von Jo Illge
Unter Industriegesellschaft verstehen wir hier eine Gesellschaft, die eine stabile Wasser- und Energieversorgung für alle etabliert hat und über ein leistungsfähiges Transportsystem verfügt. Alle Länder Europas kann man als solche bezeichnen.
In einer solchen Gesellschaft wird eine hohe Spezialisierung des Einzelnen benötigt. Und um diese praktisch auch umsetzen zu können, muß man sich aufeinander verlassen können. Voraussetzung einer solchen Gesellschaft ist Zuverlässigkeit und Vertrauen.
Eine solche Gesellschaft verfügt auch über eine hochwertige technische Infrastruktur, die geschützt und gepflegt werden muß. Ohne daß es irgendwo explizit aufgeschrieben ist, funktioniert eine solche Gesellschaft im Wesentlichen durch Zusammenarbeit oder Kooperation.
Dieses Bild wird heute absichtlich getrübt. Das liegt daran, daß es uns zu gut geht, und der Wettbewerb oder Konkurrenzkampf in der öffentlichen Wahrnehmung stark überbetont wird. Die allerwichtigsten Elemente der Infrastruktur, die Netze, können nicht im Wettbewerb stehen, weil man sie nicht mehrfach vorhalten kann. Nur untergeordnete Elemente, die mehrfach vorhanden sind, wie Kraftwerke, Fahrzeuge oder Ähnliches können im Wettbewerb stehen, niemals aber das Schienennetz, das Straßennetz oder das Stromnetz.
Leider wird die Marktwirtschaft gerne von Freunden des Kampfes als gnadenloser Konkurrenzkampf dargestellt, und daraus wird abgeleitet, daß Kampf und Gegensatz das wichtigste Grundprinzip der modernen Industriegesellschaft ist. Ist es aber nicht.
Warum scheitern gerade in neuester Zeit soviel Großprojekte in Deutschland, die nur noch mit Mühe und den zehnfachen Kosten zum Abschluss gebracht werden können? Sie scheitern unter anderem auch, weil man die Zusammenarbeit verlernt hat.
Durch die breite Einbeziehung der Bevölkerung in größere Projekte war es früher nicht möglich, Projekte durch Fehlinformationen zu stören, da es zu viele Menschen gab, die Bescheid wussten. Heute geht das wunderbar mit den wenigen Beteiligten. Ausufernde Regelungen zum Umweltschutz, die teilweise jeder Wirkung entbehren, kommen hinzu.
Man kann die Vergangenheit nicht schönreden, auch in der Geschichte musste immer ein Interessenausgleich für alle Partner gefunden werden, für Lokale und übergeordnete Behörden, Bevölkerung, Industrie und Infrastruktur. Das Grundprinzip blieb immer noch gültig: Spezialisten brachten sich in die Industriegesellschaft ein, es herrschte hauptsächlich Sacharbeit, Vertrauen und Interessenausgleich.
Auf dem Höhepunkt der letzten industriellen Periode in Deutschland war schließlich auch das Geld vorhanden, um den Umweltschutz voranzubringen. Luft- und Gewässerqualität wurden nun dramatisch verbessert.
Hier kommt nun wieder der Kampf ins Spiel. Die professionellen Schützerverbände verbuchten diese Erfolge bei Luft und Wasser ihrem Kampf – und nicht einem gesellschaftlichen Konsens. Zu diesem Zeitpunkt war das vielen egal, verständlicherweise, es gab Erfolge, und nur das zählte. So ließ man den Grünen ihre falschen Kausalketten durchgehen. Die Allgemeinheit hatte nicht verstanden, mit wem man es hier zu tun hatte, und nicht worum es ging. Die Grünen wollten damals nichts weiter als Macht, und mit ihrem ersten kleinen Betrug hatten sie gemerkt, daß die Gegenwehr bei dieser kleinen Umdeutung gering war, denn die Öffentlichkeit setzte noch auf Kooperation. Ein solcher Geist herrschte unausgesprochen bei allen Partnerschaften, und wenn dieser Geist nicht herrschen konnte, so kam auch meistens nichts zustande.
