Eine neue, in Nature Scientific Reports veröffentlichte Studie von Forschern des Dänischen Nationalen Weltrauminstituts an der Technischen Universität Dänemark (DTU) und der Hebräischen Universität Jerusalem deutet darauf hin, dass die Aktivität der Sonne bei der Abschirmung der kosmischen Strahlung die Wolken und letztlich den Energiehaushalt der Erde beeinflusst, was wiederum Auswirkungen auf das Klima hat:
Diese Forschungsarbeit von Henrik Svensmark, Jacob Svensmark, Martin Bødker Enghoff und Nir Shaviv untermauert die seit 25 Jahren gemachten Entdeckungen, die auf eine bedeutende Rolle der kosmischen Strahlung beim Klimawandel hindeuten. Insbesondere stellt sie eine Verbindung zwischen den beobachteten Schwankungen der Wolken und des Energiehaushalts der Erde und den Experimenten und Theorien des Kopenhagener Labors her und zeigt, wie kosmische Strahlung zur Bildung von Aerosolen beiträgt und deren Wachstum zu Wolkenkondensationskernen und schließlich zu Wolken beschleunigt.
Eruptionen auf der Sonne schirmen die Erde vor galaktischer kosmischer Strahlung ab – energiereiche Teilchen, die von explodierten Sternen auf unseren Planeten herabregnen. „Die Sonne führt fantastische natürliche Experimente durch, die es uns ermöglichen, unsere Vorstellungen über die Auswirkungen der kosmischen Strahlung auf die Atmosphäre zu testen“, erklärte Professor Henrik Svensmark, Hauptautor der Studie, gegenüber der GWPF.
[Davon werden wir auf der Tagung in Gera sicher von Svensmark noch mehr hören. A. d. Übers.]
Sonnenexplosionen erzeugen magnetisierte Gase, die an der Erde vorbeiziehen und den kosmischen Strahlenfluss, der uns erreicht, verringern. Diese Ereignisse werden Forbush-Rückgänge genannt, benannt nach dem amerikanischen Physiker Scott E. Forbush, der sie vor mehr als 80 Jahren erstmals bemerkte. Sie führen zu einer vorübergehend geringeren Produktion von kleinen Aerosolen – Molekülclustern in der Luft – die normalerweise die Wassertröpfchen der tiefliegenden Wolken bilden. Dies wiederum führt zu einer Verringerung der Wolkendecke, die bekanntermaßen das Klima beeinflusst.
Der jüngste Durchbruch besteht darin, dass die Auswirkungen auf den Energiehaushalt der Erde anhand von Satellitenbeobachtungen des CERES-Instruments auf den NASA-Satelliten Terra und Aqua quantifiziert werden konnten.
Die Beobachtungsdaten zeigen, dass die Erde innerhalb von 4 bis 6 Tagen nach dem kosmischen Strahlungsminimum fast 2 Watt pro Quadratmeter zusätzliche Energie absorbiert. Ein solch großer Effekt ist eine große Überraschung, da der allgemeine Konsens der Klimagemeinschaft, der kürzlich im 2021 veröffentlichten IPCC-Bericht AR6 (Kapitel 7.3.4.5) zum Ausdruck gebracht wurde, darin besteht, dass „… der GCR-Effekt [galaktische kosmische Strahlung] auf CCN [Wolkenkondensationskerne] zu schwach ist, um irgendeinen nachweisbaren Effekt auf das Klima zu haben, und kein robuster Zusammenhang zwischen GCR und Bewölkung gefunden wurde. … Es besteht ein hohes Vertrauen, dass GCR einen vernachlässigbaren ERF [effektiver Strahlungsantrieb] über den Zeitraum von 1750 bis 2019 beiträgt.“
Diese neuen Ergebnisse zeigen, dass die Schlussfolgerung des IPCC überdacht werden muss. Zwei Watt pro Quadratmeter können mit dem im IPCC-Bericht geschätzten effektiven solaren Strahlungsantrieb für den Zeitraum von 1750 bis 2019 von nur 0,01 Watt pro Quadratmeter verglichen werden (der durch die ausschließliche Berücksichtigung von Änderungen der solaren Bestrahlungsstärke ermittelt wurde).
