Wolfgang Kaufmann (Red. PAZ)*

Wirrwarr um Referenzwerte :

Deutscher Wetterdienst mogelt bei den Zahlen zur Erderwärmung

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Am 23. Februar 2021 gaben Frank Kaspar, Florian Imbery und Karsten Friedrich von der Abteilung Klimaüberwachung beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach eine Pressemitteilung zur „Nutzung klimatologischer Referenzperioden ab 2021“ heraus. Darin hieß es: „Gemäß den Empfehlungen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist es üblich, zur Erfassung des Klimas und seiner Änderungen Mittelwerte über einen Zeitraum von 30 Jahren zu bilden, um den Einfluss der natürlichen Variabilität aus der statistischen Betrachtung des Klimas auszuklammern. Hierfür kam in der Vergangenheit häufig der Zeitraum 1961 bis 1990 zum Einsatz.“ 

Dieses Verfahren sei nun aber hinfällig geworden, denn „der Mittelungszeitraum 1991–2020 ist deutlich besser geeignet“, um aktuelle Temperaturdaten einzuordnen. Deshalb werde der DWD „mit Ende des Jahres 2020 … die Vergleichsperiode für aktuelle klimatologische Bewertungen durch die Periode 1991 bis 2020 ersetzen“ – ganz wie von der WMO angeraten.

Referenzperiode 1961 bis 1990

Allerdings nahm der DWD-Bericht „Deutschlandwetter im Jahr 2021“ vom 30. Dezember 2021 dann doch wieder auf die faktisch obsolet gewordene Referenzperiode Bezug. In dem Papier verwies die Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr dabei zunächst auf den Klimawandel, um anschließend zu schlussfolgern: „Unter dem Strich war das Jahr 2021 durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm.“ Das ergebe sich aus den Auswertungen der Daten von rund 2000 DWD-Messstationen.

Danach schrieb der Deutsche Wetterdienst: „Die Durchschnittstemperatur lag im Jahr 2021 mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. 2021 war damit das elfte zu warme Jahr in Folge.“ 

Das klingt dramatisch – wobei diese Dramatik aber ausschließlich daraus resultiert, dass der eigentlich nicht mehr relevante Mittelungszeitraum von 1961 bis 1990 anstatt der nunmehr üblichen 30-Jahres-Spanne von 1991 bis 2020 als Vergleichsbasis herangezogen wurde. Eine Begründung für diese Vorgehensweise gab der DWD nicht.

Oder: Referenzperiode 1991 bis 2020

Allerdings ließ sich das Narrativ von der „Erderwärmung“, dessen Verbreitung hierzulande schon seit Längerem ein Teil der Staatsräson geworden ist, so deutlich besser bedienen.

Mit Blick auf die von der WMO empfohlenen Referenzperiode wäre ein ganz anderes Ergebnis zustande gekommen. Dann müsste die Pressemitteilung lauten: „Das Jahr 2021 mit seiner Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad Celsius war deutlich kühler als 2020 – die Differenz betrug exakt 1,3 Grad. Und wenn man das Mittel der Zeit von 1991 bis 2020 zugrunde legt, dann beträgt die Abweichung minus 0,2 Grad. Insofern handelte es sich bei 2021 um ein zu kaltes Jahr. Oder anders ausgedrückt: Seit 1991 gab es 21 Jahre, die wärmer waren als 2021, aber nur neun Jahre mit einer noch niedrigeren Durchschnittstemperatur.“

Dies so explizit auszusprechen, hätte aber wohl mehr Mut erfordert als Zahlen-Tricksereien

unter Verwendung ungeeigneter Basisdaten. 

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Anm. der EIKE-Redaktion:

Diese vom DWD ausgeübte „Zahlentrickserei“ zugunsten einer weiteren Übersteigerung des Narratives einer dramatischen anthropogenen Erderwärmung ist nun allerdings auch anderen Medien aufgefallen, zum Beispiel :

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  21. Januar 2022, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Wolfgang Kaufmann für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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