Eindringen
Die grünen Kämpfer lernten, daß sie einem wehrlosen Staatsapparat gegenüberstanden. Der war durch einen verlorenen Krieg weichgespült, und wollte nichts falsch machen. Also in kleinen Schritten zur Macht. Nichts war leichter, als die Machtspiele weiter zu treiben und sich im inneren dieses Apparates bequem einzurichten. Durch Ausnutzung von Schutzthemen und der Empfänglichkeit der Menschen dafür brachte man sich immer wieder positiv ins Gespräch, und schon das genügte. Dem Willen der grünen Aktivisten zur Macht konnte der Beamtenapparat nichts entgegensetzen, er blieb loyal und diszipliniert.
Sacharbeit lahmlegen
Grün wurde gewählt, da sie sich als die Retter der Natur aufspielten. Das waren sie auch einmal, wenigstens wollten Sie das sein. Irgendwann waren Grüne auf Ministerposten angekommen.
Damit war dann der Grabenkrieg in den meisten Ministerien eröffnet, die einen politisch generierten Chef bekamen. Parteifreunde müssen auch bedacht werden, was liegt näher als seine Freunde dann in der nächsten Führungsebene einzuschleusen. Facharbeit wollten die politischen Nummern nicht machen, so blieb meistens die personelle Basis unten verschont. Die Tagesarbeit wurde nach wie vor erledigt. Eine solche Verwaltung erledigt das mit Mühe, kann aber strukturelle Probleme nicht mehr erkennen und sich der wandelnden Wirklichkeit nicht mehr anpassen. An echten Problemen ist ein solcher Apparat nicht interessiert und beschäftigt sich irgendwann nur noch mit sich selbst.
Restarbeit auslagern
Bei der Frage, wer genau jetzt die Sacharbeit leistet, kommen wir in Deutschland zu weiteren überraschenden Erkenntnissen. Der Staat hat unter anderem die Aufgabe, die technische Sicherheit zu gewährleisten, die sich aus den Risiken der Infrastruktur ergeben. Ein typisches Beispiel ist die Prüfung von Dampfkesseln in Kraftwerken. Das macht in Deutschland aber keine Behörde, sondern ein Verein, der TÜV. Wie wird diese etwas seltsam anmutende Verschiebung von wichtigen und verantwortungsvollen Aufgaben in Vereine erklärt? So:
„Der Staat ist dafür verantwortlich, daß es passiert, und solange solche Vereine die Prüfarbeit machen, ist das OK.“
– Staunen.
Aber ein Mitarbeiter eines technischen Überwachungsvereins kann lediglich feststellen, ob eine technische Einrichtung den geltenden Regeln entspricht oder nicht. Er hat keinerlei gesetzgebende Befugnis, und ist auch nicht verpflichtet, den staatlichen Stellen mitzuteilen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Wie stellt man sich also vor, dass die gesetzlichen Vorschriften entwickelt und angepasst werden, so daß sie dem Entwicklungsstand in der Industrie entsprechen?
Das stellt man sich in diesem Szenario, wo man als Behörde erfolgreich Sacharbeit abgewimmelt hat, überhaupt nicht vor, und damit stellt sich der Staat in technischen Fragen selbst ins Abseits. Die entsprechenden Ämter und Behörden können sich weiter um sich selbst kümmern.
Bürokratie schaffen
Ein weiterer Sargnagel für die Industrie wird geschmiedet. Die von der Wirklichkeit abgekoppelten Behörden erschaffen dennoch neue gesetzliche Vorgaben. Die haben meistens mit technischer Sicherheit nicht viel am Hut, dafür fehlt ihnen die Kompetenz. Deshalb werden immer mehr Vorschriften zum Umweltschutz erfunden, das entspricht auch den Ambitionen der Leitung wichtiger Behörden politisch ganz gut. Niemand dieser Schutzbeauftragten muss nachweisen, daß sein Schutzgut tatsächlich schutzbedürftig ist, nein, schon die Nennung des Zauberwortes „Umweltschutz“ macht ihr Vorhaben unangreifbar.
