vergrößert die Wärmeinseleffekte, weil weniger Grünfläche zur Versickerung des Niederschlages und zur Landschaftskühlung beiträgt. Natürlich erhöht sich durch verdichtetes Bauen auch die Hochwassergefahr. Der Grundwasserspiegel wird weiter sinken und die heißen Tage zunehmen.
Mit dem angeblichen Kohlendioxid hat das alles nichts zu tun. Eine CO2-Steuer bewirkt deshalb auch nichts.
Josef Kowatsch, Naturbeobachter, aktiver Naturschützer, unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher
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Weitere Auswertungen ergeben: Die ganze Klimaerwärmung findet in Deutschland hauptsächlich im Sommer und tagsüber seit 1988 statt. Das gilt für städtische und ländliche Wetterstationen.
Bei den ländlichen deutschen Wetterstationen zeigen die Nachttemperaturen, erfaßt durch T-min, seit 1988 meist gar keine Nachterwärmung oder sogar eine leichte Abkühlung.
Kohlendioxid kann bei derselben Station tagsüber nicht erwärmend wirken und nachts abkühlend. Einen deutlicheren Beweis, dass CO2 gar keine oder fast keine Erwärmungswirkung hat, kann es nicht geben.
Für kluge Rechner: Bei der Versiegelung und Trockenlegung der Deutschlandbodenfläche wird der Niederschlag ins Meer abgeführt. Berechne: In den letzten 150 Jahren hat unser Boden je Kubikmeter im Schnitt 100 Liter Wasser verloren und das auf 50 Meter Tiefe. a) Wieviel Kubikmeter sind das insgesamt und b) Um wieviel ist dadurch der Nordseemeeresspiegel gestiegen? Nordseefläche: 575 000 Quadratkilometer.
Ich hatte diese Lösung mit der Rigole schon vor 20 Jahren im Hausbau während meiner Selbständigkeit angwendet. Bei Einfamilienhausbau in Thüringen bzw. Bayern wurde (selten) durch das Bauamt eine Versickerung des Regenwassers verlangt und keine Abführung in das Kanalsystem. Angeregt durch die homepage eines Landratsamtes in Bayern konnte ich an deren Vorschlag eine Lösung für mich erarbeiten. In einem Fall wurde ein Schacht gewählt im anderen wählte ich als Versickerung einen Bodenaushub mit vielleicht 3-4 m³ Fassungsvermögen. Darin wurde ein Vlies gelegt das die Aushubwände bekleidete, und darin mehrere Lagen gelbes Drainagerohr. (die 3-4 m³ beziehen sich auf das Volumen des Drainagerohres). Das Vlies wurde vollständig um und über das Drainagerohr gelegt. (man hätte auch vorgefertigte Plastikbehältnisse als Rigole kaufen können, so wie in dem Artikelbild dargestellt). Darüber kam dann wieder Erdreich, so daß man über die Versickerungsgrube gehen konnte. Nichts war oberhalb sichtbar. Im Grunde gleiche Bauart wie im Artikel dargelegt.
In meinem jetzigen Anwesen, ein Vierseitenhof in Thüringen, mit viel Dachfläche, hatte ich vor 25 Jahren nach der Dacherneuerung nur an Stellen zur Weg/Strassenseite hin Dachrinnen angebracht. Die meisten Dachflächen entwässern auf die ans Gebäude grenzende Grünfläche. Schon aus Sparsamkeit um weniger Kanalgebühren zu bezahlen wählte ich diese Lösung. Und natürlich auch die Überlegung warum das ganze Regenwasser per Kanal abgeführt werden soll, wo doch seit Bestehen des Hofes, seit 150 Jahren es keine Dachrinnen gab. Allerdings regte sich mein Nachbar auf. Es regnete vor ein paar Jahren sehr viel und er meinte seine Rasenfläche werde überschwemmt weil ich mein Dach nicht in den Kanal entwässere sondern auf die Wiese laufen lasse. Dabei sind das bei dem 50° Steildach gerade mal knapp 3,5 m auf die Grundfläche projizierte Breite die zu den insgesamt ca. 20 m breitem Rasenstück hinzukommen. Natürlich ist die Grünfläche nach einem Schüttregen quaatschnaß – aber wen störts ? Aber mit Erklärung ist solchen Menschen nicht beizukommen, obwohl der Mensch Bauingenieur ist. Einbildung ist alles. So wie mit dem menschgemachten Klimawandel.
