Vijay Jayaraj
In einer Zeit, in der die globale Medienberichterstattung von fossilen Brennstoffen und erneuerbaren Energien dominiert wird, haben asiatische Länder im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern und den USA eine wachsende Zahl von Kernkraftwerken in Betrieb genommen.
Mit einer Reihe neuer Genehmigungen in den letzten Jahren scheint die Zukunft der Energiesicherheit in Asien zunehmend von der Kernenergie abhängig zu sein, um den bereits starken Sektor der fossilen Brennstoffe zu unterstützen.
Im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien beanspruchen Kernkraftwerke keine großen Landstriche und stellen ihren Betrieb nicht ein, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint. Darüber hinaus haben Kernkraftwerke von allen verfügbaren Stromerzeugungsverfahren den höchsten Kapazitätsfaktor – ein Maß für die Fähigkeit eines Kraftwerks, in einem bestimmten Zeitraum mit voller Kapazität zu produzieren. Der Kapazitätsfaktor von Kernkraftwerken liegt bei über 90 Prozent, während er bei Sonnen- und Windenergie bei etwa 25 bzw. 35 Prozent liegt.
Angezogen von den Vorteilen der Kernenergie und finanziell gestärkt durch das von fossilen Treibstoffen getragene Wirtschaftswachstum beginnen immer mehr Länder, in neue Kernkraftwerke zu investieren.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
China, Indien und Andere setzen immer mehr auf Kernkraft
China gibt bis zu 440 Milliarden Dollar für neue Kernkraftwerke aus. Letzten Monat berichtete Bloomberg, dass „China in den nächsten 15 Jahren mindestens 150 neue Reaktoren plant, mehr als der Rest der Welt in den letzten 35 Jahren gebaut hat.“
Auch Indien hat sich der Kerntechnik gegenüber aufgeschlossen gezeigt. Derzeit sind 23 Reaktoren in Betrieb, und der Subkontinent wird bis 2024 12 neue Reaktoren in Betrieb nehmen und die Möglichkeit von fünf weiteren prüfen. Obwohl die indischen Zahlen im Vergleich zu denen Chinas in den Schatten gestellt werden, hat das Land erhebliche Fortschritte gemacht. In den letzten sieben Jahren wuchs die installierte Kernkraftkapazität um über 40 Prozent.
Mein Heimatstaat Tamil Nadu im Südwesten Indiens verfügt über hochmoderne Kernkraftwerke – darunter die Anlage Kudankulam mit vier Reaktoren – in denen aus Russland importierte schnelle Brüter eingesetzt werden. Während ich diesen Artikel schrieb, wurde 200 Meilen von meinem Geburtsort entfernt mit dem Bau eines neuen Reaktors begonnen.
Auch Japan wendet sich nach einem kurzen Stillstand wieder der Kernkraft zu
Im Fernen Osten ist Japan nach einer jahrzehntelangen Pause, die durch die reflexartige Reaktion auf den durch den Tsunami verursachten Atomunfall in Fukushima verursacht wurde, zu seiner alten Liebe Kernenergie zurückgekehrt.
Der Vorfall in Fukushima wurde von den Medien übertrieben dargestellt und die Menschen in der ganzen Welt in ungerechtfertigte Angst versetzt. Eine kürzlich durchgeführte Studie über Wildtiere, die in der Sperrzone von Fukushima leben, zeigt, dass die Strahlung der Kernschmelze fast keine negativen Auswirkungen auf die DNA der Tiere hat. Es handelte sich um einen einmaligen Vorfall, bei dem eine veraltete Technologie zum Einsatz kam, die durch das außergewöhnliche Erdbeben und die Flutwelle, die das Kraftwerk erschütterten, gefährdet war.
Japans Umarmung der Kernenergie war unvermeidlich. Der Mangel an fossilen Brennstoffen macht die Kernenergie zu einer offensichtlichen Wahl. Obwohl die japanische Führung ein Faible für erneuerbare Energien zu haben scheint, weiß sie, dass diese den Energiebedarf ihrer Städte nicht decken können. Es wird erwartet, dass bis 2030 mindestens 20 Prozent des gesamten japanischen Strombedarfs aus Kernkraft stammen werden.
Anti-Atomkraft-Stimmung beeinträchtigt wichtige Volkswirtschaften
Derzeit befinden sich in China 46 Kernkraftwerke entweder in der Planung oder im Bau. Im Gegensatz dazu befinden sich in den USA nur zwei Anlagen im Bau. Viele europäische Länder haben keine Kernkraftwerke im Bau.
In Europa ist Frankreich ein Verfechter der Kernenergie. Andere große Volkswirtschaften wie Deutschland und das Vereinigte Königreich zögern jedoch mit dem Ausbau der Kernkraftkapazitäten, was zu einem instabilen Energiesektor und höheren Strompreisen führt. Deutschland will sogar bis 2022 alle seine Kernkraftwerke abschalten.
Dieser enorme Unterschied in den Prioritäten von Ost und West könnte sich in den kommenden Jahren noch vergrößern, da die Befürworter der Kernenergie auf den Widerstand der Klimaille stoßen – es sei denn, die so genannte grüne Agenda verliert die Unterstützung für eine Technologie, die Windturbinen und Sonnenkollektoren weit überlegen ist.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Va., and holds a Master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, England. He resides in Bengaluru, India.
This commentary was first published December 28, 2021 at the American Thinker
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/12/28/shift-to-nuclear-brightens-asian-energy-future/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Die Menschheit hat nur dann eine erstrebenswerte Zukunft, wenn sie den CO2-, Klima- und Kernkraft-Wahn sowie die Vorreiter bestmöglich ignoriert. Denn nach aller Erfahrung droht von Vorreitern, die sich als Weltretter aufspielen, die größte Gefahr. Die grünen Vorreiter werden so lange weiter agitieren, bis das Land ruiniert ist und der Welthunger wieder wächst. Grüne Überzeugungstäter werden uns dann erklären, dass es an der Kohle liegt und wir noch viel mehr Windmühlen und Solarpaneele brauchen. Und Dumm-Michel glaubt es.
Kleine Korrektur: in Kudankulam sind keine schnellen Brüter in Betrieb oder im Bau; Es handelt sich um bisher insgesamt 6 Blöcke des russischen Druckwasserdesigns WWER 1000 mit je 1000MW Bruttoleistung. 2 Blöcke sind in Betrieb, 2 in Fertigstellung und zwei am Baubeginn. Ich weiss das, weil ich dort gearbeitet habe.
Am Sonntagnachmittag twitterte Ralf Stegner: „Verstrahlte Reaktionen der Atomfans auf allen Social Media Kanälen bestätigen noch einmal in eindrucksvoller Weise alles, was ich in letzter Zeit dazu geschrieben habe. Inhaltlich und im Ton stehen sie Impfgegnern, Corona-Leugnern und Rechtsradikalen kaum nach.“
Pro-Kernkraft soll jetzt rechtsradikal sein. Also Vorsicht.
Nicht so viel positiv darüber berichten, wäre hier die Botschaft.
Wir haben unsere Meinung und lassen uns von Stegner und Genossen nicht manipulieren.