Die politisch gekaperten Behörden sind skatmäßig gesprochen einfach in der Vorhand, und nutzen das schamlos aus. Die Industrie wird genötigt, für immer kleinere Veränderungen Anträge zu stellen, und bekommt eine kleinliche Bürokratie übergestülpt. Nicht dass diese Anträge pünktlich und sachgerecht abgearbeitet werden, dazu reicht der Horizont der Behörde nicht aus. Innovationen werden so abgewürgt, und die Infrastruktur muss auf wichtige Neuerungen flächendeckend verzichten. Überall stapelt sich Papier, und nichts wird besser.
Technologien selektieren
Es könnte natürlich sein, daß irgendjemand einmal laut ausspricht, was hier geschehen ist. Die fachliche Inkompetenz der politisch verwahrlosten Behörde könnte zutage treten. Auch an diesen Angriff haben die Machtmenschen längst gedacht, und Vorsorge getroffen. Wenn eine nicht zu Ende geführte Baustelle erkannt und kritisiert wird, macht man einfach das nächste Fass auf.
Die nächste Waffe ist die Indexliste von technischen Lösungen, die man nun glatt ablehnt. Institute, die „plötzlich“ Gefährdungspotentiale entdecken, finden sich. Da der Weg in die Inkompetenz nicht zu stoppen ist, wird die Indexliste immer länger.
Kernkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gentechnik, Tierzucht, Chemikalien etc. Die Vorlagen dazu schreiben die Kämpfer in den NGOs außerhalb.
Technologien kriminalisieren
Obwohl man die genannten Industrien eigentlich benötigt, weil sonst die Versorgung zusammenbricht, wird diese Liste täglich länger. Niemand wirft die geballte Inkompetenz aus den Behörden heraus. Das hat die Invasoren ermutigt, nun die nächste Eskalationsstufe zu zünden: die Verkündung der Klima Katastrophe und zu ihrer Abwendung den Beschluss der De-Karbonisierung mithilfe einer Energiewende. Für Verkündungen braucht man aber Partner.
Hier treten nun die Medien auf den Plan, denn um ganze Industriezweige zu kriminalisieren, wird eine leistungsfähige Propagandamaschine benötigt. Es stehen genügend Journalisten bereit, die in Verbänden von Berufsschützern erzogen worden sind, und niemals eine Kilowattstunde Energie erzeugt oder ein vernünftiges Produkt zusammengeschraubt haben, außer vielleicht ein Billy-Regal.
Sie posaunen die Klimakatastrophe in die Leserschaft hinaus: Eine gefährliche, immer schneller werdende Erwärmung durch das von Kraftwerken und Verbrennungsmotoren freigesetzte Kohlendioxid, welches ewig lange in der Atmosphäre verweilt. Immer schnellerer Anstieg des Meeresspiegels. Hitzewellen. Kein Schnee mehr in Mitteleuropa. Mehr Wirbelstürme. Immer höhere Schäden durch Wetterereignisse. Nur das letzte ist richtig, Versicherungen zahlen mehr aus, aber nicht, weil das Wetter verrücktspielt, sondern weil es einfach mehr versicherte Häuser und Sachwerte gibt. Alles davor Genannte ist falsch. Das Klima ändert sich über lange Zeit, aber niemals gefährlich schnell.
Schuld an der herbeigeredeten Katastrophe sind angeblich die Ölmultis und die Energieriesen. Böse Unternehmen, die nur wegen ihres Profites die Welt zerstören. Daß diese Unternehmen uns jeden Tag mit Energie und Material versorgen, interessiert die Schreiberlinge nicht. Die in die Ministerien eingedrungenen Invasoren spielen sich die Bälle mit den NGO zu, und sichern diesen die Finanzen. Damit wird Bürgernähe simuliert. Die NGOs gehen zu professionellen Methoden beim Geldsammeln über, wie man neuerdings an ihren Bettelplakaten in der Öffentlichkeit leicht erkennen kann.