Allerdings wird diese Rasenfläche bei dem geringen Regen in diesem Jahr, trotz der Versickerung, gelblich und ich brauche weniger Rasenmähen.
Sehr guter Beitrag! Und niemand bemerkt hier, dass in USA und anderen Teilen der Welt das Regenwasser von den Dächern der Häuser meist auf einem Kies- oder Steinbett unterhalb des Hauses mit einem gewissen Abstand rund um das Haus herum verteilt wird, von wo es ins Grundwasser sickern kann. Kommt dann einmal viel Regen, dann geht der Überschuss ein einen offenen öffentlichen Kanal, und kommt einmal sehr viel Wasser, dann gibt es halt eine kleine Überschwemmung auf der Strasse.
Danke Herr Bueren für diese Idee. Die würde sich bei uns vor allem für Aussiedlerhöfe oder größere Anwesen eignen. Haben Sie zufällig ein Bild, das Sie hier einstellen könntöeön. Bei uns in Deutschland ist inzwischen das Getrenntsystem für neue Baugebiete Vorschrift, d.h. ungebenutztes Dachrinnenregenwasser darf nicht mehr in einem Abwasserkanal zusammen mit dem Schumutzabwasser aus Bad, Clo und Küche in die Kläranlage geführt werden, sondern muss sofort dem Bach oder Fluss zugeführt werden. Bei jedem Haus sind allerdings ausgemauerte Regenrückhaltungen inzwischen Vorschrift (siehe Bild 7, die das Wasser zeitverzögert abgeben, siehe Abb 7, um plötzliche Hochwasserspitzen im Kocher zu entzerren. Es landet ein/zwei Tage zeitverzögert in der Nordsee. Versickerungsflächen auf dem eigenen Grundstück sind leider noch nicht Vorschrift.
Aufgrund von Zuschriften: Man kann in einem Artikel nicht alle Punkte nennen, die zur Versteppung Deutschlands im Sommer führen. Natürlich ist es nicht nur die industrielle Land- und Forstwirtschaft sowie die Flächenversiegelungen in Städten und Gemeinden, die das Regenwasser gleich wieder unbenutzt ins Meer zurückschicken. Die Industrie und das Gewerbe verbraucht riesige Mengen an sauberem Wasser, das als Abwasser anschließend der Kanalisation und nach der Kläranlage dem Meer zugeführt wird. Dann schließlich wir selbst, vor allem die Einwohner der Großstädte. Ihr immensiver Wasserhunger trocknet ganze Landstriche aus, weil das Trinkwasser aus der Umgebung hergeholt wird und Deutschland von unten trockenlegt. Berlin aus Brandenburg, Hamburg aus der Lüneburger Heide, Frankfurt aus.. München… Köln.. Stuttgart aus dem Bodensee. Im Artikel ist nur beschrieben, dass unser Boden kein Regenwasser von oben mehr aufnehmen darf. Logisch beides zusammen trocknet Deutschlands Grund und Boden immer mehr aus.
Eine gute Doku zu dem Thema lief am Montag im Ersten. https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/die-grosse-duerre-reicht-unser-wasser/das-erste/. Verfügbar bis 29.8.23. Dort werden u.a. Massnahmen gezeigt, wie die Erhöhung des Grundwasserspiegel und damit die Trinkwasserversorhung gesichert werden kann. Langsam kommen die zuständigen Behörden dazu, das umzusetzen, was Herr Kowatsch ständig, gebetsmühlenartig erklärt und fordert. Doku ist sehr empfehlenswert!!!