„Wir haben jetzt gleichzeitige Beobachtungen des Rückgangs der kosmischen Strahlung, der Aerosole, der Wolken und des Energiehaushalts“, sagt Professor Nir Shaviv.
Die Sonneneffekte in dieser Studie sind zu kurzlebig, um eine dauerhafte Wirkung auf das Klima zu haben, aber sie weisen den Weg zu Forschungen, die aufdecken könnten, wie der Mechanismus auf längeren Zeitskalen funktioniert. „Es könnte sein, dass die Wirkung des Kohlendioxids in der Atmosphäre – die so genannte Klimasensitivität – geringer ist, als aus Klimamodellen abgeleitet wird, wenn dieser Effekt berücksichtigt wird“, fügt Professor Svensmark hinzu.
Link: https://www.netzerowatch.com/sun-cosmic-ray-climate-connection-confirmed/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
>>Es besteht ein hohes Vertrauen, dass GCR einen vernachlässigbaren ERF [effektiver Strahlungsantrieb] über den Zeitraum von 1750 bis 2019 beiträgt.<<
In der Wissenschaft zählt nur der Beweis und niemals das „Vertrauen“. Was die variable solare Strahlung verursacht ist erst seit Mitte der 70er Jahre bekannt. Und erst seit Mitte der siebziger Jahre ist bekannt, daß die Hurrikane bereits über Afrika als Gewitterzellen entstehen und dann wachsend gen Westen ziehen. Unsereiner war 1974 mit der Meteor in der über uns hinwegziehenden Gewitterzelle drin und maß binnen 30 Minuten mehr als 200 Liter Regen pro m². Diese Zelle wurde dann zum ersten Hurrikane der Saison.
War bis dahin nicht bekannt, daß die Hurrikane bereits über Afrika ihren Ursprung haben.
Ist schon erstaunlich, wie der IPCC zu solch kecken Aussagen kommt, nämlich, dass von 1750 bis heute „kein robuster Zusammenhang zwischen GCR und Bewölkung gefunden wurde“. Über welch „fantastisches“ globales Datenaufkommen verfügt denn dieser „allwissende“ IPCC nur – und dies über die Jahrhunderte hinweg? Wieder aus den berüchtigten IPCC-Computermodellen abgeleitet? Oder aus der Behauptung, dass es nur das anthropogene CO2 sein darf?
Das neue Ergebnis von Svensmark et al spricht für sich – und der IPCC wie immer komplett CO2-fixiert! Und erfreulich, dass die Svensmark-Forschergruppe auch weiterhin am Ball bleibt! Mit einem Ansatz, der im Labor und theoretisch bereits sehr gut erhärtet ist. Wenn Sonne und Wolken die plausiblen natürlichen Einflüsse sind, die die Erwärmung beeinflussen, dann sorgt der Svensmark-Effekt dafür, dass die Sonne durch den Einfluss von Sonnenmagnetfeld und Sonnenwind auf die kosmische Strahlung die Wolkenabdeckung vergrößert oder verkleinert – so wird ein Schuh daraus.
Svensmark sollte Google meiden, sonst wird er dort für seine Forschungs-Arbeiten abgestraft, weil sie dem „alleingültigen“ Klima-Dogma widersprechen…
Schon mal auf den Gehirnwindungen zerfließen lassen, warum die Mondkrater fast immer kreisrund sind, wo es sich doch um Einschußspuren von Metoeriten handeln soll? Oder: Wie haben es die US-Astronauten geschafft, im Backofen (die Mondoberfläche soll die Albedo einer Asphaltstraße haben) bzw. im Röntgenapparat mit den Bißchen Energie im Rucksack die Kühlung zu bewerkstelligen? (Aber gut: hier bin ich zu sehr vom Thema).