Die grün angehauchten Journalisten reden von Fossilien und Dinosauriern, wenn sie Energieversorger meinen, und niemand stellt sich vor die Kraftwerke und ihre Personale, um sie gegen diese unhaltbaren Vorwürfe zu verteidigen. Energieversorger, die in kommunalem Besitz sind, und deren Anteile, die nicht selten die Altersvorsorge von Malochern im Ruhrgebiet darstellen, werden öffentlich als kriminell dargestellt, und Ihre Kraftwerke nach Gusto der Regierung abgestellt. Investitionsschutz? Fehlanzeige. Schutz der öffentlichen Infrastruktur? Wozu, klappt doch alles noch.
Niemand schreitet ein oder mahnt zur Besonnenheit, wenn ganze Industriezweige und Sparten der Infrastruktur plötzlich öffentlich kriminell geredet werden. Eine unglaubliche Arroganz der Medien und Machthaber. Die haben keine Zeit für solchen Kleinkram, und retten die Banken Griechenland, die Welt und das Klima. Kompletter Realitätsverlust. Im Parlament auf die Ölmultis schimpfen, und dann schnell noch tanken fahren.
Die Logik der Macht
Und was tut die Industrie? Sie kuscht immer wieder und geht in Deckung, sie heulen mit den Grünen mit und lassen ihre Werbeagentur grüne Streifen in die Prospekte malen. Kein Schimmer von Gegenwehr. Aber das Prinzip Hoffnung greift hier nicht. Ist eine Unternehmenssparte kaputt, muss die Show weitergehen, also sind die nächsten dran. Regierung und Parlament sind unübersehbar vom grünen Wahn befallen, sonst wäre das unmöglich.
Warum tun sie das, fragt man sich, langsam müsste ihnen ihr Zerstörungswerk doch dämmern. Die Antwort ist simpel: weil sie die Funktion des Ganzen ohnehin nie verstanden haben, und außerdem nichts anderes können. Ihr ganzer Ideenreichtum wird gebraucht, sich um sich selbst und die Rechte von Randgruppen zu kümmern. Die normale Sacharbeit ist wäre ja langweilig und bringt keine Schlagzeilen. Kritik wird durch Diffamierung der Kritiker beantwortet. Der Grips der Abgeordneten reicht gerade noch, und um sich noch weitere Gängelungen für die Industrie auszudenken. Wichtige Vertragswerke werden ohnehin von Anwaltskanzleien vorbereitet.
Hört man die Kanzlerin zu Erwachsenen reden wie zu Vorschulkindern, weiß man um die geistige Beschaffenheit der Regierung. Dass auch der Schutz der Bürger und der Infrastruktur zur Aufgabe der Regierung gehört, weiß in Berlin keiner mehr. Daß Ruhe und Ordnung Voraussetzungen sind für eine Gesellschaft mit hochentwickelter Infrastruktur, wird durch den Justizminister ad absurdum geführt. Der ruft öffentlich zum Kampf gegen 1/3 des politischen Spektrums auf!
Letztendes ist es unsere eigene Schuld. Lange hat man die Parteien machen lassen, und keiner hat sich die zahlreichen Kritiken der Fachverbände richtig angesehen. Der Masterplan Verkehr, eine Lachnummer. Trotz Wirtschaftsflaute großflächige Staus. Mit dem Zerbröseln der Infrastruktur merken wir, dass die Kannibalisierung Deutschlands in die vorletzte Runde geht. Niemand ist sicher, ob er das nächste Ziel wird. Wir müssen uns leider schnell einen neuen Politikanbieter suchen, ehe uns die Rettungsmafia in ihrem Machtrausch filetiert hat. Dieser Anbieter sollte etwas davon verstehen, wie hochentwickelte Gesellschaften funktionieren. Wie, wurde am Anfang des Artikels schon erklärt.
Durch vertrauensvolle ZUSAMMENARBEIT.
