Zum Thema Methan sind etwa gleichzeitig drei Beiträge erschienen. Es scheint, dass – nachdem das Thema CO2 nicht mehr so zieht – ein neuer Teufel an die Wand gemalt wird. Zwei dieser Beiträge folgen hier in deutscher Übersetzung, der dritte ist unten verlinkt. – Der Übersetzer
Wozu dient eigentlich Methan?
Nun, es scheint, als hätten die Klimaalarmisten gemerkt, dass ihr hysterisches Gekreische über Kohlendioxid (CO2) nicht die gewünschte Wirkung hat. Also wenden sie sich einem neuen Bösewicht zu: Methan (CH4). In Nature, einer ehemals seriösen wissenschaftlichen Fachzeitschrift, wird darüber gejammert, dass Methan „in neue Höhen aufsteigt“:
Um das zu überprüfen, wie es meine Art ist, schaute ich auf Daten aus mehreren Quellen – moderne Messungen und Eisbohrkerne. Der Nature-Artikel zeigte nur die Veränderungen seit 1984, aber ich beginne immer mit einem langen Überblick, um den Kontext der Daten zu verdeutlichen. Hier ist die Veränderung des atmosphärischen Methans seit 1750:
Diese Daten geben in gewisser Weise Rätsel auf. Erstens kennt niemand die Ursache für die Verlangsamung des Methananstiegs, die um 1985 begann und um 2005 endete.
Zum anderen weiß niemand, warum der Anstieg wieder einsetzte. Aus dem Nature-Artikel:
Der Anstieg der Methanemissionen verlangsamte sich um die Jahrtausendwende, begann aber um 2007 einen raschen und mysteriösen Anstieg. Dieser Anstieg hat viele Forscher zu der Sorge veranlasst, dass die globale Erwärmung einen Rückkopplungs-Mechanismus in Gang setzt, der dazu führt, dass immer mehr Methan freigesetzt wird, wodurch es noch schwieriger wird, den Temperaturanstieg einzudämmen.
„Die Methanwerte steigen gefährlich schnell an“, sagt Euan Nisbet, ein Geowissenschaftler an der Royal Holloway University of London in Egham, Großbritannien. Die Emissionen, die sich in den letzten Jahren offenbar beschleunigt haben, stellen eine große Bedrohung für das Ziel der Weltgemeinschaft dar, die globale Erwärmung auf 1,5 bis 2 °C gegenüber den vorindustriellen Temperaturen zu begrenzen.
HILFE!! BESORGTE FORSCHER! WERTE WACHSEN GEFÄHRLICH SCHNELL! RÜCKKOPPLUNGS-MECHANISMUS!
(Darf ich am Rande erwähnen, wie sehr mich Wissenschaftler und Forscher, die „besorgt“ sind, langweilen? Soweit ich das beurteilen kann, suchen diese Leute nächtelang nach Dingen, über die sie sich Sorgen machen können, und wenn sie etwas gefunden haben, versuchen sie, uns davon zu überzeugen, dass wir uns alle auch Sorgen machen sollten … aber ich schweife ab.)
Wie auch immer, wie schnell steigen die Methanwerte? Um das zu untersuchen, hier eine Grafik des fünfjährigen „nachlaufenden Trends“. Dabei handelt es sich um den Trend der Veränderung in den fünf Jahren vor dem jeweiligen Jahr der Aufzeichnung:
Nennen Sie mich verrückt, aber ich sehe nicht, was der „besorgte Forscher“ als „gefährlich schnell wachsende“ Methanwerte bezeichnete … sie steigen nur um ein Drittel so schnell wie 1985.
Meine Schlussfolgerung?
Ich mache mir erst dann Sorgen, wenn der Trend irgendwo in der Nähe der Werte von 1985 ansteigt.
DATA:
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/02/09/just-what-is-ch-for/
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Methan-Alarm!
Ich möchte die Leser nicht beunruhigen, aber die Nachricht ist so schockierend, dass ich es tun muss. Die Konzentration des atmosphärischen Methans, eines Moleküls auf Kohlenstoffbasis, steigt in die Höhe, und zwar immer schneller. Methan ist ein Treibhausgas! Die gut gemischten Methankonzentrationen in der Atmosphäre sind seit Anfang der 1980er Jahre von 1640 ppb auf über 1900 ppb angestiegen.
Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) veröffentlicht diese erschreckende Grafik:
Zum Glück für uns:
Wissenschaftler schlagen Alarm wegen des „gefährlich schnellen“ Anstiegs von Methan in der Atmosphäre.
Unsere stets wohlwollende und schützende Klasse von Wissenschaftlern hat uns gerettet, indem sie Alarm schlug – sonst wären wir vielleicht nicht ausreichend alarmiert über diese gefährliche Situation.
Die Pointe von Nature lautet, wie Sie vielleicht schon erraten haben: „Einige Forscher befürchten, dass die globale Erwärmung selbst hinter dem rapiden Anstieg steckt.“
Ja, das ist richtig. Die globale Erwärmung (selbst!) könnte hinter dem rapiden Anstieg stecken.
Der Autor des „Nature“-Artikels Jeff Tollefson nennt dies einen „düsteren Meilenstein“ (allerdings wird kein Grund dafür genannt, warum dies ein düsterer oder ein Meilenstein ist).
Wer sich für dieses triviale Thema interessiert, sollte den Nature-Artikel lesen. Er enthält einige interessante Hinweise auf vermutete und angenommene Methanquellen und den Grund für das recht merkwürdige Muster von Anstieg und Rückgang in den mehrjährigen Daten.
Wie auch immer, hier ist:
Die Quintessenz
1. Achten Sie immer auf die Einheiten, die den numerischen Daten beigefügt sind:
1900 ppb (Teile pro Milliarde) sind 1,9 ppm (Teile pro Million)
Oder, in Prozent der Atmosphäre:
0,000 19 Prozent [%]
2. In der realen Welt™ bedeutet das, dass die Menge an Methan in der Atmosphäre so gering ist – es gibt mehr Neon und Helium in der Atmosphäre als Methan – dass Sie, wenn Sie nach einem Methanmolekül suchen und einzeln eine MILLION Moleküle sortieren, vielleicht ein oder zwei finden. In der ersten Milliarde finden Sie vielleicht kein einziges, aber wenn Sie genügend Milliarden sortieren, liegt die durchschnittliche Fundrate bei knapp 2 pro Milliarde. (Viel Glück!)
3.Da sich die Erde nach der kleinen Eiszeit weiter erwärmt und ergrünt, sehen wir mehr Leben, was mehr Methan bedeutet. Mehr Leben ist eine gute Sache.
4. Die Methanwerte in der Atmosphäre sind in die Höhe geschnellt! – auf fast Null.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/02/09/methane-spikes/
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Im dritten Beitrag geht es um die Idee einer Methan-Steuer. Der Autor ist jedoch auf der alarmistischen Seite zu verorten, so dass auf eine Übersetzung verzichtet wird. Wen es interessiert, der schaue hier.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ein Blick auf die Absorptionsbanden, sollte auch den „Dummen“, die es auch hier laut Herrn Stehlik geben soll, sofort zeigen, Methan kann keine Wirkung erzeugen, da seine Absorptionsbanden ganz dicke, schon vom H2O überdeckt sind! Und H2O haben wir in gewaltigen Mengen in der Atmosphäre!!
Also, wer wird diese einfache, für Jedermann u. Frau, verständliche Tatsache so verbreiten, dass es die Massen noch rechtzeitig mitbekommen?
Mein Glasscheibenexperiment liefert den Beweis – keine Rückstrahlung aus der Atmosphäre, dabei müsste sich der behauptete THE ganz spürbar bemerkbar machen!
Wird die Glasscheibe mit IR Wärmelampen in gleicher Grössenordnung (ca 330 W/m²) bestrahlt, erwärmt sich die Glasscheibe gewaltig!
Also, alles was die Erde im Absorptionsfenster für Methan abstrahlt, holt sich das H2O Molekül!! Ja und gegen H2O in der Atmosphäre ist den grünen Missionaren bis heute keine These eingefallen!
Würde mich nicht überraschen, wenn bald auch hier „Wissenschaftler“ besonders „kluge“ Theorien publizieren !!!
Rüdiger Ohl
Es liegt schon einige Jährchen zurück. Ich war in der Berufsausbildung tätig und gab an der Berufsschule Fachthorie für Lehrlinge im Bereich der Hausheizungen.