Danke Herr Baritz,
Zum Film ARD-Mediathek meine Kritik. Die Probleme der Versteppung und des Wassermangels werden eindringlich und emotional dargestellt, aber nicht die Lösungen. Leider wird auch nicht erwähnt, dass die Jahresniederschläge gleich geblieben sind und nur im Sommer regnet es weniger. Der Regen sollte halt im Sommer fallen, so die Hoffnung. Die Ratschläge der angeblichen Fachleute sind geradezu lächerlich, man soll weniger Wasser verbrauchen, z.B. beim Zähneputzen. Anscheinend habn die Filmemacher keine Ahnung, dass all die kleinen Brünnlein und Rinnsale, die es in meiner Kindheit gab, quer durch die Landschaft geflossen und in Lachenwiesen und Teichmulden versickert sind, von den Gemeinden längst gefaßt wurden und ab damit in den Fluß und ins Meer, raus aus der Landschaft. Wer sein Land trocken legt, braucht sich nicht zu wundern, dass irgendwann alles trocken ist. Für die Großstädte hätte ich den Rat, sie sollen das gereinigte Abwasser nach der Kläranlage nicht direkt in den Fluß leiten, sondern in einem Großbecken mit Überlauf zwischenpuffern bw. auffangen. Von dort holen und die städtischen Parks und Bäume, ebenso die Sport- und Grünanlagen in der Stadt bewässern. Das muss doch nicht mit frischen Trinkwasser wie anfangs gezeigt, geschehen. Von oben wird der Regen über die versiegelten Flächen abgefangen (15% der Deutschlandfläche) und abgeleitet ins Meer, das Grundwasser aus der Tiefe wird kurz benutzt und geht dann auch ins Meer. Der Bodenkörper, einst ein nasser Schwamm in Deutschland wird von oben und unten nachhaltig trockengelegt. So erzeugen wir den Klimawandel und nicht das CO2. Man sieht wie der Aberglaube des CO2-Katastrophendenkens die Menschen verblödet und wirkliche Abhilfen verhindert. Man kann nichts machen, der Klimawandel ist schuld. Höre ich täglich, bin Gemeinderat.
Und weil ich mich schon in Rage geredet hab über all die bezahlten CO2- Irrgläubigen und bezahlten Klimabeauftragen der Städte und Landratsämter im Film noch eine Ergänzung. Hätten die Filmemacher nach Abhilfen gefragt, dann wäre wie bei uns nur Stuss gekommen: Öffentlicher Nahverkehr ausbauen, mehr Radfahren, CO2-Steuern auf Energie, Ausbau der Fotovoltaik und der Windräder, mehr Biogasanlagen, CO2 im Boden verpressen. Lauter teure Vorschläge, die keinen Deut am Problem der Trockenlegungen was ändern. Bsp. Im Frankfurter Riedwald sterben die Bäume beklagt (beweint) die städtische Klimabeauftragte, weil es nicht regnet. Auf die Idee, dass der Riedwald stirbt, weil es kein Ried mehr gibt kommt die teuer Frau überhaupt nicht. Und das Sie selbst diejenige bezahlte Angestellte ist, die sich über die Herstellung eines Riedes wieder Gedanken machen und Vorschläge ausarbeiten müßte. Ginge so einfach, die angrenzenden versiegelten städtischen Flächen werden nicht über die Kanalisation in den Main entwässert, sondern in den Riedwald. Im Winter und Frühjahr wäre der Riedwald dann ein nasser Schwamm, der nur auf den befestigten Wegen begehbar wäre. Das war in einem Riedwald schon immer so. Meine Erfahrung zeigt mir: Wer CO2-Erwärmungsgläubiger ist, entwickelt keine Problemlösungsgedanken, sondern plappert nur sein Ideologie daher. Der CO2-Ablaßhandel bewirkt überhaupt nichts.
Es müsste öfter auf den Unterschied zwischen den maximalen und minimalen Tageswerten hingewiesen werden!
Ich sah kürzlich einen Heartland-Bericht, wo gefragt wurde, wie man auf die Idee gekommen wäre, eine Tagung in Las Vegas abzuhalten. Und dann wurde graphisch gezeigt, dass die Maximalwerte über die Jahre konstant geblieben waren, während die Mimimalwerte wegen der zugenommenen Bebauung (Verpflasterung) angestiegen waren, woraus sich dann natürlich auch ein Anstieg der Mittelwerte ergab.
