Prof. Dr. Walter Fett*
Jahr 2020: Temperaturhöchststand contra Wirtschaftstiefstand
War noch im gerade erst vergangenen Jahrtausend das Klima etwa ein öffentliches Thema ? Da man vorwiegend noch meist im heimatlichen Umkreise lebte, erlebte man lediglich die recht gleichbleibende Breite der örtlichen Wetterereignisse, ohne sich darüber besonders kritische Gedanken zu machen.
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Der eine erlebte eine erfreulich schneereiche Jugendzeit, dem anderen kam zufällig eine höchst sonnige Sommer(wetter)ferienzeit zu gute. Man ließ sich auch von mal extremen Wetterereignissen und Wetterphasen in seinem spielerischen Tun kaum abhalten. Wenn man verreiste, blieb man in einem deutschlandweiten Klimagebiet und genoss allenfalls den interessanten Unterschied zwischen Land, Berge und See, daher von hitzegestauten und eher windigen Standorten. Die erlebte Temperaturbreite war schließlich vor allem von der Witterung und nicht vom Ort geprägt. Und die längste Zeit verbrachte man doch meist in der Wohnung, deren Etagenlage fern von der Straßenhöhe das Lebenswetter bestimmte. Wer zuoberst in einem der vielen Hochhäuser wohnte, der erlebte eher einen küstennäheren Wind oder eine hügeloben gebotene Frische. Wer im städtischen Bodenbereich wohnte, der erlebte eher einen mittelmeerigen Wärmestau. Das alles aber wusste man von klein auf, es war kein Diskussionsthema, es war unabwendbares Schicksal. Man lernte damit schuldlos zu leben, sprach temporär allenfalls nur von Glück und Pech. Und der Begriff Klima kam gar nicht vor!
Wann und wodurch änderte sich dieses in der öffentlichen Diskussion? Wodurch wurde Klima quasi zum gesellschaftspolitischen Spielball, der zunehmend unser Verhalten einschränkend regulieren sollte und zum Zensieren zwingt? Vielleicht ist darin ein Hinweis darauf versteckt, wie gut es uns inzwischen im übrigen ergeht? Ein protestantischer deutschartiger Reflex? Antreibend gemahnt von vorbildlichen Jüngern der Selbstaufopferung, die jedoch nicht allein die Dummen bleiben wollen?
Eine ganze Liste auf das Klima bezogener Begriffe hat sich inzwischen angehäuft, welche sich sukzessive entwickelt haben. Wie wird man vielleicht bereits in einem Jahrzehnt darauf zurückschauen? Es bleibt dem Menschen letztlich nichts anderes übrig, als sich mit zunehmender Ironie schützend zu bedecken, indem er mit dem Begriff Klima spielt. Schließlich waren „Brot und Spiele“ bereits den Römern die Lebensbasis.
Schließen wir uns ihnen einfach an und lassen unsere Phantasie eben gutgelaunt, dabei auch sprachspielerisch wirken, wobei die Klimamanie sich ungezwungen schon mal vordrängt. Beispielsweise mit der Klimamamamanie:entspricht der Klimamanie, nur auf Regierungsebene spezialisiert. Oder auch Klimamanierliches, das zwar behutsame, jedoch ewig gleichbleibende Bramarbasieren auf hoheitlicher Polit-Ebene über den im Grunde Klimakram der Klimakrämer. Schließlich der Klimbim, das Klima betreffende überflüssige, unnütze, abgenützte und lediglich modezeitgemäße Diskussionsgequengel. Eigentlich heißt es ja Klimabim (Buchstabe a ist lediglich ein überflüssiger Setzfehler): Definition siehe auch DUDEN: „überflüssiger, unnützer Kram; Talmi, Krimskram, Gerümpel“.