Energieversorgung und Verbrennungschemie war Teil des Lehrplanes. Bei meinen Studien zur Vorbereitung des Unterrichts fand ich zum Thema Methan in einem dicken Standartwerk der Physik die Angabe, dass Methan in der Athmosphäre 2 bis 4 Wochen verbleibt; durch den Sauerstoff der Luft plus Sonnenenergie verbrennt das Methan zu CO2 undH2O, wird also permanent abgebaut.
Die Biosphäre dürfte durch verrottende Pflanzenreste (unter Luftabschluß, z.B. unter Wasser) jährlich viele Milliarden Tonnen CH4 freisetzen. Das entsteht nicht nur in Reisfeldern oder durch Rinder usw. Ohne den permanenten Abbau müßte sich die Athmosphäre mit so viel CH4 anreichern, das dann regelmäßig ein zündfähiges Luft-Gas-Gemisch entstünde. Der Explosionsbereich eines Methan-Luft-Gemisches liegt zwischen 4 und 16 %. (Jetzt sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.)
Für meine Schüler konnte ich dies durch ein wunderschönes, großes Foto aus dem Magazin der SZ visualisieren, es hing lange an der Info-Tafel: 2 Eisläufer auf dem zugefrorenen Ammersee hackten mit dem Schlittschuh ein Loch ins Eis, wo sie eine Gasblase gesehen hatten. Einer hielt ein Feuerzeug an das ausströmende Gas und es gab eine Stichflamme von ca. 50 cm Höhe. Das war Methan (plus kleine Mengen Äthan, Propan und Buthan).
Auch wenn CH4 trotz niedriger Konzentration rechnerisch bei Verdoppelung die gleiche Temperaturerhöhung von etwa 1 Grad bewirken soll wie CO2, gibt es viele Gründe, die gegen eine Ausweitung der Klimapanik sprechen. Methan, mit dem sich Alarm- und Panikforscher auf ewig „unentbehrlich“ machen.
Einige Gründe wurden in den Kommentaren genannt – Feuchtgebiete und Reisanbaugebiete sind wichtige Methan-Quellen. Nicht gefunden wurden erhöhte Methan-Konzentrationen über den Viehzuchtgebieten – die heutige Überschrift bei Kalte Sonne geht in die gleiche Richtung. Nordstream2 wird mehr CH4 produzieren als Braunkohleförderung, beim CO2 gibt es unter dem Strich keinen Unterschied. Außer, dass es sehr viel teurer wird. „Schlaue“ grüne Vorreiterpolitik…
Grüne Vegetarier und grüne Klima-Aktivisten wollen uns ständig das Fleisch ausreden und legen grüne Phantasie-Rechnungen vor. Auch grüne „Realpolitiker“ gehören zu dieser Gemüse-Zunft. Der Vegetarier und Klima-Missionar an der PIK-Spitze ist so ein grün-ideologisierter Scheuklappen-Fanatiker – wen wundert es.
Ein anderer, bekannter Vegetarier und irrer Scheuklappen-Ideologe im kriminellen Dauer-Wahn war – wer wohl? Adolf Hitler… In letzter Konsequenz sind grüne Klima-Ideologen kaum weniger schädlich, deren Politik unweigerlich das Land und die Menschheit ruiniert. Weil ihre „Klima-Politik“ Welthunger und Armut fördert und ohne Staatsplanwirtschaft undenkbar ist. Aus dem Mund der „Weltretter“ klingt es ganz anders – heute wie damals.
Ein DDR-Chamäleon ist dabei „mutig“ voran geschritten. Anhängerin der „großen Transformation“ und des Davos-Klima-„Weltretters“ Schwab – die Menschheit giert danach, verdummt zu werden. Murksel setzte sich an die Spitze der Klima-Dummköpfe. Die Nachfolger und Klima-Einfaltspinsel im zweitgrößten Parlament der Welt folgen ihr in großer Überzahl – der Rest wird ausgegrenzt.
