Von Holger Douglas
Die Kündigung ihrer Stromlieferverträge bekam ein Teil der Kundschaft der Rheinischen Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft. Getroffen hatte es deren Marken mit den blumigen Namen »Immergrün« und »Meisterstrom«.
Der Billigstromanbieter mit Sitz in Köln stellt ab 19. Oktober die Versorgung mit Strom ein, so heißt es kurz und bündig in der Mitteilung an die Kundschaft; einen Grund nennt die Gesellschaft nicht. Betroffen sind offenbar vorerst Kunden in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bremen. Berichte über Kündigungen gibt es auch aus Sachsen. Eine nähere Begründung war bis jetzt nicht erhalten. Was mit Vorauszahlungen und versprochenen Boni der Kunden geschieht, ist derzeit ebenfalls unklar.
Der Begriff »Billigstromanbieter« hat sich zwar eingebürgert, ist dennoch ein Hohn im Vergleich zu den Strompreisen anderer Länder. Deren Geschäftsmodell sieht vor, an der Strombörse auf fallende Preise zu spekulieren, um wenige Cent günstiger Strom anzubieten – oftmals mit zweifelhaften Geschäftsmethoden. So warnte die Stiftung Warentest vor drastischen Preiserhöhungen, falschen Abrechnungen, falschen Bonusversprechen und zu hohen Abschlagszahlungen.
Weitere Billiganbieter werden folgen. Denn exorbitant steigende Energiepreise machen diesen Billiganbietern jetzt einen Strich durch die Rechnung. Kurzfristig sind keine »günstigen« Stromkäufe im Großhandel mehr möglich.
»Immergrün« und »Meisterstrom« werfen ein Licht auf den Strommarkt. Es sind Geburten der Energiewende, entstanden aus der eher aberwitzigen Idee, einen Begriff wie »Markt« in ein Gebilde hineinzubringen, das von vornherein keinen Markt darstellt. Strom wird nicht dann geliefert, wenn der tatsächliche Markt ihn benötigt und nachfragt, sondern dann, wenn Sonne und Wind vorhanden sind. Vorgabe stattdessen: Preisgarantien für Betreiber von Windrädern und Solarzellen ebensowie wie der Vorrang von Strom aus diesen Anlagen – wenn es ihn gibt. Lieferpflichten gibt es für Wind- und Solarenergie nicht. Quoten und Ausbauziele sind reine Planwirtschaft.
Umso verkleisternder das Wortgeklingel wie »idealenergie« und »Meisterstrom« auf, Unsinnsbegriffen wie »grüner Strom« und Werbesprüchen »Gut für die Natur und den Geldbeutel«, ohne dazu zu sagen, für welchen. Immergrün ist bezeichnenderweise eine giftige Pflanze.
»Herkunftsnachweise« von Strom sollen dem unbedarften Kunden suggerieren, seine Elektronen seien grün angemalt und hätten weder mit böser Atomkraft noch mit CO2-ausstoßendem Kohlestrom zu tun. Grundsätzlich werden Strompreise immer teurer, der Strom immer knapper. Dies ist politisch gewollt, deswegen ist Heuchelei fehl am Platz. Knappheit und steigende Preise werden künstlich verursacht.
Welch explosive Mischung da heranwächst, ist der Politik bewusst. Über die Energiekrise und ihr explosives Potential berieten in der vergangenen Woche beim EU-Gipfel die Staats- und Regierungschefs. Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien forderten eine gemeinsame Strategie und mehr Unabhängigkeit von Gazprom.In Frankreich hat Macron bereits den Gaspreis begrenzt. Er will schließlich im April kommenden Jahr wiedergewählt werden. Das bedeutet letztlich, dass der Steuerzahler für die dramatisch hohen Preise aufkommt. Linke Tasche – rechte Tasche.
»Energie ist heute zu billig … Es müssen aus meiner Sicht gezielt die Steuern auf Energie angehoben werden, sei es über Mineralöl, Heizgas oder Strom«. Das sagte eine Angela Merkel, als sie Umweltministerin war. Am 17. Juni war das – im Jahr 1997.
16 Jahre Merkel und »Energiewende« – ein einzigartiges Zerstörungswerk an der Infrastruktur eines Industrielandes, in dem in über 120 Jahren Elektroingenieure eine Stromversorgung aufgebaut hatten, die preisgünstig und sicheren Strom immer dann lieferten, wenn er gebraucht wird.
und dilettierende Quotzen wie Barley quaken: „einfach weniger Strom verbrauchen! Die billigste kwh ist die, die man nicht verbraucht!“
Widerliches Pack!