Unter „Restarbeit auslagern“ wird als „typisches“ Beispiel die Dampfkesselprüfung durch TÜV genannt und eine „seltsam anmutende Verschiebung von wichtigen und verantwortungsvollen Aufgaben in Vereine“ konstatiert. Weiter wird dann noch festgestellt, dass der Mitarbeiter des TÜV nur „feststellen [kann], ob eine technische Einrichtung den geltenden Regeln entspricht oder nicht. Er hat keinerlei gesetzgebende Befugnis, und ist auch nicht verpflichtet, den staatlichen Stellen mitzuteilen, wo der Hase im Pfeffer liegt.“
Hier werden etliche Behauptungen formuliert, vielleicht ja auch nur wegen des passenden Effektes im Sinne des Gesamtartikels, das macht die einzelnen Angaben aber leider weder zutreffender noch historisch korrekt.
1. „….aktuell werden Dampfkesselprüfungen vom „TÜV“ ausgeführt …“
Bereits seit den 1990er Jahren wurde in Deutschland eine auch von vielen Vertretern der Industrie lautstark verlangte Regelwerks-„Reform“ in die Wege geleitet, die sich selbst im Wesentlichen mit „Deregulierung“ beschrieb. Grundideen u.a. (ohne weiteren Kommentar, das führte hier zu weit): „Es gibt viel zu viel Regelwerk. Dieses Regelwerk braucht doch niemand. Die Industrie kann das alles selbst organiseren, auch ohne äußere Regeln und ohne äußere Kontrolle.“
Im Zusammenhang mit der Deregulierung, die im Übrigen auch dem wachsenden Einfluss europäischer Regelungen geschuldet war (da sich die deutschen Vertreter in Verhandlungen meist nicht durchsetzen konnten oder wollten(?)), wurden auch die Strukturen der Prüforganisationen geändert. Nach den jetzt aktuellen Regeln (z.B. BetrSichV) werden wiederkehrende Prüfungen z. B. von Dampfkesseln durch „Zugelassene Überwachungsstellen (ZÜS)“ ausgeführt – das müssen nicht notwendig die TÜV sein, auch wenn natürlich innerhalb der in Deutschland noch vorhandenen TÜV bzw. der großen TÜV-Gruppen jeweils auch die entsprechenden ZÜS, nicht nur für Dampfkessel, existieren.
2. Dampfkesselprüfungen historisch (Woher kommt der TÜV; warum ist bzw. war das ein Verein?)
Als im 19. Jh die Industrialisierung gerade auch mit der Einführung der Dampfmaschinen als Antriebsaggregate ihren Lauf nahm, kam es nahezu regelmäßig zu mehr oder weniger schweren Unfällen mit Dampfkesseln, z. B. Kesselzerknall wegen Fehlbedienung und mangelhafter Wartung. Die Betreiber der Dampfkessel organisierten deshalb die regelmäßige Überprüfung ihrer Dampfkesselanlagen und die Prüfung/Schulung der Bedienmannschaften durch beauftragte Ingenieure mit entsprechdem Wissen und Erfahrung. Dazu bildeten die Dampfkesselbetreiber in ihrer jeweiligen Heimatregion die „DÜV“ – Dampfkessel-Überwachungs-Vereine. Die Idee mit dem DÜV-Sachverständigen bewährte sich trotz aller Veränderungen bis heute, jetzt bereits seit ca. 150 Jahren.
Angeblich (wenn nicht, ist es wenigstens eine schöne Legende) kam Bismarck auf der Suche nach fachkundigem Prüfpersonal für das damals neue Phänomen „Automobil“ auf die Idee, dass dies doch auch die DÜV übernehmen könnten. So wurden die DÜV mit diesem und später vielen weiteren Prüfaufträgen „beliehen“, d.h. sie führten die Prüfungen in Vertretung der (eigentlich zuständigen) Behörde aus und übermittelten die Ergebnisse nebst Empfehlungen zur Mangelbeseitigung und Weiterbetrieb etc. pp. Im Gegenzug zur Beleihung, die ja gleichzeitig eine Monopolstellung erzeugte, mussten die DÜV-Sachverständigen z. B. eine entsprechende Aus- und ständige Weiterbildung nachweisen, Festlegungen zur Bezahlung der Sachverständigen durch die Vereine mussten eingehalten werden usw. Die Prüfkosten wurden von den DÜV kostendeckend ermittelt und wurden dann von der Behörde festgelegt – deshalb damals auch „Prüfgebühren“.