Und wie stets im Leben ist es nur eine Frage der Zeit, dass auch dieses unwichtig wird und durch eine neue Kuh durchs Dorf getrieben wird, etwa als die derzeitige Coro-naja-Kuh, die – frischere Aufgeregtheits-Milch versprechend – zu recht irgendwann ebenfalls der Ablösung anheimfallen wird! Denn wer spricht derzeit etwa noch von einer befürchteten Klimaänderung, wo angesichts der weltweiten Wirtschaftsmisere der CO2-Ausstoß drastisch reduziert ist, und wie davon unbeeindruckt der atmosphärische CO2-Gehalt dennoch ein Allzeithoch erreicht hat? Dieser wird offenbar eher vom jahrhundertlangen Anstieg der Meerestemperatur geprägt, völlig menschen-unabhängig! Man frage sich daher: „Cui bono?“ = Wer will da sein eigentliches Geschäft machen?
Zumindest in Deutschland ist die Situation ganz offensichtlich. Schließlich wurde beizeiten eine gesonderte Behörde mit einer inzwischen dreistelligen Anzahl an Mitarbeitern initialisiert, die sich speziell auch um die Temperaturerhöhung und seine möglichen Konsequenzen kümmern sollte. Würden diese etwa sich selbst abschaffen – analog zu vergleichbaren Vorgängen in der Wirtschaftsindustrie? Dort würden betroffene Institutionen ohne weiteres wieder aufgelöst werden, falls deren aufgekommene Fruchtlosigkeit sich herausstellte; ein gesellschaftskritisch normal hingenommener Vorgang. Bei staatlich initiierten Behördenteilen sieht das hingegen konkret anders aus: sie verhalten sich stets selbsterhaltend – und regulieren entsprechend ihre Ergebnisaussagen gemäß deren Bewertung, notfalls sogar panisch artikulierend: Aufhören ist eben auch weit schwieriger als Anfangen! In Sorge um die damit gefährdeten Sachbearbeiter wäre es andernfalls sogar billiger, diese einfach altersunabhängig auf eine vorzeitige Verrentung zu setzen, anstatt sie weiterhin Volksvermögen unangemessen verschleudern zu lassen!
Es geht wohl eher um lediglich persönliche Aufmerksamkeit Erheischende, die durch dennoch simple Extrapolation doch nur mit einer Art Neuklimatologie – mittels einer vermeintlich neuen Klima-Dekoration quasi als Klimaianer – sich vordrängeln.
Ginge es nach einigen grünen Idealisten, die sähen dann das CO2 am besten generell aus der Atmosphäre eliminiert und etwa tief in die Erde versenkt. Allerdings hätten sie vergessen, dass die grüne Natur vom CO2 lebt und uns dafür den Sauerstoff wieder ergänzt. Und ohne Sauerstoff gäbe es schließlich überhaupt kein Leben mehr auf der Erde: statt grün alles grau. – Ach!
Bereits vor fast einem halben Jahrhundert, kurz vor seinem Lebensende, musste bereits MAX PLANCK resignierend „eine bemerkenswerte Tatsache feststellen:Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ (Von DAVID HULL u. a. 1978 als Planck’s Principlebezeichnet).
Im Rückblick aus einer späteren Zukunft heraus wird man vielleicht sogar einmal auch über die derzeitigen Tendenzen zu solcher Art Klimaklamauk und Klimaklatsch sich sogar mokieren; – eben: Viel Lärm um nichts!
Walter Fett – Sept 2021
Näher Erläuterndes siehe aufgeführt in der Internetseite www.walterfett.de
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)* Anm. der EIKE-Redaktion:
Unser Gast-Autor Prof. Dr. Walter Fett hat schon in früheren Jahren Beiträge auf unserer Webseite publiziert.
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Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ein sehr schönes Beispiel für Alarmismus ist der aktuelle Artikel „Increasing heat and rainfall extremes now far outside the historical climate“. Das Abstract beginnt mit der Behauptung „Over the last decade, the world warmed by 0.25 °C…“ Die Aussage machte mich stutzig da kein Vertrauens-Intervall angegeben ist. Meine Überprüfung ergibt aus dem Trend der 12-Monate-Mittel von 201110..201209 bis 202010..202109 eine Temperatur-Änderung in °C:
Gistemp; 0,31 +/- 0,16
NCEP Reanalysis air 2m; 0,14 +/- 0,16
Es sind also Werte zwischen 0 und 0,5 °C möglich. Damit war für mich die Lektüre des Artikels zu Ende.