Udo Wehmann
Ich nenne mich nicht Naturschützer,aber ihre Erfahrungen decken sich mit denen die ich in den letzten 50 Jahren gemacht habe. Auch bei uns wurde durch großflächige Drainage landwirtschaftliche Nutzfläche hinzugewonnen (das war vielleicht aus Sicht der Verantwortlichen auch zwecks Ernährungssicherheit notwendig). Das Resultat ist aber große kahle Flächen,keine Teiche oder anderweitige Wasserspeicher, Dazu kommt,dass noch bestehende Teiche seit Jahrzehnten nicht mehr geschlämmt werden. Sie verlanden ,was den Grünen natürlich gefällt. Hinzu kommt,dass die geschädigten Wälder zu großen Teilen nicht mehr aufgeforstet werden (ein natürlicher Wald ist ja gesünder,das mag zwar sein,nur frage ich mich woher in einigen Jahrzehnten das notwendige Nutzholz kommt.Warscheinlich wird es so wie beim Gas ,wir überlassen das anderen und importieren. Aus meiner Sicht bedarf es großflächiger Aufforstungen, teilweise Wiedervernässung von Flächen, anlegen von Teichen. Ich höre schon die Argumentation Ernährungssicherheit, ja D ist ein großer Nahrungsmittelexporteur,unsere Ernährung wäre dennoch gesichert. Vordringlich aus meiner Sicht ist Wasserspeicherung, höhere Temperaturen und höheren CO2 Gehalt steigern mit ausreichend Wasser die Erträge.
„Dazu kommt,dass noch bestehende Teiche seit Jahrzehnten nicht mehr geschlämmt werden. Sie verlanden ,was den Grünen natürlich gefällt“
Teiche schlämmen, bzw. entschlammen, ist gar nicht mehr so einfach. Früher haben wir die Feuerlöschteiche in Eigenregie ausgebaggert, Bürgermeister hat Bagger und Troktoren organisiert, Feuerwehr hat die Leute gestellt, der Schlamm wurde aufs Feld gefahren und verteilt. Guter Dünger, hieß es.
Heute ist der Schlamm angeblich Sondermüll und dementsprechend zu behandeln und zu entsorgen…..
Wirklich untersucht hats keiner.
Ich weiß das ich habe 26 Jahre in einer RC Firma gearbeitet. Es ist vollkommener Irrsinn was mit dem Teichschlamm gemacht wird,nur noch irre!!!!!
Schöner Artikel. Austrocknung nicht (nur) als Folge, sondern (auch) als Treiber von Klimawandel. Und unsere Regierung laboriert am falschen Ende herum, weil sie auf CO2 fixiert ist. Das ist, wie wenn der Arzt am Bein operiert, weil der Patient über Kopfschmerzen klagt. Außerdem tut sie nichts, um den Landschaftverbrauch zu stoppen, im Gegenteil, sie will ja bei einer einheimischen Bevölkerung, die nachweislich schrumpft, Wohnungen zu Hunderttausenden bauen, von den nachfolgenden Verkehrs- und Gewerbeflächen ganz zu schweigen.
Und auch die vorgesehenen Maßnahmen zum ‚Klimaschutz‘ sind eher eine Verschlimmbesserung der Situation. Die Nebenfolgen von Freiflächen-PV-Anlagen und einer fünfstelligen Anzahl von Windturbinen werden gar nicht erst untersucht. Motto: bloß nicht hinschauen, man könnte ja sonst etwas sehen, was einem nicht in den Kram paßt!