In 1936 wurde die Namensänderung der DÜV zu TÜV (Technischer Überwachungs-Verein) vollzogen und gleichzeitig die Vereinsgebiete für ganz Deutschland flächendeckend so festgelegt, dass jeder TÜV „sein“ Vereinsgebiet und dort auch das Prüfmonopol hatte. Dies blieb bezüglich der „amtlichen“ Prüfleistungen dann etwa so bis zur oben bereits angesprochenden „Deregulierung“…
3. Prüfergebnis und Möglichkeiten des Sachverständigen
Das Prüfergebnis/der Prüfbericht wurde früher der zuständigen Behörde oft direkt vom TÜV übermittelt, heute muss das der Betreiber schon selbst tun – das hängt mit der Aufgabe des Territorialprinzips (1 TÜV = 1 Gebiet) zusammen: Der Betreiber kann jede Firma, die er für geeignet hält (und die als ZÜS dafür zugelassen ist), mit den Prüfungen beauftragen. Es muss nicht der frühere Gebiets-TÜV sein.
Im Prüfbericht (es gibt Vorgaben zum Mindestinhalt in den zutreffenden Vorschriften) stehen u. a. auch die Art und Schwere/Bedeutung der festgestellten Mängel, Fristen bezüglich der Mängelabstellung/Nachprüfung, die nächste Prüffälligkeit und weitere Erläuterungen. Oft werden sogar auch diejenigen Mängel, welche bereits während der Prüfung vom Betreiber behoben wurden, mit angegeben. So erfährt also auch die Behörde, „wo der Hase im Pfeffer liegt„.
Der prüfende Sachverständige ist übrigens verpflichtet, bei gefährlichen Mängeln der Anlage oder gar bei Gefahr im Verzuge neben entsprechenden Empfehlungen an den Betreiber auch unverzüglich die Behörde zu informieren, welche dann z. B. die vom Sachverständigen bei Notwendigeit empfohlene sofortige Außerbetriebsetzung auch idR umgehend rechtsverbindlich anordnet.
Übrigens haben so gut wie alle TÜV auf ihren Webseiten Darstellungen zu ihrer historischen Entwicklung.
Was für Familienbetriebe gilt, der erste baut auf, der zweite erhält, der dritte zerstört, gilt auch für die Gesamtgesellschaft. Die dritte Generation, wohlstandsverwahrlost und staatsgläubig zerstört die industrielle Basis die die Generationen vorher aufgebaut haben. Genderstudium statt Berufsausbildung, der gleichgeschaltete Ökos-Staat statt individueller Freiheit, das Lastenfahrrad statt Führerschein, die nächste Generation der urbanen Verwahrlosung wird das „Klima retten“ und selbst alles verlieren. Wir schaffen das….
„Regierung und Parlament sind unübersehbar vom grünen Wahn befallen“ Wie wahr, nur kennt jemand einen Wahnsinnigen, der zur Selbsterkenntnis fähig ist?
Auch fehlt der explizite Verweis auf die schlimmsten Totengräber der Demokratie: Grüne Journalisten, die sich der grünen Staatsreligion verschrieben haben und freiwillig das besorgen, was sich Diktaturen wünschen: Neben der Lobpreisung der grünen Staatsreligion Andersdenkende niederzumachen und auszuschalten.
Auch ist die Zensur schon eingeführt, und zwar zur Bekämpfung von „Fake News“, wie behauptet wird. Als FakeNews wird primär verfolgt, was der Staatsreligion widerspricht. Bei linientreuen grünen Medien werden FakeNews wohlwollend begrüßt, was man tagein tagaus an der grünen Klima-Berichterstattung beobachten kann. Bis letztere es zu bunt treiben, siehe Relotius. Und es nicht etwa die Redaktion sondern Kollegen bemerken, die dadurch ihre Karriere riskieren. So funktioniert bei uns heute Pressefreiheit.