Nichts als Panik. Aber es gibt noch ein paar vernünftige kühle Rechner. E-Auto wieder relativiert und nicht zum ersten Mal. https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/507362/Verein-Deutscher-Ingenieure-Moderne-Verbrennungsmotoren-sind-umweltfreundlicher-als-Elektroautos
Nur, dass das Planck’sche Prinzip halt tatsächlich anders rum funktioniert. Die Jugend wird so lange indoktriniert und mit Unsinn abgefüllt, bis diejenigen die es besser Wissen ausgestorben, oder zumindest in der Minderheit sind. Dabei erinnert das Ganze ohnehin an ein altbewährtes Schema, nämlich jenes der Hexenverfolgung. Übrigens der „Klimaschutz“ des Mittelalters, weil kleine Eiszeit usw..
Statt einer nachvollziehbaren Anschuldigung, der man auf den Grund gehen könnte, und die im Falle der Widerlegung sich als Verleumdung gegen den Anschuldiger wenden könnte, wird auf die „brute force“ Methode gesetzt. Die Hexe sei an allem Schuld und nebstbei im Bunde mit dem Teufel. Die Vielzahl und Schwere der Anschuldigungen macht es letztlich irrelevant, ob denn jede einzelne davon überhaupt zutrifft. Selbst wenn es gelänge zu beweisen, dass die Hexe die vergangene Dürre nicht verursacht hätte, ließe sich daraus ob der übrigen Vorwürfe nichts gewinnen. Die Hexe ist in der Gesamtschau jedenfalls schuldig.
Gleichsam setzt die niedrige Schwelle solche Anschuldigungen zu erheben einen sich selbst verstärkenden Prozess in Gange. Nicht nur wird eine tatsächlich falsche Anschuldigung nicht sanktioniert, sie erlaubt es vielmehr dem Einzelnen sich von der Hexe und dem Bösen zu distanzieren, wodurch er weniger leicht als Mittäter erachtet wird.
Wenn dann auch noch die Verteidigung sich mit den Feinheiten der Hexenkunst beschäftigt, eine Unschuld etwa per Hexenprobe zu erweisen sucht, dann schließt sich der Kreis. Die Massenpsychose wird von allen Bedeiligten mitgetragen und somit zur Realität.
Was fehlt ist die aufklärende Rationalität, und die wird eben durch „klimakritischen“ Aberglaube genau nicht bewerkstelligt, ganz im Gegenteil. Besonders deutlich hat mir das die „ICCC14“ vor Augen geführt. Da treten zahlreiche „Kritiker“ bzw. „Klimaleugner“ auf, die die theoretischen (jedoch falschen!) Grundlagen der „Klimawissenschaft“ als Faktum präsentieren, wohl im Glauben damit ihre eigene Kompetenz herauszustreichen, quasi ihre Expertise auf dem Gebiet der Hexerei. Basierend auf den falschen Grundannahmen leiten sie dann Gegenargumente ab, die in sich ebenfalls wieder falsch sind. Eine Katastrophe..
Beispielsweise sei da der Vortrag von Cork Hayden genannt, dessen sämtliche Kritikpunkte leicht zu widerlegender Unsinn waren. Der aber andererseits gleich zu Beginn eine der wesentlichsten Fehlannahmen der „Klimawissenschaft“, nämlich die Oberfläche sei ein perfekter Emitter mit 398W/m2, als Faktum präsentiert. Korrekt ist ein Emissionsgrad von ca. 0.91 und Emissionen 355W/m2. Und so tragen die „Kritiker“ letztlich zur Massenpsychose bei, statt ihr entgegen zu treten.