Einfach mit der Plasmaversum-Theorie befassen und dann erkennt man, daß nicht nur „das Klima“ ein großer „fake“ ist …
Daß die Sonne als einziger Energielieferant Wärme- und damit Temperatureinfluß haben muß, sagt bereits der logische Menschenverstand. Auch anhand der Situation am Mond kann man Behauptungen der sog. „Klimawissenschaft“ gegenprüfen:
Der Mond wird von der Sonne aufgrund identer Entfernung nahezu gleichartig beschienen wie die Erde. Nach englischer Wikipedia beträgt die maximale Oberflächentemperatur am Äquator um 390 K = 117°C. Auf der Nachtseite des Äquators wird minimal 100 K = -173°C angegeben. Die deutsche Wikipedia meint hingegen, die Tagseite hätte bis 130°C und die Nachtseite bis -160°C. Sieht man sich dann noch die französische Wikipedia an, wird als Maximalwert 123°C angegeben und als Minimalwert -233°C. Die englische Wikipedia gibt als Mittelwert 250 K = -23°C an, die deutsche meint, der Mittelwert wäre -55°C und die französische gibt als Mittelwert -73°C an. Also interessant divergente Zahlen! Nur die englische und französische Wikipedia geben auch Auskunft über die Albedo, welche mit 0,136 angegeben wird.
Nimmt man die Sonnenleistung wie bei der Erde mit 1368 W/qm an, würde bei einer Albedo von 0,136 eine Leistung von ca. 1182 W/qm im Zenit auf dem Mond temperaturwirksam. Das ergibt nach der Formel von Stefan-Boltzmann idealisiert etwa 107°C. Bei Annahme eines Schwarzkörpers ergeben 1368 W/qm einen Wert von 121°C, was der englischen Angabe 117°C nahe kommt und auf eine stellenweise geringere Albedo hindeutet. Wie stark sich die Nachtseite abkühlt, hängt in erster Linie von der im Mondtag eingespeicherten Wärme ab und der Dauer der Mondnacht, welche etwa 29,5/2 = 14,75 Erdtage beträgt.
Was sagen uns nun diese Werte? Erstens zeigt sich sofort, daß ein Mittelwert so gut wie keine reale Funktion hat, egal ob er -23 oder -55°C oder -73°C ist, es ist lediglich ein bedeutungsloser Rechenwert.
Bekanntlich behauptet die Mainstream-Klimatologie, die Erde hätte ohne Atmosphäre eine mittlere Oberflächentemperatur von -18°C. Wendet man auf den Mond genau die gleiche Rechnung an wie auf die Erde, dann müßte beim Mond bei einer Albedo von 0,136 eine Mitteltemperatur von ca. -4°C herauskommen, was offenbar nicht Realität ist. Das zeigt, daß diese „wissenschaftliche“ Berechnung falsch sein muß, was auch logisch leicht nachvollziehbar ist, weil diese Rechnung erstens keine Wärmespeicherung berücksichtigt und zweitens weil in der Formel eine 4. Potenz vorkommt, lineare Viertelung, wie „wissenschaftlich“ vorgenommen, daher physikalisch und mathematisch falsch ist. Anhand des deutschen Mittelwertes von -55°C müßte man dem Mond ohne Atmosphäre daher einen „negativen Treibhauseffekt“ von 51°C bescheinigen!
Am Beispiel des Mondes erkennt man schön, daß auf der Erde gepaart mit schnellerer Rotation eine Atmosphäre auf der Tagseite kühlt und auf der Nachtseite schnelle tiefe Abkühlung verhindert. Ein Erwärmungseffekt durch Atmosphärengase über die Werte, die die Sonnenbestrahlung bewirken kann, ist also reiner Unsinn. Genau das wird aber beim sog. Treibhauseffekt „wissenschaftlich“ behauptet.