Ein ergrüntes Chamäleon aus der Ex-DDR, die von „aufmüpfigen“ Menschen dort um die SED-Karriere gebracht wurde, hat daraus ihre Lehren gezogen, Rache genommen und „krönt“ heute die grüne Staatsreligion mit der „großen Transformation“. Und willfährige grüne Schleimer stehen Schlange, um ganz vorne bei der Grün-Verdummung mitzumachen.
Doch es gibt ein historisches Alleinstellungsmerkmal: Zur Grün-Verdummung wurde von Politikern die Alarm- und Panikforschung als Herrschaftsinstrument geschaffen, die, wie bei den Zeugen Jehovas, Weltuntergangs-Ängste und Schrecken verbreitet und damit für permanente Grün-Verdummung sorgt.
Und jetzt kommt das neuzeitliche Phänomen, bisher einmalig in der Geschichte: Die dümmsten und einfältigsten Verdummungsopfer sind unsere grünen Politiker selber! Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte: Grüne Politiker, die sich quasi selbst verdummen und aus Selbstverdummung dann das Land ruinieren, von dem sie gut leben! Wie von gefährlichen Dummheits-Erregern befallen, die sich die Gehirne ihrer Opfer gefügig machen um sich optimal auszubreiten – was mit Politikern am besten funktioniert.
So viel Dummheit, das hat nicht einmal Adolf geschafft. Der war dafür hochkriminell. Was man bei einigen der übelsten und skrupellosesten Klima-Verdummern nicht von vornherein ausschließen sollte.
Danke Herr Illge für diesen hervorragenden Artikel!
Ich möchte Ihre Beschreibung des Niedergangs, der den gesamten „Wertewesten“ betrifft, mit meinen grundlegenden Gedanken ergänzen:
1. Die Demokratie erweist sich als weniger lebensfähig als die Diktatur.
Die klassische Diktatur des Kaiserreiches hat Jahrtausende überlebt, die Demokratie scheint nach wenige hundert Jahre am Ende. So wie das Schienennetz, das Straßennetz und das Stromnetz keine Konkurrenz haben darf, so darf auch die Staatstruktur keine Konkurrenz haben. Die Diktatur funktioniert deshalb besser, weil der Machtanspruch und damit die Staatsstruktur nicht in Frage gestellt wird. Die Diktatur hat eigentlich nur einen Haken, das man den unfähigen Herrscher nicht stürzen kann. Letztendlich sind wir mit der Demokratie auch dort angelangt: Die unfähigen Herrscher werden wir nicht los, egal wo wir in 2 Wochen das Kreuz setzen. Da fühlen sich viele Ex-DDR-Bürger wie einst, egal was wir wählen, Honecker bleibt, heute die miserable Politik bleibt.
Man darf sich nicht vom Satz „Die Macht geht vom Volk aus“ irritieren lassen. Seitdem man den Urwald verlassen hat, wird die Mehrheit immer von einer kleiner Minderheit dominiert. Das Wählen und der Spruch soll dem Fußvolk nur das Gefühl geben, dass es etwas zu sagen hat. Mit dem Wählen wollte man etwas anderes Erreichen: 1. Die besseren Herrscher sollen an die Macht kommen und 2. Die Möglichkeit haben, einen wirklich Unfähigen vom Thron zu stoßen. Das System scheitert immer wieder. Vor knapp 90 Jahre ist ein Blender mit Phrasen an die Macht gekommen, heute im Westen überwiegend oder nur unfähige Selbstdarsteller die besser lügen können als andere!
Zweitens findet kein Wettbewerb der Ideen mehr statt, alle Herrschende haben nur noch eine Idee: „Wie bleibe ich möglichst lange an der Macht!“. Und die Möchtegernmachthaber in der Warteschleife torpedieren nur jedes Projekt, um den aktuellen Machthaber als unfähig darzustellen. Die Grünen beherrschen das am besten, wie sie dargestellt haben.
Als Ergebnis brauchte Deutschland für den Hauptstattflughafen ab Idee 30 Jahre, Erdogan nur 3. Putin brauchte für die Krimbrücke auch nur 3 Jahre. Für die 130 km Eisenbahnstrecke durch den Thüringer Wald brauchte Deutschland 30 Jahre, Putins Russland brauchte für die 130 km Ukraine-Umfahrung nur ein Jahr.