159.1€/MWh beim Börsenpreis vom 1.10.21 bis 7.10.2021
Das läuft doch wenn der Stromeinkauf bereits 15Cent/kWh kostet und eigener Solarstrom so gut wie nichts kostet.
Steigende Energiepreise, steigende Strompreise sind die beste Werbung für die Erneuerbaren.
Die Sonne stellt die Energie-Lieferung nicht ein in Deutschland.
nehmen Sie besser mal weniger harte Drogen…
Im Jahr 2022 sind über 50 Cent/kWh an der Strombörse zu sehen und auch 60 Cent/kWh ab und zu.
EUROPA BETRÜGT SEINE MITGLIEDER IN DER Strom Wirtschaft. Es gibt bei Energie keine freie Marktwirtschaft.
Es wird immer deutlicher, dass die Pseudophysikerin Merkel ihren Doktortitel für die von ihr geleisteten Propagandadienste verliehen bekommen hat.
Wenn die Energieversorgung zusammen gebrochen ist, wäre es folgerichtig, Ihr endlich diesen Physik-Doktortitel abzuerkennen und sie für die Schäden und den Niedergang Deutschlands als einst prosperierende Industrie-Nation haftbar zu machen. Den Habecks. Trittins und Baerbocks kann man zwar keine akdemischen Grade aberkennen, sie könnten aber mit in die Reihe mit Merkel gestellt werden, die dann in einer Variante der Nürberger Prozesse für die Taten gegen das Volk zur Rechenschaft gezogen zu werden..
Aberkennung von akademischen Titeln ist ja wohl wesentlich zu schonend! Die Meinung ehrlicher Deutscher will ich hier und öffentlich nicht verbreiten.
Die sog. „Billiganbieter“ sind das Ergebnis der sog. Strommarktliberalisierung , welche schrittweise etwa um 1998 begann. Übrigens ein von der EU künstlich erzwungenes (planwirtschaftliches) Modell.
Zuvor gab es Versorgungsunternehmen, die sowohl für das Netz als auch den darüber gelieferten Strom zuständig waren. Die Liberalisierung erzwang, das physikalische Netz von der „Ware“ Strom zu trennen. Das bedeutete einerseits, daß alle bisherigen integrierten Elektroversorgungsunternehmen (EVU) in zwei unabhängige Firmen aufgespalten werden mußten, eine für das Netz, eine für den Strom. Und um den Betrieb dieses Systems operativ zu ermöglichen, wurde das sog. Bilanzkreiskonzept erfunden und eingeführt.
Andererseits ermöglichte es Unternehmen, die zuvor nie etwas mit Strom zu tun hatten, z. B. Supermarltketten, einen Bilanzkreis zu bilden und darüber Strom zu verkaufen. Es ist ein reines Handelssystem, das am Vortag entweder an der Börse oder bei einem konkreten Kraftwerk einen Liefervertrag für den nächsten Tag abschließt, also am „Großhandelsmarkt“ einkauft, und seinen Gewinn durch den mittleren Aufschlag auf den Großhandelspreis erzielt.
Dazu ist im Minimalfall nur eine Person und ein entsprechendes rechnergestütztes Bilanzkreismanagementsystem erforderlich. Solche Firmen kommen nun in Bedrängnis, wenn die Einkaufspreise stark ansteigen und gleichzeitig Lieferungen zu günstigen Fixpreisen vereinbart wurden.
Das Bilanzkreismodell ist über alles sehr kompliziert, es muß nämlich über die physikalische Wirklichkeit ein theoretisches Modell gespannt werden, und im Nachhinein über die tatsächlichen Verbräuche per Zählerablesung ein kompliziertes „Clearing“ erfolgen, welches dann auch zu teuren Nachzahlungen seitens der Bilanzkreisverantwortlichen führen kann (Ausgleichsenergie), wenn die tatsächlichen Verbräuche die Summe der vereinbarten Zulieferungen übersteigt. Auch dieser Prozeß wird durch Smart Meters unterstützt und ist mit ein Grund für die Umstellung auf diese Geräte.
Wenn nun solche Bilanzkreis-Firmen reihenweise eingehen werden, ist auch das eine Bestätigung, daß künstlich durch die EU erzwungene Organisationsformen auf wackeligen Beinen stehen. Damals wurde für diese Umstellung damit geworben, daß durch den einsetzenden Wettbewerb der Strom billiger wird. Die tatsächliche Entwicklung des Strompreises seither steht dem diametral entgegen. Die überlebenden Firmen werden „gestrandete Kunden“ nur zu wesentlich höheren Tarifen übernehmen …