Zum unberechenbaren Methangehalt in der Atmosphäre:
Auf dem Boden aller Weltmeere lagern gigantische Mengen an Methanhydrat (brennendes Eis genannt) unter hohem Druck und rel. geringer Temperatur, deren Energiegehalt größer als der aller bekannten Kohle-, Mineralöl- und Erdgasvorkommen ist. Das wurde z. B. bei der EXPO 2000 in Hannover im Pavillon Energie eindrucksvoll dokumentiert. Bei Druck- oder Temperaturänderungen oder seismischen Vorgängen entweicht daraus Methan in so großer Menge, dass sogar Schiffsuntergänge im Bermudadreieck damit in Verbindung gebracht werden. Eine energetische Nutzung dieser Vorräte wird zwar diskutiert, scheitert jedoch offensichtlich an damit verbundenen nicht einzuschätzenden ökologischen Schäden.
Neben den bekannten Verlusten von 4 bis zu über 6 % der geförderten Menge bei Erdgas wird bei der Kohle- und Mineralölgewinnung ebenfalls viel Methan freigesetzt. Ich hatte in den 1960er Jahren zufällig im Süden Brandenburgs auf einer Waldlichtung erlebt, wie aus einem ca. 4 m hohen Rohr dieses Gas mit ohrenbetäubendem Lärm entwich und von einem im Bauwagen kampierenden Arbeiter bewacht wurde. Hier wurde Öl in geringen Mengen gefördert und vorher das darüber lagernde Gas „abgelassen“.
Herrje!
Meines Wissens gast die Erde ständig und überall Methan aus – mal mehr, mal weniger. Das, was die Menschheit dazu tut, ist vermutlich weniger als ein Furz.
Die Methanhydrate an vielen Orten legen Zeugnis davon ab, daß es aus den Tiefen der Erde hochsteigt. Als Aluhutträger glaube ich zudem, daß Metan dort unten ständig neu gebildet wird – und zwar abiotisch.
Besorgte Wissenschaftler und andere Menschen mögen in die Kirche gehen, gegen das Methan anbeten und Kerzen anzünden – oder Zauberrituale veranstalten. Diese Maßnahmen sind billig und genauso effektiv, wie jede „wissenschaftliche“ Maßnahme …
Wenn das Methan so klimaschädlich ist, müssen diese Klimaforscher eine Methansteuer auf Reis fordern oder den Reisanbau in Entwicklungsländern verbieten. 80% werden über Nassreis angebaut. Dabei entstehen 17% des Methans in der Atmosphäre, also jährlich 60 Mio. Tonnen Methan. Reis gehörtin diesen asiatischen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln . Soll dort die Ernährung jetzt verboten werden?
„Achten Sie immer auf die Einheiten … “ – das haben Sie selbst gefordert, Herr Hansen. Und wenn ich diesen Rat befolge, stelle ich fest: 1,9 ppm (Teile pro Million) bedeutet, ein oder zwei zu finden in einer MILLION Molekülen. Daraus folgt: In der ersten MILLION findet man vielleicht kein einziges, aber (nach dem Gesetz der großen Zahl) irgendwann eine durchschnittliche Fundrate bei knapp 2 pro MILLION. –
Aber trotzdem kein Grund zum Alarmismus.
Die Absorptionsbanden von Methan liegen bei ca. 3 μm und ca. 13 μm. Bei diesen Wellenlängen ist an Spektrogrammen per Satellit nichts bemerkbar. Aber selbst wenn, eine Erwärmung könnte so etwas ohnehin nicht bewirken.
Immerhin kam hier schon mal der Einwand, dass das Verdoppelungsgesetz für ca. 1 Grad Temperaturzunahme gilt und bei dem niedrig konzentrierten CH4 eben schon kleine Mengen eine Verdoppelung bewirken. Dass das einzelne Methan-Molekül ähnlich absorbiert wie ein CO2-Molekül, das haben Prof. Happer et al. gezeigt. CH4-Verdoppelung müsste demnach ähnlich viel bewirken wie CO2-Verdoppelung…
Die Messungen und Rechnungen zeigen, dass in beiden Fällen die Verdoppelung nur sehr wenig verändert (die rot eingetragenen Kurven bei Prof. Happer). Aber der Temperatur-Beitrag des Gesamt-CH4 um fast 9 Grad niedriger ist als beim CO2, wenn man von 1 Grad je Verdoppelung ausgeht. Was die spektroskopischen Kurven, aus dem Weltraum betrachtet, in etwa bestätigen.
Somit teils Zustimmung, teils auch Fragezeichen zu Punkt 4 im Artikel.