Es liegt daran, dass notwendige Infrastrukturmaßnahmen nicht von Möchtegernherrscher in Frage gestellt werden. So konzentriert sich die Gesellschaft darauf, das gemeinsame Projekt so effektiv wie möglich fertig zu stellen. Die deutsche Gesellschaft kann mittlerweile nicht mal mehr mit dem Tempo der Pyramidenbauer vor 4000 Jahre mithalten, bei allem wissen und Technik.
Viele weiter östlich denken pragmatisch:
„Es ist nur wichtig, dass man gut regiert wird und völlig unwichtig, wie derjenige an die macht gekommen ist!“
Dem stimme ich mittlerweile zu.
2. Gemeinschaft oder Individuum wichtiger und Verteidigungsfähigkeit.
Im Kommunismus wollte man den Menschen beibringen, ein Teil des großen Ganzen zu sein und unermüdlich für das Gute zu arbeiten. Was natürlich nicht geht, man arbeitet immer für sich besser. Im Wertewesten ist nach meinem Geschmack der Individualismus zu sehr ausgeprägt und die Gemeinsamkeit fehlt. Am stärksten bei der Verteidigungsfähigkeit der Gesellschaft zu erkennen. Seit es die Gattung Homo gibt, ist es die heilige Pflicht einen jeden jungen Männlichen, die Gesellschaft mit dem Einsatz seines Lebens zu verteidigen. Im Wertewesten nicht mehr, es werden nur Söldner gekauft, am besten aus andere Nationen, und die eigenen werden als „potentielle Mörder“ beschimpft. Damit ist man Verteidigungsunfähig, mit kein Geld der Welt konnte man paar Afghanen besiegen, die bereit waren, für ihr Land zu sterben.
Im Übrigen wissen russische Piloten über Syrien was sie tun müssen, falls sie abgeschossen werden und haben immer eine Gürtel mit Handgranaten um. Videos über gefolterte Piloten die Putin anflehen, sich aus Syrien zurückzuziehen, gibt es nicht und kann es nicht geben. Dafür Heldenfeiern, man ehrt sie, wenn sie für die Gemeinschaft ihr Leben gelassen haben. Die toten Deutschen in Afghanistan will man am liebsten verschweigen, es darf kein Individuum für die Gemeinschaft sterben.
Damit ist man im Ernstfall jedem entschlossenen Gegner unterlegen.
3. Geldgier regiert die Welt.
Die Effektivität des Kapitalismus ist auch sein Pferdefuß. Es geht immer und überall ums Geldverdienen. Grundsätzlich effektiv, aber wenn man als Patient merkt, dass der Arzt eher den Blick aufs Konto hat als auf den Körper, dann wird es unschön. Das sind aber nur die kleinere Übel und Beträge.
Ganz oben sitzt das internationale Finanzkapital, dass mehr Gewinne macht, wenn Industriezweige begraben werden (z.B. Kraftwerke und Verbrennungsmotoren) und neue Zweige erbaut werden (Windmühlen und Elektroautos).
Da kommt das Übel auch her mit den nützlichen Idioten in Regierungen, NGOs und Medien.
Treffend das heutige Dilemma beschrieben. Dazu noch der mediale Komplex und die den Bach runter gegangene Bildung. Die gegenderten, klimagläubigen, hippen und woken sonstwas werden sich noch gewaltig umschauen.
Volle Zustimmung, Herr Göring. Aber kann man es ändern? Es muss ein komplettes Chaos geben und nach einem Setup, ein Neubeginn. Es wird sehr teuer.
Habe ein Zitat von einem arabischen Millionär aufgeschnappt:
„Meine Großeltern sind auf Kamele gekommen, ich fahre Mercedes, meine Kinder fahren Ferrari und meine Enkel werden Kamele reiten“
Er hat es richtig eingeschätzt.
Der Mensch kann mit Wohlstand nicht umgehen!
War als als Antwort an Herrn Pesch über Familienbetriebe gedacht, leider falsch gelandet.