Fazit: Die Kontrollrechnungen am Beispiel Mond werfen viele Ungereimtheiten auf. Erst wenn eine Theorie die Zustände auf dem Mond und jene auf der Erde gleichzeitig erklären und physikalisch verifizieren kann, könnte auf ihr weiter aufgebaut werden. Davon ist die Klimatologie, also die sog. „Wissenschaft, auf die man hören soll“, meilenweit entfernt, wie gezeigt!
Da wundert es wenig, wenn die selbe Mainstream-Wissenschaft der Sonne keinen Einfluß auf die Erdtemperaturen zubilligt …
Sehr wohl, sehr wahr Ihre Ausführungen Herr Strasser, was man wohl als hervorragende Benchmark bezeichnen kann.
Die Atmosphäre der Erde, also im wesentlichen wohl der Wasserkreislauf — so habe ich es einmal gelernt— kühlt am Tag und hält warm in der Nacht.
Fehlt nur noch der Vergleich mit der Venus, deren Atmosphäre zu 95% aus CO2 bestehen soll, und wo 450°C an der Oberfläche herrschen sollen. — was ja mit der allgemeinen Zustandsgleichung für ideale Gase, wie auch auf unserer Erde schnell erschlagen werden kann es zu erklären. Der hohe Druck lässt eine solche Sonnengemachte Erwärmung halt zustandekommen.
Für Ihre sinnreich, einfachen Erklärungen sollten Sie den Nobelpreis für „Physikalische Erkenntnisse“ bekommen. Denn vielleicht hat ja noch kein Mensch richtig drüber nachgedacht!
mfg Neulen, Holger
@ Neulen, Holger am 17. Oktober 2021 um 14:05
Vielen Dank für Ihre Anerkennung!
Natürlich ist mir bewußt, daß mein Beitrag keinen direkten Zusammenhang mit den Aussagen von David Whitehouse bzw. der genannten Studie hat.
Ich sah aber eine Analogie: In der Studie wie in meinem Beitrag gibt es große Differenzen zwischen dem, was man durch Studien oder einfach nur durch Nachdenken herausfinden kann und dem, was allgemein als „97% Konsensweisheit“ verkauft wird.
Zur Venus: die Venus hat eine hochtrübe Atmosphäre, durch die kaum Licht zur Oberfläche gelangt. Durch den geringeren Sonnenabstand ist die Solarkonstante wesentlich höher, gem. Wikipedia 1,91 fach, also 2614 W/qm. Dadurch ergeben sich zwei Effekte, erstens kann die Atmosphäre aufgrund der Trübheit direkt Sonnenstrahlungsenergie aufnehmen und zweitens bewirkt der Druck an der Oberfläche um die 450°C, die aber nicht abfließen kann, weil der Druck überall gleich hoch ist. Einen Treibhauseffekt könnte es theoretisch geben, weil woher die Abstrahlwärme kommt, sollte zunächst egal sein.
Wenn allerdings bereits die Druckformel zu einem sehr guten Ergebnis verglichen mit der Wirklichkeit führt, bleibt für einen zusätzlichen Effekt, noch dazu einen sehr starken, wenig Spielraum. Nebenbei gilt der 2. HS! 2614 W/qm erzeugen am Schwarzkörper maximal 463 K = +190°C. Wenn die Temperatur am Boden druckbedingt aber bereits 450°C ist, wirken sich 190°C nicht zusätzlich erwärmend aus, weil dann Wärme von Kalt nach Warm fließen müßte.
… nicht zu vergessen sollte die Tatsache sein, dass die Rotationsachse der Venus bei etwa 180° zur Umlaufbahn liegt. D. h. es gibt nahezu keine abkühlende „Nacht“auf der Venus, sondern die Hälfte der Oberfläche unterliegt einer Dauerbestrahlung seitens der Sonne. In Kombination mit der größere Solarkonstante würde dies die hohe Temperaturen erklären können.
Klimagewandel mit Jupp Schmitz
Em Winter do schneit et – Kölner Karnevalslied mit Text zum Mitsingen für Senioren
https://www.youtube.com/watch?v=yogKxXLJdho