Die ursprüngliche natürliche Vegetation in Mitteleuropa und damit auch in Deutschland ist Wald. vor rund 1.000 Jahren, im mittelalterlichen Wärmehoch wurde begonnen, an geeigneten Orten im größeren Umfang Wald zu roden und die Flächen verstärkt landwirtschaftlich zu nutzen. Dem ging ein entsprechender Bevölkerungszuwachs einher. In späterer Zeit wurde die Gewinnung neuer landwirtschaftlicher Flächen durch die Entwässerung eigentlich zu feuchter Flächen fortgesetzt. Die Entwässerung erforderte einen höheren wirtschaftlichen und technischen Aufwand als die Waldrodung. (Man denke an die Passage in Goethes Faust, II. Teil: „Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, verpestet alles schon Errungene. Den faulen Pfuhl noch abzuziehn, wär das höchst Gelungene“.) An den Flüssen wurden durch Eindeichungen von der Bodenart her fruchtbare Flächen vor regelmäßigen Überschwemmungen durch Hochwässer geschützt. Man kann die Aufzählung weiter fortsetzen. Das Ergebnis ist die heutige Kulturlandschaft, die schon seit etwa 1.000 Jahren keine „unberührte Natur“ mehr ist. Diese Kulturlandschaft ist produktiv und Grundlage unseres heutigen Wohlstandes. Natürlich muss diese Kulturlandschaft gepflegt und weiter fortentwickelt werden. Dazu gehört das nötige naturwissenschaftliche Verständnis und der Wille, Probleme auf diese Grundlage zu bewältigen. Leider gehen die Kenntnisse und vor allem der Wille in der heutigen Zeit immer mehr verloren. Statt anspruchvoller und daher mühevoller naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise verbreitet sich religiöses Naturgötzentum, welches es schon in der Steinzeit gab. Natürlich sind nicht alle Maßnahmen der Gestaltung der Naturlandschaft, einschließlich der Infrastruktur, immer von dem erwarteten Erfolg gekrönt und bedürfen daher auch Korrekturen/Erneuerungen. Aber man darf nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und wieder zur Wildnis zurückkehren wollen, wie es eine Minderheit will, weil sie meint, trotzdem selbst gut leben zu können.
Dort, wo nach heutiger Kenntnis die Landwirtschaft, die wir in Europa haben, erfunden wurde, nämlich im vorderen Orient, an Euphrat und Tigris und auch am Nil, ging die Entwicklung von Anfang an mit Wasserregulierung einher.
Herr Blücher: wo Landwirtschaft erfunden wurde, gehörte ein Bewässerungssystem dazu. So ist es, das Wasser wurde nicht sofort in die Flüsse abgleitet, sondern vor Ort gehalten, um es bei Not einzusetzen. Im Artikel ist angedeutet, dass dies bei den LPGs in der DDR gemacht wurde, bei uns nicht. Auch im Mittelalter wurde das Wasser nicht einfach abgeleitet, sondern ein System an Tümpel und Teichen zwischen den Feldern geschaffen. Für die Gebäude in Städten und Ortschaften gab es eh keine Kanalisation, das Dachrinnenwasser versickerte im Ort in den Gemüsegärten in den Feuerlöschteichen oder im Wassergraben vor den Stadtmauern.
In den typisch deutschen Ortschaften im rumänischen Banat durfte ich 1965 in eine mittelalterliche deutsche Lebensweise 4 Wochen bei meinen Verwandten eintauchen. Die Bauerngebäude standen entlang der Straße, das Straßendach der Gebäude entwässerte auf den mindestens 10 m breiten Grünstreifen bis zur nicht asphaltierten Straße hin. Dort hielt sich das bäuerliche Federvieh mitsamt den spielenden Dorfkindern auf. Alle 200 m waren frei zugängliche Brunnen im Grünstreifen zur Wasserversorgung der Leute. Durchdacht und angelegt zu Maria Theresias Zeiten. Auf der anderen Seite entwässerte das Dachwasser aller landwirtschaftlichen Gebäude in den Hof und in die ca 2000 qm großen Gemüse- und Obstgärten, der jeweilige Besitzer sorgte für seine dem Grundstück angepaßte Regenwasserrückhaltung und Versickerung. Im Innenhof hatten fast alle Häuser noch einen mit Holz ausgeschachteten Brunnen, der zugleich vom Regenwasser gefüllt wurde, bei viel Regen auch von oben, sonst von den Seiten. Bei uns inWestdeutschland wurde nach dem Kriege alles kaputt gemacht, was den Niederschlag in den Landschaft hielt. Gut, es regenete ja auch genügend, auch im Sommer.